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Full text of "Geographisches Jahrbuch"

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GEOGRAPHISCHES  JAHRBUCH. 


XX.  Rand,  1897. 


lü  Verbindung  mit 

K.  Ahlenius,  D.  A.  Anutschin,  A.  Auwers,  E.  Blink,  E.  Brückner,  P.  Camena 
d'Almeida,  0.  Drude,  E.  v.  Drygalski,  Th.  Fischer,  J.  Früh,  G.  Gerland, 
F.  Hahn.  E.  Hammer,  M.  Heinrich,  H.  Hergesell,  G.  Kollm,  0.  Krümmel, 
E.  Löff  ler,  L.  Neumann,  E.  Oberhummer,  E.  Rudolph,  S.  Rüge,  K.  Schering, 
H.  G.  Schlichter,  R.  Sieger,  W.  Sievers,  Fr.  Toula,   B.  Weigand, 

W.  Wolkenhauer 

i.>  i'uu.igegeben  von 

Hermann  Wagner. 


Erste  Jlall'to. 


VvoK  7  Miiik  TyO  IMciuiiL'. 


GOTHA, 

1897. 


Hälfte  dieses  Banrlns  erscheint  im  Winter  18Q7'9.^V 


INHALT. 


Abkürzungen    

Bericht  über  die  Fortschritte  unserer  Kenntnisse  vom  Ma^uc- 

tismiis  der  Erde.    IV.     1803 — 96.     Von  Professor 

Dr.  Karl  Schering  in  Darmstadt 
Neuere  Erfahrungen  über  den  geognostischcn  Aufbau  der 

Erdoberfläche.  VI.  (1894— 9fi;i  Von  Prof.  Dr.  Franz 

T  0  ul  a  in  Wien  JT 

Fortschritte  der  Länderkunde  aufsereuropäiscber  Gebiete. 

Afrika  von  Prof.  Dr.  F.  Hahn  in  Königsberg   r2  7 — ir).> 

Australien  und  Polynesien  von  demselben   154 

Das  Romanische  Amerika  von  Prof.  Dr.  VV.  Sievers  in  Giefsen    .  1G5 — IT'l 

Nordamerika  von  Prof.  Dr.  B.  Weigand  in  Strafsl»urg    ....  175 — 1''- 

Fortschritte  der  Ozeanographie.  Von  Prof.  Dr.  0.  Krümmel 
in  Kiel  ly:; 

Die  Litteratur  zur  Geschichte  der  Erdkunde  vom  Mittel- 
alter an  (^1894—96^  Von  Prof.  Dr.  S.  Kuire  in 
Dresden  217— Jis 


GEOGMPHISCHES  JAHRBUCH. 

«     Begründet  1866  durch  E.  Behm. 


XX.  Baad,  1897. 


In  Verbindung  mit 

K.  Ahlenius,  D.  A.  Anutschin,  A.  Anwers,  E.  Blink,  E.  Brückner, 

P.  Camena  d* Almeida,  O.  Drude,  B.  Drygalaki,  Th.  Fischer, 
J.  Früh,  Q.  Gerland,  F.  Hahn,  E.  Hammer,  M.  Heinrich,  H.  Her- 
geaell,  Q.  Kollm,  O,  Krümmel,  E.  LöfFler,  L.  Neumann,  E.  Ober- 
hummer, E.  Rudolph,  S.  Rüge,  K.  Schering,  H.  G.  Schlichter, 
R.  Sieger,  W.  Sievers,  B.  Tiesfen,    Fr.  Toiüa,   B.  Weigand,  W. 

Wolkenhauer 

beFMugegebea  von 

Hermann  Wagner* 


nt  ela«  BfiteiuitlMheM  iBlialtsTeruielBfi  rar  xwdteii  Reihd  las  6Mgra|llMhaa 

Jahrtadu,  Uai  U—U  («885—97). 


GOTHA. 

JUSTUS  PERTHES. 
1898. 


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I  KOAi  ^     Vorwort  zum  XX.  Jahrgang. 

Mit  dem  vorliegenden  Band  schliefst  eine  zweite  Reihe  von 
Bänden  des  Qeographischen  Jahrbuchs  ab,  die,  wenn  auch  nicht 
völlig  den  Termin  einhaltend,  doch  als  jährliche  beseiohnet  werden 
dürfen. 

Das  Bemühen  des  Herausgebers,  alternierend  jedem  zweiten  Bande 
den  gleichen  Stoff  zuzuteilen,  scheitert  an  der  Unmöglichkeit,  ein- 
zelne der  Herren  Mitarbeiter  zur  Einhaltung  des  yerabredeten  Ein- 
lieferongszeitpunktes  zu  bewegen.  Auch  diesmal  mufs  der  XX.  Jahr^ 
gaog  wieder  ohne  den  seit  lange  fehlenden  Bericht  Uber  die  geo- 
graphische Meteorologie  und  den  seit  Jahren  bestimmt  in  Aussicht 
gestellten  Bericht  über  Zoogeographie  ausgegeben  werden.  Leider 
traf  der  Bericht  über  die  Fortschritte  der  Kenntnisse  innerhalb  der 
Polargebiete  zu  spät  ein,  ura  noch  mit  zum  Abdruck  zu  gelangen. 

Es  ist  zu  hoffen,  dafs  der  immer  gröfsere  Reichtum  des  in  den 
einzelnen  Berichten  Gebotenen  die  Leser  für  diese  unliebsamen 
Lücken  entschädigen  wird. 

Was  die  allgemeine  Erdkunde  betrifft,  so  sind  im  vorli^nden 
Bande  die  gesamte  Geophysik  mit  Einsohlnls  des  Erdmagne- 
tismus, der  geognostische  Aufbau  der  festen  Erdoberfläche 
and  die  Ozeanographie  yertreten.  Dazu  kommt  wiederum  ein 
ungemein  reicher  Bericht  über  Kartographie  und  K  arten - 
messung  als  wichtiger  Zweig  der  mathematischen  Geographie  von 
ftof.  H  ammer. 

In  der  Länderkunde  aufaereuropäischer  Gebiete  fehlt,  wie  an- 
gedeutet, nur  der  Bericht  über  die  Polargebiete.  Den  Bericht  über 
Asien  (mit  Ausschlufs  von  Russisch-Asien)  hat  au  Stelle  von  Dr.  Gr. 
Wegener  Herr  Dr.  E.  Tiesfen  in  Friedenau -Berlin  übernommen, 
voraussichtlich  auf  längere  Zeit. 

Die  Geschichte  der  Erdkunde  ist  doroh  einen  zweiten  Bericht 
m  Prof.  S.  Rüge  und  die  bis  SehlttÜi  des  Jahres  1897  geführte 


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lY 


Vorwort. 


Nekrologie  vertreten.  Zur  Erleichterung  des  Nachschlagens  ist 
dieser  ein  alphabetisches  Verzeiohnia  der  Nekrologien  für  1888 — 97 
beigefügt  (?gL  S.  486).   

Die  Zahl  der  Mitarbeiter  am  Jahrbuoh  hat  infolge  der  Ausdeb- 
nuDg  des  Beriohtsfeldes  bedeatend  zugenommen. 

Es  ist  dem  Herausgeber  eine  angenehme  Pflicht,  den  Herren 
an  dieser  Stelle  für  die  mtthevolle,  aber  sicher  von  allen  Faob- 

genossen  dankbarst  anerkannte  Berichterstattung  auch  seinerseits 
seinen  Dank  zu  wiederholen ,  besonders  denen ,  die  durch  labge 
Jahre  dem  Jahrbuch  treu  geblieben  sind.  Dazu  gehören  die  Herren 
A.  Auwers  (seit  1866),  0.  Drude  (seit  1878),  G.  Gerland 
(seit  1876),  H.  Hergesell  (seit  1887),  0.  Krümmel  (seit  1885), 
E.  Rudolph  (seit  1887),  K,  Schering  (seit  1889),  Fr.  Toula 
(seit  1887). 

Es  schieden  aus  der  Reihe  der  älteren  Hitarbeiter  wahrend 
dieser  sweiten  Entwiokelungsperiode  des  Jahrbuchs  (1885 — 97)  die 
Herren  Schmarda,  J.  Hann,  S.  Günther,  H.  Wiobmann, 
und  durch  den  Tod  verlor  das  Jahrbucli  die  Herren  G.  Hirsch- 
feld (t  1895)  und  J.  J.  Egli  (t  1896).  Vorübergehend  beteiligten 
sich  an  der  Berichterstattung  die  Herren  Fr.  Boas,  H.  Lullies, 
M.  Heinrich,  ü.  Wegen  er.  Neu  eingetreten  sind  während 
dieser  Jahre  die  Herren  K.  Ahlenius,  D.  A.  Anutschin,  B. 
Blink,  E.  Brückner,  P.  Camena  d'Almeida,  B.  Dry 
galski,  Tb.  Fischer,  J.  Früh,  F.  Hahn,  B.  Hammer, 
O.  Eollm,  B.  Löffler,  L.  Naumann,  B.  Oberhummer, 
S.  Buge,  H.  G.  Scblichter,  B.  Sieger,  W.  Sievers,  E. 
Tiesfen,  B.  Weigand  und  W.  Wolkenhauer. 

Dem  ▼erliegenden  XX.  Bande  ist  ein  kurzes  Inhaltsverzeichnis 
des  Inhalts  sämtlicher  zehn  Jahrgänge  XI  —  XX  beigefügt. 

Eine  weitere  Neuerung  ist  der  Versuch,  die  Citate  durch  gleich- 
mäfsig  angewandte  Abkürzungen  der  Zeitschrit'tentitel  im  Kaum  zu 
beschränken.  Der  Hauptschiüssel  dazu  findet  sich  am  Anfang  des 
Textes. 

Ööttingen,  im  Februar  1898. 

Aemauu  Waguer« 


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Systematisches  InhaltsTeizeiobiLis  zum  XX.  Band. 


AbkfinvBgcii 


Bette 
1 


A.  Allgemeizie  Erdkunde« 

Die  Fortschritte  der  Karten projektlettBlehTe,  der  Karteii- 
zcichniiiijar  und  der  Kartenme88«ll|r*   Von  Prof.  Dr.  E. 

Hamvier  in  Stuttgart  

I.  Allgemeine  Darstellungen    der  Kartenprojektions- 
lehre oder  grSfeerer  Teile  dieees  Gebiete  

II.  Arbeiten  fiber  bekannte  Entwürfe.  Neue  und  tbgein- 

derte  alte  6radnetzentvttrfe.  Theoretischee  snr 
Netsentwurfslehre  &o. 


426—462 


4S6 


432 


1.  Über  Torhandene  Entwürfe. 

Praktische  Anwendungen  .  432 
8.  Neue  und  abgeänderte  alte 

Gradnetzentwürfe  .    .  .439 

III.  Zeichnung  der  Karten,  besonders  der 

Reliefs,  Panoramen  fte.  

l.  Hilfsmittel  zur  Zeichnung 
des  Netzentwurfs  und  der 
Sitution  447 

IV.  Kartometrie  

1.  Längenmessungen   ,    .    .  455 

2.  Flächenmessungen  .    .    .  457 


8.  Theoretiiehee.  GeodSti- 

sche  Anwendungen  be- 
kannter Entwürfe 
4.  Globen.  Weltkartenprojekt  444 

Bodenformen. 


441 


Darstellung  des  Kartenbil- 
des, bes.  der  Bodenformen  448 
Reliefe  nnd  Panoramen  .  458 


447 


486 


3.  ESrpermeeiangeB  fte. 


460 


Geophysik  des  ErdkSrpers.  Von  Dr.  U,  HergeseU  in  Strafsburg 

1.  Ferteehritte  der  iaternationtlen  Erdneeeung   .  . 

J.  Der  Erdkörper  


249—266 

849 
288 


Gestalt  der  Erde     ....  253 

Schwereroessungen    ....  255 

Mittlere  Dichte  der  Eide  .  .  259 
Botation  des  Erdkörpers  und 

Lage  der  Erdachse.  .   .  259 

Geophysik  der  Erdrinde.  Von  Dr. 

1.  NiveanverBehiebnngen .  266 

Glaziale  VerBchiebongen    ,    .  265 

Rezente  Verschiebungen    .    .  270 

Penoanenz  der  Ozeane .    .    .  274 

2.  Qebirgsbildniig  nnd  Ban  276 

Gebirgsbau   '276 

Dislokationen   283 


Tiefentemperaturen  nnd  Ab- 
kühlung der  Erde  .    .  .262 

Innerer  Zvstand,  Gebirge- 
bildvng  263 


E,  Budolph  in  Strafsburg .    .  266—370 

8.  Brdbeben  .....  286 

Seisraoroetrie  .  •  .  .  286 
Seismologie  295 

4.  Vulkanismus    .    .    .  306 

5.  Thalbildnng.  Erosion 
und  Denudation  .    .  311 

Entatehnng  des  Thaies  .311 


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Yl 


Inhaltsverzeichnis. 


£rosion  des  Wassers 

313 

Einzelerscheinungen 

an 

Hühl  P.II  

31,') 

.    .  331 

Krftsifin  (ipR  Windes  ... 

317 

Einzelne  Seen  .  . 

.    .  336 

CTlftHcViererflsion  ..... 

317 

10.  S  e  d  i  ni  e  II  t  e  .  . 

.    .  337 

Yerwitlfruu^.  Denudation 

318 

Sediiiicijtbüdung  . 

.    .  337 

7 

r  11  n  d  \v  iL  s  8    r     0  ii  o  1  1  p  n 

3"  1 

Sedini  enlaldu^erung 

.     .  338 

8. 

Strömende  G  e  w  ii  s  s  o  r 

324 

Ffstiäud.  Sedimente   .  338 

324 

Korallenrifle. 

.    .  342 

325 

11.  Schnee  und  Eis 

&c.  344 

328 

Eis  und  Eishöhlen 

.     .  344 

EiDzcIcrscheinungen  .... 

329 

Gletscher     .    .  . 

.    .  346 

9. 

329 

Yergletschernng  . 

.    .  353 

EntstehuDK  und  Klassifikation 

329 

Register  der  Abkürzung 

Seite 


368 


MagTietismiis 


der  Erde.    (IV.  1898—96.)    Von  Prof.  Dr.  Karl 


IScherinq  in  Darmstadt 


3— 3G 


A  llgemeines 


Allgemeine    Theorie    des  Erd- 

SäkularänderunKen  .... 

6 

3 

Geschichte  des  Erdmagnetis- 

5 

8 

Uandbiichcr  und  Zeitschriften  . 

5 

Erdmagnetische  Apparate 

9 

Feriod.  Änderungen  der  Elemente 

5 

Methoden  der  Berechnung  u. 

ünrfgelraäfsige  Schwankungen 

6 

raaenetische  Beobachtungen 

10 

Magnetische  Observatorien 

und  magnetische  Landes» 

Vermessungen  

11 

Lage  der  übservatnrien  .... 

11 

Asitn  

21 

n 

23 

Deutsches  Reich  

11 

Südamerika  

23 

üsterreich-ünKarn  

13 

AtlantiscLor  Ozean.  . 

23 

Schweiz.    Britische  hudeln'.  . 

15 

AfriLa  

23 

Niederlande.    Frankreich    .  . 

16 

24 

17 

Sildnffft 

24 

Spanien  und  Portugal    .    .  . 

18 

Gröfsere  Forschungsreisen  . 

24 

Dänemark,    Schweden    .    .  . 

19 

24 

20 

26 

Beziehungen  des  Erdmagnetismus  zu  anderen  Erschoi- 

26 

Gp,steinsma^;neti8mus  

26 

Polarlicht  

28 

Erdbeben   

27 

Vorgänge  auf  der  Sonne  .  . 

29 

Meteorologie  

28 

Beobachtnngsresultate  erdmagnetiacher  Stationen  .  . 

Per  geogiiositlsclie  Aufbau  der  Erdobcrllikhe.  (VI.  1894—96.) 
Von  Prof.  Dr.  Franz  Toula  in  Wien 


31 


38-126 


Allgemeines  

.  38 

Italien   .          .     ,  »1 

Europa   

Balkanhalbinsel   ....  89 

Deutschland .    .  . 

lUimänit^u  Ol 

Schweiz  . 

RuMnnd               ,     ,     ,     ,  92 

Österreich- Ungarn 

Asien  97 

Österreich 

Sibirien  98 

Transkiispiou  und  Turan  .  ÜO 

Skandinavien  . 

Ürolsbritannien  und  Irland 

.  67 

China  und  Japan     .    .    .  100 

Vordorasieü  IUI 

Belgien  

Frankreich  ... 

.  72 

Hintcrindien  u.  Ostindische 

Spanien  und  Portugal    .  . 

.    .  79 

Inseln  104 

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iDhaltsverzeichnis.  Yll 

Sfiitö 


Afrik.1  105 

Nordamerika  112 

Nordost-  und  Mittelafrika  .    .  107 

Vereinigte  Staaten  .    .  .113 

Mexiko  121 

Afrikauische  Insela   ....  109 

Mittelanifrika  122 

Australien  109 

Südamerika  12.«l 

Inseln  des  Stülen  Ozeans  .    .  III 

Bie  Fortschritte  der  Ozeanograp 

Prof.  Dr.  0.  Krümmel  in  Kiel 

Verschiedene  Eigenschaften  des 
Meeres  weilen  und  •  Strömungen  199 

hie  (1895  und  1896).  Von 

Atlantischer  Ozean.    .  203 
Atlantische  Nebenmeere    .  207 

Indischer  Ozean  .    .    .  212 
Indische  Nebenmeere  .  .213 

Pazifischer  Ozean   .    .  213 

B.  Länderkunde, 
Litnderknpdc  der  aafsereiiropUiscIien  Erdteile» 


Afrika  (1895—96).    Von  Prof.  Dr.  Fr.  Hahn  in  Königsberg  ...  127 


Südafrika  140 

Westafrika  südlich  T.  Äquator  144 

Abessinien,  Galla-  und  Somali- 

Westafrika    nördlich  Tom 

lünder  134 

Ostafrika  und  Seengebiet   .    .  136 

Afrikanische  Inseln         .    .  152 

Australien  und  Polynesien.    Von  Prof.  Dr.  Fr.  Hahn    .    .    .  ALA 

.lustralkoütincut  und  Tasmanien  154 

.Neuguinea,  Melaßesieo,  Mikronesien  158 

Nordamerika  (1895  und  1896).  V 

Strafsburg  

Allgemeines  175 

Britisch-Nordamerika     ...  177 
Vereinigte  Staaten    ....  183 
Gesaratgebiet  185 

Romanisches  Amerika  (1895—96) 

on  Prof.  Dr.  B.  Weigand  in 

Neu-England-Staaten  .    .  185 
Atlantische  u.  Golf-Staaten  186 
Innere  Staaten   .    .    .  .188 
Westliche  Staaten  .    .  .190 

.     Von  Prof.  Dr.  W.  Sievera 

m  (iielsen   164 

Westindion  und  Mittelamerika  164 

Südamerika  .    .    .  1G5 

Ar^ientinien  und  Paraguay  171 

Colombia,  Kcuador     .    .    .  165 

Brasilion  172 

Ctjle  167 

Uhilcnisch-argent.  Grenze    .  168 
Asien  (ohne  Russisch-Asien).    Von  Dr. 

E.  Ttesfm  in  Berlin   ...  371 

Allgemeines   371 

Palästina,  Syrien,  Mesopotamien  373 

Hinterindische  Inseln  .    .    .  390 

Arabien,  Sinai  377 

Vorderindien  380 

Korea                           .  403 

^""alaja  38.^ 

InnflraAien  404 

Russisch-Aaien.    Von  Prof.  Dr.  Änu 

itschin  in  Moskau     ....  409 

Sibirien   4O9 

KftiikaRim  418 

i  urkestan  u.  Transkasp.  Gebiet  416 

Polarländer  vacant. 


VIII  labaltSTerzeicbnis. 

C.  Geschichte  der  Erdkunde** 

Die  Litteratur  zur  Geschichte  der  Erdkunde  Tom  Mittel»  saita 

alter  an  (1894— 9G).    Von  Prof.  Dr.  iSop/nis  liuge  in  Dresden  217 — 248 


1.  Allgemeiner  Teil   .    .  . 

217 

Beiträge  zur  mathemati- 

2.  Das   frtthe  christliche 

Bchen  u.  physikalischen 

223 

Goop^rapbie  bis  1650  . 

244 

3.  Die  Araber  &c  

224 

6.  Zeitalter  der  Mes- 

4.  Die  scholastische  Zeit 

224 

245 

5.  Zeitalter    der  grofsen 

245 

Entdeckungen    .    .  . 

227 

Kartographie     .    .    .  . 

247 

Kntdeckungsreiaen  .... 

227 

Mathematische  und  phy- 

Karto^^rapbio   des  Zeitalters 

sische  Geographie  . 

247 

(1420— 1G50)  

239 

248 

Mitteilungen  Über  Qeographen 

243 

Oeographisehe  Nekrologie  (1896  u.  1897).   Von  Dr.  W.  Wolkwi" 

hauer  in  Bremen   463 — 486 

Alphabetisches  Verzeichnis  der  im  Jahrbnch  top  1887 

bis  1897  aufgeführten  Nekrologien   486 


Systematisches  Inlialtsverzeiclmis  zum  Jahrgang  XI— XX 
des  Creogiapliiscli6]i  Jahrbuchs  (188Ö-97). 

(Ein  InlitltoTflneidiiiii  fflr  die  Jahrgänge  I— X  (1866 — 84)  befindet  eieh  nm 

Schlaf»»  dos  X.  BandoB.) 


lodez  zum  Inhaltsveneichms. 


A.  Allcomoino  Erdku4e»  Mte 

I.  Ortsbestimmungen   IX 

n.  Kartographie  uud  Kartometrte  IX 

III.  Geophysik  des  Erdkörper»  .   .  IX 

IV.  Geophysik  der  Erdrinde  ...  X 
y.  Erdntagoetismiit  -  .  X 

"VI  Geognoile  der  ErdoberflSelie  .  X 

TIL  Oieanograpkfe.  ......  X 

vUL  OeographUehe  Meteorologie  X 

XZ.  Phytogeographie   XI 

Z.  Zoogeographie   Xi 

XL  Bthäograpble   XI 

H.  Undcrknnde. 

XII.  Karteuwesen   XI 


XIII.  Kuropa  .    .  . 

XIV.  Anfiterenropa « 


G.  Oesehlehte  4er  Br4kan4e* 

XV.  Antike  Ctaofmphie  .... 
XVt.  Oeieldelite  der  Erdkunde  .  . 

XVir.  Methodik  der  Erdkunde    .  . 
XVIII.  (TCoRr.apliischu  Namenkunde  . 
XIX.  ('. eographisuhe  Nekrolopie 
XX.  Geographische  Lehrstühle.  . 
XXI.  Geographische  Geaelbekeften 
aod  Zeitschriften  .... 
XXII.  Kongrene  und  AmstelUngea 


Seite 
XI 
XU 


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XIII 
XIII 
XIII 
XllI 

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xm 


A.  Allgemeine  Erdkunde. 

I.  Ortsbestimmungen. 

Geographische  Länge  und  Breite  von  Sternwarten.  Zu* 
ummfliifeetettt  ▼<«  Ä»  Aumert. 

Stand  im  Jahre  1888  (192  Sternwarten)  XII,  475 

Staad  im  Jahre  1891  (216  Sternwarten)  XIV,  464 

Stend  im  Jalire  1896  (237  Sternwarten)  XIX,  431 

IL  Kartographie  und  Eartenmeasnng. 

Bericht  über  die  Fortschritte  der  Kartenprojektions- 
lehre.   Von  S.  Günther  (bis  1890)  und  (mit  Aoidehnong  auf 
Kartometrie  u.  a.)  von  E.  Hammer  (seit  1891). 
(Oeiehichttiohee.  KerteoprojektioDen,  Eartenseiebnnng,  Karten» 


messang.) 
Bericht  für  1885—87 
Bericht  für  1888 — 90 
Berieht  Ar  1891^98 


XII,  1 
XIV,  185 
XVff,  41 


Bericht  für  1894 — 95 
Bericht  liir  1896—97 


XIX,  1 
XX,  377 


III.  Geophysik  des  £rdk9rpers. 
Bericht  über  die  Portschritte  der  internationalen  Brd^ 
mesaung.    Von  H.  Hergeneü. 
5«ielit  ftr  1886—87  .  XIII,  103 
»•rieht  für  1888—90  .      XV,  .Hl 
B«ioht  ftr  1891.  .   .  XVI,  129 


Berieht  fflr  1892—94 
BerldLt  für  1896—96 


.  X?III,888 
—  249 


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X  SystonatiMdiM  InhiltoTcneidinis  siim  Jahrgang  XI— XX. 


Bericht  über  die  Fortschritte  der  Qeopbysik  des  Erd- 
kSipers.  Von  jET.  Sergwü, 

(Gestalt  der  Srde.  SchweremeMungen.  Mittlere  Dichte. 
Änderung  der  Nutation,  der  Rotatioüsdauer,  der  Lage  der  Erd- 
achse.  Gezeiten.    Tiofentemperaturen  Äc.    Innerer  Zustand.) 

Bericht  fttr  1884—86  .  XI,  208  Bericht  für  1890—91  .  .  XVI,  134 
Berieht  für  1886-87  .  XIII,  111  Bericht  für  188S-^4  .  .XVm,887 
Berieht  für  1888—89  .     XV,  87    Bericht  fttr  1895—96  .   .    XX,  863 


lY.  C^eoi»by8lk  der  Erdrinde. 

Bericht  über  die  Fortschritte  der  Gtoophyrik  der  Srd- 

rinde.    Von  E.  Ihtdolph. 

(Allgemeines.  NiveauverschiebungeD.  Qebirgsbildung.  Erd- 
beben. Vulkanismus.  Thalbildung.  Erosion  und  Denudation. 
Höhlen.  Grundwasser  und  Quellen.  Strömende  Qewisser.  Seen. 
Sedimente  (Korallenriffe).    Eis  und  Gletscher.) 


Bericht  für  1884—86  .  XI,  221 
Bericüt  lür  18Ö6— 87  .  Xlli,  126 
Bericht  fQr  1888—89  .     XV,  52 


Bericht  für  1890  —  91 
Bericht  für  1892—94 
Berieht  fttr  1895—96 


XVI,  144 
XVm,  353 
XX,  S66 


V«  JBrdmairiietisiiius. 

Die  Entwickelung  und  der  gegenwärtige  Standpunkt 

der  erdmagnetischen  Forschung.    Von  K,  Schering    .  XIII,  171 

(Gauls  und  Weber.    Magnetische  Obserratoriea  und  Ver- 
messQDgen.  Polarexpeditionen.) 

Bericht  über  die  Fortscliritte  unserer  Kenntnisse  vom 
Erdmagnetismus.    Von  demselben. 

(Allgemeinee.   Hagnotische  Observatorien  und  Landesverroes- 
anngen.  Beziehungen  des  Brdmagnetiimus  zu  anderen  Brachei- 

nungen.    Beobachtunfrsro.stiltale  ordmagnetischer  Stationen!) 
Bericht  für  1889-00  .     XV,  Ml  |  Bericht  für  1893-96    .    .       XX,  2 
Bericht  für  1891—92  .     XV 11,  1  [ 

Tl.  Geegnesle  der  ErdefterflSelie. 

Iffenere  IBrfolimngen  über  den  geognostisohen  •  AnfSati 
der  Erdoberfläche.  Von  Fr,  Ikntia, 


Bericht  für  1882  —  86 
Bericht  für  1886 — 88 
Bericht  für  1888-90 


XI,  -207 
XIU,  221 
XV,  IGh 


r.crirht  für  1890—92 
Bericht  für  1892—94 
Bericht  für  löü4 — 96 


XVI,  68 
XVlll,  98 
XX,  37 


TU.  Ozeanegrapbie. 


Bericht  über  die  Forteohritte  der  Oaeanographie. 

0.  Krümmd. 


Von 


Bericht  für  ISS.'j— 86  .  XI,  75 
Bericht  für  1887—88  .  Xlll,  1 
Bericht  für  1889—90  .       XV,  1 


Bericht  für  1891—98 
Bericht  für  1893-94 
Bericht  für  1896—96 


XVI,  35 
XVlll,  181 
XX,  198 


TIIL  Geegraphlgehe  Heteerelegie« 

Bericht  iii  er  die  Fortschritte  der  geographischen  Meteo- 
rologie. Von  J.  Hann  (1884-88)  n.  E,  Brückner  (1888—93). 


Bericht  für  1884—85  .  XI,  1 
Bericht  für  1886—88  .    Xlli,  27 


Bericht  für  1888—90  .  .  XV,  101 
Bericht  für  1891—98    .    .  XYU,  309 


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Syttomotiscbei  InhaltoTeneiehniB  som  Jahrgang  XX — XX. 
IX.  Phytogeographie. 


XI 


Bericht  über  die  Fortschritte  in  der  Geographie 
FflanBen«  Ton  0.  Drude, 


der 


Bnidit  Ar  1884—85 

Bwrieht  für  1886 -8R 
Bflriisht  für  1888—90 


XI,  95 

XIII,  289 
XV,  344 


Bericht  rar  1890— iS 
Bericht  ittr  1893—95 


XVI,  849 
XIX,  81 


X.  Zoogeographie. 

Bericht  über  die  Fortschritte  unserer  Kenntnisse  von 
der  Verbreitung  der  Tiere.  Von  L,  K,  Setmarda» 

Berieht  lOr  1884—86  .     XI,  147  |  Beriebt  fUr  1887—88  .   .  XIII,  868 


XI«  Ethnographie« 
Bericht  über  die  ethnologische  Forschung.  Von  Q.  Gerland. 


Bericht  für  1884—86 
Bericht  für  1886—88 
Bericht  fBr  1889—90 


XI,  413 
Xlll.  407 
XV,  256 


Bericht  für  1891—93 
Bericht  für  1894—95 


XVII,  394 
XiX,  217 


B.  liäuderlLunde» 
XXL  KartenpuhlikatieiieB  (mit  Anssehliire  der  Xartogrsphie). 
Der  Standpunkt  der  offiaiellen  Kartographie  in  Bnropa. 

Von  M.  IJpmr'ich  XU^  309 

(Über  ofäzielie  Kartenlitteratur.   Längen-  und  Veijüngongs- 
nafistSbe.  Xtrten.) 

Ferlsotniiie  dee  Berieht«  XIV,  887 

^eraliditskarteu  der  wichtigsten  topographischen  Kar- 
ten Europas  und  einiger  anderen  Länder.  Von  H.  Wagner, 

Oberricht  bis  Ende  1888  .  XII  1  Übersicht  bis  Ende  1894  .  XVII 
Übernuht  bis  End«  1891  .    XIV  |  Oberaioht  bis  End«  1896  .  XIX 

Xni.  Lilnderkunde  Earopas. 
Programm  für  die  Jahresberichte.    Von  H,  Wagner   .   .   .   XVU,  90 
Südeuropa.   Von  Th.  Fischer. 

Bnndlegender  Bericht .  XVII,  97  |  Bericht  für  1895—96  .  .  XIX,  89 
Trankreieh.   Von  P.  Camena  d' Almeida. 

Onudlflgender  Beriebt  .  XVII,  168  |  Bericht  «Ar  1895—96  .  .  XIX,  116 
flchweia.  Von  J.  Friik. 

Orundlegender  Bericht .  XVH,  171  |  Bericht  fftr  1895-^96  .  .  XIX,  184 
Kiederlande  und  Belgien.    Von  E.  Blinh 

Grundlegender  Bericht  .  XVII,  217  |  Berieht  ffir  1895-r-96  .  .  XIX.  166 
Deutsches  Reich.    Von  L.  Xeumann. 

Grundlegender  Bericht  .  XVII,  177  1  Bericht  für  1895—96  .  .  XIX,  126 
Österreich-Ungarn.   Von  /{ob.  Sieger. 

Qmndlegend«!  Bericht .  XVII,  261  |  Bericht  für  1895— 96  .  .  XIX,  170 
Qroihbritaanien  und  Irland.  Von  h.  G.  Schlichter. 

QnuuUegender  Bericht .  XVII,  206  |  Berieht  Ar  1895—96  .  .  XIX,  810 
Dänemark.  Von  K  Ußer, 

Sticht  bii  1898.   .   .  XVII,  888  |  Bericht  fttr  1895^96   .   .  XIX,  191 


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XII          SfitMiiatiMdiM  InhaltiTarMiehnit  mm  Jahigang  XI — ^XX. 

Skandinavien.    Von  E.  Jüoffler  (bis  1894)  und  K,  Ahlenius  (seit 

1896)  XVII,  234;  XIX,  200 

Buropäisches  Bulaland.    Von  D.  A.  Aniitßchin. 

Bnter  Berieht  bis  1898  XVH,  M8 

Rumänien.  Vacat. 

XIY.  Llintokiinde  avUsmuroi^BOher  Oeblete. 

Asien.   Von  B,  LuUies  (bis  1890),  G.  Wegener  (1891-^4),  D.  A. 

AnuUchin  (Rustiaeh-Asien  1885 — 87)  und  E.  Tiea/en. 
Bericht  für  1885—87  .      XU,  146  \  Beriebt  für  1893—94  .     .  XVlII,  277 
Bericht  für  1888—90  .     XIV,  313  i  Bericht  für  1895—96  (97).     XX,  367 
Berieht  fttr  1891—99  .    XVI,  366  | 

Australien  und  FolyDesien.    Von  F.  Hahn, 


Berieht  für  1886—89  .  XIV,  81 
Berieht  m  1890—98  .    XVI,  296 


Berieht  fikr  1893—94  .  .  XVIU,  941 
Berioht  iOr  1895—96  -.    .     XX,  154 


Bericht  für  1892— 94  .  .  XVIII,  211 
Bericht  für  1895—96  .   .     XX,  127 


Afrika.  Von  H.  Wichnuam  (bie  1887)  und  F.  Bahn  (adt  1888). 

Bericht  für  1885—87  .  XII,  186 
Bericht  für  1888—89  .  XIV,  62 
Bericht  für  1890—92  .     XVI,  314 

Ij^ordamerika,   Von  Fr,  Boa»  (bis  1889)  und  B,  Weigand  Mit 
1890). 

Berieht  IHr  1893— 94  .  .XVIII,951 


Berieht  für  1876—86  .  XII,  72 
Bericht  für  1887—89  .  XIV,  108 
Bericht  für  1890—92  .     XVI,  447 


Berieht  für  1896—96  .    .     XX,  175 


Bomanisches  Amerika.    Von  W.  »Sievers. 

Bericht  für  1876—86  .  XII,  lu4  '  Bericht  für  1892—93  .  .XVIII, 267 
Berieht  für  1887—89  .  XiV,  122  I  Bericht  für  1894—96  .  .  XX,  166 
Berieht  für  1889—98  .    XVI,  488  | 

Folaargebiete.   Von  Ä  Wiehmann  (bis  1891)  und  E.  v.  DrygaUH 

(seit  1892). 

Bericht  für  1885—91  .    XIV,  864  |  Berieht  fttr  1898—95  .    .XVIII,  478 


C.   Geschichte  der  Geographie« 

XY.  Antike  Ueograiiliie. 

Bericht  über  unsere  Kenntnis  der  alten  ^iechischen 

Welt.^  Von  G.  Ilirschfeld  (t  1895),  1880  u.  1890.    XII,  241;  XIV,  146 

(Bibliographisches.  Quellen.  Geschichte  der  Geographie. 
Hilfswiseeneebtften.  Die  einselnen  Lander  der  grieehiieheo 
Kaitar.) 

Berieht  über  Länder-  und  Völkerkunde  der  antiken 

Welt.    Von  E.  Oberhummer  XIX,  S07 

(Geschichte  der  Geographie  im  Ältertam.  AUgemeinee.  Afrika. 
Aeien.  KleinMieD.) 

XYL  Oeseblehte  der  Erdkiinde. 

Bie  liitteratur  aur  Geachiehte  der  Urdkonde  vom  Mittel- 

alter  an.    Von  S.  Buge. 
Bericht  für  1883—93  .  XVIII.     i  |  Bericht  für  1894—96  .    .     XX,  817 

(Speaialinhalt  e.  oben  8.  YUL) 


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Sfitenittisebe«  IohaIt8Tend«liii1i  mm  Jahrgang  XI— -XX.  XIII 

XTU.  Methodik  der  Erdkuide. 

Berieht  über  die  Entwickelung  der  Methodik  und  des 

Studiums  der  Erdkunde  (1885  —  88).    Von  //.  Wagner  .     X LI,  409 

(Ällgemeine  geographische  Ikletbodologie.  0.  Gerlands  Methodik 
der  Erdkunde.  Pflege  des  Studinma  und  UntorricLU  der  Erd- 
kunde in  Deutschland,  Sehweis,  Bngla&d,  Belgien,  Fnudarweh, 
BnfalADd,  Sehwedfln.) 

Bnieht  lllr  1889—91.  Von  denuelbeD  XIV,  371 

(Die  Stellung  der  Änthropogeograpbie  Bur  Qeographia.  Pflege 
des  Studiums  und  Unterrichts.  Die  geographischen  IJniversitäts- 
institute  Mitteleuropas.  Übersicht  der  1889 — 91  an  deutschen 
HoehMhnlea  gebaUeneii  Vorleenngen.) 

XYill.  OeograpUflelie  Kamenkiuide. 

Berieht  fiber  die  Fortschritte  in  der  geographischen 

Namenkunde.    Von  /.  /.  E(flt  (f  1896). 

Bericht  für  1885—87  .  .  XII,  1  1  Bericht  für  1890—92  .  .  XVi,  1 
Bericht  für  1888—89  .    .  XIV,  1  |  Bericht  für  1892—94  .    .  XVill,  61 

XIX.  Geogfrnphische  Nekrologle. 

Geographische  Nekrologie.    Von  IV.  Wolkenhauer. 

Begiiter  über  die  in  Petermanns  Qeogr.  Mitteilungen  1855 — 84  und 

im  Jahrbach  XU  (1884r-87)  enthaltenen  Nekrologe  .....    XII,  399 


Nekrologie  1884—87  .     XU,  349 

Nekrologie  1888—90  .     XIV,  199 

Nekrologie  1891—92  .     XVI,  469 

BegUtar  der  Nekrologien  1888—97,  Bd.  XIV,  XVI,  XIX,  XX   .   .    XX,  486 


Nekrologie  1893— 95  .  .  XIX,  359 
Nekrologie  189G— 97    .    .    XX,  463 


XX*  Oeographlsche  Lelmttthle. 

Die  Lehrstühle  der  Geographie  an  ettTopSisehen  Hoeih- 
schulen    Von  H,  Wagner.  (Vgl.  auch  oben  Methodik  der 


Erdkunde.) 

Stand  im  Jahre  1888  .  XII,  457 
Staad  im  Jahre  1891    .    XIV,  412 


Stand  im  Jahre  1896    .   .   XIX,  397 


XXL  GeograpUsehe  GesellBehafleD  and  Zeitsehriftoa. 

Stand  im  Jahr«  1888.   Von  ff.  Wiehmann  XII,  461 

Stand  im  Jahre  1891.    Von  demselben  XIV,  463 

Stand  im  Jahre  1896.   Von  Ö.  KoÜm  XIX,  403 

XXII.  Geogrraphische  XoBgresse  und  Ausstellaugen. 

Bericht  für  ISS.«)— 88.    Von  //.  Wagner  XII,  471 

Beliebt  für  1889—91.    Von  demselben  XIV,  479 

Beriebt  ittr  1892->96.   Von  ö.  KoOm,  XIX,  481 


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Abkäizimgeii. 

Abkürzungen  allgemeiner  Art. 


Abh.  =  AbhandluDgeü. 
A«.      Acad^mie,  Academy. 
Ak.  "«=  Akademie. 

Adz.  =  Anzeiger. 

Ann.  =  Anaalen,  Annales,  Annaaire. 
Areh.  ArehiT. 

=  Association. 
Bulletin,  BoUetioo. 
=  Beiträge. 
■■  BUtt,  Blätter. 
==  Contributions. 
i  Comptea  rendns. 
.  »  DenkechrifteD. 
=  Dissertatio». 
Erdkunde. 

Geographie,  Geography,  Geo- 
grafia. 

=  Geologie,  Qeidogy. 
=  Gesellschaft. 

^Geielleehaft  für  Erdkunde. 
—  Oeographiaehe  Geaell- 

Schaft. 
==  Geographisches  Jahrbuch, 
■=  Oeographieal  SoeietT. 
Inatitat. 

Istveetya  (Yerhandlangen}. 
Joanial. 
Jahilradi. 


B  =r 
Beitr. 
Bl.  - 
Contr. 
OB  » 
Beaks, 
Diss. 
E  = 
«  = 

Geol. 
Gs.  » 

eiB« 

«6s. 

«Jb. 

es« 
J  — 

Jb.. 


JB  ==  Jahresberichte. 

LB  =  Litteraturberichte. 

H  SS  Mitteilmigen. 

Mag.  =  Magazin,  Magazine. 

Mem.  =  Memoiren,  Memorie. 

Mim.  s  Mömoirs. 

Nachr.  =  Naehriehten. 

Pr.  =  Proceedings. 

QJ  =  Quarterly  Journal. 

R  «  Royal. 

Kef.  —  ^fiarat. 

Rep.  =^ftpoTt. 

Rev.  =  Revue,  Review. 

Bir.  —  BiTiata. 

S  =  Soci^tö,  Society,  Selskab. 

Sap.  =  Sapiski  (Schriften). 

Sep.-A  =  Separatabdruck. 

SG  =  Societi  de  giographie. 

Sitzb.  =  Sitzungsberkhte. 

Surv.  =  Survey. 

T      Tijdeehrift,  Tijdakrift. 

Tr.  =  Transactiena. 

V  =  Verein. 

VE  =  Verein  für  Erdkunde. 
Vers.  =  Versaminlttog. 
Vh.  =  Verhandlungen. 
W,  Wias.  =  Wissenschaft. 
Z  —  ZeitsdiTift 


B.  Sie  im  GeograpUsehen  Jahrbuch  häufiger  citiei-ten  periodischen 

SeMften. 

Aa.  JSe.  ms  American  Journal  of  Science,  Newhaven. 
1  n  ^«  g^ographie,  Paria. 

aIITa^  I*  ^  Hydrographie  und  maritimen  Meteorologie. 

ArchAnthr.  =  Archiv  für  Anthropologie. 

i^eitrGeoph.      Beiträge  aur  Geophysik,  herausgegeben  von  Gerlaud. 
BSftP^-  ^  göographie. 

Bflflp      ^  ß'i'letjn       la  societ6  de  g^ographic  do  Paris. 

bSi2?""*  -^«"Jw"  T  1*  8^08^-  commerciale  k  Bordeaux, 

witau      Bolletino  deUa  Soeietk  geografica  Italiana. 

VB  -=  oonptes  rcndus  hebdomadaiiea  dea  a«aneea  de.l'acadteiie  dea  aeieiieea 

CR  SG  ^foia. 

DflRi         Comptee  rendus  des  siances  de  la  societö  de  g^ographie  de  Paria, 
^'ttau  -  Deateehe  GeograpMaehe  BUItter,  Bremen, 


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1 


9  AbUmiog«!. 

BBfGt  s  Deutsche  Kandschau  für  Geographie  and  SUtistik. 

QJ  a  The  Geographica!  Journal,  London.  » 

GJb.  =  Geographisches  Jahrbuch,  Gotha. 

Gl.  ™  Zeitschrift  Globus,  Braunschweig. 

QZ  =  Geographische  Zeitschrift,  herausgegeben  von  fiettner,  Leipzig. 
OeolMag.  —  The  Geologietl  Magazine. 

JAnthrlnst.  a-^  Journal  of  the  anthrop.  Institute  of  Gr.  Britein  a.  beludf  Loadoa. 
LirchEthn.  =  Internationales  ArehiT  £Br  Etimogiftphie,  Xieiden. 
JAsiat.  ™  Journal  asiatique. 

Jl»6eo]LA  ™  Jahrbveli  der  K.  pvenfs.  geologisclMB  LandeumMt,  Berlin. 

JbGeoIRA  =  Jahrbuch  der  K.  K.  geologischen  ReieliMUlftilt»  Wien. 
JbSAC  =  Jahrbuch  des  Schweizer  Alpenklubs. 

JB  GGsMüDchen  =  Jahresberichte  der  Geographischen  CiesellBchaft  zu  München. 

HeddGrl.  —  Hedddelser  om  Ortalead,  KopenhegMi. 

Uet.  Z  =  Meteorologische  Zeitschrift. 

MGGs  =  Mitteilungen  der  Geographischen  Gesellschaft. 

MGGsWien  =  Mitteilungen  der  E.  K.  geographischen  Gesellschaft  in  Wien. 

MVE  =  Mitteilungen  des  Vereins  fSr  Erdkunde. 

MDÖAV  —  Mitteilungen  des  Deutsch- Österreichischen  Alpenvereins. 

Nat.  =  Nature;  die  Zeitschrift:  |,Die  Natur"  wird  nicht  abgekürzt. 

NJbHin.  —  Neoet  Jahrbaeli  für  Mineralogie,  Geologie  uul  nMontologie. 

PM  =  Feterrnanns  Geogiapbische  Mitteilungen. 

PrRSoc.  =  Proceedings  of  the  Royal  Society  of  London. 

PrBGS  =  Proceedings  of  the  K.  Geographica!  Society. 

QJGeoIS  =  Qnarterly  Jonrnal  of  the  gwlogieal  Sodetjr. 

Sap.  KRGG  =  Sapiski  der  Kaie.  Bosaiachen  Geographieehem  GaellHliaft, 

Scott.  GMag.  =  The  Scottish  Geographica!  Magazine. 

Sitzb.  AkBerlin  =  Sitzungsberichte  der  &.  preufs.  Akademie  der  Wissenschaften 
SU  Berlin. 

Sitab.  AkWien  =  Sitanngeberiehte  der  Kaie.  Akadania  dar  TOaenaehtta  an 

Wien. 

T.  AardrGen.      Tijdschrift  Tan  het  Aardrijkskundig  Genootschap  te  Amaterdam. 

TrRSoc.  =  Transactions  of  the  Boye!  Society. 

VhGsE  =  Verhandlungen  der  Gesellschaft  für  Erdkunde,  Berlin. 

VhGeolBA  =  Verhandlungen  der  K.  K.  geologischen  Beiohsanstalt,  Wien. 

T      Tmer,  Tidakrift  ntg.  af  Svenaka  SSIIskapet  f8r  Antropologi  och.  Gaogitll 

ZDoeolGs  =  Zeitschrift  der  Deutschen  Geologischen  Gesellschaft. 

ZDMG  =^  Zeitschrift  der  Deutschen  Morgoiländiaehan  GeaaUidiaft. 

ZEthn.  =  Zeitschrift  für  Ethnologie. 

2GaI!  »  Zaitachrift  der  GMallaehafI  iiir  Erdkunde,  Berlin. 


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Bericht  übst  die  Fortschritte  unserer  Eenntiüsse  Tom 

Magnetismus  der  Erde. 

IV.  1893—1895  (1896)^). 
Von  PJrof.  Dr.  Karl  Schering  in  Darmstadt. 

(Abgeiehiomn  am  l.  Febmar  1897.) 

I.  Allgemeines. 
1.  ABgmmB  Theorie  dee  Srdmagndimiu, 

Hrn.  Dr.  Ad.  Schmidt  (Gotha)  yerdanken  wir  eine  yolktandige 
Neabereofanung  des  erdmagnetisohen  Potentiale^. 

Dieselbe  beruht  auf  der  gleichen  empirischen  Ornndlage  wie  die  tob  0. 
Neumayer  und  H.  Petersen  für  die  Epoche  1885,0  durchgeführte  Potential- 
Bereohnong,  nämlich  auf  den  (wohl  aus  direkten  Beobachtungen  interpolierten) 
Vertan  X,  T,  Z  der  erdraagnetischen  KompoBenfeen  (X  horisonttl  nach  N, 
Y  horizontal  nach  E,  Z  vertikal)  an  1800  Punkten  der  Erdoberflache,  den  Schnitt- 
punkten der  25  Parallelkreise  für  0**,  5**,  10**  &c.  bis  60°  nördlicher  und  sttd- 
Mer  geographischer  Breite  mit  den  72  Meridianen  Ton  0",  ö**,  10°  &c.  bis 
866  S.  L.  Ton  Oreenwieh.  Der  Verfttier  bwreekaet,  olino  die  Exifteiu  «iiiM 
Potentials  vorauszusetzen  ,  znnlichst  52,  bzw.  43,  43  Koeffizienten  dreier  nach 
Kogelfunktionen  fortschreitenden  Reihen  für  aX  sin  v;  /?Y  sin  v;  yZ  (v  ==  Pol- 
•brtnid;  o,  /?,  y  sind  nahe  gleich  1,  hängen  von  der  ellipsoidischen  Gestalt  der 
Erde  ab)  in  der  Form,  wie  sie  von  ihm  im  Archiv  der  Seewarte  1889  gegeben 
worden  sind.  Wenn  hieraus  wieder  rückwärts  die  Komponenten  X,  Y,  Z  für  die 
1800  Fnakte  berechnet  werden,  so  ergeben  sich  Differenzen  gegen  die  ursprüng- 
beheii  (beobachteten)  Werte^  welebo  im  Mittel  dnd: 
far  X  far  Y  für  Z 

0,088«  0,0434  0,0819  (Qaufs  -  Einh.), 

jMWnd  bd  der  Foteutialberechnung  von  Er  man  und  Petersen  als  mittlere 
™«  noch  0,1109,  0,0828,  0,1607  Übrig  blieben. 

^Weiter  hat  der  Verfasser  43,  bzw.  43,  bzw.  34  Koeffizienten  dreier  Beihen 
wwanet,  von  denen  die  erste  das  magnetische  Potential  für  die  Oberflache  der 
m  angibt,  aoweit  ea  abhiiigt  Ton  nagnetiaclien  Kriften  innerhalb  der  Erde; 
aje  zweite,  soweit  es  abhängt  Ton  Kräften  aufeerhalb.  Die  dritte  gibt  die 
Intensität  etwa  vorhandener  galvanischer  Ströme  an  (im  Mittel  ergibt  sich 
,6  Ampöre  pro  qkm),  welche  dio  Erdoberfläche  senkrecht  durchsetzen.  Die 
Koeffizienten  der  ersten  dieser  drei  Beihen  lind  bei  weitem  die  grSlateik,  dagegen 
der  »weitan  nad  dritten  ao  klein,  dab,  wie  der  Terlbaaer  aeLbat  bemerkt,  die 

H.«  ^  ^  l'itteratur  für  1896  konnte  noch  nicht  vollständig  berücksichtigt  wer- 
R?n  7,  2  München,  n.  Kl  XIX,  I.Abt,  1896.  60  8.  Knrat  Ifittdl.  in 

Äep.  64. Meet.Br.Aaa.  Oxford  1894, 670.  ScHt.  A.Scbuatar,  HatZ.  1896,  (9). 

1» 


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4  X.  Schwing,  Die  Portteliiitfee  wiMnr  KauitniiM  toh  Higmtitmiu  dar  Scdu. 


Existenz  eines  Potentials  äufseror  Kräfte  und  einer  die  Erdoberfläche  durchdrin- 
genden Strömung  nur  „mit  gröfster  Wahrscheinlichkeit"  nachgewiesen  ist. 

AlU  itr  exstea  dnr  Baihen  folgt,  dafs  die  magnetische  Achse  der  Erde 
parallel  ist  einem  Durchmesser,  der  die  Oberfläche  der  Erde  in  78**  34,8'  N.  Br. 
und  291**  29,4'  E.  L.  v.  Gr.  (also  südwestlich  Tom  Humboldt  -  Gletscher  an  der 
WeBtkflste  Grönlands)  nnd  in  78*  SM'  8.  Br.  vnd  III*  S9,4'  B.  L.  triffl.  Dm 
magBetiicbe  Moment  dar  Brde  betrigt: 

M  =  8,3481  .  lO"^  cm'^/2  gi  s~^ 
(Tgl.  die  entsprechenden  Werte  bei  Gaufs,  GJb.  XllI,  178). 

Prof.  V.  Bezold^)  zerlegt  das  erdmagnetische  Potential  (sowie 
auch  die  Komponenten)  in  einen  „normalen"  TeU  und  einen  additiv 
oder  subtraktiv  hinzuzufügenden  „anormalen".  Das  normale  (ge- 
nauer „empirisch  normale")  Potential  für  einen  Ort  wird  definiert 
als  der  Mittelwert  der  Potentiale  für  alle  Orte  gleicher  geographi- 
scher Breite.  Es  ergibt  sich,  dafs  dieses  normale  sehr  nahe  mit 
dem  („theoretisch  normalen")  Potential  einer  homogenen 
Eisenkngel  von  den  Dimensionen  der  Erde  überein- 
stimmt, wenn  dieselbe  parallel  der  Eotationsachse 
der  Brde  vollkommen  gleiebf5rmig  magnetisiert  w&re. 

Die  „Isanomalon"  auf  der  Erde  verbinden  die  Funkte  gleichen  anormalen 
Potentials.  Die  NuU-lsanomale  oder  „Normale  des  erdmagnetischen  Potentials" 
geht  durch  die  beiden  astronomischen  Pole  der  Erde.  Die  übrigen  Isanomalen 
eind  geechloieeiie,  dfo  astronomiielieii  Pole  sieht  erreiehende  Linlmi,  dureh  ihieB 
südlichsten  und  nördlichsten  Punkt  geht  die  NuU-Isogone.  Die  gröfste  -{-Anomalie 
besitst  ein  Punkt  nahe  südlich  Kio  de  Janeiro,  die  grölste  — Anomalie  ein  Ort 
efldweeflioh  Ton  Melbourne. 

A.Schuster*)  weist  auf  eine  mögliche  Erklärung  der  Säkular- 
änderUDg  der  erdmagnetischen  Elemente  hin. 

Wenn  der  Weltenraum  als  ein  elektrischer  Leiter  angesehea  werden  darf,  so 
irapden  in  ihm  durch  den  rotierenden  Erdmagneten ,  deeeen  BotatiooMehse  und 
magnetische  Achse  nicht  zusammenfallen,  Ströme  induziert,  welehe  wieder  auf  den 
Erdmagneten  wirken,  und  zwar  so,  dafs  sie  seine  magnetieehe  Achse  um  die 
BotatioMachM  drehen. 

H.  Fritsche  hal  sieh  mit  der  Aufgabe  beschäftigt,  eine  em- 
pirische Formel  zwischen  der  Inklination  (i)  and  der  Horizontsl» 
Intensit&t  (fl)  aufisasteUen^. 

Da  die  Lamontiehe  P(»mel: 

tgi  =  a  (0,592  —  lot,'H) 
i  nur  recht  ungenau  darstellt,  so  wählt  der  Verfasser  dafür  die  Gleichung: 

(i— «)  —  a  (0,692  —  log  H), 
m  welcher  a  als  Funktion  der  geognpliiecheii  Breite  und  a  abkiiigig  Ton  Breite 

und  Länge  berechnet  wird. 

A.  Schmidt  (Stuttgart)  behandelt  die  Frage 6),  ob  es  denkbar 
sei,  dafs  der  Erdmagnetismus  eine  Streckung  der  Erde  in  Richtung 
ihrer  magnetischen  Achse  bewirke,  und  kommt  zu  dem  Schlufs,  dafs 
dies  nnr  möglich  sei,  wenn  für  die  Magnetisierungskonstante  des 

3)    tjber  Isanomalen  dee  erdmagnet  Potentiale*'  (Sitib.  AkBerlin  [Vortrag: 

19.Jan.l893]  1895,  363—378,  mit  einer  Karte  d er  Xsanomale n).  —  „Der 
normale  Erdmagnetismus''  (ebenda  S.  1119—1134).  —  *)  Rep.  ßrit.  Ass.  Oxford 
1894,  571.  —  »)  Friteelie:  Über  d.  Zusammenhang  zw.  d.  erdmagn.  Hor.-Int 

?T  fLi  I  "    m.  51  Tab.  -  «)  Qerlande  Beitr.  a.  öeopb. 

II,  1895,  197—210. 


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5 


Erdinnern  ein  sehr  hoher  Wert  angenommen  würde:  „Diese  An- 
nahme ist  das  Mittel,  um  allen  Rätseln  der  erdmagnetiscben  Er- 
Bohebaogeii  eine  einheitliobe  ^rklSrang  za  geben".  (?) 

2,  MagnOUehf  Elarten  für  Ha  gmu  Sri$. 

A.  ▼.  Tille  hat  aus  den  Tabellen  und  Karten  ^on  van  Bem- 
melen,  Hansteen,  Gaufe  n.  Weber,  Erman  o.  Peteraen, 
Sabine,  Reise  of  H.M.  S.  „Challenger",  Neumayer  ein  nm- 
iMMndeB  Tabellen-  und  Kartenwerk  der  eidmagneÜBcben  lUemente 

xnsammengestellt. 

Die  Tabellen  geben  für  die  Breiten  und  Längen  von  10°  zu  10°  die  Werte 
der  Deklination  (aber  nur  bis  auf  Zehntel-Grad  auch  für  die  neuesten  Beob- 
achtungen) far  91  Bpoehen  iwiMhea  1640  mid  1885,  der  InUlMtion  und  „iao- 
klinen  Deklination"  für  7  Epochen  zwischen  1600  und  1885,  doa  Potentials  und 
der  KompoDentea  für  4  Epochen  (1829 — 85),  ferner  die  Isanomalen  der  Inklina- 
tion VBd  der  XrSfte,  die  Werte  der  Deklination  nnd  Inklination  ftr  all«  60  JTaliT« 
Ton  1550 — 1950,  die  Werte  der  Änderungen  der  Deklination  nnd  Inklination  fSr 
50  Jahre  von  1600—1900,  der  jShrUehm  indening  der  «rdmsgiwtisohea  Ele- 
mente für  1861  7). 

Ferner  sind  hier  zu  nennen :  Curves  of  e(][ual  magnetic  Variation 
1895.    London,  Admiralty,  1892. 

3.  Sand-  und  Zekrhu^tr.   Neue  Ztätehr^fm, 
JnL  Hann  gibt  in  „Die  Erde  als  Gansei,  ibre  Atmoephibre 
und  Hydroepbäre"  (5.  AuH.,  Wien  1896)8)  S.  67—114  mne  ein- 
gehende Darlegung  der  Entwiokelang  und  des  Standes  unserer  jetxi* 

gon  Kenntnis  der  erdmagnetisehen  Erscheinungen  und  Gesetze.  — 
Rud.  Wolf:  „Handbuch  der  Astronomie"  (Zürich  1890—92,  2  Bde.) 
enthält  auch  „die  wiobtigsten  Lebren  der  Meteorolegie  und  des 

Erdmagnetismus 

Die  erste,  speziell  der  erdmagnetischen  Forschung  gewidmete 
Zeitschrift:  „Terrestrial  Magnetism.  An  international  Quart. 
Journal"  (80,  Chicago),  ist  Anfang  1896  von  Dr.  L.  A.  Bauer 
gegrOndet  worden. 


4,  JPsriodüehe  Jndmmgen  dir  ordmagneiMm  JESmenU. 
Liznar^   benutzt  die  Beobaohtungen  der  österreichiscben 
Polarstation  Jan  Maym  (1883/83)  nnd  di^enigen  ypn  JPmbwtk 

')  A.  T.  Tillo:  „Tables  fondament.  du  magnötisme  terr."    Petersb.  1898. 

4  ,  93  S.;  V.  Tillo  .  „Atlas  des  isanomales  et  des  yariations  s^cul.  du  raagn^tisme 
terr.  Petersb.  1895.  4»,  4  S.  und  16  Karten  in  Lambert«  Proj.  (Erster  Vor- 
mg  darüber  in  der  Petersb.  Ak.  1893,  12./24.  Mai).  —  In  engem  Zusammenhang 
hiermit  stehen  die  folgenden  Arbeiten  des  gleieben  VerllMsm:  „Znr  Hypothese: 
der  Magnetismus  sei  in  der  Erde  so  verteilt,  dafs  die  Qesamtwirkung  nach  aufsen 
Jj^^>'kung  eines  fingierten  unendlich  kleinen  Zentralmagnets  fiqui?aliere PM 
ODO  ^*  —  »  MagnÄtisme  moyen  du  globe  et  isanomales  du  magnetisme  terr.** 
J^K  Paris  1894,  CXIX,  Nr.  16.  —  „Variation  s^cnL  et  «ph«m«  dn  magnitirae 
f7*     5^  AP"^-  —  Ja  distrib.  du  magnetismo  moyen 

5  "  wrftee  du  globe".   CR  CXXI,  1896,  8.  Juli.  —  „Cartes  des  isanomales 

magnÄtinw  terr.  ponr  1886,  pnbl.  par  la  Boe.  H«t.  de  Frane«  en  IBM  aveo 
flotwe  dans  le  BnUetin.«  —  «)  i.Abt.  von  Haas,  Hoohstottor,  Pokornyi 


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6  K.  Seheiing,  Die  Foitaehritte  mittnr  Kamtnine  Tom  M agaeluaw  der  £rd«. 

(1882/84)  zur  Ermittelung  der  26tä^ea  Periode  der  Deklination 

und  InkÜDation. 

Die  Amplitude  dArselben  ergibt  sich  fUc  Pawtowak  0,469'  für  Dekl.,  0,413' 
Hür  Inkl.,  Ar  Jan  Mayen  S^t'  Ar  Dekl.,  l,6si'  für  InU.,  tlso  flfar  kShere 

Breiten  beträchtlich  gröfser.  Der  Unterschied  des  Zeiteintritts  der  Extreme  be- 
trägt nur  bis  zu  4  Tage.  Auf  eine  zur  mittleren  Richtung  der  Magnetnadel 
senkrechte  Ebene  projiziert,  geschehen  die  Bewegungen  für  beide  Orte  im  Sinne 
dee  Uhfieigen. 

A.  Sohuster  kommt  ans  matbematiaofaen  Orttoden  fu  dem 
SohluBae,  daik  die  36täg|go  Periode  „vor  der  Hand  niofat  als  erwie- 
aen  betiaohtet  werden  Imdb^^^. 

5.  Vnr^eiknäfaige  Sekwanhmgm,    MagruUtehe  SiärtM. 

Um  zu  entscheiden ,  ob  die  allerkleinsten  Schwankungen  der 
erdmagnetiscben  Elemente  genau  gleichzeitig  eintreten,  sind  auf 
YeranlaseuDg  von  Dr.  Eschen hagen  zu  verabredeten  Stunden 
inent  in  Potsdam  und  Wilhelmshaven  (Märs  1895),  dann  auch 
gleiobzeitig  in  Gbarlottenbnrg  und  Washington  (Juni  1895)^  alle 
6  Sekunden  Yariationsinstrumente  abgelesen  worden.  Die  S^tnnter- 
schiede  der  ümkehrpunkte  schwanken  für  Potsdam — ^Wilbelnisbaven 
zwischen  — 3,3  see.  und  +1,5  sec;  in  Washington  war  von  den 
kleinen  Schwankungen  nichts  (!)  zu  erkennen. 

Van  Bemmelen  findet (jfjfg  Störungstag  und  darauf 
folgende  ruhige  Tage  in  den  Werten  ihrer  Tagesmittel  einen  charak- 
teristischen Zusammenhang  zeigen,  den  er  mit  dem  Namen  der 
„Nachslörung^'  bezeichnet. 

Besonders  starke  magnetische  Stürme:  18.  Aug.  1893:  Lübeck^*), 
gleichzeitig  Nordlicht;  4.  Jan.  1894  :  Wien,  Hohe  Warte,  gleichzeitig 
Erdströme  15);  20.,  21.  Febr.  1894:  England  16);  30.,  31.Märzlö94: 
England,  Gerilusche  im  Telephon  17);  20.  Juli  1894:  Wien  (Hohe 
Warte),  ErdstrSme  18). 

6.  SShdorändermgm. 
Pelgenträgerl9)  hat  eine  für  die  Säkularänderung  sehr 
wertFolle  Karte  der  Isoklinen  von  Whiston  v.  J.  1721  aufgefan« 
den,  auf  welohar  dieser  auf  Grund  dgener  Messungen  L  J.  1720  an 
23  Orten  in  England  die  Isoklinen  fdr  alle  Viertelgrade  yon  73* 
bis  77^  16'  für  das  östliohe  England  angegeben  hat. 


AUg.  Erdkunde  V,  Aull.  1897.  —  •)  Sttib.  AkWien,  Mttk.-nnt.  KL,  Olli, 

Abt.  IIa,  1894,  726—738;  1  Taf.  Ref.  yon  Lüdeling,  Met.  Z.  1895,  (8).  — 
W)  Vortrag  vor  der  Vers.  d.  Deutsch,  met.  Geg.  Bremen,  April  1895.  Ich  kenne 
Weher  nur  du  Ref.:  Met.  Z.  1896,  806.  —  Über  Simultan-Beob.  erdm^gn. 
Variationen.  Bauers  „Terrestrial  magnetism"  I,  1896,  66—61.  —  Dann  1896 
Febr.,  März  in  Potsdam,  Wilhelmshaven,  Göttingen,  Darmstadt  und  ausländischen 
Olwervatorien.  —  is)  Met.  Z.  1896,  321—329.  —  ")  Scheper,  Met.  Z.  1894, 
^hZr.^^  ?■        -  ^  Bbendt  8.  868.  —  »)  W.  H.  Praeee,  Nat 

XXXXIX,  554.  —  18)  L  i  z  n  a  r ,  Met.  Z.  1894, 473.  —  »)  08tt.  Kiekr.  1894,  Nr.  Ä. 
12  S.   Mit  Abdruck  der  Whiatoaechea  Karte. 


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Allgemeines:  Säkularänderungen.  7 

Am  diMcn  und aeoereiL  Beol»Mlitiuigeii  beveohntt  Felgentrlger  ditSiknliv» 
Ünmil  Uta  die  bUinfttion  i„ : 

—  72%344—0'',481  cos  r  — 4,882  sin  r 

360*»  (J  —  1800)     ^       -  .       . . 
wenn  r   _  ;  J  JaturenihU 

Louis  A.  Baaer^)  erhält  aus  der  Yergleichang  der  Säkular- 
ioderuogen  der  DeUinatioii  und  InUination  an  zaliheidien  Sta- 
tionen den  folgenden  Sats: 

„Du  Nordende  einer  frei  beweglichen  Hagnetnadel,  vom  Anfhängepunkt  der 
Nadel  ans  gesehen,  bewegt  sich  für  alle  Orte  auf  der  Erde  infolge  der  Säkular- 
variation im  gleichen  Sinne,  und  awar  im  Sinne  der  Bewegung  des  Uhrzeigers. 
Ob  eilt  gemeinniM  SSnOwiMfiode  ezistimt  oder  «b  mfaur  te  gM&w  Perlod« 
noch  kleine  periodische  Schwankungen  geschehen,  ist  noch  nicht  sicher  ansageben. 

G.  Hellmann  berichtet  in  der  Met.  Z  1895,  S.  36  über  ein 
älteres  meteorologisch  es  Werk  von  J.  J.  W.  v.  Peima,  Freiherm 
V.  Beioteraa  aus  d.  J.  1715  (mit  zwei  Fortsetzungen  1716,  1717). 

In  diesem  finden  sich  die  beiden  folgenden  Bestimmungen  der  magnetischen 
DeUinfttioB  in  Wien:  11*  5^'  W.  tarn  »6.  JnU  1715;  II"*  68'  W.  am  SS.  JoU 
1716  mit  dem  Zusatse,  dtla  in  Wien  60  bia  70  Jahre  ftrOher  die  DeUinatton 
Hu  11  gewesen  sei. 

A.  Schück  hat  die  jährliche  Änderung  seit  1885  der  Deklination 
für  41  Orte,  der  Inklination  für  32,  der  Horizontal -Intensität  für 
24  Orte  in  Europa  zusammengestellt 

Prof.  G.  D.  Wey  er  22)  versucht,  die  säkulare  Bewegung  der 
beiden  Sohnittpnnkte  der  magnetischen  Meridiane  (magnet.  „Pole') 
der  Erde  von  1680 — 1890  aus  der  säkularen  Ändemng  der  DeUi- 
natioa  von  je  8  Paaren  Beobaehtungsorten  mit  39"  bis  59^  N.  Br., 
bsw.  3*  bis  23°  8.  Br.  zu  berechnen. 

Er  erhält  eine  Bewegung  des  Nordpols  von  im  ganzen  3,5**  in  Br.  und  57,9* 
in  L.,  des  Südpols  von  6,5°  in  Br.  und  70,9"  in  L.  Bedenklich  erscheint 
•her  bei  dar  Baeehnmig  die  Aanabma,  dafa  die  magnetiachen  Haridiase  grSlrte 
Kveiee  laien,  vis  lie  allen  BrCriinuigatt  naeb  niaht  aind. 

Ferner  sind  hier  die  Terdienstvollen  Arbeiten  von  Tan  Bern* 

Bielen  und  anderer  zu  erwähnen. 

Van  Bemmel  en:  De  Isogonen  in  de  XVJde  en  XYII^e  Eeuw  [Jahrb.] 23);  — 
— s  De  algemeene  graphische  ToorsteUing  van  de  seculaire  variatie  der  aardmag- 
IMliieha  DeclinatieM);  _.  Die  Linien  gldeher  Säkular -Variation  der  Deklina-- 
tionSS).  —  VFeyer;  Die  magn.  Dekl.  und  ihre  säk.  Veränd.  für  48  Beob.-Örter, 
ber.  als  periodische  Funktion  für  jeden  einseinen  Ort  aus  den  daselbst  angest. 
Beob.»).  ^  Littlehales:  Oontribntiona  to  Terr.  Hagnetism,  tbe  Variation  of 
the  Compaas^T) 

Die  Arbeiten:  Liznar:  Säkular -Variation  des  Erdmagn.28),  Littlehales: 
The  aeenlar  change  in  the  direction  of  the  magnetic  needle,  its  cause  and  period  29) 
habe  ich  nefflt  nidit  dnaehen  kSnnen. 

*)  Beitr.  z.  Kenntn.  des  Wesens  der  Säk.-Var.  des  Erdaiagn.  Dias.  Berlin 
1896.  80,  54  S.,  2  Tat  —  M)  Met.  Z.  1895*  S16— 1».  —  «)  Astr.  Na«hr.  OXZZVI» 
209—222.  Kiel  1894^,  Ausz.  u.  Ref.  in  DGBl.  1894,  335  ;  Prometheus  1896,  31; 
Met.Z.  1895,  226.  —  23)  Akad.  Proefschrift.  Utrecht  1893.  Zitting  de  Ak8d.l893, 
28.  April.  [Ret  Hell  mann,  Met.  Z.  1893,  87.]  —  34)  Versl.  K.  Akad.  d. 
Wetensch.,  AfdeeL  Naturk.,  Amsterdam  1895,  119—22  ;  mit  1  Kte.  —  Ebenda 
19J— 87  (s.  Ref.  v.  Ad.  Schmidt  (Gotha),  Met.Z.  1896,  (6).  —  ^)  Nova  Acta 
«•Leopold.  Ak.  LXIU,  Nr. 3.  Halle  1895.  —  »)  U.  8. Hydrogr.  Office  Nr.  109a, 
Waah.  1895.  -  1»)  Vortrag  Teia.  d.  öatarr.  Gea.  t  Hai  1896.  ^  »}  B«p.  Hat. 
^gnaa.  Chieago  1898. 


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8   £.  Schering,  Die  Fortschritte  aneerer  Kenntnisse  Tom  Magnekisnuu  der  Erde. 


Wilde^)  vergleicht  weitere  Messungen  an  seinem  „Magne- 
tarium^'  mit  der  Säkular-Änderung  der  Deklination  und  Inklinatioa 
in  London,  am  Eap  der  gaten  Hoffnung,  8t.  Helena  und  Ascension 
Island  (vgl.  GJb.  XVII,  1). 

7.  Zur  G08Mhtß  dei  JE^dmagnämm. 

G.  Hell  mann  hat  die  mtesten  Karten  der  erdmagnetisohen 
Linien  neu  heraaegegeben^^). 

Es  sind:  die  erste  Isogonenkarte  der  Erde  tod  E.  Halley  (1701),  die  ante 
Isoklinenkarte  für  England  und  Nordfrankreich  von  W.  Whiston  (1721),  die 
Isoklinenkarte  der  Erde  von  J.  C.  Wilcke  (1768),  der  Entwurf  isodynamischer 
ZoBMi  von  A.  V.  Humboldt  (1804)  lud  0.  Hanateent  Karten  der  Iso- 
dynamen  (1826  und  1826).  Diese  fttr  die  Geschichte  der  erdmagnetiscben  For- 
schung so  sehr  wichtigen  Karten,  die  zum  Teil  recht  selten  waren,  sind  dadurch 
jedermann  zugänglich  gemacht  worden.  Der  begleitende  Text  enthält  eine  auiser- 
ordantlieh  reiehe  Fllllo  hietorlaeher  Notiien,  die  aieh  vorsogawiiM  »if  dia  afd* 
magnetische  Litteratur  vor  Halley,  sowie  anf  dia  im  18.  Jahriiimdarfe  TerSffent- 
licbten  magnetischen  Karten  beziehen. 

S.  Günther32)  weist  daraufhin,  dafs  schon  Job.  Christ.  Sturm, 
Prof.  an  der  Nürnbergischen  Universität  Altdorf,  im  J.  1682  eine 
„Epistola  invitatoria  ad  observationes  raagneticae  variationis 
communi  studio  junctisque  laboribus  instituendas"  an  die  deutsche 
Fachwelt  erlassen  hat. 

Tim.  Berte  Iii  behandelt  in  seinen  „Studi  storici  intorno  alla 
buBsola  natttioa"33^  vorzugsweise  die  Einführung  der  Magnetnadel 
auB  China  im  10.  Jahrhundert  in  die  Länder  am  Mittelmeer  und 
die  Verbesserung  der  tfagnetnadel  (beeonders  die  Htttohenaufbäogung) 
▼om  10.  bis  14.  Jahrhundert  dureh  die  Seeleute  Ton  Amalfi. 

A.  Gorradi^^)  untersucht  die  Herkunft  des  eohon  edt  Anfaeg 
dee  13.  Jahrhunderts  für  Magnet  gebrauehten  Wortes  „Galamita^ 

Er  verwirft  die  Erklärune^pn  von  Fonrnier  (calamito ,  franz.  =  grüner 
Ä«ach)  und  Ton  (iovi  (cala  di  Mite,  Name  einer  Bucht  auf  der  Insel  Elba)  und 
tommt  anf  Qmnd  afner  Notis  in  eioem  meduiniach-botaniachen  Wörterbueha  ana 
dem  12.  Jahrhundert  zu  der  Annahme,  dafs  das  Wort  viaprllnKlieli  von  dar  Stadt 

oder  dem  Vorgebirge  Calamina  in  Indien  herrühre. 

Die  Arbeit  von  G.  Hellmann:  Contribtttion  to  the- Biblio- 
graphy  of  Meteorology  and  Terrestrial  Magnetism  in  the  15., 
16.,  17.  Century 35)^  und  die  von  G.  J.  Symons:  English  Meteoro- 
l<^cal  Literature  13370)  — 169936)  habe  ich  noch  nicht  einseheo 
können. 


K»rf.^  i^K  ^••*»  »10—17.  —  81)  Neudrucke  Ton  Schriften  und 

Karten  über  Meteorologie  u.  Erdraagnetismua,  Nr. 4.  BafÜB  1895.  —  »)  S.  Gün- 
«  nV«r"»  geomagnetischer  Korrespondenzbeobaohtnngen  vor  Humboldt 

^t.  S!7qa  a*^.""^''-  ^'«ö*tbundel  van  Taal-,  Letter-  Bijdragen  ter  öeleg. 

r896  i37n     VS^;-?-^-^**^-  ^ol-.  (Ref.  v.  Scheper,  Met.1. 

Aee  d  Nnn^T  ^  "t*'^*-  »°">al893.  Parte  IIa.  Roma  1894.  Mem.  Pontif. 
mann  '^^T.  131-218.    Nach  dem  Ref.  v.  G.  Hell- 

XVU  59    'in  ^f?f'  -  «•  i-t-  Lombarde  di  Scienze  e  Lettere 


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Allgemein««:  ErdmagnetUcbe  Apparate. 


9 


8.  Erdmagrietüche  Apparate. 

Mit  Rücksicht  auf  den  geringen  Umfang  des  mir  hier  zur  Ver- 

füguDg  stehenden  Raumes  kann  ich  im  wesentlichen  nur  den  Titel 

der  Arbeiten  angeben. 

£.  Berlingnieri:  Deila  deviazione  dell'  ago  magnetico  sulle  navi  in  ferro 
e  di  «B  aaoTo  datenft  di  oompemiMloB«  sntonittifift  delle  buaaole"'). 

BSrgen:  Über  den  EiDflufs  der  korperl.  Dim.  eines  Magnets  auf  die  dnrek 
denselben  aus  beliebiger  Lage,  berrorgebr achte  Ablenkung  einer  Nadel  ^). 

J.  Caspari:  Kegulatioo  du  compas  par  les  observatioDS  de  torce  bori- 
sontalea0)- 

C.  Chistoni:  Magnetonietro  unifilaro  dci  seni^);  — :  Sulla  determinazione 
del  coefficieute  d'induzione  dei  magneti  col  metodo  di  Laniont^);  — :  Sulla 
nfinn  del  eoe£Bci«ite  df  temperRtn»  dei  uagDeti  col  magnetometro  dd  leni^; 
— :  Azione  demtriee  di  un  raagnete  fiaeo  eoprt  nn  mi^eto  libero  di  muoTeni 
attorno  ad  uu  aase  rerticale^^). 

Eachenbagen^):  Od  some  iraprovementa  in  magnetic  instrniDents  (für  absolute 
DAI.  «d  Hor.*lBt.,  aowfe  fttr  Yar.^Beob.);  — :  Über  die  Anfoeichnnng  eehr 
Ueiner  Variationen  des  Erdmagnetismus (Die  Walze,  welche  das  photogr. 
Papier  trägt,  dreht  sich  so  schnell,  dafs  die  einer  Zeit  von  5m  entsprechende 
LSnge  2  cm  beträgt,  also  etwa  das  12fache  bei  der  gewöhnlichen  Registrierung.) 

E.  Ippolito:  Deviazioni  delle  Baaaole^. 

Ch.  Lagrange*7):  La  declinaison  d'une  boussole  libro  et  ä  l'6tat  statique, 
eat^elle  indäpendante  de  son  moment  magn6tiqae?  Der  Verf.  hat  10  Monate  lang 
TmoL  DdEL-Appante  mit  Magneten  tob  Teraeh.  magn.  Mom.  beob.  vnd  findet 
▼eneh,  Gang;  er  glaubt  dadurch  eine  »Beue,  bisher  unbekannte  Kraft*'  entdeckt 
tu  haben.  Ich  möchte  ehor  annehmen,  dafs  die  Ureacixe  in  Änd.  der  Babelaga 
der  Torsion  der  Aufhängedrähte  zn  auchen  iat^. 

Lisnar:  Temperatnr-Koeffisienten  der  Magnete^. 

Merrifield:  Magnetism  and  deviation  of  the  compassi'O). 

L.  Falaazo:  Sopra  un  caso  osservato  a  riguardo  deirinfiaenza  di  considere- 
▼olimaeae  di  ferro  (ital.  Kreuzer  „Palestro**  mit  etwa  5500  Tonnen  Eisen)  aulla 
nisore  magneto-teUnriche  (in  einer  Entf.  von  135  m  Dekl.  um  10'  geändertS^)); 
~:  ün  piccolo  magnetometro  da  yiaggio  per  lo  studio  delle  perturbazioni  mag- 
netiche  localißa).  (Kreis  Ton  nur  Sera  Durchm.  Teilung  in  Va*'«  Noniua  1'. 
FSr  Meaenng  der  Deld.  (mittlere  Genanigkeit  1,7 ')  und  relatiren  Her.-Int.  (dnreh 
Schwingungsdauerbeob.). 

Prof.  Kücker  u.  Mr.  Watson:  Compariaon  of  magnetic  inatrumenta  [in 
X«r,  Falnovtb,  Stonyhurst,  Valentia]  63). 

K.  Schering  u.  C.  Z eifaig:  Nene  pbotographiaebe  Regiatriermethode  für 
die  Zeit  UDd  den  Stand  von  Magneten  in  Magnetometern  und  Galvanometern.  (Ee 
wird  direkt  ein  Stück  der  Skala  photographiert,  aufaerdem  daneben  ein  feater 


^  Att.  I.  Congr.  üeogr.  Ital.  Genova  1892  (1894).  —  38)  Arch.  D.  Seew. 
XVIII,  1895.  —  39)  parf,  1394,    go^  15  g.  _       a„,.  Cantr.  Met.  e 

Qeod.,  Ser.  2,  XIV,  1,  1892  (Roma  1893),  und  Mem.  R.  Accad.  .  .  .  di  Mndena, 
8«r.  II,  iX  Modena  1893.  Gr.-40,  24  S.,  4  Taf.  —  Ebenda,  Modena  1893, 
8.  159—81.  —  «)  Ebenda,  Modena  1893.  33  S.  —  «)  Mem.  Soc.  Spettroscop. 
Ital.  XXII,  1893,  Roma  1894,  138—47.  —  «)  Rep.  Chicagoer  Mct.-Kongr.  1893, 
Aug.,  II,  539—50.  —  «)  Sitzb.  AkBerlin  1896,  965—66.  —  ^G)  Torino  1892. 
f'm^?*  ^  —  *')  M6m.  Acad.  de  üelgique  LIU.  Brüx.  1896.  4«,  40  S., 
IRQ     ~  ^  8«b«idt  (Gotha),  Met.  Z.  1896,  (66).  —  *^  Met.  Z. 

1894,  30—32  bezieht  sich  auf  die  oben  (Anra.  42)  genannte  Arbeit  v.  Chistoni. 
T^^V^  <iwauf  von  dieaem  in  Met.  Z.  1894,  102.  —  ^)  London  1893.  120, 
148  S.  —  M)  Mem.  Soc.  Spettroscop.  Ital.  XXII,  1893,  Roma  1894,  31—36.  — 
«)  Ann.  d.  Uff.Centr.  Met.  e  Geod.  Ital.  XV,  P.  I,  1898,  Borna  1894,  818.  886; 
1  Taf.  —  68)  nep.  Brit.  Aaa.  lÄTerpool  1896.  11  S. 


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10  K.  Schering,  Die  FortsehriUe  uneerer  Kenntoiaae  Tom  Magaetismaa  der  .£rde. 


Kenini  und  die  Zeit  in  Minuten  and  Sehuiden;  die  Genauigkeit  ist  daher  noch 

grtfsor,  als  bei  direkter  Ableaung  mit  Fernrohr  und  Skala). 

H.  Wild:  InduktioDs- Inklinatorium  [mit  rotierender  Achse]^);  — :  Bei- 
träge  zur  Entwickelnng  der  erdmagnetischen  Beobacbtungeinstrumente  i^). 

Die  Arbeit  tob  H.  Wild^O  über  die  Methoden  der  Bestimmuiig  der  Inldi* 
nation  mit  dem  Erdindnktor  und  die  Genauigkeit  dieser  Bestimmung  in  Paiolowak 
enthält  eine  Polemik  gegen  meine  Arbeiten  über  den  Erdinduktor,  auf  welche  ich 
an  dieser  Stelle  näher  einsogehen  yersicbte.  Ich  bemerke  hier  nur,  dals  ich  die 
Priorititaiospraehe  des  Bem  Wild  in  berag  «nf  die  Binffthrang  der  neaen 
Methode  der  Bestimmung  der  Inklination  mit  dem  Erdinduktor  für  nnbegrfindet 
halte.  Ich  habe  zuerst  im  J.  1878  in  Götlingen  nach  dieser  Metbode  Beobacb- 
tuQgen  ausgefübrt  und  dieselben  im  Tageblatt  der  Naturforscher -Yersammlaog 
Keesel  1878  TerSlTentUetit;  Herrn  Wilds  ereta  Arbeit  Uber  diese  Methode 
dttiert  dagogen  vom  J.  1881. 

C.  U.  Wind:  De  Locaalvariometer  van  Kohirftttsch  en  het  msgnetiseh  reld 
en  het  physisch  Laboratorium  te  Groningen  ^^). 


9*  MOhodm  der  Btreehming  erimagneiiBt^  Bm^uMmgm, 

Die  Fornii  in  wdoher  die  magnetiBohen  ObBervatorien  ihre  Br^ 
gebDiese  TeröfireDtlicheii»  ist  Behr  TerscbiedeD.  Eine  yollBt&ndige 
Gleiohmälsigkeit  wird  nicht  zu  erzielen  sein  und  iet  aacb  wohl 
kaum  zu  wünsohen.  Aber  man  eollte  darüber  dn  Übereinkommen 
treffen,  was  wenigstens  veröffentlicht  werden  sollte.  Hierfür  erscheint 
mir  der  Vorschlag  von  E schenhagen^^)  beachtenswert,  dab  von 
den  Observatorien  zu  publizieren  seien: 

I)  alle,  den  registrierten  Kurven  entnommenen  Stundenwerte  eines  jeden 
Tsges  in  absolutem  Mafse  für  Deklination,  Jäor.-lntensität  und  Vert-Intensität; 

II)  Mittelwerte  aus  diesen  Zahlen,  und  iwar:  a)  Tagesmittel  (Mittel  ans  den 
24t  eines  jeden  Tages);  h)  Monatsmittel,  den  mittleren  täglichen  Gtng  dir- 
stellend  (Mittel  aus  den  Werten  jeder  Stunde  für  alle  Monatstage). 

Anlserdem  nSohte  ich  hinsuffigen: 

US)  Jahresmittel,  berechnet  ans  II  (mittlerer  jibrlieher  Gang  und  Mittelwert 

der  erdmagnetischen  Elemente); 

IV)  direkte  Resultate  der  absoluten  Beobachtungen  und  die  sich  daraus  er- 
gebenden Werte  fllr  die  Nullpunkte  der  Skalen  der  Variations-Inetrumente. 

V)  Wünschenswert  ist  Angabe  der  „mhigsten"  Tage  und  (wie  es  fllr  Green- 
wich  geschieht)  Charakteristik  der  Bewegungen  an  den  unruhigsten  Tagen  oder, 
^focher,  (wie  bei  Potsdam)  Angabe  der  „Charakterzahl"  der  Kurve  (nach 
£sohenhagen<N)))| 

VI)  wie  Ad.  Schmidt  (Gotha)  es  fordert:  Berechnung  der  rechtwinkligen 
Komponenten  X,  Y,  Z  und  Darstellung  derselben  dareh  trigonometriaohe  Äeihen. 

„On  the  best  form  for  fhe  components  of  Systems  of  deflecting 
forces  'ei).   eine   Diskussion  zwischen  Frank  H.  Bigelow  and 

Ad.  Schmidt  (Gotha). 

Der  eretere  zieht  Benutzung  von  Polarkoordinaten  vor,  der  letatere  Beresh- 
nung  der  horizontalen  Komponenten  X,  Y  und  der  yertikalen  Z. 


Hh  iilii  ! o  237-49.    Wiedemanns  Ann.  LIII,  1039-52.  - 

T^nt         rT?^»',,*^"*^-  ~  ^)  Bepert.  für  Met.  XVII,  Nr.  6.  Petersburg 

90^^    i7     \S.  }'       ^'  ^  ^  St  Pötersbourg,  V.  öer.,  Vol.  1,  1895,  B.  3, 

v~T  .    /on^'^^'"         ^*  52  S.,  8  Taf.  —  «)  Siehe  Baners  „Teir. 

^  'J^'ii'  f^^'  -  *^  M«*-«-  "M.  AÖ0-Ö4.  -  61)  In  Baners 
nXsnr.  nagnetism/'  1896,  32—39. 


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MognetiMhe  Obsemton«n:  Oentaehes  B«ioli. 


11 


IL  Magnetische  Obserratorien  und  magnetische  LandesTermes- 
Bvngen  (Tgl.  Ttbellen  8.  9i — 86). 

(b  bezag  auf  dlejenigeu  Observatorien,  für  welche  im  Folgenden  weitere  Ängalben 
f«bl«D,  wird  auf  den  Bericht  über  Erdmagaetismus  im  GJb.  XVXl  verwieien.) 

Lage  der  ObserTatorlen  im  allgemeinen« 
Zu.  der  Frage  naoh  dner  gQiutigen  YerteilaDg  der  erdmagneti- 
adien  Obeerratorien  aof  der  Erde  liefert  Ad.  Schmidt  (Gotha) 
emen  wertvollen  Beitragt). 

Er  «eigt,  wie  beträchtlich  die  Unsicherheit  der  Koeffizienten  einer  Kugel- 
fooktionenreihe  (durch  welche  eine  erdmagnetische  Gröfse  dargestellt  werden  soll) 
herabgemindert  wird,  wenn  an  den  bestehenden  ObserTatorien  Boeh  19  blum- 
kennen  würden  io :  Honolulu,  Point  Barrow,  Tahiti,  Los  Angeles,  Callao,  Kap 
Horn,  Bio  de  Janeiro,  Kamerun,  Capstadt,  Kergnelen,  Tokio,  Wellington  (Neu- 
seeland). —  Auf  die  beste  Verteilung  yon  nur  8  ObserTatorien ,  nämlich  in  den 
BdqpvnkteB  eiaea  der  Brd«  «Jngeiehriebenoi  WUrfbla,  hst  aehoa  0ftiift  Un- 
gewiesen  (Resnlt  d.  Magn.  V.  1888,  27). 

Auch  in  einem  Vortrag  vor  der  Natarf.-Vers.  in  Nürnberg  1893| 
sowie  in  einem  Bericht,  den  Neumayer  in  Wien  1894  vortrug, 
wies  Ad.  Schmidt  (Gotha) *^'^)  auf  die  Bedeutung  der  Errichtung 
magnetischer  Observatorien  auf  der  südlichen  Halbkugel  hin.  Nur 
dann  sind  Probleme,  welche  den  magnetischen  Zustand  des  ganzen 
£rdkörper8  behandeln,  vollkommen  zu  lösen. 

Observatorien  in  Europa. 
1.  Deutsches  Reich. 

A.  Ob  servatorien^).  1.  Göttingen.  Die  Werte  der  Tabelle 
(8.  33)  sind  die  Resultate  abeoluter  Beatimmaogen  im  November 
und  Dezember  18966^). 

Aus  der  Thätigkeit  am  Observatorium  ist  die  Arbeit  hervor- 
gegangen: H.  Held  au  6^):  Über  die  tägliche  und  jährliche  Periode 
der  Variationen  der  erdmagnetieehen  Kraft  (DekL|  Hor.-Int,  Nord- 
imd  Weet-Komp.)  in  Wilhdmthaiom  1883/83  (dargeatellt  durch 
trigonometrische  Reihen). 

2.  Deutsche  Seewarte  Harnburg  und  die  detttechen  Navigations- 
schulen in  Kostock,  Barth,  Wustrow,  Flensburg  und  Hauptagentaren 
in  Stettin  (Zabelsdorf)  und  Neufahrwasser 66). 

3.  Wilhelmshaven.    Beobachtungen  (1893 — 95)  ß*^). 

4.  Das  Heft  5  der  Veröffentlichungen  der  Erdmagnetischen 
Station  in  Lübeck  von  Dr.  W.  Schaper^*^)  enthält  die  Variations- 
lieobaohtungen  von  1889,  1890,  1891  und  die  daraus  (vgl.  GJb. 

13)  beieohneten  definitiven  Jahresmittel  (s.  TabeUe). 


«2)  Met,  Z.  1896,  271—75.  —  63)  ßer.  Vers  D.  Naturf.  1893,  6  S.;  1894, 
90—96.  --  64)  Geordnet  nach  d.  Jahre  ihrer  Errichtung.  —  ^)  Die  mir  durch 
*  Meli  Bnder  B.  Sehering  übermittelt  sind.  —  «)  Die«.  Güttingen  1895. 
*"'»  «»  8.,  6  Tat  —  *)  Neumayer,  „Berichte"  in  ÄnnHydr.  1894,  1896, 
1896.  —  87)  Die  Jahresmittel  f.  1893  u.  1894  nach  gefäll.  Mitt.  von  Prof.  Borgen. 
Die  Werte  der  Dekl,  sind  d.  Mittel  aus  d.  etündl.  ßegiatr.;  diejenigen  der  Inkl. 
^  Hör  .-Int.  Mittel  der  abmlaten  Beat  Werte  f.  1895  s.  Ann.  Hydr.  1898.  — 
"V  MaOs.  n.  Natnrh.  UMeane  hi  Lftbeek,  n.  R.,  H.  9,  1896.       47  8. 


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12   K.  Schering,  Die  FortecJiritte  unserer  Kenntnisse  Tom  liagnetismos  der  Erde. 
Die  SehwankiuiKeD  sind  in  Mittel: 

AVert  7  a.  —  1  p.  Wert  9  n.  —  i  p. 

Hor.-Int.  vO.-E.)  Dekl.      Hor.-Int.  (G.-B.) 

1889  —6,6'         +0,M07  —6,1'  H-0,MH 

1890  —6,7'         -f  0,0006  —  4,r'  +0,0011 

1891  —8,1'            +0,0P09  —  G,2'  +0,0018 

Durah  eine  «lektriselie  Strafaenbahn  ist  die  Existenz  der  Station  leider  sehr 
in  Frage  gestellt, 

5.  Die  „Ergebnisse  der  magnetisehen  Beobachtungen  in  PoUdam 
in  den  Jahren  1890  und  1891"  (Berlin  1894,  herausgegeben  von 
W.  y.  Bezold,  bearbeitet  Ton  Esohenhagen)  bilden  den  ersten 
stattlichen  Quartband  tou  LXIV  u.  84  S.  und  10  Tafeln  des  neaen 

erdmagnetischen  Observatoriums  auf  dem  Telegraphenberge. 

Derselbe  enthält  eine  eingehende  Beschreibung  des  eisenfreien  Gebäudes,  in 
desaen  Sockelgeschofs  die  Yariationa- Apparate  (nach  Mascart)  für  Registrierung 
(Hanptsystem)  und  diejenigen  flir  direkte  Ablesung  (Kontroliayatem,  nach  Wild- 
Edelmann)  aufgestellt  sind ;  im  Erdgeschofs  darüber  werden  die  absolntsn  Mm- 
anngen  angestellt 69).  Die  Jahresmittel  lllr  1890  und  1891  der  Tabelle  8.  83  sind 
diesem  Werke  entnommen. 

Die  erdmagnetischen  Elemente  für  Potsdam  für  1895  hat 
Esohenhagen  in  Wiedemanns  Annalen  der  Physik  LVIII,  776 
angegeben  (s.  Tabelle),  zugleich  mit  der  jährlichen  Änderung  der 
Dekl.  —5,5',  der  Inkl.  1'  bis  2',  der  Hor.-Int.  +  0,oo26  G.-E. 

6.  Die  täglichen  (7—8  a.  und  1—2  p.)  Ablesungen  eines  Uni- 
filars  nach  Gauls  auf  SternwarU  in  Breslau,  die  1870  begannen, 
haben  leider  am  1.  Juli  1896  infolge  der  Einwirkungen  der  elektri- 
schen Stralsenbahn  eingeetellt  werden  müssen. 

ft»  ti??' '^S"c?/l''o"'™'';®^       Deklination  wannf«):  189S:  8*  85,»%  1898: 

8    32,2  ,   1894:  8°  24,s',   189Ö:  8*  18^'. 

7.  Es  ist  Aussicht  vorhanden,  dab  in  Münehen,  dem  Orte  der 

langjährigen  Thätigkeit  Lamonts,  endlich  der  erdmagnetisohem 
±  orschung  wieder  eine  Heimstätte  bereitet  wird.  Dr.  Fr.  v.  Sohwarz, 
der  Observator  am  neuen  dortigen  erdmagnetischen  Institut,  teilt 
mir  mit,  dafs  der  Bau  begonnen  bat  und  die  Instrumente,  auch 
photographische  Kegistrierapparate,  bestellt  sind. 

wer^be^^en^.''"^*  ^"^^'^      Öeklinations-Messungen  in  den  Berg- 

a)  Beuihen  (Oberechleaien)  7i) 

leaen^^  A^.'^r'''  ^"J  ^"''^"^  *  ^""^^  ««M«h  um  8  a.  und  Ip.  «bge- 
MhiUr  ?«Q.  ?  abgeleiteten  Jahresmittel  siehe  in  der  Tabelle  S.  33.  Seit 
S^X  nlvKLl-  «'^P^otographischer  Registrierapparat  von  Wahnschaffe- Berlin 
Stu^gÄtT^EÄ  »-ß-  Httttenmännische 

natoiiim^f,!«  magnetischen  Warte  zu  Freiherg  (Sachsen)  wird  jetzt  das  DekB- 
Ku«S  »iSL*  ^^'i  J-*™^^^  Hufeisenmagnet,  aperiodisch  duieh 

J^npf^r  getoplt,  an  Xokonlkden  hängend)  täglich  um  8  a.,  2  p.,  6  p.  abgelea«, 

Bbidheiten  fn-tl-f  ^  Z  u  ^T.  ^^'■^^«t^t  «8  mir  leider,  auf  zahlreiche  interessante 
rst^haD^r  M«rr?iL'I  ^i''^;  ^'"^  obengenannten  Werke  einzugehen  (s.  Ref. 
v.^bohaper.  Met.  2. 1894,  [90]).  -  70)  «ach  gef.  achriftl.  Mitt.  d.  Geh.-Eata 

eisenfr«i«  HönonK      V«*'  Obserfatorfum ,  1898.   80,  11  8.  (Des 


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Mignet.  Obsenratorien:  DeatschM  Beich,  ö»t6rreich>UDgarii.  18 

und  hieraus  werden  die  HoiifttnnltM  und  Jaluremiitt«!  (i.  Tabelle)  bwefllinet^. 
(S  Jahrb.  f.  d.  Berg-  v.  Hfitkenw.  im  Kgr.  Sachaan.) 
d)  Ekmthal^), 

B.  Magnetisohe  VermeBBangeii.  O. Neumayer^^)  gibt 
«inen  soflammenfasBendeii  Bericht  über  die  magnetischen  Aufnahmen 
im  n5id]]chen  Denteehland  von  1873 — 92. 

Offiziere  S.M.SS.  „Albatross"  und  „Nautilus"  haben  1893 
und  1895  an  7  Punkten  der  deutschen  Rüste  und  an  10  Punicten 
der  Nordsee-Küste  die  magnetische  Deklination  bestimmt ''6). 

G.  Neumayer  erhielt  am  23.  u.  24.  Aug.  1895  auf  Helgoland 
(an  dem  gleichen  Punkte  wie  1890  und  1892):  Dekl.  13^  6,5'  W, 
Inkl.  68°  21,0'  N,  Hor.-Int.  l,780oG.-E.;  darnach  hat  die  Deklination 
dort  seit  1892  im  Mittel  um  5,4'  abgenommen.    Aufserdem  hat 

Nenmayer  mit  H.  Maurer  im  Sommer  1895  in  Gmdiaven 
und  an  vier  Punkten  des  KaiserWilhelm- Kanals  magnetische  Ber 
obadhtnngen  ausgeführt^). 

A.  Sohttok:  Magnetische  Beobachtungen  (an  30  Punkten)  an 
der  deutschen  Bucht  der  Nordsee.    Hamburg  1895*^8)^ 

Die  Inatrumente  (Magnetischer  Theodolit:  Teilung  der  Kreise  in  20',  Nonius 
90";  liagnet  am  Kokon;  femer  Nadeliuklinatorium  von  Bamberg  mit  2  Nadeln) 
wardan  aa  dan  MagnatiBehen  ObaarratoTian  in  Kopenhagen,  WübalmahaTCD,  Kaw, 
Utrecht  verglichen  (Korrektionen  im  Mittel  für  Dekl.  — 16,9*,  ftr  Inkl.  uneiclier 
[Ton— 4'  bis  +11'  schwankend],  für  Hor.-Int.  0,0005  G.-E.).  Die  Reduktion 
auf  1894,6  geschah  mit  Hilfe  der  Beobachtungen  in  Wilhelmshaven  und  Kopen- 
hagen. —  Dia  Oddmittal  varea  Toa  Hamburger  DampfachiflUurta-GaaellaelMifeea 
bewilligt. 

B.  Hoffmann:  Die  magnetisohen  Eonstanten  für  Nordhausen 
uad  die  Epoohe  1894^9). 

A.  1.  I^ag:  Magnet.  Beob.  1893—95  (veröffeutl.  1894—96). 

^        Seit  1894  werden  Unifilar  und  Bifilar  dreimal  am  Tage:  um         bzw.  22 m 
nach  7  a.,  2  p.,  9  p.  abgdeaen  (frlUiar  Tiarmal)  nnd  aaft  1893  daa  „Tageimittal" 

als  arithmetisches  Mittel  dieser  drei  Ablesungen  berechnet  (früher  ana  Ablaa«: 
2p.|  9p.).   Dio  Jahresmittel  der  „täglichen  Variation"  waren: 

Dekt.  Hor.-Int. 

189  3  9,59  0,0018 

1894  9,02  0,0019 

18  9  5  8,67  0,0018 

2.  Sternwarte  in  Kremsmünster  (Dir.:  P.  Franz  Schwab). 

Bort  werden  seit  1838  regolmäfsigo  magnetische  Beobachtungen  ausgeftUut; 
•ut  1842  wird  tiglieb  am  8  a.,  2  p.,  8  p.  ein  Ganfaichea  Uaifilar  (in  einam  aiaen- 
veien  Lokal)  nnd  ein  GaatMahaa  Bifilar  abgelesen,  von  Zeit  zu  Zeit  werden  ab- 
*olnte  Deklinatlona-BeitimmnBgaa  anigaf&hrt.  Die  Monatamittel  der  Deklination 

")  Naeb  gef.  lebfifll  Mitt.  dea  Prof.  P.  Uhlich  in  Freiberg.  —  74)  Dia 
Werte  der  Tab.  sind  mir  von  Bergrat  Brathuhn  gef.  mitgeteilt.  75)  Ann. 
flydr.  1893,  467—84.  —  76)  Neumayers  Bericht  in  AnnHydr.  1893,  85,  u. 
J896,  211.  —  77)  AnnHydr.  1896,  211.  —  78)  Die  Beob.  an  6  SUt.  in  Schleswig- 
Uokteiii  fladfln  aiah  anaflbrliahar  in:  Sebriftan  Nat  Y.  f.  Sablaawig^Holataln 
^         291—801.  —  ^  Ptapr.  d.  Baalgymnaiinma  in  Ncrdbanaan  1894. 


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14       Seheriog,  Die  Fortocbritte  unserer  KenntniM«  vom  MignetinMiB  der  £rde. 

werden  in  der  Oitevr.Z  f.  Berg-  n.  Hlitteiiweaeii  TeröffeDtlicht^O).  —  Die  ältesten 
BestinuDuiigeD  der  Dekliiutbn  in  Kr.  veiehea  bi«  1744,  die  der  Inklination  U» 

1817  zurück  81). 

3.  Wien  (Hohe  Warte,  Direktor:  J.  Hann). 

Die  Werte  in  der  Tabelle  sind  die  „vorläufigen"  Jahresmittel  nach  den  tilg- 
lichen  Ablesungen  um  7a,  2p.,  9p,  an  den  Wild-Edelmann- Apparaten 82). 

4.  Hydrographisches  Amt  zu  Pola^)  (Leiter  der  geopbysikalisoheii 
Arbeiten:  Leutn.  I.  Kl.  Wilh.  Kefslitz). 

Die  Werte  der  Tabelle  sind  die  ans  den  Stundenwerten  aller  Tage  aus  den 
Kurven  der  Blagnetographen  (nach  F.  Osnaghi)  abgeleiteten.  Die  JährMt 
Aadcmng  betrigt:  DeU.  ^5,6%  Inkl.  —8,1%  H.  +0,0087  &.-B. 

5.  Meteorologisch-magDetisohesZentral-ObierTatoriuiii  in  (^-^i^nfii 
(Direktor:  y.  Konkoly).  Magnetiache  Beobaohtangen  liegen  mir 
Yen  April  1893  an  Tor^A). 

6.  In  Klagmfwrt^)  wird  täglich  nm  7  a.,  3  p.,  9  p.  ein  Lamontseh« 
Deklinatorium  (mit  Spiegel  n.  Skala;  Magnet  am  Kokon)  abgelesen. 

Die  absolute  Messung  der  Deklination  geschieht  allmonatlich  mit  einem 
Magnet  auf  Spitze.  Die  Werte  in  der  Tab.  (8.  34)  sind  aus  den  Monatsmitteln 
bereehnet,  die  svgteieli  mit  den  täglichen  Ablesungen  monatlich  in  der  Österr.  Z. 
f.  Berg-  u.  Hüttenwesen  und  im  Wittemngsblatt  ftr  Kiraten  ^  dam  Mnsrnn»- 
Jahrbuch  für  Kärnten)  veröffentlicht  werden. 

7.  Auf  der  Sternwarte  in  Krakau  werden  jährlich  einige  absolute 
Bestimmungen  der  Deklination  (Theodolit  von  Sohneider)  nnd  der 
Inklination  (Inklinat.  von  Dover)  ausgeführt  86). 

Die  Jahresmittel  derselben  s.  Tab.  S.  33.  Magnetische  Messungen  in  Galirieil 
aind  Toa  Dr.  Wiersbieki  (13  Stationen  1878—89)  und  Prof.  Birkenmajer 
(16  Stationen  1891—94)  anagefUirt. 

B.  Die  erdmagnetische  Vermessung  Österreichs  ist  ab- 
geeohlossoD,  und  als  Resultat  öjähriger  Beobachtung  liegt  jetzt  das 
Werk  vor:  J.  Liznar:  Die  Verteflong  der  erdmagnetischen  Kraft 
in  Osterreich -üngaro  zur  Epoche  1890,0  nach  den  in  den  Jahren 
1889—94  ausgeführten  Mesenngen.   1.  TeilW). 

Dasselbe  enthält  die  Beschreibung  der  Apparate  (Üniversal-Instr.  von  Schnei- 
der, Reisetheodolit  von  Lamont,  Inklinatorium  von  Schneider),  Ver^'leichung 
demlben  ndt  den  Inetmmenten  in  Wien,  Pawlowsk,  Budapest;  Beobachtungs- 
methoden und  die  erdmagnetischen  Blenente  von  109  Stationen  in  öeterreieh,  die 
TT^^'p  •l^*  ^^"^  Magnetographen  in  Wien  auf  1890,0  reduziert  worden  sind.  (Im 
11.  Teil  sollen  die  Beobachtungen  in  Ungarn  beschrieben  und  die  magnetiaeben 
aarten  von  Oeterreich-Ungam  veröffentlicht  werden.) 

-„  f^.^*^^  8(hriftl.  Mitt.  des  Direktors;  hiernach  sind  aneh  die  Jahre«- 
»Ittel  der  Tabelle  berechnet.  —  8i)  g.  „Über  die  bisher  in  Ob  er- Österreich  an- 
gestellten mct.  nnd  geophye.  Beobaehtnngen'S  von  P.  Schwab,  P.  Wenzl, 
^  Schwarz.  JB  V.  Naturk.  in  Linz  1896.  62  8.  —  8»)  Akad.  Anzeiger, 
y  ~  »»^«^1  ™agn.  Beob.  an  d.  Sternwarte  des  Hydr.  Amts  der  K.  u.  K. 
li!hT?*Jr"*"  Monatsber.  u.  Jahresübersicht  189Ö.  —  8*)  Monat- 

liche Hefte  von  14  8.  80.   Die  Werte  der  Tab.  8.  83  eind  die  Jahreemittel  ane 


i^^T^lfl:    f   ^""--.^  P.;.  °ach  gef.  Mitt.  von  Dr.  Steiner.  - 

d  iSh  ^  f  Ob^bö'&rats  Seeland  in  Klagenfurt.  -  ^)  Abh. 

iL..^;r  r  M.  i'  Ti'  4- Wie».  Krakau  (polnisch)  und:  „Materyaly  do  Kliroa- 
Änla^^^^^  ^''^  Mitt.    Prof.  Knrui.ki.  Direktor 

d  bternwarte  Beobachter  ist  Dr.  Wierzbieki.  -  9)  Denke. AkWii,  Mith.- 
nat  KL,  IXH  (Wien  1895.  40),  137—368.  ''«i»^«  t 


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Uagnttüehe  Observatoriam:  Österreiob-Ungani,  Sohweiz,  Britische  Inseln.  15 

Ferner  ist  hier  zu  nenoen:  W.  Kefslitz  and  Schluet 
T.  Sohluetenberg:  MagnetiBohe  Aufhahme  von  Boanien  und  der 
Henegowina  1893^.  28  Stationen;  s&mtliobe  Isogonen  migen 
ittrke  Krtmmiing  an  der  dalmatiaohen  Küste. 

Niefsl  mgleicbt^^)  die  von  Kreil  1850  erhaltenen  Be- 
sultate  der  magnetifloben  Beobachtungen  in  Mähren  und  ö^trr,' 
8ohMm  mit  denen  von  Liznar  im  J.  1881  u.  1890  erhaltenen. 

Darnach  ergibt  sich  von  1850 — 90  im  Mittel  eine  jährliche  Abnahme  der 
Deklination  um  6,6  \  der  Inklination  um  1,36',  eine  jährliche  Zanahme  der  Hor.- 
lai  0,0090  0.-E.  Fflr  1892  ergeben  sieh  danaeb  fttr  BtHbd  die  Werte: 
DeU.  W.  8*"  iS'        InkL  64*  12'        Hor.-Iat.  8,ont. 

Der  Ton  Ereil  erhaltene  Wert  der  DeUination  fttr  Brünn  aehebit  etvi  80' 
n  groi«  sa  sein. 

3,  SektMKL 

A.  Battelli  hat  yon  1888—92  an  70  Punkten  der  Sohtffm 
die  erdmagnetiBchen  Elemente  bestimmt. 

Alf  Grand  diaeer,  aowie  ebdgier  anderen  anf  1892  rednsierten  Beobacbtnngen 

verijffentlicht  er  zwei  magnetische  Karten  der  Schweiz,  deren  eine  von 
10'  zu  10'  die  Isogonen  (von  Ii""  40'  im  £  bis  1^^"  40'  im  W)  und  Isoklinen 
(tob  68^  10'  im  S  bis  63 40'  im  N)  enthalt  Die  ersteren  yerlaafen  von  N 
nach  S,  nur  in  dar  Linie  von  Ölten  bis  Biel  bi^en  sie  in  auffallender  Weise 
naeh  £  aus,  so  dafs  z.  B.  Ölten  und  Luzern  nahe  gleiche  Deklioation  haben. 
Die  Isoklinen  verlaufen  im  £  genau  von  £  nach  W  und  biegen  dann  anf  der  Linie 
Ten  flebaffhanien  bia  BeUinaona  etwaa  naeh  S  ana.  Nabeau  das  gleiche  gilt  fttr 
die  Isodynamen  der  zweiten  Karte;  auf  derselben  iat  eine  beioadera  atarka  Lolul- 
stSrang  am  Yierwaldstätter  See  angedeutet^). 


4.  BriUBohe  Inseln. 
A.  1.  OrmuM  obaervationa  1891—93  (veroffentl.  1894—96). 

Die  Zahl  der  Tage  mit  magnetischen  Störungen  (d.  h.  solcher  Bewegungen, 
welche  für  die  Deklination  um  mehr  als  3',  die  Horizontal-Intensität  um  mehr 
eis  0,001,  die  Yertikal-Intensität  um  mehr  als  0,ooo3  ihres  Wertes  änderten)  war 
1891:  164;  1892:  174;  1898:  228. 

2.  XmOhmaiory,  Superüitendent  Whipple  ist  am  8.  Febr. 
1893  gestorben,  sein  Naobfolger  ist  C.  Ghree.  (Reports  .  •  .  fbr 
1892—95)91).  Der  Report  for  1895  enthält  (als  Appendix  la)  eine 

Zusammenstellung  (ohne  weiteren  Text)  je  eines  Jahresmittels  (mei- 
stens für  1893  oder  1894)  der  erdmagnetisohen  Elemente  Ton  85 

magnetischen  Observatorien. 

Dieser  Zusammenstellung  habe  ich  für  meine  untenstehende  Tabelle  I  (S.  32) 
iniir  die  Werte  fttr  die  Observatorien  in  Kasan,  üccle  (bei  Brüssel),  Nizza^ 
Toronto,  lAMahout  Bombay,  MaurUka,  Melbourne  entnommen,  da  mir  deren 
Pablikationen  zur  Zeit  nicht  zugänglich  waren;  wie  dieae  Werte  ermittelt  Vörden 

»ind,  kann  ich  daher  hier  nicht  angeben. 

3.  Stonyhmst  Coüege  OUervatory.    (Results  .  .  .  1893—95.) 

"J)  Denks.  AkWien  LXI,  49—91;  1  Karte.  —  89)  Verh.  Naturf.  V  Brünn 
Ml.  1893,  17-23.  —  »)  Annal.  üff.  Centr.  Met.  e  Qeod.  Ital.  XIV,  P.  1, 
1892  (Roma  1893),  85—88;  2  Taf.  —      Pr.  B.  Soe.  London  LUI,  LV,  LVH, 


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16   K.  Sehering,  Di«  Fortwhritt«  wutm  Kenntausa  Tom  Magnttiwnut  der  Erde. 

4.  Falmouth  Ohservatory  (in  Comwall,  seit  1885).  Superinten- 
dent: Edward  Kitt 0. 

£s  sind  pbotographische  Registrier-Apparate  fUr  Deklination  nnd  Horizontal- 
InteneitSt  in  Thätigkeit;  die  Lloydsche  Wage  ist  defekt.  Die  Werte  der  Tabelle 
S.  33  sind  die  Mittel  für  Deklination  und  Horizontal-Intcnsität  aus  den  Stunden- 
werten der  Magnetographeo,  die  Inklination  Mittel  aus  den  abaolaten  Bestim- 
mnngen  92). 

B.  Wohl  in  keinem  Lande  sind  während  der  letzten  Jahre  80 
beträchtliche  Geldmittel  und  so  zahlreiche  Arbeitskräfte  für  die 
magnetiBohe  LandeBTermessang  verwendet  worden  wie  in 
England.  Kurse  Zeit  nach  Beendigung  der  Bcbon  im  GJb.  XVII,  21 
erwähnten  magnetiBohen  Aufnahme  haben  yon  1889 — 92  die  Herren 
Prot  Rücker,  Dr.  Thorpe,  Brieooe,  Gray,  Watson  im 
gansen  an  677  verBdiiedenen  Stationen  die  magnetischen  Elemente 
gemessen,  und  der  ganze  661  S.  starke  188.  Band  der  Philosopbical 
Transaotions      mit  14  Tafeln  ist  diesen  Beobachtungen  gewidmet. 

Aucli  in  England  hat  sich  wieder  gezeigt,  dafs,  je  detaillierter  die  Aufnahme 
wird,  desto  mehr  Unregelraäfsigkeiten  der  isomaguütischen  Linien  entdeckt  werden. 
Man  sehe  nur  die  Tenohlongenen  Knmn  der  wtmi«  iMnaigaetic  liaes'*  mf  d« 
betreffeDden  TbIbIs  bb. 

Ferner  sei  hier  erwähnt:  „Map  showing  linee  of  equal  magneÜB 
dedination  [für  England  und  WaleB]  for  Jannary  1.  1895  M). 

5.  Niederlande. 

Niederländisch  Meteorologisches  Institut  in  ÜUrtcU.  (Dir.:  Mau- 
rits  Snellen.  Magnetische  Beobachtungen  von  van  Bemmelen.) 

Von  1893  an  werden  die  Stundenwerte  aller  Tage  nach  den  photographischen 
Kurven  eines  Unifilars  für  Deklinatiou,  von  1894  au  auch  die  analogen  nach  den 
photographischen  Kurven  eines  Unifilars  mit  swei  ablenkenden  Magneten  für  die 
Horiaontal- Intensität  veröffentlicht  Dio  Inklination  (Tab.  S.  33)  und  Horizontal- 
intensität fUr  1893  ist  dae  Mittel  aus  den  täglichen  Ablesungen  um  2^  p.  der 
VBriatioBe-Instnimenta,  die  durah  4  bis  11  absolute  Bestimmungen  im  Jahre  koB- 
trolUevt  Bind«). 

S,  JFhmhrneh. 

A.  1.  Pore  Samt-Maur  bei  Paris.    2.  Ferpigmn^^). 

Seit  1893  werden  in  1.  auch  BrdetrSm«  regietriert  fak  eiatr  N— S-Linia  ven 
19,5  km,  einer  E— W-LiBld  TOD  20,1  km  Bfid  einem  geicbloBBBnen  Drahtkreise  von 
nahe  12qkraö6*). 


^2)  Dio  früheren  Beobachtungen  stehen  in  .  Journal  of  the  R.  Comwall  Poly- 
technic  Society.  Die  Beob.  von  1892  in:  llep.  of  the  63  meet.  of  the  Brit 
Ase.  Nottingham,  p.  121— «7,  London  1894;  aus  den  mitgeteilten  Zahlen  mufs 
man  erst  die  Jahresmittel  berechnen.  Die  Beob.  von  189S  an  in:  PrRSoc 
LVl— LIX,  1894—96.  —  93)  London.  Series  A,  1896.  —  Fol.  Sappl,  to  the: 
^Colhery  Guardian".  4.  Jan.  1895  (mir  bisher  nur  ans  Met.  Z.  1896,  £103]  be- 
kannt). —  »6)  Met  Jaarboek  voor  189S,  1894.  ITteBcht  1895,  1896.  anarfol. 
(Seit  1893  holl.  u.  französisch.)  Im  Jaarboek  V.  1892  BSOh:  van  Bemmelen, 
Histonsch  OYeraicht  van  de  aardmagnetieche  waarnemingen  in  Nederland.  — 


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im 


Magnet  Obterrfttorim:  Nfedarlande,  Fnnkreicht  ItaliMi.  17 

3.  Die  „A.nnale8  de  l'Observatoire  de  JVwtf"  enthalten  nach 
0.  Hell  mann  (Met.  Z.  1896  [3])  auch  magnetische  Beobachtungen. 

B.  Die  magnetische  Vermessung  Frankreichs  ist  in 
<ien  Jahren  1892  (100  Stationen)  und  1893  (68  Stationen)  von 
Moureaux  fortgesetzt  worden ^'^);  im  ganzen  ist  jetzt  an  482 
Stationen  beobaditet 

DuMh  ii«  MMTM  BMolttte  wurde  feetgeiteUt,  daCi  die  magnetische  Ano- 
nalie  des  Pariser  Beckens  sich  nach  Süden  bis  zum  Zusammeuflufs  der  Loire 
und  des  Allier  fortsetzt,  aber  unabhängig  von  den  Tnlkaniechen  Gebirgen  weiter 
eidlich  SU  sein  eoheint  Das  Hazimnm  dieser  AnomtUe  Hegt  nalie  ihrer  ettdUehen 
6reiiM  im  IMpartement  du  Ober.  Eine  beträchtliche  Lokalstorung  (für  die  Dekli- 
ntion  1*^)  wurde  bei  la  Chätre  (O^p.  de  I'Indre)  1892  aufgefunden  und  1893 
kontrolliert  Grofse  Unregelmäfsigkeiten  zeigen  die  magnetischen  Linien  in  der 
Bretagne. 

A.  1.  Aus  abaoliiteii  magnetiaohen  BeobMlitaiigen  in  mehreren 
Jahren  in  der  N&he  von  Born  ergeben  flieh  die  folgenden  Werte: 

Die  jährliche  Änderung  der  Dekl.  ist:  — 5,3',  der  Inkl.  — 1,4',  der  Hor.-Int. 
~^0,oo22  6..E.,  und  für  Anfang  1895  sind  die  abeolnten  Werte :  DekL  W  10**  26,t'; 

inkl.  58°  3,4';  Hor.-Int.  2,8329  Q.-E.98). 

2.  Maila?id.  Nachträglich  sei  hier  hingewiesen  auf  die  ein- 
gehende Bearbeitung  der  täglichen  Anderuugen  der  erd magnetischen 
Elemente  in  Mailand  in  den  Jahren  1872  und  1877^)  von  Mich. 
Rajna»»)- 

Sie  beruht  auf  direkten  8-  bis  ISmaligen  Ablesungen  an  einem  Unifilar  and 
Bifilar  nach  Gaufs,  sowie  auf  einer  Lloydschen  Wage.  In  der  Einleitung  gibt  der 
Direktor  Schiaparelli  eine  wertToUe  Übersicht  über  die  magnetischen  fieob- 
«thtoBgMi  in  Htitand  seit  18S6.  —  Jetit  wird  in  Mailuid  die  ITnifllnr  täglich 
um  8^  a.  und  2h  p.  abgelesen.  Die  Monatsmittel  der  Differenz  dieser  Ablesungen 
Verden  regelmäfsig  in  der  Vierteljabreschr.  der  Naturf.-Qes.  in  Zürich  reröffent- 
Ueht  Ans  mehreren  absoluten  Beobachtungen  von  ühiatoni  sind  für  Mailand 
die  Siknlarfemeln  abgeleitet: 

Dekl.:  13*»  31'  —  6,727' T  —  0,0040' t2, 

Inkl. :  62   1 1 '  —  1 ,332 '  T  +  0,02243  T^, 

T  =  Jahre  seit  I88OIOI). 

3.  Im  Observatorium  der  Universität  Genua  wird  seit  1873 
eine  Beldinationsnadel  von  G a  m  b  ey  täglich  um  7^  a.  oder  8^  a.,  um 
«^a.,  la^a.,  IS'^ÖO'^p.,  3»>p.,  9"^  p.  abgelesen. 

^  Die  sehr  schwere  Nadel  eehweibt,  an  Kokonflden  hingend.  Aber  einem  in 
3  geteilten  Kreise  (Nonius  9")  und  wird  mit  einer  Loupe  abgelesen  102)  Dia 
^ö&te  Differenz  dieser  Ablesung  wird  als  die  Variation  des  Tages  bezeichnet, 
uaribnldi»»)  nntersneht  die  Monatandttel  nnd  Jahreemiitel  diww  tilgliehen 
Variationen.   Das  20jährign  Uitiel  der  Monntamittel  iet  (in  Bogenninnten) : 

Jan.  Febr.   März  April    Mal    Juni     Juli    Aug.    Sept.     OXt.     Nov.  Dez. 
_  5,86     8,74    1  0,53    9,30    9,62     9,27     9,30     9,02      8,27     Ö,70  4,82 

J'l)  Ann.  Bar.  Ccntr.  M6t.  do  France  1892,  I,  Paris  1894;  1893,  I,  Paria 
1895:  Diterm.  magnet  £.  en  France  pend.  1892,  1893.  —  ^)  Nach  gef.  scbriftt 
Mitt.  d.Pfof  Tteehini.  —  »)  1870  war  ein  Max.,  1878  ein  Min.  der  Sonnea- 
r^\^'  ~  ^^"^  ^"^^^  ^"  Milane,  Nr.  XXYl,  1884.  Die 

li\  w     Nrn.  1  bis  XXV  dieser  Pubbl.  sind  astronomisch  oder  meteorologisch.  — 

jÄMli  gef.  Mitt.  dos  Prof.  Schiaparelli.  —  k»)  Nach  gef.  Mitt  des  Prof. 
also       —  ^  Hern,  So«.  Spettroee.  Itd.  XXIL  Anno  18»3.  Borne  1894, 

Qtogr.  JaltriNieli  ZX.  S. 


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18   K.  Schering,  Die  Jfortschritte  unserer  Kenntnisse  vom  Magnetismus  der  Erde. 

Dieses  Mndmiim  im  April  ist  snrnt  Ton  Artgo  1885  gefunden,  dtnn  tob  Otaft 
(1886)1M),  Qnetelet,  Airy  bestitigt  worden. 

Ans  mehreren  absoluten  BeBtimmungen  von  Chistoni  ist  die  jährliche  Ab- 
nahme der  Deklination  für  Genua  (44**  25'  0"  N.Br.,  8"  54'  9"  KL.  T.Gr.)  in 
5,s'  berechnet  nnd  daraus  Ar  1885;  Dekl.  18"*  88,1'  W»»). 

4.  Observatorium  in  Modem  (44^  38'  52,8"  N.Br.,  10°  55'  27' 
E.  L.  V.  Gr.). 

Au  ibtohiteii  Bettimmnngm  tob  OliiitoBi  nnd  Pnlaiso  berechnen  sieh 
fb  1886,0  die  DeU.  m  11*"  8^W,  InkL  80*  48%  Hor.-Iat  —  8,119  Q.-E.1M). 

6.  Die  magnetische  Vennessung  Italiens,  die  durch  Prof.  Chi- 
stoni und  Dr.  Palaiio  Ton  1881^99  darohgeföhrt  wurde,  ist 
zu  eioem  gewiesen  Abaohlalli  gelangt.  Die  BoBultate  denelbeii  an 
189  Orten  (soweit  sie  die  Deklination  nnd  Inklination  betreffen), 
sowie  altere  Beobachtungen  an  95  Orten  sind  zur  KoDBtruktloa 
zweier  magnetischen  Karten  von  Italien  för  die  Epoche 
1892,0  benutzt. 

Die  eine  enthält  die  Isogonen  von  8°  30'  bis  13*  30'  von  30'  zu  30',  auf 
Sardinien  von  10'  au  10',  die  andere  die  Isoklinen  von  öl*'  30'  bis  63"  0', 
ebenfalls  Ton  80'  an  80'.  Die  Reduktion  auf  1892  geschah  mit  Hilfe  der  Werte: 
5,5'  jährliche  Abnahm«  der  Dekl.,  1,5'  jährliche  Abnahme  der  Inkl.  Eine  voll- 
standige  Reduktion  wegen  der  täglichen  und  unregelmäfsigen  Änderung  der  erd- 
magnetischen  Elemente  war  nicht  möglich,  da  in  Italien  während  jener  Messungen 
noch  kein«  magnetieehen  Eegistrierapparato  anfgosteUt  waren. 

Fast  alle  Isogonen,  die  im  wctentUchen  von  SSW  naAi  NVE  verlaufen,  zeigen 
auf  dorn  italischen  FeaÜando  ohto  adiwache  AuabucbtnBg,  meiatena  nach  Osten, 
einige  nach  Westen. 

Ib  dea  Tttlkanieehen  G^ebleten  Oberitaliene,  b«i  Neapel,  in  der  Umfagoad  des 
Ätna  sind  beträchtlich  abweichende  Werte  beobachtet.  Ein  besonders  grofses 
Störnngsgebiet  ertreckt  sich  von  Qenua  Uber  Corsica  nach  Sardinien,  wo  dis 
Isogonen  von  11**  50'  und  von  13*  geschlossene  Kurven  bilden.  Weit  regel- 
mSftigw  dorobiiaheB  die  laoUinon  Italien  und  die  IbsoIb  tob  WSW  naeh  BNB»»). 

Dr.  L.  Palaszo  gibt^<^)  dne  auafiihrliohe  Beschreibung  der 
Beobaohtungsmethoden  bei  seinen  magnetischen  Beobachtungen  sa 
22  Stationen  Italiens  in  den  Jahren  1888  und  1889,  sowie  die 
fiesttltate  an  diesen  Stationen. 

A.  1.  Im  Ohservatorio  de  Madrid  wird  tut  täglich  mit  einem 
magnetischen  Theodolit  von  Brnnner  die  Deklination  um  8^a.  und 
ll^^p.  ermittelt;  die  Dekaden-,  Monat»-  und  Jahresmittel  (s.  Tahelle 
8.  34)  werden  veröffentlicht^. 

Dia  Jshresmiltel  der  tiglieben  SehwaakaB^eB  der  DekIhMluni  warsa 
1888:  8,9'   1  1883  :  8,s'   |  1884:  8,«'   |  1886:  8,1'. 


S.  Eesult.  d.  Magnet. Vereins  1836,  53.  —  IM)  Nach  gof.  Mitt.  de^ Prof. 
Garibaldi.  —  wC)  jy^a^i  jpg  p^^f  Chistoni.  —  107)  Tacchini  in:  Ann. 
TJff.  Centr.  Met.  e  Öeod.  Ital.  XIV,  P.  I,  1892  (Homa  1893),  57—82,  und:  Atti 
1»  Congr.  Qeograf.  Ital.  Genova  1888.  (Ref.  t.  Liaaar,  Hit  Z.  1884,  (88)  a. 
Tacchini,  ebenda  34C.)  WB)  Ann.  Uflf.  Ceatr.  Met.  e  Good.  XTI,  P.  I,  1894. 
Borna  1895.  —  109)  ^uf  2—3  Seiten  der  Observac  met.  efectuadas  en  el  Obscr- 
Tatorio  de  Madrid  durante  los  süos  1892  y  1893,  1894  y  1895.  8®. 


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Itognet  ObtenratorMa:  Spanien,  Portugal,  Dänemark,  Sehwedw.  19 

2.  San  Fernando:  Annales  &c.  1892/93  (veröffentlicht  1893/94). 

Die  Werte  für  Inklination  in  der  Tabelle  sind  die  Mittel  ane  33 — 36  absoluten 
Bwtfnvnntgen  tob  Ilb-^1S1>,  daher  für  Bereohnnng  der  Siknlarlndenmg  nielit 
n  benutzen.  Die  Jahresmittel  ffir  die  Differenz  zwischen  Maadmnm  und  Minimum 
n  den  60  nüiigsten  Tagen  (5  in  jedem  Monat)  aind: 

Deik].  Hw.'Tnt. 
im    .    .    9,4'  0,0088 
189S    .    .    9,7'  0,00*6 

» 

9.  Portugal. 

Coimbra:  Observ.  met.  e  magn.  1891 — 95  (verö£fentlioht  1898 
bis  1896). 

10.  Dänemark. 

A.  Observatorium  io  Kopmhagen.  Anuftles  1893/94  (veröffent- 
licht 1896)  110). 

B.  Dir.Pauiaenlil)  hat  von  1891—94  im  ganzen  an  103  Punk- 
ten «af  der  Intel  üsniMfi  magnetigohe  Beobachtungen  ausgeführt 

Er  hat  batridilUdia  StSningen  gefunden;  s.  B.  die  DaUinatioB  iat  bia  in 
Z*  W  Uliner  und  bia  an  2^  28'  gröfser  als  die  normale.  Der  Verfasser  be- 
reehnet  die  „störenden"  Kräfte  ihrer  Richtung  und  Intensität  nach;  an  den 
meisten  Punkten  stehen  dieselben  senkrecht  auf  den  Küsten  (3Jb.  XVII,  27). 

An  79  Pnnktm  in  der  Nähe  von  Bonholm  baatimmte  Kapit  Hammer  die 
DaUinatian  auf  dnem  HolsfloiiiU>). 

11.  Schweden. 

Solan  der  hat  jetzt  die  in  Upsala  während  der  internationalen 
Polarexpeditionen  1882/83  unter  Leitung  von  R.  Thalen  aus- 
geführten magnetischen  Beobachtungen  veröffentlicht  H^).  Die  Re- 
sultate der  absoluten  Bestimmung  der  Deklination  und  der  Horizontal- 
InteDsität,  sowie  die  öminutl.  and  SOsekundl.  Ablesungen  der  Dekli- 
mtbn  und  Horüontal-Intensitftt  an  den  ▼eimhredetea  Terminen  werden 
mitgetefli 

Die  Arbeit  von  Carlheim^Gylleniköld:  ,,M^oire  rar 
le  magn^tiBme  terrestre  dans  la  Su^de  m^ridionale"  ^^')  bildet  ein 
für  die  erdmagnetische  Erforschung  Südechwedens  bedeutsames  Werk. 
Eb  sind  alle  in  Schweden  ausgeführten  magnetischen  Beobachtungen 
zur  Berechnung  der  Säkularänderungen  benutzt  und  hierdurch,  BO 
gut  es  möglich  war,  auf  1892  reduziert. 

Biese  Weite,  sowie  aeine  eigenen  Beobachtungen  an  200  Stationen  benutat 
^«rfltti«r  inr  Konatraktien  mignatiaebar  Kaitan  SUachiradana.    Anf  diaaen 
nlden  sowohl  die  laogoaan  wie  die  laoklinan  nnd  laodynameii  aehr 


Die  aus  absol.  Beob.  abgel.  W.  der  Inkl.,  sowie  die  Dekl.  u.  Hor.-Int. 
l  1895  der  TabaUa  Twdanka  ieb  dar  gaff.  Ifitt.  dea  Dliakt.  A.  Panlaen.  Eine 
^eschr.  des  ObserTatoriums  und  der  instrura enteilen  Einrichtungen  findet  man  im 
Bull.  Acad.  R.  de  Danemark  pour  1892 :  ^^Communications  de  i'Obaerrat.  magn. 
^6  Gopenhagne^  68  S.  —  Ui)  ^, Regime  magn.  de  l'üe  de  Bombolm**  (BttU.  Aead. 
J-Copenhague  1896,  246—86.  —  112)  Hammer:  MisTisninga  Undersogelser  yed 
Jonjholms  iyster  (Tidskr.  for  Sövaesen  1892).  Ref.  v.  Schmidt,  PM  1893, 
Fr.  456.  —  113)  Pübi,  l'Acad.  R.  d.  Sciences  de  Saide.  Stockholm  1893. 
io.J^  ^  Tal  ~  lU)  STonaka  Vatanak.-Akad.  Hudl.  ZXTII,  Nr.  7.  Stoekk. 
»3  8.  8.  «Mb  Bet  T.  Sekap  er,  Mat  Z.  1896,  (61). 


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so  K.  Sdharingi  Di«  Fffftsehritto  muxw  KtutniMe  Tom  Magnetiuniu  dmr  Erda» 

und  yertcbloBgene  Karren  and  lusen  erkennen,  wie  aalilreiobe  Lokalstörangen 
d<nrt  Torhiaden  lind.   BImmo  kompUsiert  Tarlnafn  di«  von  YerfiMaer  bereehnetMi 

Linien  gleichen  erdraagnetischen  Potentials.  —  Die  unten  genannten  Arbeiten 
y.  Carlheim-Qyllenskölds^^^)  stehen  mit  dem  eben  beiproehenen  Werk«  in 
nahem  Zusammenhange,  oder  haben  dasselbe  Torbereitet. 

12.  MHfakmd. 

A.  1.  Pawhwsk  (Annalen  1892  —  94).  (Die  eingeklammerten 
Werte  der  Tabelle  S.  32  sind  aus  28,  bsw.  25,  bzw.  33  ITormd- 
tagen  berechnet.)  Biebe  aaoh  H.  Wild:  Über  die  BeBtimmuDg  der 
alMolateii  magnetischen  Deklination  in  Fawlowskil^. 

Im  Jahre  1892  iat  die  Deklination  in  Petenborg  yon  W  nach  0 
durch  Noll  hindurchgegangen.  H.  Wild  hat^^^^  alle  absoluten  De> 
Uinationsbeetimmangeii  für  Petersburg  and  Pawlowek  seit  1726  m- 
Bammengestellt  und  durch  eine  Tafel  veranschaulicht. 

Eine  Formel  ist  nicht  berechnet.  Danach  hatte  die  westliche  Deklination  im 
Jahre  1795  ihr  Maximum  von  etwa  S*"  10'.  Seit  1878  (Gründung  des  Obserra- 
torinna  Pevlowak)  wer  die  jShrUehe  Inderans  am  kleinaten  (—8,57')  1889,  m 
grübten  (—6,14')  189S. 

2.  Tiflü:  Magnetische  Beobaditungen  1891  —  94  (erschienen 
1893—96).  Der  bisherige  Direktor  Dr.  Joh.  Mielberg  ist  im 
Mai  1894  gestorben ^^^),  sein  Nachfolger  ist  Ed.  Stelling. 

3.  Eatharinenbu/rg.    Annalen   des  phjB.  Zentralobservatorianu 

Petersburg  1892—94. 

4.  Die  ObierYations  faites  ä  rObservatoire  magnötique  de  rUniv. 
Imp.  de  Kazan  par  D.  Goldhammer  sind  mir  bisher  not  aas  den 
Anzeigen  in  der  MetZ.  bekannt. 

ö.  Bei  Odessa  ist  ein  neues  magnetisch- meteorolog.  Observatoriam 
(Dir.  Prof.  Klossovsky)  seit  Ende  1893  in  Thätigkeit.  Magne- 
tische Beobachtungen  scheinen  noch  nicht  ausgeführt  zu  werden  ^^^). 

B.  Auf  Grund  der  Ergebnisse  der  Triangulation  hatte  General 
Schubert  1858  den  Schlufs  gezogen,  dafs  bei  Moskau  eine  be- 
deutende Lokal- Attraktion  stattfinde.  Im  Jahre  1893  hat  jetzt 
H.  Fritsche  mit  seinen  kleinen  Reise-Inatrumenten  (Azimut-Kom- 
pafs,  Kreis  von  73  mm  Durchmesser)  während  11  Tagen  an  31  Sta- 
tionen in  der  Nähe  von  Moskau  die  erdmagnetischen  Elemente 
bestimmte 

Br  find  StSrangen  der  Dekl.  im  llex.-Betvege  von  1*  86',  der  InU.  m  80', 

der  Hor.-Int.  von  0,042,  der  ganzen  Int.  von  0,164.  Nach  dem  Verf.  können  diese 
Störongea  erklärt  werden  durch  Annahme  eines  Bergrückens,  der  in  einer  Tiefe 
von  etwa  10  Werst  unterhalb  Moskau  von  WSW  nach  ENE  zieht  und  aus  eetar 


"5)  Magn.  dekl.-observat.  utförda  pS  svonska  kuster  1852—55  (Öf?.  K.  Vet.  Akad. 
Pörh.  1894,  Nr.  2, 51— 60  8").  —  D6term.  des  616m.  magn.  eff.  sur  la  glace  de 
qnelqaea  taee  en  Saide,  1889  (Bihang  tili K. Vet.  Akad. Handl,  XX,  Afd.I,  »r.8, 
1895.  32  S.  80.  ~  Observ.  magn.  faites  par  Arwidson  (1800—61).  (K.  Vet. 
Akad.  Handl.  XXVII,  Nr.  8.  Stockh.  1895.  22  S.  4O)  —  "6)  M6m.  Acad.  Imp. 
StPitersb.,  VII.  Serie,  '1,42,  Nr.  6.  —  Über  den  säk.  Gang  der  magn.  Dekl. 
in  Petersburg— Pawlowek  (BaU.  Ae.  Imp.  P6t.,  8er.  4  (36),  Nr.  1,  89-lOJ. 
1893.  —  118)  Leopoldina  1894,  157.  —  "9)  Met.  Z.  1894,  429,  and:  Weeikof, 
Das  neue  met  Obeer?.  der  Univ.  Odessa  (Met.  Z.  1895,  214). 


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lUgmet  Obamfttoriea:  AalUaiid.  Alien. 


tl 


eisenhaltigem  ettdioagnetiBcben  Gestein  beateht;  bieraas  erkläre  sich  dann  aaoh 
ä»  Lobl-AttnktioD.  Der  Ter!  spiiclit  4m  Winaeh  aas,  dab  die  QegMid  um 
Meakau  bald  genau  etdmagnetiedi  nnteraaoht  werde  i^). 

Die  Litteratur  ttbef  erdmagoetieohe  Beobaohtangen  in  Finland 
ist  TOD  Heinrichs  und  Biese  zusammengestellt  in  „Expose  des 
travaux  gdograpbiques  exdoutds  en  Finlande  jusqu'en  1895"  ^^l) 
S.  51 — 53.  Daraus  erfährt  man  auch,  dafs  Geitlin  1893  an 
22  Punkten  in  Finland  erdmagnetische  Messungen  .ausgeführt  bat, 
die  in  „Fennia*'  verö£fentlicht  werden  sollen. 

Asien. 

i.  AnaUtehe»  Bufdand, 

A.  1.  MBgnetifloheB  ObserTatoriuin  in  IrhtUk.    (Annalen  .  .  . 

1892—  94). 

2.  Magnetische  Station  an  der  Lem-Mimämg  1882/83  (s.  S.  25). 

B.  Siebe  C.  A.  Schott^^:  On  the  magnetic  observations  made 
daring  Bering's  fint  TOTage  to  the  ooast  of  Eamteha&a  and  eastern 
Asia  1725—30. 

2.  China. 

1.  Ztkawn:  BulL  mens.  1892  (veröfPentlioht  1893),  1894 

öffentlicht  1896). 

Der  Betrag  zwiaehen  dem  taglichen  Maximum  und  Minimum  der  Deklination 
«ild  tn  Jahretmittel  en  7,ia'  im  J.  1892,  6,45'  im  J.  1894  angegeben. 

2.  Äwj^Äow^  Observations:  1892— 94  (veröflfentlicht  1893— 95). 
Die  Werte  in  der  Tabelle  8.  84  sind  die  Mittel  aus  absoluten  Beaümmiuigen 

m  Sil  p.  bis  4h  p.,  die  1892  und  1893  gleicbmäTaig  über  das  Jahr  yerteilt  (in 
jedem  Monat  ein  bis  zwei),  1894  aber  anr  im  Febroari  April,  Jnni,  Angnat,  Oktober, 

Dezember  ausgeführt  worden  sind. 

3,  Sunda-ümin. 

Batavia  Observations  XV,  XVl,  XVil,  1892—94  (veröffentlicht 

1893—  95). 

Bd.  xyius)  «Btiint  eine  ZvBBmmenatellnng  der  mngnetieehen  Beenltete  von 

1882 — 94  in  73  Tabellen,  die  bei  diesem  in  südlichen  Breiten  gelegenen  Obscrva- 
toriam  von  besonderem  Interesse  sind :  Die  mittlere  jährliche  Änderung  ergibt  sich 
ntfli*  Abnahme  der  Setl.  Dekl.,  6,56'  Abn.  der  slidl.  Inkl.,  0,ooi08  (aanfe-Binb.) 
Abs.  der  Hor.-Int.,  0,00818  Zunahme  der  ganzen  IntenaitSt.  Die  Jahresmittel  der 
Schwankungen  der  erdmagnetischen  Elemente  sind  auch  für  dieses  Observatorium 
n  den  Jahren  mit  wenigen  Sonnenflecken  (!)  kleiner  als  in  den  Maximaljahren  (II) 
w  BeuliiitkiUgkeit,  iiimUeh: 

DekL       lükL       Hor.-Int.      Vert.-Int.      Ganze  Int 
(I)     2,M'       4,00'         0,0043         0,008»  0,0083 
 CID     8,43'       5,87'         0,0060         0,0060  0,0080 

J'^Bull.  8oc.  Imp.  d.  Naturalistes  de  Moscou  1893,  Nr.  4.  8°,  39  8., 
•  "~  Commumcation  faite  au  VI  Congres  Int.  de  G6ogr.  ä  Londres  1895 
8oc.  de  Qeogr.  de  Pinlmide.  Heleingfere  1895.  Gr.-80,  153  8.  —  Eep. 
U.  8.  Coast  a.  Geod.  Surv.  for  1891,  Part  II,  269—73.  —  Dort  ist  auch 
angegeben,  dafa  die  früher  veröff.  Werte  der  Hor.-Int.  unrichtig  aind.  Dieselben 
^daher  ia  dioieni  Jahrb.  XVIL  36  an  eraetzen  doreh  8,0760  fUr  1890,»  nnd 


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n  K.  Sehwing,  Dto  Forttehritto  «iMrir  KenntiifaM  Toa  HacnctUniis  d«  Scd«. 

Bd.  XVII  enthält  einen  „Appendix"  (43  Tabellen)  ron  Dr.  S.  Figee,  io 
wddMm  dar  Biiiflifii  dM  HondiM  auf  die  Schwaukungen  der  erdmagnetischen  £le> 
BMnto  in  BatiTia  tob  1888—94  luiteraiMht  wird. 

Observat.  Met.  de  Manäa.   AAo  1899 

Ricardo  Cirera:  „El  magnetismo  terrestre  en  Filipinas"  ^)  ist  mir  bisher 
nur  dttroli  die  Keferate  von  Liznari26)  bekannt.  Danach  enthält  dieses  Werk 
dia  B«Mfaf«lbnng  des  ObserTatorioma  in  Manila,  ferner  die  magnetischen  Elemente 
flr  48  Stationen  der  Fldlippuian  nnd  Karten  der  iaonagnetiaelien  T-fa^^». 


Amerika. 

1.  VeremigU  Staaten, 

1.  Washington:  Nftval  Obeervatory  1^).  Die  Ol».  1894  ent- 
halten die  BeschreibuDg  der  neuen,  reich  aoBigertisteten  Gebäude 

des  Observatoriums,  die  1892/93  bezogen  worden  sind  128). 

Leider  geht  in  1376  Fufs  Entfernung  vom  ObservatoriuTn  eine  elektrische 
Balm  Torbei,  dnreh  deren  Wirkung  die  Kurve  der  Lloydschen  Wage  am  Tage 
fortdauernd  gezackt  erscheint.  Unter  den  Tafeln  fidlen  anf  diejenigen  der  „com- 
posite  curves  in  denen  für  30  Tage  die  Kurven  z.  B.  der  Deklination  zusammen- 
geseichnet  sind.  Man  erkennt  daher  sehr  gut  die  Störungen  an  einzelnen  Tagen, 
aber  für  Ableitung  reohneriicher  Resultate  werden  diese  Kurven  nicht  zu  ge- 
brauchen sein. 

In  dem  „Report  of  Gommittee  on  magnetica''  von  J.  J.  Qilbert 
und  R.  L.  Faris  auf  der  geodätisohen  Konferenz  in  WiM^ 
(1894  Febr.)  werden  die  ▼erschiedenen  magnetieoben  Inetromente 
mit  einander  verglichen,  welche  lu  magnetischen  LandeeTermenangea 

gedient  haben  129), 

Wenn  schliefsüch  für  die  Beobachtungen  in  Amerika  die  französischen  Inatru- 
mente deahalb  am  aeiatw  empfohlen  werden,  weü  es  die  leichtesten  (!)  sind,  so 
kann  Beferent  dem  nicht  beiatfnunen. 

3.  Die  Schwankungen  der  Horizontal-Intenniilt,  der  Inklinatioa 
und  der  Vertikal-Intenflität,  welche  in  Zm  Angebe  in  Califoraien 
von  1882—89  beobachtet  wurden,  sind  ebeneo,  wie  es  für  die  De- 
klination schon  früher  geschehen  war  (OJb.  XVII,  80),  inzwiiohen 

von  Ch.  Schott  ausführlich  bearbeitet  worden  ISO). 

Ch.  Schott  hat  auf  Grund  der  Resultate  venobiedener  Be- 
obachter i^i)  an  35  Stationen  eine  Karte  der  Isogonen  von  0"  bis 

1  ^Si!;^^^^^-  ^''^  ^^^^  ^rad  für  Maeka  und  die  Bermgitrafse 
für  1890,0  konstruiert  132), 

a«B  Tn  M  5f "  J^^'^u'*^?"      Jabreemittel,  eo  dalk  loh  sie  fttr  d.  Tab.  8.  84 

aus  den  Monatsmitteln  berechnen  mufste.  -  125)  Observat.  met.  de  Manila  1893. 
fli^  J  —  Met.Z.  1894,  (38)  u.  474.  —  127)  Magn.  observ.  1892  by 
oCrv  ifqVrf  l«9*  '>y  C.  C.  Marsh.   1895.  (Die 

dsn^'^rf..  H       f'J'^^^  nicht  erhalten.)  -  1«)  Daher  (?)  die  irntenehiede  in 

P  I!  Ann  Q    w^K^'        -  ^-      Coast  a.  Geod.  Survey  f.  1893, 

1892    P^n    oT^'hi^^i  -        ^^^^  P-  II,  80,  -41-267  (10  Taf.); 

Schrr  lnAl  l~f.^\  -        „Magnet.  Beob.  vom  Mair- 

1892.  498.  -  132)  Ebenda  for  1892,  P.  II,  App.  U.  Vaah.  1894. 


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Uignet.  ObtWTatoritii:  Amorik«.  Afzikt. 


8» 


2.  WesÜndim. 

Observac.  magaeticas  .  .  .  Sabam  (A&o  de  1889,  1890,  1891 
[1893— 9ö]) 

3.  asdmmka. 

Dr.  P.  Vogel ^)  hat  auf  den  Beiien  in  Mato  Grouo  (Zentral« 

Bnurilieo)  1887/88  aufser  an  7  KQsteDplätzen  (von  Rio  de  Janeiro 

bis  MoDtevideo)  auch  an  7  Pankten  im  Innern  die  mi^etigchen 

ISemente  bestimmt. 

Er  erhielt  z.B.  (Febr.*  1888)  für  Cuyah^  (15°  36'  S. Er.,  66''  7'  W.L.T.Gr.)L. 
DtkL:  3°  6'      InU.:  2,3*"  N,  Hor.-Int:  2,758  Ö.-K 


Atlaatlsoher  Onean* 

C  A.  Schott^):  The  seoalar  Variation  and  annual  ehange 
of  tiie  mignetic  foroe  at  atations  ocoupied  by  E.  D.  P reiten 
1889/90  (GJb.  XYU,  39). 

AfMka. 

1.  OtUtMka.  OfBsiere  8.K.&  „Möwe«*!*«)  haben  1891  und 
1893/94  an  16  versohiedenen  Punkten  der  Küste  Deutsoh-Ostafrikas 
und  in  Sansibar  die  magnetisohe  Deklination  beatimmt 

Der  kleinste  Wert  ist  8"  18,l'  W  für  Tanga,  der  grSfste  10*  10' W  ftr 
Mikindani.   In  Lindi  ergab  sich  November  1894:  Inkl.  42,1  S. 

Mit  «fnem  magnttiioben  Theodolit  Hechelmann  fand  H.  Maurer^?)  im 
Dwember  1895  in  Dar^-Salam: 

Dekl..  8"  57,7'  W  |  lakL:  86''  S7,s'  8  |  Hor.-Iat«:  2,tMf  e.-B. 

Einige  DeUinatbaa-Bestimmangen  in  Ostafrika  (die  Werte  aind 
meistens  nur  in  ganzen  Graden  angegeben)  von  0.  Baumann  nnd 
Kpt.  Spring  (berechnet  von  Am  brenn)  während  der  Maaaai* 
Expedition  1892  findet  man  im  Ergh.  III  zu  PM  1894. 

2.  Westafrika.  Im  Togo  -  Sohntsgebiet  wurden  1892 — ^94  von 
Dr.  Gruner^)  an  4  Stationen  magDetisehe  Beobaohtangen  aus- 
geführt. 

Für  Misahdhe  (6°  65,»'  N.Br.,  0°  38,5'  E.  L  )  ergab  sich: 
Im.  1898:  Dekl.  16°  5,2'    |  Hor.-lnt.  3,206   |  Juni  1894:  Inkl.  2,3°  (?)  N. 

Bei  Gelegenheit  einer  astronomischen  Expedition   nach  Sene- 
iJm»  im  April  1893  stellten  Thorpe  und  Gray  auch  einige 
magnetisohe  Beobachtungen  an. 

Btthant  (am  Gambia)  18«  88'  If.Br.,  16'  87'  W.L.T.Gr.s 
DiU.:i8«80'W  |  InkL:  98*  48' N  |  Hor.-lnt:  8,€6l  0.*B.U^. 

•    "3)  Die  Angaben,  die  roagnet.  Mess.  betr.,  aind  ebenso  nnvoUständig  wie  in 
JJJ  Mhoren  Jahrgängen  (a.  ÖJb.  XVil,  31).  —  »»)  ZGaE  1893,  329—36.  — 
»P.  U.  8.  Coaat  a.  Geod.  Surr.  1891,  P.  II.  Waah.  1899.  —  »)  G.  Nea- 

J^yere  Ber.  in  AnnHydr.  1894,  96;  1895,  177.  —  137)  Ebenda  1896,  211.  — 

^  Bearbeit.  Ton  Prof.  Eschenhagen   (Mitt.  a.  Deutschen  Schutzgeb.  VII, 

Tai.  if  *  8»  AmiHydr,  1895,  178.  —  PrRSoc.  LIY,  861,  u.  Met.  Z« 
4w4,  76, 


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34  K.  Seheiing,  Die  Fortechritte  nneerer  KenntDieee  rom  Hagnetiimiu  der  Eide. 

Anstralien. 

C.  Coleridge  Farr:  A  determination  [Novbr.  1891  bis  Mai 
1892]  of  the  magnetic  elements  at  the  physical  laboratory,  Uni- 
veraity  of  Sydtwj^^).   33°  53'  14"  S.  Br.,  151°  10'  49"  E.L.?.Gr. 
Dekl.:  S**  38'    |  InkL:  62*"  23'    |  Hor.-Int.:  2,614  Q.-K 


Südsee. 

Im  Jahre  1891/93  hat  E.  D.  PrestonlAl)  ^if  den  EmmMm 
JiMfti  (auAer  astronomiBohen  en^  Pettdel*BCeBBung0D)  auch  an  14  Sta- 
tionen erdmagnetiBohe  Beobachtungen  aoBgefuhrt. 

Die  Beeoltate  Ar  die  nSrdliohste  und  fär  die  aiidlichate  Station  sind: 

N.  Br.       W.  L.  T.  Gr.     Dekl.  (E)     Inkl.  (N)  Hor.-Int 
Waimea  (Kauai)   .   .    21"  57,2'    169**  42,4'    9°  46,3'    40**  22,7'  2,981 
Hapoopoo  (Hawaü)  .   !»•  M,o'    ISÖ»  5»,o'    9»  8,1'    87*  85,«'  8,0M 

Offiziere  S.  M.  Kr.  „Bussard"  bestimmten  28.  Novbr.  1894  im 
Hafen  von  Apia  (IS**  48,3  S.  Br.,  171^'  46,7'  W.  L.  v.Gr.)  die  De- 
klination sa  8**  49,06  £1^. 

Der  Ton  der  Dentaohen  Seewarte  (all  Beilage  lum  „Segelbaad- 
bnoh  für  den  Stillen  Osean'O  hermasgegebene  Atias^^  enthilt  auch 
3  Karten  mit  den  laogonen»  laoldinen  nnd  Isodykiamen  för  1895. 


Gröfsere  Forschungsreisen, 

Die  französischen  See- Offiziere  Schwerer  und  Leconte  de 
Roujou  haben  an  den  Landungsstellen  der  Kriegsschifi'e  „Borda" 
nnd  „Triomphante"  in  Amerika  und  08tasien  magnetische  Beobach- 
toDgen  auBgef&hrtl^).  —  8.  auch  L.  Courmes:  Observations  magne- 
tiquea  fiutes  pendant  1a  oampagne  du  croiseur  ,.de  Dubordiett" 
1890-911«). 

Auf  der  Reise  of  H.  M.  8.  „Penguin"  (Capt.  Greak)  1890— Sa 
sind  magnetische  Heasniigen  an  33  Hafenj^tsen  der  Boote  Malta— 

Australien— Hongkong  und  an  12  Orten  in  WeBteustralien  ausge- 
führt, ferner  die  magnetischen  Lokalstörungen  in  „Perim  Island", 
„Baudin  Island"  (Nordaustralien)  und  in  der  Nähe  des  Hafens  Port 
Walcott  (NW.-Australien)  untersucht  worden  l*öa). 


IToTdpolarläader. 
In  den  Jahren  1894  und  1895  aind  endlich  die  magnetischen 
Beobachtungen  von  sweien  der  Polaresqpeditionen  Tom  Jahre  1882/B^ 

t^c^^^*^  ^\S:  8.Walee  1898  (naeh  Bat  t.  Sch aper,  Met.  Z.  1894» 

knS  S  ^'  Ö«»^  S«»^-  f«  1893,  P.  U,  8«    App.  H, 

rn  nül'  -         Neumayers  Ber.,  ÄnnHydr.  1890,  178.  - 

;  «MD.  18»«.  81  Karten.  —  i**)  Leconte  deEoujou:  DeterminatioDS 
^"'^^  i^nn^les  hydrographiqnea  1892,  Paria,  118-56).  Schwerer: 
lirf.  «J«  ®  "»«fS^isme  terr.  k  Terre-Neuve  (ebenda  S.  88— III).  —  *«)  Bbeada. 
Piria  1898.  ^  !«•)  PrRSoc.  LVllI,  189Ö,  220-22. 


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Jhgnet.  Baobaehtongen:  Anstraliea  &c.   Nordpolarländer.  26 


nämlich  der  ruBsbcIiea  an  der  Zenamündunff  und  der  dänischea  in 
6foiihaab,  veröffentMcht  worden. 

Die  ersten  beobaehtete  ia  Stagattyr  in  7S*  M'  48"  N.Br.  und  186*  85' 

30"  E.  V.  Gr.  Vom  Novbr.  1882  bis  Juni  1884  wurden  die  magnctischon  Variationa- 
Instrumente  abgelesen,  aufserdem  die  Torgesobriebenen  TerminebeobaohtaDgen  ein- 
gehalten.  Die  Mittelwerte  sind: 

1888|6.    Dekl.:  i"*  47,3'  £ 

Hor.-Int.:  0,7165  1  «  - 

Vert.-Int. :  5,»«tt  | 

Daraus  bereofanet  nelt  die  foUxDatioa  lU  88*  8,o'.  Die  ultflereii  tiglieheii 

SehwankuDgen  waren  für  die 

Dekl:  östlichster  Stand  5h— 7l»  a.,  westlichster  Stand  I2tp,;  Diff.:  28,»'. 

Hor.-Int.:  S^a.  Min.,  91^  p.  Max.;  Diff.:  0,0118  G.-£. 

Yert-lni;  8^«.  Min.,  8bp.  Max.;  BUt:  0,o»9  G.-B. 
Beachtenswert  sind  die  grofsen  Schwankungen  ud  die  von  den  für  mittlere  Breiten 
bekannten  Zeiten  der  Maxima  und  Minima  gans  abweichenden  Stunden  derselben. 
Anfserdem  wurden  auf  der  Keise  an  28  Orten  bis  zu  73°  56'  N.Br.  die  magna- 
ttoehat  Etemante  beattmmt  und  dadnroh  fttr  ditie  nugnettieh  so  veiig  bflkaantai 
Oegandan  vertToltos  Material  gewonnen. 

Ezp^ition  danoise:  ObaerratioDS  h  Ooddhaab  boqb  la  djreotion 

de  Adam  Paulseni*^), 

Dia  geographischen  Koordinaten  der  Station  waren: 

64'  10'  48  "  N.  Br.;  51°  43'  30"  W.  L.  v.  Gr. 
Die  Ytriationa- Instrumente  für  Deklination  nnd  Horizontal  -  IntensitSt  wurden 
staidlich  in  Godthaab  vom  7.  Äug.  1882  bis  30.  Aug.  1883  abgelesen,  aufserdem 
die  verabredeten  Terminstage  und  Terminsstundon  eingehalten.  (Der  Apparat  für 
Yertikal-intensität  erwies  eich  nicht  brauchbar.)  Das  Mittel  dieser  Ablesungen 
von  1.  September  1882  an  ergibt: 

Dekl.:  57''  34,4'  W  |   Hor.-Int.:  0,9680  Q.-E. 
Das  Mittel  aus  24  absoluten  Inklinationsbestimmnngen  ist  8°  16,0'  N.    Der  regel- 
märsige  tägliche  Gang  der  Deklination,  ans  46  „rohigaten'*  Tagen  berechnet,  er- 
gibt twei  fhat  i^eichgroläe  Maxima  nnd  Minina  Ar  die  weotlielie  Deklination: 
Minimum  5^  — 6h  g,    — 2,8     Maximum  11h  a.    ,  +4,9 
Minimum  4ii  p.  .    .    — 4,0      Maximum  9h  p.  .    .  -["S,!. 
Analog  berechnet  ergibt  sich  für  die  Horisontal-Intenaitat  ein  Min.  um  7h  a.,  ein 
Max.  um  8h  p.;  DMT.:  0,fl077.  G.-B. MB).    Der  Dir.  Penisen  stellt  fetner  alle 
früheren  magnetischen  Beebaehtnngen  fai  Grönland  susanunen;  danach  nabm  dort 
die  Deklination  bis  1845  an,  Ton  da  an  ab,  jetzt  nahe  8,8'  jährlich. 

Leutn.  V.  Qarde  bat  die  stündlichen  Beobachtungen  der  De- 
klination 1^9)  bis  April  1885  in  Nennortalil  nahe  der  Südspitze  Grön- 
lands (60°  T  56"  N.Br.,  45°  16'  30*  W.  L.  v.  Gr.)  fortgesetzt. 

Im  Mittel  ergibt  sich: 

Netembar  1888  bis  AprU  1884:  BekL  48'*  14,1'  W 
 ^KoTember  1884  bie  April  1885:  DeU.  48»  l,o'  W. 

Beob.  der  Russ.  Polaroxp.  an  der  Lenamfindnng.  I.  Teil:  Astron.  u. 
iMgBet.  Beob.  1882—84,  bearb.  von  V.  Fufs,  T.  Müller  und  N.  Jürgens, 
herausg.T.  Dr.  A.  Tillo  1895.  40.  (88).  166.  96.  VI  S.  4«.  —  "7)  Tome  I, 
loft'  ^*  ^'  ^'ä^-  ^ß""-    III-  Temp.  de  l'eau  de  mer.  Copenhague 

1898.  4«;  —  Livr.  2.  Ii.  Magn.  tenr.  iV.  Natore  de  l'Aur.  bor.  V.  Obeerv. 
»>>«a.  f.  4  Kunortalik.  Introdnetion.  Oop.  1894;  —  Tone  II,  Ufr.  1.  I.  M4t. 
JJ.  Flux  et  refluT  de  la  mer.  III.  Long.  d.  Godthaab.  Cop.  1886;  —  Livr.  2 
glet.  Beob.).  Cop.  1889.  —  iiS)  Ad.  Schmidt  (Gotha)  hat  daraus  den  tägl. 
«Mg  der  nBrdl.  u.  weetl.  Komp.  berechnet  (Met.  Z.  1895,  29ö— 302).  —  i*»)  Von 
«OY.  1888  bia  AprU  1884  feUen  nur  die  Standen  8  a.,  4  a.;  Ton  Not.  1884  Ue 
Apnl  1885  ist  nnr  in  den  geiadsahligen  Stenden  abgelesen. 


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26      Sehering,  Dia  Fortsdiritte  nunrer  KanntDine  Tom  Utgoettnuii  dar  Enh. 


Auf  der  Dänischen  Expedition  1891/92  mit  der  „Hekla"  nach 
der  Ostküste  Grönlands  in  70°  26 '  46"  N.  Br.,  26°  11 '  46"  W.  L.  v.Gr. 
hat  H.  V edel  150)  die  magnetischen  Beobachtungen  ausgeführt. 

Die  DeklinatioDsoadel  wurde  stttndlich  Tom  Oktober  1891  bis  Juni  1892  ab- 
gelesen; im  IfttM  folgt:  Dekl.  44*  2,9'  W.  Aus  88  tbiolnten  BeitfnmmgHi 
eigibt  lieb:        j^^^,  .  ^    |  Hor.-Int.:  l,oii7  G.-E. 

Auf  der  Keise  (1892)  des  französischen  Dampfers  „Manche" 
(Cpt.  Bienayme)  hat  Leutn.  Exelmann^öl)  auf  Jan  Mayen  au 
demselben  Plätie  beobBohtet  wie  1882/83  die  österreichische  Polar- 
ezpedition: 


27.  Jali  1898  DeU.:  28**  20'  W 
Jali  1888     „     29''  49'  „ 


InkL:  79'*  15'  I  Hor.-Int.  1—  0,97»  e.-B. 

n      ^g«»  0,8'  I       „       —  0,976  „ 


Die  aDderen  magnetiacbea  Meetnngen  an  9  Panktan  Mf  dleoer  Beti«  ;  Mei  Z. 

1894,  394«»). 

Südpolarländer. 

Geh.  Bat  Qt,  Neamayer  besprach:  „Die  neuesten  Fortsohritte 
der  Bestrebungen  zu  Gunsten  einer  wisBenschaftiicheii  BrfonchnDg 
der  antarktischen  Begion''  ^^). 


IIL  Besleliaiifea  des  Brdmagnettsmiis  in  anderen  Erseheinuugen. 

1,  Erdmagnetismm  md  GstteinmajfneiimMt, 

G.  Folgher aiteri^)  gelangt  daroh  sablreiohe  Versnobe  mit 
den  vulkanisoben  magnetiscben  Gesteinen  Latiams  sn  folgendem 

Schlüsse : 

Dieselben  können  in  drei  Klassen  Reteilt  werden  : 

T^j^iS  Magnetismus  ist  rem&nent  und  scheint  ausschliefslich  Ton 

fler  Induktion  dnreh  die  Brde  honnrUiren,  so  dafs  in  den  oberen  Schichten  Söd- 
magnetismns,  in  den  unteren  Nordnngnotianns  Torherrscbt. 
T  A  2\  ^^^^^^^z  ^^'^  Magnetismus  ist  remanent,  rührt  in  der  Regel  von  der 
udoktion  doTch  die  Erde  her ;  zuweilen  koromen  aber  auch  ausgeaeicbnete  magne- 
tiseke  Punkte  (Pole)  vor,  deren  Entateknng  nieht  erklirt  ist 

3)  PiperiDe:  besitzen  keinen  Mmsnenten  Magnetisnina,  erhalten  aber  soleben 
durch  die  Erdinduktion,  wenn  sie  geglüht  werden. 

Oddone  und  Franc hi  154)  haben  in  der  Nähe  eines  ans 
magnetischem  Serpentin  bestehenden  Berges  (M.  Gronde  zwischen 
Seatri-Levante  und  Spe;^ia)  an  57  Punkten  im  Mai  1892[  mit  einer 
Baasole  die  magnetische  Deklination  gemessen. 

deek?sei***^  ^^^^  ^^"^  «fidmagnetiscben  Schiebt  be- 

BA««!rioo^"1**'  Mrora.  de  l'ile  de  Danemark  dans  le  Scoresby 

^o.t  """T®*»  ^aUes  par  ...  M.  C.  Eyder.  (Publ.  p.  l'lnst.  M^t.  de  Dao- 
mark.  Copenhagne  1896.  Pol.)  -  Wl)  Denks.  Ak.  Wien  LXl,  299.  -  "«)  Nseh 
fßq^  AQ°*ßV  ^'''iJr  ^'^«^^»"■o  Soc.  mt.  de  Franee  1893.  —  «■•)  AnnHydr. 
Im  'im17^/v  n^  ?  ^  C.,  Ser.  5.  III  (2).  53.  117. 

i.  «4WY^  ^»^ö  (Ref.  Naturw.  Rund.ch.  (IX)  1894,  602 

nJlmo        ^«9^.f49  u.  603.  nnd  Kef.  Met.  2. 1896,  879).  -  «*)  „Snl  mag^ 
netisno  di  monte."    Ann.  Uff.  Oentr  Met  «  OmiM»  timt    Omm  •  TU  PL* 
1890  (Roma  1893),  136-49.  *       *   '  ' 


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BMtokingaii  dM  Erdmagnetisiiiiii  su  andorok  Erwhwiinmgwii.  27 

dir  dea  Magnetberg  bei  dem  FrankemUin  im  Odenwald  hat  Eeferent 
dii  fkidM  Bwvltet  erhalten,  •.  GJb.  XYH,  16.) 

Palazzo^^^)  hat  1898  an  iwei  Pankieii  einer  Idagnetlt'Grabe 
anf  fitrdinien  beobaohtet 

Er  flndcti  wie  zu  erwarten  war,  yersohiedene  Werte  der  erdmagneUidieB 
Bnatita  (Unterschied  der  DekL  4**,  Verhältnis  dar  Qor.-I&t.  8^  an  1). 

Cancani  berichtet  kurz  über  einige  Ton  ihm  gefandene  atark 
aMgoetisohe  Felaeii  in  der  Nähe  Borna  ^^). 


2,  JMmojfnäümm  und  JErdMmk 

Eine  Änderung  der  erdmagnetisohen  Kraft  dvrcih  ein  Brdbeben 
iit  mit  Sioberheit  bis  jetit  nioht  naohgewieaen.   Die  Sohwankaogeni 

in  welche  die  Magnete  der  photographischen  Registrierapparate  bei 
den  Erdbeben  gelangeUi  sind  als  rein  mechanische  aufzufassen. 

So  konnte  Eschenhagen^ö^)  aus  den  Zeiten  des  Eintritts  dieser  Schwan- 
kungen in  Beathen,  Fotedam,  Wilhelmshaven  die  f  ortpflanaungageschwindigkeit 
dM  Ardbebflu  mm  Konatantinopel  am  10.  Juli  1894  baraaham: 
Konstantinopel  bis  finkBresf"^ .   .  S,Okm 

Ton  dort  bis  Beuthen  ^»8  »i 

von  dort  bis  Potsdam  2,4  „ 

ron  dort  bis  WilhelmshaTen  .   .   .   3,2  „ 

Die  Erdbeben  in  Konstantinopel  und  Griecbeolaad  am  27.  April 
nild  10.  Juli  1894  haben  auch  kleine  Sohwankangen  dea  Bifilars  in 
Em  herTorgemfen 

Liznar^s^)  anteranoht  die  Wirknngi  welche  vertikale  Stölse 
oder  horizontale  nach  verschiedenen  Bichtangen  auf  Dnifilar,  Bifilar 
und  Lloydsohe  Wage  ausüben  müssen. 

Aus  den  Kurven  der  Deklination  und  Horizontal-Intensität  in  Pola  und  Wien 
ergibt  sich,  dafs  der  erste  Stofa  des  Erdbebens  in  Laibach  am  14.  April  1895 
1»  frfiber  in  Pol«  eintraf  als  in  Wien.  Für  «oUdie  Untersnehungen  iet  abw  er^ 
forderlich,  dafs  an  den  Magnetographenkurren  die  Zeit  dea  Eintritts  eiaar  StSmag 
genauer  abgelesen  werden  kann  als  bisher. 

3.  Srdmagnriimut»  und  Jdäteorokgü, 

» 

loh  mala  hier  die  Arbeit  von  Dr.  B.  Säubert:  nDer  Erd- 
magnetismas  nach  seiner  Ursache,  sowie  nach  seiner  Bedeutung  fär 

die  Wetterprognose"  erwähnen  ^^). 

Ans  dem  Titel  derselben  ist  zu  ersehen,  dafs  der  Verfasser  sich  hohe  Ziele 
^eUt,  aber  er  kommt  denselben  um  keinen  Schritt  näher,  wenn  er  den  Boden  der 
™hrungai  nnd  wissenwdiaftlieh  siehergestellten  &gebnisse  Terlifst  und  rt^stai 
Hypothesen  sich  hmgibt.  Das  thut  er  aber,  wenn  er  z.  B.  behauptet,  die  Erde 
mfisie  mehr  als  iwei  Magnetpole  besitsea,  er  scheint  allein  anf  der  aördliehen 

^)  Ann.  Uff.  Centr.  Met.  e  Geodin.,  Sor.  II,  XII,  P.  I,  1890  (Roma  1893), 
78—88.  —  M6)  Rendic.  R.  Acc.  d.  Lincei,  ö.  8er.,  Iii,  1.   Roma  1894.   2  S.  — 

Erdmagn.  u.  Erdbeben.  Mon.  B.  Ak.  Berlin  18»4,  1165—72.  —  1«)  In 
nnkarest  war  durch  Steher.blpiben  zweier  Uhren  eine  sichere  Zeitbestimmung  ge- 
geben. —  UO)  Eachenhagen  nimmt  an,  dafs  das  Massir  des  Karpathengebirges 
«ieie  grolse  Geseliw.  vemreaeikta.  —  i<»)  liep.  £ew  Committeew  Pr.  B.  Boe.  1896; 
Hat  L,  450.  —  W)  U«i  z.  i896,  «61—67.  —  ^  Hann.  1890.  8»,  44  8.,  8  Tal, 


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28       Soli«riDg»  Die  Fortoehritte  uiuarer  Kenataine  Tom  MAgnetkmns  der  Erdi. 

Halbkugel  Tier  Magnetpole  anzunehmen.  Ich  bezweifle  ferner,  dafs  die  Meteoro- 
logen ihm  zustimmen,  wenn  er  erklärt,  dafo  dureh  di»  Beobaditsiig  der  „Yof- 

gänge"  an  den  Polen  163)  „auf  lange  hinaus  gesagt  werden  könnte,  ob  die  Witte- 
rang im  ganzen  warm  oder  kalt,  trocken  oder  foaeht  sein  wird". 


4,  JErimagfuiimut  und  BohrlM. 

Dir.  A.  Paul  Ben  gelangt  aus  Beobachtungen  in  Godthaah 
(1882/83)  und  aus  solchen  im  Scoresby-Sund  vonVedel  (1891/92) 
SU  dem  Besultat,  dafs  die  Ablenkang  der  Magnetnadel  ihr  Vor- 
seiohen  weohBelt,  wenn  ein  vorhangartiges  Nordlicht  das  Zenith 
paasiert;  er  Bobliebt  darauB,  dals  adohe  Nordlichter  von  gal?am- 
■ohen  Strömen  in  der  Richtung  von  unten  nach  oben  dur<£floBian 
werden  i^). 

Aus  den  Höhenmeesungen  des  Nordlichts  in  Godthaah  188S/8S  eigab  lieh, 
dals  dasselbe  sich  dort  von  den  höchsten  Regionen  der  Atmosphäre 
(z.B.  67,8  km  Höhe)  bis  fast  zur  Erdoberfläche  («.  B.  nur  0,6  km  Höhe)  herab 
eretreeken  kanni*^.  Auf  der  Mbwediiehea  PoUrexpedition  in  Spitzbergen  da^ 
gegen  wurde  die  Höhe  ia  der  Bogel  in  60— 60km,  nnr  einmal  aenkte  ee  aieh  bit 
zu  12  km  hinab  166), 

Die  Theorie  Paalsens  über  die  Ursache  und  Natur  des  Nordlichts  kann 
wohl  60  charakterisiert  verdea: 

Infolge  der  Sonnenstrahlung  nehmen  vorzugsweise  die  obersten  Schichten  der 
Atmosphäre  der  Erde  potentielle  elektrische  Energie  auf  (werden  negativ  elek- 
trieeb),  am  sÜrkstOD  in  den  Tropen  Durch  die  Bewegungen  in  den  obersten 
Luftsehiebten  werden  diese  Luftteilchen  den  Polarg^j^deo  sng^brt,  Termisdfea 
sich  hier  mit  den  nicht  elektrisierten  Teilchen  und  geben  dabei  ihre  Energie  unter 
der  Form  der  NordliohUtrahlung  ab.  Dieses  Licht  ist  vorzugsweise  ein  Pluores- 
eepsliflkt,  nnd  daher  rdhrt^  wie  schon  Angström  1867  annahm,  die  charakteri- 
stische gelblich-grüne  Linie  dee  NordUchtepektmnein).  Die  beiden  Hanptformea 
des  Nordlichts: 

1)  die  strahlenförmige  (Bogen,  Bänder,  Yorbänge),  deren  Strahlen  panOlel 
eind  den  erdmagnetischen  Kraftlinien; 

2)  die  nieht  ■traUentfemige,  als  allgemeine  Heile  des  Himmels  auftretende 
Form, 

lassen  sich  nach  Paul. on  erUiimi  dueh  die  WIrkvBg  dee  erdmagnetiadiea 

Feldes  auf  Kathodenatrahlen  i^S). 

Die  Höhe  des  grofsen  Nordlichta  wom  15.  Juli  1893  konnte  auB 
gleichzeitigen  Beobachtungen  in  Toronto  von  Harwey  und  in  Bala 
(110  engl.  Min.  nördlich  von  Toronto)  von  Lumsden  lu  365,6 km 
berechnet  werden  169J. 


nfl«r  .  }  ^«fe  nicbt.  ob  der  Verf.  bier  die  „Magnetpole"  oder  „Kältepole« 
IWn/rT'''^^^^^  -  Paulien:  Sur  Ü  nature  et 

iSLS         i  Acad.  K.  de  Sc.  Copenh.  1894  (148-68),  und 

^'1^  J  Godthaab  (1881-82).  1,  Livr.  2.    Deutsch:  Met.Z. 

Äfn'riS;  7..  1,^0,  und  Äef.  ebenda  1891.  (84).  - 


Ebenda  1Rq^   Ll^         mV  T*  Z      '   ,  ' 
ISaa/aHLJ!         t'-  ~  ^  '^"'^  ""^^        «^^^««l-  Polarexped.  in  Spitzbergen 
meW  Ws7s«?Li?  beobachtet  (von  5570  ZehnmiUiontel-MilU- 

Lit  7  iftq^  ir  ^^^^^"^  Paulsen:  Wolkenbüdnng  dnreb  das  N«rf- 
SSrLi  ^iviSf,:/^^"^^^:  -  Wi'-J^^ng  des  erdmagn.  Feldee  anf  die 
Formen  dee  NoidUchtes  1896,  ii-u.  _       Met.Z.  1894.  420. 


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Besieixungen  des  Erdmagaetismas  zu  anderen  BracheinuDgen.  29 


Dr.  Th«  Arendt  gibt^^^)  einen 
ttber  die  fiesiehangen  der  elektriaohen  BrBoheiDiiDgen  der  Atmo> 
iphlre  (Nordltöht,  Gewitter)  sitm  Erdmagnetismni.  In  Batavia  und 
Potsdam  eind  wiederholt  Schwankungen  der  Magnetnadel  bei  dem 
Gewitter  beobaditet  worden,  in  anderen  Orten,  z.  B.  Wilhelmehaven, 
Diemals. 

Dr.  W.  Boller^'^l)  hat  eine  wertvolle  historische  Arbeit  über 
das  Südlicht  geliefert  mit  einer  Zusammenstellung  aller  Südlicht- 
Beobachtungen  seit  1640  und  mit  einer  Karte:  „Geographische  Ver- 
teilung beobachteter  Südlichter". 

Eine  systematiscke  Aufzeichnung  der  Beobachtungen  beginnt  erst  1857,  alt 
Ke«may6T  Direktor  das  Flagateff-ObterTatorinms  ie  Ualbonme  wurde.  Die  für 
1835 — 95  gezeichnete  HänfigkeitBkurve  läfst  die  nahe  11jährige  Periode  erkennen. 
„Häufig"  bis  „sehr  häufig"  wird  Südlicht  gesehen  in  den  dem  Toagnetiaehflli 
Bfidpol  näheren  Ländern:  Van  Diemena •  Land,  Neu^Saeland,  SUdanatralien,  „aalten'* 
ii  S&difrika,  kaui  in  Sttdamerika. 

Ein  SUdlioht  wurde  in  der  Nacht  vom  18.  zum  19.  Juli  1893  b«- 
ohaofatet  auf  dem  Indiaohen  Ozean  85,4S^  S.  Br.  nnd  135*"  0.  L.^^. 


5,  Brdmagneümua  und  Vorgänge  auf  der  Sonne. 

Lord  Kelvin  (Sir  William  Thomson)  hält^'^^)  eine  direkte 
magnetische  Wirkung  der  Sonne  auf  die  Erde  für  sehr  unwahr- 
scheinlich, weil  daraus  eine  überaus  grofse  Magnetisierung  der  Sonne 
folgen  würde.  Zu  derselben  Ansicht  war  H.  Wild  schon  viel 
frSher  (1881)^7^)  gekommen;  er  vertritt  dieselbe  auch  wieder  in 
einer  neueren  Arbeit  i^). 

Lisnar  gelangt  in  der  oben  (8.  6)  besprochenen  Arbeit  zu 
dem  SobluBse,  dalz  die  26t8g^;e  Periode  der  erdmagnetiflohen  Beoh- 
aohtungen  nicht  von  einer  direkten  magnetizohen  Wirkung  der  Sonne 
herrühren  könne. 

Eine  einfache  Beziehung  zwischen  der  Zeit  des  Beginns  der 
erdraagnetisehen  Stürme  und  dem  Orte,  an  dera  sich  Sonnenflecken 
oder  Sonnenfackeln  auf  der  Soune  beiluden ,  scheint  nicht  zu  be- 
Btehen^'^6),  wenigstens  kommen  die  verschiedeDen  Forscher  zu  ver- 
Mhiedenen  Resultaten: 

Nach  Marchand^^^j  hat  der  erdmagoetische  Sturm  seine  gröfste  Intensität, 
wann  der  Sonnenfledi  infdlge  der  SonnenrotatioB  dun  Zentrum  der  Sotmenaduib« 
<Tot  der  £rda  wo»  geaahan)  am  niehatea  atehti  naoh  Yeeder  dagegen,  wenii  er 


WO)  Monatsschrift  „Das  Wetter"  1896,  Heft  11/12.  8«,  28  S.  —  I7i)  ,,Da8 
SMKaht";  1.  Äbh.  aus  Qerlanda  Beitr.  z,  Qeoph.  III.  180  8.  Strafsburg 
1896.  —  17«)  Met  Z.  1898,  478.  —  1«)  PrRSe«.  LH,  1892.  —  "*)  „Über 
das  magnet.  Ungewitter  11.— 14.  August  1880"  (M^langes  phys.  et  chim.  tir.  d. 
Bull,  de  l'Ac.  Imp.  d.  Sc.  de  St.  P^tersb.  XI,  415—441,  1882).  —  "ö)  h.  Wild: 
•»Magnat.  Wiitmig  der  Gestirne  auf  der  Erde"  (ebenda  XIII,  1894).  S.  Betr. 
Scbaper,  Met.  Z.  1895,  (32).  —  IW)  8.  a«eh  EUis  in  Nrt,  XXXXIX,  80. 
53.  78.  -  177)  ca  OlY,  1887,  188. 


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80   K.  Schering,  Die  Fortschritte  unserer  Kenntnisse  yom  Magnetismus  der  £rde. 


SttUehen  Bande  der  Sonnenwhtfbe  tieh  befindet.  Bicoo^TB)  kommt  bd  der 
TJnterBuchung  der  Sonnenflecken  vom  Januar  bis  Mai  1892  zu  dorn  Resultat,  dafs 
der  erdmagnetiscbe  Sturm  im  Mittel  45,4^  nach  dem  Durchgang  einer  gröfseren 
Sonnenfleckgruppe  durch  den  sentralen  Sonnenmeiidian  eintrat.  Palasso^^) 
fiadat  dagegen,  dafs  der  magnetische  Stnrm  am  6.  nad  7.  August  1898  bsw.  an 
12.  und  13.  August  1893  7,3^  bzw.  12li  vor  einem  solchen  Durchgang  eines 
Sonnenfleckes  seine  groDste  Intenaitat  erreichte ;  bei  dem  roagnetiaohen  Sturm  am 
18.  vad  19.  August  189S  fand  aieh  kein  gröfeeiw  SoBBtBflaek  in  der  Klha  da 
imtnlan  Meridiana.  Tacchini^^  erklärt  diese  Tandiiadaiien  Resultate  so; 
Wenn  eine  erdmsgnetische  Störung  bei  dem  Vorübergange  eines  gröfseren  Fleckes 
auf  der  Sonnenscheibe  eintritt,  eo  finden  in  dem  Fleck  Störungen,  Eruptionen 
atatfc;  wenn  dagegen  dar  Erdnagnatiamiia  nicbta  AvbwgawSk^oliea  zeigt,  so  geht 
dar  Sonnenfleck  im  Zuatanda  dar  Bnba  auf  dem  ana  aielitbtran  Taila  dar  Sooaaa- 
aaheibe  vorüber. 

B.  Wolf-Zttrich^si)  stellt  in  Nr.  82  seiner  „ÄstroD.  Mittai- 
langen"  noch  einmal  die  Jahre  der  Minima  und  Mazima  der  Sonnen- 
flecken  vom  Jahre  1609  an  zusammen  und  berechnet  daraus  als 
mittlere  Periodenläoge  11,28  Jahre,  eine  Zahl,  der  noch  eine 
mittlere  Unsicherheit  yon  0,27  Jahren  anhaftet.  Das  letste  3ünimam 
trat  1889,6  ein. 

Die  Jahresmittel  (v)  der  täglichen  Schwankungen  der  Deklination  in  Genua 
vad  die  Wolfaehan  Soaaaaflaekaa-Balattfaablaii  (r)  zeigea  dia  glaiahaa  Mniiaa 
aad  Minimal»): 


r 

1878 

9,17' 

66,8 

1888 

8,75' 

88,7 

1874 

8,85 

44,6 

1884 

9,09 

Ifaz. 

63,4 

1875 

7,ia 

17,1 

1885 

9,11 

52,2 

1876 

6,80 

11,3 

1886 

8,48 

2ö,4 

1877 

18,8 

1887 

8,04 

!»,• 

1878 

6,41  Hia. 

3,4 

1888 

7,53 

7,0 

1879 

6,64 
7,80 

6,0 

1889 

6,49 

MiD. 

6,8 

1880 

32,8 

1890 

6,77 

7,1 

1881 

8,4» 

64,2 

1881 

8,4» 

85,S 

1882 

8,68 

69,6 

1892 

9,81 

78,0 

if  «4  1  ctuiiiieii,  uarBus  lur  wenua  Qie  variaiionstormei :  t  =  0,73  -|-u,u8ö  .r. 

Ebenda  berechnet  Wolf  auch  für  Bombay  die  Variationaformel  im  Mittel 
aaa  den  Jahraa  1848—88:  ^    >  ,  ^  " 

T  =  2,37 0,010.  r. 

Prof.  Dr.  Rudolf  Wolf,  Direktor  der  Sternwarte  in  Zürich, 
starb,  77  Jahre  alt,  am  6.  Dezember  1893.  Seit  1847  beschäftigte 
er  sich  mit  Beobachtung  der  Sonnenflecken,  fiihrte  1850  die  Sonnen- 
flecken-Relativzahlen ein,  und  1852  entdeckte  er,  unbhängig  von 
Sabine  und  Gautier,  die  Übereinatimmung  der  Periode  der 
Sonnenflecken  und  der  Deklinatione- Variationen  ^83^. 


Soc.  Spettroac.  Ital.  XXI,  1892,  u.  XXllL  1894,  3.  —  Ebenda 
XXII,  Anno  1893  (Roma  1884),  189.  —  Ebenda  XXm,  Aaao  1894,  ft 
(Uef.  in  NatuTW.  Rundsch.  1894,  295,  und  Met.  Z  1894,  395).  —  Viertel- 
jahmchr.  d.  Natf.  Gea.  Zürich  XXXVIII,  1893,  139.  —  i82)  Woif  und  Gari- 
baldi ebaada  149.  146.  -  183)  A.  Weilemann:  Nekrolog  auf  Prof.  Dr.  Job. 

w     (Vierteljahrsschr.  d.  Natttrf.  G«a.  Zttrieh  XXXIX,  1884,  1—64;  mit 
fooi;  Gedächtnis  an  .  .  .  (Schweiz.  Bauzeitung  XXU,  Nr.  24, 

1883).  Eiggenbach:  Allg.  Schweix.  Zeitung  1893,  Nr.  281.  A.  Wolfer: 
latr.  Ntalir.  OXXXIV,  188,  1884.  GJbi  XIX,  394. 


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BeziehuDgen  des  Erdmagnetioikiit  n.  andarai  Enehefnuigw.  St 


A.  \rolfer  TeröffeQtlicht  in  der  Met.  Z  regilniilag  die  8aiin«sllMkiii«BftUti?- 
lahltB  nach  den  Beobachtangen  in  ZtlriAh. 

Garibaldi^)  leitet  aus  den  Beobachtungen  der  täglichen 
Schwankungen  der  Deklination  in  Genua  von  1873 — 92  den  Satz 
ab,  dafs  das  Maximum  dieser  täglichen  Sohwankungen  in  den  Jahren 
des  Maximums  der  Sonnenfiecken  (1883,9  u.  1894)  und  in  den  be- 
nachbarten Jahren  im  April  auftritt,  dagegen  in  den  Jahren  des 
Mioimums  der  Sonnenflecken  (1878,9  u.  1889,5)  sich  mehr  oder 
weniger  vom  April,  bis  zum  August  bin,  entfernt. 

Wihrend  im  alli^emeiiien  der  Gang  in  den  SehirBnknngen  der  Deklinetion  nnd 

der  Häufigkeit  der  Sonnenfiecken  sebr  gleichmSTsig  ist,  kommen  doch  auch  Unter- 
Bcbiede yor.  So  macht  Qaribaldi  ^^^)  darauf  aufmerksam,  dafs  zwar  dem  Maximum 
der  Deklioatio&a-SchwankoDg  im  Juni  1884  ein  Maximum  der  Sonnenflecken  im 
Uli  1884  entipreeh,  dafogm  im  September  1885  die  Hlnllgkeit  der  Sennenfleeken 
•ekei  beträchtlich  abgenommen  hstte,  wlhiend  die  Oddinattone-SehwMikniiff  dn 
iweites  Maximum  erreichte. 

Rajna^s^)  vergleicht  noch  einmal  für  1868 — 94  die  Jahres- 
mittel (v)  der  Schwankungen  der  Deklination  (Differenzen:  2*^  p.  bis 
8**  a.)  in  Mailand  mit  den  Wolf  sehen  Sonnenflecken-Relativzahien  (r). 
£r  berechnet  die  Konatanten  a  uod  b  der  Wolf  sehen  Formel 

V  =  a-|-br 
fSx  die  letzten  24  Jahre  für  Mailand  zu 

S  »  S|890'(^  0,070'};  b        0,0466'  0,0018'). 

Die  gwlBgen  Gr8liMiL  dieeer  mitfleien  Abweiolmngen  laeeea  die  Oiaanigkeit 
dar  Feznel  erkennen. 

Prof.  Dr.  Friedr.  Wilh.  Gustav  Spörer  ist»  72 
am  7.  Juli  1895  in  Potsdam  gestorben. 

Seit  1860  beobachtete  er  in  Anclam  die  Sonnenflecken,  wurde  1874  als  Ob« 
aervator  an  das  neue  Astrophysikalischo  Obseryatorium  enf  dem  Telegrapbenbeige 

bei  Potsdam  berufen  und  war  hier  bis  1894  tbatigi87), 

G.  Berthold^^)  hat  nachgewiesen,  dafs  der  aus  Ostfriesland 
stammende  Johann  Fabricius  als  der  erste  Entdecker  der  Sonnen- 
flecken anzusehen  ist;  er  hat  dieselben  zuerst  am  9.  März  1611 
geseben,  Soheiner  dagegen  erst  im  Oktober  1611  und  Galilei 
im  April  1619. 


lY.  Beobaehtmigisresiiltate  erdmagnetlselMr  Stattonen« 

In  den  folgenden  Tabellen  I  und  II  sind  die  Jahresmittel  der 
absoluten  Werte  der  erdmagnetischen  Elemente  biw.  der  täglicbeii 


^}  Atti  Soe.  Ligrnstiea  8e.  Natnr.  e  6eogr.,  Anno  VI,  Fase.  lU— lY.  Gt- 

nova  1895.  8«,  7  S.  —  186)  Ebenda,  Faec  II,  1895.  8  S.  —  1«»)  R.  Ist. 
jgmb.  d.  So.  e  Lett.  Rendiconti  S.  2,  XXVII,  Milano  1895,  203  —  17.  — 
■7)  ».Nekrolog  in  Mem.  Soc.  Spettrosc.  Ital.  XXIV,  1895,  109.  —  ^8)  q.  ß Or- 
tho Id:  Der  Magister  Johann  Fftbvidns  nod  die  Sonnenfiecken.  Leipzig  1894. 
8^  60  S.  Ref.  Ton  Q.  II  oll  mann»  MetZ.  1894,  (80),  nnd  Toa  S.  Otts  th  er, 
««tittw.  Rundach-  1894,  410. 


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82   £.  Sckehng,  Die  FortscbrUte  anserer  KtmitBisso  vom  Mtguetiamus  der  £rde. 

SohwankuDgen  für  49  Orte  (37  Tolktändig  auBgerüBtete  erdmagne- 
tiaohe  OtMerratorieii  und  13  magnetiache  Stationeni  an  denen  nur 
die  BekUnation  beobachtet  wird)  anaammeDgeeteUt.  Soweit  mir  be- 
kannt|  enthalt  Tabelle  I  faat  alle  Orte,  an  denen  regehnftlkig  ab- 
Bolote  erdmagnetische  BeobachtuDgen  anogefUhrt  werden  ^^9).  In 
beiog  auf  die  Einrichtung  der  Tabellen,  die  Bedeutung  der  (  )  &o. 
▼erweise  ich  auf  meinen  Bericht  im  GJb.  XVII,  38.  Aus  Tabelle  II 
iBt  ersichtlich,  dafs  an  allen  Observatorien  im  Jahre  1893  die 
Schwankung  der  Deklination  am  grö&ten  war  und  jetst  wieder  im 
Abnehmen  begriffen  ist. 


Tabelle  I. 


N.  Br. 

Liinge  voii 

■  I                  1  ■  W 

ureonwieu. 

Jahr. 

DekUDAUon. 

Inklination. 

Hor.- 
lot  In 
O..B. 

OB 

1 

ßuropa. 

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O  f 

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Pawlowak    .  . 

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1892,6 
(1892) 

W  0 

N  70  46^ 

1,«IH 

10 

(0 

1,6) 

(1,6481) 

1893,5 
(1893) 

E  0 

4,4 

70  43,9 

1,644« 
(1,6460) 

(0 

4,1) 

1894,5 

0 

10,5 

70  43,8 

1,6456 
(1,6462) 

Katharinenburg . 

(1894) 

(0 

9,9) 

56  50,8 

E  60  37,2 

1892 

Ol,'! 

70  39,2 

1,7791 

20 

189S 

9 

34,6 

70  39,1 

1,7801 

1894 

9 

39,4 

70  40,0 

1 ,7799 

Kasan  .... 

55  47 

E  49  8 

1892 

7 

30,8 

68  36,2 

1,8561 

15 

Eopflnbagea  .  . 

56  41,2 

E  12  34,5 

1893,5 

WIO 

47,7 

68  50 

1,73(8 

19 

1894,5 

10 

41,8 

68  49 

1,7878 

(Flensburg)  .  . 

1895,5 
1893 

10 

36,8 

68  47 

(54  47) 

S  (9  27) 

12 

17,6 

1894 

12 

11,8 

u 

i 

(Neufahrwaaeer) 

1895 

12 

4,4 

; 

(54  24) 

S(18  40) 

1893 

8 

11,0 

!  \U 

1894 

S 

7,6 

H 

(Barth)   .   .  . 

1895 

7 

61,2? 

'  ■  Ii  '2 

(54  22) 

£(12  44) 

1893 
1894 

10 

10 

51,1 
44,8 

(Wustrow)  .  . 

1895 

10 

39,3 

(64  21)  • 

E(I2  24) 

1893 

10 

42,6 

% 

1894 

10 

35,4 

•M 

(Rostock)    .  . 

(54  6) 

E(12  8) 

1895 
1893 

10 

11 

24,6 
1,8 

■  «  ■ 

ix 

1894 

10 

65,4 

Ltbeck   .   .  . 

53  51,5 

£  10  41,5 

1895 
1889,5 

10 
12 

50,9 
13,7 

N67  59,6 

1,7889 

11 

1890,5 

12 

8,8 

67  69,5 

1,7889 

StonyLurst  .  . 

58  50,7 

W    2  28,2 

1 89  1 .5 
1893,5 

12 
18 

2,6 

46,5 

67  55,7 
69  2,6 
69  2,1 

1,7868 
1,716 

15 

1894,5 

18 

44,1 

1,718 

1895,6 

18 

37,8 

68  69,8 

1,71» 

Ba  fdüm  wokl  m  Ohristiania,  Lyon,  Yalentia. 


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BeobMhtuigMretiilUte  erdmagaetiMhw  Btetionea. 


88 


Xi. 

jsr. 

LlnKe  von 
Ghweniwielu 

Jahr. 

Deklination. 

Inklination. 

1 

Ilor.- 
Int.  in 

A  -IS 

1 8.  Seite 

* 

0 

9 

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58 

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58.5 

1893,5 

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54.8 

N67 

46,7 

1,8004 

11 

1894,5 

1 1 

49,1 

67 

45  7 

1,7994 

Wllbelmsharen  . 

1895,5 

1 1 

42,7 

67 

44,9 

1,8009 

53 

81,9 

£ 

8 

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1893,5 

13 

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5  1 

67 

55  4 

1,7955 

1 1 

X  X 

1894,5 

12 

58,.s 

67 

56,6 

1,7970 

1895,6 

12 

52,5 

N  67 

54.5 

1,79S3 

<8tottb  (Zabeli- 

dorf])  .  .  . 

68 

27,1 

B 

14 

33  8 

1893 

9 

20,5 

IL 

1894 

9 

19,0 

1895 

9 

26.8  } 

Potidam  .  .  . 

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3  8 

1890,5 

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1,8616 

19 

1891,5 

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1895,6 

10 

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66 

39,8 

1 ,87-.>0 

Utncht  .  .  . 

52 

5 

£ 

5 

7 

1893,6 

14 

28,5 

67 

12.2 

(1,8397) 

16 

1894,5 

14 

21  l 

67 

V  f 

10  1 

1,8416 

i^Iauatbal.  .  . 

51 

48,3 

£ 

10 

20,2 

1892,5 

12 

0,0 

18 

b  V 

1893,5 

11 

50,5 

1894,6 

11 

41,2 

1895,5 

■1 1 

X  1 

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jDOcaum  .   .  . 

51 

29,4 

£ 

7 

13.9 

1893 

13 

24,0 

19 

1894 

13 

17  6 

Gottingen    .  . 

1895 

13 

13,0 

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1891,5 

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1892,6 

17 

17.4 

67 

19  5 

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17 

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67 

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1893,3 

1  7 

1  4 

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D  4 

1,8238 

1894,5 

17 

23,0 

67 

86.0 

1,8251 

1895,5 

1  7 

16  s 

67 

V  f 

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1,8378 

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50 

55,3 

£ 

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1892,5 

1  o 
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1893,5 

10 

24,9 

1894,5 

10 

20,4 

Ueele(b.Br1UseD 

1895,5 

10 

15  4 

50 

48,1 

E 

4 

20 

1893 

14 

48,7 

N66 

28,4 

1,877 

IS 

Falmonth.  .  . 

50 

9,0 

W 

5 

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1892 

19 

13  1 

67 

7  1 

1,8444 

1  tß 

lS93,r, 

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67 

5  3 

1 ,8455 

1894,6 

1  9 

0  8 

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2  4 

1,8511 

*'*8  .... 

1895,5 

18 

54^5 

Gl 

0,4 

1,8547 

50 

5 

£ 

14 

25 

1  893,5 

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1,9789 

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1894,5 

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1,9S05 

(Knkau).   .  . 

*«rc  oaint-Maur 

1895,6 

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1,9834 

50 

3,9 

£ 

19 

57,6 

1895 

6 

33,8 

N64 

12,1 

14 

/Kai    T)«— Z  \ 

iDei  i'ansj 

48 

48,6 

2 

29,f. 

1892,5 

15 

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9,2 

1,95S4 

16 

Wien  .  .  .  . 

48 

12 

£ 

16 

22 

1893,5 
1892,5 

15 
8 

21,1 
55,6 

65 
63 

7,1 
15,1 

1,9621 
2,0657 

14 

1893,5 

8 

49,7 

03 

13,7 

2,0ß84 

1894,6 

8 

43,G 

63 

12,1 

2,0700 

KremsmiUiBter  . 

48 

3,4 

£ 

14 

7,9 

1895,5 
1892,5 

8 
10 

36,0 
5,9 

68 

9,0 

2,0781 

13 

1893,5 

10 

2,fi 

1894,5 

9 

55,4 

t>'-Gyalla.  , 

47 

52,5 

1  £ 

18 

11,6 

1895,5 
1894,5 

9 

7 

44,6 
58,1 

2,1043 

14 

Ö«>gr.  JahrbMh  XX. 


ÜiQitizfidby  Google 


84   K.  Seheringf  Die  Porteeliritte  iiiii«r«r  KesiitiiitM  tob  If tgnetitmiis  dn  Brd*. 


M.Br. 

Länge  von 
GreeBwleb. 

Jahr. 

Deklination. 

Inklination. 

Hor.- 
Int.  in 

1  S.  Seite  1 

o 

e 

• 

• 

47 

58,6 

B  18 

• 

1895,5 

W  7 

58,0 

(N88 

40) 

S,1M9 

14 

Klagänliirt  .  . 

Att 
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R  Ii. 
Ja  MW 

JO 

1892,6 

9 

46,3 

Ii 

1893,6 

9 

40,8 

1894,5 

9  85,3 

1895,5 

9 

31,7 

Pol«  .... 

'S!  R 

E  13 

50  7 

1895,8 

9 

47,0 

N  60 

34,1 

2,?026 

14 

HiiM  .  .   •  . 

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R  7 
Ja  1 

1  R 

1893 

12 

32,7 

60 

26,4 

2,3198 

15 

Toronto  .   .  . 

AÜ 

1894 

4  43,9 

74 

35  0 

1,6624 

15 

Ptrpigiiaii    .  . 

4S 

48.1 

B  8 

58,0 

1802,5 

14 

16,0 

60 

14,8 

2,2264 

16 

1893,6 

14 

10,5 

60 

1 1  9 

2,2304 

Tiflis  .... 

R  Ii. 

1891,5 

£  1 

27,9 

55 

43  7 

2,5714 

20 

1892,6 
1893,6 

1 

1 

38,8 

38,0 

46  1 

4  0,/ 

2,5686 

2,5692 

1894,5 

1 

43,1 

40,» 

2,6680 

18 

Madrid    .   .  . 

4U 

VST  Q 

41,3 

1892,^ 

W16  19,8 
18  14,9 

1893,5 

1894,5 

16 

10,8 

1895,5 

16 

6,6 

Coimbra  .   .  . 

40 

12,4 

W  8 

25.4 
> 

1891,5 

18 

2,8 

N59 

55,4 

2,2478 

19 

1888,5 
1898,5 

17  57^ 

17  51,7 

59 

59 

53,2 

50,5 

2,2477 
2,2518 

1894,5 

17 

47,8 

59 

48,1 

2,2547 

1895,5 

17 

42,1 

69 

43,6 

2,2581 

Lissabon  .    .  . 

38 

43 

W  9 

9 

1893 

17 

49,4 

58 

24,6 

2,8270 

15 

San  Fernaado  . 

36 

87,7 

V  6 

18.4 

1892,5 

16 

33,2 

55 

50,8 

2,4349 

18 

1893,6 

16 

28,8 

55 

44,3 

2,4883 

Ätien, 

Itkntik  .  .  . 

BS 

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Kl  AI 

17  1 

1892,5 

1893,5 
1894,5 

E  8 

2 
2 

11,1 

9,4 
8,0 

70 

8  S 

0  l 

10,6 

2,€066 

2,0117 
2,0116 

21 

Ziknwoi  .  .  . 

Ol 

1 1,5 

JS  Izl 

85,9 

1892,5 

W  2 

14,4 

46 

7,0 

3,2i00 

91 

1898,5 

1894,5 

2 

16,5 

N46 

0,7 

3,2613 

<Hongkong)  .  . 

22 

18,3 

£  114 

10,5 

1892 
1893 

1894 

£  0 
0 

0 

33,6 
31,2 
29,J 

32 
31 
31 

3,6 
56,8 
53,1 

3,6353 
3,6485 

3,6450 

21 

Bombay  •   .  . 

18 

54 

E  72 

49 

1894 

0 

38,6 

20 

40,7 

3,7426 

15 

Hanila    .   .  . 

14 

34,7 

E120 

58,7 

1892,5 

0 

56,0 

17 

3,7648 

82 

BatKTÜt  .  .  . 

ose 

10) 

^JalUa 

Ov) 

1892,5 

1 

84,8 

O  SO 

Oo,U 

3,6764 

21 

• 

1893,5 
1894,5 

1 

30,6 

29 

3,6752 

•) 

Amerika, 

1 

27,6 

29 

13,7 

3,6749 

WHltington  .  . 

N88  58,7 

W  77 

8,0 

1898,5 

W  4 

14.3 

N71 

5,9 
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*)  Berichtigung  der  Werte  für  1890  nnd  1891  aiehe  S.  21. 


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Seuere  Mahrimgen  übei  den  geognostischea  Aufbau  der 
Sidobeifläohe.  (TL  1894^96.) 

(Abgeschlossen  am  12.  Jauuar  1897.) 

Von  Prol  Dr.  Franz  Toula  in  Wien. 

Wie  seine  Vorgaiiger,  so  soll  aaoh  dieser  Bericht  eine  Übersioht 

Ipwähren  über  die  im  Laufe  der  beiden  letzten  Jahre  erfolgten 
Fortschritte  in  der  geognostischen  Erforscbuog  der  Landfesten 
unserer  Erde,  wobei  die  Anordnung  des  Stoffes  sich  möglichst  ge- 
treu an  -die  bisher  eingehaltene  anschliefsen  soll.  —  Die  Gröfse  des 
zu  bewältigenden  Materials  war  eine  gewaltige  und  die  zu  leistende 
Arbeit  keine  geringe.  Der  Eeferent  mufste  sich  der  gedrängtesten 
Kürze  befleüsigeu,  da  der  zur  Veriiigung  gestellte  Raum  die  engste 
Fsaning  dringend  geböte  Wesentlieh  erleiditert  warde  dem  Re- 
ferenten idne  Arbeit  bei  allen  jenen  PubUkattonen»  welche  die 
geehrten  Fachgenossen  an  ihn  gelangen  Uelhen.  Wo  die  Beschaffung 
der  Original •  Abhandlung  unmöglich  war,  konnte  selbstverständlich 
(in  nur  zu  häufigen  FäUen)  nichts  weiter  geschehen,  als  die  Hegi- 
Btrierung  der  Titelangaben  vorzunehmen,  soweit  sie  unseren  vortreff- 
lichen Jahrbüchern  und  Jahresberichten  entnommen  werden  konnten. 
PaläoDtologische  und  petrographische  Abhandlungen  wurden  nur  in 
solchen  Fällen  aufgenommen ,  wenn  es  sich  dabei  um  auch  geo- 
graphisch besonders  interessante  Gebiete  handelte.  Allen  Fach- 
genoBsen,  die  den  Referenten  bei  seinem  Bemühen,  eine  mögliohst 
vritgshende  Vollständigkeit  xu  erreichen,  dnrch  Zuwendung  ihrer 
Arbeiten  förderten,  sei  hersUcfast  Dank  gesagt. 

Die  Abkürzongan  der  Mittle  ilnd  meh  den  aenen  Anordmingwi  der  R«daktioii 

erfolgt,  über  welche  S.  l  dieses  Jahrbuchs  XX  Auskunft  erteilt.    Es  igt  dort 
der  BuduUbe  G  ausschiiefslich  der  Geographie  vorbehalten,  so  dals  jetzt  überall 
Ar  Oeologie  gesetst  werden  mnlate.  Anfaer  den  auf  S.  1  u.  2  mitgeleatea  Ab- 
Umugta  liiid  in  ToritogondAa  Bericbt  ooeh  folgoide  rar  Anwendimg  gekommea: 

Ann.  SQ6olN  =  Annale»  de  la  aocifitfi  de  göologie  du  Nord,  Lille. 
B.SQ^ol.  ==  Balletin  de  la  soci^te  de  geologie  de  France,  Paris. 
B.KOQeo1.It.  MB  Bolletino  delle  Keale  Comitato  geologico  d'Italia,  Borna. 
mit.  KM.  =^  FSldtani  Casldny,  Budapeit. 

Forh.  Geol.  For.  =  Forhandlingar  af  Geologiska  Föreningens  i  Stockholm. 
Mem.  QeoL  Surr.  Ind.  =  Memoire  of  the  Geological  Surrey  o£  India. 
NJb.  =s  Herne  Jahrbneh  für  Mineralogie,  Geologie  und  Ptlloatologie. 
Ree.  Geol.  Sury.  Ind.  =  Records  of  the  Geological  Survey  of  lad». 
^  =  Quarterly  Jonrael  of  the  Qeologieal  Society  of  London. 


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88 


Fr.  Toala,  Geognostucher  Aufbau  der  Erdoberääche. 


Allgemeines. 

Von  Lehr-  und  Handbüchern,  welche  uns  den  gegenwärtigen 
Stand  der  Erkenntnisse  über  den  Aufbau  der  Erdoberfläche  vor- 
führen, dürfen  hier  angeführt  werden:  A.  de  Lapparents^) 
„Le^ona  da  Geographie  physique".  Die  zweite  Hälfte  des  Bchöoen 
Werkos  (8.  331—890)  behandelt  die  Art  des  Bauee  der  einsebeii 
Landetteile  der  gansen  Brdeb  —  M.  Keumayrs  yiErdgesohiohte"^ 
ist  von  V.  TJhlig  in  2.,  den  Fortechritten  der  geolognohen  Wiaten- 
Bchaft  Eechnung  tragender  Auflage  herausgegeben  worden. — Vielleiobt 
darf  auch  der  von  F.  Toula^)  in  11.  und  12.  Auflage  neu  bearbeitete 
HochRtetter- BischingBohe  Leit&den  der  Mineralogie  und  Geologie 
erwähnt  werden. 

Eine  dankenswerte  Darstellung  der  Verbreitung  seismischer  Vor- 
gänge im  britischen  Weltreich  verdankt  man  M.  F.  de  Mootessug 

de  Ballore*). 

W.  A  malitzky  hat  die  permischen  Süfswasser - Zweischalsr 
RnUandB  mit  Jenen  aus  dem  Karoo-System  Südafrikas  in  Vergleich 
gebracht 

Die  ersteren  Fossilien  sind  alter  als  die  afHkaniscben.  Die  indiMhoi 
€teidwana-Schichten  dürften  ein  Zwischenglied  zwischen  den  beiden  Ablagerungen 
Min,  wodurch  ein  Zasammenbang  zwischen  Bufsland  und  Südafrika  über  Indien 
wihTtnd  der  Permiait  gegeben  win.  B Innford  bat  dagegen  Bedenken  erbeben 
und  meint,  die  betreffenden  Zweiscbaler  könnten  Ästnarien  oder  das  Meer  be- 
wohnt haben.  In  den  Gondwana-Schiehten  sei  nie  eine  den  roaeiaehen  fenaen 
Shnliche  gefunden  worden. 

Über  eme  von  E.  Suefs  gegebene  Anregung  hat  E.  v.  Mojsi- 
sovioB  die  Herren  K.  Diener  und  W.  Waagen  veranlafst,  mit 
ihm  lUBammen  eine  Gliederung  der  pelagischen  Sedimente  des  Trifli- 
ayetems  vorsanehmen  6),  wobei  die  enteren  für  die  untere,  Mojsiso- 
vicB^  aber  für  die  obere  Triae  die  Verantwortung  an  tragen  haben. 
22  Zonen:  20  neue  kiinstliohe  Namen (1)  au  den  alten  Zonennamen, 
dazu  zum  Teil  aus  Gebieten,  deren  stratigraphieeher  Bau  una  noch 
nicht  hinreichend  bekannt  geworden  ist. 

F  r.  K  0  8  8  m  a  t  6a)  hat  die  Bedeutung  der  südindisoben  Kreide 
für  die  geographisoheu  Verbältnisee  während  der  apateren  Kreide- 
zeit erörtert. 

Ea  wird  auf  die  Ähnlichkeit  der  Kreide  im  Trichinopoly- Distrikt  (südl.  Ton 
Madras)  mit  cenomanen  nnd  tunmen  nittelenropüecben  Formen  hingewieeen 
(n.  Stohczka  25%).  Im  Pondicherry-Dietrikt  ist  nur  das  Senon  entwickelt, 
Von  den  Vergleichen  sei  kurz  hervorpehoben,  dafs  die  Kreide  von  Natal  nur  bis 
das  Unteraenoft  reicht,  an  der  Angolaküste  und  auf  den  Elobi-lnseln  liegt  die 
Fortsetzung  dee  TfiebinopoIyCenonan.  Die  Eommnnikatiott  mit  Mittelearopa 
verlief  westUch  vom  mediterranen  Kreidegebiet.  In  Brasilien  ßUt  die  Trans- 
gression  mit  jener  von  Südindien,  Westafrika  und  Europa  zusammen.  Die  Kreide 
von  Fernambneo  bat  gana  anderen  Charakter.  Mit  dem  atlantischen  Nordamerika 
bestehen  noch  einige  Verbindungen  trota  des  daawiaobenUegeoden  Ozeans.  Ver- 
Bindungen  beatanden  feiner  Uber  Aaaun  nnd  Anstmlien,  Jeaao  nad  SaehaUni  Oher- 


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AUgemeinw.  Europa. 


S9 


btte  Island  (NVY- Nordamerika),  Kalifornien  und  Chile.  In  der  pazifischen  Pro- 
Tins  Amerikas  erinnern  die  Charakterzüge  Tor  allem  an  die  indischen.  Nur  in 
Br.-OolimMtii  «enkkU  die  Tom  «tlwtlMheii  Gebiet  koaiinMide  Tnaa^pnuHion  den 
Fasifik.  Zwei  durch  Meeresstrafsen  geteilte  insulare  Massen  schieden  den  Pazi- 
fischen von  dem  Atlantischen  Ozean.  —  Wir  dftrfen  auf  £oMmat8  angekündigte 
grofse  faunistisohe  Arbeit  gespannt  sein. 


Europa. 

Von  der  Carte  geologique  internationale  de  l'Europe,  io 
1 : 1 500000  (GJb.  XVIII,  100),  sind  nach  langer  Pause  fünf  neue 
Blitter  (Berlin,  D.  Beimer,  1896)  erBohieneiii  Südfiraiilrreieih  und  die 
Fyrenitonbalbioflel,  Mwie  Süditalien  umfiMBend. 

0.  F.  Dollfnfe^  hat  danolegee  geeveht,  daft  da«  sVrdlielie  Mioelaneer 

(Bolderian-Syst.)  Belgiens,  Hollands  und  NorddeutRchlands  mit  dem  südlichen  und 
atlantischen  ebensowenig  zusammengehangen  hätte  wie  jenes  des  Pliocän  in 
England,  Belgien  und  Nordfrankreich  mit  jenem  Südeuropas.  —  Die  Aufeinander- 
folge  der  pUoeinen  Sangetierfaunen  Europas  hat  Gh.  Dep6ret  besprochen 8). 
Zwei  Faunen  werden  unterschieden:  eine  ältere  mit  Hipparion,  Hyänarctos 
nnd  eine  jüngere  mit  E^uua  Stenonia,  Mastodon  avernenaia  und  Ele- 
phaa  neridionalia. 

0.  Herrmann^  hat  eine  zusammen-  und  umfassende  Darstellung  der 
Glasialerscheinungen  in  der  geologischen  Vergangenheit  veröffentlicht.  Mit  aus- 
führlichen Litteraturangaben.  Drei  niederschlagsreiche  diluviale  Klimaperioden 
wcrdea  ftr  Sachsen  nachgewiesen!  —  J.  Oeikie^  hat  die  OlasialablagenngeB 
Europas  gegliedert.  Er  kommt  auf  die  Annahme  roh  sechs  Eiszeiten  mit  entspre- 
chenden interglasialen  Bildungen,  tou  welchen  mehrere  freilich  nur  theoretisch 
angnoiBineB  werden,  d.  h.  bis  jetzt  nieht  nachgewiesen  werden  konnten  (8.— ft. 
Interglazialzeit).  —  K.  K.  Keilhack kommt,  durch  entsprechende  Zusammen* 
faasungen,  für  Norddeutschland  auf  drei  Eiszeiten  und  drei  interglaziale  Zeit- 
riame.  —  N.  0.  Holst^)  hat  sich  gegen  die  Annahme  wiederholter  Vereisung 
Ton  Skandiaarien  antgesproeheo.  Er  beetreitet  die  Bxietens  Ton  Inteigbnial- 
leiten,  auch  jener  in  den  Alpen,  Norddeutschland,  Dänemark,  Grofsbritannien  und 
Nordamerika.  —  A.  Fenek,  E.  Brückner  und  L.  du  Pasquier")  haben 
die  Gbudalencheinungen  auf  beiden  Seiten  der  Alpen  übersichtlich  zur  Darstellung 
gebracht  und  dieselben  gegliedert.  Ältere  und  jüngere  Moränen,  die  letzteren  in 
zwei  Abteilungen,  Deckenschotter ,  Hoch-  und  Niederterrassenschotter  werden 
nnterachieden.  —  S.  Meunier^^)  hat  eine  kritiaohe  Studie  Aber  die  Auadehnung 
dar  alten  Glatoeher  im  weeUiehen  Bnropa  gemaeht 


JkuUekkmd. 

1.  Allgemeines. 

1.  Das  preiswttrdige  Unternehmen  der  Geologiscben  Karte  des 
Benttohen  Reiofaes,  1 : 600000,  von  R.  Lepsius  (GJb.  XVIII,  lOS) 
Mbreitet  rttstig  Terwärtsifi). 

Von  den  27  Blättern  sind  seit  1894  bereits  20  erschienen,  so  dafs  nur  noch 
der  Nordosten  Deutachlands  fehlt.  Doch  sollen  auch  die  Blätter  über  diese  Teile 
»»  J.  1897  noch  zur  Ausgabe  kommen.   Wenn  ein  Wunsch  übrig  bleibt,  so  wäre 

')  QeolMag.  IV,  2.  474  u.  V,  3.  90.  —  8)  B.  SG60I.  XXI,  1893  (94),  514— 
40.  —  9)  Hrch.  Wattenbach,  Gemeinverst.  w.  Vortr.  244,  63.  Hamb.  1896.  — 
"0  Jenrn.  of  geol.  Chicago  1895,  III,  241—69.  —  ")  JbGeolLA  1896  (1896), 
111--24,  u.  PM  1896,  70—7«.  —  M)  Stenska  geoL  üntera.,  Nr.  167,  1896. 
II  ?■  —  Nench&tel  1894.  86  S.  (Führer  f.  d.  Exkurs,  d.  Geol.  Kongr.  zu 
S?«^  T  B.80C.B.G60I.  IX,  1896.  —  16)  Justus  Perthes,  Gotha,  1894—97. 
i"  Ä.  Jedes  Blatt  einzeln  2  M.) 


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40  Fr.  Tonis,  6eogaoitiaeh«r  Aufban  der  ErdoberlUche. 

es  der,  im  Süden  auch  eine  Zone  anzufügen,  nm  ein  Qaeamtiiild  der  Alpen  vom* 

MontBlanc  im  W  zu.  gewinnen.  Glückauf! 

2.  Die  Arbeitapläne  und  die  Fortochritte  der  Aufnahmearbeit  der  Geologischen 
Lndeiaaitalt  fn  Berlin  finden  lieli  in  den  Jahrbüchern  derselben  verzeichnet i«). 

Von  der  geologischen  Karte  von  Preufsen  und  den  thüringiachen 
Staaten  (V.  16)  eraehienen  in  1 : 25000  die  folgenden  Lieferungen  AT): 

Lief.  58:  Zehdmlk,  Or.-SehSnebeek,  Joaehinathtl,  Lieben walde,  ßuhlsdorf 
nnd  Eberswalde  (bearb.  von  G.  Berendt  and  E.  Lauffen);  Lief.  54— 57  t. 
2     ."P^i^'  f'ürstenwerder,  Dedelow,  Boitzenburg,  Hindenbm», 

Templin,  Qerswalde,  Gallin  und  ßingewald  (von  P.  Wahnschaffe,  G.  Berendt. 

G.  Lattermann  und  G.  MttUer);  59:  Qr.-Voldekow,  Bublitz,  Gr.-Carzenburg 
Graraenz,  AVurchow,  Kasimirsdorf,  Bärwalde,  Peramsig  und  Neustettin  (mit  Er- 
läuterungen von  K.  Keilhack);  60:  Mendhausen  — Römhild,  Rodach,  Rieth, 
Hejdbnrg  (wn  H.  Pr8schold  und  F.  Beyschlag);  61:  Qr.-Pei»den,  Barten- 
•toin,  Landskron,  Gr.-Schwansfeld,  BieehofMem  (ton  R.  Krebe  n.  H.  SehrSder): 
62:  s.  GJb  XVJII,  102);  63.  64:  vacant;  65:  Pestlin,  Grofs-Rohdau,  Gr.-Kreb» 
und  ßieeenburg  (von  A.  Jentzsch);  66  u.  67:  vacant;  68:  Wilsnack,  Qloren, 
Demcrtin,  Werben,  HiTelberg,  Lohm  (von  H.  Gruner  u.  F.  Wahnschaffe); 
/  J  Gandersheim,  Moringen,  Weeterhof;  NSrten  nnd  Linda« 
(von  h.  Ebert  u.  A^  v.  Koenen);  72:  Coburg,  Ronach,  Oealau— Steinach  (von 

H.  Loretz);  73:  Prötzel,  Möglin,  Straufsberg,  Müncheberg  (von  F.  Wahn- 
echaffe);  74:  K8«t«rnite,  Alt-Zowen,  PuUnow,  Klanin,  Kursow,  Lydow  (tou 
A.  &eiinaek). 

^oJ''\n^''  geelogiBchen  Karte  des  Königreichs, Äw»«»  wardeil 

1894—96  weiter  fertiggestellt  (V.  17)1^: 

56:  Löbau-Reichenbaoh  (von  J.  Hazard);  73:  Ostritz,  Bernstadt  (von  J. 
Hazard  0-  ^ierrmann);  85:  Sebnitz - Kirnitzschthal  (von  R.  Beck  u. 
J.  Hazard);  88:  Zittan-Oderwit«  (ron  T.  Siegbert);  89:  Hirschfelde-Rei- 
chonau  (von  J.  Hazard  u  0.  Herrmann);  104:  Grote Wintorbers-Tetiehen 
38.  50;  65?«6.%i*  Vi       ^'  Krliutemngen  eraehienen  «n  17.  84.  88.  88.  84. 

.  J^^^,^^^  geologischen  Spezialkarte  von  Elaaß-Lothringm  (1 :2ö000) 
sind  weiter  eraobienen  (V.  18)  i9): 

26:  Saargemttad,  n,58:  Saareineberg  von  L.  van  Werveke  (mit  Erläuterungen). 

geologieohen  Spezialkarte  von  Baden  (l  :  25000)  wur- 
den 1894—96  (V.  20)  herausgegeben  20): 

ThürarM:  «JK  «»d  Sinahdm  (von  A.  Andreae,  A.  0«ann  nnd  T. 

thrf  u  V  Schwetzingen-Altlufsheim  (von  A.  Sauer);  83.  84:  Peters- 

A.  sluer^  Sehalch);  88.  89:  Oberwolfcch-iehenkenaeU  (ron 

irestem?i^'Rl^Tp^''!?'\^/w        W«rtt«nbei»  (1:50000)  wnrden  fertig- 
gestellt  1).  Bl.  30:  Freudenatadt  (1894);  16:  Stat^  (ron  0.  n.  B.  Fraaa). 

Von  der  geologischen  Karte  von  Senm^)  erschienen  die  Blätter: 
bimr         a"'?;  Grofs-ümstadt,  Schaafheim-AschafFenbnrg  u.  Neustadt-Obern- 

^Potonid  hat  die  floristiBche  Gliederung  des  deutschen  Karbon 
^  ^  ^^"^  verBuchtaS).    Sechs  verschiedene  Floren  wer- 

den  angenommen;  swei  untere  and  vier  obarkarbone. 

^  StuU.  18??  TI^-  "i..^  Strafsburg  189Ö.  -  20)  Heidelberg  1895-96.  - 
Ber4  1896    fil  i:  ^  ^  '^"^^  -  28)  Abb.  GeolLA,  Heft  XXI. 


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Deutschland.  NinddmitMblMid. 


41 


S.  EiDf elgebiete. 

[A.  N«ntdaalieli«i  FlMhland.  —  B.  Wcfltdcutschland   —  C.  SIldwaitdaatMlilMid.  — 

D.  Mittoldeutachland.  —  E.  Schlesien  ] 

A.  NorddeuUclm  Flachlimd.  1.  R.  Credner  hat  über  das  Becken 
der  Ostsee  und  seine  Entstehung  geschnoben  2*).  Aus  verschieden 
alten  Senken  entstanden;  die  heutige  Form  unter  Mitwirkung  der 
quartären  Oletscher.  Yoldienmeer  mit  arktischer  Fftana,  AnoyluEh 
See,  Litorina*Se6  und  LimiiaearSee  bezeiehnen  die  Haaptphasen. 

K.  Keilhaok^  hat  die  dilavialeii  Ablagerungen  auf  ihre 
Bestandmassen  unterauoht  und  kommt  zu  der  Überzeugung,  daia 
vielleicht  nur  ^/^  des  „nordiaohen  Diluviums^'  Bkandinavischer  Her- 
kunft sei. 

2.  Die  kambrischen  und  silurischen  Geschiebe  ScJdmoig- Holsteins 
und  ihre  Brachiopodenfauna  hat  E.  Stolley^^)  zu  bearbeiten  be- 
gonnen, und  ist  der  1.  geologische  Teil  seiner  Darlegungen  heraus- 
gegeben worden. 

3.  E.  Oeinitz^*^)  hat  die  Endmoräne  Mecklenburgs  in  Karte 
gebracht.  Zwei  Endmor&nenzüge  (SO — NW).  Licbtdmckbilder 
geben  eine  Vorstellung  tod  den  landschaftlichen  Oharakterzfigen.  — 
E.  Eeilhack^)  bat  die  EndmoränenzOge  durch  die  Neumark  und 
dttfch  das  südL  Hinterpommern  verfolgt.  Letzterer  verlänft  im  Bogen 
um  Stargard.  —  E.  Öeinitz^S)  berichtete  Uber  Brunnenbohrungen 
und  die  Wasserbesch afFenh ei t  aus  Bohrbrunnen  in  Mecklenburg.  — 
P.  E.  Geinitz"'^)  gab  eine  geologisch  -  agronomische  Karte  von 
Langensee  heraus.  Früher  schon  hat  derselbe  Autor  über  Cenoraaa 
und  Lias  bei  Remplin  und  über  die  Kreide  auf  der  Nordseite  der 
Medriöhshägerberge  geschrieben —  W.  Lubstorf^ä)  hat  in 
einem  EiesrUcken  bei  Parciiim  marines  Interglazial  mit  Ostseefauna 
in  oa  60  m  Meereshöhe  aufgefunden. 

4.  Die  mesozoisehen  Formationen  der  Provinz  Pommtm  bat  W. 
Deecke^)  besprochen.  Rhät,  Lias,  Dogger,  Malm,  Wealdeo,  Gault, 
Cenoman,  Turon,  Senon  (Mittelaenon?).  Gestörte  Lagerung :  Brüche 
und  Verwerfungen;  keine  Faltung.  Zur  Bruchregion  des  südlichen 
Schweden  gehörig. 

5.  Von  A.  Jentzsch  erschien  ein  Bericht  über  das  Ostpreiifsüche 
Provinzial- Museum 3^),  in  welchem  einerseits  die  Sammlung  von 
Cksteinsyorkommnissen  mit  ausführlichen  Profildarstellungen,  ander- 
ttits  jene  7on  Versteinerungen  und  Geschieben  besprochen  werden, 
letztere  Funde  erscheinen  nachdem  geologischen  Alter  angeordnet.  — 
J.  Korn  35)  hat  die  dilumlen  Geschiebe  aus  neun  Tiefbohrungen 
m  Königsberg  besprochen  und  ihren  Weg  vom  Bottnisohen  Meer^ 

durch  die  Ostseesenke  verfolgt 

^)  Vh.  Qg.  D.  Naturf.  1895 ;  S6  8.   JB  Ges.  Greiftwatde  VI,  1898—96,  I, 

M--94.  —  36)  ZDGeolGs.  1896,  229—37.  —  Arch.  Anthrop.  u.  Qeol.  Schlesw.- 
UoUt.  Kiel  1895.  104  8.  --  27)  m.  Meckl.  GeolLA.  Rostock  1894.  36  S  ,  mit 
*.  (1:400000).  —  «)  JbQeolLA.  1893  (1894),  180—86;  mit  K.  (1  :  600000).  — 
*)  M  Meckl.  GeolLA  1896.  —  »)  Ebenda.  (8  8.  Erklär.)  —  3i)  Arch.  Naturk. 
«Mklenb.  1894.  —  32)  Ebenda,  48,  158.  —  S3)  m.  Naturw.  V.  Greifs  wald  (1894)  1895, 
wl,  114  8.  —  84)  Königsberg  1896.  67  S.  —  ^)  JbQeolLA  1894,  III.  66  S. 


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42 


Fr.  Tottla,  Qeognostisclier  Aufbin  der  SrdoberflScbe. 


6.  Die  Endmoräne  in  der  Proyini  JRmmi  bespraöhen  6.  Berendt 
und  K.  Keilbsok^);  lie  reicht  bis  ettdliob  des  Berlin — Waraohaner 

HauptthalSy  in  der  Form  von  Eieskuppen  und  GeschiebeBcbiittung. 

J.Wysogorski  hat  sich  über  die  ailuriscben  Sadewitxer  Dilavial- 
geoohiehe  (Nied&rscMesten)  dahin  ausgesprochen  37)^  dafs  sie  nicht  aus 

einer  bestimmten  Schicht,  sondern  aus  dem  ganzen  [Intereilur  ßtammen. 

7.  Einen  geologischen  Führer  für  die  Umgebung  Berltm  ver- 
dankt man  M.  F  i  e  b  e  1  k  or  n  ^8), 

B.  WeUdeutsehland.  1.  Eine  Darstellung  über  die  natürlichen  Verän- 
derungen von  üelgoland  hat  E.  Tillo  gegebenes).  —  Auch  E.  Tittel 
schrieb  über  die  natürlichen  Veränderungen  von  Helgoland^).  — 
J.  Martin  stellte  Diluvialstudien  im  Gebiet  W  von  der  Weser*^) 
an.  Die  Eismassen ,  welche  Oldenburg  das  Oeschiebematerial  zu- 
führten, nahmen  von  Dalarne  und  Jemtland  ihren  Ausgang.  — 
M.  Stümcke  hat  die  Umgebung  yon  Lüneburg  in  Betracht  ge- 
sogen^). Feetland  vom  Absphluis  der  Triaa  bis  sur  Transgression 
des  Cenoman.  —  £).  Stolley  machte  einige  Bemerkungen  Uber 
die  obere  Kreidet  insbesondere  Ton  Lttneburg  und  LSgerdorf^.  — 
R.  Kluth^)  besprach  den  Gypskeuper  im  mittleren  Wesergebiet, 
der  eine  ähnliche  Entwickelung  zeigt  wie  in  dem  Gebiet  zwischea 
Schwaben  und  Eisais  -  Lothringen  (ca  260  m  mächtig:  bei  Oöt- 
tingen  450  m !). 

2.  Im  Anschlufs  an  die  schon  in  14.  Aufloge  vorliegende  Berg- 
werks- und  Hütteiikarte  des  Oberbergamts  Dortmund  ist  eine  Über- 
sichtskarte des  J\heinüch-toestfälisc]tm  Ruhrkohlenbeckons  erschie- 
nen —  Den  südlichsten  Teil  dieses  Bezirks  bat  P.  Stockfleth 
bearbeitet*^).  —  Über  die  Überschiebungen  im  westfälischen  Kohlen* 
becken  ftniserten  sieh  Leo  Crem  er  und  F.  A.  Hoffmann^ 
Ob  die  Klüfte  Tor  der  Faltung  oder  gleichzeitig  mit  dieser  erfolg- 
ten, ist  strittig.  —  0.  Gagel ^)  lieferte  BdtrSge  sur  Kenntnis 
des  Wealden  in  der  Gegend  von  Borgloh  —  Osede  und  zur  Frage 
des  Alters  der  norddeutschen  Wealdenbildongen  nach  den  Ergeb- 
nissen aus  vier  Bohrlöchern.  Zwischen  oberstem  Jura  und  dem 
Wealden  eine  Diskordanz  und  Lücke.  Übergänge  vom  Wealden  in 
den  Hils  mit  gemischter  Fauna.  —  Der  subhercynischen  Tourtia 
hat  E.  Tiefsen  eine  längoro  Auseinandersetzung  gewidmet^). 
Zwei  Abteilungen.  Eigenartig  mit  faunistiscb  -  verwandtschaftlichen 
Beziehungen  mit  dem  Unter -Cenoman  an  der  lluhr,  in  Belgien, 
Nordfrankreich  und  Sudengland. 

3.  Das  Kreidegebiet  in  SSd-LMtstg  nnd  im  Haspengau  hat  W. 

JbGeolLA.  1894  (Berl.  1896).  fiSS  8.  (mitK.).  —  87)ZDOflol08.  1896,  407- 
1».  —  »)  Berlin  1896.  130  S.  (mit  K.  u.  Prof  ).  —  39)  Lpz.  1894.  Diss.  156  S.  - 
«)  M»«  189*-  löö  S.  —  41)  JB  Naturw.  V.  Osnabrück  1893,  1894,  1896.  IX. 
TiJ^  r:  T  ^  «e  8.  —  «)  Arch.  Geol.  Schleiw.-Holst  KW 

i  m  ~  ^  Qöttingen  1894.  46  S.  —  45)  EsMii  1895  (1  -.62500), 

iritTezt  14  8.  —      Bonn  1896.  137  S.  —  47)  vh.  Nat.  V.  pr.Rheinl.  1895,  1.  — 

S  Inff^k-®***^-  229.  -  49)  JbGeolLil  1893.  Berl.  1894.  168  S.  - 

«0  ZDQmIGs.  1895,  428— fiSi. 


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WaitdeutBchland. 


43 


AUenbnrg  besproohen^^).  —  F.  Bfittgenbaoh^  hat  die  Frag« 
über  die  Fortsetzung  der  Wurmmulde  ins  Limbutgiaehe  (an  der 
gio^n  „FeldbiflB"- Kluft  abBtofsend)  neuerlich  erörtert.  —  Yon  H. 
Grebe  erschien  (in  2.  Ausgabe)  eine  geologische  Skizze  der  üm- 
geboDg  von  Bertrich  und  über  das  Alter  der  Eifel&r  Lavaströme  ^3)^  — 
Derselbe  Autor  hat  auch  eine  geologische  Skizze  der  JBifel  heraus- 
gegeben 

E.  Holzapfel^)  hat  das  obere  Mitteldevon  im  Mhetnüchen 
G^rge  einer  monographischen  Bearbeitung  unterzogen. 

TTntwe  L&mtuMd»  «  OflDter8der  Kslk  ~  CaleMlamergel  und  -kalk  d«r 

Mel  (nnt.  Mitteldevon),  Obere  Lenneschiefer,  Schalstein  und  Diabas,  Kalke  mit 
Posidonomfa  hians,  rote  Sandsteine  und  Schiefer  =  Crinoidenschicbten 
und  Kalke  der  Eifel  (oberes  Mitteldevon ,  unterer  Teil) ,  massiger  Kiffkalk. 
Flattenkalk»  tob  Pidbergt  Eisensteine  von  BrUon,  Oladenbocher  Kalk  mit  Schiefer, 
dickbankige  Stringocephalenkalke  (oberes  MitfeeldevoB,  ob.  Teil).  —  Im  Hangenden 
folgt  die  intamescens'ätufe  des  Oberdevon. 

Ober  den  mittelderonieehflB  Kalk  ven  Faftatii  eehifeb  P.  Wiaterfeld<S). 
Er  Terglicb  die  Vorkommnisse  mit  jenen  der  HiUesheimer  Mulde.  Ober  den 
Crinoidenschichten  liegt  die  Hauptraasse  der  Hiansschichten,  darüber  die  Cai'qua- 
schicbt  und  der  Befrather-  oder  üexagonum  -  Horizont.  Die  Uaadrigeminum-, 
BeUeropboD-  aad  Bamoea-Blnke  folgen  im  weiteren  Hangenden.  ~  E.  Holn* 
apfel56)  ist  auch  den  Ausfübningen  F,  Winter fclds  über  die  Deronkalke 
Ton  Paffrath  entgegengetreten.  Die  Crinoidenkalke  gehören  dem  oberen  Stringo» 
eephalen^Horisont  an  nnd  nicht  dem  unteren  Mitteldevon.  In  einem  Aufs^ts 
über  eine  Cai'quaschicht  67)  verteidigt  Winterfeld  seine  Annahme.  —  Auch  über 
das  obere  Mitteldevon  im  Rheinischen  Gebirge  hat  sich  E  Holzapfel  ^8) 
E.  Schulz^)  gegenüber  geäufsert,  der  sich  mit  fiolzapfela  Auffassungen  nicht 
im  Tollen  BinUang  befindet.  —  Znr  Geologie  de«  linktrheiniMben  Sehiefergebirges 
hat  A.  Leppla  einen  Beitrag  gebracht W).  Der  Taunusquarzit  im  Kataenloch 
bildet  zwei  Falten,  deren  südöstliche  eine  Überschiebung  durch  Hunsrückschiefer 
aufweist  Vulkanischer  Sand  kommt  in  dem  untersuchten  Gebiet  (Idarwald) 
lidit  tor. 

Eine  Schilderung  des  Rhdn — Main -Gebiets  hatJ.  Einkelin 
herMiigegeben^l). 

4.  L.  Eotenthal  meint^  dafe  die  Saarbrfidker  Steinkohlenfonna- 
tioD  unter  dem  pfabüehm  Deckgebirge  fortsetze^.  Zumebt  dttrfte 
die  Tiefeolage  eine  za  groiee  sein.  —  A.  Leppla^)  besprach  die 
oberpermischen  eruptiven  Ergufsgesteine  im  SO- Flügel  de»  pfalzi- 
scben  Sattels.  —  H.  Thürach hat  moränenartige  Ablagerungen 
bei  KliogenmüDster  in  der  Rheinpfgh  beaprooheD,  die  in  einer  Terraese 
im  Cyrenenmergel  auftreten. 

G.  Südwestdeutsehland.  I.  H.  Thttraoh  bat  flUr  die  Sxkarrion 
des  OberrbeiDiscben  Geologiiohen  Yereins  einen  Bericht  über  die 
mittelrheinisohen  Gebirge  ausgearbeitet 

")  Aachen  1895.  34  S.  (mit  K.).  —  ^  Berg-  u.  Hüttenm.  Z.  1894,  Nr.  42.  — 
«0  Trier  1895.  Ifit  K.  —  6*)  Sep.-A  ana  (?).  »  8.  —       Abb.  6eolLA  Berlin 

1895,  16.  459  S.  (mit  Atlas).  —  55)  ZDGeolGe.  1894,  687.  702.  —  ^  Ebenda 
iJ3M68~70.  —  67)  Ehenda  189Ö,  G45— 64.  Vgl.  auch  ebenda  1896,  187—91.— 
!J?f*"^«  ^»turhist.  Gs.  Bonn,  3.  iebr.  1896.  —  ^  Ebenda,  11.  Nov.  1895.  — 
2  JbQeolLA  1896,  74-94.  —  «)  Ber.  Benek.  Natert  Oa.  l^rukf.  1896,  47.  — 
-^/•f-P"kt.  Geol.  1894,  88.  —  «»)  JbGeolLA  1893  (1894),  134—57.  —  «*)  Mitt. 
aM.6eolLA  Heidelb.  1895,  121—89.  —  ^)  Vh.  Oberrh.geoL  V.  1894,  27.  Vera. 


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44  Fr.  Toula,  Qeognostisclier  Aufbau  der  fSrdoberfläch«. 

2.  ^aft'IMriffigm.  H.  Bücking  beendete  im  J.  1896  die  SW-ficke 
des  Blattes  Mölsheim das  von  L.  van  WerTek*  M  fertlggetMlt  wurde. 

Das  Blatt  Pfalzburg  wurde  durch  Schumacher  abgeschlossen,  Mülhausen-Ost 
und  Homburg  nahm  B.  Förster  auf.  Veröffentlicht  wurden  die  Blätter:  Saar- 
gemttnd  (£.  Weifa,  H.  Srebe  «.  L.  van  Werveke)  und  Saareinsberg  (L. 
ran  Werreke). 

Die  natürliche  Entwiokeliiiig  des  Straiabarger  Landes  erSrtert 
E.  Schumacher^  in  ansprediendster  Weise. 

Er  gliedert  das  mittelrheinische  Gebiet,  bespricht  den  nach  Ablagerung  des 
älteren  Tertiär  beginnenden  Einbrach  des  Rhointhals  („Rheinthalgraben")  und 
die  Wirkungen  der  Eiaaeiten  (im  Pliocän  beginnend),  sowie  die  Lölsablagerungen: 
schwarzerdeartige  Lehme  liegen  zwiseheii  dem  Uteren  «nd  jilngereii  Idb.  Die 
Entwickelungsgeschichte  des  Rheinstroms,  der  zur  Zeit  des  ältesten  Dilumms 
(„Deckenschotteraeit")  durch  den  Sundgau  zur  Rhone  abflofs,  infolge  von  jüngeren 
Senknngen  aber  nerdwirta  in  die  mittelrheinische  Senke  abschwenkte  und  endlich, 
einen  „bereits  Torhandenen,  der  Nordsee  zuatrdmeiidAii  alten  Flnfilaiif**  benntMiid» 
diesen  zu  seinem  eigenen  Unterlauf  ausbildete. 

Den  Keupergraben  von  Balbronn,  im  südlichen  Teile  des  Za- 
berner  Bruchfeldes,  besprach  A.  Steuer  in  ausführlicher  Weiae«^). 

Die  Karte  weist  36  yerschiedeno  Ausscheidungen  auf,  vom  oberen  Buntsand- 
•tein  anfvirta.  Zwiaehen  zwei  Muschelkalkrückeu  gelegen.  Zwei  niedere  Rücken 
verlaufen  SVT— NO  im  Streiehen  dee  breiten  Ombena  CSettelbüdnngen).  ktkn 
den  Cirabenverwerfungen  (Hauptverwerfungen)  noch  die  Verwerfungen  des  mulden- 
förmigen Zaberner  ßruchfeldea  (der  Fortsetzung  der  zwischen  Vogesen  und  Haardt 
gelegenen  Hnlde),  welche  NlO"0  verlaufen.  Sie  setzen  nirgends  durch  die 
flanptverwerftingea  hindnreh,  aind  alao  als  jfingw  aufmfaMen. 

W.  Benecke^  hat  sieh  über  die  Ton  Schamaoher  im  eleafi^ 
lothringischen  Mueohelkalk  entdeckte  nene  Diplopora  nnd  Ober  einige 
andere  Versteinerungen  geäufsert.  Die  anJserhalb  der  Alpen  selteneren 

Bactryllien  hat  er  in  dolomitischen  Mergeln  des  unteren  Keuper  bdl 
Obersiereck  aufgefunden.  —  L.  van  Werveke69)  bat  die  tektoni- 
sehen  Verbältnisse  der  Vogesen  mit  jenen  des  Harzes  verglichen.  Die 
Faltenverwerfungen  erfolgten  am  Schiusse  des  Karbon,  die  Spalten- 
Terwerfungen  aber  im  Tertiär. 

"  fi  f'  ^^'»^ beapraoh  analtthrlieh  daa  foasilführende  Unterkarben  am 

östlichen  Rofsbergmnssiv  in  den  Südvogesen.  —  Die  Oligocän- Flora  der  Umgebung 
Ton  Mülhausen  hat  C.  Lako  witz  besprochen 7i).  _  Narh  M.  Mieg'a)  folgen 
«Üi  5^  Korailenkalken  (Rauracien)  mergelige  Kalke  mit  Bitalyen 

ima  Kenneen  (lluebnng  von  Formen  mm  dem  Banracien  and  Aatartien). 

Geologisohe  Exkursionen  im  Elsafii  bespricht  M.  Mieg^S)  ans 
dem  grofsen  „Juramassiv"  von  Ferrette  (Paltenjura).  —  Thal-  und 
lerrassenbüdungen  im  Bitseher  Kessel  erlSaterte  B.  Schumaoher»). 
i)ie  Westgrenze  der  Vogesen  ist  bei  Bitsoll  durch  keine  grofie 
Langsverwerfung  bezeichnet.  Senkung  an  der  8tü^selb^onne^ 
und  der  Erlenmooser  Verwerfungslinie.    Die  nardHohen  Vogewn 

66>  st!?fil!"*  ^'*"«®'-'^*^"°een  IV,  4.  1896,  LXXllI— LXXXII.  - 

btrafsburg  und  seine  Bauten  1896,  1-52.  —  «)  Diaa.  1896,  Strafsburg, 
miss  -  ^>  M.'GeolLA  von  Elsa"  L^thringe'n  1896,  IV, 

SteafBb  ifiT^^ifn  -      Abh.  geol.  Spez..K.  Els.-Lothriagen 

95-103  rl«.     ,  It.~"     ^  181-883.  -  «)  B.  SQ«eL  1895, 

NatJaH.fir  xr.^u  ^'  ^-  Hug).  -  73)  La  FeuiUe  des  jeunes 


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SttddMitaehla&d. 


45 


können  nicht  als  „Horst"  aufgefafst  werden.  —  Die  Strafsburger 
Erdbeben  und  ihre  Beziehungen  zum  Bau  der  mittelfheiniachen  Ge- 
birge erörterte  E.  S  oh  um  ach  er '^^).  Unterirdische  Verschiebungen 
an  den  Bmohlinien  dM  mittolrheinuohen  Grabens". 

3.  Die  Arbeiten  der  Grofsherzogl.  hessischen  Geologischen  Landes- 
anatalt  schreiten  wacker  fort'^*^). 

Über  das  Blatt  König  hat  Chr.  Yo gel  einen  Anfnalimebericht  veröffentlicht 
(Bontsandsteingebiet).  Glazialerscheinungen  im  Orlenwald  und  Spessart  bespnwh 
G.  Klemm'')  ($»egen  M.  B  lan  ck  en  h  o  rn  {,'orichtet,  der  gewisse  Stauchungs- 
erscheinungen  [Klemm  bringt  schöne  Büder  davon]  dorch  Öeschiebedruck  zu  er- 
Uirm  sodite).  Hemm  Terteidfgt  Mine  Annahme  der  Vergleteclienuig  der  ge- 
nannten Gebirge.  —  C.  Ghelins^)  besprach  die  geologischen  Yerbältniese  bri 
Lindenfels  im  Odenwald.  Der  Granit  des  Schenkelbergs  umschliefst  motamorphi- 
sche  Schiefer,  Homblendegranit  liegt  siidösthch  davon.  Im  NW  grenzen  meta- 
nerphiMhe  Schiefer  mit  gvenltfiohen  OSngen  dann.  Diorit  wird  tou  Homblende- 
gxanit^ngen  durchsetzt. 

Von  den  Erläuterungen  zur  geologischen  Karte  des  Grolsherzogtums  Hessen 
M  mir  jene  an  den  BlSttem  Babenhanien,  Sehaafbeim— Aehaffenburg  und  Neu- 
stadt—  Obernburg  von  G.  Klemm  zugegangen^^  (das  erste  mit  Ch.  Vogel,  das 
letzte  mit  C.  Chelius  bearbeitet).  Über  dem  krystallinischen  Grundgebirge  treten 
Perm-,  Trias-,  Tertiär-  und  Quarternärablagerungen  auf.  —  Aufserdem  hat  G. 
Klemm  aneli  Beitrige  anr  Keuntnie  dea  kryataUiniscIien  Gmndgebirgea  im 
SpenKart  geliefertSi).  Stark  durch  Kontaktmetamorphose  umgewandelte  Schiefer- 
gesteine  sind  aus  Grauwacken  hervorgegangen  und  umschliersen  Effusivgesteine 
nni  ToHi  ^orite,  Gabbros  oder  Diabase).  Intrusive  Granite  mit  Parallel-  und 
Trflmmeialraktnr.  —  Über  das  Blatt  Grofs-Umstadt  liegen  mir  die  ausführlichen 
Erläuterungen  von  C.  Chelius  und  Chr.  Vogel  vor 82).  An  der  Hauptbruch- 
lioie  (N— S)  ist  das  krystalline  Grundgebirge  der  BergstraHse  abgesunken,  an  ihr 
Haft  dai  Bnntsandstein-Senknngsgebiet  von  Klingen— •  Beinheim,  und  in  ihrer 
Nähe  sind  die  Porphyre  von  Umstadt  emporgedrungen.  —  C.  Cheline^  brachte 
Mitteilungen  über  die  Blätter  Neunkirchen,  Brensbach,  Zwingenberg  und  Bens- 
heioi.  Der  hohe  Odenwald  hat  sehr  einfachen  tektonischen  Bau:  vier  grofse 
Tabla  aind  durch  Verwerfungen  vondnander  getroint  und  gegeneinander  Tereeho- 
ben  und  verschieden  geneigt.  —  Das  Blatt  Grofs-Umstadt,  welches  mir  vorliegt, 
lälst  den  Gegensatz  des  älteren  und  jüngeren  Granits,  die  transgredierende  Auf- 
Iflgtmng  des  Bnnteaadateins,  die  ZeratUcknng  dea  Grundgebirges  auf  daa  acbSnate 
erktBiien. 

4.  F.  Sardeson^)  schilderte  die  OUedemng  des  Dogger  am  Tuniberg  in 
Baden  (Freiburg  W),  —  Ein  neues  Vorkommen  von  Meeres-  und  Brackwasser- 
aiolBMe  (Kirchberger  Schichten)  bei  Anseihngen  unweit  £ngen  im  Begau  besprach 
F.  BohaloliSB).  —  0.  Begelmann  hat  Aber  Yergletsehernng  im  nordlielieiL 
Behwinwald  gesdltziebenW}.   Dreimalige  Vereianng. 

Dem  Erdbeben  im  badischen  Oberlande  vom  32.  Januar  1896 
hat  K.  Futter  er  eine  Monographie  gewidmet*^),  der  eine  Karte 
mit  den  wichtigeren  Verwerfungslinien  des  Schwarzwaldes  beigegeben 
ist.  Das  Epizentrum  liegt  um  die  kurse  VerwerfoDgsliiue  von  Neu- 
stadt östlich  vom  Feldberg. 

'f)  Strafsb.  Neueste  Nachr.  1896,  28  u.  30.  Sep.-A.  12  S.  —  76)  Notizbl. 
Vä,  Darmst  1895,  lY,  16.  —  77)  Ebenda  19-38.  —  78)  Ebenda  1894.  lY  14, 
alx'  —  ™^  »8—50.  —  »)  Darmat.  1894.  —  «)  Abli. 

WeolLA  U.  4.  1895,  165-253.  ZDOeolGs.  189.5,  581-94.  —  82)  i894.  Darmst. 
iL  '  *"  ^  NotiabLYE  Darmst.,  IV,  1894.  XV,  16—39.  —  84)  M.Bad.GeolLA 
1895.  11  8.  —  a»)  Ebenda.  33  S.  —  86)  Wfirtt.  Jb.  1895,  1.-  87;  Vh.Nat.T. 
Xarianihe  1898,  XII,  197  8.  (mit  K.). 


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46  Fjr.  Tovli,  GeognottlMher  Anfbav  der  Erdoberflidw. 

5.  Eine  geologische  Übersichtskarte  von  Ba^mn  im  T^ftfiHrtafr 

1:1000000  hat  C.  Gümbel  herausgegeben 88). 

Über  das  DiluTium  der  Umgebung  von  Erlangen  hat  sich  M.  v.  Blancken- 
born  ausgesprochen^.  Im  Kegnitzthal  liegen  über  dem  Blasen-  and  Semionot«t> 
eandatein  drei  DilnTialterrassen ,  deren  oberite  im  80  aneh  auf  den  haagendn 
Borgsandstein  des  mittleren  Keuper  hinaufreicht,  bis  143  ra  über  die  jetzige  Tbsl- 
sohle.  —  £ine  zusammenfassende  geognostische  Beschreibung  des  Rathaberger 
HSheurogea  bei  Erlangen  hat  A.  B ettinghaus  geliefert Abgetrennter  Teil 
(Verwerfung)  der  Fränkisehen  Alb.  Triaa-Jnra.  —  0.  Grub  er  schrieb  tb«  den 
Hesselberg  am  Frankenjura  und  seine  eftdUehea  YorhShanU).  —  0ber  die  «atn^ 
fränkische  Trias  schrieb  Q.  Fritz^). 

Ang.  Her  off  bat  am  Sebettenberg  bei  Hof  in  kambrisch  -  untersilurischeo 
Schiefem  altpaläozoische  Fossilien  (Tremadoc)  entdeckt,  welche  vott  J»  P.  Pom- 
peckj  beschrieben  wurden W).  Die  Fauna  ist  gleichalterig  mit  der  von  LoirnnitB 
bei  Hof,  weiche  J.  Barrande  für  eine  Übergangaphase  zwischen  der  Frimordisl- 
und  8ilnrfauaa  gehalten  hatte.  —  Beittig»  aar  Kenntaia  dar  metamorphea  Kalke 
daa  PfchtelgebiTgea  lieferte  P.  Anet^^ 

Die  Gegend  yon  München  bat  L.  Y.  Ammon  geologisch  üb«r- 
auB  eingehend  geschildert^). 

Er  geht  von  der  Tertiärlandschaft  im  Norden  aus  (Obermiocan  mit  Helix 
ayhana),  betrachtet  dann  die  Landschaft  der  äufseren  Moränen  mit  dem  Hoch- 
terraeeeneebotter  and  aehUefst  daran  die  Schilderung  der  inneren  Moränenland- 
schaft (laarglfttaober  und  Inngletaeber)  nnd  jene  der  Ebenen  daa  NiadertemM»- 
eehotters. 

L.  V.  Ammon  hat  auch  geognostische  Beobachtungen  aus  den 
bayrischen  Alpen  veröffentlicht 96).  Das  Cementgestein  am  Marienstein 
ist  ein  obercretacischer  Mergel,  über  dem  ober-  und  mitteloligocäne 
Cyrenenmergel  und  Nummulitenkalk  durchfahren  wurden. 

Eine  recht  hübsche  Detailarbeit  hat  JEL  Heimbaoh  über  die 
Faraanttr  Alpen  geliefert  97). 

♦i*v  diesem  Gebiet  fehlt  der  ganze  Jura  zwischen  dem  Lias  und  den 

ttthonen  Aptychenschichten.  Zwei  Palten  werden  naehgewieeen.  Die  nSrdlichs 
JBnning-Mulde  wird  durch  tiefgehende  Verwerfungsklüfte  von  den  Dolomiten  im 
H  mid  S  geschieden.  Die  südliche  wird  durch  die  Dolomitmaaae  des  Krame^ 
oarges  unterbrodien. 

Erläuterungen  zu  der  geologischen  Karte  der  Vorderalpenzone  awiaekea 
Bargen  und  Teisendorf  gab  0.  M.  Rcisse).  _  über  Kreide  und  Eocän  bei  T5l8 
m  den  bayriaehen  Alpen  berichtete  H.  Im  kelle  rö9).  —  Von  P.  Bühl«»*)  er- 
schienen Beiträge  zur  Kenntnis  der  tertiären  nnd  qnartlren  Ablagerungen  in 
Uaynsch-Schwaben  von  den  Alpen  bie  anm  Jura  und  dar  Hier  bia  anm  Ammersee. 

E.  Böse  besprach  liasische  und  mitteKarasaische  Fleokenmeigel 
m  den  Bayrischen  Alpen  lOOj. 

m^t  ^J^en  flohenschwangauer-  und  Vilseralpen  bestehen  in  der  Reihe  der  Jura- 
yr^rT  ^  n  «^"«l^en  Lias  Ö  und  Malm     teils  aw.  Lias  ^  und  Malm, 

w«iL„  f  1  ?P«i'°?V5'^*^  Kellowaj  und  Titbon.  Dia  Liaa-Meekeameiipl 
weisen  folgende  Sebicbtfblge  auf:  Bonebed,  Bueklandi-,  Rarieoatatua-,  Ycntrieeiai-» 

fmitS««if  ^^^Mv^f^  Sitzb.  Phys.-Med.  Soc.  Erlangen,  11.  Juni  1895.  48  S. 
(m  t  Proiüen).  -  90)  Erlangen  1896.  Dies,  49  8.  -  Stuttg.  1896.  80  S. 
46  8  fmit"^        tn^u'^  -  ")  Hof.  17  8.  -  »*)  Erlangen  189«. 

»)  Q^Z  fi'  "v,  P  GG8.  München  1894.  152  S.  (mit  K.  1  :  250000).- 

fmitT^\  Ä  ^^'^^^  1894,  VII,  95-102.  -  ^)  München  1895.  30  8. 
99)  Pro^r  ^  sfS^  p  München  1896.   165  S.   (Kassel  1895.)  - 

vi/  ^  v   *  München  1895/96.   88  8.  (mit  S.).  —  »•)  B» 

Naturw.  V.  Augsburg  1896.  164  8.  -  WzDQeSG..  liSl,lv;  706-68. 


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Sfld-  imd  HIttoldmtUelilttid. 


47 


l^iiBBtiu-,  Terstemerangsleere  and  Radians- Mergel.    Auch  die  Opalinus-Zone  ist 
Fleokeome^el  titviekelt.  —  Zw  Gliederung  der  Trias  im  Berehtesgadener- 
vod  Stliborgerland  bat  derselbe  Antor  Beiträge  geliefert  1<>1).   Am  Steinernen  Meer 

hat  er  das  Vorkommen  Ton  beträchtlichen  Verwerfungen  nachi^ewiesen.  Die  Hall- 
stätterkalke  gehören  dem  Dachsteinkalk- Niveau  an  („Norische  Stufe").  —  Im 
Bevditeigadenerla&d  ergibt  eieh  folgende  Sehiehtenreihe:  NatieaUaeoetata-Sehiehten, 

Bamsaudolomit  mit  Hallstätter  „Kalklinsen"  und  wenig  mächtigen Baibleraehiehten. 
Unterer  (norischer)  und  oberer  (rhätischer)  Dachsteinkalk. 

Die  geotektonischen  Verhältnisse  bei  Regemburg  besprach  B  r  u  n  - 

huber^ö^l    Absenkungen  der  Sedimentgesteine  (Jura  und  Kreide) 

am  Rande  des  Urgebirges  und  an  der  Donau,  z.  B.  am  Winzerberg 

eine  Absenkung  im  Betrage  von  10  m. 

D.  Mitteldeutschland.  1.  0.  Lang  hat  die  Bildung  des  Ilar%- 
Gebirges  erörtert l^).  —  Von  Pr.  Behme  erschien  ein  geologischer 
Führer  in  die  Umgebung  von  Harzburg,  Ilsenburg,  Brocken,  Altenau, 
Oker  und  Vienenburg  und  ein  zweiter  in  die  Umgebung  von 
GeBlariW). 

In  den  Profilen  sind  die  Verhältnisse  sehr  klar  ersichtlich  gemacht.  Das 
gefaltete  Knlm(!)gebirge  in  umgekippter  Lagerfol^^p,  darunter  Gypskeuper,  Rhät, 
Lias,  Dogger,  Malm,  Uils,  Oanlt  und  Planer;  diskordant  und  Uberschoben  das 
Benon.  ~>  Bevehavsoii  maehte  Aufnahmen  im  Oberhars naeh  welchen  sieh 
eine  recht  vollständigo  Gliederung  des  Mittel-  und  Oberderon  ergibt.  —  Auch  A. 
Denkmann^o^  hat  im  Harz  (ünterharz)  gearbeitet  und  bei  Schönau  eine  reichere 
Puma  aufgefunden  (Goniatiten-  oder  Schönauer-Kalk).  Im  Devon  werden  17  Stufen 
mitersdiieden  (davon  entfallen  7  anf  das  Unterdevon).  —  Max  Koch  hat  die 
ZuBBrnmensetznug  und  die  Lagerunpsverhältnisse  der  Schichten  zwischen  Bruchberg 
u.  Acker  und  dem  Oberharzer  Diabaszug  geschildert  Zahlreiche  SW — NO  ver- 
hnfflode  flSttel  tind  Mulden  des  Deren  vnd  Kulm,  durch  Druck  von  80 — NW 
Mg  zusammengeschoben,  mit  Faltenverscbiebungen  (Kieselschiefer,  Poeidonien- 
achiefer  und  die  Cl  austhaler  Qrauwacke:  Kulm).  —  Auch  dio  Cypridinenschiefer 
im  Devon  von  Elbingerode  und  Hüttenrode  zog  derselbe  Autor  in  Betracht  ^^^). 

W.  Eugelbreeht  eehrieb  Aber  das  Alvensteber  Hllgelland^.  —  Die  untere 
Kreide  des  subhercyniachen  Quadersandstein-Qebirges  (Östl.  Teil  der  Quedlinburger 
Kreidebacht)  hat  Q.  Maas  untersucht ^^^),  besondere  den  Langenstein- Badeborner 
Astbraebeeattel.  Neokom,  Gault,  Tonrtia,  Planer  mit  Aram.  varians,  Myti- 
loides-,  Brongniarti-  und  Skaphiten-Pläner,  Bmaeher-  oder  Salsbergmergel 
und  Sch.  mit  Belemnitella  qu  ad  rata  kommen  vor.  Neokom  und  Ganlt 
^  Sandsteine  entwickelt.  Ersteres  reich  an  Eiaenoxyd  mit  einer  Mikrofauna. 
Iiatitaiei  mit  groben  Arten. 

B.  H.  Bfloking  ist  den  AnBcbanungen  Elemnui  nnd  Thüraohe 
über  die  LagerungeverhältniBBe  im  JSp&umi  entgegengetreten  ^1^). 
Die  krystallinischen  Schiefer  des  Spessart  Bind  nicht  in  greisem 
Mafsstabe  gefaltet,  die  älteren  (körnig -flaBerigen)  und  die  jüngeren 
Gneifse  dürfen  nicht  verbunden  werden ,  auob  die  Annahme  einer 
Verwerfung  sei  nicht  notwendig.  —  E.  Kays  er  hat  der  Fauna 
des  Dalmanitensandsteins  von  Kleinlinden  bei  Giefsen  eine  Abhand- 
l^ng^ewidmetiiS).   Derselbe  gehört  dem  unteren  Mitteldevon  an.  — 

J<>>)  VhQeolRA1895,  251—54.   NJb.I895,  I,  219.  220.  —  ^02)  Ber.  Naturw. 
V.  Regensburg  Y,  1896,  237-— 62.  —  ^  Hamb.  1896.  32  S.  —  Hannover 
8.  (mit  K.).  —  lOB)  Ebenda  1895.  107  8.  —  ^  ZDGeolQ». 
1896,  223—27.  —  107)  Ebenda  227-2D.  —        JböeolLA  1894  (1895),  185— 
Ebenda  199—221.  —  "O)  Halle  1895.  60  S.  —  i")  ZDGeolQs.  1895, 
^  ^  Ebenda  1896,  372—81.  —  "8)  Schriften  d.  Qs.  z.  Bef.  ges. 
flsturw.  UarlHirg  xm,  1896,  1-42;  mit  S  Tat 


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48 


Fr.  Toida,  Oeognottiiehw  Anfbtii  d«r  Erdobofliche. 


Einen  kurzen  Bericht  über  die  Aufnahmen  in  der  Gegend  von 
Wetzlar  hat  Holzapfel  gegeben  i^*).  (Devon  in  allen  drei  Ab- 
teilungen, Schalsteine,  Diabase  und  Porphyre.)  —  A.  Denckmann 
hat  das  Oberdevon  im  Keiler wald  (Waldeck— Kassel)  besprochen ^i^). 
Schuppenstruktur  des  Humpfgebirges ;  Falten-  und  Schuppenverwer- 
fungen, „Goidüseii"-  und  RandTonraifongen  sind  hin^.  Oegtn 
manche  der  AuffassQDgen  hat  sich  E.  Kayser  ausgesprochen  ^1^. 

3.  H.  Reling  11'^)  bespracli  das  Gebiet  der  drei  Gleichen,  Wan- 
demleben und  Umgebung  (Thüringen).  —  F.  Beyschlag  gab  in 
Coburg  (Vers,  der  d.  Oeol.  G.)  einen  Überblick  Qber  die  Zmaomien- 
aetxang  des  thärmgisf^  WtidgebvrgtB  unter  gleichzeitiger  Vorhigo 
der  ausgezeichneten  nenen  geol.  Übereiditekarte  (1 : 100000). 

Du  Rotliflgiiide  wird  in  drei  Abteilungen  gebracht,  dttünterrotliegeDdeCCaseler 
Schichten)  wird  in  die  Gehrener-  und  Manebacher-Schichten,  das  Mittelrotliegende 
(Lebacher- Schichten)  in  die  Goldiauterer-  und  OberhÖfer  -  Schichten  unterschie- 
den, als  Oberrotliegendes  werden  die  Tambieher*8diiebten  beiefehnet  PoipbTN 
und  Porphyrite,  in  Decken  mit  Tulfen,  treten  in  den  Gehrener-Schichten  (Arkosen, 
Schiefertbone  und  graue  Sandsteine)  auf,  welche  alle  Unebenheiten  der  Unterlage 
tnefttllen.  Die  Manobacher-Schichten  (Konglomerate  und  schieferige  Sandsteine) 
•ind  frei  von  Eruptivgesteinen.  Sehieferthone  aait  Koblen  «ntbalten  Walchia 
piniformis  &c.  Die  Qoldlauterer-Schichton  folgen  über  den  Manebacher-Sch. 
oder,  wo  diese  fehlen,  über  den  Gehrener -Soh.  Poljgeno  Konglomerate  und 
kongtomemtieebe  Sandsteine.  Sebief«rlbone  enthalten  Gallipteris  eonferta, 
Falaeoniscus  und  andere  Formen.  Im  0  frei  von  BSruptivgesteinen,  treten  im 
VT  eigenartige  Melaphyre,  Porphyrite  und  Porphyre  auf.  Die  Oberhöfer-Scb.: 
Bote  Sandsteine  und  Schiefer  mit  mächtigen  Quaraporphy rdecken ,  Frotriton 
petrolei,  Gampaonyz  fimbriatue  treten  neben  Pflanienreeten  te  fda* 
blättrigen  kalkhaltigen  Schiefem  auf.  Die  Tambacher-Seh.:  Porphyrkongloroerat- 
massen,  Sandsteine  und  Sehieferthone  dazwischen.  Nur  bei  Ilmenau— Elgersburg 
Melaphyr  und  Porphyr.  —  Kandspalten  im  umsäumenden  Zechstein. 

Dr.  Lorets  nnd  Dr.  Sebefb«  brachten  sneanmanfaatende  Dantellungea 
der  Verhältnisse  im  alten  Schiefergebirgo  des  ThUringerwaldes  (Exkursions- 
Berichte)  "9).  —  E.  Kayser  hat  sich  über  das  Alter  der  thüringischen  Tenta- 
enliten-  nnd  NereTtenaehichten  geäuf9erti20).  sie  entsprechen  dem  Mitteldewa 
und  liegen  diskordant  auf  dem  Obereilur.  Anek  hier  fehlt  das  Unterderon.  — 
II.  Potoni6  hat  die  Flora  des  Rotliej^pnden  in  Thüringen  monographisch  be- 
arbeitet I2l).  —  H.  Loretz  hat  eine  detaillierte  Übersicht  über  die  Schichtfolge 
Im  Keuper  bei  Coburg  gegeben  i22).  _  p.  Michael  hat  die  GerWle  nnd  Ge- 
schiebe der  Umgebung  von  Weimar  untersucht  ^23)  und  dieselben  bis  110  ra  über 
der  heutigen  Ilm  angetroffen.  ThUringerwald- GeröUe  deuten  auf  die  Exieteni 
einer  „oligocänen  Ilm"  hin.  —  Über  interglaaiale  Tuffkalke  (Travertine)  des 
Weiroar-Taubenloeher  KalktnlTbeekens  infsarCe  sieb  A.  Weifs^M).  6eb9ren  dem 
Horizont  des  Elcphns  antiquus  an.  (Gleichalterig  nil  dem  Tuff  ron  Cannstatt  bei 
Stuttgart).    III  Terschiedene  Arten,  darunter  16  Ton  TarschieJcnpr  Herkunft. 

4.  Die  Braunkohlen -Ablagerungen  zwischen  Weifsenfels  und 
Zeitz  hat  M.  Fiobelkorn  geschildert  125).  —  G  r  u  b  e  -  E  i  n  w  ald 
schrieb  über  eine  geognostiBch-geologiacbe  Exkursion  ins  Kyffhäuser- 

M*)  JbGeolLA  1894,  XXXV— XXXVllI.  —  n5)  Ebenda  1894,  8—64  (mit  K. 
1:20000).  —  116)  Man  vgl.  Ref.  NJb.  1896,  I.  886—89.  —  "»)  Dessau  1895. 

r"       ZDGeolGs  1895,  596-607.  —  "»)  Ebenda  618-31.  —  Ebenda 
?:X~r^*  ~  ^  AbhGeolLA  IX,  1893.   298  8.  mit  34  Taf.  —  122)  JbÖeolU 

l«o«  ^J5?*Mi"T*^-  ~  ^  Jß  Gymn.  Weimar  1896,  1-21.  -  "*)  ZUMß^ 
1896,  171—82.  Nachr.-Bl.  D.  Malak.  Gs.  1894,  U5— 67.  —  Z.  f.  pl**» 
Geol.  1895,  353-65.  396-416.  496  (mit  Prot). 


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limaldmtMliIiiia.  4» 

gebirge^^G).  —  Eine  Darlegung  über  die  diluvialen  Grundmoränen- 
gebilde am  Goldberg  bei  Halle  a.  S.  hat  K.  v.  Fritsch  gegeben  1^7)^ 
welche  durch  ihre  aufgerichteten  bis  fast  saigeren  Gesteinslagen 
anffallen.  Die  unter  dem  Drucke  des  au^elagerten,  gegen  Süd  und 
Sadweet  yürwSrts  geBchobenen  Eise«  ,,be£bad]iäieii  ICaHwn  yon  Sand, 
J^ieBf  GMhieben,  Lehm  und  Thon  wurden  geknetet  nnd  gepreSkt" 
mA  stauten  sieh  an  dem  Porphyr^Riegel. 

Den  Eisenbahneinschnitt  Pretsch — Düben  (zwischen  Elbe  und  Moide)  beschrieb 
K.  Keilhack^^).  Die  oligocäne  firaunkohlenfortnation  mit  teilweiser  Qeschiebe* 
eiDd(DilaT.)- Decke.  Auch  das  Eisenbahn  -  Profil  von  Arnswalde — Calliea  und 
8tii9»d  kat  denalbe  Autor  gesehildsrt^. 

5.  Eine  physikalische  Karte  der  Antshanptstadt  Leipzig  hat 
K.  Jaeob  TOTfalst^,      Der  Glimmersyenit  im  TriebischthaA  Ton 

RotliBchönberg  bei  Deutschenbora  im  Königreich  Saclmn  bildet  nach 
J.M. C.  fienderson  wahrscheinlich  einen  Gang ^^).  Eogelschalige 
Absonderung.  —  G.  Nathorst  hat  bei  Deuben  am  südlichen 
Rand  des  nordischen  Diluviums  in  Sachsen  eine  echte  fossile  Glazial- 
flora entdeckt  132^.  —  0.  Herrman n  1-^3)  verglich  die  Resultate 
der  geologischen  Spezialaufnahmen  in  der  Oberlausitz  mit  den  älteren 
Ansichten:  Granit  und  seine  Übergänge  in  Schiefergesteine  durch 
Gebirgsdruck.  —  Auch  das  Auftreten  der  Erze  im  Lausitzer  Ge- 
biige  behandelt  derselbe  Antor^).  —  Interessante  bildliche  Dar^ 
stflUnngsn  ans  dem  Senftenberger  Braunkohlenflöts  enthSlt  eine  Ab- 
handlung H.  Potoni^s  fiber  Autoohthonie  von  Earbonfldtzen  fta^. 
Ein  förmlicher  Sumpfwald!  —  Schöne  glaziale  SchliflPflächen  anf 
Granit  in  der  Lausitz  (Bahnhof  Dömitz)  hat  0.  Beyer  bespro- 
chen iö6).  _  Ei  nen  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Basalte  zwischen  der 
Lausitzer  Neifse  und  dem  Queifs  hat  P.  Krusch  geliefert  137).  Die 
Kuppen  im  Diluvium,  neben  inselförmig  aufragenden  Graniten  und 
vordiluvialen  Formationen  (Gneifs,  Silur  und  Tertiär). 

6.  Sehlesim.  Das  mittelachlesisobe  Erdbeben  (11.  Juni  1895) 
hat  mehrfiwhe  Bearbmtnng  gefunden.  R.  Leonhard  u.W.Vols^«) 
haben  es  anf  eine  Bewegung  der  ,,NimptBoher  Scholle^  xarfldkgeftthrt, 
die  sich  um  eme  von  8<>— KW  gerichtete  Brehnngsaohse  bewegt 
haben  soll  mit  einer  Senkung  gegen  KO  und  einer  Hebung  gegen 
NW.  Ein  Dislokationsbeben  mit  „zwei  Zentren'*:  Reiohenbach  ond 
Strehlen,  —  E.  Althans  sprach  die  Meinung  aus,  dafs  die  von 
Parts ch  (V,  130)  auf  zwei  Eisperioden  zurückgeführten  Moränen 
bei  Liebau  in  Schlesien  aus  der  II.  Eisperiode  stammen  dürften  139).  — 
Am  Rummelsberg  (Kreis  Strehlen)  hat  derselbe  Autor  Rundhöcker- 
fennwi  angetroffen  i^).  —  E.  Dathe  berichtete  über  das  nordische 

Frankenhausen  1896.  —  »7)  Z.  f.  Natunr.  LZVII,  838-^;  mit  Ssefadsm 

liichtdruckbüdern.  —  128)  JbGeolLA  (1895)  1896,  32—39.  —  129)  Ebenda  1893 
iK*^—^^^-  ^^)I'P2. 1896  (l:  100000).  —  "l)  ZDGeolQs.  1895, 534— 47. — 
^  Vet.  At  PBfk.  Stoekhotm  1894,  X,  519—48.  —  J«)  Abh.  Naterf.  Gs.  GSrHtf 
1895.  36  S.  —  134)  XIII.  Ber.Naturw.  Gs.  Chemnitz  1896.  26  S.  —  186)  JbGeolLA 
Jj2f  (1896)i  1—31.  —  186)  ZDQeolGs.  1895,  211—14.  —  "7)  JbGeolLA  1894 
ii?Sfti'^""^2*  1  •  100000).  —  188)  zöeE  1896,  XXXI,  21  S.  (mit  K.).— 

ZDeMlQt.  1896»  401—6.  —  MO)  Jb6eolL4  f.  1894,  64— 59. 

Qwgr.  Jahrbiieli  XZ.  4 


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60  Ft.  Toula,  Geognostuehar  Aufbau  der  Erdobezflacbe. 

Diluvium  in  der  Grafschaft  Glatz  i^i) :  alte  Flufsschotter,  Geschiebe- 
lehm, geschiebefreier  Lehm,  Löfs;  erratische  Blöcke.  —  Von  der 
]&»te  des  oUnMmohm  Bergwerksareals  ^^2)  (i  :  50000)  erschienea 
die  BlStter:  Batibor — GEernitz,  Myslowits — Dombrowa — Jaworzno 
und  Bendnn — Siewien.  —  Die  Ergebnieee  der  Tiefbohrungen  im 
oberschlesischen  Skeinkohlengebiet  fsSste  Tb,  Ebert  zaeanunen^ 
Das  Bohrloch  V  bei  Paruschowitz  ist  mit  SOOSm  daB  tiefote  der 
Erde.  Unter  15  m  Diluvium,  195  m  Tertiär,  dum  Karbon.  Eins 
greise  KNO  streichende  Yerwerfnng  worde  naohgewieeen. 

1.  Allgemeines.  Seit  dem  Erscheinen  der  im letsten  Bericht 
angeführten  (1893  [94];  V,  132)  ist  uns  leider  keine  weitere  Lie- 
ferung der  schätzenswerten  geologischen  Revue  von  E.  Favre  und 
H.  Schardt  zugegangen.  Einige  der  Abhandlungen  über  die  Grenz- 
gebiete, z.  B.  gegen  Savoyen  und  Pieraont,  greifen  aus  der  Schweiz 
auf  franidsiaebes  und  italienißches  Gebiet  hinüber  und  umgekehrt 
(man  vgl  80-Frankreioh  und  NW- Italien).  Dasselbe  gilt  vom  Jura. 

Studien  ttber  die  Tektonik  der  Sehweiser  Alpen  hat  E*  Hauir 
durohgefthrtMA). 

Der  erste  Teil  seiner  Arbeit  behandelt  die  Zentnlregion  zwischen  Rhone  und 
Ähein.  Die  Schistes  lustr^s  werden  als  Lias  angesprochen.  In  den  Profilen  im 
8W-Teil  des  Aarmaasivs  treten  vior  Antiklinalen  auf,  deren  zweite  (Mönch— 
Breithom)  taiigenfiSrmip  gegen  N  hinübergreift  Die  erste  Synklintie  Hegt  an 
Mönch  zusamm engefaltet  darunter.  Am  Rothhorn  herrscht  in  der  zweiten  Anti- 
klinale eine  leichte  Neigung  gegen  S.  Das  Profil  durch  den  östlichen  Teil  des 
AanntMivt  zeigt  die  Verhältnisse  am  Bifertenstock :  Karbon,  Trias,  Jura,  Kreide 
nnd  Eoclfai  gefaltet  ttber  das  krystalliaieehe  erondgebirge  gelegt,  mit  keiMUfiBigwi 
Ewfaltunpen,  während  auf  den  Brigelscr  Hörnern  von  Süden  her  Karbon  und 
Verrucano  über  den  Jura  gelegt  sind  und  am  Piz  Cavel  mit  derselben  Tendenz 
eine  Gneilnunge  Aber  die  Antiklinale  aus  Protogin,  Gneils  und  Scluefer  (sericitisch) 
hinüberpeia  Der  Protogin  ist  jünger  als  die  serieitiaohea  SeUeliir,  aber  älter 
als  Karbon.  E.  Haug  hat  sich  auch  über  die  hohen  Kalkketten  der  Schweiz 
ausgesprochen  1*5).  Die  an  den  Aufeenrand  des  Gebirges  tretenden  tektonischea 
Zonen  der  Weatalpen  »eigen  ram  Teil  PIcheretroktnr.  Die  Zonen  der  Chablrii 
1  der  Freiburger  Alpen  sind  durch  Schuppenstruktur  leichter  zu  deuten  als 
iZ^VuS  Neokomscholle  der  Neuen  Alp  (Mollis  NO)  ist 

eise  D^exdeekvngBeohoUe.  —  E.  Haug  (V,  148.  149)  hat  den  Ursprung  der  Pre- 
Upflfl  BjmaDdes  und  der  Sedimentaonen  der  Alpen  der  Sehweis  nnd  SaToyent 
besprochen  "t').  Die  Verteilung  der  verschiedenen  Faeiea  wird  auf  die  Entstehung 
einer  Ueoantikhnale  während  der  meaozoischon  Ära  innerhalb  des  ChablaisgurteU 
ertiirt,  wediireh  eine  Verdoppelung  der  Geosynklinale  im  W  des  Brianconnais 
resultierte  Die  Anlage  dev  tektoniaehen  HitteUinie  der  Vordpen  iat  Tiel  Bter 
als  die  tertiäre  Faltung. 

Ein  geologisches  Querprofil  durch  die  Zentralalpen  hat  H.  B. 

Zeller  geschildert 5*7), 

^™  "^^'^  ^^^^  Solothurn,  Brienz  nach  Varese.    Neu  be- 
wxown  eaa:  <Ke  Fanlhomgruppe  und  die  Strecke  Rhone— Lage  Maggiore.  Der 

?m^tT^  Tnn^n^^'*-^}?'^  lü)  B.  Sö^ol.  1896,  635-94 

GÄol  ä.  \l  ^^  ^%  ~     ^  u.  14.  Jnni  1898.  -  B.  Serv.  Carte 

8  1liifl*a      'u?.'i^'-         ^^9^-  ~         Arch.  sc.  phys.  et  nat.  1894,  XXXII, 
»,  154-78. U7)  Bern  1895.  Diss.  68  S.,  u.  M.  Nat. Gs.  Bern,  Jan.  1896.  7  8. 


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Sokweis. 


51 


Anj^bolitaog  von  Ivrea  ist  eioe  Art  Zentralmassiv.  Macht  auf  die  Unsiclicrlieit 
teDtntoBgin  «m  Stttiaff  dw  Alpan  ftufmwkiim.  Die  „Glanzscbiefer**,  eine 
Doppclmvlde  bfldand,  lind  JnrMsbeli  (Bel«niiiitiiL>  und  Owdininniftuide). 

2.  A.  Outzwiller  erörterte  die  DUuTialbildangeii  der  TJm- 
gebilDg  von  Basel  (IV,  116)1*8). 

Der  Löfs  von  Basel  ist  seinem  Material  nach  voT^riegend  alpiner  Abstammung; 
•llgalilasen  aas  den  Schottern  und  Sauden  der  Hochterrasae.  —  Die  tertiären 
ud  pltlstoolncii  AblageruDgen  der  Umgebung  Ton  Baeel  werden  naeh  A.  Gnti- 
willerl*9)  gleichfalls  in  Betracht  gezogen.  Obereocäne  Süfswasserkalke  yon 
Hochwald,  Meeressand  und  Septarienthon  über  der  Flexur  der  mesozoischen 
Schichten  (Mitteloligocän).  Oberoligocäne  CyrenenmergeL  Miocäner  SüTswasaerkalk 
Crigt  durSb«.  Das  TertiSr  am  Rande  mit  genifgtor  Sehiehteolage  unter  der 
ISMuftUmm  (dUnvialer  KieaelMHotter). 

3.  A.  Tobler  besprach  den  J^lra  im  SO  der  oberrheimsohen 
Tiefebene  1^).  Die  VerwerfungBÜnien  (die  Vogeeen*  und  die  Sohwarz- 
waldlinie)  dürften  auch  in  den  BÜdlicben  Jura  reichen;  der  Tafel- 
jura zwischen  denselben  fehlt.  —  L.  RoUior^'^l)  jj^t  eine  Reihe 
von  Juraprofilen  veröffentlicht  und  dieselben  miteinander  in  Vergleich 
gebracht  (Callovien  —  Kimmeridgien)  und  den  Verlauf  der  Falten- 
züge übersichtlich  dargestellt,  von  Genf  bis  Basel,  woraus  sich  die 
Divergena  derselben  gegen  NO  hin  sehr  fldidn  eicaehen  lälat  — 
RolUeT  hat  aaoh  die  Struktur  und  die  geologisohe  Oeschiehte 
des  xentraleii  Jan  behandelt 

"Ober  den  Ursprang  der  „Poches"  des  Hauterivien  im  unteren  Valangien  im 
Berner  Jura  äufserten  sich  H.  Schardt  und  E.  B  au m borge r^^.  Spalten  im 
gefalteten  Valangien,  in  welche  das  plastische  Hauterivien-Material  glitt.  —  Profile 
Ten  Tal-de-Travera  hat  L.  dn  Pasqvier  verBlfenflidit^BA),  ^^elehe  den  Palten- 
baa  dSB  Jnra — Kreide  •  Gebirges  im  NW  des  Neuenburger  Sees  verfolgen  lassen, 
aut  der  im  NO-Teil  ^cgen  NW  zunehmenden  und  bis  zur  Überschiebung  des 
oberen  Jura  über  die  uutere  Kreide  führen dou  Zunahme  der  Faltungsintensität» 
während  weiter  im  8W  atarkgi^tete  afidSetUehe  Zfige  hinantreten  nnd  im  NW 
flachere  Aufwölbungen  platzgreifcn. 

Über  den  Jura  awisehen  Doabs,  Delsberg,  See  von  Neuchätel  und  Weilsen- 
itda  Sefserte  sieh  L.  BolHer  dahin  i^),  daTs  runde  SSttel  und  Mniden  vor- 
herrschen und  einzelne  Überschiebungen  sowie  eine  FaLtenvenrerfimg  (Vautenaivre), 
und  eine  Transversalverschiebung  (La  Ferriere)  vorkommen.  —  Über  die  geologi- 
schen Verhältnisse  am  linken  Ufer  des  Bieler  Sees  schrieb  E.  Baumbergeri^^. 

4.  H.  Gramer  machte  Mitteilungen  über  eine  Keise  nach  dem 

Waadtlando  und  dem  Salzwerk  zu  Bex  1^^). 

5.  Von  H.  Imf  eid  erschien  eine  Karte  der  Moni Blanc- Kette  ^^^). 
Die  Abhandlungen  L.  Buparcs  (zum  Teil  mit  L.  Mrazec  und  E.  Ritter) 

aus  dem  llontBlane*0eMeteiB*)  sind  aom  grolseo  Teile  petrographisoher  Natur. 
Die  Casanna-Sehiefor  von  Valaiai^)  nnd  die  BmptiTKeatflaie  (Qabbro'i,  Diorite, 


^  Vh.  Natarf.  6s.  Basel  1895,  512 — 690.  Ber.  d.  Bealsch.  an  Basel  1894. 
81  8.  —  M»)  Ber.  «ber  die  XXV.  Vers.  d.  Oberrh.  V.  an  Basel.  8  8.,  mit  Prof.  — 

^  Basel  1895.  85  S.  (mit  K.  1  :  125000).  —  iß^)  Soo.  des  Sc.  natur.  de  Neu- 
c^tel  1896,  XXIV.  12  S.  —  152)  Beitr.  z.  Geol.  Karte  d.  Schweiz.  Bern  1894.  — 
™)  B.  8oc.  Vaud.  sc.  nat.  XXXI,  247—88  (mit  vielen  Prohlen).  —  1^3)  ß.  So«. 
Sc.  nat.  Neuchltsl  XXII,  1894.  —  NJb.  1895,  II,  208—8.  —  Beiün, 
Ii.  Naturf.  Gs.  1894.  57  S.  (mit  K.).  —  Naturw.  Z.  Leipzig  1895.  84  S. 
^it  K.).  —  168)  Lugano  1896  (1  :  50000).  —  ^)  Arch.  des  sc.  phys.  et  natur. 
öenf  1896,  XXXIV  (39  8.)  u.  1896,  lY,  Per.  II,  Sept.  1896  (8  S.)  —  i«»)  Ebenda, 
JuttWae.  18  8. 

4* 


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5S  Fr.  Touk,  OeogaoetiMliar  Ailbaa  der  Erdoberfliobe. 

Serpentine  &o.)  in  der  Kette  Ton  Belledonne  ^^^)  seien  besonders  erwähnt.  — 
J.  YtUot  imd  L.  Dnptro  betiehtetaB  Iber  alte  SeliiefinrtyiikUBaleB  im  imien 

der  Masse  des  Mont Blanc ^^3).  —  L.  Duparc  and  L.  Mrazec  schrieben  über 
das  Massiv  von  Trient  in  der  nördlichen  Fortsetzung  des  Mont  Blanc  if>-'^.  Pro- 
togin  im  Zentrum  wird  von  Glimmerschiefer  (Eklogit  und  Ampkibolit)  umgeben, 
die  Ten  nOnttvlifgingen  durehaetit  werdüi.  Die  beiden  Anteren  haben  nodi 
weitere  Beobachtungen  in  dem  Mont  Blanc-HniliT  angestellte^),  so  Über  Graatt» 
kerne  am  Mont  ChSfif  und  in  der  Montagne  de  la  Saxe  unter  Trias,  die  über  Liif 
liegt.  Im  YalVen6  eine  Synklinale  von  Lias-Thonschiefem.  Im  SO  des  Massivs 
Protogin  mit  Gingen  Ten  „Granulit".  —  Im  ndrdl.  Teile  treten  Glinunerschiate 
als  FrotoginumhüUung  auf.  Die  gröfsere  Ausdehnung  des  Karbon  im  Mont  Blano* 
Gebiete  wird  nachgewiesen.  —  Über  den  Sandstein  von  Taveyannaa  und  sein  Ver- 
bSltnis  rar  Flyeoh-Formation  haben  L.  Dnparc  und  £.  Ritter  geaohrieben^. 
Sie  liegen  xwiaeben  echten  Flyschmergelschiefem.  Ihre  emptzren  EfauNUBM 
dürften  aus  einer  entfernteren  Region  thätiger  Volkene  sttnimen. 

6.  C.  Schmidt  hat  die  Geologie  von  Zermatt  erörtert 
Zwischen  der  krystallinischen  Schiefermasse  des  Monte  Hosa  und  dem 
Arolla-Gneifs  (Matterhorn — Weifshorn)  liegen  krystallinische  Schiefer 
und  Kalke  mit  Serpentin,  Rauchwacken,  Quarziten  und  Gyps,  welche 
für  dynamometamorphosierte  Trias-Jura- Ablagerungen  erklärt  werden. 
TraverBo,  Giordano  und  Diener  haben  dieselben  als  archäisch 
aogenommen. 

7.  C.  Mosch  hat  eine  geologische  Beschreibung  der  Kalk-  und 
Sohiefergebirge  zwischen  Reufs  und  Kienthal  herausgegeben  ^^^). 

C.  Bnrekhardt  bat  dan  Kmdeketteii  iwiscben  Klfintbal,  Sihl 
und  Lintb  eine  Monographie  gewidmet 

Dogger  und  Malm  werden  flbwiagert  im  N  Ton  Barriaakalk  (im  6.  von  Bai- 
friesschiefem),  Kieselkalk  und  Echinoderroenbreccie  (N)  und  oolithischen  Kalken 
und  Kieselkalk  (S) ;  von  Grttnsand  mit  Cephalopodec,  Spatangenkalk  und  Coulani- 
Behiohten  <N  n.  8);  TersMnenngeleen  KaUce,  Requienienkalke  und  OrbftvlinMi- 
schichten  bilden  dM  ürgen;  Aptten  nnd  Albien  treten  nur  im  N  auf,  Vraconico 
und  Seewerkalk  (Cenoman)  finden  sich  tnf  beiden  Seiten.  Die  London  -  Pariser 
Stttfe  nnd  Flysch  treten  im  N  auf,  wShrend  die  London-Stufe  im  S,  fehlt.  — 
Zwei  Faltensysteme  kiwien  eieh  (N--8-  n.  WNW^OSO -Bewegung).  —  Der 
Deyenatock  stellt  ein  Bchmales,  auf  Eocan  anfruhendes,  nach  N  übergelegtes  Ge- 
wölbe dar  und  aohliefst  sich  atratigraphieeh  nnd  tektonisch  an  den  Olimisch  und 
Sflbem  an. 

A,  Heim  bat  in  einer  trefFlich  geschriebenen  polemischen  Ab- 
handlang  die  von  Eotbpletz  („Geologischer  Querschnitt  daMh 
die  Oetalpen«*,  „Geotektoniedie  Probleme"  und  „Die  Qrabenbrüohe 
des  Linthtbales")  ausgesprocbenen  Vontellanffen  Uber  die  „Oraben^ 
brüche"  widerlegt  16»). 

Er  erkennt  dabei  sowohl  die  wichtigen  neuen  Thatsachen  (z.  B.  den  Nachweis 
^®*^OM«-Vorkommen8  in  der  Region  des  Lenggelbaches)  als  auch  den  rer- 
Mbiedenen  MBeobaehtungsfehler**  an  und  geht  „irrigen  Meinungen"  in  der  heute 
ünmer  mehr  in  Übung  kommenden  eeharfen  Weiae  ra  Leibe.  —  Webtlg  iet  die 
Uentnng  dee  Lnchtingertobelpreftia,  wo  Botbpleti  Malm  Uber  FlyMb  n  rnamc 

wi)  OB  9.  Hin  18M.  _  IIB)  OB  28266,  1896,  9.  Märs.  3  8.  —  163)  hxA.  le. 
tJl-  ^    -  ^)  Ebenda  1894,  XXXU,  10. 11;  1896.XXXIV; 

WT^\^®®®'  682-34.  -  IW)  Arch.  sc.  phys.  etnat.  1895.  48  S.  -  Ebenda 
^ttMV,  Not.  1896.  —  M?)  Lief.  XXIV  der  geoL  K.  d.  Sohweia.  Bern  1894.  - 
1  »;nnA^*  ^  ^  »«bwel».  Bern  1896,  Lief.  85.  XH  n.  «07  8.  (n»  ^ 

1 :  50000  u.  1 :  250000).  (Arch.  sc.  phys.  et  nat.,  Sept.  1896.)  -  ^  189». 
Vierteljahrsschr.  d.  Naturf.  Ga.  Zürich  XL.  37  S.  mit  FrofildMSteUongen. 


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Schweis.  Österreioli-Üngain. 


58 


SISiHBgiflldie  tbrtofseii  liCit,  an  8«niifife  (V«miflnio),  wihrand  BMh  Heim  eine 

T«rwerfuog  und  Knickung  der  Liaskalke  und  -Saadsteine  yorliegt  and  der  Sernifit 
auf  eine  weni^'  mächti|rc  Verraoanobank  besehränkfc  und  tut  ftUaa  darüber  folgende 
dem  Lias  zuzurechnen  ist. 

A.  Baltzer^'^ö)  ^j^t  sich  über  die  Frage,  ob  das  Linththal  eine 
Graben  Verwerfung  sei  (Rothpietz,  „öeotekt.  Probleme",  1894),  dahin 
ausgeaprocheu ,  dafs  dies  durchaus  nicht  der  Fall  sei;  es  ist  ein 
Enwionithali  was  aulser  ihm  aehon  Escher  d.  Linth,  Heim 
and  Möaoh  erkannt  hatten. 

A.  Tobler  besprach  die  Berriaaschiehten  an  der  Axenatralse 
Mehr  als  20  vorwiegend  echt  kretasische  Arten  sind  daraus  bekannt.  — 
Über  die  Klippsnregion  von  Iberg  (Sihlthal)  hat  £.  C.  Quereau 
(V,  143)  in  einer  ausführlicheren  Publikation  ^''^^  (mit  einer  geologi- 
schen Karte  und  mit  Profilen)  die  zäomliohen  und  tektonischen  Ver- 
hältnisse klargelegt. 

8.  Einen  Ausflug  ins  PlesBurgebirge  {Cfrmibmtdm)  beschreibt 

J.  Böhmi^-^). 

Am  Erzhorn,  Weifshorn  und  an  der  Ova  di  Sanaspans  werden  die  Bündner- 
MfabfBr  vom  Rbat  anter-,  von  älteren  Triasschichten  überlagert  Ein  Belennitenfund 
dentet  auf  Lias.  Den  Fucoidenfunden  in  der  Hoehwaagkette  legt  er  keinerlei  Wert 
bei. —  Die  Bündnerschiefer  hat  auch  G.  Steinmann  besprochen ^^4)^  jene  im  Ge- 
biete awiscben  dem  Vorder-  und  Hinterrbein  spricht  er  als  Oligocän-Fijsch  an.  Auch 
j«Be  in  anterengadis  (naoli  Theobald  Liaa)  gehBren  dara.  —  A.  Bothpleta^^ 
hat  das  Alter  der  Bündnenchiefer  gleicb&Ue  behandelt.  Br  nnterscheidet  zwischen 
Hinter-  und  Yorderrhein:  untere  paläozoische,  obere  paläozoische  und  liasische 
fiändner  (Algäu-)  Schiefer.  £r  schlägt  vor,  den  Namen  „fiUndner  Schiefer"  auf 
die  paliocoischen  Bildnngen  an  beiehrlnken.  —  Seine  „Beitrige  anr  Kenntnia  dea 
Verrucano"  (IV,  128)  mit  besonderer  Beziehung  auf  jenen  der  „Glarner  Doppel- 
falte'/  hat  L.  liilch  zum  Abschlufs  gebracht i?^).  Er  erörtert  dabei  die  Be- 
aiehugen  awiaelien  den  Anthraeitgeeteinen  und  dem  Yerracano,  der  zum  Teil  älter 
alR  die  erateren  aein  dttrfte.  —  Ober  die  Chnrflraten-Alvierkette  enehien  aine 
Abhandlung  Yon  A.  Ludwig!'^). 

9.  Über  die  Glazialablagerungen  in  der  suhalfinen  Schweiz  (vom 
Linthgebiet  ausgehend)  äiifserte  sicli  C.  S.  du  Rieb  e- Preller  ^^ö). — 
A.  Aeppli  hat  die  Erosionsterrassen  und  Glazialscbotter  in  ihrer 
Beziehung  zur  Entstehung  des  Züricher  Sees  betrachtet  1"^^).  — 
TTber  einen  neuen  Aufschlufs  im  untersten  Lias  von  Beggingea 
(KantoD  Sohaffhausen)  schrieb  F.  «chalch  i^O). 


ÖittrrHeh-  Vnga/m. 

Allgemeines.  Die  Fortschritte  der  Aufnahmearbeiten  der  Geo- 
logischen Reichsaustalt  werden  aus  den  Jahresberichten  des  Direktors 
g«  jtaohe)  1894  ond  1895181)  ersichtlich.    Diese  bewegen  sich 

17^)  Bern  1895.  M.  Naturf.  Gs.  in  Bern  267—74.  —  171)  vh.  Naturf.  Gs. 
fS^'L^^»  ^'  183—97.  —  173)  Beitr.  z.  geoi.  d.  Schweiz,  33.  Lief.  Bern  1893. 
158  8.,  mit  K.  (1 : 26000)  n.Prof.  —  i»)  ZDOeoiee.  1896,  648-67.  —  i»)  Ber. 
J-  Naturf.  Qs.  Fcelbnig  i.  B.  IX,  245—63.  —  "6)  ZDGeolQs.  1895,  1—56  (mit 
IM?  ^  ^  Leipzig  1896.    174  8.  —  "7)  ßcr.  Naturf.  Gs.  St.  Gallen 

i5  o  ®*  ~  ^  1896»  556—86.  —  ITO)  Beitr.  z.  geol.  K.  d.  Schweiz  1896. 
121  8.  (mit  K.).  —  W)  H.  Bad.  OeolLA  Heidelb.  1895.  6  Sf  —  >«)  VhGeolBA 
1894,  1-Ö9;  IS96,  1-^66. 


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64  Fr.  Toola,  GeognosÜBCher  Aufbau  der  Erdoberfläche. 

im  Gebiet«  der  heroyniscbeu  Masse,  in  den  Alpen  und  in  Dalmatien 
(y.  Bukowaki  und  Kerner). 

0.  H.  Paul  arbeitete  in  der  PlysehBOBe;  in  MShreii  und  Böhmen  Tietie, 
Hosiwal,  Jahn,  Suefs  und  y.  Tausch.    In  den  Alpen  Vacek  (Bonn— 

Meran— Trient),  Bittner  (Schneeberg,  Traisen  und  Pilach),  Teller  und  Dreger 
(Südsteiermark),  Geyer  (Karnische  Alpen),  t.  Bukowaki  und  v.  Kerner  in 
Dalmatien,  F.  Kofamat  in  Erain.  —  Der  Direktor  etelH  den  baldigen  Beginn 
der  Herausgabe  der  geologischen  Aufnahmen  in  Parbendruckblättern  in  Aussicht. 
Endlich!  Glück  auf!  Wünschenswert  wäre  es,  wenn  die  Fortschritte  der  Arbeit 
(nach  bewahrten  Mustern)  alljährlich  kartographisch  zur  DarstellunK  gebracht 
TTÜrden. 

In  Böhmen  arbeiten  A.  Fric  und  Q.  Laube  an  der  Herstellung  der  geo- 
logischen Karte  im  Malsstab  1:200000;  zwei  neue  Blätter  umfassen  das  Mittel- 
gebirge, das  Leneitzer,  leer-  und  Riesengebirge.  Laube  setzte  die  llevisions- 
arbeit  in  Südbohmen  fort  (Böhmerwald).  Die  Karte  Ton  Biienbrod— Jidin^Braimia 
und  von  Teplitz  bis  Reichenberg  erschien  1895  (Fric  und  Laube). 

Die  Eeambulierungen  und  Aufnahmen  in  Galizien  schreiten  rasch  vor  (Ver- 
ariehnia  im  JbeeolRA).  107  Blatter  der  Speaialkarte  (1  :  75000)  liegen,  von  den 
Gcolofjcn  der  R.-A.  gearbeitet,  vor.  Neu  erschienen  ist  von  dem  „GeoL  Atlaa 
von  Galizien"  Heft  III  (die  Blätter  Oswiecim,  Krzeszowire,  Chrzanow  und  Krakau), 
bearbeitet  von  8.  Zareczny.  Weiter  sind  uns  zugegangen  4  von  W.  Szaj- 
nocha  bearbeitete  Blitter:  Biala,  Zywiec,  Makow  und  Rabka,  der  Hauptsache 
naeh  den  galizischen  Anteil  der  Boskiden  betrefFend  (14  Ausscheidungen  reichten 
au),  und  neuerlichst  die  Blätter:  Gorlice— Grybow,  Muszina,  Jazlo— Dukla,  Eo- 
pianka  und  Lisko  (von  W.  Szajnocha  bearbeitet),  mit  Text  (poln.,  149  S.).  Im 
ganzen  hegen  bis  nm  85  KaitenbUtter  vor  nnd  eine  Übenielit  Uber  den  Btwd 
der  Arbeiten^). 

Fr.  V.  Hauers  Kleine  geologische  Karte  von  österreich-üngarn 
mit  Bosnien  und  Montenegro  (1:2016000)  ist,  von  E.  Tietze 
bearbeitet,  in  5.  Auflage  heraasgegeben  worden  i^). 


A.  BbJimmL  Fr.  Poschepny  (f  25.  März  1895)  hat  die  Gold- 
yorkommen  fiöhmens  nnd  der  Naohbariftnder  in  einer  iim&ngreiclieii 
Arbeit  eingehend  geschildert  und  anoh  die  montan-geologischen 
Verhältnisse  von  Pndbram  aaafohrlich  dargelegt^). 

Die  Kambrium-Fauna  von  Tejrovic  und  Skrey  im  NW  der  „böhmischen 
i"  i*!*^'  ^'  ^'o^Peckj  bearbeitet  186).  Das  Untere  Kambrium  ist 
▼erfreten  dvrdi  die  Przibramer  Grauwacken  und  das  TremoÄnd-Konglpraerat  (=  Eo- 
phytonsandstein)  und  als  oberetee  Qlied  die  Konglomerate  und  quarzitiiehett  Sand- 
steine und  Grauwackensaudsteine  mit  Orth is  Kuthani  (=  1  ucoidensandstein- 
una  Uienellus  Kjerulfi-Zono);  das  Mittlere  Kambrium  durch  die  Paradoxides- 
Bcmeier  von  TJfoTio  und  Skrey  mit  Saudsteinen,  Konglomeraten  und  Eruptiv 
geateinen  (=  Zone  d.  Paradox.  Oelandioue,  d.  P.  Teeeitti  nnd  d,  P. 
ijaviais).  —  Die  Gesteine  des  Kambriums  von  Tejrovic  hat  A.  Rosiwal  einer 
UntennehUDg  unterzogen W).  —  J.  J.  Jahn  hat  die  geologischen  Verhältnisse  des 
Kambriums  von  Tqfovie»)  in  auefthrliohster  Weise  behandelt.  Der  Autor 
aaoptiert  die  bequeme  Barrandesche  Bezeichnung  und  beseiehnet  ala  präkambriiflh 
ue  yatalliniachen  Schiefer  mit  Et.  A  und  einen  Teil  von  Et.  B  (Przibramer 
^^A.X  ^*«'^»™»>"j<^^  (Olenellusstufe)  das  übrige  der  Et.  B,  als  mittel- 
kambrisch  (Paradoxidesstufe)  die  Et  0  und  als  oberkambriedh  einW  Tefl  rea 
Pfc  pVA?"  V  er  mit  d  l.y  (Rokytzaner  Sch.)  das  üntersilur  beginnt.  - 

x-n.  rocta  hat  eine  ParaUole  zwischen  dem  böhmiachen  nnd  bretoniachen  Süur 

GöoiTt  ^v^-^  -  ^  Wien  1896,  Uölder.  -  i«)  Arch.  f.  praki 

1 .75000).  -  »^gJbGeolRA  1895.  405-614.  -  187)  VhGeolRA  1894,  898-405 
n.  44«-49.  -  188)  JbQeolßA  189Ö,  641-790  (mit  Prof.). 


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Böhmen. 


65 


gegeben^.  D«8  bretoaitdie  Devon  k8iine  mit  deB  Btagin  F  und  G  nicht  in 

Vergleich  gezogen  werden.  —  J.  Perner  hat  eine  monographische  Bearbeitung 
der  böhmischen  Qraptolithen  begonnen  ^^).  Nach  dem  deutschen  £eferat  vereacht 
der  Autor  eine  Lösung  der  Itonndatdi«!  Kdonifln-HypotlMBO.  Bt  wll  dabti 
weidlich  fiber  die  „Fremden**  horgelieii,  —  ele  ob  Banaade  ein  Teelieeh«  ge- 


wesen wäre  ! 


£.  Kayser  und  £.  Holzapfel  haben  die  stratigraphischen  Beziehungen 
der  böhmieehen  Stufen  F,  0,  H  Bammdea  aam  rhetnisdien  Deren  eiOrtert^. 

Fj  entspricht  dem  Unterdevon,  Gx  (?)  den  Cultrijugatusschichten ,  G2  u.  G3  den 
Calrenlaschichten ,  Hj  den  unteren  und       den  oberen  Stringocephalenschichten. 

ist  keiüe  einheitliche  Schichtfolge,  das  tiefere  Glied  sind  die  meist  schichtungs- 
keen  hellea  Biifkalket  das  obere  die  wohlgeschichteten  rötlichen  Crinoidenkalke, 
und  stehen  diese  letzteren,  die  Mnenianerkalke,  mit  6|  (EnoUenkalke)  in  naher  Be- 
siehnng.  —  Die  Perm-Anthracite  der  Gegend  Ton  Budweis  besprach  Fr.  Katz  er  1^). 
SandetriDe  and  Qnanite  bUden  die  untere,  Sdiiefer  nod  Behiefertbone  die  obere 
antbracitführende  Abteilung.  Das  Kohlevorkommen  ist  seit  1560  bekannt.  Daa 
Flötz  ist  90 — 125  cm  mächtig  und  wird  von  vielen  Verwerfungen  durchsetzt.  — 
Auch  B.  üelmhacker^^)  hat  das  SteinkohlecTorkommen  der  Permformation 
Bohmeai  besproeben.  J.  J.  Jahn  hat  im  Oebiela  der  oberen  Kreide  in  Oet> 
bdhmen  (Senkungsgebiet)  gearbeitet  und  vielfache  Veränderungen  der  ursprüng- 
lichen Darstellungen  bei  der  Übersichtsaufhahme  vorgenommen  ^^^).  Die  Iser- 
iohichten  und  Teplitzer  Schichten  betrachtet  er  (im  Gegentats  an  F rite  oh)  als 
ferschiedene  Faciesbildungcn  derselben  Zeit  und  steht  dabei  in  Übereinstimmung 
aiit  Schloenbachs  Vorstellung:  „Wo  in  Ostböhmen  die  Teplitzer  Schichten  typisch 
entwickelt  sind,  fehlen  die  Isersohichten  und  umgekehrt  Die  Priesener  Schichten 
Uber  den  Iseradiiehten  gehSreo  noeh  anm  Tnron.  —  Bin  Kreideprofil  bei  Biaehita 
(zwischen  Eger-  und  Elbefurche)  hat  C.  Zahalka  beschrieben j)[q  Schichten 
Ton  Bischitz  hat  A.  Fritsch  an  die  Basis  seiner  Isersohichten  als  Übergangs- 
bildnngen  gestellt;  sie  liegen  nach  dem  Autor  viel  tiefer,  unter  den  Malaitzer 
BeUehten,  im  Bereiebe  der  Welbenbergar  Sehiehten. 

Den  Sohwimmaand- Einbruch  von  Brüx  hat  G.  E.  Laube 
betpioebeni^.  Aach  Fr.  Toula^^)  hat  das  Einbraohflgebiet 
besucht,  und  loll  hemmden  auf  seine  pbotographisohe  Anfhahme 

(Taf.  II)  aufmerksam  gemacht  werden,  welche  beweisti  daSa  einer 
der  Einbrüche  im  abgebauten  Terrain  liegt.  —  Eingehende  Studien 
über  daa  Karlsbader  Quellgefnet  verdanken  wir  A.  Rosiwal^*). 
Alle  Thermen  von  Karlsbad  liegen  auf  einer  Hauptspalte,  welche 
der  Hoffschen  Quellenlinie  entspricht.  Diese  kann  nun  auf  eine 
Länge  von  1824  m  verfolgt  werden  (Hoff,  1825,  konnte  sie  auf  998  m 
Lange  nachweisen). 

Eine  Übeniohtskarte  des  NW- böhmischen  Braunkohloigebirges 
Aa&igwKomotau  in  1:144000  ist  ersohienenl^. 

G.  K.  Laube  hat  SehildkrSImreste  ans  der  bShmieelieB  ftwakoUenfomia* 

tion  beschrieben 200)  (Trionyx  Pontanus).  Sie  stammon  aus  dem  oberen 
Haagendfiötz  mit  grauem  Letten,  welche  dem  mittleren  Miooaa  (Helvetiache  Stufe) 

^   * 

^  B.  8.  d'^tudee  So.  d.  Angers  1894.  —       Teehedhiiehe  Frau  Jos. -Ak. 

1894,  Nr.  Illa  (tschech  );  deutsches  Ref.  VhGeolRA  1895,  92.  —  "0  JbGeolRA 

1894,  479-614.  —  192)  Ost.  Z.  f.  Berg-  u.  Hüttenw.  1895,  43.  Bd.  Sep.-A.,  26  S., 
Wtg.K.(imText).  —  «3)  Teplitz  1895.  7Ö  8.  —  1")  VhGeolRA  1895,  161—76. 
JböeolRA  1895,  125—218.  Vgl. «neh  VhGeolBA  1896, 169*75.  —  W)  JbOeolBA 

1895,  85—102.  —  196)  Sitzb.Nat.-Med.V.  f.  Böhmen  1896,  1,  1—11.  —  V.  z. 
verbr.  naturw.  Kenntn.  Wien  1896,  XXXVI,  1.  87  S.  (Yortr.  am  6.  Not.  1895.)  — 

JbOeolBA  1894,  671—788.  Vgl.  auch  V.  ».  Verbr.  nat.  Eennta.  Wiea  1896, 
555-671  (rait  geol.  K.  1 : 50000).  —  iW)  TepUts  1896.  —  *»)  Abh.  d.  deutich. 
Mturw.-med.  Y.  t  Bdhmen  „Lotoe"  I,  1. 


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M  Fr.  Toula,  Qeognoatischer  Aufbau  der  Erdoberfläche. 

imgeliSren ;  darunter  treten  auf:  die  unteren  Hangendflötie  und  Letten,  nit  dem 

Hauptflötz  und  Liegendletten  zur  Mainzer  Stufe  gerechnet,  Süfswasserkalke 
DiatomeeuBohiefer  (Triouyx  ap.)  und  die  plastiachen  Thone  von  Priesen,  welche 
dar  Aqaitaniaelien  St«&  ngembiiet  worden.  Die  liegenden  Braunkohleneandsteine 
•iad  Mittel-OIigocän  (Tongrische  Stufe). 

Das  Moldauthal  zwischen  Prag  und  Kralup  schilderte  J.  KlvaDa20i).  — 
J.  E.  Hibsch  Teröffentliohte  eine  geologische  Karte  der  Umgebung  von  Tetschen 
mit  JirliateniDg«|M>). 

B.  Mäkm,  Schlesien.  A.  R  osiwai  hat  über  seine  Aufnahme- 
Arbeiten  im  kryBtalfiDiaohen  Gebiete  des  Oberlaufes  der  Schwarzawa 
Bericht  entettet^B). 

Eine  schöne  Antiklinale  wies  er  in  der  Peripherie  dee  Olimmereohieferbegens 
bei  Swratka  nach.  Das  gegen  NW  anschliefsende  Gebiet  wird  in  späteren  Mit- 
teüungen  behandelt«»*).  Ein  Blick  auf  daa  ältere  Profil  Lipoids  (8. 185)  und  anf 
dae  neue  (8. 187)  lifst  erkennen,  wieviel  Terwickelter  der  Bau  des  Gebirges  ist!  — 
Eine  ausführliche  Arbeit  über  krystallinische  Schiefer-  und  Masaengesteine  nnd 
Über  sedimentäre  Ablagerungen  nördlich  von  Brünn  hat  L.  y.  Tausch 205)  ver- 
SiTenflieht,  als  Erläuterungen  cum  Kartenblatt:  Boakowita— Bianako.  Mit  aus- 
führhchen  Litteratnrangaben  Aber  dieeee  seit  langem  so  wohlatndierte  Gebiet 
(269—77).  —  Ein  Ref  ttber  Fr.  Smydkas  Arbeit  über  Rittberg  (Mähren)  kat 
J.  J.  Jahn  gegeben*»).  Unteres  Ober-Devon  gleichalterig  mit  dem  Devon  Ton 
ObevwKnntendorf  in  Preufsen.  —  E.  E.  Suefa*>7)  hat  den  öatl.  Teil  des  Blatte» 
Urols-Mesentsch  in  Mähren  aufgenommen.  KryatalUniiehe  Bebieftr,  Qnnit  viid 
Granit-Gneifs,  fraglich-miocüne  fossilienfreie  Sande  (Aujead)  nnd  junge  Lehme  and 
Sande  als  Zersetzungsprodukte  dos  Grundgebirges  werden  auageaehieden. 

Mehrere  Abhandlungen  hat  A.  Rzehak^OS)  über  geologiaehe 
Verhältnisse  in  Mähren  herausgegeben. 

Unter  jujderem  folgt  wieder  eine  auch  an  persönlichen  Auafällen  reiche  Er- 
widerung auf  BittneiB  Binwürfe  (V,  I8S).  In  der  Gegend  attdlieh  nnd  SaUich  m 
JJnlnn  hat  derselbe  Autor  mehrere  Miocanlokali täten  besprochen«»).  —  Eine 
auatührliche  Darlegung  hat  er  weiter  den  Nieratschitzer  Schichten  gewidroetaw). 
llMMlben  rmehen  l»b  Austerlita,  sind  bis  60  m  mächtig,  achUelaen  aich  am  engsten 
an  die  Menilitschiefer  an  nnd  werden  nie  oberaCee  Eodbi  oder  nnteretea  OUgoeia 
auigeiaist.  —  in  einem  ausfuhrlichen  polemischen  Referat  äufsert  sich  AI. 
JBlttner  über  die  neuerliche  Abhandlung  von  A.  Rzekak2ii),  die  Stellung  der 
OncophomcMehten  betrelfend,  und  bestreitet  die  Berechtigung,  dieselben  mit 
Sicherheit  mit  dem  Gmnder  Hoiisont  n  9araUoliaieren>i>). 

Die  Verhältnisse  des  Ostraa— Karwiner  Stdokoblenffebiets  hat 
W.  J  1  c  in  8  k  y  in  Betracht  gesogen 'IS). 

««.«if'"  geologisch-bergmännische  Erwägungen  zu  deneelben  Ergeb- 

nS!  Li!;,'^  D  Stur  auf  Grund  der  paläontologischeu,  dafs  das  weatliche  Gebiet 
Tilt«?^  ^^f  i^i^ger«  gl»ttbt  (gegen 

We  fskir.h.n  ^?^^''^^'}^  Fortaetanng  dir  flStafUirenden  Vormatiei  bU 
weiiskirchen  immerhin  Toriianden  an. 

C.  Osta^en.  I.  Allgemeinea.  AL  Bittner«!^)  zeigte,  dafii  die 
UberachiebuDga^Ersoheiimiigen  in  den  Oatalpen  —  entgegen  der  m 

202>  'Jvhi^ü^l^^"^'  V.  Böhmen.  Prag  1895.  iX,  3.   114  S.  - 

1895  fsi    ^9  f:i"^rl''  ^'o.^"»  «0  S.  (mit  K.).  _  M»)  nOeolBA 

«66^494  -  aoetvKT''^^^  ^  ^^"^^^  1^96,  176-89.  ~  ^)  JbGeolRA  1895, 
Bitti  mi.  IM^^  ^i^«^  -  ""'^  Ebenda  97-106.  -  208)  ^aturf.  V. 

SSlenm^o?  T,*;  -       ^^«"«i»  11  8.  Auch  Ann.  des  Mus. 

ST  -  "nr.Lr.f'.^^Jf    r  Brtnn  XXXIV,  Brünn  189«. 

Nr  13    18  8  ^^^^^  ^81-  V,  182.)  -  2i2)  vhQeolRA  1894, 


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Mähren.    Schlesien.   Ostalpen.  67 

A.  Bothplats^^)  ausgesproehenea  Meinung  —  ISqgBt  bekannt  nnd 
dne  aUgemein  verbreitete  Enoheiniuig  eind. 

AL  Bittner  liit  Mine  Polemik  gegen  die  Mojsisovics'sche  Trias-Nomenklatiu 
m  allem  gegen  die  veränderte  Anwendung  des  Begriffs  „norisch"  in  überaus 
scharfer,  aber  logisch  gewils  unanfechtbarer  Weise  fortgesetzt ^^^).  —  Die  £in- 
fVbniif  der  Besefehnung  Myophorien-SehJehtoi  fBr  die  Beiehenhaner  Kalke  dea 
aataiiB  alpinen  Muschelkalkes  wd  von  Bittner  auf  das  bestimmteste,  als  yer- 
wirrend,  zurückgewiesen 2i7j.  —  Benecko^^^)  hat  Bemerkungen  über  die 
Gliederong  der  oberou  alpinen  Trias  und  Uber  alpinen  und  auTseraipinou  Muschel- 
kalk gnnaoht,  wobei  er  sich  inBesng  auf  die  Yervendang  dea  Terminus  „noriaeh" 
auf  die  Seite  Mojsisovics*  stellt.  Er  spricht  sich  anch  gegen  eine  Erweiterung 
des  Komplexes  des  alpinen  Muschelkalkes  nach  oben  hin  aus,  worin  er  mit 
Bittners  Voneliligeii  in  adiSnerÜberehiBtiniinung  sich  beAadet.  —  AI.  BittnaY^lS) 
hat  weitere  aasfilhrliche  Bemerkungen  zur  neoaaten.  Nomenklatur  der  alpiiaa  TTias 
T«röffentlicht,  worin  er  die  künstliche  Neubenennung  der  Triasabteilungen  verwirft 
and  dafür,  anschliefsend  an  die  bisherige  Gliederung  und  den  neuen  Erkenntnissen 
Bednraog  tragend  (V,  199),  folf^da  Eintclliing  roreehligt  (Y,  199):  I.  Untere  kalk* 
arme  Gruppe ;  Werf^ner  Schiefer:  [fieser  und  Campiler  Schichten  =  Buntsandstein. 

II.  Untere  Kalk-  (Muschelkalk-) Gruppe :  Qutensteiner  und  Ileichenhaller  Kalk  (unterer 
Maschelkalk  Ton  Judicarien);  Cepbalopodenlagor  von  Beutte  und  Grofs-Reifling, 
Prezso-  nnd  Recoarokalk;  Reiflinger  Kalk,  Partnachschichten,  Wettersteinkalk, 
Baebenstelner,  Caaeianer,  Wengen  -  Schichten  (Schlerndolomit,  Marraolata  -  Esino- 
kilk)  «  Schreyeralmscb. ,  Recoarostufe  (LadiDisch)  oder  alpiner  Muschelkalk. 

III.  Mittlere  kalkarme  Gruppe:  Aonsohiefer,  Raiugrabener  Sehiefer,  Lnnaac  Sand- 
stein (Raibier  und  Schlernplateau  -  Sch.)  =  Karnische  Stufe  =  Letteokohle. 
lY.  Obere  Kalkgruppe :  Opponitzer  Kalk,  Ostreenkalk  der  bis  einschliefslich  zu  den 
Baingrabener  Schiefern  hinabreichenden  Cardita-Schichten  (Torer-  und  Heiligen^ 
Kreuser-Sehichton) »  Qypakeiiper.  —  HaUatitter  Kalk  «ad  obertriadiaeher  Korall- 
riffkalk: Einlagerungen  im  Hauptdachstein  bzw.  Hauptdolomit.  Die  ganze  Gruppe 
=  Norisch  oder  äquivalent  dem  Hauptkeuper.  V.  Kössener  Schichten  (obere 
kalkarme  Gruppe)  und  oberer  Dachsteinkalk  Rhät.  Die  Anwendung  des  Ter- 
■inu«  „Norisch"  für  etwas  ganz  anderes  (für  die  II.  Gruppe)  verwirft  B.  mit  Recht. 
Da«,  was  früher  als  norisch  beaeicbnet  wurde,  liegt  ttbar  der  Kamisehen  Stafai. 
(Umsturz  von  1892,  V,  197.) 

E.  V.  Mojsiso vi 08^20)  hat  über  den  ohronologisohen  Umfiaog 

des  Dachstein kalks  eine  Mitteilung  gemacht. 

£r  kommt  zu  dem  Schlufs,  die  Periode  des  Dachsteinkalks  umfasse  13  palä- 
ontologische Zonen,  von  denen  7  der  Triaa  und  6  dem  Liaa  angehören.   Ea  wird 

erst  das  Urteil  der  berufenen  Beobachter  abzuwarten  sein,  ob  diese  Annahmen 
oder  inwieweit  sie  berechtigt  seien.  Uns  erscheinen  die  Beweise  dafür  nicht  aus- 
relekend.  —  HaUatitter  Kalk  nnd  Dachsteinkalk  erscheinen  schliefsUch  als  ver- 
schiedene Facies  vereinigt:  Konülriif-,  Megatodonten-,  Cephalopodenkaik-,  Mergel-, 
Hauptdolomit- Facies  werden  unterschieden,  was  altbekannten  Thatsachm  ent^ 
spricht.  —  Eine  Monographie  der  Lamellibranchiaten  der  alpinen  Triaa  hat  A. 
Bittnar  kerauaangeben  begannen^). 

2.  W.  Salomon  hat  im  Adamello- Gebiete  g6ologi8Qh--petTogrBiph\sche 
Studien  vorgenommen  222j  In  der  nördl.  Adamello-Gruppe  fallen  die 
unlflgarnden  Schichten  ,,ioi  Gegensatz  zu  LöwlA  Annahme"  (V,  204) 
nnter  den  Tonalit  ein.  Derselbe  ist  intrasir  and  anterirdisoh  erstarrt. 
NoEd-  und  Sttdstook  bilden  eine  „untrennbare  Einheit'*,  yoreoc&nes 
—  • 

Geotekt.  Probleme  1894.  —  216)  VhöeolRA.  1894,  Nr.  15  (8  S.),  u.  Wien 
W,  Selbstverlag.  16  S.  —  317)  Ebenda  1895, 4,  124—28.  —  218)  ßer,  d.  Naturf. 
üs.  ireiburg  i.  B.  IX,  8S1— 44.  —  »•)  Wien  1896.  8«  S.  ThGMiRA  18«6, 
ll  Z'f'  ~  ^^^nda,  6—40.  —  221)  Abb.  GeolRA  Wien  1896.  286  8.  (mit 
^4  Tat).  —  222)  siteb.  AkBerlin  1896,  XI,  1033-48. 


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58  Fr.  Tonla,  Geognostiseher  Aofbaa  der  Srdoberflieh«. 

Alter  kann  nicht  bewiesen  werden.  —  C.  Riva^^S^  besprach  die 
paläovulkaüischen  Gesteine  der  Adamello-Gruppe. 

G.  A.  Eoeh^*)  hat  über  die  Goeilsinseln  zwischen  Bellih 
und  Gaoerthal  im  Ebätikon  geBohmben. 

Dem  Gebiete  „der  Triasfolten  im  NordoeteD  der  Srmurlmü*' 
widmete  F.  S.  Suefs  eine  kleine  Monographie 'S'').  Er  beaptiolit 
darin  die  verschiedene  Ausbildung  der  kiyetalluiiBohen  Sohiefbr 
(Glimmenchiefer  und  Phyllite)  als  Facies  der  Metamorphose  (Be" 
laRtungs-  und  Regionalmetamorphose).  Der  Hauptsache  nach  werden 
die  petrographischen  Verhältnisse  erörtert  (612 — 70).  Die  Dolo- 
mite und  die  begleitenden  quarzitischen  Gesteine  liegen  teils  am 
Scheitel  oder  am  Südflügel  der  Antiklinalen  der  jüngeren  Quarz- 
phyllite  „der  Steinkohlenformation",  teils  innerhalb  der  Kalkphyllite 
als  Einfaltungen  (Profil  auf  S.  601).  Zwischen  den  beiden  Phyl- 
Uten  werden  Diskordanzen  gezeichnet.  Die  Phyllite  bilden  Syn- 
klinalen und  Bind  weiter  im  Osten  durch  Abtragung  verschwunden. 

M.  Yacek^)  hat  einen  Berieht  über  seine  Neuaufiiahnien  im 
MnsUry-eOia  erstattet.  BotUegendee  (mit  Walohien)  aber  dem 
Porphyr,  darüber  Buntsandstein  nnd  Böth  (Konglomerate,  GrodlM^ 
Sandstein  [!],  Schiefer  mit  Bellerophon,  Avionla  Ciarai- 
Schiefer,  Mergel  und  Schiefer  mit  Naticella  costata,  Zellen- 
dolomit), Muschelkalk  (roter  Konglomerat-Sandstein  mit  Voltaia 
recubariensis,  Merfrelkalk  mit  Halobia  Sturi,  Diploporen- 
Dolomit),  Keuper  (Schiefer  und  Mergelkalk,  Melaphyrtuff,  Raibier 
Schichten,  Hauptdolomit),  Rhät  (Avicula  co  ntorta- Schiefer, 
Kalk,  Oolith  und  Dolomit),  Oberer  Lias  (Oolith,  Crinoidenkalk), 
Oberer  Jura  (Boter  Tithonkalk,  Diphyenkalk) ,  Obere  Kreide  und 
EooSn  (Scaglia  nnd  Nummulitenkalk  und  -Schiefer).  —  Derselbe 
Autor  hat  anoh  in  der  Gegend  von  Trüni  BevisionBanlaabmen  aus- 
geführt 226)  _  Arthaber  hat  in  den  Judicarien  die  Triai 
studiert^?).  Bei  Oreto  hat  er  einen  KeLi^  von  Bnorinus  n.  sp. 
aufgefunden.  Der  untere  nnd  obere  Musohelkalk  wurden  ausge- 
beutet. Ceratites  nodosuB  ist  von  ThornquiBt  richtig  bestimmt 
worden  (!). 

Einen  Führer  in  das  Porphyrgebiet  von  Bozen  hat  V.  Gr  edler 
herausgegeben  228)_  —  Die  Eriiptionsfolge  der  triadischeo  Eruptiv- 
gesteine von  Pi-edazzo  hat  W.  C.  Brögger'^^^j  festzustelleu  gesucht: 
Turmalin-Granit,  Monzonit,  Labradorit-  und  Augit-Porpbyrit,  Camp- 
twnt-,  Liebenerit-  und  Nephelin-Porphyr.  (Erschien  als  II.  Bd.  dee 
Werkes  aber  die  Eruptivgesteine  des  Kristiania-Gebiets.) 
^  u  ;  ?olnx  ^»  2^^)  die  Fauna  der  Kalke  der  JfoiwÄ* 
behandelt  230)  Aussohluifl  der  GaBtropoden).  Anoh  der  KontaW- 
metamorphismu»  der  Gneifte  und  in  Homfelae  umgewandeltsB  Peim 

*iS2:  f;i**'  1896,  XVII,  159  —  227.  —  ^)  VhGeolRA  1894. 


»)  Pallontogr.  Stutt^irt  1895    2''?^^'  ^ 


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Ostalpen.  59 

wurden  besprochejQ 23ij^  —  FrecH  und  W.  Volz  haben  die 
Korallen  der  Schichten  von  St.  Cascdan  neu  bearMtet^. 

Über  die  Geologie  des  Garda^StM  bat  E.  Taramelli  ge- 
Bollrieben 

Hax  SehloBser^)  hat  einen  Aufsatz  „zar  Geologie  von  Nordtirol^'  ge- 
BChrieben,  worin  er  den  Nachweis  erbringt,  dafs  die  für  Berchtesgaden  und  das 
Salakammergut  charakteristische  Ausbildmig  der  Trias  westlich  im  Innthal  (St.  Jo- 
bann  b  Tirol)  beginnt  Aneh  hier  findet  sieh  der  SamMU-Doloiait  mit  Pomilien 
(AnuBonitaii  BfnATan,  Qastropoden,  Brachiopoden  und  Diploporen)  und  mit  Ein- 
lagernngen  von  mergeligen  Raibier  Schichten  in  den  oberen,  ron  Virgloria-Kalken 
in  den  unteren  Partien.  Auch  ttber  Lias  und  £reide  finden  sich  Angaben.  — 
Um  Bodan  von  Lunabmek  aog  JT.  Blaaa  in  Betraehtnng*»^). 

3.  Vom  E.  E.  Ackerbau -Ministerium  sind  die  Hesultate  der 
Unteniicihang  des  Bergbau-TerrauiB  in  den  lousm  ▼eröffent* 

lioht  worden^).  Auf  der  Karte  sind  Gneilsi  Gh»nulit^  Homblende- 
flohiefer,  Glimmersobiefer,  Ohloritsobiefer  und  Ealksohiefer  und  Kalk 
ausgeschieden.  Die  Gänge  streichen  vorwaltend  von  SW — ^NO  and 
Teiflächen  gegen  SO.  Das  Schichtstreicben  südlich  vom  Goldberg 
ist  ein  darauf  normales  (SO — NW  mit  SW-Verflächen),  im  W  vom 
Sonnblick  (am  Zirmsee)  aber  N — S  gerichtet  bei  westlichem  Ver- 
flachen. —  F.  Löwl237)  (V,  204)  hat  über  den  Bau  des  Grofs- 
Venediger  und  den  Granatspitz-  Kern"^^^)  in  den  Hohen  Taitem 
geschrieben.  Der  Kerugranit  (ein  „knollenführender  Flasergranit") 
dei  Grois-Venediger,  gegen  die  Grenzen  im  0  und  8  zu  Aplit  und 
knoUenlosem  Granit  Übergebend»  bat  den  Sdiiefeigneils  and  Hom- 
blendegneils  der  HtUle  im  Eontakt  yerSndert,  £jkg]immer^  und 
ChloritBchiefer  folgen  im  8,  darüber  PhyDite  im  N;  sie  erscheinen 
auch  eingeklemmt  im  Kerngranit  und  im  knollenlosen  Granit.  SohoUen- 
förmige  Zerstückung  (Horste).  —  Auch  in  der  Granatspitzmasse  liegt 
der  „Kerngranit",  dem  Alter  nach  dem  Protogin  der  Westalpen 
gleichzustellen,  als  „starre  Scholle  mitten  im  wildesten  Faltenwurfe 
der  alten  Schiefergesteine".  Die  Intrusion  erfolgte  vor  der  ersten 
starken  Faltung.  Über  dem  Kern  flache  Schieferwölbung,  in  der 
Vmgebmig  inteDsive  Faltung  und  überstürzte  Falten. 

Übtr  den  Gabiigabau  der  Badgiädier  Tauem  beriahtate  F.  Fr  ach  98»)  (mit 
trefflichen  lUastrationen  von  E.  Suefs).  Gneifs,  Glimraerschiefer,  halbkrystalli- 
niwhe  Gesteine  der  „Schieferhülle"  Kalk-  und  Quarz-Phyllit,  Quarzit  bilden  das 
Qnmdgebirge;  NW— SO  streichend  und  steil  aufgerichtet.  Die  Triaagesteine  be- 
Bitzen wesentlich  ruhigere  LagemBg.  Warfanar  Sahiefer,  durch  Gypa  angadaatat, 
Diploporen-Dolomit  und  Rauchwacke,  Pjrit- (Kalk-) Schiefer  der, Cardita-Schichten 
aU  Einlagerung  und  £infaltung  im  Kalk.  Hauptdolomit,  Lias  nur  in  vereinzelten 
nBnicbtttlcken**.  Naimnnlitenkalk  über  Thonen  mit  Pechkohlen  am  K-Hanga 
des  Diploporen-Dolomits  (Qümbels  Funde  bei  Eadstadt).  Einfaltung  der  Triaa 
Überschiebung  der  Trias  durch  Glimmerschiefer  (Twong).  Faltenverwerfung. 
Wabenversenkung  im  Taurachthale.  Faltung  in  der  mittleren  Kreide,  Senkungs- 
nrbha  (W— 0  n.  N— 8)  im  TcrtiXr.  —  A.  Boaiiral  hat  dia  kiTataltfaiiaahaD 

23^)  BSQltai.  XIV,  1895,  286—89.  —  »«)  Paläontogr.  Stuttg.  1896.  124  S.  — 
2  Atti  Ac.  degli  Agiati  IX,  Eovereto.  —        VhQeolRA  1895,  340— Gl.  — 

B«.  Naturw.-med.  V.  Innsbruck  1896.  28  S.  (mit  Taf.).  —  *W)  Wien  1895. 
loL^  (""it  K.  1 : 25000).  ~  »l)  JbOaolBA  1894,  51Q— 82.  —  Bbanda 
I8d5,  615—40  (mit  K.  1 : 75000).  —  *»)  Sitab.  AkBarlin  1896,  19.  Not.  83  S. 


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60  Fr.  lonlA,  <}eog;nostiMli«r  Aafbau  der  Erdoberflaebe. 

und  „halbkryateUinisohen'*  Schiefer  aus  der  UmgebuBg  der  Radätädter  Taaen 
•inMk  Stadium  nntanogaD^. 


4.  Fr.  Simonys  groise  und  musterhafte  IMiMi- Monogra- 
phie^) itt  knrz  vor  Beinem  Tode  (f  20.  JuH  1896)  in  glämnnder 
Weise  zum  AbBohloia  gebracht  worden* 

G.  V.  Arthab er2«)  hat  in  den  Reiflinger  Kalken  bei  Btif&ng  (im  Tiefen- 
graben an  der  Enne)  reiche  Muschelkalk-Ammoniten-Fundstätten  aaegebeutet  und 
einen  Teil  seiner  Funde  bereits  beschrieben.  Es  sind  die  Schichten  des  Cera- 
tites  binodoana  Haner  (68  Arten!).  Im  Httagenden  fand  er  Halobiaiiidiicaitn. 
Das  Profil  im  Salzathal  weist  folgende  Stufen  auf:  Untere  Seiflinger  Kalkt 
(Cephalopoden-Horizont) ,  Obere  Reiflinger  Kalke,  Mergelniyeau  mit  Halobis 
Lonmeli,  Oberster  Eeiflinger  Kalk  und  Schichten  der  Halobia  intermedia, 
Aonscbiefer,  Raingrabener  Sehiefer,  Lauser  Sandstein,  OpponitMr  Kalk,  Haupt- 
dolomit. 

AI.  Bittner  hat  über  die  Verhältnisse  der  Trias  im  Gebul; 
des  Traisenfilmes  (Nieder- Österreich)  mehrere  vorläufige  Mitteilungen 
erscheinen  lassen  243)  gj^g  Reihe  von  neuen  Fossilien-Fundstätten 
nachgewiesen  (Muschelkalk,  Halobien-  und  Aonschiefer,  Gyroporellen- 
und  Opponitzer  Kalk).  Überschiebungen  von  Muschelkalk  über 
Neokom  (Aptychenmergel)2'i4).  _  Auch  im  Fielachthal  hat  A. 
Bittner  Begehungen  ausgeführt 245)  und  die  vier  oberen  Haupt- 
abteilungen festgestellt.  Aus  den  gegebenen  lehrreichen  Profilen 
(8.  387)  kann  man  anf  das  Beste  die  Entstehung  der  Übendde- 
bungen  an  Faltenyerwerfangen  verfolgen,  doroh  welche  der  Husehsl- 
kalk  und  die  hangende  Sohiohtreihe  auf  den  Hauptdolomit  und  sn 
einer  Stelle  sogar  über  das  Neokom  au  liogen  kommt 

0.  M.  Paul 246)  hat  gezeigt,  dafs  am  N-Rand  des  WienerwaUn 
die  Fiyschfalten  nach  N  überschoben  sind,  während  sie  im  Innern 
ganz  regelraäfsige  Sättel  und  Mulden  bilden.  Über  Neokom  Ober- 
kreide und  Eocän.  —  K.  A.  Redl  ich  247)  besprach  einen  von 
Dr.  Starke  bei  Hütteldorf  (Wien  W)  im  Kreideflysch  gefundenen 
Zahn  von  Ptychodus,  wodurch  das  Vorkommen  auch  der  oberen 
Kreide  im  Wiener  Sandstein  neuerdings  bestätigt  wird  (Acantho- 
oeras  Mantelli  —  Inoceramus  Cripsi  im  Kahlengebirge). 

A^'  ^*  ^'  Tausch  hat  sich  über  Schlier,  Oncophora-Schichten 
m  im  Hausruck  ausgesprochen  248).    Der  „Schlier" 

(Mergel)  liegt  ohne  Sandunterlage  auf  dem  Granit  (entgegen  F.  R 
ouefs).  Die  Kohle  entopricht  dem  florisont  der  Belvedere-Sohidi- 
ten.  —  Depdret249)  hat  sich  ttber  die  mioÄne  Wirbeltieribmis 
von  Eggenburg  in  Nieder-Österreioh  geäulsert.  —  AuftchlOase  in 
den  tertiären  und  jüngeren  Bildungen  des  Wiener  Beckens  im  Gebiet 
von  Wien  hat  F.  Karrer  festgehalten 2ö0)  (Profil  der  Krottenbach- 
einwölbung  im  XiX.  Bezirk  Wiens). 

BL  ^al*"  «''°}^^  ^??*' —      Wien  1896.  184  S.,  lB2Taf.,  WTert- 

Utl  rnTt  fr?  /-  Öst-Ung.  u.  d.  Orient  1895,  X,  Heft  1  u.  2. 

u  14  ""'^Pi^f-  VhGeoittAi896,  120-26.  -  243)  VhGeolRA  1894.  Nr.  10,  H 
88^  q7  IS^?^*/'*  -  ^^enda  1896,  331-36.  —  läbenda  1896, 
189^  219"  ^8^  5  ^896,  311-18. 818. 819.  -  »«)  JbGeolBA 

22  ß  Ü  ,p1  VhGeolRA  1896,  304-11.  -  8»)  Sit.b.AkWi«i  IW». 

SS  e.  —       JbGeoIRA  1895,  59—76. 


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Ostalpw. 


61 


6.  In  einer  ausführlichen  Arbeit  über  das  Kiesvorkommen  von 
Kallwang  in  Ohersteier  von  E,.  Canaval^Sl)  findet  sich  (S.  73)  eine 
Darstellung  der  Verhältnisse  zwischen  den  Gneüsen  und  den  bodifar 
mefcamorphonwten  Gefteinen  der  KarboBBeriei  die  Brwälmung  ver- 
dient. Der  AntoT  kt  snf  Grand  seiner  viden  Beobaehtangen  an 
den  Gfaphitvoikommninen  nicht  zn  der  Überzengung  gekommen,  dafs 
die  von  Vacek  angenommene  unkonforme  Lagerung  des  Karbon  über 
der  Oneifsbane  bewiesen  nei;  ihm  scheint  es  vielmehr,  dafs  nachträg- 
liche Störungen  zwischen  den  plastischen  Graphitschiefern  und  den 
starren  Gneifsen  die  Erscheinungen  sehr  gut  erklären  könnten.  Zum 
Vergleich  werden  die  Lagerungsverhältnisse  zwischen  den  nach- 
giebigen Bleiberger  (Raibier)  Schiefern  und  dem  erzführenden  Kalk 
herbeigezogen.  —  M.  Yacek  hat  eine  andere  Vorstellung;  nach 
seiner  Darstellung  liegen  die  Brie  im  Uoarzpbyllit^. 

J.  Dreger^  bat  Uber  seine  Aofnabmen  im  Baäm'^QAwf$he^ 
liebtet  (AngeogneiJb  im  O,  Granitgneiljiy  Glimmersobiefer,  swei  8er« 
pentinzfige,  i^ogit);  desgleichen  über  die  Gegend  von  Stor^  in 
TIntersteiermark  2^)  (Leithakalk  vorherrschend  auf  Triasfelsen).  — 
Auch  C.  Dölter^^)  hat  über  den  Bacher-Granit  geschrieben;  er 
wurde  von  D  reg  er  mehrfacher  Unrichtigkeiten  geziehen  256).  — 
Über  das  Bacher -Gebirge  (V,  252 — 55)  sind  mehrere  petrogra- 
phische  Arbeiten  hinzugekommen.  So  von  F.  Eigelbs?)  über 
Porphyrite,  Granulite,  Gneüse  &c.  und  von  A.  Potoni^äS^  über 
Gnnite  und  Porphyrite.  —  Über  das  krystallinisohe  Schiefergebirge 
der  Dngebong  ven  F&iau  bat  F.  EigeP^^)  ausfÜbrlidhe  und  sehr 
ins  Einzelne  eingebende  Darlegungen  gemaobt.  Gneils,  Glimmer^ 
schiefer  (Granulit^  Ampbibolit,  Sericit,  Glimmerscbiefer  und  Talk» 
•diiflfer).  —  Im  krystalliniscben  Schiefergebirge  zwischen  Drau-  und 
Krainach-Ihal  {iiem&fh^r  Anteil  Kwalpe)  haben  Korn,  Doel- 
ter,  J.  A.  Ippen  und  K.  Bauer  gearbeitet 260),  —  Dag  Tertiär- 
gebiet um  Hartberg  in  Steiermark  und  Pinkafeld  in  Ungarn  hat 
V.  Hi Iber 261)  aufgenommen.  In  meist  horizontaler  Lagerung 
treten  mediterrane,  sarmatische  und  pontische  Ablagerungen  auf. 
Zn  obeist  liegt  Diluvium :  Löfs,  Flufsterrassen  und  blockfuhrender 
Sohutt. 

7.  R.  Canaval^^)  hat  gezeigt,  dafs  in  der  Kreuzeok-Orappe 
bei  Greifonburg  b  Kä/ndm  Homblendegestone  reobt  bänfig  sind^v 
dafs  am  Graakofel  Tonalit  auftritt  und  Porphyrite  mehrfach  vor- 
kommen. Transversale  Schieferung  verwischt  viel&di  die  ursprüng- 
liche Schichtung.  Auch  die  fächerförmige  Klüftung  stimmt  mit  der 
Schichtung  nicht  überein.  —  Über  die  Auf brucbszone  von  Eruptiv- 

361)  M.  Naturw.  Y.  f.  Steierm.  1894  (1895).  109  8.  —  2«)  VhGeolRA  1895, 
296—300  (mit  K.).  —  253)  Ebenda  1896,  84—90.  —  254)  Ebenda  291—93.  — 
^  M.lf»tuTW.  V.  f.  Steierm.  1894  (Graz  1895).  —  266)  VhGeolÄÄ  189ö,  379.  — 

M.  Naturw.  V.  f.  Stdfrm.  1894,  901,  u.  1896.  —  »)  llin.-p«tr.  M.,  Wien 
1894,  360.  —  369)  JB  d.  Seckauer  Gymn.  Graz  1895.  104  S.  (mit  g.  K.  1  :  25000). 
gwn  vgl.  M.  Vacek,  VhGeolRA  1896,  294!)  —  «»^  M.  Naturw.  V.  f.  Steierm., 
«M  1898  (1895).  —  281)  jbGeolBA  1894,  889—41«.  —  «")  ElMnda  1895, 


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69  Fr.  TonU,  Geognottitcher  Aufbtn  der  Srdoberfläoli«. 

gesteinen  in  Südknrnten  zwischen  den  Karawanken  und  Sannthaler 
Alpen  äufserte  sich  H.  G  r  a  b  e  r  '^^^).  Im  Grünschiefer,  auf  iiberkippter 
Trias,  liegt  Diabas.  Oranitite  in  einem  gneifsartigen,  sedimendären 
Schiefer  und  im  Tonalitgneifs  geben  am  Rande  in  Porphyr  Uber.  — 
Eme  ▼ortrefflidhe  geologische  Karte  der  Setliohen  Analinfer  der 
KanMm  und  JvUtehm  JJgm  (Ostkarawanken  und  Steiner  Alpen) 
ist  Ton  Fr.  Teller  erschienen^). 

AufbruchswoUen  legen  mitten  in  den  mesozoischen  Kalken  palSosoUche  «od 
archäische  Gesteine  blofs.  Fünf  Zonen :  Earawankenkalke ;  die  paläozoische  Qrün- 
achieferzone  mit  Granit,  Glimmerschiefer  und  Tonalitgneifs;  die  Dolomite  und 
KaUce  der  Kosehnta  und  Ortacheva;  die  pallosoiaehe  Zone  der  oberen  Sia  nad 
£anker  (Silur — Perm),  und  daa  Kalkgebirge  der  Steiner  Alpen.  —  Die  Kalke  und 
Dolomite  haben  N- alpinen  Charakter.  Am  Rande  Rhät — Oberjura.  Trans- 
grodierend  liadeu  sich  oberkretazit>che  liudistenkalke.  Oligocän.  Nordwärti- 
geiiehteta  Übaraehiebnageii  und  ÜborkippimgeB.  An  Südnnde  der  Steiner  Alpei 
aber  Anaeichcn  eines  nach  S  gerichteten  Druckes.  Ein  nördliches  älteres  (Jura — 
Kreideseit)  und  ein  südliches  jüngeres  (tertiäres)  Seakuogafeld  mit  Terti&r  erföUt; 
im  südlichen  an  Bruchlinien  Andesitdurchbrüche. 

G.  Geyer^fö)  hat  Uber  die  paläozoischen  Gebiete  der  Karnischea 
Alpen  berichtet. 

Ea  werdan  beaproehen:  das  Binderkalktomin  der  Hooakofelketta  (Orboidii- 

stielglieder),  als  Obersilur  und  Deyon  bezeichnet  (Längsstörungen),  das  silurii^ 
Faltengebiet  im  0  des  roUinik  (steilgestellte,  enganeinandergeprefste  Falten  tob 
teUs  eiluriecben,  teils  devonischen  Thonschiefern,  Grauwacken  und  Kalken,  im 
allgamainen  im  K  naeli  8,  im  8  naeli  N  fallend).  Übei^eifendes  Obafkarbon  dar 
Ahomach-Alpe  (Fusulincnkalk'^  über  proriuktenführendon  Thonschieforn).  Dis- 
kordant  darüber  Grödener  Sandsteiii  und  schicferiKO  Mor^u-l. —  Bei  Conieglianaä*) 
fimd  O.  sünriBche  Orthoceren  und  Cardiola  iu  den  „jS etzkalken".  —  Auch  über 
marine  Äquivalente  der  Permformation  swisehen  dem  Qail-  und  Canaltbale  sprach 
derselbe  Autor  2671;  Wechsellagerung  von  Landpflanzen- (Ottweiler-) Schichten  mit 
FuBulinenkalken  (Farallelismoa  mit  dem  obersten  marinen  Karbon  in  Ualsland}. 
Dia  Diploporanfkeiea  Ttrtdfefe  daa  ganae  Perm  (Artinskstnfe  fto.).  Die  Preehichea 
tektoniachee  Spaknhttionen  (Y,  844)  aoUen  dadorah  ihren  ÜBaten  Boden  Terlieran. 

6.  Oejer^  hat  aach  die  geologischen  VerUtttniasa  im  Poft- 
tafeler  Abschnitte  der  Karnisohen  Alpen  untersucht. 

Im  N  steilgefaliete,  altpaläozoiaeha  Sehiefer  nnd  Kalke;  die  Wasserscheide 
aus  flachliegenden  jungpaläozoischen  Schiefem  und  Sandsteinen,  mit  isolierten 
Kuppen  paläozoischer  und  mesozoischer  Kalke;  am  Südhange  eine  kontinuierliehe 
Auflagemng  Toa  penaiaehen  Kalken  nnd  Dolomiten,  welehe  aaeh  8  eufUlei.  — 
Zwischen  Oberkarbon  nnd  Wecfaner  Sehiefer  daa  permlaehe  Diploporan-DoIoBtt' 
NiTean»»»)- 

Fr.  Frech 270)  hat  die  zuerst  in  das  Obersilur  gestellten  Ko- 
rallen (Riffkorallen)  der  Karnischen  Alpen  (Gegend  von  Paulano) 
als  unterdevonisch  erkannt.  —  G.  De  Ange  Iis  d'Ossat  hat 

über  die  Karbon-  und  Devon  -  Korallen  der  Karnisohen  Alpen  ge- 
schrieben 871). 

Die  geologischen  Verhältnisse  der  Berge  von  St.  Faid  in  Kärnten  hat  H. 
HÄfer  beapioehansa).  Triaa  tbar  FhylUtaa  (Karbon)  mit  Diabaalagan.  ö"*- 

SM.  127.—  284)  Wien,  GeolRA  1896.  262  S.  4B1.  (1 : 75000).- 

r?r  -  ^>  Ebenda  308.  —  «?)  Ebenda  392-413. - 

f8)  JbGeolRA  1896,  XLVI,  lW-284  (mit  K.  l :  76000).  -  «»)  VhGaolBA  MW, 
^ll7\  ZDGeolQs.  1896,  199-201.  -  271)  ß.  SGeoL  It  XIV,  B« 

1896,  1.  —  272)  siteb.  AkWien.  Matli.-Nat.  KL,  ClU,  467—87. 


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Oatolpen.  Ungaro. 


68 


dener  Sandstein,  Werfener  Sflhiefer,  MutehellcaUc  (ohne  VenteiBernDgeQ),  Dolomit, 
blsugraue  Plattenkalke  und  Raibier  Schichten  (Htlobien,  Baktryllien),  Kreide  folgt 
diskordant  darüber ;  Tertiärkonglomerate  liegen  in  den  Niederungen,  Zwei  Haupt- 
TerwUrfe,  annähernd  N — S  yerlaufend,  haben  eine  Zerstäckung  und  Verschiebungen 
Tenmehi  —  Aneli  dl«  Ottende  dee  dUufialen  Drau-OlttBekgn  in  Klmlen  hMt 
H.  Höf  er  behandelt  273).  Es  verläuft  tos  St.  Stephan  Büdlich  von  der  Drau  über 
Dollach,  Klein -St.  Veit,  gegen  Frauenstein  bei  St.  Veit  a.  d.  Glan.  Längsee» 
Klopeiner  und  Qdsselsdorfer  See  liegen  in  yergletachert  gewesenem  Terrain.  — 
P  ran  teil  er  hat  eine  zusammenfiBBeade  Daratdlnng  Uber  fosaile  Fannen  und 
Bieren  in  Kintoi  gegeben  ^^}. 

8.  Über  die  Geologie  des  Naoob  im  Erainer  Eani  hat  F.  Ko  f  b  m  a  t 
vorläufige  BemerkuDgen  gemacht  ^7^).  Die  Hudistenkalke  gehören 
Ton  der  Flyscbgrenze  bis  aar  Bradyabank  zum  Danien.  —  G.  B  öhm 
bat  in  seinen' Beiträgen  zur  Kenntnis  der  Kreide  in  den  Südalpen 
die  Schiosi-  und  die  Callaneghe-Fauna  beschrieben  276).  Die  erstere 
rechnet  er  zum  oberen  Cenoman,  die  letztere  dürfte  dem  üntersenon 
entsprechen,  wodurch  in  den  Rudistenkalken  von  Friaul  zwei  be- 
stimmte Horizonte  nachgewiesen  erscheinen. 

G.  Y.  Bukowski  ^'<^7)  hat  sioh  über  den  geologischen  Bau  des 
aSrdliohen  Teils  von  Spizsa  in  Sfiddalmatien  auegesproohen. 

Werfener  Sehiefer,  Ifveehelkalk  (mit  reieber  Fann«:  Cemtitea,  Aeroehordi- 

ceras,  Ptychites  &c.),  diploporenführender  Kalk  und  Dolomit  (Noritporphyrit 
durchbricht  diese  Bildungen) ;  Dzurmanischicbten  (Cassianer  Schichten  mit  M  o  n  o  t  i  s 
lineata,  Daonella  u.a.),  obertriadiache  Kalke  (Monotis-,  Ualobia-,  Daonella- 
nnd  Ammonitenkalke  karaischen  Alters).  Korallenkalk  und  Oolithkalko  unbe- 
»timmten  Alters  werden  untcrscbicdcn.  Streichen  parallel  der  Kiistfi;  Liini^sbrüche, 
Überschiebungen,  Verwerfungen  Terwickeln  den  Bau.  —  Über  die  Muschelkalk- 
Pnma  tod  Brai2  in  Sttddalmatien  hat  derselbe  Antor  sebon  früher  berichtet*'^, 
Geratites  subnodosus  Mojs.,  Acrochordiceras  Damesi  Noetl.  werden  neben  anderen 
aicher  bestimmt.  —  Kreidepflanzen  von  Lesina  hat  Fr.  v.  Kerner279)  besprochen, 
Pormen,  welche  teils  der  mittleren  Kreide  angehören,  teUs  aus  der  unteren  in  die 
mittlere  Kreide  reiehen  nnd  teile  auf  iltere  als  mittelkretasisidie  Sdiiehten  be* 
schränkt  sind.  Die  cenomane  Cuningharaia  und  die  vielen  Dikotyledonen 
sprechen  für  ein  oberes  Niveau  der  unteren  Kreide.  Uber  v.  K.s  Aufnahmen  in 
IMnutien  liegen  einige  Notizen  vor^).  Eine  längere  Auseinandersetzung  wird 
dem  geologischen  Bau  des  mittleren  nnd  unteren  Kerkagebiets  gewidmet^) 
(Faltengebirge).  —  In  der  Umgebung  von  Sebenico^)  wnrde  das  faltengebirge 
studiert  (obere  Kreide — Nummulitenkalk). 

E.  Länder  der  wtffomehm  Krone.  Ende  1896  erschien  in  Buda- 
pest eine  hübsoh  aosgeftthrte  geelogisohe  Karte  von  Ungarn  in 

1 : 1 000000. 

Tb.  Posewitz^^)  gab  Erläuterungen  zur  geologischen  Spezialkarte  von 
Mi»marM'8ziget.  —  Th.  Posewita  hat  aaoh  die  ürogebang  von  Alsö-Apsa 
ud  Dmbe  avlisenommen>*). 

J.  Pethö^)  erörtert  die  geologischen  Verhältnisse  der  Um" 


ä"^)  JbQeolEA  1894, 633—46.  —  »*)  Carinthia  II,  4  u.  5, 1896.  —  276)  YhGeolBA 
IM«»  149— 54.  —  9»)  PaUtontogr.  XLI,  Stnttg.  XXI,  1894,  80  If.  —  "7)  VbeeolBA 
IWe,  95-119.  325-31.  379—85;  vgl.  auch  1895,  133—38.  —  278)  Ebenda 
WW,  319—24  (1894,  120).  —  279)  JbGfolRA  1895,  37—58.  —  280)  YhGeolRA 
IMÖ»  44S~-44.  258—63.  —  281)  Ebenda  413— 33.  —  282)  Ebenda  1896,  278—83.  — 
2  Sr^P*"*  ^8**-  M  S.  —  «)  Jb.  üng.  g.  Anst.  f.  1898,  BndapMt  1895,  «.  — 

»«Ida  £.  1892  (1894),  69-107.  »        if-  > 


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64  Vt,  Tools,  OaogDottiMiMr  Avflwn  der  Erdobtrfliehe. 

gebuDg  von  Vasköh  {Bihar-  Gehrrge  W.,  zwischen  schwarzem  und 
weifsem  Köree),  welche  seit  Peters  nicht  behandelt  worden  sind. 

Dyas-Schiefer  und  -Sandsteine  mit  „geschiclxtetem  Felsitporphyr"  und  von 
Diabst-BrnptioiieB  HBtortnwehtB.  —  Trias-Kalk.  Auch  die  von  Peters  (Nerinsi 
Staszyczii)  für  Titbon  erklärten  Kalke  südlich  von  VMköh  werdMi  alf  Triu  » 
klärt.  Pothö  gibt  Gyroporella  annulata  als  häufig  an.  Zwischen  Yasköb  und 
Jiimp  wurden  echte  Trias-Fossilien  gefunden.  —  Pyroxen-Andesittuff.  —  Pontische 
SoMohten  und  DilaTivm.  —  Im  Kodm-Oebirge  hat  derselbe  Autor  Detsilaufiiahmen 
ausgeführt  288).  Zu  den  obengenannten  Formationen  können  Phyllite  als  Gnad- 
gebirge,  Arkosen,  femer  sarraatiflche  Kalke  und  Konglomerate,  HochgebirgsschotUr 
und  Terrassenbildungen.  —  Auch  ilber  das  östliche  Zosammentreffen  des  Kodrn- 
VAbut  lud  HegTte-DröeM-OebiiiB^  in  Konftat  Aitd  bat  X.  PetbS  berichtet^"). 

BSne  Geologie  der  Fruscagora  ist  von  A.  Koch  erschienen 288). 

Bin  Feltensattel  der  jüngeren  azoisch-krystallinischen  Schiefer  bildet  die  Achse. 
Der  Nordflfig«!  ist  zerbrochen  und  wird  siim  grStrtenTell  tob  niditigea  jlBgmi 
Bildungen  bedeckt.  Im  Süden,  infolge  eines  Einbruchs,  eine  grofse  Bucht  mit 
Phylliüuselchen,  erfüllt  von  kohleführendem  Oligocän.  Der  Mantel  des  krystalli- 
Bieeheii  Kenie  beiteltt  m  Sedimenten,  die  mit  der  unteren  Trias  beginnen.  Jura 
und  untere  Kreide  fehlen,  nur  Thon-  und  Mergelschiefer,  sowie  Sandsteine  der 
obersten  Kreide  finden  sich.  Darüber  folgen  nach  einer  Lücke  das  erwähnte  Oligocän 
und  die  mediterranen,  sarmatischen  und  pontischen  (Beociner  Cementmergel-)  Bil- 
dungen. OberpoBtisobe  Otrdien  vnd  die  PtlBdiaeBichichten  treten  hier  mid  dt  nt 
Qnarztrachyte  haboB  daa  Oboroligodfai  dnnlibroeheB. 

Über  die  Gegend  zwisoben  den  Flüasen  Gr.  Kockel  ond  JÜt 
sprach  sich  A.  Koeb  ai»^). 

Am  Roten  Berg  bei  Mühlbach  treten  über  den  roten  Thonen,  Saaditeinen  und 
Konglomeraten  graue  Globigerinen-Mergel  auf.  Sarraatische  Schichten  sind  weit 
Tvteeitet  Auch  pontische  Ablagerungen  sind  bekannt,  Spuren  der  leTantinisclieB 
Statt  aber  airgmida  aDgetroffea. 

In  dem  Berioht  der  Plattwate -Kommission  (1892/93)  gibt  L. 
Loczy  eine  geologisehe  Gewhidite  dee  Seebeokens^. 
Es  ist  eine  seichte,  bis  160  m  tiefe  Wanne  ao  der  Grenze  «wischen  dsa  M 

JN  Sich  erhebenden,  NW  fallenden  Triasschichten  und  den  horizontal  gelagsrt« 
pontischen  Schichten.  Die  ersteren  bilden  ein  Hochplateau,  das  durch  Meeres- 
abrasIoB  entstanden  ist.  QrabeuYersenkungen  in  alten  Flnfsthälern  und  Horste 
dazwischen  bildeten  die  Wanne.  Seine  beatige  regataniUsige  Gestalt  bildete  «itk 

aer  bee  durch  die  Arbeit  seiner  windgepeitschten  Wellen. 

»mm      ^^^'^^^'^^^^  ^^oatien  (bei  Pregrada)  hat  Gorj  anovi  c- Kramberger^si) 

ose  Yorkommen  tob  alpbiem  Muschelkalk  (Schreyeralmschicbten)  nachgewiesen. 

Baa  Kalkgebirge  in  der  Umgebung  von  Kraasova  (im  Banei) 
bat  Roth  y.  Tel egd  untersucht 292). 

««^  WWW— OSO  gibt  eine  gute  VorsteUung  Ton  dem  Faltenbsn 

und  den  Hauptstörungslinien.  Über  dem  Gaeilb  ÜB  G  folgt  Idti-Sndstein ;  darüber 
wigtem  offenbar  überschobener  und  umgelegter  Faltensattel  von  Malm  und  unterer 
'^«"«»^^^ern  untere  Dyas  auftritt;  dann  folgt  gegen  W  eine  Synklinale 
efu^^n  Malmiehiehten,  die  an  eine?  Verwerfung  abstofse«,  o 

(Neaeren-,  Gryphsöenschichten) ;  Callovien  und  Malm  folg« 
awuber^J)^n  scheint  wieder  ein  gegen  0  fibevgelegter  Sattel  (Malm-ütlu») 

»)^th^NÄ  «W»  6»-8«.  -  »)  Ebenda  1896,  65-4«.  - 

Siii"  ♦  ?    Z'"'  ^'^^'"'^  1^96,  45-227  (mit  geoL  K.  1  :  100000).  - 

deut^I^  p.  i^y^LF^^^^'^'^y"  85-89;  Klausenburg  1895.  üng.  mit 
^'moTol^  JÄa"^^^^  Soc  Hongr.' Q6ogr.  XXII  (1894) ;  mit  K.  24  8,  - 
SiLiio  '  -  •»)  Jb.  ÜDgfGeoL  A.  t  1898,  Badq^  ISW, 


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DiBflinaik.  SkandiiiftTiw. 


65 


«n  einem  Kreidesattel  an  einer  Yerverfong  abzustofsen.  Gefaltetes  Oberkarbon 
mit  pontischen  und  diluyialen  Bildangen  in  den  Mulden  scUiefBen  das  Profil  im 
W  Ton  KrasBova  ab.  —  J.  Halaväts  berichtete  über  die  Neogenbucht  von 
Szöczän-Tirnova  im  Banat^ss).  Krystallinische  Schiefer  und  Gesteine  des  Ob.- 
Karbon,  untere  Dyas  und  Beqnienienkalke  bilden  die  Unterlage.  Mediterrane  Mergel 
Mit  AaeilUria  glandiformis  «nd (^ngerieneeldchtea (Thonei  Said«  v&d Gtanä- 
itaiie).  —  J.  HilftTiti  hftt  ftnek  in  der  Umgebnng  tmi  Beeioia  gearbeitet^ 

Die  geologischen  Verhältnisse  im  Durchbrach  der  untersn  Donaa 

schilderte  F.  Toula^^^)  mit  Hinblick  auf  die  RegulierungaarbeiteiL 

in  den  Weitangen  nnd  StromsohoeUen  und  am  „Eisernen  Thor''. 

Dänemarh 

Über  die  geologischen  Arbeiten  in  Dänemark  im  J.  1S95  gab 
K.  Rördam^^^)  eine  ÜberBioht. 

Sdhmden.  1.  Das  zentralskandimvücke  Bergland  hat  A.  £.  Törne- 
bohm  untersnoht^. 

Die  dieeee  HoehvebivgegeUet  «MHDnieiieefcMBdeB  Femationett  eiad  die  fol- 
genden: die  älteren  algonkischen  und  arcbSischen  Bildangen  (ürgebirge:  Qneifie, 
Orannlite,  Glimmerschiefer  &o.,  ögongneifs,  und  von  Massengesteinen:  Diorit, 
Qabbn»  nnd  Hyperit,  Porphyre,  Granite  nnd  Oancrinit- Syenit).  Die  jüngeren 
algonkischen  Bildungen:  Dala-Sandetein  in  Dalarne,  mit  Diabaslagermassen  in  gana 
flach  synklinaler  Lagerung;  Sevegruppe  (klastische  [Sparagmit- Formation,  Hoch- 
gebirgsquarzit,  Birikalkstein;  Seiohtwasserbildungen]  und  krjataliiDschieferige  Ge- 
eteine  [ireadiiefer:  quanige  Olimmeraehiefer,  anphibolitbelie  Schiefer  nnd  naeeige 
Ämpbibolite,  brauner  Glimmergnelfs] ;  Silur  in  zwei  Facies:  eine  kalkstein-  und 
fossilienreicbe  im  0  und  S  der  Sparagmitforraation  und  eine  kalkstein  -  und 
fbMilieoanne  im  N  und  W.  In  Jemtland  finden  sich  Übergänge.  Die  untersten 
Bildungen  im  Trondhjemer  Badcen  bilden  die  krystallinischen  Börosschiefer  (auch 
fruchtschieferartige  Bildungen,  mit  Olivin  und  Serpentin),  mit  den  oberen  Gliedern 
der  SeTegruppe  das  Kambrium  vertretend.  Sie  werden  in  die  Brecksohiefer  und 
in  die  StSren-SingsSs-,  Selbn-,  Horin-Meraker-,  HSiland-SnIeehiefer-  nnd  die 
Kknegruppe  unterschieden.  Im  TJntersilur  dee  Oetme  finden  eich  Primordial- 
lesBilien  und  Graptolithon.  Qrünsteine,  Porphyr-  nnd  GranitgSnge  und  Rhomben- 
porphyr gehören  in  das  Silur.  Devon  ist  fraglich  (versteinerungsleere  Sand- 
steine). —  Faltungen  treten  beeondere  im  Trondbjemer  Becken  anf.  Sie  Terlanfn 
von  NNO — SSW.  Überschiebungen  sind  sowohl  pegen  W  (unbedeutend)  als  anoh 
0  erfolgt.  Gegen  0  nnd  80  sind,  besonders  in  Jemtland,  die  alten  Ire- 
Mbiefer  weitbin  über  dae  ffilnr  geschoben  worden,  an  einer  im  allgemeinen  gana 
flachen  uberschiebungsflicbeO).  Durch  nachherigen  Abtrag  iet  die  gewaltige  Scholle 
vielfach  aufgelöst  worden,  ao  dals  eie  jetat  in  der  Form  von  inenUren  Uaieea 
auftritt. 

Die  Grandzüge  der  Geologie  von  Schweden  wurden  schon  früher 
▼on  A,  E.  Törneboh m298^  zur  übersichtlichen  Darstellung  ge- 
bwobt. ^  Von  J.  C.  Moberg  299)  erschien  ein  Beitrag  £ur  Kennt» 
niB  der  sohwediaohen  mesosoischen  Bildangen.  —  Anoh  die  ober- 
Bilarisohen  Poridonomyenechiefer  in  SJeoM  hat  derselbe  Autor  be- 

^  *5 jlj.  Ung.  GeoL  A.  (1892)  1894.  —  2W)  Ebenda  (1893)  1895,  111—24.  — 
J  öttfiften  d.V.  a.Verbr.natuTw.Kenntn.  1896.  99  8.  (mit  K.).  —  aw)  oanm. 
lÜfl  v^*'"  '  Kopenhagen  1895/96,  Nr.  7  u.  8.  —  297j  Handl.  K.  yetensk.  Ak. 
i?J®»  ^Vni,  .0.  210  S.;  mit  K.  (1  :  800000)  u.  Prof.  —  298)  Stockh.  1894. 
«JB.;  mit  2  geol.  IL.  (1 :  8000000  u.  1:  3500000).  —  ^)  Bih.Vet.  Ak.  Handl. 
18  8. 

Qeogr.  Jafavbneb  ZX.  5 


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66  Fr.  Twüä,  Gtoognotttiebw  Anfbav  d«r  Erdobcrfliehe. 

sproohen *^).  —  J.  D.  Wallerius 301)  hat  das  Kambrium  von  Vegter- 
geÜand  studiert.  (Zone  des  Faradoxides  Tessini,  des  P.  Forchhammeri 
und  des  Agnostus  laevigatus.)  —  Von  G.  de  Geer*^^)  erschien 
(schon  etwas  früher)  eine  Beschreibung  der  quartären  Bildungeo 
von  Salland  (in  8*Schweden).  Sie  werden  in  Glazial-,  glaziofluvia- 
tile,  marine,  Plufs-  und  biogene  Bildungen  unterschieden.  —  Einer 
Mitteilung  E.  Svedmarks^^)  über  die  südschwedischen  Erdbeben 
ist  ein  Kärtchen  beigegeben,  auf  dem  die  Störungslinieu  eingezeich* 
net  eindy  an  weldie  die  Eidbeben  gebunden  enehmnen.  Vorwaltond 
von  SO — KW  Yerlaufende  Linien  mit  einigen  TransTenalen«  — 
A.  Hennig  hat  den  Ahnssandatein  (obere  Kreide)  beeprochen**) 
nnd  die  Fauna  beechrieben.  Viele  Bofainiden,  BryozoeD,  Bradiio- 
poden»  Ostrea  veeicnlaria  nnd  andere  Arteo.  Im  gansen  68  Formen. 

A.  0.  Nathorst^)  hat  fossilienfQhrende  Thone  (aus  der  Äncylas-Zeit)  Ton 
SkattmansS  (Upsala  W)  untersucht.  Neun  Horisonte  (zusatnTnen  Ilm  mächtig) 
werden  unterschieden.  Aufser  eingeachwemmten  Diatomeen  nur  Land-  und  S&b- 
WMterfosailien.  Brtto  Vertinnig  (die  BiMmg  dae  Ktiiilt  tob  Calais  beginnt). 
Mächtige  Flässp  oberhalb  der  Enge  mündend.  Interglazialzeit :  Erosion,  Thal- 
aasforchang,  Transport  auf  weite  Entfernungen ;  Ruhe,  geringe  Eroaion,  fippige 
Vegetation  (Pinna,  Betula»  Ainua,  Fopulus,  Salix  &c.).  Zweite  Vereiaung:  Binrill 
in  die  Nordsee,  ItlnitriBe  OberflntaBf ,  die  nVue  in  die  Nordiee.  Poet^niil: 
•tarke  Erosion. 

Über  die  Silurformation  in  Jmthnd  berichtete  C.  Wiman306),— 
Von  A.  G.  Högbom307)  gind  mehrere  Abhandlungen  auch  über 
glaziale  (in  Upland)  und  interglaziale  Ablagerungen  (in  Jemtland) 
erschienen.  Die  „Urgranite"  und  „Urgneifse"  in  Upland  erklärt 
H.  für  magmatische  Eruptivmassen,  die  Schieferung  sei  durch  Pres- 
sungen im  Magma  zu  erklären.  —  In  interglazialen  Thonea  fand 
er  verecbiedene  Kriechspuren. 

2.  Über  das  Nephelinsyenit-Gebiet  auf  der  Insel  Alnö  (Bottiu 
Meerb.)  bat  A.  Ö.  Högbom^osj  ausfuhrlich  berichtet. 

Bt  liegt  Ml  NO  der  Inial  nad  eteht  mit  KtUcatein  in  naher  yerUndinr, 

welcher  sowohl  inmitten  der  Masse,  ala  auch  näher  den  Rändern,  gegen  den  um- 
geänderten Gneifs,  auftritt.   Nephelinsyenit  schlielbt  &alk  nnd  letaterer  den  eraten 

ein  (Übergänge!  Kalle  magraatischer  Natur!). 

3.  GunnarAndersson809)  hat  über  spätglaziale  und  nach- 
glaziale Ablagerungen  im  mittleren  Norland  geschrieben.  Fossilfreie 
nnd  foeail^brende  Flufsablagerungen  (letztere  pflanzenfahrend)  w«P 
den  untersofaieden.  Sowohl  in  Sola-  als  auch  in  Salswaaserablage- 
rangen  finden  rieb  die  Foseilien. 

4.  Über  die  Geologie  der  Orsa-Finmarkm-Dalama  ßcbrieb  B. 
Syedmark^lO).   Vorwiegend  krystalliniiehe  Gesteine,  Gneift  im 

^  Sver.  Geol.  Ünders.  Stockholm  156,  1—23.  —  301)  Diss.  Lund  1895. 
72  S.  (nut  Taf  ).  —  802)  q^^^  Unders.  Stockh.  1893,  Nr.  131.  76  8.  (mit 

Sis^^u    }'\  '^  ^  FSr.  1894,  193-224.  357—60.  597-688. 

804)  Ebenria  \VI,  1894,  492-^r.30.  -  806)  Ebmdti  XV.  589  -87.  —  B.Geol. 

21  S.  —  307)  sved.  geol.  undersSkn.  189.3.  Förh.  Geol.  F5r. 
S' T  ^  Förh.  Geol.  För.  1895,  100—60.  214-56  (mit  K.  1:40000).- 
W)  Ebenda  1894  631-76,  666-708.  -  810)  Ebenda  1895,  161-88.  ««O^«« 
(nut  K.  1 : 250000). 


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8kaiidioftTi«D.  Qro&britMuiMD  nad  Iri«ad. 


67 


NO,  Porphyr  im  W  und  SW  mit  Diabasgängen,  Titanitgranit  im  N. 
YoD  Sedimenten  nur  Quarzite  und  Quarzsandsteine  im  mittleren  Teil. 

5.  Hj.  Sjögren"^^^)  bat  einen  neaen  Beitrag  zur  Geologie  des 
8ii]Hilma*Grabenbeurka  geliefert.  An  der  GUmnienohiefer>6reiise 
gegen  GrfiDBteine  (Oabbros)  liegen  die  Erie.  —  Einen  TorlMifigeii 
Bericht  über  die  physikaliBohe  Geographie  der  Litorina-See  gab  H. 
Munthe  heraus*^).  Die  L.-S.  war  salzreicher  und  wärmer  als 
die  heutige  Ostaee.  —  De  Geer  hat  auoh  über  Strandlinien  Ton 
ehemaligen  Binnenseen  geschrieben  ^^3). 

Süfswasserthone  in  Flufsthälern  des  Hochlandes  führen  ihn  zur  Annahme  der 
Existenz  von  Binnenseen.  Der  gröfste  wird  Ancjlus-See  genannt  (57000  km' 
grob),  an  Stell«  d«r  hmitigui  Ostaeai 

Norwegen.  Geomorphologiache  Beobachtungen  aus  Norwegen  hat 
E  Biehter*^)  bemnsgegeben.  I 

Der  •nffiktleode  0«g«iiMti  iwiMheo  den  flaehwelUgeo  Fjalditndidiifleii  lad 

den  energischsten  Erosionsformen  der  Fjorde  wird  besonders  hervorgehoben,  welch 
letztere  neben  ihrer  Steilwandigkeit  ausgezeichnet  sind  durch  das  Zurücktreten  der 
Tenweignngen.  (Transgression  während  der  Eisseit  und  gegenwärtige  positiTO 
StniidvinnehMbiiiig.) 

1.  W.  C.  BrSggerSlß)  (IV,  247)  hat  eine  monographische  Bearbeitung  der 
EniptiTgesteine  des  Cbristianiagebiets  begonnen.  Als  erster  Teil  liegt  uns  eine 
umfangreiche  Abhandlang  Uber  die  Grorudit-Tinguait- Serie  vor,  welche  auch 
detlüUerte  Angaben  ttber  dio  Art  dea  Anftretens  und  dm  genetieehen  Verband 
dieser  in  Natron-Graniten  auftretenden  Ganf^gesteine  enthält,  welche  durch  Über- 
ginge verbunden  erscheinen.  —  M.  Eeusch^^®)  gab  geologische  Notizen  ttber 
die  Region  uSrdKeh  Tom  Palrannd-Set  hertvi:  Thonglfmminehiofer  nnd  ütwe 
krystallinische  Schiefer  sind  weit  verbreitet,  Granit  besonders  im  südlichen  und 
mittleren  Teil,  Olivinfels  und  Serpentin  im  Süden,  Grünsteine  im  nördlichen  Teil. 
Weite  Flächen  sind  mit  Glazialablagerungen  bedeckt.  —  Desgleichen  ttber  Tele- 
niikm  (W.T.'OhrietiaBfn),  IiiMr-Htrdanger,  Nnmedal  und  HalliBfdal.  ArehUnh« 
Landschaften 81^).  —  0.  N  o  rd  en  skiSld^")  hat  über  die  postarchäischen  gneifs- 
iluüichen  Granite  von  Sulitelma  in  Norwegen  nnd  über  das  Vorkommen  von  sogen. 
Keffrorionaqoars  in  Gneifsen  und  Graniten  geschrieben.  Intrusivmassen  sind  bei 
dar  Faltung  in  die  ungeboidMi  Selurfer  «ingvdrongaD. 

2.  Drei  Ueuere  Abhandlangen  hat  H.  ReuBchSl^  ttber  Erd- 
beben in  Norwegen  ▼eraffentlioht. 


Groftbrüannü»  und  Jrkmd, 

AligemeineB.  A.  C.  Ramsay*s  physikalisohe  Geologie  und  Geo- 
graphie  von  Grofsbritannien  hat  H.  B.  Wo  od  ward  in  6.  Auflage 
neu  bearbeitet 319).  —  E.  Hu  11 320)  hat  Beiträge  zur  physikalischen 
Geschichte  der  Britischen  Inseln  erscheinen  lassen.  —  T.  Mellard 
Reade32i)  hat  die  britischen  geologischen  Verhältnisse  mit  den 
Jaltangen  und  Verwerfungen  der  Erde  in  Vergleich  gebracht. 

F8rh.  Qeol.  F5r,  1895,  18»— 210  (mit  K.  1  :  100000).  —  812)  ß.  geol. 
«Jt  Univ.  üpsala  1895,  1—30.  —  Förh.  Qeol.  För.  XV,  378.  —  3H)  Sitzb. 
ÄWien,  Math.-nat  Kl.,  CV,  1896,  147—89.  —  ^)  Kristiania  1894.  Vidensk. 
Skrifter  I.  Math.-nnt  Kl.  Nr.  4.  906  8.  (mit  K.  1 : 100000).  —  »»«)  Chrlatitaia 
Yid.  Selsk.  Forh.  189ß,  i.   42  S.  (mit  engl.  Ansz.  u.  K.).  —  Ebenda  2. 

102  8.  (mit  K.).  —  3i7j  B.öeol.  Unat.  Univ.  üpsala  1895,  118—28.  —  si»)  Chri- 
2iamaVld.Porii.  1895,  10.  79  8.  —  »»)  London  1894.  XY  u.  481  S.  (mit  K.).  — 
Sondra  189A.  —  •«)  GaolHag.  1895,  667. 

5« 


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68  Fr.  Tonla,  etogBostfadiir  Avfbtu  in  Erdobtrilidie. 

Über  die  tertiären  Basaitplateaus  von  NW-£uropa  schrieb 
Arch.  Geikie^22j, 

Zahlreidie  Uldliehe  DtrstelluDgen  TerBiDnlichen  die  Btratigrapbiscliea  Yer- 
hältoisae,  die  Aufeinanderfolge  der  ErgttiM,  Dnrvhbrllebe  und  Iiijektton«ii  vaA 
Vorgänge  des  späteren  Abtrags  der  Plateaulaven.  Die  VulkanschlSte  werden 
folgt,  die  Ververfangen  and  Gangbildungen  festgehalten,  Konglomeratausfüllungen 
▼nUctniMher  AbflulsdAiinigan  BBehgewiesen.  Nach  Zwischenlagerungen  vou  Kon* 
^moraten  wird  auf  Plursläufe  während  der  Tolkaniscben  Period«  fesdilMNi. 
Intmiire  GabbrosSaS)  auf  Skye  und  Granitophyr-lntrusionenSM)  werden  bespro- 
chm,  und  endlich  werden  aach  die  NW-europäiachen  Basaltplateau-Bildungen  mit 
j«BMi  d«r  MUfln  isUndiMhen  Vorgänge  verglichen.  Den  Schlafs  bilden  Auaeinander- 
aetzutigon  über  die  Besaltate  dos  sich  Tollziebendeii  AMng«,  irie  rie  ndiiM 
der  Betrachtung  der  heutigen  Oberflächeii|{estaite]ig  «gtben. 

H.  B.  Wo  od  ward  325)  seine  monographische  Bearbeitung 
der  Jurageateine  Grofsbritanniens  (V,  336)  fortgesetet,  indem  er 
den  mittleren  und  oberen  Oolith  in  Betracht  zog. 

Einen  Vergleich  zwischen  dem  englischen  und  französisohen 
Genoman  bat  A.  J.  J  u  k es  -  B ro  w  n  e  angestellt 826), 

Er  rarbiodet  Gaiitt  und  Grünsand :  es  seien  dies  nur  verschiedene  Facie«. 
Der  Chidkraarl  der  Insel  Wighi  tümmt  mit  dar  gUukonittaebw  Xi«ide  in  Fnak- 
reich  überem.    Das  Cenoman  von  Ham  and  Bönen  ist  dto  PortMtnuig 
unteren  Chalkmarl  in  SÜdengland. 

A.  England.  1,  Längere  Auseinandersetzungen  widmete  F.  G. 
Bonney327)  den  Serpentinen  und  Hornblende-Gesteinen  dee Zewni- 
Bisi/rikü;  er  erklärt  die  ersteren  für  umgewandelte  Intrusionen.  — 
C.  A.  McMahon  hat  seine  Mitteilungen  über  die  Gegend  von 
Dartmoor  (V,  349)  fortgesetzt  328)  ^  indem  er  auf  die  metamorpho- 
«ierten  trachytischen  Tuflfe  hinwies. 

^  3.  Einen  wohlmarkierten  Horizont  von  Radiolarien  -  Gesteinen 
in  den  unteren  Kulm-Measures  von  Devon,  Comwall  und  JF-JSomerad 
▼erfolgten  G.  J.  Hinde  und  H.  Fox329), 

Sie  finden  ikh  neben  Trfloblten  (Phillip sia  u.  a.),  Brachiopoden  (Pro- 

üuctus,  Chonetes,  Leptaena  &c.)  und  Pleurodictyum  Decheniannm 
uV'      jT  betre£Fendeii  Schichten  in  zwei  Hauptlagen  im  nörd- 

iWMn  und  afidl.  Teil  des  Kulmgebiets  nahe  an  der  Grenze  gegen  das  Devon  auf. 

iL  Hioks^SO)  iiat  über  die  Morte  Slates  in  iJ-Devon  und  W- 
Somerset  beriohtet. 

maJ^  ""'^fl"*?  ^^"•^  <<^a*wd6Ton)  im  Gebiet»  und  etofpen  awiaehen  tw 

•Uttwarts  verflachenden  Verwerfungen  im  Norden  an  den  Sandsteineo  und  Scbie- 

iSI-JkJ"  ^"«^«0  »°  den  noch  jüngeren  Sandsteinen  derPickwtU- 

Jleronbeda  ab.   Alles  in  Palten  gelegt,  welche  0— W  streichen. 

/n-  k*  ^"■'*^*)  „Grünsteine"    aus    Devonshire  beschriebeu 

lüiabaae  und  Paläopikrit).  —  Über  die  Purbeckschichten  im  Wardour- 
(Dorget)  haben  R.  Andrews  .und  A.  J.  Jukea-Browne332) 
oerwutet  und  viele  vergleichende  Profile  gegeben.  —  Über  Schiebt- 
Störungen  tertiären  Alten  in  Dorset  machte  A.  Straham»»)  Mitr 

oqL,7?      £5rJ?-  T  ^  eeol.  Surv.  London  1896.  -  328)  QJ  1896, 


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GroÜBbritaanieii. 


69 


teiluDg.  Zwei  Paltungen,  eine  vor  Ablagerung  der  oberen  Kreide 
und  eine  iweite  im  mittleren  Terti&r,  werden  naohmireiaen  geeaeht. 
8.8.  Buokman^)  hat  daa  Bi^odan  (unterer  Teil  dea  oberen 

ItoL-OcUit) 'Won  Mid-Q>ttmoolds  ausführlich  besprochen  und  mit  den 
Zonen  der  französischen  Alpen  (Haug)  und  der  Normandie  (Monier- 
Chalmas)  in  Vergleich  gebracht. 

AU  stratigrapbUche  Einheit  fährt  er  di«  „Hemera",  den  Höhepunkt  der 
Entwickelnog  einer  oder  mohrerer  Aiteo,  ein,  ifai  Begriff,  der  wahrhaftig  Dichte 
Neues  vorstellt  und  sich  als  Horizont,  Bank  (mtp^iflUwaise  für  den  schwäbischen 
Jora  längst  in  Anwmduig  befindet.  Nor  immer  m  mit  solelMin  ODDötigon  Ballast, 
bis  ins  Absurde! 

Eine  eingebende  Darlegang  über  die  Aufeinanderfolge  der  Jura« 
■ehiobten  in  den  DondryHiE'B  haben  8.  8.  Buokman  nnd  B. 
WiUon  gegeben^).   (Toardan,  Aalenian  nnd  Bathonian.) 

Über  vertikal  au%erichtetea  Tertiär  swiaehen  horiiontal  lagern« 
der  Oberkreide  in  Bincombe  (Dorset)  berichtete  0.  Fisher^.  — 
Dem  unteren  Ghr&naand  von  0-Surrey  widmete  T.  Leighton^^) 
ausführliche  Auseinandersetzungen  auf  Grund  einer  gröfaeren  Anzahl 
von  vergleichenden  Profilen.  Die  Folkestone-Sande  sind  in  tieferem 
Wasser  abgelagert,  als  bisher  angenommen  wurde.  —  Eine  Abhand- 
lung W.  Hill's  und  A.  J.  J  ukes-Bro wne's^)  beschäftigt  sich 
mit  dem  Vorkommen  von  Radiolarienreaten  in  der  oberen  Kreide  in 
den  Melbonmfalaen.  —  Eine  Mitteilung  Uber  Spalten  in  den  Uber 
dem  Wealden  liagenden  Hytheaobiohten  mit  Knoäienreaten  von  teila 
rezenten,  teile  düitvialeii  Tieren  im  Shodethal  in  der  Nähe  von 
Ightham  in  J^mt  hat  W.  J.  Lewis  Abbott^)  gemacht.  (Ele* 
phaa  ap.,  Rhynooeroa  antiquitati.^,  Rangifer  tarandus  &c.)  —  Über 
pleistocäne  Ablagerungen  im  Themsdhal  bei  Twickenham  haben  J.  R. 
Leese  n^)  und  G.  B.  L  äff  an  berichtet.  (Von  Säugern  wurden 
nachgewiesen  :  Bos  longifrons,  Rangifer  tarandus,  Bison  priscus  &c.)  — 
E.  T.  Newton^i)  hat  in  ungestörtem  paläolithischen  Terrassen- 
aehotter  von  Galley  Hill  in  Keut  menschliche  Schädel  und  Knoohen- 
nate  aii%efanden. 

8.  Bei  Herefordahire  Beaeon  hat  A.  H.  Ghreen**^  daa  Vor- 
bmunen  von  Porphyrit  und  Diabaaporphyrit  angetroffen,  die  mit 
dazugehörigen  Tuffen  jünger  eradheinen  ala  die  kryatalliniaohen 
Schiefer  der  Malvem  Hills.  —  Über  die  „permischen"  Spirorbia- 
kalke  von  Wyne  Forest  (8.  Staffordshire)  schrieb  T.  CroabeeCan- 
trillsiS);  er  rechnet  sie  samt  den  dünnen  Kohlenlagen  zum  oberen 
produktiven  Karbon.  —  G.  W.  Lamplug h  3^)  hat  über  die  Speeton 
Swiee  in  Yorhhire  und  Lincolnshire  gesprochen.  Die  Clayschichten 
xmcben  im  Speetonprofil  vom  Portland  bis  ins  obere  Neocom  (Zone 
das  Hoplitea  Deahayeai  und  Belemnites  brunsviceusis). 

Ober  das  Ttrhiltnis  BwiMhea  dtm  Q»bbro  von  Oarroek  Fell  (OeUet  der  eng- 
yphen  Seen)  und  dem  Gn&epiLyTkein  hat  A.  HarkerM»)  «me  Arbeit  varSffent- 

,-^"*)  QJl«M,  888—461.  _  an^Qj  1896,  669—720  (mitK.).  —  «»)  GeolUftg. 
JJ9«,  246.  —  ai?)  Qj  1895,  101—24.  —  338)  Qj  i895,  600—8.  —  839)  Qj  i894, 
iII""'"*  —  ""XW  1894,  453—62.  —  3*i)  QJ  1895,  505—27.  —  3*2)  QJ  LI» 
895,  1-8.  —  QJ  1896,  6S8— 46.  —  «**)  OJ  1896,  176—818.  —  »«)  QJ 
1W4,  8U-67J  LI,  1896  (?),  186-47. 


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70  Fr.  ToalAi  OeognostUcher  Aafbaa  der  Erdobsrfläehe. 

lIAtf  worin  b«MBdm  die  EiBwirkniign  der  IntranonsmasBen  aufeinander  and 
die  dadvrch  entatehenden  GeeteinaviriAtioneii  beapioeh«D  werden. 

J.  E.  Marr^  hat  die  Sümpfe  des  engÜBehen  Seengebiots  oiow 

Besprediaog  unterzogen  (Eiserosion  and  Moränenablagwangen).  — 
W.  Gun  und  C.  T.  Clough  haben  eine  Geologie  von  ÜMIMr- 

Imd  herausgegeben  3*7) 

Die  Crush- „Konglomerate"  (oder  -Breccien)  auf  der  Insel  jUm 
(bis  500  Fufs  mächtig)  und  ihre  eigentümlichen  Streckungen  und 
Verschiebungen  in  den  Skiddaschiefern  besprach  G.W.  Lamplugh*^). 
atts  machte  petrographische  Bemerkungen  dazu. 

JFkkt,  F,  R.  Cowper  Heed besprach  die  Geologie  de« 
Gebiete^  von  Fiahgoard  in  Pmbrokeshtre.  Silurische  Schiefer  mit 
G^ptolithen  fta,  wenig  gefaltet,  treten  nur  hier  und  da  zu  tage;  weit 
werbleitet  sind  nluriaohe  (Qnarzporpbyre  und  Porpbyrtuffe)  nnd 
jüngere  (Melaphyre  und  Porphyrite,  Diabase,  Gabbros  und  tradiy^ 
tische)  Eruptivgesteine.  —  Die  Geologie  der  Umgebung  von  Cv- 
marthen  haben  Miss  M.  C.  CroafieldMO)  xmd  Mise  B.  G.  Skeat 
untersucht  (Silur).  Das  Vorkommen  der  Tremadoc- Gruppe  whd 
nachgewiesen.  ~  Ph.  Lake  und  S.  H.  ReynoldsSöl)  besprachen 
die  silurischen  Lingulaschichten  („  Dolgellygruppe ")  und  Eruptiv- 
gesteine aus  der  Gegend  von  Dolgelly.  Andesitlava- Durchbruch 
und  Diabas -Intrusion.  --  Miss  G.  L.  El  Iis  und  Miss  E.  M.  R. 
WoodM»)  haben  die  Llandoverygesteine  (an  der  Basis  des  Silur)  von 
Convay  in  N^Walss  einer  Untersuchung  unterzogen.  —  F.  Lake^M) 
beepraoh  die  Denbighshire- Serie  von  S  •  Denbighsbire  und  vergM 
die  Schiohtfolge  der  .»Welsh  Borders''  mit  den  entepitodieaden  Bfl> 
düngen  in  N-Wales  und  im  Seengebiet.  Hit  Ausnahme  der  Sünr- 
kalke  des  ersten  ])istrikt8,  welche  sich  in  den  beiden  anderen  nicht 
finden,  herrscht  schöne  Übereinstimmung.  —  Uber  die  Geologie 
des  östlichen  Teils  von  Anffl^sey  berichtete  Ed  vir.  Greenley^M). 
Karbon  diskordant  über  gefalteten  und  mehrfach  gestörten  krystslii- 
nischen  und  Grün-Schiefern. 

/VT  ^-  J^^^'^'^^«^^-    1-  Von  der  geologischen  Karte  von  SOMmi 
(V  367)  erschien  das  Blatt 355):  12.  Oampbelton  von  R.  G.  Symes 
A  n   r  Blairgowrie  von  J.  Geikie,  fl.  M.  Skae 

und  G.  Barrow.  -  Von  A.  F.  Calvert856)  erschien  eine  geo- 
logische Karte  von  Coolgardie.  —  B.  N.  P e ac h  3ö7)  bat  eine  weitere 
Mitteilung  über  die  Olenelluszone  in  dem  grofsartigen  nordschotti- 
schen Uberschiebungsgebiet  (III,  333.  334)  gebracht.  —  Über  die 
iJeziehui^n  zwischen  Graniten  (z.  T.  blättrig  geworden)  und  kry- 

stalliniBchenSohiefern  in  O^StOherland  schrieben  J.  Horn  und  B. 
Greenlyoos), 

5ßai?7              ??r;*®'  Surv.  London  1896.  -  8*8)  QJ 1895, 

fn.it         "~  ffiu  St  149—94  (mit  K.).  —  360)  qj  i896,  423-441 

d.B  r895  ligeTi'  fi^«lf -J"^  ^  «"-32  (mit  Prof.).  -  3«)  La». 

«?  ^  1896  688   60     ^'      ^  -  »«)  OJ 1894,  681-76. ' 


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WilM.  Sehotflaiid.  Irland.  Hiadarltiide. 


71 


2.  Die  Massengesteine  der  unterkarbonen  roten  Sandsteine  des 

atidlichen  Teils  der  Insel  Ärran  in  Schottland  hat  G.  S.  Corstor- 

phine^^^)  in  Betrachtung  gezogen.    Quarzporphyre  und  Diabase 

treten  in  Decken  auf.    Quarzführende  Diabase  sind  älter,  Analcin- 

Diabase  jünger  als  die  Quarzporphyre.  —  Über  die  Granophyre 

mit  QabbroeiDSchlüssen  in  Straith  auf  Skye  äufserte  sich  A. 
flarker3fl0). 

C.  Irland.  Über  das  Alter  der  trachytisohen  Gesteine  von  Antrtm 
hat  A.  Mc  Henry^^^)  dahin  berichtet,  dafs  dieselben  als  Lakkolith- 
bildung  aufzufassen  seien,  eingedrungen  zwischen  die  tertiären  Basalt- 
mandelsteine  und  den  jüngeren  Säulenbasalt.  Der  Granit  derMourne- 
MouDtaioB  zeige  Ähnlichkeit  mit  dem  Trachyt  von  Tardree  und  sei 
▼nUeieht  terti&ren  Alt«n.  Das  zuletst  genaimto  Traohytrorkonim«!! 
bttpraob  G.J.  Gole^  als  Rhyolith,  der  Ton  Blöcken  und  BftpiUi 
▼OD  Obsidian  und  von  rhyolHliisehen  Sauden  begleitet  sei.  (yergldioh 
mit  den  ungarisoben  Rbyolithgebirgen :  weltgehender  Abtrag.)  — 
Über  die  Einlagerungen  von  zum  Teil  olivinfilhrenden  Gesteinen 
(Andesite  und  Basalte)  zwischen  silurische  Schiefer  mit  Kalkeinlage- 
rangen  und  die  Grits  von  Kildare  sprachen  S.  H.  Keynolds  und 
C.  J.  Gardiner363). 

Niederlande. 

Über  die  niederländische  geologische  Karte  erschien  eine  Mit- 
teilung von  J.  L.  C.  Schroeder  van  der  Kolk 36*). 

Die  Pliocänablagerungen  in  Holland  zog  F.  W.  Harme r^ßS)  in 
Bedacht.  Er  verglich  dieselben  mit  dem  belgischen  und  englischen 
Crag  und  erörterte  ihre  räumUobe  Yerbreitniig  im  nordwestlieheii 
Baropa.  Er  sah  sich  genötigt,  eine  neue  Stufe  „Amstelien'* 
iwischen  Sealdien  uod  PleistooSn  einsnsobieben. 

H.  van  CappelleSß«)  (V,  387)  hat  auf  Grund  vieler  Tief- 
bohrungen Mitteilungen  über  glasiale  und  vorglaziale  Bildungen  in 
Gelderland  gemacht.    Tertiär  nur  an  drei  Stellen. 

Ebenso  hat  derselbe  Autor  Über  DilurialBtudien  im  8W  von  Friesland  be- 
nebt«t^7^.  In  friesland  werden  unterscliieden :  unterer  Qeschiebelehm ,  jong- 
^stUOct  Sand,  HMMweblick  mit  iuit«rlag«nid«B  Torf,  HeemMUid.  —  fliiM 
Zasaromenstcllung  der  Ergebnisn  d«r  ai«derUtodiNh«D  DQaTjalfonohlulg  bat  der- 
selbe Autor  herausgegeben  388j, 

Sedimentärgeschiebe  ans  Holland  hat  P.  G.  Krause  bespro- 
chen 369).  Neu  ist  das  Vorkommen  von  Graptolithenschiefer,  Fene- 
ateUeokalk,  CyclocriQUskalk.  —  Über  quartäre  (diluviale  und  alluviale) 
Sandeln  den  Niederlanden  schrieb  Schroeder  van  der  Kolk-^^Oj. 


«•)  Min.  u.  petr,  M.  Wien  1895,  443—70.  —  380)  qj  isgg^  320—30.  — 
QeolMag.  1895,  372,  260—64.  —        Ebenda  276—90.  —  ^)  QJ  1896, 
587-605  _  884)      f.  q^,^  jgjg^  1,9,  ^        QJ  1896,  748-8«  (alt 

Ä.}.  —  366)  vh.Ak.  Amsterdam  1894.  20  S.  —  3«7)  Med.  Geol.  van  Nederland, 
Amsterdam  1895.  16  S.  (mit  K.  1:50000).  —  368)  t.  AardrGen.  XIU,  1896, 
l— »4  (mit TW.).  —  869)  ZDQeolQa.  1896,  363—71.  —  »0)  NJb.  1896,  271—76. 


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72 


Fr.  Toni«,  QMgiMttiMlifr  Aufb««  der  Brd  »beffliehe. 


1.  Von  der  geokgitolieii  Karte  von  SMm^^  (1:40000)  ar^ 
schienen  die  Blätter  (V,  389): 

41.  Zeveneekeren— Lokeren,  43.  Hoboken— Coutich,  67.  Terraonde— Puan 
Ö8.  Boom  — Malines,  59.  Putte— Heyst  op  den  Berg,  74.  Haecht-Rotselaer! 
7Ö.TUTorde-B6inp8t,  8Ö.  Howbreck— St.  Marie  Sottegem,  99.  llsbeca— NederbrakeL 
101.  Lenmk— St.  Quenchis-Hal.,  102.  Uccl«^T«rvn«riii,  lt2,  (Mlaf^FhmiM  Im 
BuMsenal,  ferner  die  Blätter  l,  5,  6,  10-15,  21—26,  35—88.  «8,  50.  51,  M 
und  115  von  Delvaui,  Mourlon,  Rutot  und  Velge. 

2.  A.  Rutot3^2)  bat  den  Synchronismus  der  Schichten  vonMastrioht 
und  des  belgischen  und  hoUändiscb-limburgischen  Senon  besprochen. 

In  Yerglefeh  gebracht  werden  die  Becken  von  Hainaut,  PetiteÖeete,  BuGea 
ind  der  Maas.  Eine  Tabelle  Vtkt  mit  einem  Bliek  die  Ltteken  und  die  ftnetliii 
VeTBchiedenheiten  in  den  einzelnen  Profilen  erkennen.  —  In  einer  spitaiM  Ab- 
handlung «a»)  wurden  neuere  Ergebnissf^  über  die  Geologie  von  Flandern  erörtert, 
i]Wl»eeaidere  «nf  Gmd  Ton  Brunnen bohrungen.  —  Auch  Uber  die  Fauna  dei 
interen  Senmi  im  Tiial  Toa  UiliftigDe  lieft  ung  eine  TorlSuflge  lUtteüong  vorwa*). 

H.  de  Dorlodota^S)  hat Untersuohungea  fLber  die  weatlicbo Fort- 
setzung des  Silur  von  Sambre  und  Maas  angestellt  —  H.  Forire'«*) 
eingehende  GUedemng  des  belgischen  Devon  von  Vesdre  weicht  in 
manchen  Stücken  von  der  als  trefflich  anerkannten  QoBseletidiai 
Uliederung  ab. 

3.  A.  Briart375)  studierte  den  geologischen  Bau  des  Kohlen- 
beckens von  Hainaut  und  besonders  den  stark  gestörten  südlichen 
Teil  der  Mulde.  Überschiebungen.  —  X.  S  t  a  i  n  i  e  r  •'^76)  hat  das 
KoUenbeoken  der  Ardennen  untersucht.  —  E.  van  den  Broeck377) 
JiAt  die  Gliederung  des  belgischen  Oligocän  eingehender  zu  bespre- 

ftK  **?""*"  ^^^^  Lapparent). 

A^mntlll    u  Limburg  folgt  ünteroligocin  (in  Brsbant  liegt 'Obeieoel« 

dTÄn.«  n^'^nu'^^  '^''"S"«'"  TeSwedese  Stufe,  imd^uiee)  od 
CM  Eupehen.    Das  Oberoligocän  fehlt. 

tf  sml  ^^^^^  "^^^  oligocänen  Sande  von   Boom  schrieb  M. 

Lorid«r^  -Beiträge  zur  Geologie  des  Pays-ßas  verfalate  J. 

FrcmJc7'etch. 

n   ÄnnitS^w^o  geologischen  Detailkarte  von  Frankreich 

^i:öUUiW)  (V,  395)  erschienen  die  folgenden  Blätter 880): 
70  LunÄ    7/™^'"''  IT.  Oherbourg,  87.  BameyiUe  et  Jersey,  66.  Meie», 
180  TSlon  'ifit  a^r'  J'^-  1^8.  Chalet,    149.  Saint  Claude, 

et.  Jent  de  Maoriemie,  888.  Castellane. 

Eme  sehr  lehrreiche  und  übersichtliche  Darstellung  über  die 
umrisse  des  Meeres  in  Frankreich  in  den  verschiedenen  Epochen 
nat  F.  Cann»!)  gegeben. 


54  8.  -  1S  ^'  ^'  ^«^ee  Q^ol.  Brüssel  VIII,  Dez.  1895. 

Ann  SQÄolR?  f^.^^'  289-319.  ~  872b)  Ebenda  X,  1896,  3-43.  - 
^  EbLa  XXI  ^25  ''''  '^Tn  'Jl^'  ~       Ebenda  XX,  III.  - 

Pr.-V«b  B  8  1^-  ®-  Brüssel  1894.    22  8.  (mit  K  ).  - 

G*oL  Liig7;895    «ff       ^t^'JiK'^''  208-302.  -  378)  Ana.  S. 


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Belgien.    Frankreich.  78 

A.  IMfirmiirM,  O.  Gosselet  veröffentliohte  eine  elementare 
Geologie  deo  l>ep.  du  Nnrd^, 

AuBführliche  Darlegungen  über  das  Bassin  du  M^ez-Belair  (aSrdl* 
und  nordwestl.  von  Rmnes)  verdanken  wir  Ch.  Barrois^). 

Der  inhaltreichen  Abhandlung  sind  zwei  Karten,  eine  geologisch  kolorierte 
und  eine  mit  den  tektoniscben  Uauptlinien,  beigegeben,  sowie  viele  Profile.  Wir 
mahn  divAM,  doli  sechs  Antiklinalen,  die  im  allgemeinen  weatBttUeh  Terlaufen, 
einander  südlich  von  der  Bucht  von  St.  Brienc  sehr  nähern ,  nach  W  und  0 
aber  divergierend  auaeinandertreten.  In  dem  0  verlaafenden  Devon-  und 
Kubooing  rind  V«rhiltiti«te  am  vtnHekelteten  und  erinnern  an  jene  weUet 
int  0  im  Bereiche  des  nordfranzösisch^belgischen  Kohleogebiets.  Im  „  Massiv  "  voll 
Üzel  bilden  die  beiden  Formationen  schöne  Falten,  in  deren  Synklinalen  das  Kar- 
ben eisgepreist  erscheint.  Orofse  Verschiebungen  der  Falten  sind  vielfach  nach- 
ftviei«,  vnd  nigen  -die  betreffmdM  Venehlebnngeo  im  N  (Sjit.  da  Uon)  einen 
gegen  NO,  im  S  (Syst.  du  Cornuaille)  einen  gegen  NW  gerichteten  Verlauf. 
Durch  die  (karbonen)  Qranite  wurden  metamorphische  Yeränderangen  herbei- 
gef&hrt 

Eine  grofee  Monographie  bat  A.  Soubeyrau^)  dem  Koblen- 
beokeii  tod  Fas-de-GalaiB  gewidmet  —  M.  Bertrand^)  hat 
Studien  im  Kohlenbecken  du  Nord  et  aar  le  BoolonnaiB  durgeftlhrt.  — 
L.  Bretow^  hat  im  G^eneati  sa  Ooseelet  angenommen,  dab 

das  Kohlenbecken  von  Bas  Boulonnaie  anderen  Altera  sei  als  jenes 
von  Fas-de-Calaie.  —  V.  Gossa nge^^  gab  eine  geologisohe  Karte 
des  Kohlenbeckens  von  Tas-de-Calaü  heraus. 

Eine  vorläufige  Mitteilung  über  den  Jura  der  Ardennm  hat 
Munier-Chalmas^^)  veröffentlicht.  Eine  Lücke  zwischen  dem 
oberen  Bajocien  und  dem  Bathonien.  Die  Grenze  zwischen  Oxfordien 
und  Rauracien  im  Korallenkalk.  —  Geologische  Untersuchungen  über 
den  Idaa  von  Bordüre  s&dwestl.  vom  Massiv  der  Ardennen  hat  A. 
ThirietSSV)  angestellt  ~  Eine  gröfsere  Stndie  über  die  foetile 
Flora  des  Albien* Genoman  von  Argonne  bat  P.  Fliehe  heraoe- 
g^eben  (39  Arten,  daranter  32  Goniferen) 390).  —  J.  Gosselet^»!) 
bat  den  Calcaire  grossier  aus  dem  nördL  Teil  des  Pariser  Beokene 
nach  Belgien  verfolgt. 

B.  Westfrankreioh.  H.  R  au  ff  3^)  bezweifelt  das  Vorkommen 
von  Organismen  Festen  in  den  präkambrischen  Schichten  der  Bretagne. 
Er  denkt  dabei  an  Pyritkörperchen.  ~  D.  P.  Oehlert^93)  ^at  die 
Becken  von  Lavai  und  Mayen ne  besprochen.  —  Den  geologischen 
Bau  des  Arrondissem.  Alen^on  schilderte  L e tel ie r^^*).  —  Von 
Ii*  Bureau  und  D.  P.  Oehlert396)  erschien  eine  erklärende  Notiz 
>u  geologieoben  Karte  von  Ghftteau-Gontier.  —  Über  die  Anf- 
eiDanderfolge  der  Faunen  im  oberen  Lies  und  im  Beeden  der 
vend^e  sebrieben  Ghartron  und  Weleelil^).  —  Über  die  Oeo- 

"2)  Lille  1896.  Mit  K.  —  383)  Ann.  SGiolN  1896,  XXIL  181—360  (mit  K. 
1. 320060).  —  «4)  Paria  1895.  848  8.  (mit  AUas).  —  »6)  Ann.  des  Minea  1894. 
71  s.  —  386)  Ann.  SGdolN  XIX,  24.  —  387)  Lille  1896  (1  :  80000).  —  888)  ß.  serv. 
Urtegeol.  Fr.  1894,  VI,  13— U.  —  388)  Paris  1894.  223  S.  —  »«>)  B.  8.  Sc. 
»  WiBey  1896.  196  S.  —  3öi;  Ann.  SG60IN  XXllI,  160.  —  aW)  NJb.  1896,  1, 
S  ~  ^  B.  Carte  g<ol.  d«  FTaiin  1894  iL  1896.  8  n.  4  8.  —  am. 
«orm.  Caen  1895.  34  S.  -  8B6)  B.  8.  Sc  N«t  Onnt  Fr.  Nantes  1896.  14  8.^ 

CR  1896,  CXXIU,  62. 


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74  Fr.  Toalai  Geognostiscber  Aufbau  der  Erdoberfläche. 


logie  dei  Bezirkt  Ton  FoHim  haben  A.  BoisBeliori  A.  Four- 
nierW»)  Q„a  J.  Welsoh  beriofatet  Details  über  die  Entirid» 
Ittng  dei  Jara  entbaltend. 

C*  SSdfrankreich.  Eine  geologische  Karte  der  Umgebung  von 
Bordeaux  verdanken  wir  E.  FaUot^^e), 

Sie  ffthrt  alle  die  AuCBcblüase  der  tertiären  Ablagerungen  vom  Helvetieo  bioib 
bis  zum  Camptnien  und  HMtrichtiaii ,  wie  sie  In  den  Tliil«»  unter  den  Lndti* 
Banden  hervortreten,  vor.  Obere  Kreide,  Obereocän,  Tongrien,  Aquitanien  und 
Helvetien  werden  aoageacbieden.  Die  alten  Deltabildunf_'en  der  Landes- Sande 
folgen  darüber,  sowie  die  neuen  Alluvionen.    Fortdauernde  Senkung  des  Gebiets. 

E.  Fallot396aj  jjai;  weitere  Beiträge  zu  seinen  Studien 

ttber  das  Tongrien  im  Dep.  Girondt  herausgegeben  (V,  427). 

GrIInliehe  Melasse,  Süfswasserkalk,  Ihone  mit  Ostr.  longirostris, 
Asterienkalk,  Unt.  Molasse  von  Fronsadaii.  — -  DerMibe  Autor  hat  awä  du  Aipl- 
tanien  in  der  Gegend  von  St.ATit  (Undee)  besprochen 

Perm,  Trias,  Lias  uDd  Jura  auf  dem  Blatte  t^Gahors"  besprach 
E.  Pournier397).  Der  Jura  bildet  regelmäfsige  Plateaus.  —  Über 
die  Alluvionen  der  Garonne  in  der  Gegend  von  ToolooBe  sprach 
E.  Harle397a)  Terrassenbildungen.  Einseitig  e  Ablagerungen  infolge 
von  Regenwirkungen.  —  Über  die  Geologie  des  Dep.  des  Landes 
schrieb  Stuart-Menteath  398).  Unter  anderra  wies  er  bei  St. Lon 
das  Vorkommen  von  Eocän  (mit  Operculina  ammonea)  und  östlich 
da^on  jenes  von  Cenoman  (Orbitolina  concava)  nach,  an  Stellen,  wo 
Mioo&n  auf  den  Karten  ausgesohieden  erscheint.  —  Über  das  Montagnt 
Ninr$  äufserte  sieh  R.  Ni  ckUsSM).  Trias  and  Jura  horizontal  Uigemd; 
gesunkenes  Oebirge.  —  Über  die  Granite  von  Bord^ree  in  den  Ho«h- 
Pyrenäen  sprach  Caralp^O),   gie  gehören  dem  Karbon  an. 

M.  Boule^l)  beschrieb  das  Plateau  von  Lannemezan  nnd  dia 
alten  Alluvionen  der  oleren  Geroime, 

Drei  fluvioglaziale  Bildungen  werden  unterschieden:  die  Formation  tob 
Lannemezan  mit  grofsen  Qnarzitbldcken  (Pliocän),  die  oberen  Garonne-Terrass«, 
50  m  über  der  Tlialeohle  (—  Hoehterriuea  mit  Ldfadecke,  nnterae  Pleiateab), 
die  unteren  Gannme-TerrMaen,  15  m  Aber  der  Thaleohle,  mit  Hoilaen  nnd  ait 
Mammutresten. 

L.  C  a  r  e  z  -102)  besprach  die  Altersfrage  der  Ardoisier-Schiefer  der 
Gegend  von  Bagneres-de-Bigorre  (Hoch-Pyrenäen)  und  von  St.  Lary 
(Ariege).  —  In  der  Gegend  von  Padern  in  den  O  Pyrenäea  hat 
J.  RousseHOS)  Turon  Ammoniten  aufgefunden  (Maramites, 
Paohydiscus).  —  P.  W.  Stuart-Men  teath^oi)  hat  nach  dem  Vor- 
kommen von  Ophiten  und  Graniten  in  der  untersten  Kreide  auf 
das  geringere  Alter  der  DurohbrUche  geschlossen.  —  G.  VaBsettr*«^) 


1895. 

u'^i'^TJof-^^^^'  _   397)  BVserv.'ca^tTgeol.  Fr.  1895,  VII, 

74  75  1896  Nr.  51.  -  »7»)  ß.  SQ^ol.  1895,  490-503.  -  308)  Ebenda  1896, 
401^  R  V  ®        ^^'^ö        ^-  —  *»)  B.  8G4oL  1896,  528-32.  - 

«70  mk"  ^»"8  ^895,  Nr.  43.   23  S.  —  402)  B.  8Q60L  1896, 

Jm?  B  i'rTrJ!?  S^^^da  1895,  92-94.  -  Cß  1894,  OXVIII,  32-36.  - 
*^  B.  lerr.  Carte  gioL  Fr.  1894,  Nr.  87.  1  — » 


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Fnokreich. 


75 


htt  gezeigt,  da&  das  Boo&nmeer  (Nummnlitentehioliteii)  dei  Pariser 
Beoke&i  Imb  an  die  Nordaeite  des  Montagne-Noire  (Gartraia)  reiehte 
(V,  441). 

D.  ZMn^^rmibrM.  B.  Barrett)  hat  eine  Geologie  Ton 
Limmm  geeehrieben. 

Anfser  der  Übersichtskarte  sind  auch  Karten  mit  den  einzelnen  Formations- 
gliedern  gegeben:  die  krystallinischen  Schiefer,  die  granitiscben  Gesteine,  die 
jttogflren  Eraptiygesteine,  die  paläozoischen  Formationen  and  die  Trias,  der  Jura, 
Krridf  und  Tertilr  vad  die  BTriegeratilttMi.  —  H.  Bovle  hat  aneh  das  Zentral* 
massiv  von  Frankreich  besprochen —  L.  de  Launay*^)  hat  das  Masaiv  von 
St.  Ssulge  im  Zentralplateau  von  Frankreich  untersucht,  in  Beziehung  auf  das 
Kohlengebiet  von  Decize.  —  Die  Stratigraphie  der  „Petit- Chausses"  zwischen 
CÜTaadan  und  Yivarais  erörterte  0.  Fabre^.  Der  Jnra  grenzt  an  BrOohen 
an  die  krystallinischen  Schiefer  und  liegt  in  Relikten  auf  der  Höhe  des  Plateans. 
Die  einzelnen  der  eingeklemmten  Schollen  zeigen  recht  verechiedene  Schicht« 
folgen.  —  J.  Berg e TOB  ^)  hat  eine  Notia  TerSffentlicht  Ober  daa  PalioBoikum 
in  der  Nachbarschaft  der  tertiären  Faltungen  Ton  St.  Chinian.  Bine  Beihe  N— 8 
verlanfender  enger  Falten ;  kambrische  Kalke  in  den  Einfaltungen.  —  Eine  grofsere 
Uonograpbie  bat  A.  Julien ^^^)  dem  Karbon  im  zentralen  Frankreich  gewidmet.  — 
B.  Olangeand^  bearbeitete  den  Jnra  (Uai-  und  Jura-moyen)  wettlieb  Tom 
Zentralplateau  and  hat  auch  die  Falte  von  llochechouart*^2»)  besprochen.  Im  all- 
gemeinen regelralfirige,  wenig  gestorte  Lagerung.  Im  Becken  von  Aquitanien  wird 
dts  fieatehen  tob  „Horsten**  nachgewiesen.  —  Das  Gantal-Miodbi  behandelte 
M.  Boule**3).  —  Boule  schrieb  auch  über  pliocane  und  quaternäre  Gletscher 
in  der  Anvergne —  Q.  Fabre*i5)  hat  in  den  Dep.s  der  Lozfere  und  des 
Cantal  aus  dem  Vorkommen  von  grofsen  Blöcken  und  Moränen  auf  Vergletschorung 
gesehloMan,  die  in  daa  OberplioeSn  Terlegt  wird.  —  J,  A.  0.  Boaz  bat  Stadien 
tbor  die  Berge  der  Lyonnai»  angeatellt^. 

£.  Ostfranhrekih.  1.  Rhonethal.  Bine  BntwickelangBgeaohiolite 
des  Rhonethala  Ton  Lyon  bia  aum  Meere  hat  Ch.  Dep^ret  herana- 
gegeben 

Paläozoische  (karbonische)  SW — NO-Falten.  Rhonethal  ein  Längenthal.  Ein 
Meerbnioi  wSbrend  der  mesozoischen  Ära  erlischt  in  der  oberen  Kreide.  SQfs- 
vmerteen  im  üntereocSn.  Nummulitenschichten  deuten  auf  den  Beginn  einer 
anm  Transgression,  bis  zum  Schlufs  des  MioeSn  andauernd. 

Derselbe  Autor hat  auch  das  untere  Eocän  im  Rhonethal 
gegliedert  (V,  443).  Süfswasserbildungen :  Untereocän  bunte  Thone, 
Mitteleocän  Mergel  und  Kalke  mit  Feuerateinknollen.  —  Bis  auf 
wenige  Überbleibsel  abgetragen. 

Die  Stratigraphie  des  „Massivs  von  Allauch'^  (bei  Marseille)  be- 
liMidelt  eine  Abhandlung  E.  Eourniers«^). 

Eine  aentrale  Soholle  (Turon — 8en<ni)  und  «ine  gefaltete  Randaone  ans  Triaa, 
WM,  Jura  und  Kreide,  welche  als  Antiklinale  gegen  die  Scholle  überschoben  er- 
J^int.  Zwieehen  dem  „Massiv  von  Allauch"  und  einem  nördlichen  von  Notre 
«ed«  Angea^ao)  ist  der  Gürtel  in  eine  Doppelfalte  gestaucht  un<\  bei  Lee  Miee 

««)  Limoges  1892  (1895).  10  u.  210  8.  (mit  K.  1  :  800000).  —  «7)  Dict. 
gwgr.  Fr.  1895.  16  8.  (mit  K.).  —  *06)  B.  eerv.  Carte  g6ol.  de  la  Fr.,  Nr.  46, 
1896.  —  409)  B.SGeoL  XXI,  1894.  640—78  (mit  Prof.).  —  ««)  Ebenda  576— 
92.  -  411)  p„i8  1398  23  u.  304  8.  (»it  Tfln.).  —  *^  B,BO«ol.  1895,  8—43. 
«.sery.  Carte  göol.  de  la  Fr.  1896,  Nr.  50.  263  S.  (mit  K.).  —  «2»)  Ebenda 
4u?t;J^'  69—73.  —  *i3)  BuU.  serv.  Carte  g^ol.  Fr.  Paria  1896  (mit  K.).  — 
'5  CB  1896.  8  8.  —  ««)  OB  OXXII,  95.  —  ««)  Ann.  8.  Ltmi.  Lyon  1895.  — 
)  AnnQ^ogr.  IV,  432—52  (mit  K.).  —  «8)  ß.  SG60I.  XXII,  1894,  683—712 
(mit  K.).  —  419)  Ebenda  1896.  38  8.  —  *»)  Bbeada  1896,  XXiY,  256—67. 


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7^  Fr.  Tonla,  GeognosÜscher  Aufbau  der  Erdoberfläche. 

über  Kfii4*  gseeliobm.  —  B.  Hang  fibt  die  MUtetto  SehoU«  «1b  ein  Bynklinile» 

Über  das  üigon  von  La  Hontagnette  bei  Taraaoon  (Booehcs  do 
Khdne)  schrieb  A.  Torcapel*»).  Eine  konkordasta;  leioht  gegen 
0  geneigte  Schicbteareibe  von  Mergeln  und  Kalken  mit  einer  mek 

abgetragenen  Decke  von  PUocSn.  Verwerfung  im  Liegendkalk.— 
E.  Pellat423)  gj^^^  vorläufigen  Mitteilung  einige  neue  geo- 

logische Thatsachen  im  südlichen  Rhonebecken  besprochen.  Bei 
St.  Andrd  Molasse  mit  Pecten  praescrabiusculus,  bei  Ville- 
neuve-les-Avignon  Schlierfacies  mit  Pecten  Gen toni.  —  H.  Dou- 
▼  ilU  besprach  die  Hippuriten -Vorkommnisse  im  Rhonethal ^^i^. 

P.  G.  Rouville*25j  jj^t  in  einem  gröfseren  Werk  über  die 
Geologie  von  SA-ault^  speziell  Uber  die  Tektonik  dieses  Gebiets  ge- 
schrieben^ Im  W  ein  ürgebirgamaBsiv  (Hercyn.)  mit  alten  Falten, 
im  O  ein  serbroohenee  und  Terworfenei  Kalkgebiet. 

Rom  an  AST)  bat  die  Sltesten  TertiSrablagerangen  bd 
besprochen. 

Eine  O—W- Mulde  mit  Querfalte.  SüfswasgerablagerungeB.  —  Auch  du 
Miocan  Toa  Montpellier  besprach  derselbe  Autor  *a8).  Die  Transgression  beginnt 
M«r  sdioii  mtt  dtm  Aquitan  (blaue  Mergel  mit  Cerithium  roargaritaceam 
«id  plicatum).  Marines  HelvetieB  folgt  darttber.  SfibwttifliMhfebfeB  ■» 
l-lanorbis  und  Helii  Rabouli  schliefeen  ab.  —  Vaseeur*»)  hat  die  Ver- 
haltnisse von  Martigues  und  Leetaque  (Rhonebucht)  erörtert.  Über  Ürgonkalk, 
Aptnorgtl  und  Cenornftii  folgen  Sandsteine  mit  Cyprineu  und  thonige  Schichten 
rJiaT"  u  tv'^^**™  Kalksandsteine  und  HipiravHsnMliMiteB  folgaa  dirttar 
UlöiJanke.)  —  Eine  Revision  der  HippuriteBkreide  der  Provence  war 
A|Toucas*30)  ausgeführt.  Eine  eigenartig  zusammengeprefste,  am  Scheitel  aber 
g«g«i  Jf  «Bd  B  Übergelegte  FSlte  wird  «.  B.  bei  Vieux-Beaueset  angegeben. 

_  2.  Alpines  Gebiet.  W.  Kil  ian*8^)  hat  (mit  Leenhar  dt, 
Kevil,  Lory,  Pasquier  nnd  Sayn)  in  den  französischen  Alpen- 
departements (Briangon,  Die,  St-Jcan,  de  Maurienne,  Buis,  Valence, 
örenoble  und  ViaeU)  Anfnahmen  durchgeführt  und  wrlltttoD  Be- 
ncht  erstattet.  -  W.  Kilian  und  P.  Termier  haben  in 
gefalteten  Sedimentformationen  der  franz8si8chen  Alpen  Ptorphyrita, 
Melaphyre,  Labradorit  und  Glaukophanit  entdeckt,  die  durch  Dynamo- 
metamorphose  schieferige  Struktur  angenommen  haben  «2).  —  Tertiär- 
btudien  aus  der  Dau^him,  Savoijm  und  der  westUofaen  Sohweii  hat 
a.  lJouxami433)  veröflfentlicht. 

M.  Lugeon*34)  h^t  die  Region  de  ia  Breche  von  Chablais  und 
Soefa-^aweym  bearbeitet. 

üh«,!i!-*I!  Fermatlonen  (Karbon,  Perm  und  Trias)  tritt  Tertiär  vA 

MUeertll  oL^^^  ^ .^'l'^''  Schollen  sind  Rette  tfaee  frU»f  in.  N  ror- 
gelagerten  Gebirges  („VindeUoiecber  Bftekea"  lUMb  Gtmbel).  —  Oea  flehlftei 

isgs^'xlfn^^Jfi"?*'«^*^'  -  Ebenda  1895,  1Ö5-69.  -  ^  Ebenda 
peUie'r  1894"'  I^'^a/?^-"-  -  ^)  0^  »O.  P;br.  1896.  ^«^M^ 

^  Ok  It^I^T  ^'  2£.*°^-  '^^5'  ^^"I'  288-98.  -  CR  XXHI,  206.  - 
431   Tray   llh^.     xT  ^  B'SG^l.  1894,  XXIL  —  «0)  Ebenda  1896,  602.  - 

B.  ser/  c^L '  f ,  "i;^?-  ^  ^  Aan.UaiT.  Lyoa  1896.  399  8.  («it  K.)-  7 
87-90  )  ^  *»•  COB  8.  Viad.  Lamanae  lIMlfi^ 


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WaitaliMii. 


77 


laatrds  yom  MontJoret  in  SaToyen  gibt  J.W.  Gregory  Tortriassitohes  Älter, 
„weil  sich  Fragment«  davon  in  Sehiefnrn  der  Triaa  finden**  vnd  die  leteteren  di# 

finlamoTphischeD  EinwirkuDgen  nicht  zeigen. 

M.  Bertranda  Kartenskizze  deaselben  Gebiets  weist  jener  Gregorys 
ftgenüber  wesentliche  Neaerungeu  auf.  Die  Triaa  ist  weiter  verbreitet,  nod  Lias 
iritt  fameliwen  Zügen  (8nnmmengepre(ateSyiikliBale&)  auf.  —  Über  die  Straktar 
des  Mt. Joly  bei  St.-Gervais  in  Hoch-Savoyen  aufserten  sich  M.  Bertrand  und 
£.  Bitter^).  In  sahlreichen  engen  Falten  finden  eich  Triaa,  Liaa  und  Bajocien 
im  MasslT  eingeklemmt.  —  Von  Holland«^  enehien  «ine  stratigraphieehe' 
Studie  des  Oligocän  im  Yallte  des  Desert  bei  Chamb^ry. 

J.  R6vil  und  H.  DouxaTni*39)  haben  in  den  Thälem  von  Novalaise  in 
Savoyen  das  Vorkommen  von  pontisohen  lignitfübrenden  Thonen  diskordant  Uber 
lUocin  Ba«h|«wieaen. 

P.  Lory  und  G.  Sayn^)  haben  die  Kmde  in  der  Umgebung 
▼on  Gbatillon-en-DanoiB  nntennohi.  Eine  jnngoenomane  Faltnng  dei 
IMfuluy. 

In  der  neueren  VerofFentHcliung  P.  Lorys*^!)  werden  der  Verlauf  postoligo- 
dher  Antiklinalen  und  Synklinalen  und  eogene  Transgressionen  in  demselben  Ge- 
biet  erörtert.  —  Lory  hat  auch  die  Kette  von  Belledonne  studiert^).  Dia- 
kordanz  zwischen  dem  Karbon  und  dem  alten  krystalliniscben  Grundgebirge.  Die 
KarboDmuIden  sind  stark  zusammengeprefst.  —  P.  T e r m ie r **3^4i)  f^mj  ^{j^ 
krystaUiniacbee  Gebiet  an  der  Oataeite  des  Mt.  Pelvoux.  Nnmmulitenkalk  nnd 
VjtA  Uber  den  kryatalKniaeheii  Grandgebirge  liegend,  im  0  tob  der  Triaa— Jurtp 
"Salkmasse  der  Kalktone  von  Brian^onnais  isoklinal  fiberlagert.  Innerhalb  dar 
letzteren  treten  zwischen  Mon^stier  und  Yallonise  dunkle,  sericitisch-glimraerigo 
Schiefer  über  einer  tertiären  Breccie  auf  (!);  ob  umgewandelte  Tertiärgeateine  ?  — 
In  einer  Notii  ttber  das  HaaiiT  tob  CQiaiUol  (HmM»  Alpe»)  seigte  P.  Lory 
an^'»),  dafs  Nummulitenschichten  diskordant  auf  einem  abradierttn  UntergTBado 
liegen,  welch  letzterer  vor-  und  nachsenone  Faltungen  aufweist. 

E.  Haug  und  W.  Kilian       werden  bei  Barcelonette  zu  der 

Annahme  von  grofsartigen  liegenden  Falten  geführt,  deren  Kelikte 

über  Flyschgesteinen  auftreten  (ÜberdeckungsachoUen). 

W.  Kilian  und  £.  Haug^'^)  gaben  eine  Übersicht  Uber  die  geologische 
Stroktnr  von  Baroelonetto  (Baaeea  Alpee).   Die  Boete  der  frofeen  liegenden  Fftlta 

(Brian^onnaifi)  auf  den  älteren  Gesteinen  der  Daupliin^.  —  Die  Tertiärschielittn 
TOD Chateau-Eedou (Baases Alpes)  besprachen  Ch.  Depäret  und  D o u x a m i **).  — 
Bat  OUgooia  tob  Ravin  du  Youson  bei  St.  Genies  untersuchte  der  erstgenannte 
Antor  mit  G.  Say  n  ^^^} ;  eine  konkordaate  oligodbie  Sebiehtfols«  wird  tob  flbor- 
aehobenera  Keuper-Gyps  bedeckt. 

W.  Kilian^)  hat  über  die  Struktur  der  MimtagM  de  Zure  in 
der  Gegend  von  Sisteron  (Basses  Alpes)  und  über  die  Umgebung 
von  Sisteron  geschrieben  und  weitere  Mitteilungen  bei  Gelegenheit 
der  Exkursion  in  dieses  Gebiet  gemacht '^^i). 

Zwischen  Cruia  und  Ribiera  grofsartige  Faltenüberschiebung  gegen  N;  an 
einer  Faltenverwerfnag :  oberer  Jara'(Amm.  polyploene),  Aber  dem  in  koB- 
kordanter  Folge  Jnra,  Tithon  und  die  Kreide  bis  zu  den  Schichten  ra\t  Exogyra 
«oUmba  lagern,  auf  dem  etldUchen  Muldenacbenkel  mit  Crioeerae-Schichten. 

*36)  Qj  1896^  ^j^j^       1:80000).  —  *»)  B.  SO^ol.  1896,  140—47 

(mt  K.).  —  437)  CR  CXXII  V.  10.  Febr.  1896.  6  S.  —  *38)  b,  serv.  Carte  g^ol. 
«  la  Fr.  1895.  —  438)  B.  SÖ6ol.  1895,  XXUl,  116.  —  Trav.  labor.  gÄoU 
Grenoble  1895.  28  8.  —  4«)  OR  t.  17.  Ang.  1896  (mit  K.).  —  Ebenda 
71-82.  -  443 '44)  gG^ol.  1895,  572—89.  —  *«)  TTav.  labor.  geol.  Grenoble 
1895.  —  «6)  CR  V.  21.  Dez.  1894,  1285-88.  —  *^7)  Trav.  Fac.  Sc.  Grenoble 
0894/5), IU2, 1896.  —  *«)  B.  SGeol.  1895,  XXUl,  874.  —  Ebenda  827—29.  — 
^  fitenda  1896,  648—808.  —  ««)  EbeadB  806—26.  887—46. 


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78  Fr.  Tonla,  Gaognoitf tdier  Avfbra  d«r  IfdobariUehe. 

Östlich  dftTon  sind  die  beiden  Antiklinalen  eng  aneinandergeprefst.  Südlich  folgen 
dis  Sdiiehtfo  in  glslcbmilbigsr  Lagerung  mit  Neigung  gegen  S.  Eine  groise  An- 
BShl  7on  Verwerfungen  zerstUckten  das  Gebiet  der  unteren  Kreide  von  St-j^tians 
und  Banon.    Vergleiche  nnd  Fwttsswsehssl  wsrdflB  aaf  bsigflgtbtBSB  TsbsUcn  ud 

anf  Karten  versinnlicht. 

Die  Region  von  Escragnolles  {Meeralpen)  haben  W.  Kilian  und 
Ph.  Z  ü  rcli  e  r  ,\{q  Umgebung  von  MoustierB  -  St.  Marie  (Basses 
Alpes)  W.  Kilian  und  F.  Leenhardt ^^^) ,  jene  von  Chabrieres 
hat  Ph.  Zürcher*^*)  geschildert. 

£ine  geologische  Studie  über  den  nördlichen  Teil  der  Meeralpeu  hat  L. 
Bertrand  herausgegeben —  Ph.  Zürcher*«)  hat  die  Struktur  der  Eegioa 
von  Caetellane  besprochen.  Eine  Region  der  Interferenz  zweier  Faltensysteroa 
(Trias — Miocän).  Die  ersten  Faltungen  im  Eocän,  wohlmarkiert  im  AquiUn,  die 
grofste  in  der  pontiachen  Epoche.  Eine  Karte  versinnlicht  sowohl  den  Verlaof 
der  AntiklinalSD  wie  auch  den  sehenatisehen  Ysrlaaf  der  Schiehtenfaltnogea  nd 
Überfaltungon.  Verwickelungen  weitestgehender  ArtI  —  Aneh  W.  Kilian  hat 
ftber  die  Gegend  von  Castellane  gssohrisben^. 

3.  Voralpen  und  Jnngebiet.   Nach  E.  Hang^'}  !>e8lieh6ii  k 

BecJcm  der  Durance  Anzeichen  einer  älteren  Faltang,  die  vor  der 
Ablagerung  der  Nuramulitenschiohten  erfolgte  tind  WSW— ONO 
verläuft,  parallel  mit  der  Faltung  der  Voralpen,  welche  älter  iat, 
als  die  aquitan.  rote  Molasse.  —  E.  Haug*^)  verteidigt  gegen 
P.  Lory  seine  Meinung,  dafa  die  Falten  des  subalpinen  Massivs 
von  Vercors  die  Fortsetzung  der  Jurafalten  seien,  während  Lory 
nur  die  Falte  von  Vercors  als  Fortsetzung  der  Jiirafalte  von  EchailloD 
anffabt.  —  Be  Riaz*59)  stellte  Studien  im  Jura  von  Cremieux  und 
▼on  MoreBtel  im  Depart.  lüre  an.  Kelloway,  Portland,  mit  grofi« 
ISMnellen  VerBohiedenheiten. 

W.  Kilian^  hat  den  geologischen  Bau  des  Jun im  OeUetdei 
Dciubt  erörtert  und  mit  P.  Petitclero  fieitr8ge  sam  Stadium  dei 
Bajooien  geliefert^!). 

Nachgewiesen  wird  das  Vorkommen:  a)  der  Schichten  mit  Amm.  MnrsM- 
aonae;  b)  mit  Pecten  pumilus  (unterer  Crinoidenkalk),  Trigonia  costati, 
Amm.  diseites,  und  mit  Coeloceraa  vindo b o n ensia  (oberer  Crinoideo- 
kalk);  c)  Eorallenkalk  und  Kalk  mit  Belsna.  gi ganten s;  d) 0«lith  vad KortU«' 
J*^*'-  ~  ^'  Riehe  hat  die  untere  Partie  des  Jura  im  Dep.  Ton  Aln  geschil- 
dert«»),— Bourgeat  hat  sich  über  die  Combe  von  Pr^s  im  Jura  geäufsert 
Das  obere  UioeSn  in  der  Umfassung  des  Jura  der  Gegend  von  AmbÄrien  W 
r'^Sr/*^*^  (V,  479)  neuerlich  besproehsn.  —  P.  DeUfond  und  Ch.  De- 
p6ret*t'ö)  haben  in  einer  inhaltsreichen  Monographie  die  Stratigraphie  und  Palä- 
ontologie des  lakustrinen  Pliocän  und  (iuartär  im  Saonethal  studiert  und  mit 
vorkommniaeen  tadsm  Gegenden  in  Tergleieh  gebimeht  mit  besonderw  Bsrli*- 
wehtignBg  der  SKogetiemste  (V,  448  a.  478). 

Qfto  ^qI^'^^x«^-  ^^^^  952-69.  —  «8)BbeBda  970-81.  -  *«)  Ebenda 

M  «    M  ^'        ^"^^  1896.  —  *ßö)  Ebenda  1895,  Nr.  48; 

?9  T^ylo*?'^''  ß.SG^ol.  1895,  Exkursion  d.  Gesellschaft  862-77.  902- 
isar.r  m  »W-MO.  ~  4«)  CR  17.  Juni  1895.  -  B-SOW. 

löab  d4  (Man  vgl.  P.  Lory  ebenda  236.)  —  «9)  Ebenda  189.5,  366-94.  - 
iRQi    ,ßf"Q^*''*';i^  ^»93.   4  S.  -  461)  MontbMiard,  Mdm,  S.  d'Bnnilf 

\ll    oj  /      r.  *^         S.  Linn.  Lyon  1895.    106  S.  -  «8j  B.SGÄoL  181«, 


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WmMp«ii.  Si»uii6ii«  Portagil. 


7» 


G«olog]wbe  Untanaohnngen  in  der  östlichen  Region  der  ProTinz 
BargMi  Bowie  in  den  Provinsen  Alava  und  Logro&o  führte  A. 
Larrazet  durch *ö6)  —  Eine  phyaikaliach- geologisch -minera- 
logische Beecbreiboog  der  Provins  Logrofko  gab  aaeb  £.  8.  Lo- 

Über  das  Fliocän  in  der  Provinz  Gerona  segiia  schrieb  J. 
Alm  er  a*®). 

Derselbe  Autor  berichtete  auch  über  die  Stretigraphie  des  „Kreidemaasiva'* 
hl  litonl  i«r  FroTiiw  Berealooa^.  —  J.  Almera^  bispraeli  di«  geo- 
logische Qeacbichte  des  Thals  von  Nüria.  —  Über  die  sekundären  Ablagerungen 

in  den  Provinzen  Murcia,  Almeria,  Qranada  and  Alicante  äufserte  aicli  jR. 
NiekUs«!). 

Geologische  Untersuchungen  in  der  Fronni  AUcante  (südl.  toa  Valencia)  hat 
B.  Nie  kl  6  s  durchgeführt.  —  Beiträge  zur  Paläontologie  von  SO-Spanien 
(Neokom)  erschienen  von  B.  Nicki 6«^''^.  —  EruptiTgeeteine  yon  Fortana  in 
der  FroTim  Mureia  beepraeh  D.  B.  A.  de  Tarsa^).  —  Über  die  goldflUureii- 
den  Ällavionen  von  Granada  schrieb  A.  J.  Bourdariat^.  —  8.  Oalderott 
hat  das  Tertiär  der  Provinz  Sevilla  untersucht  *76). 

Ein  weiterer  Beitrag  zur  Kenntnis  der  spanischen  Neogenfauna  (Y,  490}  von 
F.  Sehrodt ^77)  beschäftigt  sich  mit  der  Umgebung  ron  SeTÜla  (niocine  inariae 
Abtagemgea)  aad  bH  dem  merioen  Plioein  tob  BmelMia. 

Die  Eieslager  des  südliohea  Spanien  und  Portugal  liegen  in 
aUarisoben,  deTonisehen  und  Eulm^Schiefem  und  sind  nach  F.  Klook- 
mann^^^)  eng  an  die  vorkommenden  Eruptivgesteine  gebunden. 

Die  geologische  Struktur  der  Balearm  bat  H.  Nolan^^^)  dar- 
gelegt. 

»Dieselben  sind  Trümmer  einer  nordöstlichen  Forttetinng  des  Aufsengürtels 
dm  ttdahuieehai  Faltensystems."  Majorka  besteht  ans  smammengeprersten  Syn- 
Uiaaltn  (Mioclaplateau  des  Innern)  und  Teilen  der  Trias— Jura- Antiklinalen; 
darch  Verwerfungen  zerstückt.  Auf  Minorka  sind  drei  meridional©  Antiklinalen 
(Deren  und  altmesozoische  Bildungen).  Ibiza  zeigt  zwei  Trias — Jura-Antiklinalen 
{fima,  Kahn,  TiIm,  Lde,  Jnra,  Kreide,  Beelii  and  MioeiB). 


Porttigal. 

Eine  Bibliographie  über  die  Geologie  von  Portugal  und  dem 
portugiesischen  Afrika  hat  F.  Choffat  zusammengestellt *80).  — 
Einen  Überblick  über  die  mesozoischen  Meere  Portugals  gab  P. 
Choffat*81)  gleichfalls,  wobei  auch  die  faziellen  Unterschiede  der 
betreffenden  Ablagerungen  und  deren  Verbreitung  angegeben  werden, 
▼OD  den  Trias-Sandsteinen  bis  sum  Oarnmnien  (obere  Kreide). 

.  ^  Lffle  1896.  310  S.  —  «7)  Mem.  Com.  Mapa  geol.  Madrid  1895.  66  S. 
(mit  K  ).  _  468)  Barcelona  1894.  le  8.  —  «*)  B.SG«ol.  1896.  8  8.  —  *'«)  Bar- 
«lonal896.  40  S.  —  471)  qr  1894.  4  S.  —  *72)  B.  Com.  Mapa  geol.  de  Espana 
AI,  Madrid  1896  (1893).  —  «8)  M«m.  palöont.  Paris  1894.  —  «*)  B.  Com. 
«pageoL  de  BiptSa  18M,  849.  —  4»»)  B,  8.  Belg.  Gdol.  1896.  8  8.  —  «»)  B. Com. 
JJfP*  de  Espana  XX,  Madrid  1895  (1893).  —  <77)  ZDQeolQs.  1894,  483— 
tS^ir  S*^*>,  AkBerlin  1894,  1173—81.  —  *79)  ß.  sQ«5ol.  1896,  76—91  (mit 
autini^M).  —  «0)  comm.  Trab.  Geol.  Lissabon  1896.  26  S.  —  «i)  Natarf. 
Zflndh  XU,  1896,  S94— 317  (mit  K.  1 : 176<N)0). 


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80  Fr.  Tottlft,  GtogDMtiMhtr  Avfbn  dtr  Brdoberiliehe. 

Studien  über  das  Karbon  von  Alemtc|jo  hat  WenosUn  d« 
Lima*®2)  aogestellt. 

30  fossile  Pflanzenarten  werden  besprochen,  welche  zum  Teil  dem  mittleren 
und  svm  Ttil  dem  oberen  Karbon  entsprechen.  £e  liegt  aufgerichtet  Uber  Porphyr 
und  wird  rom  Tertiär  bedeckt.  Auch  alterea  PalioMiknm  tritt  ftvt  ^  An  eb«ra 
Alemtejo  hat  J.  F.  N.  D  elgado*83)  eine  Primordialfiauna  nachgewiesen  in  Kalken 
und  Quaraiten.  Trilobiten.  —  Über  alte  Gletscher  im  Thal  von  Mond4go  ichrieb 
J.  P.  Nery  Delgftdo^).    Blaekanhäufnngen  mit  gekritzten  Geschieben. 

Die  foaaile  Flora  vonPortogal  bearbeitete  G.  de  Baporta^M).  p.  Ohof  fit 
gab  stratigraphiscbe  Begleitworte  dazu.  —  Über  die  mesozoische  Floit  TM  Vvh 
tugal  hat  L.  F.  Ward^)  eine  vergleichende  Betraohtang  angeateUt. 


Itakän, 

A.  Ohmialm,    1.  Das  Tertiftr  in  Piemont  und  Ligurien  b«- 

fq[»rach  G.  de  Alessandri^.  —  Über  qaaternftre  AblageroiigeD 

in  Oberitalien  Bcbriebeo  B.  Corti^)  und  O.  De  Agastini^). 

A  S  t  e  1 1  a  <ß8a)  tiat  über  die  quaternSren  Ablagerungen  im  Pö-Thale  berichtet 
über  dem  mannen  Piiocän  folgen  zum  Teil  noch  dem  Pliocän  zugerechnete  gla- 
mue  SehottCT  und  Konglomerate  mit  interglaaialen  Ablagerungen.  Postglaiiiie 
AUnTioaen  bfldea  die  Deek«.  d     d  -o— 

A.  Stella^  hat  in  den  Westalpen  (V.  deU'  Orco  und  della 
Soana)  gearbeitet  und  auch  in  den  ettdHdien  Zentralalpen  (Lugano- 
see  und  Val  Gammonica)  Beobaohtungen  angesteUt^^). 

Die  zwischen  Tziu  und  Zentralgaeife  auftreteaden  Bfldnngen  eiUirt  derY«- 

lasser  zum  Teil  für  archäisch  (..Casannaschiefer  "  und  „Apenninite").  Gegen  ^8^^°'^ 
und  Verrncano  diskordanU  —  Über  seine  geologischen  Erhebungen  im  VaUe  delk 
Germanaiea  and  Val  PeUiee«l/M)  (,,Alpi  Coaie")  berichtete  V.  Novarese  (tot- 
nehmUch  krystallinische  Bildungen) ,  über  Jen«  im  YaUa  Vtndta««)  und  Valle 
^ow^^ in  demselben  Teil  der  Alpen  A.  Stella.  —  NoTarese  hat  die  grtoen 
«eeteöie  der  Weetalpen  nach  ihrer  mineralogiachen  Zusammensetzung  zu  gliedern 
gesucht  Qabbros,  Lhenolith,  Ohlorit-,  Aktinolith-  und  Qlaukophangesteine  (Pra- 
amite),  Dionte,  Diabase,  Amphibolite  und  Hornblendeschiefer.  Eine  gröfcere  An- 
«aüi  von  ProfildarsteUungeii  yersinnlichen  die  im  allgemeinen  ziemlich  einfsch 
«jMhwnendeB  VerhÄltnieee.  —  A.  M.  Davies  und  J.  W.  Qregory"ö)  habei 
über  die  Oeologio  dea  Moote  Ohabertoa  ia  dea  OoUUehen  Alptn  and  über 

bekhTer^*""^       KrrideWkea  (swiaeh«!  iwei  Venrerfmigen)  im  Triw- 

i^^^iiSv*'®**^^  Geologie  der  Provioi  Turin  heraaig»' 

geben 

fTnrtt^\^^j}^  ^'  NoTarese*»?)  haben  aus  der  Gegend  von  Pinerolo 
Vinna  BW  J  petrograpbiaehe  aad  geologische  Mitteilungen  geroaeht.  Die  graphitische 

1  •  SOnon?**""*  4^*«'?°!  geologicos  Lisboa  1895/96,  Uli,  34-54  (mit 
Dir  des  Tr  ~  ^\  -  Ebenda  55-83.  -  «4)  Pabl.  de  ta 

N  ier  i  lio,.  t*?;  P^'t^gal»  Lisbonne  1894  (mit  40  Tat).  -  Scieace, 
sie  fi  i.  S?'*'  f  i7?,*^  -  T«rin  1896,  XLV.  -  Atti 

ISWrixvm  ;   '  2.        Rend.B.l8t.  lomb,  Maüajd 

1895  loa  «Ä  W  ^^•««og'  it.U,  Born  1895,  5.  —  488*)  ß.  Com.geoLd'Ifc 
it-Ihi  «iri,u  i^*''"^^  ^894,  343-71.  -  490)  Ebenda  XXV.  1894, 
«3)  EbendriRflK^S!."*.*i*^*»  263-82.  -  492)  Ebenda  1896.  231-87.  - 
303-10  rL-f  J  'i**!r*"-  ^^«°da  1896,  268-96.  -  «»)  QJ  1894, 

Com.  Äu'  li95?r5L«9?  '''''         ^'  ^ 


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Italien. 


81 


Zone  im  jflDgeren  Qneifs;  dfo  dUoritiadieft  Gesteine  werden  besonders  herror- 

geboben.  —  Mit  Q.  di  Stefano  bat  8.  Franc  hi**)  die  fossilienftihrenden 
(Trias-) Kalke  nnd  Kalkschiefer  im  V.  Grana  und  V.  Maira  in  den  Cottiachen  Alpen 
besproehen.  —  Die  Hügel  von  Turin  und  ihr  Verhältnia  zu  den  Aipen  und 
AparafMi  bellaadelte  F.  Vlrgilio  in  einer  weit  anigraifSBnden  Abhandlnng^^NO). 
Die  oligocänen  und  miocänen  Konglomerate  in  einer  gegen  N  Bteileren  Falte  ent- 
stammen ihrem  Material  nach  den  Alpen  und  Apenninen.  £ine  Karte  verzeiehnet 
die  tektonischen  Linien  Italiene  und  der  Westalpen.  Bntatehnng  der  gentnnten 
Hügel  durch  Zusammenscbub  auf  geneigter  Unterlage  (mit  Anlehnung  an  Beyers 
Experimente).  —  Dm diluTiele  MAmphitheftter"  der Dora Baltea batL. Brano(><>i) 
besprochen. 

Nachträglich  sei  der  ,,Geologia  delV Ossola  von  St.  Traverso 
gedacht,  woriu  die  Lepontinischea  Alpen  vom  Tooe  bis  zum  Lago 
Haggiore  Vohandelt  vavdMi. 

Be  werden  nntersebieden;  OneUagfaait  (BewSlb^ern),  granatAbrende  Gneilbe, 
AntigoriogneiTs  (Granitgneifs — Zentralmasee)|  Gneifs,  Kalkphyllit  (Deveroschiefer, 
Ton  anderen  zu  den  triadiscben  Sohistes  Intträa  gerechnet),  acbieferiger  Gneifs, 
«isenschössige  Biotitgueifse  (Strona-  nnd  Serii^eile  snm  Teil),  Glimnieramphibol 
nnd  CbloritBchiefer  (Phyllitformatlon).  Die  Sehiefer  an  der  Rhone  werden  als 
triadiscb  (Schistes  lustres)  belassen.  —  Eine  geognostische  Skizzo  der  Umgebung 
von  Finero  (weatl.  vom  Lage  Maggiore)  hat  Cea.  Forro^)  gegeben.  Stimmt 
mit  der  1894  Ton  Traverso  flilr  das  Ossola-Tbalgebiet  gegebenen  Gliederung  gut 
ttberein.  Biotitgneifse  (basische  Zone),  Sericitscbiefer,  schieferiger  Gneifs,  Kalk, 
Kalk-  und  Glimmerschiefer,  Granitgneifs  (Antigoriogneifs).  In  der  „basischen 
Zone"  treten  Peridotite  und  feldspatführende  Amphibol-  und  Pyroxengeateine 
uid  ibre  Uaiwandlnagebildu&geD  auf. 

Einen  Beitrag  zur  Kenntnis  des  Aiifbaos  der  Scbiohtenfolge  im 
Grignagebirge  (Lage  di  Leooo:  0)  hat  E.  Philip pi^^^^)  ▼erö£Fent^ 

licht. 

Altere  Längsfaltungen  führten  zu  zwei  Überschiebungen  im  Bereich  der  Trias 
(Beneeke  hat  eine  davon  schon  früher  nachgewiesen),  die  im  Miocän  erfolgten. 
Eine  spätere  Faltong  verUhifl  nft  ibrer  Aebte  normal  anf  den  ersteron.  DiloTiale 
(Glazial-) Terrassen  am  Oiitfufae  des  Seos  zeigen  Neigung  nach  N  und  deuten  uuf 
eine  nachglaziale  Terrainbewegung  hin.  Bei  Pasturo  wird  folgende  Schichtfolge 
bb  sn  den  Baibier  Sohichten  angegeben:  unterer  Moeebelkalk,  Brachiopodenkalk, 
Boeheosteiner  (Triaodoenskalk),  Calimorokalk,  Wengener  Sebiebten,  Esino*  (Diplo* 
poren-)  Kalk. 

A.  Tommasi^^)  besprach  den  Muschelkalk  der  XiOmbard^ 
nach  dem  Vorkommen  in  den  einzelneu  Thälern, 

86  Arten.  Über  Knollenkalken  plattige  Kalke  mit  Ceratitee  trinodosua  und 
20  anderen  Oephalopoden.  Die  Binodoenssone  mit  Tielen  Bradiiopoden.  Gegen 
Westen  vollzieht  sich  ein  allmählieb»  Übergang  in  Dolomit  —  A.  Toraraasi«'«) 
besprach  auch  die  untere  Trias  an  der  Südseite  der  Alpen,  d.  h.  die  Schichten 
SWitehen  dem  Beilerophonkalk  und  dem  Muschelkalk  mit  Encrinus  lilii- 
lormis.  —  Derselbe  Avtor  braebte  aneb  einen  Beitrag  Aber  die  Fanaa  des 
weifsen  Kalkes  des  Latemar  und  der  Marranlata  (Lon-^'nbjirditos  avisianns  vom 
Latemar,  Pseudomonotia  tritentina  von  der  Marmolata)ö07^,  über  die  Fossilien 
dea  Bellerophonkalkes  teilte  Tommasi  gleichfalls  einige  Angaben  mit«»).  — 

B.  Com.  geol.  d'It.  1896,  171  —  80.  —  *99''ö<»)  Turin  1895 ;  159  S.  (mit  K.). 
Ath  E.  Ac.  della  sc.  XXX.  Turin  1895,  19.  Mai;  20  S.  (mit  K.).  BSGlt. 
XY,  1896,  36-70.  —  801)  Ri^.  g«ogr.  it.  II,  2,  Rom  1895.  —  »  «)  Genna  189«. 

S.  (mit  K.).  Atti  S.  Lig.  Sc.  nat.  V,  4,  u.  CR  18.  März  1895.  —  «»)  ZDGeolGs* 
1895,  377—422  (mit  K.  1:60000).  —  504)  ZDGeolGa.  ßerl.  1896.  Inaug.-Disa* 
W5— 784;  ait  K.  (1 : 25000)  u.  Profiion.  —  «»)  Mem.  prem.  K.  Ist.  Lomb.  Sc 
c  Lett.  Pavia  1894.  168  S.  —  ö06)  Pal.  ital.  Pisa  1896,  1.  43  S.  —  6OT)  Att^ 
Acc.  degli  Agiati,  Rovereto  1896.  78.  —  fi<^Bend.&.Aee.  deiLitteeil89ft,216>-21. 

Qeogr.  Jahrbncb  ZX.  6 


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8t 


Fr.  Toul«,  Q«ogno«UMhtr  Aufbau  der  Erdoberflich«, 


C.  F.  Parona^)  hat  im  Lias  der  Lombardei  Studien  Torgenommen  (Arietiten* 
whidkieD).  —  EfB«  K«lIoir»yFanna  von  Acqw  WfAA»  ta  liniib.Ufbr  d««  Btth' 
sees  hat  er  gleichfalls  besprochen ^'ö).  —  Auch  besprach  Parona  die  Scbiehttt 
mit  PosidoQomya  alpioa  in  dea  Sette  Comuni^^^).  Kelloway-Tjpen  treten  in  den 
betreffenden  Schiebten  (heilgraue,  rotgefleckte  halbkryetalliDe  Kalke)  in  über- 
wiegender HivUgkeit  neben  Batbformen  voi  (Bdneeküi  Ghreppfni,  Oomeeam 
Pollns  u.a.).  —  E.  Mariani^^^)  hat  Trias,  Rbät  und  Lias-Fossilien  aus  der 
Lombardei  nntersucht.  —  Nach  C.  F.  Farona^iS)  kommt  in  der  Lombardei 
(Opreno~-Bnrligo,  Blatt  Bergamo)  auch  das  Barremien  Tor.  —  Einen  Quarz* 
^Inmefdiorit  von  Bino  im  V.  Oamoniea  bespmdi  0.  BiTaB^). 

2.  Eine  geologische  Notiz  über  die  lombardiscbeQ  Alpeo  (GoUoo— 
Splügen)  hat  E.  Mattirolo 515/16)  gebracht. 

Am  Splfigensattel  treten  Uber  sericitiscben  Goeifsen  chloritisch-sericitisch» 
Sehiefer  auf,  über  welchen  in  Falten  gelegte  ireUbe  kryatallinieeh-kSniige  Kalb 

folgen,  während  sich  weiterhin  —  offenbar  liegen  zwei  zuaaramengeprefste  Syn- 
klinalen Tor  —  wieder  die  verschiedenen  chlori tisch  -  sericitiscben  Schiefer,  mit 
gvanftddiech-porpbyTischen  Gesteinen  dazwischen,  einstellen. 

Beiträge  zur  Kenntnis  der  interglazialen  Ablagerungen  am 
lamee  hat  A.  Bai tz er 517)  geliefert. 

Es  sind  feinschichtige  grauweilsliche  Mergel  und  erdige  weifse  Kalke  ntt 
Blattern  und  tierischen  Beeten  inHeohen  der  nnteren  vnd  oberen  Itorloe.  Sit 
beiden  Horizonte  sind  durch  Kies,  Sand  und  Lehm  der  Beckenausfüllang  gescHe- 
den.  £s  sind  Pflanzen,  die  von  der  heutigen  Flora  verschieden  sind,  and  findet 
eieh  Bhododendron  ponticum  L.  darunter,  welche  Art  v.  Wettsteia  nw 
den  Hottinger  (Innsbruck)  interglaaialen  Bildungen  angefahrt  hat.  Die  pflaDsen« 
führenden  Mergel  sind  lokal  teila  ge&ltet,  taila  von  aaUniekea  kleineren  Ver- 
▼erfoBgen  durchsetzt. 

A.  FneiniBiS)  besprach  nene  Fossilien  ans  den  Oolithen  rom  Kap  8NlVi^ 
gilio  am  Gardasee  (Terebratula  Aspasia,  Harpoceras  discoides,  Traetoceras,  Be- 
lemnites  &c.).  —  Eine  Abhandlung  über  das  Moränen-Amphitheater  des  Gardasees 
hat  F.  Saoco  (V,  527)"»)  herausgegeben.  Die  ümwallung  tritt  auf  der  geolo- 
giuiien  Eavte  reckt  eehSn  herror.  AnIber  dem  MorSnen-lMlnvinm  weiden  nech 
awei  Terraaeeoetafen  nntevaebieden. 

3.  K.  F atterer 0^  hat  die  DurehbraohBthiler  in  den  8Bd- 
alpen  (in  den  KamiBoben  Yoralpen)  einem  genaueren  Stadium  antt^ 
zogen  und  die  orogenetiachen  Vorgänge  in  den  betreffenden  Gebieten 
festzustellen  versucht.  „Die  Dorohbraobstbäler  sind  älter  als  die 
von  ihnen  durohbrocbenen  Ketten  oder  Gebirge." 

T.  Taramelli52i)  besprach  Exkursion  sc  rgebniee«  (mit  A.  Tommasi)  in 
den  Kamiachen  Alpen.  Qraptolitbenschiefer  (Monograptus)  wurden  aufgefunden. 
Der  Kulm  an  der  Kellerwand  (Frecb,  Geyer)  soll  üntersilur  sein.  Geyer  hit 
jedoch  das  Vorkommen  von  Archeocalamitea  radiatne  nachgewiesen!  Auch  neue 
Pundpunkte  des  Bellerophonkalkes  wurden  entdeckt.  —  In  der  vicentiniscben 
Trias  fand  A.  Thornqui8t622)  einen  Ammoniten,  den  er  als  Ceratites  nodosue 
bestimmt.   Ea  wire  dies  das  erste  Vorkommen  dieser  Form  in  der  alpinen  Trfw; 


8»)  Rend.  B.  Ist.  lomb.  Uafland,  Ser.  U,  XXVII,  141.  -  B.  S.  mal.  it.  XWn 

(Gastropoden).  -  no)  Mem.  R.  Acc.  dei  Lincei,  Rom,  IV.  VII.  —  6")  Pal- 
Pisa  1896,  1-42.  -  612)  Atti  S.  it.  sc.  nat.  Mailand  1896,  113-37  (mit2  Taf.)-- 
r,      .  ^»  "c.  e  lett.  XXIX,  1896.  —  6")  Atti  S.  ital.  sc  alt» 

.  -  «^"^^  B.  Com.  geoLd'It.  1896.  51-108.  -  «') 

Bii  :  '  ^i^-^^  K.  u.  Prof.).  -  518)  B.  S.  malac.  itaL  Pisa  XVIIL  - 
Tvv  f*  Turin  XXXVIll,  1895.    54  S.   -  6»)  ZQsB  ISW, 

p..ro  T«f«^"?i/"''^"«>-  —  "0  ßend.  R.  Acc.  dei  Lincei,  Se.  nrt.  H, 
Fase.  9,  1895,  185.  -  ««)  Q«tt.  Naebr.,  H..natnrw.  Kl,  1886,  1. 


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Italien. 


88 


T.  Arthaber  bezweifelt,  dals  ee  diese  germanische  Art  sei'^.  —  Alis  den  eocäneu 
HenloBolet-aeliiflhtM  bat  F.  Saeeo*»)  iwel  Krokodile  (Gr.  vieetiau  viid 
boleimii)  besehrieben.   Das  letztere  ist  gsTialahnlich. 

Das  Alttertiär  der  Colli  Berid  (Venetien),  die  Schichten  TOn 
Priabona  und  die  oligocäne  TraD^greBsioii  im  alpinen  EoropA  be- 
handelte P.  Oppenheim525). 

Die  Reihenfolge  der  Ablageraogen  wird  auf  einer  rergleichenden  Tabelle 
gegeben,  vom  Mitteleocän  bis  ins  Miocän.  Schiebten  Ton  Postale,  Taffe  tob 
Nevals  mid  Bmnoa,  Kalk  von  Bonca  (mittlerer  Qrobkalk,  Stifswaseertnife  imd 
flSlswasserschichten  von  Ronca  &c.  (oberer  Qrobkalk).  Lücke  und  folgende  Trans- 
gieisioD  des  Onteroligocän:  Tufif  von  Qranella,  Lamachella  vonOraocona,  Schichten 
Ton  Priabont.'  BryoaoenaelilehteBi  Sehiehten  ron  Sangonini  und  Grooert.  Hittelp 
oligocän :  Kalke  mit  Lithocardinm  carinatam,  Taffe,  SchiehtMl  mit  Macropneottet 
Meneghinii.  Oberoligocän :  Lignite  mit  Anthracotberium  magnnm  Ton  M.  Tiole 
und  Zovencedo.  —  Lücke  —  Schichten  von  Schio  fraglichen  Alters. 

B.  Mittelitalien.  1.  F.  Sacco  hat  mehrere  Abhandlungen  über 
den  nördlichen  Apennin  herausgegeben  ^^^j  —  q.  M  arinelli  ^2'') 
besprach  fossilienführende  Kalklinsen  (Nummoliteokalk)  in  den  £ocän- 
acbichten  des  nördlichen  Apennin. 

0.  Bovereto^^)  hat  au  der  neuen  Eisenbahnlinie  Genua — Ovada  geologische 
Beobaditnttgen  aageetellt.  —      BoToretoOiW)  hat  ancli  das  W— O  atreidieiide 

Gneifsvorkommen  bei  SaTona  als  den  Nordschenkel  eines  den  alpinen  gleichwertigen 
archäischen  GewSlbes  (Massir)  aufgefafst.  Ein  archäischer  Schiefermantel  mit 
michtigeo  Serpentinmassen  umgibt  dasselbe.  —  Über  das  Litorale  Ton  Yado  und 
Spotomo  beriditeten  A.  Issel  und  S.  Traverso  ^^).  —  Über  die  Stellung  des 
Argille  galestrine  und  die  Scagliose  dea  Flyeeh  und  der  Serpentine  dea  nördlichen 
Apennin  schrieb  G.  Trabucco^i). 

C.  di  Stefani^32^  hat  das  Lignitbecken  von  Borgotaro  im 
ligariachen  Apennin  besprochen.  Über  dem  gefalteten  Obereocän 
liegen  diskordant  und  wenig  gestört  die  iignitfiihrenden  Sande  und 
Thone  (üntermieeihi).  —  Das  foBsUienfOlirande  „EooSa<*  bei  Bari^ 
gaao  Im  modeneaiaohen  Apennin  bespraeh  B.  Lotti^^).  Es  wird 
fblgonde  wenig  gestörte  Sdiichtfolge  angegeben:  Über  Sandateinen 
mit  Palaeodictyon  Ceratophyeaa  fblgen  tbonig-sandige  Schichten,  dar- 
über thonig'mergelige  Bildungen  (Alberese)  mit  Bryozoen  und  Fora- 
inioiferen  (Serpentine),  sandige  Gesteine  und  thonige  Schiefer  mit  Inoj 
ceramen(!)  Helrainthoidea  und  Palaeodictyon.  —  D.  Pa n tanelli^^*) 
hat  die  Miocänzone  mit  Radiolarien  im  nördlichen  und  zentralen 
Apennin  besprochen.  Desgleichen  das  Miocän  von  Vigoleno  und 
Vernasca^*). 

Fr.  Sacco^)  hat  einen  zusammenfassenden  Bericht  über  die 
Geologie  des  Apennin  in  Toskana  gegeben. 

B«r  Apeanin  ist  keine  immitteibare  tektonisehe  Fotteetning  der  weetolpiaea 


VhÖeolRA  1896,  125.  —  «»*)  Mem.  B.  Acc.  Sc.  di  Torino  1894,  II,  XLV, 
W.  —  MB)  ZDQeolGs.  1896,  27—152.  —  ««»)  B.  SGeol.  It.  XII,  1894,  4, 
».Boll  Ol.  alp.  &c.  Tnrin  XXVII.  —  ea?)  b.  SGeol.  It.  XIII,  1894,  203—9.  — 
^Ebenda  XUI,  2  (mit  Taf.).  —  s^ö)  Ebenda  XIV,  1895,  37—75.  —  MO)  Atti 
ö.Ligust.Sc.  Nat.  Genua  1894.  20  8.  —  Florenz  1896.  30  S.  —  ^)  B.  Com. 
jwl.  d'ItXXVI,  1896,  205—19  (mit  K.  1 :  100000).  —  «)  Ebenda  1895,  429— 
«  (mit  K.  1  : 25000).  —  »*)  Atti  S.  natur.  di  Modena  XII,  3.  —  68U)  Ebenda 
im,  1.  —  636)  B.  SGeol.  It.  XIY,  1895,  2  (Bom  1896).  49  8.  —  B.  8.  Belg. 
^  |*0l.  IX,  1895,  33-49. 


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84  Fr.  Tonla,  Gaofiuwtiaclier  Aufbau  der  Erdobncfliehe. 

Brian^oDDais-  und  Monte  Rosa-Zooe;  diese  U^t  im  ligurischen  MauiT  und  in  der 
Oatw»  netelUfera,  mklie  gegvn  den  Oolf  tob  Oemu  «imtreidieii.  Der  ApenBin 
sei  eine  durch  die  Po-Ebene  nnterbrochene  Fortsetzung  der  südlichen  Ukioae  dar 
Ostalpen  und  tauche  südlich  Ton  Neapel  (luganisch  -  calabriaches  Küsten gebirge) 
irieder  auf.  Der  Monte  Conero  (Ancona)  und  Monte  Gargano  Terhalten  sich  nm 
ApamiB  wie  der  Jon  su  den  Alpen. 

S.  B.  Lotti^^)  erstattete  Bericht  über  seine  geologischeo  Auf* 
nalimeii  in  Toskana. 

B.  Lotti^37)  hat  die  folgenden  Blätter  der  geologiicheD  Karie 
Italiens  angenommen : 

Radicondoli  (120,  IV),  S.  Casaiano,  Val  di  Pesa  (113,  IV),  Greve  (113,  1), 
Prato  und  Borgo  Lorenzo  (106,  1,  IV),  Cutigliano  und  Lizzano  (97,  II,  NWu.NO), 
Badicofani  (129,  I)  und  Montepulciano  (121,  11).  fiei  Cetona  (129,  I)  Lias  ont« 
d«n  Rhit  EoelB  vnd  Plioela  sind  weit  Terbreitet. 

D.  Zaooagna  hat  die  Karte  der  apttanüohm  Alpm  bespro« 


V.  KovareseOdS)  bat  zwischen  dem  Yerruoano  ond  dem  Bhit 
in  den  Maremmen  Toskanas  Schiefer  nnd  Kalke  gefunden  mit  fin- 
crinitee  lüiiformis  und  anderen  Eehinodermen,  wodnrdi  das  Voi^ 
kommen  von  Mniichelkalk  nachgewiesen  erscheint 

Die  Flora  aus  dem  Verrucano  vom  Monte  Pisano  hat  S.  de  Bosniaski^«) 
neuerlich  besprochen  (Callipteria  conferta,  Walchia  piniformis  &c.)-  Schiefer, 
Saadeteine  und  Konglomerate  uraBehliefsen  die  Pdanzenreste.  —  A.  f  ucinilut 
die  Fauna  in  den  weifsen  Kalken  mit  PhyUoeerae  eylindrienm  tm  M.  Fisaoo  in 
Toskana  beschrieben  5*i).  Die  Cephalopoden  zeigen  viele  Übereinstimmungen  mit 
jenen  aus  dem  unteren  Liaa  von  Spezia,  von  den  Brachiopoden  (40  Arten)  stimmeii 
SO  mit  jenen  der  HierUtiecdiiditen  ttberein,  mit  jenen  von  Spezia  aber  keine  ilf 
lige  Art.  —  Bei  Speiit  wurde  naeh  du  Vorkommen  Ton  mittleiem  Uie  udi- 
gewiesenW2)  (Amaltheus  margaritatus  und  spinatus  u  a  ). 

G.  Gioli«3)  hat  gezeigt,  dafa  die  Ebene  zwischen  Pisa  und  Li?omo  dareh 
nnbansehwenunungen  ein  ausgefülltes  flaches  Meerbecken  darateUt. 

^  Th.  Fuohs^)  hat  über  eine  geologiache  Studienreise  inOb«P* 
Italien,  der  Schweis  ond  S&ddentsohland  herichtety  welche  hsopt' 
sachlich  den  Zweck  hatte,  die  Fuooiden  und  Hieroglyphen  DSher 
kennen  zu  lernen.  So  besaohte  er  u.  a.  auch  die  Flyschlokalititsn 
m  der  Nähe  von  Florenz. 

über  das  Langhiano  bei  Langhe  aufserte  sich  0.  di  Stefsni«*).  —  Dil 
Langhiano  der  Provinz  Florenz  besprach  G.  Trabucco««). 

3.  B.  Lotti547^  untersuchte  die  Granitapophysen  des  Moute 
Capanne  auf  Elba  und  fand  in  dem  durchsetzten  Gestein  Nummu- 

Ilten!  (V,  572). 

R.  V.  MatteucoiWfi)  besprach  die  „Porphyre"  von  Elba  (Granit-Porphyr 
und  endogene  Breeeieii).    öranitporphyre  (vollkrystalUnisch)  eind  in 


ßansen  dem  hocdn  eingeschaltet;  der  Granit  dee  Monte  Oapanne  ist  vorailuriadl. - 
u  dij^t^ani6*9)  hat  über  die  paläosoiaeheu  Sehiehten  auf  £lbe  gmcbniibn- 

It.  iftTi  h?^"^'  ^'äc^'^*-  313-26.  —  «9)Bbendnl894,  2.-^B.  SG*L 
^,*J^^''  ^"I.  1894.  15—17.  -  5*0)  Atti  S.  Tose.  So.Nst, 

Xr7^^'  IV;^**^'  -  "^'J  XIV,  Pisa  1895.  -  ^)  B.SQeol.It. 

W.rnr  f  ^Ö^-^'  X'  58-77.  -        Proc.-verb.  Soc.  tose  Sc.  nat 

m4/\  vf  «"i  ^ii^-  -        B-Söeol.It.  1895,  XIV.  -  547)  Atti  R.  Ist.  Yen. 

^  XIII,  1.  B.  SGeol.  Paiie  UI,  XXI 1. 


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Mittel-  und  SttditAlien.  86 


Siliir  mit  Orthoeerta,  Gonpboceras,  Cardiola  &c.  (Apnaoe);  Devon  anf  Elba  mit 
Hfetitiiea,  Beyriohia,  Qoniatites  &c. ;  Oberkarbon  mit  Calamites  Cietii,  Spbeno- 
phyllmn  &c.  —  34  verschiedene  Felsarten  von  Elba  hat  0.  Yiolft  unteniioht^). 

Granitapophysen  des  M.  Capanne  im  Eocän  bei  Fetovaja. 

4.  Eine  grö&ere  Abhandlung  hat  P.  Moderni^*)  den  Saba- 
tinischen  Vulkanen  (Lago  di  Bracciano  und  L.  di  Martiguano)  ge- 
widmet. 

Auf  eiur  Karte  lind  di«  lahlniehoii  AnalmebaBttiidiiafiii  <iiig«s«ieliBet, 
62  an  der  Zahl.  Sie  wwdeii  mit  einem  Netie  Ten  BrueUinieii  in  Zmammenbaiig 

gebracht. 

0.  Viola^^^)  hat  im  Saccothal  im  römischen  Gebiet  geologisoh- 

petrograpbische  Studien  angestellt. 

Zwischen  gefalteter  und  mehrfacih  zeretttckter  Urgon-Tnron- Kreide  im  Süden 
md  iom  Eoein  gereehnetem  Kalke  mit  Bnditten  und  Pecten  im  Norden  liegen 
gefaltete  Eocinsandsteine  nnd  Thone  mit  Travertin  nnd  quaternärem  vulkanischen 
Tuff.  —  Etwas  früher  besprach  V.  das  Vorkommen  von  Asphalt  und  Petroleum 
in  eocänen  Sandsteinen  des  Saccothals,  welches  als  ein  Grabenbruch  aufgefafst 
wird;  mit  den  Bmehrlndem  (dnrch  die  kleinen  Ynlkane  dee  Hemikerlandee  be- 
zeichnet) stehen  die  Asphaltvorkommnisse  in  Zusammenhang.  —  Anch  die  geo- 
logieeben Verhältnisse  der  Monti  Ernici  im  Römischen  hat  derselbe  erörtert^).  — 
Über  den  Monte  Circeo  hat  C.  Viola Mitteilungen  gemacht.  Kryetallinische 
Liaskalke  wenden  ihre  SchiclitkSpfe  dem  Heere  in  (i^ehrsnd)»  darttber  liegt 
Spirifwenkalk  (mittlere  Lias)  und  lokal  auch  oberes  Eocän. 

Eine  Anzahl  von  ProElen  im  Pliocän  (Villafranchiano  und  Astiano) 
im  Sabiner  Gebiet  enthält  eine  Arbeit  G.  T u cci m eis ö56).  Die 
beiden  Stufen  weisen  Diskordanzen  auf,  und  stoisen  die  Ablagerangen 
der  jüngeren  an  den  älteren  geradezu  ab. 

5.  In  den  Ah'uzzen  von  Teramo  hat  P.  Moderni^^)  gearbeitet. 
Über  steilaufgerichtetem  Neokomkalk  und  -mergel  liegt  das  Eocän 
(mergelige  Kalke)  und  zum  Teil  sogar  gegen  WSW  übergefaltetes 
10o<An,  aber  dem  diskorduit  kicbt  geneigtes  Plioo&n  lagert,  das  gegen 
ONO  mit  Travertin  bedeckt  ut. 

6.  Eine  geologische  Karte  des  M.  Conero  bei  Anoona  bat  0. 
Bonarelli  verfiOstW). 

C.  Südüalien.   I.  Die  Tertiärkorallen  Süditaliens  bat  G.  d  e  A  n  - 

gelis  d'Ossat  bearbeitet<^. 

Über  den  geologisdien  Bau  der  Berge  Ton  0aeta  hat  M.  Gas- 
setti  gesehiiebenfiM). 

Der  M.  Calvo  besteht  aus  Urgon  und  Genoman»  diekordant  über  Brachiopoden* 
ulk  des  mittleren  Lias;  der  M.  Mola  aus  urgonera  Requienienkalk,  an  den  iB 
■ner  Verwerfung  das  Eocän  (Thonschiefer  und  Konglomerate)  abstöfst. 

Über  d  ie  (Geologie  der  Ponza-In^eln  schrieb  K.  K.  Schneider  559a^ 
Auf  einer  Brucbapalte  häufte  sich  rbyolithisoher  Tuö  auf,  Rhyoiitbe 

B.Com.  geoL  d'Ii  1894,  XXV,  i,  —  Mi)  Ebenda  1896«  67— IIS  n. 

129-60  (mit  K.  1  :  100000).  —  »2)  Ebenda  1896.  XXYII,  4—35  (mit  K. 
l;  200000).  —  663)  Ebenda  189fi,  300—1.3.  —  ^)  Ebenda  1896,  161—71  (mit 
1 : 50000).  —  666)  Acc.  pont.  dei  nuovi  Lincei,  Kom  1896.  30  S.  —  »6)  ß.Com. 
geol  dit.  1895,  446—98.  —  «7)  B.8eeel.  It.  XIII,  1895.  —  Mem.B.Aee. 
JwLincei,  S.V.  I,  Rom,  u.  Riv.  it.  di  sc.  nat.  Siena  1895,  XV,  2—5  u.  7.  — 
mL  d'lt.  1896,  36—45  (mit  Prof.),  313—32.  —  «»•)  Min.-petr. 

XVI,  Wien  1896,  65-96  (mit  K.). 


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86  Fr.  Tonla,  Oeognottiaahor  AnflNui  der  Erdoberfliclie. 

drängten  sich  in  den  Tuff.  Später  wurde  trachytiscbe  Asche  aus- 
geworfen, auf  die  sich  am  M.  Guardia  eine  Trachytdecke  legte.  Seit- 
Hohe  lAvaauBbrüche  ohne  Aschen.  Eine  radiale  Anordnung  der 
GangmaBsen  im  Sinne  DSlters  ist  nicht  anzunehmen. 

Zur  Geologie  der  Monti  Pioentini  bei  Neapel  haben  E.  Büse 
and  G.  de  Lorenso  einen  Beitrag  geliefert^. 

über  Heaptdolomit  folgen  Kreidekalke  und  Kiefdedolonite»  die  in  88W  ai 
einer  Verwerfung  am  Hauptdolomit  abstofsen.  Viele  parallele  VerwerfuDgskIflfte 
(streichende  und  Querbrttche)  zerstücken  das  Gebirge.  Die  Kreide-,  Kalk-  und 
Dolomitmeeaen  dee  M.  Le  Stella  erscheinen  «wischen  zwei  flauptdolomitschoUen. 

Nach  E.  Böse 561)  wird  auf  der  Halbinsel  von  Sorrento  der  Haupt- 
delonüt  Ton  RadiBtenkaik  mit  Einlagerung  von  Orbitolinenmergeln 
im  Hangenden  Überlagert.  Zahlreiche  Verwerfungen  zerstückeo  das 
EalkgeMige.  —  Nach  H.  Karaten  MS)  besteht  Capn  (vgl.  Oppen- 
heim ni,  488)  aum  gröfsten  Teil  ans  EreidekaUrao  (wenig  midi- 
tige  Nerineen-  und  maohtige  dünngeaohiohtete  Radistenkalke),  wddw 
mit  tertiären  AUagernngen  erat  im  Quartär  auftauchten,  und  imr 
in  zwei  Phasen. 

G.  di  Stefano5«3)  hat  am  Honte  Bulgheria  in  der  Pioviai 
Salerno  geologische  Beobachtungen  angestellt. 

Das  Vorkommen  von  Lias  wird  nachgewiesen.  Kalke  im  oberen  Teil  mit 
Mergelawif eheolagerungen  mitAmmonites  bifrons.  Kalke  mit  EUipsakünieD 
über  Cnnoidenkalken  eathalten  anoli  Sphaenditei-Beete  (!).  —  P.  Boiiiai<^ 
bat  die  Faou  dee  Hauptdolomiti  von  Qiffoiii  (Prov.  Saleroo)  beeproehen. 

M.  CassettiMft)  arbeitete  im  sildliohen  Teile  des  Apennin. 

über  Hauptdolomit  (Trias)  liegt  diskordaot  in  flache  Falten  gelegt  der  Re- 
quienienkalk  (ürgon)  und  Hippuritenkreide  (Taren).  In  Erosionsmulden  tritt 
aiUordut  darftber  eocäner  Kalkschiefer  mit  Thonen  und  Sandsteinen  auf,  aa 
beiden  Fltnken  aber  vnlkeiiiacher  Tnff  ond  gebimdener  Detritne. 

Über  die  Keigel  mit  Myophoria  vestita  in  der  kleinen  Trias- 
sohoUe  Yon  der  Punta  deUe  Pietre  Nere  (adriatische  Küste)  in  der 
Provinz  Poggia  hat  G.  di  Stefano»«)  eine  ffrölaere  Abhand- 
lung veröfFentUoht  (V,  588).  Mit  yergleichender  Betrachtung  und 
einer  Beschreibung  der  Fauna.  —  C.  Viola«")  hat  die  Bruptif 

gesteine  der  Punta  deUe  Pietre  Nere  (Monte  Gargano)  in  derProfim 

Foggia  untersucht. 

Überreste  Ton  oberer  Trias  zusammen  vor  und  sind 
Mmpropayneota.  Auch  tof  Lesina  und  in  Dalmatien  kommen  ähnhche  Gestain« 
wr,  de  epi«ehen  Ar  die  Ezistei»  einee  adriatieehen  Feetlandee. 

L.  Baldaeoi  und  C.  Viola»«)  sprachen  sich  aus  über  dis 
AüBdehnung  der  Trias  in  der  BasiUoata  und  über  die  Tektonik  des 
meridionalen  Apennin. 

denomvl'nTiw'lii*  ^'JJ-  öiploporen  und  Megtlodoateii.  Htlobien-  und  Poii- 

doaomyenschichten,  KoraUenkalke.  —  G.  de  LoreaioW)  hat  in  der  attdliehen 

18  s'^l^iS^vl?; -  Atti  ß.  Acc.  d.  sc.  Neapel  VUl,  18W. 

PaW  ^  P^^i'oi'.^*'-«*-  -  B.8öeol.It  IUI,  18M,  191-98.-- 

Prin  1  l^^PK   1                -  Com.  geol.  d'lt.  1895,  329-45  (mit 

™Ebe7da  189A  "«^Ä  ^-^2.-  -  Ebenda  1894,  391-403  (mit  K.).  - 

Vll,  8         8     '                "  ^  ^-                  •  ' 


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Süditalien. 


87 


BMÜictte  aagtiraflim:  Biffktlke  nit  Gyroponllen  (Eiiiioktlk)  b»1»«ii  dtoiMllaii- 

{Ührenden  Eieselschiefern,  Haaptdolomit,  unteren  Liaakalk,  Kalk  mit  Ellipsaktinien, 
Kreidekalke,  Eocänkalk  mit  EinschlUsseu  krystalliniscber  Fragmente  und  Obereocän 
mit  Qabbros  und  Serpentinen.  Faltung  mit  Überschiebungen,  Treppenbrüche.  — 
DmrilM  Avtor  hat  auch  das  Vorkommen  eine«  „alten  glazialen  Circus"  in  der 
Gruppe  des  M.Vulturino  in  der  Baailicata  beschrieben  ß''').  —  Eine  ausführliche  Dar- 
legong  aber  die  geologiechen  Verbiltnieae  in  der  sttdlichen  Baailicata  und  dem  nord- 
ireetl.  Kalabrien  eriehieii  ii«tt0rHdMt>'>)  tod  B.  B8b6  und  0.  de  Lorenao.  In 
dem  zweiten  Teile  der  Arbeit  werden  eine  Reihe  von  Angaben  Corteses  (VI,  574) 
berichtigt.  Er  habe  wiederholt  Lias  und  Eocän  (Glanzschiefer)  als  obere  Trias, 
Lias  aU  Abät,  Urgon  als  Titbon  aufgefatst.  Es  kommen  thatsächlich  vor :  Haupt- 
delemit,  Kalk  «d  Dolomit  dea  vntereD  und  nitlloreii  Lits,  Urgon,  Turon,  fiber* 
greifend  Eocän  und  Miocän  (Eocän-  und  Miocän-Flysch).  —  Faltungen,  Cberschie- 
bungen  im  Lagonegro  -  Gebiete ,  südl.  und  westl.  davon  ZerstUckung  in  Schollen 
an  Verwerfungen.  —  G.  de  Lorenzo^'^)  hat  seine  Arbeiten  über  die  Gegend 
TOI  Lagonegro  forlgeaotet  (V,  598).  Br  witenehaidot  obwe  Trias,  BUt-LlM, 
Apt-Ürgon  (Orbitolina  lenticularis),  Hippuritenkreide,  Sch.  mit  Actaeo- 
oeUen  und  Obereocän.  Die  Tunnels  liegen  im  Liaskalk,  Hauptdoiomit  und  in 
Poaidonomyeokalkeii.  Sieben  Antiklinalen  streichen  N — S.  Streichende  Brüche, 
Neigung  zur  Übersehiebimg*  In  der  südlichen  Basilicata  ein  Gneifskern.  —  Unter 
den  Trias  -  Fossilien  von  Lagonegro  (V,  596)  fanden  sich  nnehrere  interessante 
Brachiopoden  (in  den  dolomitisehen  Riffkalken),  welche  AI.  Bittner^^^)  unter- 
«Mbte.  8io  tpreehMi  für  dio  Aoittkiii«  iutertri«Uadi«ii  Alten  (ßt.  Otaafttar- 
ScU^teii  md  ihr«  IguiTalonta). 

3.  Eine  geologisobe  BesolireibaDg  von  CtMrien  verdankeD  wir 
B.  Cortese^TA). 

Es  ist  ein  umfassendes  Werk.  Zuerst  werden  die  geographisch-physikalischen 
Verhältnisse  erörtert  und  dabei  die  geotektonischen  und  seismologischen  Fragen 
behandelt.  Die  stratigraphischen  Auseinandersetzungen  nehmen  einen  grofsen  Teil 
des  Werkes  ein.  Behandelt  werden  die  archäischen  Bildungen,  fragliches  Deron 
(Monte  Consolino  di  Stilo),  Trias;  weiter  werden  Lias,  Jura,  Kreide,  Eocän, 
Miocäo,  Pliocän,  Quarternär  und  Eecentes  ausgeschieden.  Daran  eohliefiBen  sich 
Sohüdemngen  dnsehior  Qobitte  und  Besprechungen  von  MineralTorkoinniBlaMii. 
Die  Karte  ist  sehr  sauber  ausgeführt.  Dem  speziellen  Teil  sind  hübsche  Lidit* 
druckbilder  beigegeben.  Im  nördlichen  Teil  quer  durch  die  Apenninen  sind  die 
Trias-Schiefer  und  -Kalke  und  der  Jura-Kalk  in  ganz  flache  Falten  gelegt,  die 
n  Oberst  Kreiderelikt«  tragen.  Gegen  0  folgen  Vervorfengon  «nd  liegt  Boeln 
in  einer  Einsenkung  zwischen  Jura  und  Kreide.  Südlich  des  Apenninenrandes  bei 
Outrovillari  beginnt  das  krystallinische  Gebirge,  an  welches  im  nördlichen  Teil 
neogen«  Ablagerungen  zum  Teil  (V.  Crati)  an  Verwerfungen  (in  Senkungsgebieten) 
MBcbliefson,  während  sie  an  andoren  Stdion  weit  Uber  di«  kryatalliniaehen  SohioCnr 
binsttfreichen.  Die  grofse  Granitmasse  von  Serra  S.  Bruno  ist  umgeben  davon; 
Ml  W  gana  ungestört,  verflächen  sie  im  0  etwas  steiler  gegen  0.  Weiter  im 
8  apiden  in  0  und  6  Bodbi-Plyschgesteine  eine  wichtige  Bolle;  es  treten  dar- 
unter auch  Kreide-  und  Jnra>Kalke  in  geneigter  Schichtstellung  nach  0  fallend 
Wl  (bei  Stilo  und  Geraco  sup  ).  Auch  das  Miocän  ist  aufgerichtet,  während  daa 
•••W  Pliocän  weithin  fast  ungestört  liegt.  —  Bei  Bossano  in  Caiabrien  (V,  593. 
095)  hat  B.  Or««o««)  in  roton  Orinoidonknlknn  Phylloceraa  tatrionm  nad 
Nilssoni,  Harpoceras  cos tula  und  discoides  u.  v.  a.  aufgefunden.  Die- 
selben entsprechen  sonach  den  Oolithen  von  C.  St.  Vigilio  (Zone  des  A  mm.  0  pa- 
~*  A,  P nein  1676)  ii^t  bei  Rossano  in  Caiabrien  rote  Kalke  mit  Ammo- 
ywjf  Btfahen  und  BvMliiopodon  gefandeo,  weleh«  swii«li«n  «ohwtrsfln  vnd  grraen 

tmJ^^  SQeol.lt,  1896,  XIV,  n.  Atti  Acc.  Lincei  1896,  114.  —  57i)  JbGeolBA 
iW,  286-68.  —  ««)  Um.  B.  Aee.  8e.  fi«.  e  mat.  Neapel  VI,  15  (124  S.,  mit 
VII.  Atti  R.  Ist.  d'Incoragg.  Neapel  1894,  IV,  7.  Mem.  —  673)  JbQeolRA 
1W4,  583— 88.  —  674)  Rom  1895.  Mem.  descr.  della  Carta  geol.  d'Italia,  IX. 
liL  ^-     •  öOCM)00)  u.  Prof.  —  676;  Proc-Tcrb.  Soc.  Tose.  Pisa,  Mär» 

1W6.  (AnA  11^,  1  j  )  _  «•)  Attt  So«.  To««.  8«.  mt.  Pia»,  Pr.PT«ib.  IX,  184. 


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^®  Toula,  Öeogaostisolier  Aufbau  der  Erdoberfläehe. 

ä^riS^?"  la^^"*!??*  Tithoa  (mit  PseudochMtee  aiciliensU 

Gu.)  U«gt  in  OtUbritn  diakordaot  auf  dam  nntenn  Lim. 

4.  Die  rinliaoisohoB  und  Baditalienlfloben  Halobienkalke,  welche 
die  Horizonte  des  Traohyoen»  Aonoides  bis  zur  Zone  des  C^rto- 
pieoriteB  bioreDatos  umÜMBen,  hat  E.  t.  Mo jsisovicB  besprodieDS??) 

Auf  den  fünf  Seiten  finden  sich  folgende  neue  Sch1ek«bM0i«hBUig«i:  loBgo- 
bMdiBCh,  karnisch,  corderolisch,  julisch,  juvavisch,  sevatiech  und  anisfioli!  —  Bald 

mir  ein  Bittnerscher  Spott-Terrainus  in  die  Feder  gekommen.  —  G.  de  Lo- 
renzo«»)  (v,  596)  hat  rieh  gegen  einige  Annahmen  v.  Mojaiaovica'  (VI,  676) 
über  die  süditahenisch-sizilianische  Trias  ausgesprochen.  MojiisoTlet  liit 
darauf  erwidert 578a).  ^ach  Gemraellaros  10  Ammoniten  wurde  das  Vorkommen 
aet  miteren  und  oberen  (karnischen  und  norischen)  Halhtätter  Kalkes  als  er- 
wiesen erklirt.  Die  10  AnmonitaD  atanmen  Ton  vier  verschiedenen  FundstelleD. 
tr.  de  Lorenzo  verteidigt  seine  fm  Felde  gewonnenen  ErkeantDlete  gegw  die 
irtiJf  «TÖN  ^'"i®  ^""""^  unsicherer  paläontologischer  Daten"  geraachten  Ein- 
wie  Bs  18t  die  ganze  Ladinische  Gruppe  Bittners  (Muschelkalkgruppe^ 
vertreten.  -  M  Caterino«^  ▼•rtÄRmtUelite  einen  Beitrag  Aber  die  ümgebunj 
von  Nicosia  (weatl.  vom  Itna). 

A.  de  GregorioMi)  beschrieb  tertiftre  Fossilien  Ton  JMs. 

T  o^p"°*r  i^"!^'^*''"'  Trochus  patulus,  Genus  Mercati,  Volute  flenÜBa  1.  a. - 
L-^-Ja"**    mr-*  aoch  die  Pleistocän-Abla-Prüngen  auf  Malta 

oeipwcneii:  Thalablagerungen,  Abschwemmungsanhäufungen  an  den  Jtüsten  und 
foiochenaWaganuigen  in  Höhlan  und  Kttflan.  -  Deraelbe  Autor  besprach  auch 
das  Vorkommen  von  Olobigarinankalk  auf  ]lalte"8). 

Sardinien.  Über  die  GraDite  und  Porphyre  Ton  Sarraboi  SnAert» 
Bich  St.  Traversoöö*). 

«wischen  Porphyr  und  Granit,  mit  beiden  durchsetzt  von  meridional- 
Twrlaufenden  verwerfenden  Porphyrit- Gängen.  -  D.  LovisatoööS)  besprach  das 
i^Tl^^^^^'^L^J'^'^'^  (Clymenia  und  Goniatitee).  -  A.  Pucini^s«) 
BrL  nL?.^     fu-  Safdirfan  (im  S)  TarilTentUeht;  mit  vietai 

SÄSl^ii^l-  -  8-  BertoIio  687)  hat  Beitrage  zur  Kenntnis  der 

S!v!SJ??T    o  geliefert:  Andesit  (Pula),  Retinite  (Portoscaso), 

(MJntrfTO)  &  ^  liabradorite  (Montevecchio),  Sanidinite  und  Bwalt» 


Balkan -Ha  Ibinsel. 


A  ^cJ^"^*  Serugotoina.  Eine  interessante  Monographie  über 
WOTd^  Bosnien  ist  von  A.  Rück  er  herausgegebea 


"  Mm 

Travnlk^  wi*'**/?,^       goldfBhrwiden  Flllaae  angegeben  (GeMet  airi«*« 

Sd^^s^afi^^nlr  ^'"^  Wasserscheidegebiet  awieehen  Nannta,  Veri» 

QuarSl^i^^^^^^^^  Schiefergebiet),  welches  reich  an  Eruptivgesteins-  und 
der  SSn  f*  F.  T.  Hauer  689)  erschienen  neue  Beiträge  aar  Kenntoi» 

tlil^ltlll^^^^  ^""i  (IV,  471),  Ergebniwe  neaerHeh« 

66  A     ^""^"^T        ""'^«^  ^^«»'änge  des  Miljackf-Thals  (J.  Kellner). 

tTS^Tj^'^'^:Z^,^  VorherraehendUoeratitenCaiArteo, 

mBln^töi^^  ö  S.  -  578)  Bbenda  1895.  483.  -  578«)  Ebenda 

«Tlnn  Sr?i  ItT  ^««ö,  275-77.  -  «0)'Aver8a  1894.   13  S.  - 

Nr  63?'  ^  1895  ^           22  S.  -  ^  Pr.  Geol.  S.  London, 

Lig.  Se^'nafe  Geo»  V  «<>2.  -  «4)  Atti  80c. 

B.  Com  eeol*  d'TfTaaT^  tl^'  nat.,  Pr.-verb.  IX,  Piaa.  - 

(mit  K  riöOOOm       iS^k^l*-*^«  -  «8)  Wien  18M.   101  8. 


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BilktiipHAtbinMl. 


89 


2.  Albanien.  V.  Simo  nelli  hat  bei  Selenitza  in  Albmim 
bitumenreicbe  Sandsteine,  Sande  und  Konglomerate  getroffen  mit 
plioeSner  Fanoa  neben  dem  sarmatisoben  Cerithium  piotum. 

3.  Bulgarien.    Fr.  Toula^^^)  brachte  seine  Arbeiten  über  die 

geologischen  Untersuchungen  im  Balkan» zum  Abschlufa  (I,  661.  662; 

III,  505—509;  IV,  476.  477;  V,  620)  mit  der  Herausgabe  der 

geologischen  Karte  des  östlichen  Teils  des  Gebirges  und  mit  Zu- 

sammeDfassuDg  der  Ergebnisse. 

Es  sind  zu  HDterscheideti :  du  nordbaUcanische  Vorland,  das  gefaltete  Balkan- 
System,  das  südliche  Mittelgebirge  nnd  das  Aasbruchsgebirge  von  Jambol — ^AitoiH— 
Burgaa ,  der  westliche  Balkan  mit  entwickelter  krystallinischer  Schieferzone  und 
granitiscbea  iierneo;  der  zentrale  mit  gefalteter  flyschzooe  im  N,  weitreicbendea 
Läogebrttdieii  nnd  «in«r  stldHolien  Sedfmentione;  der  SitUelie  mit  anrflektreteiiden 
alteren  Gesteinen  gegenüber  der  vorherrschenden  Kreide  nnd  Flyschzttge.  Die 
sfidliche  Sedimentzone  fehlt.  Im  Balkangebiet  festländische  Bildungen  bis  zur 
Trias,  welche  sehr  unToIIkomnien  entwickelt  ist,  vorwaltend  als  marine  Seicht' 
mnertblagemiigeii.  LiM  und  Jon  fs  einselnen  Stafen  (mit  Vnterbreehniigeii); 
Tithon  angedeutet,  die  Kreide  ziemlich  Tollständig  entwickelt  Eocän  (und  Oligocan) 
reicht  bis  in  die  zentrale  Region.  Andesitiacbe  Durchbrilche  beginnen  mit  der 
oberen  (Inoceramen-)  Kreide.  Vergleich  nicht  mit  dem  Erzgebirge  (Th.  Fischer), 
sondern  etwa  mit  dem  zentralen  Karpathenayetem.  —  Naehtriglieh  iat  ^er  Arbeit 
L.  Vankovs^)  zu  gedenken,  welcher  den  Schipka-Balkan  untersuchte  und  auch 
weiter  nördüoh  Ton  Qabrova  Reisen  aosführte.  Neu  ist  vor  allem  die  Angabe  dee 
VwkowMoa  Ton  Titken  in  4kr  Bdb»  d«r  foMUieiianii«ii  SudattiBfomitbnen  des 
Balkim 

4.  Griechenland.  A.  P hilipps  on  ^93)  h^t  über  seine  Reisen 
und  Fonobnngen  in  Nordgriechmland  (V,  624)  einen  zweiten  Bericht 
(Trfkkala  und  ChMa)  erstattet 

Oaa  OeVirge  Ton  Trikkatt  besteht  ava  gefalteten  und  •teUinrgwiehtetea 

krystallici sehen  Schiefern ;  Kreidegesteine  begleiten  den  Rand  der  Ebene  des  oberen 
Feneios  zwischen  Trikkala  und  Kalabdka:  Serpentin,  bunte  Schiefer  und  Kalk; 
Mmmnlitenfttbrender  Fljsch  folgt  diskordant  über  der  Kreide  (Voivoda).  Tertiär 
trfliUt  das  Gebiet  von  Cbassia:  OlfgMla  bia  (?)  miter  Hiodn.  Dm  Streiehee  der 
krystalünischen  Züge  verläuft  NW,  NNW  und  N.  Im  oHgocänon  Bttgelbnd  ver- 
jchiedenes  Verflachen,  SW,  ONO  und  WSW.  über  Küppen  von  Kreide— Eocän.  — 
Uber  Spinta  handelt  ein  weiterer  Beriebt  »t).  Zwischen  parallelen,  im  N  SatHeh, 
im  S  meridional  verlaufenden  Paltengewölben  von  mesozoischen  und  eocänen  Kalk- 
und  Hornsteinen  liegen  in  Faltenmulden  Flyschgesteine.  Neigung  zur  Überschie- 
baog  gegen  W.  Die  geologische  Karte  umfafst  Epirus  und  W-Thessalien  (mit 
^^J«f"«l»i«denen  Anseeheidnngen).  —  Über  das  Tertiir  in  Nordgrteehenland,  in 
Albanien  und  bei  Patras  im  Peloponnos  schrieben  A.  Philippaon  und  P.  Op- 
panbeim^).  Letzterer  beschrieb  von  Sinn  kerasia  (NW- Thessalien)  Cerithium 
J'ff •'itaeenm  und  plicatum,  Congeria  Basteroti  u.  a.  m.;  von 
Keriöa  On  Albanien)  eine  Area;  Ton  Nikopolis  (S-Thaasallen)  HeUnoateirn 
»etohca;  von  Patras  Paludina  Fuchsi,  Melanopsis  anceps,  Con- 
Keria  und  Uni o.  —  K.  A.  Pen  ecke  hat  marine  Tertiär- Fossilien  aus  Nord- 
PMianland  naddeaaeii  türkischen  Nachbarländern  einer  Bearbeitung  unterzogen ö»). 


,  )  SGeoL  lt.  XII,  1893,  552—58.  —  Denke.  AkWien  LXIII,  1896, 
So  R«K>«ter.    K.  1 :  300000.  —  Rev.  g6n,  des  Sc.  Vll,  1896, 

ftK    ;  Lapparent).  —  «»)  Atnram  1892.   109  8.  (Sttdainwiaeh) ;  mit 

UDersohau- Kärtchen  (18  Ausscheidungen).  —  593)  ZQgE  1895,  XXX,  417—98.  — 
mi/*        ^^^^»  193—294  (mit  geol.  K.  1 :  300000).  —  ZDGeolQa. 

«»4,  800.S2.  ^  »•)  Denk».  AkWien  1896.   24  8. 


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90  Fr.  Toult,  GeognostiMher  AaflMa  der  Brdoberflüdi«. 

Zur  Geologie  des  Pmdos- Gebirges  ist  eine  gegen  Hilber  (V,  627) 
gerichtete  kleine  Abhandlung  A.  PhilippsonsSöT)  erschienen. 

Du  Bodn  itt  in  der  wratätoluchen  Saad«teinzone  Terbreiteter,  «U  Hüb« 
und  Tor  ihm  Neumayr  aDgeiiommen  luibMi.  Aber  euch  in  d«r  oetttoUadMB  nd 
Aspros-FIyschzone  sind  Numrnuliten  von  Philippson  sicher  naehgewieseo  worden; 
Kreidefoseiiien  wurden  nirgends  angetroffen.  Dagegen  werden  die  Pinduakalke 
und  iofolgedeMen  die  Olenoskalke  (III,  512)  anders  gedeutet.  Sie  fallen  nach  0 
unter  den  eocinen  Flysch,  der  Flyscb  mag  gegen  W  flbereehoben  eein.  Audi  Pfc. 
hat,  wie  früher  Hilher,  Kreidofossüien  im  Pinduakalk  aufgefunden.  Die  Aus- 
einandersetzungen wurden  dann  weiter  fortgesetzt öSS).  Die  abschliefsenden  Arbeiten 
beider  Autoren  werden  wohl  rar  Klarheit  führen,  soweit  ajie  bislang  zu  erbringen 
mSglieh  eein  kann. 

5.  QriitikuehB  LiaOn,  Ch.  de  Stefani  bat  auf  ^or/W  geolo- 
giscbe  Beobaohtungen  aagestdUt^. 

Es  finden  sich:  mittlerer  und  oberer  Lias  im  N  und  W;  mächtige  Kalksteine 
(Tithon— obere  Kreide)  im  N,  in  der  Inselmitte  (Irakli— Pantokrator)  und  im  S; 
auch  bei  Korfu  und  auf  der  Lazarett-Insel  (Durchragungen  durch  Tertiär);  hora- 
steinreiche  Plattenkalke  im  Ostfldgel  dee  Hauptgebirges  (als  Boeln  aufgefafst,  wöU 
nach  Philippsons  Arbeiten).  Für  Miocän  werden  gewisse  Mergelschiefer  und  Sand- 
steine erklärt  (nach  Partsch  Flysch!);  Pliocän  und  Quartär.  —  PartBch«*»)  hat 
eehwerwiegende  Bedenken  gegen  einige  der  Ausführungen  erhoben.  Der  Panto- 
kratorkalk  Uegt  weitbin  über  Flysehgesteinen. 

Eine  petrographisohe  Skiste  der  Insel  Aegina  und  der  HalbuBd 

iMma  bat  H.  8.  Washington  Terfaikt«»!). 

Aepina  besteht  aus  Augit-Hypersthen-Andeeit  (mit  Dadt-DnnhbrBehen)  ao  der 
Büdspitze,  aus  Amphibol-Andesit  in  der  Mitte,  aus  krystallinischera  Kreidekalk  in 
NO,  wahrend  im  NW  neogene  Mergel  und  Kalke  anstehen.  —  Methans  bioft 
dnroh  den  Kreidekalk  mit  dem  Peloponnea  susammen.  flornblende-Hyperithe^ 
Dacit  bildet  die  Insel,  ala  deren  Kern  efai  Amphibol-Andeeit  auftritt 

Die  Schmirgellagerstätten  auf  iV«EM  sind  nach  A.  Öobanti«*} 
an  krystallinische  Kalke  im  Glimmerschiefer  gebunden.  —  Über  den 
Naxos-Scbmirgel  schrieb  G.  T scher m ak         im  kömigen  £aU» 

der  Gneifaformation  in  der  Form  von  Linsen  auftretend. 

Eine  geologische  Darstellung  der  Insel  Karpathos^)  hat  nach 
den  Aufsammlungen  von  C.  J.  Fo  rs  y  t  h  -  Maj  o  r  C.  de  Stefani 
gegeben.  Das  Südende  dürfte  tertiär  sein,  die  Mitte  besteht  aus 
Ereidekalk,  an  welche  eocäne  Sandsteine  anscbliefsen. 

Uber  den  geologischen  Bau  der  Insel  (kindia  finden  sich  Mit- 
teilungen in  zwei  AuMtzen  von  V.  SimonelHöt»). 

Es  finden  sich  dieselben  krystaUiniaeben  und  balbkryatalliniseben  Sehiifi» 
wie  in  Attika  mit  körnigem  Kalk  (und  Diorit).  Aufserdem  Kreidekalke  mit 
Kuaisteu  und  Nerineen  mit  Serpentinen  an  der  Basis.  Eoran  (wie  in  Italien!), 
mamea  Miocän  (Tiefcee-  und  Btrandfacies)  und  pontische  Schichten  mit  Melanopsü, 
ünio  und  Nentinen.  Quartlre  Kenglomevuto  und  Terraroasa. 

T  ^  J;  ^''^owski  bat  die  levantinisohe  MoUusken&nna  d«r 
Insel  Bh^m)  beschrieben.  —  L.  de  Launay  bat  eine  vor- 

VhQ^IPp^Ä^faQ^HVI^'***-'-^**--*-^«"'^-  4.Febr.l895.  9 8.  - ««) Hüber, 

1894  XTiT  !h  tmd  Philippson  ebeida  277-89.  -  •«)  B.  MW. 

1894/95  n  '  7ao    o,*o  ~  ^896,  262-64.  -  «i)  j.  o£  Qeol.  Chkugo 

1894  lisil^l^^^^ill'  138-68.  -  602)  öst.Z.f.Berg-u.H..we.e» 

1895  180  9  n\7  ^^^*^in.u.petr.Mitt.  Wien  1895,  311-42.  -  ^)  LausaaDe 
MeLi  u  ilift  ft  ^  ^  Acc.  Lincei  Rom  1894,  UI,  Heft  T, 
836-41  »Hefts.  266«68.-«08)Denka.AkWlenl898,18M.  1408.  »it  11  TA«. 


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Grieehmiland.  BumänieD. 


•1 


ISufige  Notiz  über  den  geologischen  Bau  der  Insel  Lesbos^'^)  ver- 
öffentlicht. Gefaltete  und  aufgerichtete  eocäne  oder  kretazeische 
Sandsteine  und  Schiefer  mit  P£anzenabdrückea  werden  von  Gang- 
trachyten  durohbraehen.  Stroidieii  der  Falten  von  8W — NO  (wie 
auf  Samotbiake  [I]  und  am  thraekoben  ChenonoB).  VerverfangB- 
qMÜten.  Eine  resento  Muadielbreooid  Sei  Hephistia. 


Greg.  Stefan  es  eil  bat  ein  Jahrbuch  des  geologischen 
in  Bokarest  berausgegeben,  in  wel<diem  flieh  Darlegungen 
Ober  die  Geologie  der  Moldau  (Botuscban,  Jaeify,  Reman,  Waslui 
lud  Braila)  finden. 

G.  Stefanescu  bespricht  auch  Unterkiefer-Eeste  tbiM  fossilen  Karoeis,  die 
eich  in  Banden  und  Schottern  an  der  Aluta  bei  Slatina  zusammen  mit  Elephas 
jrimigenius  und  Antilopenreaten  gafaoden  haben,  nnd  das  grofae  Dinotherium 
ÖfB.  gigantisairnnm*')  von  lEaiua^ 

Über  die  Zentralzone  der  transsylvaniaoben  Alpen  in  Rumänien 
bat  L.  Hrasec  Mitteilung  gemacht ^'0^. 

Die  Gesteine  derselben  sind  nicht  durchwega  als  archäisch  anaasiihMi)  loa» 
dem  vom  Teil  als  weitgehend  raetamorphosierte  paläozoische  Bildungen.  —  Ein 
weiterer  Aufsats  desselben  Autors  ^^^)  bringt  petrograpbische  Mitteilungen  über 
•die  Oastefai»  der  ZontnUioii«  (Serpentine,  Amphibolite,  Hikrogranulit  »  AmpMbol- 
granit  von  Bumbesfll  Ac).  —  Auch  über  die  Anthracitbildungen  hat  M.  berieb- 
tet^^)  (Skela  und  Porcani  am  Südrande  der  Zentralzone),  sowie  über  Aufnahmen 
io  der  Gegend  von  Turn-Severin  und  Verciorova  an  der  Donau^^^)  (Granitgänge, 
QlimmerBchiefer  nad  eneifsgUmmeraohiefer).  —  Qr.  Btefanes««***)  hat  anf  die 
Deutung  der  von  ihm  als  Eocän  bezeichneten  Konglomerate  von  Muntenia  (V,  635) 
durch  S.  Stefanescu,  der  sie  als  sarmatisch  auffafst,  erwidert  und  seine  An> 
■duae  verteidigt.  F.  Toala  hat  übrigens  gleichfalls  in  sogenannten  Eocän* 
Xonglomeraten  am  Sädrande  der  traaeeylTaaiachen  AlpeD  an  mebreroii  Stellen 
ettnatisebe  Fossilien  angetroffen. 

Eine  gröfsere  paläontologische  Studie  über  das  rumänische  Tertiär 
hat  S.  Stefanescu  erscheinen  lassen  ^^^),  welche  die  aarmatiaohe, 
pontische  und  levantinische  Fauna  behandelt. 

N.  AndrusBow^^^)  hat  Bemerkungen  über  einige  Neogenablagerungen  Eu- 
■iiiene  gemacht  nnd  sie  mit  jenen  der  Halbinsel  KertBch  verglichen.  Sarmatische, 
lUotisehe,  Congerien-  (mit  0.  subcarinata,  rhomboidea  und  Valenciennesia),  Palv- 
dioea-Schichten  (über  Psilodonsch.).  —  K.  A.  Redlich'^i^)  hat  das  Tertiär  von 
€eniadia  (im  Betirk  (iorjn)  untersucht.  £&  liegt  auf  Earpathensandstein  imd 
«*nktlk.  Lelthakalk  und  Tegel  und  Sande  des  Leitbakalke  wurden  mit  FoeefUen- 
rahrang  (besonders  reich  im  Tegel)  angetroffen.  Über  dem  Leithakalk  (mit  AWeo« 
lina  roelo)  liegt  konkordant  sarmatisches  Konglomerat  mit  Mactra  podolica. 

M.  Draghio^  n  u^l8)  hat  hydrologische  Studien  über  die  Unter- 
grund wasser  Verhältnisse  im  mittleren  Rumänien  gegebeui  mit  flin- 

Ser.  areh«ol.  Paris  1896.  21  S.  (mit  K.).  —  «»/»)  Anuarulu.  Bukarest 
em  r.  ^  P^ys-      Bttcarest  1895,  Nr.  5.  6.    12  S.  — 

^Ebenda  1896,  1.  2.  24  S.  —  6»2)  Anz.  d.  K.  Ak.  Wien  1895,  XXVII.   3  8.— 
™f)  IWl.  Soc.  des  sc.  phys.  de  Bucarest  1896,  11.  12,  3  8.  Man  vgl  anch  Anuarulu 
5,  "~       8-  «94,  6M— ».  —  W«)  M<m.  S.  0A>1.  Pkife  189«. 

147  S.  (mit  Tafeln).  —  616)  VhGeolRA  1895,  189—97.    (M6m.  Ac.  St.  Petersb. . 
;3     *•  —        VhGeolRA  1895,  330—34.  —  «18)  Bukarest  1895.    183  S. 
™  K,  II.  pfof.).    z.  d.  Österr.  Ing.-  u.  Arch.-V.  1896,  Nr.  43  u.  44. 


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92  Fr.  Tonla,  GeognMtisclier  Aufbau  der  £rdob«rlIich«. 

blicken  auf  die  Wasserversorgung  von  Bukarest  veröffentlicht  und 
dabei  seine  Vorstellungen  über  den  tektoDischen  Bau  des  Vorland» 
der  traDssylvanischen  Alpen  gegeben. 

Ein  Profil  von  diattu  Ui  an  das  Schwarze  Meer  Tersionlicht  seine  Yor- 
itellnngen  über  die  Hauptstorangslinieii  am  Sfldrande  dea  GeMrgea  und  an  dir 
Grenze  der  Dobrudscha.  —  C.  Alimanes  tianu^ifl)  hat  über  die  Tiefbohnngen 
Tott  Baragan  berichtet.  Er  bat  seine  Vorstellung  über  den  geologi8chen  Bau 
in  einem  riesigen,  leider  in  aehr  nnnatttrlichen  Verhältnissen  gezeichneten  Idealprofil 
gegeben,  worin  wir  nur  recht  wenig  beträchtliche  Yerwerfnngen  ?«n«itii]Mt  flndca; 
das  ganze  Karpathenvorland  hätten  wir  uns  als  eine  durch  nachmiocane  Absen- 
kungen schollenförmiger  Stücke  entstandene  Senke,  als  eine  Art  Iliesenmulde  vo^ 
niatallen,  in  weleber  die  jüngeren,  von  späteren  StSrnngen  nur  im  Norden  be- 
troffenen Formationen  lagern.  Belbreut  glaubt  nicht,  dals  die  bisher  zur  Danb- 
führung  gekommenen  Tiefbohrungen  ausreichen ,  um  so  weitgehende  Folgerungen 
mit  einiger  Sicherheit  ziehen  zu  können.  Wertvoll  sind  die  beiden  Bohrprofile,  voa 
welchen  jenes  tob  Uarenleaei  (Baragan)  (530  m)  bia  tief  in  die  Kreide  Uiab- 
zaieht.  Bei  860  na  Tiefe  find  aieh  Balemaitea  et  anbfiuiCbrmis  Bwp. 

V.  Anastasiu^^  besprach  einige  geologische  BeUib  der 
Dobrudscha. 

Bei  Cekir  gesa  hat  er  das  Vorkommen  des  Rauracien,  S^quanien  nnd  Kim- 
mendgien ,  bei  Topal  die  beiden  ersten  Stufen ,  bei  Cemavoda  Kirameridge  und 
Kalke  mit  Monoplenra  nachzuweisen  gesucht,  welche  er  mit  den  von  Toul»  bei 
Rustschuk  genaehten  WahmehnBUiigwD  ia  Yergleioh  bringt,  wobei  nur  au  betom 
ist,  dafs  das  genannte  Vorkommen  an  der  Donau  mit  dem  östlichen  Balkan  nichti 
au  thnn  hat.  Bei  Enisemli  und  fiaaarlik  hat  Anaataaiu  weiiae  NnmmuUtoakslk» 
gefuBden. 

L.  Teisaeyre^^l)  hat  in  der  Moldau  (Dialr.  Bacau)  geologische 
Studien  aogeetellt  und  «uDäcbst  über  die  subkarpathiscbe  Salzformft* 
tion  lierichtet  Mehrere  Profile  geben  eine  VorstelluDg  Ton  d«B 
tektonlsdien  VerhältniBaen.   (Gegen  O  übersohobene  Falten.) 

Mufüand, 

1.  Allgemeines.  Eine  geologische  Karte  des  europilMob«B 
Rufsland  in  sehr  kleinem  Blaftstab  (1:10000000)622)  und  mit  IS 
Ausscheidungen  hat  Supan  auf  Grundlage  der  grolken  Karte  d« 

Russ.  geol.  Komitees  in  1:2  520000  (V,  637)  Terdffentlicht.  —  Im 
Bull,  du  Com.  gdologique623)  findet  sich  eine  kleine  Übersichtskarte 
des  Russischen  Reiches,  auf  welcher  man  über  den  Stand  der  geo- 
logischen Karte  von  Rufsland  in  Europa  sofort  Klarheit  erhält. 

"^if-lü! /S"'^  *°  ^^^^^  6  aum  Teil  ausgegeben,  an  mehr  al8  30 

wiru  gearbeitet  (eesamtsahl  der  Blatter  141,  1 1420000).  —  Blatt  72  der  aUgemeinea 
geoIogiBchen  Karte  Ton  Rufsland  (Wladimir,  Niaehnij-Nowgorod,  llurew)  hat  N. 
Sibirzew  bearbeitete«).  Karbon,  Perruokarbon,  Perm,  bunte  Mergel  nnd  Sand- 
2SL°«j;ru  ^"»«V P'fKesteinen "  weite  Räume  ein,  Jura  (Kelloway- Oxford) 
Sd  wJf  ^•".T.f  deaBlattee  anf,  an  der  Wolga  (nördUron  Niaehnij-Nowgorod) 
J^W^t^'n  'r*^**^  Wladimir,  wo  aueh  die  Wolgaatufe  und  natere  Kwide 
JI^hTES*  Lagerongaverhältnisse  sind  ungemein  einfache,  zxim  Teil  abgetragene 
flache  Molden  und  Sättel.  —  A.  Netachae  w626)  j^at  im  Bereiche  dee  Blatte.  12» 

isee^ösf^em'  P-^i*«»««*  XI,  «.  5«  B.)  -  «^oj  B.SÖfcO. 

138  T.f  ^^^^*  ^^^^  ^^^'"^^-^  1896,  132-42.  230  r,:?.  -  622)  pM  1895. 
283  S    rifV"".^«!*''  ^«^^       -  '^^)  M6m.  Com.  g6ol.  XV,  2.  1896, 

(^.'  m^'flaL.  LT"^^-  -  «^o^  St.PetersU  1896,  1-14 


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Aalaland. 


93 


(FUiM  Dima  und  Bi61aea)  Beobachtungen  angestellt.  Über  dem  nnteren  Perm, 
fimditaiMii,  Mergeln  und  Kalken  im  NO  folgen  iyq,iif«l«iite  das  Zeehsteuia  mit 
BraoUopoden.   Als  Decke  poattertüre  Ablagerungen. 

Grolk  ist  die  Anzahl  von  Arbeiten  über  agronomisch-geologiBche 
Untersuchungen.  Man  findet  sie  in  den  trefflichen  bibliographischen 
Jahresberichten  von  8.  Nikitin  neben  den  übrigen  geologifwhen 

Abhandlungen  zusammengestellt  ^26). 

Eine  verp^leichende  Studie  über  die  Schichten  zwischen  Kimmehdge  und 
Aptien  in  Euiulaud  mit  jenen  in  Deutschland,  England  und  80-Frankreich  hat 
A.  P.  Parlow  (UI,  544  n.  T,  658)  Ter6ffentlkht«0  (mit  einer  tobeUartoeben 
übartiekt). 

S.  Fmkmd,  Von  der  geologischen  Karte  von  Finknd  1 : 900000 
und  1 : 400000  (Y,  642)  sind  weiter  erschienen  die  Blätter«»): 

25.  Fögio  und  die  a.  S.  Alanda  -  Inseln  tod  B.  Frogterus  (Rapakiwigranit, 
•Qranitporphyre  und  Quarzporphyre  im  NW) ;  26.  Enskär  (Gneifs  und  Granitinseln) 
Ton  A.  F.  Tigerstedt;  27.  Fredrikshamn  Ton  £.A.  Moberg;  28.  Säkkijärri 
▼om  B.  Bergbell  nnd  B.  Froaterua;  99.  Lavannari  tod  H.  Barghell; 
90/51.  Baiaela  nnd  SjaterbSek  von  J.  J.  Sederholm,  Mit  BrUirongeD. 

J.  J,  Sederholm^)  hat  das  krystallinisehe  Grandgebirge 
Biolands  su  gliedern  gesucht. 

Es  wird  in  die  Eatarchäische  Gruppe  (iltere  Schiefer  und  älterer  Granit) 
und  in  die  dazu  diskordante  Bottnieche  Gruppe  (jüne;ere  Schiefer  und  jüngerer 
Oranit)  unterschieden.  Die  Quarzitformation  ist  durch  eine  noch  schärfere  Dis- 
kordanz von  der  botthfeehen  Qmppe  gesAteden,  irird  jedoeb  glelehfUIe  Ittr  rw 
kambrisch  angenommen,  weil  das  eigentliche  Kambrium  am  Finnischen  Meerbusen 
horizontal  lagert.  —  Auch  den  durch  Streckung  metamorphosierten  Torkambrischen 
Qoarzporphyrgang  von  Karra  in  der  Frovins  Abo  besprach  derselbe  Autor^).  — > 
P.  G.  Wiik<^i)  hat  die  PrimitivPomationen  Finlands  besprochrn  und  mit  J.  J. 
ßederholms  Anschauungen  verglichen.  Er  unterscheidet  die  laurentinische 
^neifsformation  mit  Dioriten,  die  Glimmerschieferforraation  mit  Syenitgranit,  die 
Pb^tfomatien  mit  DIoriten«  Rapakiwigranit  (Stuckgranit),  Gang-  nnd  Leger- 
grauit  und  die  kambrische  Formatioil«  Arkoaen  mit  Olivindiabas  und  Diabas- 
gangen.  —  Ober  quarternäre  Ablagerungen  in  Pinland  und  Rufsland  hat  sich  G. 
De  Oeer  geäulsert^^).  Peipus-,  Onega-  und  Ladoga-See  sind  Reliktenseen  des 
Ancylas-Sees.  Die  hSebaten  Grensen  des  letstereii  liegen  bis  86  n»  die  obersten 
marinen  Grenzen  60m  über  dem  heutigen  Mooresniveau.  Von  W.  Ramsay^SS) 
•erschien  eine  Abhandlung  über  Glazialerscheinungen  im  südlichen  Finland.  —  Die 
l^erindeningen,  welche  sich  in  Südhnland  während  der  Quartärzeit  vollzogen,  be- 
sprach H.  Bergh6ll«8*).  —  A.  G.  Hatborst«»)  hat  auch  bei  Viborg  in  Pin- 
laod  in  interglazialen  Thonen  Pflanzonreste  angetroffen.  Marine  Formen  deuten 
auf  eine  mögliche  Verbindung  der  Ostsee  mit  dem  Eismeer  hin.  — •  J.  Linden 

Uber  den  W  Ton  RustiBeh-Lappland  beriebfetM). 

3.  Nordrufsland.  N.  Knipo witsch ^37)  besprach  den  Relikten- 
«ee  auf  der  InseUTtldm  an  der  Murmanküste.  —  B.  Palenow<^8) 
fthrte  geologische  Forschungen  im  N-Vral  aus. 

^  B.  Com.  giol.  StPeterib.  X,  1895  (für  1894).  ~  «a?)  qj  i896,  LU, 

542-55.  —  628)  Helsingfors  1894  —  96.  1  :  200000.  Mit  Erläuterungen.  — 
•»)  Pennia  VIII,  3  (mit  D.  Auszug);  mit  K.  1  -.  l  000000.  —  «30)  B.  Com.  g^ol. 
™Bde  1895.  16  S.  —  631)  fennia  Xli,  2.  Helsingfors  1895.  30  8.  (mit  D. 
Alang).  —  632)  TOrii.  Geol.  P»r.  XV,  557;  XVI,  699.  —  «)  Pennia  Xll,  5, 
J896.  44  S.  (mit  K.).  —  634)  Pennia  XIII,  2,  1896.  64  S.  (mit  K.).  —  Förh. 
•Geol.  För.  XVI,  361.  —  630)  Fennia  IX.  24  S.  (mit  K.).  —  637)  ß.  Ac.  St.Peters- 
»Mgl896,  III,  1—5.  —  688)  CR  S.  imp.  Nat.  St.  Petersburg  1895,  7. 


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94  Fr.  Toula,  GeogHoatiicher  Aofban  der  JBrdoberflicha. 

Eine  grofse  Monographie  hat  A.  Stucken b er  g639^  den  Korallen  undBrjozoen 
dM  mliieben  und  Timao- Karbon  gewidmet.  Im  Und  finden  nsh  Femen  1« 
unteren  nnd  oberen  Abt«ilnng,  im  Timan  nnr  Fomen  d«r  obeim  AbteUnagto 

marinen  Karbon. 

4.  Mittleres  und  östliches  Rufsland.  S.  Nikitin  und  H.  Pro- 
grehow  studierten  die  hydrogeologiechen  Verhältnisse  im  Becken 
der  oberen  Oka  bis  zur  Einmündung  der  Kroma^). 

M.  K.  Tnrsky  sehilderte  in  demselben  Organ  das  Bassin  der  Oka  nach  den 
Untertnohnngen  im  Jahre  1894^1).  —  A.  P.  Pftvlow  hat  anch  Uber  dee  Jui 
im  Gouv.  Rjäsan  geschrieben  6*2).  _  n.  B  o  tr  n  s  1  o  w  a  k  6«)  stellte  geologische 
Untersuchungen  im  östlichen  Teil  des  Gouv.  Rjasan  an.  —  K.  Glinka^**)  ver- 
Sffmttidite  geologisch«  nnd  pedologische  Forschungsergebnisse  im  Bezirk  Koslow 
(6«aT.  TanAaw), 

N.  WisBotiky^)  hat  ab«r  den  Kreis  SädoDsk  (Qoqt. 

nesch)  berichtet.  Devonisohe  Kalke,  tfeigel  und  Thone  (NW  Ta^ 
flächend)  und  fragliolie  obere  Kreide.  An  den  Hängen  glasiale  Alh 
lagerangen. 

A.  S  t  u c  k  e  n  b  e  r  g  646)  hat  eine  geologische  Skizze  der  Ufer  d« 
Don  zwischen  Woronesch  und  Kaiatsch  veröffentlicht. 

Im  östlichen  Teil  des  Gouv.  Kastroma  hat  E.  S.  Fedorow«*')  Beobach- 
tnngen  angestellt.  Über  ptnnotriaaaitehen  Mergeln  liegen  nachtertiire  Sande  nod 
Glazialablagerungen.  —  A.  Michalski««)  hat  die  Amnoniten  dir  oateren 
Wolgastufe  monographisch  bearbeitet.  „Virgatenhorizont"  von  geringer  vertikaler 
Ausdehnung  und  beschränkter  horisontaler  VerbreituDR  (vgl.  V,  653).  Südöstliche 
und  boreale  Migratlan.  —  B.  Bipoloeehansky  6^9)  gab  einen  Entwurf  dar 
hydrographischen  und  geologiaohan  YerhSltniMie  de«  Oonr.  Eatan  karant. 

A.  P.  Pay  lo  w  6ä0)  bespraoh  das  Vorkommen  eigenartiger  Durofa- 
Setzungen  von  Neokom-Thonen  von  Alaty  (Prov.  Simbirsk)  däwh 
oligocäne  Sandsteine.  —   W.  Sohirowsky  651)   hat  AmmooitBD 

aus  dem  N-Simbirskiechen  Neokom  beeobrieben  (Ozynotioefia  uid 

Hoplites). 

A.  Ketsch aew 652)  den  Perm-Possilien  im  östlichen  Rula- 
land  eine  grofse  Monographie  gewidmet. 

5.  Westrufsland  {Ostsee^yroimzen,  Polen,  Wolhynien,  Podolim  &0.). 
Fr.  SchmidtööS)  hat  über  die  Glazialbiidungen  in  Estland  und 
auf  der  Insel  öwl  Mitteilungen  gemacht. 

das  Vorkonmien  tou  Drumlins  in  LivUmd  sprach  sich  Br.  Dofs^s*) 
aus  Nach  SSO-SO  gerichtete  langgiatrMkt«  Hfigil  ana  GnndmorinanaiatKiil 
«na  unter  der  Eisdecke  entstanden.  —  Derselbe  Autor  hat  auch  die  geologische 
Jiatnr  der  Kanger  (wallförmige  Jäügelaüge)  im  Bigaaehen  Kreiae  beaprochen 

6I0X  Tl  ^^"1,^°"^-  g*ol.  St  Petersburg  1895,  X,  3.  224  S.  (179— IM  d.  Baa.). - 
%J    ,.kr  -  Unters,  d.  Quellen  der  wicht.  Flüsse  Rufslands.,  St.  Pete». 

eS^M«.!  liJ.^-.i^'i?''-^-  «  **»«»da  1895.  10  u.  97  8.  (mit  2  £.)•  - 
mn«!^?       iä^t       ®- ~  »ttW.  (Min.  Ges.)  XVII,  1894. 

M  t  7.  l  ^''^  Bodenkunde  Rufsl.  IX.  St.  Petereb.  1895.  —  ß.Com. 
SS.  re  ?if**!5!^.^^^^*^  83-115  (mit  K.).  —  ««)  Mat.  zur  Geol.  Ruft- 

JiMiN  löoi  ro  St.Petersb.l894.  (Russ.)  —  W7)  ß.  Com.  giol.  St. Petereb. 
Deuteche«  r:  'Ir.^^cT        M*"-  d«  e«m.  g*ol.  St.  Paterab.  V,  «,  18«. 

«ÖSh  Trlv  sl*     r^?*  ^     ^  Natur.  Moskau  1893  (1894).  369-80.  - 

g6ol  J^q's  Nr"?  K^^o^^ifc  ^-50*-  1-1*  (»it  Tafeln).  -  ^)  B.  Com. 


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Bufaluid.  95 

8fe  irtrdeii  tli  glaslale  BildiiiigvB  (Isar)  erklirl.  —  B.  Sehellwiea^  be* 

sprach  den  lithauUch '  kuriBeh§n  Jura  nnd  die  ostpreufsischen  Gesehieb«.  D«r 
litbauische  Jura  steht  dem  raBsischeo  bäher  als  dem  baltischen  und  polnischen.  — 
A.  K&rnoaoho wsk;^?)  berichtete  Uber  seine  geologischen  Untersuchungen  im 
iMwatt.  Tttta  d«  QonT.  WüM, 

A.  Oedroits^  Arbeitete  in  den  GoaTeroements  Wilna,  Grodno, 
llhisk,  Wolhynien  nnd  Polen. 

Von  M.  Lempioki  und  A.  Hattowski^)  enehien  «ine  VlStikttte  dM 

polnücheii  SteiaJkohlenbeckens  (auf  54  Blättern). 

Die  Frage,  ob  sich  die  Ausläufer  der  Karpathen  auf  russisches 

Gebiet  erstrecken,  hat  A.  v.  Tillo  behandelt 6*^).    Die  Erhebungen 

vom  mittleren  Don  bis  zur  oberen  Oder  gehören  einer  abgetragenen 

Bodenwelle  an,  welche  mit  den  Karpatben  ia  keinem  orogenetiscben 

ZuBammenbang  steht. 

Über  die  geologische  Natur  der  unter  dem  Namen  „Toltry"  bezeichneten 
HttgtbeibMi  ia  FodoHm  tehtteb  A.  MiohaUkiMi}.  Bfne  meditemn«  Konll«- 
t&Än  alt  Ken  nit  «intr  MraiatiaohfD  (diakordaaten)  UinbfiUiiiig. 

6.  Sädruffkmd.  Bine  interanante  Abhandlang  N.  Sokolows 
buidfllt  über  die  Bntstehang  der  Limane  SüdroiUAndB^). 

Am  Ende  des  Pliocäns  war  nur  ein  Relikten -WasserbtAen  in  der  politischen 
Senke  Yorbanden  ohne  Verbindung  mit  dem  Ozean  (40 — 60  m  unter  dem  Niveau 
des  heutigen  Schwarzen  Meeres).  Ausbildung  von  Flufsthälem,  welche  spater 
Meeresbnektea-Limane  wurdan.  —  Qeologisebe  üntoMaehnngen  des  Ode$»aer 
Kreises  TerSffentlichte  J.  S  i  n  z  0  w  663).  _  p.  Semiatschenakyßö*)  ]igt  Uber 

die  kaolinrdhrenden  Formationen  des  südlichen  Rufsland  geschrieben. 

A.  Gurow^ß^)  hat  im  Gouv.  Jekaterinoslaw  (Charkow)  ausführ- 
liche hydrügeologische  Untersuchungen  angestellt. 

Granitgueifs,  Karbon,  Perno,  Jura,  Kreide,  Eocän,  Neogen  und  Posttertiär.  Die 
jüDgeren  Bildungen  Tom  Eocan  an  ungestört  über  dem  abgetragenen  und  ana- 
geebneten  älteren  Grundgebirge  mit  aufgerichteten  Schichten.  —  Auch  yon  J. 
Edelstein^)  liegt  eine  umfangreiche  Arbeit  hydrogeologischer  Natur  vor  über 
den  Distrikt  von  Slavianossersk  im  Qout.  Jekaterinoslaw :  Karbon,  untere  Kreide, 
Inid«,  Beel»,  Neogen  nnd  QuartSr^?).  Aneh  fibar  den  Saliae«  Ton  WaUk  in  dar 
Gegend  von  SlsYiansk  berichtete  derselbe  Autor. 

Untertertiäre  Selachier   hat  0.  Jaekel^esj  Södrufsland  besprochen, 

valebe  sich  in  den  glaukonitlachen  Sanden  von  Jekaterinoslaw  (unteroligocäne)  und 
in  dan  Manganeraaii  daa  Flvasea  8«lanajn  (mitteloHgoelne  Formen)  indmu  Onnha- 
wdon  nnd  Odontaspis  herrschen  ror  (V,  676—81).  —  P.  Pnatoiritow  h»i 
•toe  geologische  Beschreibung  der  Stadt  Charkoio  gebracht ß«^). 

N.  Lebedew  ^"Oj  setzte  seine  Arbeiten  im  Donetzbeckea  (V,679) 
fort.   Deagleichen  L.  Lutugin  (V,  680) «71), 

«*)  NJb.  1894,  I,  207—87.  —  W)  Mit  ivr  eeol.  Bnblanda  (Hin.  Ges.) 
XVir,  1894.  (Ru88  )  -  658)  Ebenda.  —  ^  Berg-Departem.  St.  Petersb.  1892— 95. 
jOBL  (1:10000)  mit  Erläuterungen  (Deutsch  von  L.  Mauwe).  Die  geol.  Karte 
Ij  60000.  —  «60)  rugg.  d  yff  St.  Petersb.  1895.  (Rnss.)  —  ««i)  B.  Com. 
g^  .  St.  Petersb.  189S,  IT,  IIS-M.  (Rnsa.  mit  frans.  Raa.)  —  «>)  M«m.  Com. 
|*ol.  St.  Petersb.  X,  4.  112  S.  (Russ.  u.  deutsch.)  —  663)  M^m.  Soc.  Natur.  Nonr. 
O'i««»»  1895.  81  8.  (mit  K.).  (Russ.)  -  66«)  Arb.  Naturf.  Oes.  St.  Petersb. 
i'  (^^•■•)  —        Charkow  1893.   529  S.  (russ.),  mit  grofser  Karte 

tt^  Proaien.  --  6«6)  Charkow  1896.  20  8.  (Rnsa.)  —  667)  Charkow  1896,  182  u. 
1885—6.  309  S.  mit  grofser  Karte  u.  Profilen.  —  668)  M^m.  Com.  geol.  St. Petersb. 
JW5.  IX,  4.  —  «6»)  Natuf.  Qea.  t.  Charkow  XiVlU,  1—67;  mit  K.  (Euaa.)  — 

m.  QaoL  Eon.  1894,  Nr.  4—6,  149—77.  —  •»)  Bbaodn  1S9— 48. 


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99  Fr.  Toula,  Geognostiacher  Aafbaa  der  £rdoberfl£che. 

Aueh  neuere  VarSffentlichiiiigen  Ton  Th.  TBehernyBchew^?^),  Lebe- 
dew678)  und  L.  Iiiitaf(iii674)  über  des  Donetzkohlembeeken  eiad  «nehiaiee. - 
J.  Schmal  hausen  676)  hat  aus  dem  Dbnetzbecken  stammende  Devonpflanzen 
besehrieben,  die  er  bei  iCarakuba  aufgefunden  hat  (in  lehmigem  Sandstein).  Da- 
dnreh  vird  Teehemyechewa  Angabe,  dafs  zwiaehen  den  kryatalliaischen  Qesteiaea 
und  dem  Karbon  deroniaehe  Schiebten  eingeaebaltet  aeien,  beatitigt*"). 

Eine  gro&e  Abhandlang  enobien  Ton  J.  MuBohketow^^)  fib« 
die  geologischen  üntenaohangen  der  KalmflokenBteppe  (1884/85). 

Es  sind  Erklärungen  aum  95.  u.  96.  Blatt  der  geologischen  Karte  voa  Enfi- 
land.  Aufaer  fluviatilen  und  lakustrinen  AUuvionen  werden  auch  alte  AllumneD 
(Löfs),  die  Flugsande  (Dünen  von  Barkhanen)  und  kaapiacbe  Ablagerungen  au- 
geschieden.   Letstere  erfttUen  mehr  «le  die  HUIta  dea  Kaitenbüdea.  AnTiertai 

treten  nur  noch  (im  NW  und  W)  tertiäre  Ablagenmgen  auf.  In  den  Jergeni- 
Hügeln  liegen  oben  Mactra  podolica  -  Kalke ,  darunter  liegen  Sandsteine  and  zd 
nnterst  Thone  und  Sehieferthone  ohne  Fossilien,  die  dem  Oligocän  augerecJiDet 
werden.   Es  ist  ein  Faltensystem  von  im  8  awlaehen  NW-  nnd  N0-8treichiB,  du 

sich  bei  Elista  in  eine  meridionalc  Falte  vereinigt.  Der  Ostachenkel  ist  der  steilere 
und  kärzere  (25—30*),  der  westliche  dacht  flach  ab  (lö*»)  und  ebnet  sich  gegen  den 
Don  an  ane.  Breite  flaebe  ThSler  finden  sich  im  W,  tiefe  kurze  Querthäler  im  0, 

Über  geologische  Forsch uogen  in  der  Eirgisemteppe  berichtete 
A.  Krasnopolsky^re).  —  Einige  iirystallinische  Schiefer  der 
Umgebung  von  Krim— Rag  in  SadrulflUnd  besprach  P.  Piat- 
iiitsky<(79).  Qneilsfonnation  und  jüngere  krystallinlaohe  Sobiefor. 

7,  Krim.  N.  Karakasch  brachte  einen  Bericht  über  seine 
PerBohungen  in  den  Gebieten  der  oberen  Läufe  der  Flüsse  Alma, 
Katacha  und  Belbek  in  der  Knm^). 

Über  Posidonomya  Buobi  in  den  Sebiefern  von  Balaklavi  (SV-Kiin) 
brachte  D.  Stremoaneboir  tine  Hotis^Bi). 

N.  AndruB8owö8»)  sohrieb  aber  daa  Sohwarse  Meer  wfihrwid 

der  Pliocänepoche. 

In  einem  Aufsatz  über  das  Erzgebiet  von  Karataohai  im  nördL 
Kaukasus  von  A.  D.  K  o  n  d  r  a  t  i  e  f  f  6^3)  findet  sich  auch  eine  ge- 
drängte Darstellung  des  geologischen  Aufbaus  des  nördl.  Kaukasus. 

••  V  Mergel  und  Sandsteine  liegen  über  Kreide  und  Jura  und  sind  au- 

nachst  leicht  gegen  NO  goneigt,  gebirgswSrti  aber  steil  aufgerichtet  Das  krystd- 
linische  Grundgebirge  bildet  die  Hauptkette,  nnd  reichen  die  darüber  schollen- 
förmig  auftretenden  Sedimente  nicht  bis  zur  Kammhöhe.  Im  Jura  wird  Lignit(!) 
angegeben.  Porphyrite  (Grünateine)  sind  jünger  als  Jura,  auf  dem  sie,  diosM 
teils  bedeckend  teils  eingelagert,  aaftretan.  Die  Erzgänge  tnten  im  Talksdiisftc 
nnd  Felsitporphyr  auf.  Die  geol.  Angaben  abid  niebt  aehr. bestimmt  ausgefUhrt. 

Eine  ausfdhrliohe  Studie  über  die  zentrale  Partie  der  Haapt* 

kette  des  Kaukasus  zwischen  Wladikawkaa  und  Tiflis  (der  Trace  der 
projektierten  Eisenbahnlinie)  ist  von  A.  Inofltranaeff  erschienene^). 
Nach  der  Karte  besteht  die  zentrale  Kette  ane  eebwaraen,  fllr  paläMoisd» 

«74N  Ti!^  ?  Com.  geol.  St.  Petersb.  1895,  XIV,  269-77.  —  ««)  Ebenda  279-98. - 
Ebenda  299--325.  —  675)  M^m.  Com.  geol.  YIIl,  3,  1894.  (Russ.  mit  d.  Bes.) 
hniiil,^?*"n''  -  ®'^)  Gß  pr61iminaire  Trav.  geol.  ex6c.  dans  le  baMis 

V  Ä  V  ^^*^9-99].)  -  678)  Berg-J.  1895,  III,  33.  -  679)  M.  d.  Natur^. 
iftqT  f  •V°^P'^°i?eni  XXVm,  1896.  38  S.  -  680)  CR  S.  Imp.  Nat.  St.Petersb. 

1896  (Direct.  chemins  de  te).  248  8.  mae.  (848-50  frans.  Ana«.)  Mit  it. 


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Ktnkitiflii. 


»7 


«rklärten  ThoMOhiefflni  (Abich  hatte  sie  für  Lias  gehalten)  —  es  fand  sich  ein 
fraglicher  Rest  von  Calamites  sp. ?;  an  beiden  Seiten  von  Jurazonen  begleitet, 
in  welchen  mächtige  Sandsteinmassen  (bis  1  öOÜ  m)  mit  Lignit  anftreten  (leider 
9lkM  FoMiU«ii,  Tialleicht  Lias?),  auf  w«l«k6  kSinfg»  Kalke  („Kavktniakalk*') 
folgen  (ohne  bezeichnende  Fossilien).  Mergeltwiichenlagerunpen  werden  als  oberer 
Jura  angenommen.  Beide  Zonen  sind  im  SfidMl  breiter  als  im  Norden.  Kreide 
Dimint  an  beiden  Seiten  kleinere  Bimne  ein.  In  VT  hat  Karakasch  Neokom, 
Apt,  Albien  und  Senon  nach  vielen  Fossilresten  unterscheiden  können.  Auch  das 
Tertiär  ist  auf  beiden  Seiten  entwickelt:  Oligocän-Mergel  und  -Thone  (Bourton) 
und  Neogen  (Konglomerate  mit  sandigen  Mergeln,  Lithothamnienschiohten,  Sarmat. 
Sehfebtm,  Halix  führende  Seichten).  —  In  der  ZentralieBe  tretoi  Diabaie  und 
Angit-PorpbTiite  mf  (Intnuiv^  nnd  Onngmaaeen).  Weftg^ende  PfUtenbüdnnfen. 

8.  Kauhm'en.  E.  F  u  1 1  e  r  e  r  ^)  hat  eine'  veigleichende  Charak- 
teristik des  Ural  und  des  Kaukasus  za  geben  Tersucfat. 

Zwei  Gebirge,  welche  als  Faltengebirge  manche  Strukturähnlichkeiten  auf- 
weisen, seigen  im  übrigen  aber  so  gewaltige  Altersunterschiede,  dafs  eigentlich 
nnr  «bi  Vergteleh  eines  lingat  niebt  mebr  Torhandenen,  abradierten  Qebii^ee  mit 
einem  verhältnismärsig  wenig  veränderten  Faltcngobirgc  vorliegt.  Die  Okarak- 
terisierungen  beider  Gebirge  sind  sehr  ansprechend  gegeben. 

Eine  geologische  Beschreibung  des  zentralen  Kaukasus  hat  E.  F  o  u  r  n  i  e  r 


Pelikan  hat  die  Untersuchung  einiger  Eruptivgesteine  der  Kaukasus- 
länder  vorgenommen.  Biotitgranit  bildet  die  Unterlage;  Quaraporphyre,  Forphjritei 
Tor  allem  aber  lagerartig  swisebenJnreachiehten:  Andeeite.  —  Feldipatbaealte.  — 
Petrographische  Untersuchungen  im  Zentralkaukasus  hatF.  Loe  winson-Les  sing 
angestellt 688).  —  N.  Darbot  de  Marny  besprach  den  geologischen  Bau  von 
Bay/ieslan^.  —  Derselbe  Autor ^  bat  geologische  Forschungen  im  Besirk 
Temii'Chia-Sehvra  in  Degkeetan  angeeteltt. 

A.  Konehin  behandelte  die  Geologie  der  Napbthalagerst&tten 
Balachany,  Sabnntsoby,  Romanino  und'  Sabrat  und  gab  eine  Be- 
aohrdbung  der  Mineralquellen  des  weitl.  Kaukasus  ^l). 

N.  Qawrilow  und  S.  Simonowitsch  haben  geologische  Forschungen  in 
den  Thälem  von  Jora  und  Alasan  durchgeführt ö92).  _  k.  lledlichC93)  hat  die 
Juafossilien  (70  Arten,  ges.  von  P.  Courath)  der  Umgebung  von  Ali-Acbtala 
(rtdl.  von  Tiflis)  besproeben  (benptiieblieh  Bivalren  nnd  Brachiopeden).  Anf 
von  Porphyr  durchbrochenem  Granit  lagernde  Thonsandsteino  mit  Austern.  Die 
AmmoniteD  führende  Schicht  liegt  darüber.  Die  Zone  des  Stephanoceraa 
Httmpkrieei  nnd  der  Parkinsonia  Parkinsoni,  rieUeicht  aneh  jene  der 
Terebratnla  digona  sind  vertreten.  —  K.  Mittermaier^)  hat  einen  Bei- 
trag  »ur  Kenntnis  der  Mikmfauna  der  oberen  Kreide  von  Transhaukasien  ge- 
liefert Möller  hielt  die  betreÜ'enden  Schichten  für  Jura,  während  sie  dem  Türen 
ugebBren  dftrften. 

Asien. 

1.  Allgemeines.  Über  paläozoische  Faunen  in  Asien  und  Nord- 
afrika hat  sich  Pr.  Frech  695)  geäufsert,  auf  Grund  von  Fossilien 
aus  China  (v.  Richthofen),  Peraien  (Oberdevon,  ges.  von  Stahl^. 
Karbonkalk  und  Dyas,  ges.  von  Pohl  ig). 

Pnterailttrieebe  Ortboeerenkalke  vom  Berge  Sunschan  (Nanking),  Koblenkalk 

•»)  VhGsE  1896,  229—44.  —  ^)  Ann.  Pac.  Sc.  ifarseiUe  1896.  294  S.  — 
J         »•  Pal.  n.  Oeol.  t.  Österr.-Ungam  u.  d.  Orient,  Wien  1894,  83—94.  — 
)  CR  S  Imp.  Nat.  St.Petersb.  1895,  .31.  —  689)  Mat.  Geol.  d.  Kaukasus  VIII, 
Aiflia  189Ö,  229-86  (mit  K.).  —  6öö)  Ebenda  (mit  K  ).  —  69i)  Ebenda.  — 
Sbenda  1—176  (mit  K.).  —  «93)  ßeitr.  a.  Pal.  u.  (äeol.  Österr.- Ungarns  u.  d. 

i?Q?  .T^^'  ^^-^^  Tfto).  —  Briangen  189S.  IHee.  WS.  —  ««)  NJb. 
Ao»ö,  II,  47—67. 

^Mgr*  Jahrbneb  ZX.  7 


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S6  Er.  ToBla,  GeogQottiMhar  Anfbia  dm  BidoberflSehe« 

aus  Nord-  nnd  Mittelcbina  (Schantucg  und  vom  Yang-tsze),  prodakt.  Karbon  nni 
marinea  Perm  (von  Nacking  and  Kiangsu),  tranegredierende  Dyas  bei  Ning-kwo- 
hsien.  (DeTon-ßrachiopodeü  vom  Stidabfall  derflammada  unweit  Murziik  [Tripoli].) 

2.  Sibirien.  J.  Czersky^^C)^  Sewenow  und  G.  Petz 
haben  die  geologische  Beschreibung  des  asiatischen  Rufsland  zu- 
sammen gestellt.  Der  erste  Teil  des  grofsen  Werkes  betrifft  das 
Sajangebirge,  der  zweite  das  Baikalgebirge  und  den  Baikalsee.  (Sie 
betraehten  ihr  Werk  als  eine  Ergänzung  von  K.  Bitters  „Erd- 
kande  Ton  Asien*'.) 

Die  Oolddistrikte  Ton  B«r«iow  und  MiM  an  Ural  aehfld^rte  F.  Potohepny 

sehr  eingehend 697).  —  N.  Wysaotzky  hat  geologische  Beobachtungen  in  dem 
Tacbernosem gebiet  Weataibiriena  aogeatellt^^).  Oberoligocän ,  Miocäo  and  Süft» 
vtaserabla gerungen  mit  Unio  pronua  bilden  den  Üntergrand.  —  A.  KratBo- 
polsky  hat  in  demselben  Heft  einen  Beriebt  Aber  daa  Gebiet  zwischen  dem 
aüdlichen  Ural  und  Tomsk  erstattet.  Es  finden  sieb:  unterer  KarboD(r)k8lk, 
xhatiacbe  Süfawaaaer- Ablagerungen  mit  Lignit,  darüber  Kreide  am  Ajat,  £ocäs, 
Oligocin,  Sfirawaaaer-lfiocSn  (?)  und  posttertiärc  Ablagerungen.  —  de  Paai  hit 
geologiacha  Unteranchungen  im  SW  des  14.  Blattes  der  Karte  Ton  Tomsk  (Blitt 
Ojache)  ausgeführt 699).  Das  Blatt  Balachonka  hat  Wen  j  u  k  0  w  bearbeitet  70"),  — 
Einen  Torläuhgen  Bericht  über  geologische  Unterauchurigen  im  Qout.  Tomsk  hit 
A.  DarschairU  eratsttet?»!).  —  a.  Kraanopolaky  7Q2)  beriehtata  TorlivHiL 
Über  geologische  Forschungen  (im  J.  1894)  in  Weataibirien.  —  Auch  an  der  Bahn- 
linie  Techeljabinsk— Kainsk  hat  derselbe  Autor  studiert 703),  Krystallinische  Magsen- 
und  Schieferge^eine ,  paläozoische  Schiefer,  Kooglomerata  and  Kalke  (Dem), 
Ktlkataina  (?  0nter>Karbon),  Jnra  od«r  Bh2t  mit  Kohlen  am  Mijaa*.  koriioolil- 
lagornde  Kreide.  Tertiär:  Eocän,  OUgoaSn.  Miocan  (Süfswasserabl.).  Nur  an 
den  Flüasen  Aufschlüsse.  —  A.  K  r  a  s n  o  p  o  1  sk y  7»*)  hat  über  die  Kohlenror- 
kommniase  im  Irtysch-Becken  geschrieben.  Rhät,  Liaa  Über  krystalüniscbem  Grund- 
gebirge, Devon  nnd  Karbon.  Anbardem  kommen  Tor:  EoeSn-SsDdateine  wie  tm 
Ostabhangc  des  Ural,  jüngeres  Tertiär  (ohne  Fosailien).  —  Über  Eisene^zlsge^ 
atätten  in  den  Kreisen  Tomsk  und  Mariinsk  bat  A.  Saytzeff705)  eine  kurze  Mit- 
teilung gemiebt.  Brauneiaenadern  in  Talkachiefem  und  Konkretionen  von  thonigem 
Sphärosiderit  in  plastischen  Thonen  (Tartür?).  —  Lageratfitten  nutzbarer  Mine- 
ralien im  Bereiche  der  Sibirischen  Eisenhahn  hat  A.  Saytzeff706)  untersucht 
(Steinkohlen,  Eiaenerse  nnd  Goidseifen).  —  Derselbe  Autor  bespricht  auch  Ge- 
ataina  ana  dem  Sojanifehen  Gdtirge :  Syenite,  Quarzporphyre,  Gabbro  (zum  T* 
schieferig  durch  Dynaraometamorphoae) ,  Baaalta,  Qaeibo,  Kalk,  Tbonschiefer, 
Sandsteine  nnd  Kongbmerate  (Deron).  Sandataina  und  achiaferiga  Thona  ait 
Kohle  (Jura). 

Auch  K.  B  0  g  d  a  n  0  w  i  t  s  c  h  707)  hat  im  eigentlichen  Sibirien  geo- 
logische Studien  entlang  der  Sibirischen  Bahn  angestellt  (Krasno- 
jarsk,  AtBofainsk,  Eansk). 

Junge  Ablagerungen,  Tertiir  (mit  Lignit)  und  Jura  liegen  tlber  kompliziert 
gebautem,  fossUienarmem  Paläozoikum.  Devon,  von  der  Ursastufe  bedeckt,  W 
über  Oberailur.  —  W. Sakow itsch  708)  hat  im  J.  1893  geologische  Forschungen 
m  der  weataibirischen  Eiaenbabn  angestellt.  —  N.  lechitzky  hat  geologisch» 


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Sibirieo.  TnmfkMpim. 


99 


Arbeiten  in  den  Bezirken  JCrAsnojarsk  und  Kansk  im  G<mv.  Jenüaei  durch- 
gefübrt?^).  —  Ober  die  Oeolofi«  des  NO-Tefli  da«  Betirka  Miniusfiiak  (Oonr. 

Jenisseisk)  entlang  der  Sibiriechen  Eisenbahn  bat  P.  Jaworowski  einen  Bericht 
erstattet '1°).  Metamorphischo  Schiefer  bedeckt  mit  Devon.  Schichten  mit  Le- 
pidodendron  Veltheim lanum  ((Jraastufe).  Faltungen  NO  —  S\V.  Qranit, 
Perpliyr.  Ali  Beeke  Tid&ch  Ldb.  L.  Jneseweky^i)  hat  Aber  die  lUnen- 
distrikte  am  Jcnissei  geschrieben,  welche,  im  Gebiete  der  krj'stallinischen  Schiefer- 
usd  Massengesteine  liegend,  auch  Kalke,  Thonschiefer  und  Sandsteine  aufweisen 
nnd  Ton  mesozoischen  Emptivf^esteinen  durchsetzt  sind.  Auch  Tertiär  tritt  auf.  — 
P.  JaworowskyTia^  gab  eine  Übersicht  fiber  die  Geologie  im  NO  des  Distrikte 
Minnssinsk  (Gouv.  Jenissei),  Ein  Devonplateau.  Über  Silur  folgt  ^.'''ffiltotes  Devon 
(MO-Streichen).  iLonglomerate,  Kalksteine,  graue  und  rote  Sandsteine  und  Sand- 
•t«jne  der  (Freutufe.  —  K.  Bogd anovitseb'^  braolit«  Untaritlfen  snr  Geo- 
logie des  Goav.  Irkutsk.  —  Petrographisches  Material  h«t  P.  N.  Krylow'^*) 
im  Sajanlscfien  Bergland  und  im  Gebiet  Urjancliaisk  gesammelt.  —  E,  To  11 716) 
hat  sich  Über  die  Ergebnisse  der  Reise  nach  Neusibirien  im  J.  1893  ausgespro- 
cken,  tnf  weleber  er  viele  palSontologieebe  Anftammlnngen  Tomahm.  Foeailien- 
reicher  Oherjura  und  Neokom  am  Olinek  und  der  AwAara.  —  E.  ToIl^W) 
besprach  forner  die  Verbreitung  der  kambrischen  and  untersilurischen  Ablagerungen 
in  Sibirien.  Im  Lenabecken  gehören  die  Schichten  von  Olekminsk  bis  Jakutsk  cum 
Uteren  Kambrinm  (Olenellnaione).  üntersilnriseh  ist  der  Horisont  mit  Asnpliiden 
Tel  Kriwoluzk  an  der  Lena.  —  M.  Melnikow'iT)  berichtete  über  dio  Ex- 
pedition MegUtakya  (1851)  im  JakuliscUen  Gebiet  Ostsibiriens.  —  Einen  vor- 
läufigen Berieht  über  die  Arbeiten  der  Berg- Expedition  im  Sltd^Usnirigebiet 
brachte  D.  Iwanow^iS).  —  k.  Diener'^  hat  das  Vorkommen  von  cephalo- 
podenfUbrenden  marinen  Triasablagerungen  bei  Wladiwostok  im  südl.  Ussurigebiet 
nachgewiesen.  Sie  entsprechen  der  untersten  Trias  und  sind  älter  als  die  Olenek- 
nhiditen.  —  Derselbe  Antor^  hat  die  triadieehen  OephalopodfDiSinaeB  der  oet- 
sibirischen  Küstenprovinz  bearbeitet  (gesammelt  von  Iwanoir  nnd  Margaritow). 
Zwei  Faunen.  Auf  der  Insel  Russkij  und  der  Halbinsel  Murawiew  in  hellgrauen, 
lam  Teil  fast  quarzitischen  (untertriadischen)  Sandsteinen  älter  als  die  Olenek- 
schicbten  im  nördl.  Sibirien  (-s  den  Otoeerae  Bed*s  im  Himilaya),  als  Proptyehitce- 
schichten  bezeichnet.  Darüber  liegen  auf  Russkij  dunkle,  verwittert  rostfarbige 
Sandsteine,  die  mit  Monophyllites,  Ptychites  und  Acrocbordiceras  den  Muschelkalk 
nprinentiereD.  —  Über  das  Vorkommen  von  Petroleum  auf  Sachalin  schrieb  S. 
MaslennikowWi).  _  w.  J ouk o wsky 72^)  lieferte  einen  Beitrag  zur  Petro- 
grtpbie  von  Kamtschatka  und  der  Bai  des  Heiligen  Krenaes.  Andeeite  nnd  Tra* 
•kjte,  nur  bei  Talbascha  ein  Hyalobasalt. 

3.  Transkaspten  und  Turan.  Das  Devon  in  der  Miigadja renkette 
besprach  P.  Wenjukow 723).  —  Michailow  berichtete  über  Ötein- 
adslager  im  Syr-Darja- Bezirk  ^24). 

A*  Inostr anzef i'  hat  eine  geologische  Exkursion  in  den 
AMgefllhrt'»). 

(In  demselben  Bande  findet  aieb  aneh  eine  geologisch -geographieeht  Biblio- 
TOhie  des  Altaidiatrikte.)       P.  Wenjnkow  hat  die  Karbonab1ag«mag«i  im 

'"^  Berg-J.  1895,  4—6.  53.  —  ««)  B.  Com.  geol.  St.  Petersb.  1895,  195—228. 
(Ru88.  mit  fr.  Res.)  —  «1)  J.  des  minee  msses  1894,  126—44  (mit  K.),  304— »5.  — 

-0  ß.  Com.  g6ol.  St.  Petersb.  (1893)  1895,  195—228.  —  718)  Berg-J.  1895,  107. 
ij^- 357.  —  7")  Torask  1896.  23  S.  (Russ.  mit  d.  Ausz.)  —  W*)  M6m.  Äc. 
«.P4tapsb.  LXXV,  41-55,  u.  BSG  de.ßussie  XXX,  435-61.  —  ni)  y.  Min. 
St.Pet.  XXXm,  189».  (Roes.)  Tori.  Mitt.  NJb.  1896,  U,  167—66.  — 

)  Berg-J.  1895,  178.  —  T»)  Ebenda  370.  —  719)  sitzb.  AkWien,  Math.-nat.  Kl., 
^V,  1895,  268--74.  —  'S»)  M6m.  Com.  g6ol.  St.  Petersb.  1895,  XIV,  3.  — 

)  Mem.  8.  de  rstnde  de  la  rÄg.  de  Ämour.  IV.  36  8.  —  7«)  Trav  8.  Nat. 
«.  Petersb.  XXIII,  61—70.  —  723)  St.  Petersb.  1895.  66  S.  (Russ.  mit  fr.  Res.)  — 

)  Berg-J.  1896.  322.  -  W)  tmt.  Seet.  du  Gab.  (Hin.  de  la  Maiaon  da 
iJSapereur),  St.  Petersb.  1895,  I. 


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100  Fr.  Toni«,  OMgnostueher  Aufbau  der  £rdoberfl2dM. 

Becken  Ton  Kusnetzk  im  Altai  beeprochen  ^26).  —  R.  Z  ei  lier727)  (Die  fossile  Flora 
des  Altai  und  der  unteren  Tungaska  7^7))  hält  es  für  möglicli,  dafs  die  betreffenden 
Sohiohton  (naeh  Schmalhaiiaeii  brauner  Jnra)  amn  Perm  gehSren,  ihnM  jenen  im 
Petaehoraland,  liCit  jedoeh  die  EDtioheidiiog  der  Frage  dahingeateUt 

4.  ZaOraUuim  und  dtr  Mmälafä,  E.  Suefs^)  hat  auf  Grond 
d«r  palSontologisoheo  Sammlangen  von  Stolioika  und  BogdaoowhiQk 
in  seinen  „Beiträgen  cor  Stratigraphie  Zentralaaiens"  eine  Aoiaht 

Ton  Schlufsfolgerungen  gesogen; 

Eine  mitteldevonische  Transgresaion  (F.  Frech);  das  Vorhandensein  eines 
triasaischen  Meerosarmes,  durch  Asien  bis  nach  Westeuropa  reichend,  Tetbi«  oder 
,,Thetls**  genannt;  paläozoische  Faltungsperioden  in  Zentralasien;  Tordevomsch 
im  Küen-Lün,  aber  Karbon  in  Tibet.  —  In  dem  Werke  W.  M.  Conwayi  «bat 
den  Karakorum  -  Himalaja  findet  sich  eine  Bearbeitung  der  Qesteinsproben  toü 
T.  G.  Bonney  und  Miss  C,  A.  Rai  sin 'S®).  Vorwiegend  sind  es  krystallinlMlie 
€^teine.  Avfaerdem  liegen  nur  noch  Kalke  und  Schiefer  Tor  (leider  ohne  Foi- 
silien),  welche  Ljdekker  für  Trias  hielt.  —  Über  poatplioeine  Yertebietangia 
der  Wasserscheide  im  Zentral-Himdlaja  berichtet  K.  Diener'^).  Transport  Ton 
Gesteinen  (durch  Gletscher  .=>)  von  Sttd  nach  Nord.  —  GrSfsere  Publikationen  liad 
fÜMt  die  Hneehelkalb-Cephalopoden  de«  Htm&laja  erschienen.  Die  eine  derielb« 
Tordanken  wir  K.  Diener'81).  Gegenüber  deu  Ansichten  Stoliczkas,  wonach 
im  nordwestl.  Himälaja  über  dem  Perm  sofort  Haiistatter  oder  St.  Cassian-Schich- 
ten  folgen  sollten,  ergibt  sich,  entsprechend  Gümbels  und  Bejrichs  An- 
aehannngen  der  SeUagiatweitschen  Sammlungen,  eine  sichere  und  QbemtdiNd 
reichhaltige  Verbreitung  auch  der  unteren  Trias  nnd  besonders  des  Muschelkalks, 
was  schon  von  K.  Griesbach  erkannt  worden  war.  Aus  der  Hauptregion  wer- 
den 82  (26  Arten  von  Ceratites).  aus  den  Triaskalken  von  Chitichun  16  verschie- 
dene Arten  (damnter  6  Monophyllites -Arten)  beschrieben.  In  Spiti  und  Kifi 
(Shalshal  C!i  ff -Profil  Griesbachs)  sind  die  Verhältnisse  am  besten  bekannt.  Ge- 
scUkdigt  werden  die  Ausführungen  mehrfach  durch  die  wenig  glücklichen  strati- 
graphischen  Termini  „Juvavian",  „Norian"  und  „Kamian"(ü.  —  Die  ober- 
triadischen  Cephalopöden*Pannen  des  Himdlaja  hat  £.  r.  MojaiaoTies^  bf 
arbeitet,  eine  Abhandlung,  welche  wohl  geradeso  in  die  Patoontologia  iadici 
gehört  hätte  wie  jene  Dieners  und  Waagens.  Es  sind  .5  verschiedene  Horiiente, 
welche  das  Material  geliefert  haben :  1.  die  Crinoidenkalke  von  Rirokin  Paiar, 
Daonellenschichten,  Tropitenschichten  (kamiseh).  2.  Knollige  nnd  sebieferige  Kilk» 
mit  nur  einer  sicher  bestimmbaren  Art  („Hauerites  Beds"),  Haloritenkslke 
(Barobanag-Proül)  mit  60  Arten  (juvavisch,  d.  h.  norisch  nach  der  älteren  flon- 
aontbeseichnnng).  Es  ist  Tielleicbt  erwähnenswert,  dafs  unter  den  60  juwii' 
sdien  recte  norischen  Arten  der  indischen  Triasprovins  keine  einzige  angegeb«n 
wird,  die  aus  den  europäischen  Triasprovinzen  bekannt  wäre,  obgleich  die  medi- 
terrane Triasprovinz  bekanntlich  als  deren  westlichste  Bucht  zu  betrachten  ist. 

5.  Chtna.  W.  Obrutsche  w  733)  (V,  731)  bat  über  den  Nan- 
flchan  und  auch  über  die  geologischen  Verhältnisse  der  zentralen 
Mongolei,  von  Ordoss,  Od-Eamu  und  West-Soharut  Darlegungen  ge- 
geben'«*). 

_     Die  zentrale  Mongolei  besteht  hiernach  ans  krystallinischen  (Ondfc  vai 

öramtgneifs)  und  halbkrystallinischen  Schiefem.  Aufserdem  treten  Karbonkalke 
m  grofser  Verbreitung  anf,  bedeckt  von  Sandstein  und  KonglomeraUn.  D« 
Omndgebtrge  ist  stark  disloziert  und  von  Eruptivgesteinen  durchbrochen.  W» 

/ni>  -  Sect.G6ol.  (Min.  de  la  Maison  de  l'Empereur),  St  Petersb.  1895,  L 

T^n'  u  ^-.ii^V       P«tersb.  1895,  30.)  -  727)  ß.  SG60I.  1896,  466-87.  - 

Sxf^'- ^^•»»  Math.-nat.  Kl.,  LXl,  431--66.  —  W)  London  1894. 
nai  r  ~  '''^  M«"*  ^V,  II,  2.    Calcutta  1891 

JiJoJSi  Vilf  ^  ~  l>eDfe8  AkWien  1896,  LXIII,  575-701  (mit  22Taf.). 
S?  sSfA  T'^-^  -        BSG  Ättssi  XXX,  42-113  (mit  U - 

Sbenda  841^53.  fiO2~10. 


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Zentralasien.    Cliina.    Japan.  Vorderasieo. 


101 


jtBgeren  Gestein»  eind  d«m  Alter  nach  noeh  nieht  m.  bestinnaen,  aber  i^eieh&lla 

von  tektonischcn  Stürangen  mit  betroffen.  In  Ordos  treten  zu  oberst  Sande,  in 
EaDSU  and  Schansi  aber  Löfs  auf.  —  Früher  bat  derselbe  Autor  auch  über  die 
Geologie  auf  der  KarawaDenatrafse  von  Kjachta  bis  Kaigan  und  von  Poun-tschou-fa 
bis  LW'tschoa  berichtet^).  —  Alex.  St  euer  788)  hat  Gaeteine  aus  den  chine- 
sischen Provinzen  Kansu,  Schensi,  Hupe  und  Honan  (ges,  von  H.  Michaelis)  be- 
eproclien:  Granite  und  Qranitite  (Kansu  und  Schensi) ;  sie  werden  von  Karboa 
ftberligert.  Hontbleillla-Vogeeit  (Hoaao),  Melapbyr  (Kansu),  Serpentin,  Amphi- 
bettt  (Kansu),  Qneils,  feldapatfreie  Schiefer  (auch  Graphitacbiefer  bei  Paliwang.) 
Sedimentäre  Gesteine  verschiedener  Art  (ohne  Fossilien).  —  D.  Putiata737)  hat 
Über  die  Expedition  nach  Kkingan  viele  geologische  Notisen  gebracht  über  die 
arebiiaehen,  palioaoiaebeii  Ablagerungen,  die  maaoaoiaohea  Dnrehbruehageateine 
ud  die  taktomeelifii  VarbaltBiaao. 

Über  den  Löls  und  ähnliche  Ablagerungen  Ton  Sohantung  (Nord* 

ehina)  schrieben  8.  B.  J.  Skertohly  und  T.  W.  EingBmill^). 

Anf  der  Halbinsel  zwischen  dem  Gelben  Meer  und  dem  Golf  Ton  Fetschili 
und  weiter  landeinwärts  treten  archäische  Gesteine  an  drei  isolierten  Stellen  auf 
(auf  der  Halbinsel  sind  sie  zum  Teil  von  Kohlenkalk  umgeben).  Das  gaste  weite 
Gebiet  wird  ra  den  Ufern  Ton  Uteren  terraaeierten  und  jnngen  Allnnonen  ein* 
genommen,  dahinter  treten  marine  Sande  und  weiterhin  (aber  auch  um  die  er- 
vähote  Halbinsel)  lagert  der  Löfs  über  Schottern.  Auch  alte  Thalschotter  treten 
anf,  nvd  iwar  Über  dem  Löfs.  Die  ältesten  Bildungen  sind  die  roten  Hangscban- 
Sandsteine,  die  mit  den  Siwalik-S^ndsteinen  Indiens  verglichen  werden,  vergesell- 
schaftet und  überlagert  von  vulkanischen  Bildungen  (Dayingschichten),  Darüber 
folgt  Kieselscbotter  marinen  Ursprungs,  mit  vielem  paläozoischen  Material.  £r- 
merte  Tolkanisehe  AnabrttiAe  folgten  (BaaaltatrSme  Ton  Riangsu).  Darllber  folgt 
dk  oben  erwilute  Rübe  jttngater  Bildungen. 

6.  JSqmm.  Die  Insel  HoJtkmäo  (V,  734)  behandelt  ein  Aufbatz 
▼on  R.  Jimbo^. 

Kyngaku  Nishi wada?^^)  besprach  organische  Beste  aus  den  tertiären 
Kalken  von  Sagara  (Prov.  Totomi).  Lithotharaniumkalke  unter  marinem  Pliocän.  — 
U.  Yokoyama?^^)  besprach  mesozoische  Pflanzen  von  Kozuke,  Kii,  Awa  und  Tosa. 

7.  Vorderasien.  Den  geologischen  Bau  der  Umgebung  von  Heraklea 
(an  der  S-Küste  des  Schwarzen  Meeres)  in  Kleinasien  hat  H.  Dou- 
▼ill^  besprochen  "^^2)  mj^j  überraschende  Ähnlichkeit  mit  den 
TerhiUtDiasen  im  Balkan  nördlich  von  Sofia  hingewiesen  (!). 

Angegeben  werden  von  Heraklea  bia  sn  den  Minen  Ton  Coata  (80  km  SatUdi 

von  Heraklea)  Karbon  mit  Productus  giganteua  (im  Balkan  unbekannt)  und 
Kulmkohle.  Diskordant  folgen  darüber:  Urgon  (Requienienkalke)  und  Albien 
(%schartig)  mit  Amm.  Agassizi,  Orbitolinen  und  Nerineenkalke,  Rudiatenkalk 
nd  n  Oberst  Sandsteine  mit  Neithea  qnadrieoatata.  Damit  iat  die  Ver- 
nntung  Toulas,  dafs  die  Fortsetzung  des  Ballcana  im  pontischen  Gebirge  zu  suchen 
sein  dürfte,  noch  wahrscheinlicher  gemacht  worden,  wenigstens  was  die  Entwicke- 
der  Krefdeformation  anlangt,  da,  wie  gesagt,  marines  Karbon  im  Bereiche 
«s  fillkana  nirgeode  angetroifen  worden  ist. 

Über  snne  geologische  Reise  nach  der  Südkoste  des  Ifannara^ 
«eeres  {Klmaum)  erstattete  F.  Toula?^  einen  Yorl&afigen  Bericht 

Muschelkalk  (VI,  742),  obere  Kreide^  jnngtertiire  TransgreasioD  (Uthothamnien- 
yd  AttsterabÜBke),  pflansenfiUirendea  Alttertür  (oder  Kreide?)  in  ateüer  Anfrieh- 

J35)  BSG  Hag,,  JJilX,  S47— 407  (mit  K.).  —  W«)  NJb.  (B.  B.  X),  477—94.  — 

)  St.Petersb.  1893,  1—74  (mit  K.).   —   W8)  QJ  1895,  238—54  (mit  K.).  — 
ÖS-  St.Petersb.  XXXI,  3  0  5—13.  —  740)  Tokio,  J.  Coli.  sc.  1894, 
▼      i"*"^^  Ebenda.  31  S.  —  7*2)  CR  16.  Mära  1896.  —  7«)  Schriften  d. 
w  Yerb?.  aatonr.  Kenatn.,  Wien  1896  (96).  6S  8. 


102  Fr.  Toala,  QeognostiMhar  Anfbui  der  £rdoberflSclie. 

tnng.  Vomrmatieche  Süfswaaserablagerungen.  Altea  Gebirge  bei  Priapos  (Kar». 
Bich«).  —  F.  TouIa7M)  hat  am  Golf  wm  Itmid  (Umm-Um)  In  KMaaski 
ein  reiches  Muschelkalkvorkommen  entdeckt.  Von  den  56  Arten  frleuronan- 
tilus  m.ap.,  Ceratitea,  Koninckites  m.  sp.,  Beyrichitcs  in.  sp.,  Nico- 
medites  n. g. ra.  sp.,  Aorochordiceraa,  Procladiscites,  Monophji- 
lites,  Hungarites,  Ptychitea,  Stvria,  Atraetitas),  dimhwega  imm 
Arten,  lassen  sich  nur  9  mit  bekannten  Formen  in  Vergleich  bringen,  wovon  drei 
alpine  Typen,  drei  arktische  und  drei  Himälaya-Arten  sind.  Die  mergeligen  Kalke 
mit  der  reiehea  Farn»  üegen  über  halbkrystallinischen  Kalken  mit  Entrochit«a 
von  Encrinites  cf.  liliiformia.  —  AI.  BIttfter  hat  neue  Bnehiopodm 
(Rhynchonellen,  Koninckina,  AraphicHnodonta)  und  eine  neue  Halobia  aas  der 
Trias  von  Balia  in  Kleinasien  besprochen  (V,  737)7*5).  _  Mysien  (von  Balis 
Maden)  wird  von  MojaieoTiea?^^)  das  Vorkommen  einiger  Cepbalopoden  m 
dem  oberen  HallitStterkalk  aagd&hrt,  and  awar  aoe  danUea  KaUtmergda  lad 
oemefern. 

W.  F.  Wilkinaon'*?)  hat  in  Kleinasien  [Anatolien)  Beobach- 
tungen angestellt  und  ein  Trofil  vom  Marmara-Meer  (Äladania).  über 
Brussa,  das  ^'ilufer  (Granit),  llhyndacus  und  Hermanjik  (Terüär 
zwischen  Grünstein  und  Granit)  bis  zu  den  CbromeiBanerzmiiieii  im 
SO  davon  gegeben. 

Hit  den  Grünateinen  stehen  Serpentine  ia  Verbindung.  Bei  Mudania  zeichnet 
er  fragliches  lakustrinea  Tertifc  ein.  —  H.  8.  Waahington»«)  hat  jUagere 
Eruptivgesteine  („Basalte")  von  Kala  bei  Smyma  als  Kulaite  beschrieben,  Sie 
durchbrechen  terUäre  Kalke.  Es  sind  olivinarme  Amphibol  -  PiagioUaagcitoiBi 
und  waren  dem  Ampbibolandesit  anzuschliefsen. 

Die  baaaltiBcben  Gesteine  von  Nordsyrien  (Blänckenhorns  Auf- 
^^mlangen)  bearbeitete  W.  Poltz749).  Auf  einem  Kärtcheo  wird 
die  Yerbreitung  der  Basalte  (meist  Feldspatbasalte,  die  im  all- 
gemeinen mit  jenen  des  Hauran  übereinstimmen),  aitf  einem  sweites 
ein  engerer  Bezirk  in  der  Qegend  von  B4ni&8  von  BlanckeDbon 
geologisch  zur  Darstellung  gebraebt 

M    BlaDckenhorn^öO)  hat  1894  geologisch«  AufiiabmeR  in 
Palästina  ausgeführt  (Karte  von  Jerusalem,  1 : 20000). 
w  Weatjordanland  wird  der  tektonische  Bau  festgestellt.    Auch  fiber  die 

^atatehnng  und  die  Geschichte  des  Toten  Meerea  gab  deraelbe  Autor  eine  Aus- 
einandersetzung. Einbmeh  gegen  Ende  dei  Tertiirs.  Die  vorwaltend  annih«»4 
meridional  (N-S  und  NNO -SSW)  verlaufenden  Bruefaspalten  und  Pleinren  («e 
acüaron  sich  mehrfach  mit  kürzeren  gegen  NW— SO)  bedingen  einen  treppen- 
»rmigea  BehoUenban  der  Üebirge,  von  Judäa  absinkend  gegen  die  tiefe  Jordansenke. 

6.  Cotteau  und  V.  Gauthier^ßl)  beschrieben  die  von  der 
firansÖBisdien  Expedition  nach  Fersim  (J.  de  Morgan)  gesammelten 
foasüen  Eehioiden.  e    ^  e 

Jordermdm,  A.  Petiton752)  hat  eine  Geologie  von  Indo- 
C^tfM  herausgegeben.  —  Über  die  Fortschritte  der  Aufnahmearbeiteo 
in  Indien  gibt  0.  L.  Griesbaob««)  übersichtliche  Darstellungen 

I4ft~fil^??*^i?'"^^^^'  Anz.  AkWicn  1896,'l,  3— 7.    NJb.  1896,  I, 

«  S  ♦  ,« J""^^"  -Beschreibung  der  Fauna,  Beitr.  zur  Geol.  v.  Österr.-ÜDg. 
?*'6,  Si?;wtw  Tnn).  -  7«i)  JbGeolRA  1895.  219-5*.- 

748   A  ^^^th.-nat.  KI.,  1896,  CV,  39.  -  747)  QJ  1895,  93-98.  - 

Iii  K  f^l  AOnnni.***"^?^^-  -  MDPaläat.-V.  1896,  1,  u.'l896,  XiX.  69  S.; 
?4  Paria  1896   ^?  -  LTT?:  "  »W-        8  (mit  I«  Ma). - 

;  l-aria  1896.  17  n.  367  8.  (mit  Atlaa).  —      OOeitta  1W4-96. 


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Yord«nHitii.  Yoidtrindieo. 


108 


in  den  Records.  —  Notizen  über  die  indische  Geologie  und  Uber 

£aschnir  hat  W.  H.  H  u  d  1  e  8  to  n  '^^^)  herausgegeben. 

Fr.  Noetling ^^^)  hat  das  Kambrium  io  der  östlichen  SaUBat^e 

•einer  Untersuchung  unterzogen. 

Das  Salz  liegt  ia  der  uoterateu  Qrappe  (Kbewa-Or.).  1b  dea  5  ZUgea  der 
•dtrIlMr  folgendao  Neobodof-Sdiiebtan  werden  PoMilieii  aimr^troffm  CTrilebittB^ 

z.  B.  Olonellus  und  Brachiopodon).  Profile  werden  ausführlich  beschrieben.  — 
Fr.  Noetling'^'^)  hat  auch  über  die  glazialen  Schichten  permischen  Alters  in 
der  Salt  Range  geschrieben.  Sie  liegen  diskordant  auf  kambrischen  Schichten. 
Dreikantner  wurden  nicht  beobachtet.  —  In  Fortsetzung  seiner  gro/sen  Bearbei- 
tung der  SaltRange- Fossilien  (V,  753)  hat  W.  Waagen 767)  ()ie  Fossilien  aus  der 
triassischen  Ceratitcnformation  (fische  und  Ammonoideen)  einer  eingehenden  mono- 
graphisohigüi  fiatiMliteng  nmtenog««.  Die  betreffenden  Ablagerungen  stehen  ttritt- 
grtphiMh  in  innigem  Zasamnanhang  mit  den  Gliedern  der  Prodactuskalk-Grnppey 
von  der  sie  oft  nur  auf  Grund  der  Fossilienführung  geschieden  werden  können. 
Zu  Unterst  liegen  die  mächtigen  Ceratitenschichten  (Kalke,  Mergel  und  Sandsteine) 
mit  glatten  Formen ;  darttber  folgen  die  BiTalvenkelke  mit  omtmentierten  Formen 
in  den  unteren  Lagen;  zu  oberst  folgt  die  Dolomitgruppo,  mit  Kalken  im  Hangen- 
den: arm  an  Fossilien.  Von  den  zahlreichen  von  Waagen  beschriebenen  Formen 
scheint  nar  Acrochordiceras  cf.  Damesi  Noetl.  (sehlesischer  Muschelkalk) 
in  die  enropiiseben  Trieaprorinflen  n  reldien. 

F.  H.  8 mit h^)  bat  Uber  die  Geologie  des  Tocbitbale  bäriohtet. 
Eocane  (Nammuliten')  Sohichten  ia  leichter  Faltang  von  EraptiT» 

gesteinen  durchbrochen.  Steil  aufgerichtete  Siwaliks  (Konglomerat 
and  Sandateinbänke).  —  R.  D.  0 1  d  h  a m  7^9)  hat  mit  P.  N.  D a 1 1 a^eO) 
die  Umrisse  dee  Viiußiif4ma!fritm  sUdliob  vom  Sooethal  (BundeUEhand) 

festgestellt. 

Zu  unterat  liegen  Konglomerate,  darüber  Porzellan-Schiefer.  Die  Eheinjua- 
nod  Bhotas-AMeilung.  Die  letztere  ist  reich  an  Kalk  und  Kalkechiefer.  Die 
vorletzte  bestdit  ans  Schiefern  und  Sandsteinen  mit  Knlkswisehenlagern.  Die 
Poraellan-Schiefer  nmschliefaen  Lagergänge  und  Decken  von  Trapp,  Diese  Bil- 
doogen  sind  aufgerichtet,  und  die  oberen  Yindhyaschichten  liegen  diskordant 
darSber. 

Das  Giridih-(KailiarbarlOKoblenfeld  in  Cliota  Nagpur  (Bengal) 
lehrt  ODS  W.  Saise^^l)  kennen. 

Anf  schieferig-krystallinischcm  Grundgebirge ;  durch  Verwerfungen  zerstttckt. 
Diorite  und  Epidiorite,  Granit  und  Eurite,  Poridotitc  und  Basalte  spielen  wich- 
tige Hollen  als  lotrusions-  und  Qanggesteine.  Die  Eurite  sind  vor  den  Becken- 
aniftUnngen  (ror  den  Dirnndaachicbten)  im  Oneifigebiet  darebgebroeheo.  Kontabt- 
nelimorphosen  ia  den  Saadetdnen  dnreh  die  Peridotiteb 

Von  C.  8.  M iddlemis^es)  erschien  eine  HttCeilung  Uber  altrar 
baaiaebe  Gesteine  aus  der  Gegend  am  Sakm  (Madraa). 

In  den  Chalk  Hüls  (an  Karstscenerien  erinnernd)  treten  chroroitfübrende 
Dunite  (serpentinisiert)  und  Magnesit  (in  Gängen)  auf.  —  Derselbe  Autor 763)  be- 
*(ditete  auch  über  die  Korund  -  Fundstätten  im  Salem-  und  Coimbatorodistrikt 
(Madras).  —  Ober  die  Kreide  Ton  Pondioherry  beriehtete  H.  Warth«*«), 
flonsonte  werden  nntenehieden  (A~F).  Wir  dürfen  eine  genane  Bearbeitung 

'■*)Pr.  Geol.  Ass.  London  1896.  40  S.  (mit  K.).  —  Bec.  Geol  Surv.  Ind. 
1894,  XXVII,  71-86.  —  W«)  NJb.  1896,  II,  61—86.  —  W)  Mem.  Geol  Surr. 
Ajd.  (PalKont.  Ind.),  Calcutta  1895,  Ser.  XIU,  II,  1—323  (mit  40  Tafeln)  — 
JJ2  Ree.  Geol.  Surr.  Ind.  XXV III,  106—10  (mit  Prof.).  —  'ö»)  Ebenda  189—44.  — 

Ebenda  144—60.  —  wi)  Ef^enda  88—100  (mit  K.  n.  vielen  Pref.),  «.  ebeada 
121.  138.  —  762)  Ebenda  XXIX,  2,  1896,  31—38  (mit  K.).  —  Bbeada  a»-HM> 
(mit  K.  u.  Prof.  &cO.  —       £benda  XXVIU,  16—21. 


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104  Fr,  Tovb,  OeognoAtiMhMr  Aiifban  d«r  Erdob«rflielit. 

durch  Kossraat  erwarten.  A-D  bestehen  yorwaltend  aus  Sanden  mit  Konkretlaii« 
mid  Schiefere    C  ist  besonders  reich  an  Fossilien  (AmraoLiton,  Hamiten 

Bacahten  &c.).  D  «thUt  ^rte  WtiIwii,  i«i.h  tB  Phosphaten.  In  E  kndeu  Lh 
Cycloht«.  und  Sxogynm  und  Tiel«  Plioaphufkadtoheii;  P  berteht  au.  „Pueoid«i. 

Jcaiicen 

F.  Zirkel  '65)  hat  in  einem  Vortrage  Uber  C^lm  das  herrliche 
(iraphitvorkommen  im  NNO  von  Colombo  baeproohen:  SpftltoosuifiU- 
langen  in  hellem,  granatreichem  Gneife. 

9.  mnUnndim.    Über  das  Vorkommen  der  Robioe  In  Jiwm 

berichtet  M.  Bau  er  766). 

Muttergestein  ist  bei  Mogonk  ein  körniger,  zum  Teil  dolomitischer  Kalk, 
nach  NoethDg  karbonen  Alters,  worin  er  sich  neben  Spinell  und  anderen  Mineralien 

sä^fJ'Ä^^  ^^^^^^  ^^y»^^"-^- 

Über  einige  marine  Fossilien  aus  dem  Mioc&n  von  Oberbarma 
schrieb  Fr.  Noetling767). 

51  Arten  davon  23  neu;  nur  3  Arten  stimmen  mit  solchen,  welche  alter  al» 
Miocan  sind,  überein.  18  Arten  sind  aus  Indien,  7  sind  aus  Java  und  nur  eine 
wü^S.""*?*  nl  T*  ^'^T^''*  JBrocch.).  -  Auch  über  die  Geologie  m 

1"*'^°'^^**  ^"^^  AutorTO»)  gesobriebeu.    Miocio  ttb«  im- 
Si!«.hL  '^i^^'n!"  Twrtiar  von  Barma  werdtt  fünf  Abteflmgtt 

2Si£^  äÄn'  Chm  shales.  und  Nummnlitau-BocSn.  Prom.-  und  Yeoaigroif. 
•tufe  (Hiocia),  Irawaddigruppe  (Pliocän). 

K  ^  ^"2'^^^""^^  über  das  Jadeit- Vorkommen  von  Oberbanna 
Jat  ffr.  Noetling770)  »uoh  die  geologischen  Verhältnisse  des  Ge- 
biets am  Irawaddi  beschrieben. 

ii^^Hnf  !n  A*"*  T  krystallintaeh«!  Sehiefera  rieht  ron  S  nach  N  iwiseheo  bfr 

rr-tl.r  .        ^""^-y"  Ki^e^  und  es  dehnen  sich  diese  auch  östlich  von  dem 

^arbonkalk  (?)  tritt  in  mehreren  Inseln  aus  den  weiten 
Auunonen  berror.   Mioclnschichten  (Sandsteine  und  Thone)  dehnen  sich  im  W 
Ind  jldTitr"  Ti   ^'^'r  ^'■°P«^Kertrfn.  traten  im  8W.  jüngere  (mit  Serpenth 
^  '""^  ^°  ^^«^  ^'-ß  Terlaufenden  Vorkommnissen  auf. 

^^d!^^^r''\  Irawaddi.  -  Nach  M.  Bauers??!)  Meinung 

S  Nn«?il  '^^l  kryttalliniachen  Schiefern  und  nicht  dem  Tertiär,  wie 
Ä.  Noethng  annimmt.   Sollte  etwa  ein«  Kontaktbildung  vorUegen? 

o«  f '  ^'^ii^  '^'^  ^  geologische  Notis  aber  eine  fidw 
an  den  oberen  Mekong  (Siam)  gegeben.  —  Die  EnkgentStten  und 

b^uchr''       """""^  SmithW) 
^IrT  I^ake774)  ^at  über  Forschungen  im  Gebiet  des  Indan 
im^^chen  Jolme  (MaMkaJ  berichtet:  Granit  and  darüber  Thon- 

Ba}l  ff  T/f  Eine  Bibliographie  über  das  intereBsanta 

Margen  Island  (Andamanen,  12°  N.  Br.)  hat  F.  R.  Hallet  "8)  «tt- 
sammengestellt  (1884  bis  1894).  J»»"«»  ^ 

GeoI.?urv^;;d"*|?m  1.^^         '''''       ^^^-238.  -  Me«. 

XXVIII,  59-86Tm  AT  •  Tio  Z^r^'''''^'  '^^-^i  (mit  K.).  -  ^  Ebenda 
"1)  Ebenda  is-löi  ^  7^2  •pT  7  ^  J-^-         I»  1:1018760).  - 

Murray.  189»    lo«  s    r  l  J\  S.  (mit  K.).  —  T?»)  London, 

«•Pin«.  —  "C)  Bec.  G««].  Sur?.  Ind.  XXVUI,  34-38. 


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Hinterndfra.  Sttdaiiatiach«  Inieln.   Afrika.  lOb 

VulkaDiBobe  and  metamorphiBche  desteine  von  der  Hochebene 

von  Toba  im  NW  Sumatra  besprach  S.  Traver so  ^"^6),  Es  sind 
Amphibol-  und  Augit-Andesite»  Kbyolitbe  mit  TufTen,  Sandsteine, 
Thon-  and  Ealkschiefer  und  Quarzite.  —  Über  das  Tertiär  von 
Java  und  Uber  die  meBozoiBchen  Scbiohten  von  W-JBomeo  sebrieb 

K.  Martin  ^^'). 

Pliocän,  JuQgmiocan  und  Miocän  kommen  vor.  Zum  Miocän  geboren  unter 
andmu  die  frfiher  für  BoeSn  gembneten  AblagenuigeB  von  Tambokbata.  Es 

erhebt  sich  bis  108S  m.    Erhebung  (oder  langsame  no[^atiye  StrsadTSnehisbUDg) 

leit  dem  Jungmiocän.    Eocän  und  Kreide  sind  nachgewiesen. 

G.  A.  F.  M  0  1  G  n  g  r  aa  f  f 'f'**^)  hat  über  die  Ergebnisse  der 
niederländischen  Expedition  nach  Zentral-  Borneo  berichtet.  — 
P.  VogeP^^)  besprach  Mollusken  aus  dem  Jura  von  Bomw.  — 
P.  G.  Krause  ^*^^)  erläuterte  den  Lias  von  Borneo. 

Avber  dem  Halm  (mit  Perisphinetee)^')  liegen  (swisehen  Lamar  und  Sepang) 
Schieferthone  vor  mit  Harpocerae  sp.  und  Inoceraraus  (?).  Der  Erhaltungszustand 
der  Possilien  läfst  wobl  manches  zu  wünschen  übrig,  ist  aber  doch  so,  dafs  die 
eyolaten  Formen  besser  an  gewisse  Neokomtypen  erinnern  könnten,  etwa  an  solche 
ais  den  Wernadorfsr  Sehiefern. 

P.  Sarasin^  hat  unter  anderem  Uber  den  geologischen  Bau 
von  Celebeft  einige  Bemerkungen  gemacht»  die  freilich  etwas  zwofel* 
halt  werden,  da  er  Quarzit  unter  den  alteruptiven  Gesteinen  an- 
fuhren konnte.  —  A.  Wichmann '^^)  hat  über  die  Qeologie  des 
Gebiets  um  den  Posso-See  in  Cehles  berichtet. 

Dm  sentrale  Celebes  dürfte  der  Hauptsache  nach  aus  krystallinischen  Schiefem 
bestebea.  In  JaspisgeröUen  wurden  Badiolarien  gefunden.  Aufserdem  treten  nnr 
noch  junge  Korallenkalke  (am  Tomini-Golf),  kalkige  Sandsteine  und  Thone  mit 
leieDten  marinen  Molloeken  auf. 

Schroeder  van  der  Kolk'^)  unterzog  Gesteine  von  den 
JS-olukken  einem  mikroskopischen  Studium.  Die  Insel  Amben  weist 
auf  der  südlichen  Halbinsel  Granite  und  Peridotite  auf,  während 
juDge  Eruptivgesteine  (Dacite  und  Liparite)  im  N  auftreten,  wo 
auch  Kalksteine  vorkommen  (mit  Foraminiferen  und  Radiolarien). 

K,  Martin^)  bat  tertiäre  Fossilien  von  den  FhtUppinen  be- 
eprocben. 

Die  Nummulitenscbichten  werden  von  miocanen  Mergeln  überlagert.  Fliocän 
findet  sich  auf  Mindanao  gleichfalls;  dazu  gehören  die  älteren  Korallenkalke  der 
Philippinen.  60'  hoch  über  dem  Meere  liegen  an  der  SüdkUste  von  LÄmar  und 
aa  Strande  von  Paxana  qnartare  Mneehelbiake. 

Afrika. 

A.  Allgemeines.  Die  Geologie  des  deutschen  Schutzgebietes  in 
Afrika  behandelt  £.  Stromer      Beiohenbaoh?^^).    Das  Buch 

Ann.  llne.  eiv.  Sterin  nai  Genna  XVI,  1896,  808— S6.  —  nV)  SammL 

öeol.  Reichsroue.  1895.  29  8.  (Beitr.  z.  Qeol.  Ostasiens  u.  Australiens  V,  Heft  2.)  — 
^  PM  1896,  201-6.  —  "9)  Beitr.  z.  Geol.  Ostasiens  u.  Austr.  V,  Leyden  1896.  — 
^  Jj*"»l.  Öeol.Befchem.,  Leiden  1896,  Ser.  I,  Bd.  V,  154—68.  —  »i)  Ebenda 
JMl  Fr.  Vogel  besprochen.  ZDGeolGs.  1896,  218.  —  W»)  VhGsE  1896,  337—39.  — 
PM  1896,  VII.  6  S.  ZGsE  XXX,  1895,  311—62.  —  784)  jb.  Mijnw.  Nederl. 
«Wind.  XXIV,  1895,  Arasterdam  1896.  NJb.  1896,  I,  152-57.  —  t^)  Beitr. 
uatasien  u.  Anafar.  V,  58.  Leiden  1896.  —  «8)  0iM.  HttBcben  1896.  808  8.; 
nw  6  gML  K.  (1:4000000). 


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106  Fr.  Tonla,  QeogBostischer  Aufbau  der  Erdoberflüche. 

gibt  einen  erwünschten  Überblick  über  den  Stand  unserer  Kenni- 
nisse  Yon  dem  geclogisoben  Bau  Ton  I>eatseh*Ostaffika,  Deutidi- 
Südwestafrika  and  Kamerun.   Mit  ausführlichen  Ltterataraogabsn. 

In  Dßtttaelt'OHafrika  werden  nntersehieden :  die  jungen  BAdoDgen  n  der 

Küste  (Korallenkalk  und  Sandsteine)  und  die  Alluvionen;  dio  Jurazone  (Zusamtneti* 
hang  mit  dem  Jura  von  Cutsch,  ohne  Beziehung  zu  dem  Jura  im  Kapland);  Sand* 
stein  unbestimmten  Alters  (mit  Pflanzen resten,  ob  Jura?);  die  ausgedehnten  est» 
und  zentralafrikanischen  Schiefergebirge,  sowie  jene  im  Nyassa- Hochland;  du 
Granitgpbict  von  üniamwesi  (reicht  bis  über  den  Ruaha  nach  S).  Ferner  werden 
ausgeschieden:  die  roten  Sandsteine  und  Thonschiefer  der  Karroo-FormatioD|  tu 
bdden  Seiten  des  mittleren  Tanganyika,  sowie  die  alt-  und  jungvnlkaniBeben  nf« 
gesetzten  Gebirge.  —  Die  Einsenkungszonen  („Gräben").  Binsenkungen  mit  zwei 
deutlichen  Rändern  sind  nur  stellenweise  nachzuweisen  (Natronsee).  Der  West- 
steilrand zieht  vom  Maniarasee  bis  Usaogo  gegen  SSW  (ob  die  EinaenkuDg  d« 
NyuM  die  Fortsetzung.^),  öitlieh  davon  zieht  eine  Einaenkung  sftdiieli  vm 
KilinftNJaro,  an  den  Pangani  und  durch  Pare.  —  Auch  die  Einsenkang  im 
Bikvaiees  wird  als  „Graben"  aufgefafst,  desgleichen  jene  des  Tanganyika  und  in 
seiner  Fortsetzung  jene  des  Kiwa  und  Albert  Nyansa.  —  Auf  der  Karte  tob 
DeuUeh^SüdtBeattrfrika  finden  wir  ein  ansgedebntes  gefaltetes,  krystalünittha 
Gebiet  (Hereroland),  Schiefer  mit  Graniten,  das  im  Innern  von  Tafelberg-  und 
Kalaharischichten  (beide  fossilienlecr !)  bedeckt  wird.  Namaschiefer  und  -Sand- 
steine (zum  Teil  Devon,  Karbon)  dehnen  sich  im  S  im  Namalande  aus.  Ob  der 
KalshMrikalk  wirkliclL  dflnvial  sei,  ist  nicht  siehergestellt,  ksnn  auch  welter  svrIA- 
reichen.  —  Kamerun  ist  nur  routenweise  bekannt.  Auch  hier  erscheinen  Primär- 
gesteino  weit  verbreitet,  von  Graniten  und  Porphyren  durchbrochen.  Ausgedehnte 
fiasaltberge  und  -decken  am  Kamerunberge  und  nördlich  davon,  aber  aach  m 
oberen  Benno  und  in  Adamaun  (im  PrimSrgebiete).  Die  Sandsteine  sm  BaiM 
haben  leider  ksine  Fossilien  geliefert,  ihr  Alter  ist  nnbestinrnt 

K,  Futter  er  "787)  bat  eine  Abhandlong  über  „Afrika  in  seiner 
Bedeutung  für  die  Goldprodaktion  in  Vergangenheit,  Gegenwart  und 
Zukunft"  herausgegeben,  in  welcher  auch  die  geologischen  Verhält- 
nisBe  Berücksichtigung  finden.  —  Die  Goldlagerstatten  in  der  Süd* 
afrikanischen  Republik  hat  Schmeifser  sehr  eingehend 
dert788).    Ygi^  ^jj^^  weitere  Schrift  Schmeifsers  unter  Nr.  823. 

B.  Nordwest-Afrika.  1.  Von  der  geologiscben  Karte  von  Älgvir 
(1  : 50000)  erudiienen  die  Blätter  22.  M^nervflle  und  43.  Fa- 
leatro  '^^^). 

Eine  geologische  Studie  der  Umgebung  von  Orleanwiüe  verfafste  J.  Bep«- 
lin'W).  «.  Derselbe  Autor W)  braehte  aneh  Mne  Notis  ttber  die  Paltong^to 

Massiv  von  Ouarsenis.  Überfaltung  gegen  NW.  Über  Gault,  Aptien  folgen  Ncokom, 
Jura  und  Lias.  Gault,  Aptien  diskordant.  —  Repelin'^»)  berichtete  auch  übef 
Lithothamnienkalke  im  Thale  von  Chellif  (Algier),  welche  nicht  dem  Helvjti« 
oder  Tortonien,  sondern  dem  8ah«lien  entsprechen.  —  J.  Welseh»»)  «tndierte 
das  Miocän  von  Algerien.  Langhien,  Helvötien,  Tortonien,  Sarraatien  und  Pontien 
•bd  in  den  einzelnen  Becken  ungleichmäfsig  vorhanden.  Am  rerbreitetsten  wod 
die  helfetisehen  Mergel  mit  Ostrea  crassissima.  Pontischo  Schichten  nur  hei  (Wj 
Palmiero.  Mergel  mit  Konglomeraten  im  Liegenden  nnd  Hangenden.  Im  Profil 
von  Oued  Rion  Lithothamnien.  Kalk  Über  dem  Crassissima-Mergel.  —  ^- 
2*i.\  ^"°J£°'"*^^^®  0»oe  Monographie  der  Ba8<51apbes-Bay  in  il^/'e'". 
IS.  giehenrW»)  hespraeh  die  Süfswasserablagerungen  im  Becken  von  Centlmm»> 

T«  »'^^S'^"'»^l5^«'»l«85.  191  8.  (mit  K.).  S  Ref.  V.  A.  Schenck  PM  1895, 
tL  ^""^  8-  («"it  Ktu.).  -  ^)  Paris  1896  (Min. 

Ixl  ^  Marseüle  1895.  806  8.  (mit  Tfln.).  -  »l)  B.  Sfliol.  1895, 

XXI  160-67.  -  792)  CR  CXIX,  1023.  -  793)  ß.  SG60I.  1895,  271-8».- 
^  Algier  1894.  61  ß.  (mit  Tfln.).  —  7»)  ß,  SQ^oL  1894,  5U— 75. 


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Nordafnka. 


107 


OHgoefo:  Thone  und  TraTertfne,  Gypstbooe,  rote  Konglonerata  nad  Baad«^  HloelB: 

lakustrine  Tbone  mit  Lignit  (Thoomergel  mit  Oatr.  crassiasiim}»  SftMlien  fehlt. 
Fliocän:  Konglomerate,  Sande  und  Travertine.  Zum  Teil  in  grabenartigen  Senken 
zwiacben  Kreidescbicbten,  zum  Teil  in  flachen  Falten.  Diekordanzen  zwischen 
Tongrfen  und  Aquitan  und  swfMhen  dieaam  und  dam  Mioein.  B.  Fi  ah  au  r^) 
hat  fiber  das  Sandsteinbecken  toti  Constantine  und  das  Oligocan  in  Alpicr  f^c- 
Bchrieben.  Lakustrine  Ablagerungen  wechseln  mit  terrestrischen  ab  und  sind  durch 
Diskordanzen  getrennt.  Auf  Gypsthonen  mit  Helices  folgen  Konglomerate  und 
IIb«  diesen  Thone  mit  Unionan  und  Malanapaidan.  Auch  TrarertinbildaBgan  sind 
abgeschaltet.  ^larines  Miocän  mit  Ostr.  crassissima  folgt  darüber.  —  Blayac'^) 
hit  die  Pbospbatregion  im  (Jntereocän  Ton  Djr  und  Kuif  bei  Tebesea  in  0-Algier 
befprocben.  —  BiiiMi  Ainflng  naeh  d«B  Buida  dar  Wfiata  H  dar  Gegend  toh 
Hakra  QDternahm  A.  Baltzer?^).  Zwei  herrliche  WüatoibUdar  TarainttHehin 
uns  das  Relief,  d88  dnrcb  WaaaararoaioD  und  YarwitteriingaforgiDga  hartiia« 
gebildet  wurde. 

2.  Im  tunesischm  Atlas  hat  A.  Baltzer'^99)  (y^  IQl)  das  Vor- 
Icommen  von  Lias  (Arietites  Conybeari  u.  a.)  nachgewiesen. 

Oxford  (Peltoaana  transversarias,  Oppelia  flexuosa  n.  a.)  und  Naokom  tCxio« 
«eras  Duvalii  und  Balamnitaa  latna).  —  £.  Pichenr  und  E.  Hang^  aaluiab«i 
Uber  die  Lias  Domes  yon  Zaghonan  und  Bon  Kournin  in  Tunis. 

3.  Die  Geologie  und  Hydrologie  der  Sahara  behandelt  ein 
«röiaerea  Werk  ven  G.  Rolland  (lY,  638} ^i). 

G.  Mräoa-JfrOa.   Im  Iffilthal  bat  E  d.  H  u II »»)  Beobaehtnngea 

angestellt. 

Er  besprach  das  Vorkommen  von  Süfswasserfischen  im  Nil  und  im  Jordan 
und  schlofs  daraus  auf  eine  nachmiocäne  Scheidung  der  mediterranen  Area  in 
mehrere  Baekan.  Bei  Foriknt  werden  drai  Tairaaiaii  Tanddmat,  tralclia  für 
gröfsere  frühere  WiiaamaDgan  apfaehea  (nFlutialpariode'*).  Im  Hioaia  bagaaa 

die  ThalbilduDg. 

V.  Sabatini^3)  hat  über  Gesteine  aus  der  Erithräischen  Kolonie 
eine  Mitteilung  gemacht.  Von  krystallinischen  Schiefern:  Gneifs, 
Grünsteine,  Kieaelachiefer,  Phyllite.  —  J.  W.  Gregory^)  hat 
aoch  eine  Notiz  über  die  Geologie  des  Somalilandes  gebracht  und 
0.  G.  Grxek  eine  solche  Über  Belemniten-Fragmente. 

D.  Mittel- Afrika.  1.  Nach  8.  Passarge^^)  verlaufen  die  Ge- 
Hrgsrichtungen  in  Adamaua  SSW — NNO  (Kamerunlinie)  und  W — 0 
(BenoeliDie).  Das  Tschebtsche-Gebirge  scheint  ein  Horst  sein. 
Die  vulkanisoben  Eruptionen  tertiär.    Seither  Abtrag. 

Barrat^  hat  aber  die  Geologie  des  ftwia^^Mtivik  EongogMü 
beriohtei 

Drei  geologische  Profile  :  Ogowe— Francevüle,  Prancerille — Njol4,  NjolÄ — 
Libreville.  Vorkambriache  und  silorische  Schiefer  und  Dolomite,  Qranit,  £alk* 
aebiefer  das  Kongo  and  Kniln  (Deron  nnd  üntarkarbon),  gefikltata  Gabirga.  Flaeh 
Hegen  weifse  und  rote  Sandsteine  (Oberkarbon— Lias),  kretazeische  und  nachkreta- 
zeiscbe  Bildungen  nur  an  der  Küste.  Die  Erhebung  ist  in  der  unteren  Kreide 
anm  Abscblufa  gelangt.  —  Nach  G.  TreilleS«)  (über  das  tropische  Afrika  und 

^)  CR  1894,  7.  Mai.  —  797)  Ann.  d.  Minaa  1894,  6,  819.  331.  —  798)  Bern 

1895.  Populärer  Vortrag.    Bern,  Naturf.  Ges.  —  799)  NJb.  1895,  105—7.  — 
CE  18»e.  4  8.  —  801)  Paris  1895  (IL  Bd.  Hydrologie).  —  802)  Qj  i895,  93 

Auszug);  1896, 308—19.  —  808)  B.  Con. gaol. It.  1895,469—76.  —  »*)  QeolMag. 

1896,  289  u.  29G.  —  806)  Berlin,  Reimor,  1895.  Die  deutsche  KaracTun-Expedit. 
(1893/94)  (mit  Routonk.).  —  ^)  CR  1894,  OXIX,  708 ff.  u.  768  ff.  Auch  Ann.  des 
«M«  1896,  Apfa  18t  8*  —  W)  Eot.  gta.  8c.  paiw  at  appl.  1894,  Y,  809—19. 


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108  Fr.  Toula,  Geogoostischer  Aufbau  der  £rdoberfläebe. 

daa  KoDgogeUat)  wnrdo  im  Kviliigebiat  ein  arebSiaehea  HaaalT  ron  einer  altmao- 

zoischen,  später  zum  gröfsten  Teil  wiadar  abgetragenen  Sandsteinforroation  flbar- 
lagert.  Auch  alto,  znm  Teil  gefaltete,  zum  Teil  ungefaltete  Kalksteine  werden 
angeführt.  An  der  Grenze  beider  Erzführung.  —  Ober  die  oberflächliehen  Ablage- 
rungen nnd  den  Abtrag  im  Kongobaeken  apraeh  aieli  J.  OornatW)  ans.  FrUher 
hat  derselbe  Autor  über  die  postprima'ren  Ablagerungen  im  Kongobecken 809)  und 
über  das  Vorkommen  von  Erzlagern  in  KatangaS^)  geschrieben.  Das  ßscken  ist 
Ton  primären  Gebirgen  umgeben  (Granit,  Gneifs)  und  von  stark  gefalteten  alt> 
palSoaoischen  Qaateinan,  dia  im  Backan  nur  in  tiafan  Plnfiainaebnittan  m  Tkg« 
treten  und  hier  gegen  den  Rand  zu  von  sohwabandgelagerten  roten  Sandsteinen 
(Kundelunguachichten)  bedeckt  werden,  während  im  Bocken  selbst  die  LubiU- 
aahiehtan  (Quanite  und  Sandsteine)  auftreten  (wohl  Äquivalente  der  Kapforma' 
tbnan:  Kairoo-  und  Strombergsckioktan  [A-  Sahonck]).  —  Amak  «bar  diafimlagU 
Ton  OgoweS")  und  von  Niari«»)  bat  aich  daraelba  Antor  galnlaavt. 

2.  A.  Graf  V.  Götzen  8i3j  schildert  den  zentralafrikaniBchen 
(Tanganyika — Kionsee-)  Graben  als  von  etwa  1500  m  hohen  Steil- 
wänden begrenzt.  Auf  seiner  Sohle  erhebt  sich  der  thätige  Virungf 
Vulkan.  —  G.  F.  Elliot  und  J.  W.  Gregory 81*)  haben  imfiquap 
torialen  Afrika  in  der  Gegend  des  Mt.  Ruweozori  gearbeitet. 

Vnlkaniaebe  Bildungen  über  archäischem  Grundgebirge.  Sedimente  ?on  ?Tor« 
karbonem  Alter  (Nandigabirga).  Bia  aurn  Ttaganyikaaae  raiehaa  avanite,  Sud- 
stoine  (zum  Teil  mit  Hamatit)  und  thoniga  Schiefer  („Karagweformation"),  di»- 
kordant  auf  dem  Krystallin.  Das  Kairanaorigabirga  baataht  ana  kryaUUiniiciMB 
Sahiafem  und  Granit  (bis  3000  m). 

Über  die  Glazialgeologie  des  liejna  in  Britisch-Ostafrika  hat 
J.W.  Gregory  8i5j  q-^^^  Mitteilung  gemacht.  Moräneu,  Felsstrei- 
fangen,  glasiale  Seebecken  &c.  deuten  auf  eine  weitgehende  frühere 
VergletwheruDg.  —  In  J.  W.  Gregorys 816)  Beiträgen  zur  physi- 
kalischen Geographie  von  Oetafrika  finden  lioh  anoh  geologisclie 
Angaben  über  das  GneiTsgebiet  von  Kiknyu  nnd  Aber  den  „Graben* 
des  Naivasoha-  und  Baringoeeee  mit  ttber  260  m  hohen  Wänden 
(Scarps),  80  dafs  er  ein  cafionartigea  Ansflehen  annimmt.  Ynifam- 
kegel  und  Lavaströme  im  Grande. 

E.  Südafrika.    P.  Choffat  hat  aber  die  Geologie  der  ProTini 

Angola  berichteten). 

^^^^  metamorphische  Bildungen  treten  auf,  Über  welchen  alte  Massengesteine 
nntt  unTarindarta  palioaoische  Gesteine  liegen.  Es  findet  eich  auch  ein  horizontal- 
gelagerter Sandstein  mit  Schieferawiaohanlagerungen  (anm  Teil  bitnmin3s).  Mv. 
nC!^»^VT^'  Cenoman  und  Turon,  welche  bis  über  den  Äquator  nach  X  reicht. 

»«^anke)  mit  Fossilien  und  jüngere  Eruptivgesteine.    VTeite  Yer- 
wwrang  baaltaan  die  jungen  Verwittcrungsböden  (Latente)  und  Alluvionen. 

Eine  geologische  Karte  von  Sudafrika  südlich  vom  Sambeu  er- 
schien  von  P  F.  T.  Straben8l8).  _  j.  a.  Chalmers  und  F. 

l^J^L^  y  ^  ^^•^  Kotwen  ttber  die  Geologie  des  Mashena-  mi 
Matabelelandes  veröfiFentlioht. 

Granite  mit  Streifen  Ton  mattmorpkiacham  Geatein  (0— W  TerianfiBiid),  W 

XXr^°^^qf^9  7^'l^-?'5***-  ^896,  X,  44-116.  —  «>»)  Ann.S.göoi.  Belg. 

Vel  PM  iTöx   f^/*  ''^         8-      *«•      Haina«!.  Mona  1894.  66  8. 

lliö    «  i     '  J^\rr      ^  t'^^K«--  BrÜBsel  1894.   8  S.  -  8i2)  Ebenda 

(mit  ^sTc^?-       ^- Öeogr.-Tags  1895,  67.  -  8'*)  QJ  1895,  669-80 

818)  LoX  ifiQT"..  L^;'"™-  Trab.  geol.  Liaboe  1895/96.  IUI,  84-91.  - 
;  London  1896  (l;  2  534400).  -  819)  (JeolMag.  1896,  198-208 


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SftdftfHka. 


109 


Sedimentgesteinen  nur  geringe  Überreste.  Das  Gold  in  den  steilaufgerichtetea 
metamorphischen  Sehiefeni  (^loiit-Anphibolsebfefer  mit  Epidioriten ,  Dioriten, 
IKibaaen  &c.).  —  Über  den  Umtalidistrikt  im  Masbonaland  (Grenze  det  «DglisdieiL 
und  portugiesischen  Gebiets)  berichtet  K.  A.  lledlich  nach  A.  t.D  essauers®*^) 
Angaben.  £in  Scbieferzug  mit  einem  basischen  Eruptivgestein  zwischen  Granit 
«ntbilt  itreiehende  dnangSnge.  —  A.  A.  Freie  d'Aadrade^}  hat  in  dem 
BO •afrikanisch -portugiesischen  Gebiet«  attdUeli  Yom  Sambesi  geologiaehe  üntw» 
•nehuogen  angestellt.    Karroo  und  EocSn. 

Über  die  Boerenfreistaaten  Südafrikas  hat  A.  Schenck^^  eine 

ansprechende  Schilderung  gegeben. 

Die  horizontalgelagerten  Sandsteine  und  Schiefer  der  Karrooformation  (hier 
md  da  mit  Köpern)  erfQIlen  fast  den  ganzen  Freistaat,  nur  bei  Vredefort  greifen 
Utere  Gesteine  über  den  Vaal  herüber.  Decken  von  basischen  Ausbruchsgestainail 
(Diabas,  Melaphyr)  liegen  darüber  und  haben  das  Tafelland  vor  dem  Abtraf^  ge- 
schützt (Auftreten  Ton  Tafelbergen,  den  »«Zeugen'*  der  Sahara  Yergleichbar).  Der 
AbM  der  Drakensberge  iat  ein  Denndatioasrand. 

Scbmeifser  ^^3)  hat  in  eiDer  Schrift  über  die  Goldgewinnung 
in  der  Sttdafrikanisohen  RepnUik  (Transvaal)  die  Verhfiltmaae  der 
▼orkommenden  Oebirgsglieder  erörtert  (nach  Sohenok). 

In  der  Primärformation  in  Quarzgängen  im  Granit,  der  von  den  Swasischichten 
(ThoDBchiefer,  Quarzit  mit  Grünsteinen)  überlagert  wird ;  in  der  Kapformation  in 
ihren  Konglomeratflötzen.  In  den  Eccaschichteu  —  früher  waren  nur  die  Strom- 
bsrgiehiebtai  genannt  worden  (Karrooformation)  —  liegen  SteinkohleuflStae  mit 
Gleiaepterisresten.  Reich  an  Gold  sind  auch  die  rezenten  Laterita.  —  Auch  F« 
Zeppeö24)  ßjne  Karte  der  südlichen  Goldfelder  in  Transvaal  herausgegeben. — 
Die  Diätrillte  von  Witwatersrand,  Heidelberg  und  Klerksdorp  behandelt  eine  gröfsere 
Abhandhuig  von  L.  de  tiaunay^.  >->  Dia  Anfeinanderfolge  der  Geeteine  im 
Pilprims  Rost- Distrikt  erörterte  N.  Brown^Sö).  —  Von  8.  Goldmann  erschien 
eine  Karte  des  Golddistrikts  von  Witwatersrand ^27)  —  A.  Pelikan  hat  die 
goldführenden  Quarzkonglomerate  von  Witwateraracd  besprochene^).  Dieselben 
«nd  auf  Quarsgfage  sarttekanfabren. 

A.  R.  Sawyer^  hat  einen  Bericht  tther  die  Geologie  und 
die  Mineralvorkommnisse  im  Prince  Abert  District  Terfa&t.  Das  Gold 
liegt  hier  in  den  Eccaschiohten  (untere  Karrooformation)  in  Qoarz- 
gangen.    Die  Eccaschichten  bilden  eine  flache  Antiklinale. 

D.  D  r aper  830)  publizierte  über  das  Primärsystem  Südafrikas 
nut  besonderer  Rückeiclitnahme  auf  die  Konglomerate  von  Wit- 
watersrand (Dwykakonglomerate).  Auch  über  die  Ausdehnung  des 
f^Main  Reef"  westwärts  der  Farm  WitPoortje  schrieb  derselbe  Autor  ^31)^ 
•  sowie  auch  über  Marmorlager  in  Natal,  über  Granit,  an  Tafelberg- 
«hiohten  ah8toi8end832).  —  R.  Zeiller »33)  untersuchte  Pflanzen- 
isste  (damnter  Glossopterisformen)  aus'  der  Umgebung  von  Johannes* 
borg  in  Transvaal,  aus  den  permo-triassisohen  Schichten  von  Beau- 
fort.  —  Eine  Notis  Aber  sttdafrikanisohe  Nummulitenkalke  gab  K« 
B.  Newton«!*). 

Z.  f.  Berg-  u.  H.-w.  44,  1896,  1—4  (mit  K.).  —  ^)  1894.    186  S, 
m         —  II,  189«,  1-82.  —  8»)  Berlin  18«5.  185  8.  (mit  K.).  — 

p  Pretoria  1896  (1  :  291000).  —  825)  Ann.  des  Minas,  Paris  1896.  201  S. 
i'Sf^*^*  "  S-  of  S.Afr.  II,  Johannisbur^  1896.  —  827)  Parfs 

1895.  —  B"B)  VhGeolRA  1894,  421—25.  —  829)  Cape  of  good  Hope  Bluebook. 

^^^3  25  s  —  tao)  Tr.  GeoL  8.  of  S.Afr.  I,  Johanniabnrg  1896.  — 
2  Ebenda  11  -  832)  qj  1395  51—56^  «  888)  B.  BGM.  189«,  849— 78i.  — 
«*)  QeolMag.  1896,  487.  • 


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110 


Fr.  Toni»,  Qeognoftiachttr  Aufbau  der  ErdoberflSehe. 


Von  J.  J.  Qarrard^)  erschien  eine  Karte  des  Zululandes.  —  A.Sciienck^) 
hat  Uber  die  Glaiitlersehefnuiigeii  in  S-Afrikt  eine  Mitteflaog  gemaebt 

F.  Die  afrikanischen  Inseln.    Über  die  Geologie  von  Madagaskar 
Bohrbb  R.  Baron  887). 

Homblende-Granitl^eifse  bilden  das  Hoehgebirge  (Streleben  Ton  N15*Q 

und  NW — SO).  Im  0  krystallinische  Massengesteioe  bis  ans  Meer  (Dolerite  weit 
▼erbreitet).  Spaltenergüase.  Jenseits  des  Lokiaflusses  Jura,  das  NW.  KUstenflacb- 
land  bildend;  vom  Massiv  gegen  das  Meur  abfallend:  Sandsteine  und  Oolitbe  mit 
FoeiUIen.  Ambobinarina  ein  krettseiaebee  GlebifeiineBkalkplateaQ.  Die  Imal 
Antanifaly  (an  der  NW- Küste)  besteht  aus  Nummulitenkalk.  Trachyt  und  Phonolith 
im  NW.  Küätenflachland.  Rezente  Koralleoriite  und  Meeresmascbeln  bis  30  und 
60m  Meeresböhe.  Neue  Hebung!  —  £.  B.  Newton  hat  die  von  Baron  gesam- 
■hdtan  FoBsilien  unterancbt.  Qnartare  Wirbeltiere  und  Silfswasser-  und  Land- 
molluskenscbalen ,  Encän  (Nummnliten,  Ostreen  und  Gaatropoden),  Kreide  und 
•wischen  Neokom  und  Oberkreide  (Gryphaea  vesicularis  n.  a.)  Jura  and  zwischen 
UnterooUtb  (Stephanoeeraa  Herreyi)  Lias  (Lytoceraa  fioabriatam), 
Calloyien  (Stephanoeeraa  calloyiense),  Oxford  (Ferisph inctes  sp.  nnd 
Stephanoceras  macro  cophalum).  —  Übtr  die  Dinosaurier  der  oberen 
Xreide  von  Madagaskar  hat  Gh.  Depöret^)  Auseinandersetzungen  gegeben.  Sie 
fimden  eleb  neben  anderen  Knoehenresten  in  thonigen  Senden,  in  der  Ebene  an 
der  Basis  dea  Platnns  von  Mevarana,  zwischen  senonen  Mergeln  und  Kalken.  — 
Kreide-Ecbiniden  von  ^fada^askar  beschrieb  J.  Lambert^).  —  AL  Boale  bat  * 
über  Fossilien  von  Ma-la^^abkar  berichtet 8*0). 

Über  die  Geologie  der  Se^jchellen  finden  sich  einige  Angaben  in 
einem  Vortrage  A.  Brauers  ^^).  Sie  sind  ,,ganz  von  Granit  auf- 
gebaut" und  erheben  sich  über  einer  submarinen  Bank. 

Über  die  Geologie  von  Mauritius  brachte  H.  deHagaHaig^^) 
einige  Bemerkungen.  LaTaströme:  andeeitisohe  und  doleritis^* 
basaltisohe  Periode  mit  vulkaDisohen  Atifiichüttangeii  eetien  die 
Insel  der  Haapteache  nach  xueammen.  An  zwei  Punkten  treten 
ältere  Gesteine  auf,  bei  Chamarel  ein  ThonBchiefer  (in  400  m  Höhe), 
bei  Midlands  im  Innern  der  Insel  Chloritschiefer  (in  550  m  Höhe). 

Basalte  und  Sauidinite  von  den  Azoren  und  den  Cana^chm 
Inseln  und  LeucitophyrtufF  von  Is.  Graciosa  (Canaren)  besprach  S, 
Traverso^).^  —  Fr.  Berwerth^^)  hat  die  schönen  vulkani- 
schen Bomben  von  den  Canarischen  Inseln  einer  Untersuchung  unter- 
zogen. Sie  bestehen  durchweg  aus  „  Plagioklasbaaalllava'*  von  hypo- 
krystallin-porphyrisoher  Ausbildung. 

Australien. 

1.  Über  die  Glazialerscheinungen  im  australischen  Permokarbon 
hat  T.  W.  E.  David  845^  berichtet  und  sie  mit  jenen  in  den  Karroo- 
und  Eccaschichten  Südafrikas  verglichen.  Die  blockführenden  Schich- 
ten folgen  über  Silur  und  wechsellagern  (in  12  Horizonten  auf- 
tretend) mit  Sandstein.    Im  Hangenden  tritt  Gargamopteris 

888)  London  1896  (1 :  8l«800).  —  «•)  Tr.  6eol.  8.  of  S.  Afr.  I,  Johannis- 
burg  1896.  —  837)  Qj  1895,  LI,  57—71  (mit  K.).  72—92.  —  ^)  B.  SGeol. 
1896, 176—94  (mit  £.).  —  ^  Ebenda  313—32.  —  840)  ß.  M.  d'hiat.nat.  1896,  6. 
1  B.  —  MI)  VhGeB  1896,  300—9.  —  842)  qj  iggs,  463—71.  —  Öioi». 
Min.  Crist.  e  Petr.  Favia  Y,  1894.  8  8.  ^M)  ^„1,  d.  K.  K.  utHofin.  Wim  H» 
1894,  899^14.  —  W6)  qj  isee,  S89~80l  (mit  Prof.). 


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AvitraliMi. 


III 


auf.  —  Von  C.  v.  Ettingshausenö^*^)  erschienen  Beiträge  zur 
Kenntnis  der  Kreideflora  Australiens.  —  ß.  Tate^^^j  besprach  die 
ältere  Iertiär*Fauna  von  Australien. 

2.  Eine  geologiaohe  Karte  des  weatUcheo  Aostralieu  hat  H.  P. 

Woodward  ^^^)  zusammengestellt. 

Asoiuhe  Bildungen  herrschen  tot  mit  meridionBler  t'altung.  6  Zonen  werden 
iiit«ncbied«D;  alluviale  Kttstenaone,  Gneifs-,  erste  Granit-,  erste  goldfÄhrende 
CkrjBtalliBiMhe  Schiefer-'),  «weite  Granit-,  sweite  goMfllhrende  Zone.  Kambrium, 
Silur  und  Devon  folgen  gegen  Osten  über  dem  Archaikum.  (Jura-)  Kreide  folgt 
dmuf  (Pcrth-Exmouthgolf).  Eine  neue  „negative  Strandverachiebang"  ist  allent^ 
kilbea  an  der  fcUiste  zu  beobachten.  —  Eine  Karte  über  die  weetniietraUieheii 
eddfeUer  erseliien  Tor  knnem  in  IS  Blittera  (8.  9.  11.  12)  von  Bewiek  und 
Mo  rein  g  8*9).  Auch  A.  F.  Calvert  hat  eine  Karte  von  Westaustralien  mit 
den  Goldfeldern  herausgegeben 850).  —  Die  Goldfelder  WesUustraliens  hat  W.  H. 
Bark  er  geschildert  Sßi),  —  Crick^sa)  hat  Jnra-Cephalopoden  tu  WestaastraUen 
liCBproehen:  2  Belemniten  (naheatehend  dem  B.  canalioolatua),  1  Nantilne,  7  Am- 
WKDiten  (ferwandt  mit  Formen  des  otMren  Lins  und  braunem  Jura). 

3.  Die  paläontologieohen  Ergebnisse  der  wissenschaftlichen  E#x- 
pedilion  nach  Zentralaustralien  (Horü)  besprach  R.  Tate8^3\ 

Eine  geologische  Karte  von  N.-S.- Wales  hat  E,  F.  Fittman^^) 
Terfarst. 

Metamorphische  Gesteine,  Silur,  Devon,  Karbon,  Permokarbon,  Trias,  untere 
nd  obere  Kreide  und  jüngere  Bitdungen  (raeist  pleistocSn)  werden  nnteracbieden. 
larbon  und  Permokarbon  im  Norden  Cn.  t.  33.**  S.  Br.)  vorherrschend.  Granit 
nd  Silur  südlich  davon.  Granit  bildet  die  Wasserscheide,  basische  Eruptiv- 
INteine  das  Liverpoolgebirge.  £ine  Silur — Devon-Insel  westl.  vom  Boganfluli, 
intuiM»rp1iiaebe  und  eltpallotoisebe  Bildungen  nSrdl.  ron  Henindee.  Trias  tritt 
an  der  Küste  auf  (Sydney  und  an  der  Grenze  gegen  Queensland).  Die  Ebenen 
im  Innern  bestehen  aus  mit  känozoischen  Bildungen  überlagerter  unterer  Kreide.  — 
Ober  die  Kreide  im  NW  von  N.-S.-Wales  hat  derselbe  Autor  geschrieben«").  — 
Bis  obere  Kreide  ist  weiter  Terbreitet,  ele  bisher  angenommen  worden  war:  Sand- 
rtein  und  quarzitartige  Gesteine  reichen  bis  nach  Südaustralien  und  bis  an  die 
Qrewe  von  Queenaland.  —  W.  J.  Cluniea  Eoss^öß)  hat  über  die  Geologie  vou 
Bithnnt  in  N.-S.* Wales  geschrieben.  Granit  yon  metamorphisehem  SUnr  nmgeben, 
Jünger  als  diese,  welche  eine  fltehe  Antiklhiale  bilden.  Basaltdecken  als  Über- 
reste von  grofsen  Basaltströmen.  —  ß.  Dunstan^)  beschrieb  das  Vorkommen 
von  triadischen  Pflanzenresten  von  Manly  (N.-S.- Wales).  —  Ä.  Etheridge  jun.ss») 
kit  in  N.-8.-Walee  am  Hnmy  floffiatilee  jüngeres  nnd  marines  Slteres  Tertiär 
nachgewiesen.  Das  letalere  wird  in  zwei  Stufen :  MiocSn  (Trigonia  aontieostata) 
and  Untereocän  (Trigonia  aeminndnlata)  unterschieden. 

Mac  Gill ivray  8*0)  widmete  den  Tertiär-Polyzoen  von  Viäoria 
eine  Monographie. 

4 

4.  Neue  Notizen  über  die  Pal&ontelogie  von  Queensland  sind 
von  K.  £theridge^O  heiaoagegeben  worden  (V,  826).  —  A.  C. 


^)  Denks.AkWien  1895.  56  S.  —  8*7)  J.  a.  Proc.  R.  See.  N.S.W.,  Sydney  1893. 
31  S.  —  8i8)  PctiIj  igg^  :  3  000000).  Erläuterungen  im  GeolMag.  1894,  545  — 
51.  ~  W)  iMim.  1895  (1  :  7«O320).  —  ^  Edinbnrg  iWe.  —  «)  Perth  1894. 
W  8.  (mit  K.).  —  868)  GeolMag.  1894,  386.  —  ^  Bep.  Horn  Exp.,  Melbourne 
JJJ«.  20  S.  —  854)  Sydney  1893  (1  :  1  013760).  Dep.  of  Min.  and  Agric.  — 
2»«.  6.  S.  N.S.Walea  1894,  IV,  143.  —  866)  qj  i894,  L,  105-19.  — 
«•Pna.B.fioe.  N.8.W.,  Sydney  1898.  8  8.  —  «f)  Bep.Geol  Surv.  N.8. 
Wales  IV,  115  _  860)  k.  gsol.  See.  Melbourne  1896.  186  8.  —  »i)  Pr.  Linn, 
öoc.  Sydney  1885,  £2  ß. 


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118 


Fr.  Tonla,  OaognostMchcr  Aufbau  der  Erdoberfliche. 


HaddoD,  W.  J.  Sollas  und  G.  A.  J.  Cole862)  babeo  die  Geo- 
logie der  Inseln  in  der  Torresstrafse  erörtert. 

Aus  älteren  MasseDgesteiooD  (Graoiti  Diorit  &c.)  beateheu  die  westlicbsten; 
die  mittleren  sind  fliehe  KoraUenbau«,  die  SafUehtti  aisd  ToUca&iieher  Natnr.  Dia 
Inseln  bilden  die  Oipfal  einea  Tarannkenen  Landaa.  Nanare  Hcbungaanaheioiuigm 
aind  nachgewiesen. 

W.  Saville  Kent^^^)  hat  ein  berrlioh  auBgestattetee  Werk 
über  das  grofee  Barrier  Riff  von  Australiea  eraoheinen  laBsen. 

Inseln  des  Stillen  Ozeans. 

1,  A.  Bernard  hat  in  seinem  Werke  über  NwkaUdomm^^) 

auch  die  geologischen  VerhältDisse  besprochen. 

Nenkaledonien  wurde  aehon  vor  Seblnfs  der  masosoiscben  Zeit  rom  Festland 
getrennt,  die  Verbindung  mit  Neuseeland  wurde  während  der  oberen  Kreide  ge- 
lost.  —  V.  M  0  i  si  R 0  vica^)  hat  Triaa-Ammoniteii  von  Ntuludedoinien  alt 

„juvaviscli"  (!)  bestimmt, 

W.  W.  Watts  und  E.  T.  New  ton  866)  gaben  eine  Notiz  über 
Gesteine  von  den  Sniomon-Inseln. 

2.  C.  W.  Andrews 867)  ßchrieb  über  ausgestorbene  Vögel  der 
CSkaOum-Insel  (Diaphorapteryz  Hawkinsi) 

Über  die  ReiBon  dee  Jason"  und  der  Hertha"  in  ^BAJsiiairb' 
iMs  Meer  (189B/94)  erschien  ein  Bericht  von  J.  Petersen^). 
Auf  den  Seymour-Inseln  wurden  Fossilien  gefunden,  die  mit  solchen 
aus  dem  britischen  und  patagonischen  Tertiär  Ähnlichkeit  haben. 
Die  8ttd-Sbetlands-  und  Robben-Inseln  sind  ▼ulkanischer  Natur. 

Amerika. 

Nordamerika, 

A.  BriUttih-Noiriamerika,  Von  der  geologischen  Karte  von  dmaU 
sind  die  Blätter  11,  25—88  von  Neusohottland  (Granit,  Kambrium, 
Devon  und  Trias)  und  Nr.  364 — 372  von  Britisch  -  Columbia  er- 
echienen^d).    Die  Berichte  (Ann.  Rep.)  geben  Au&chlQsse  Ober  die 

Fortschritte  der  Aufnahmearbeiten. 

Die  Protolenusfauna  von  Brit- Columbia  hat  G.  F.  Matth  ew  8^^) 
beschrieben.  —  G.  M.  Dawson^Tl)  berechnete  das  Maximum  der 
Erhebung  in  der  Rocky  MoutUain»'- Kette  des  britischen  Amerika  mit 
32-  bis  35000  Fufa. 

Einen  neuen  Beitrag  zur  Kenntnis  der  marinen  Miocänfauoa  von 
Nordamerika  hat  E.  D.  Cope872^  gegeben,  worin  unter  aoderm 
auch  mehrere  Cetotheriumreste  besprochen  werden.  Auch  einige 
pleistocäne  Säugetiere  aus  liouisiana  hat  Gope  besprodien:  Mylodou 
renidens,  Equus  intermedius^^. 

8«a)  Tr.  R.  Irish  Ac.  XXX,  Dublin  1894.  58  S.  (mit  K.).  —  London 
1898.  (Vgl.  A.  Penck:  Sehr.  d.  Y.  zur  Verbr.  naturw.  Kenntn.  Wien  XXXVI, 
1898,  326—47.)  —  864)pari8,  Haehette,  1894.  459  8.  —  8»)  CR  1 8.  Nov.  1895. — 
^  GeolMag.  1896,  358.  —  887)  Nqv  Zoolop.  London  189R.  —  868)  MGGsHamburg 
1891/92  (1895),  2.  61  8.  —  ^)  Geol.  Sur?,  of  Canada  (1892/93)  1896.  — 
»2  Tr.  New  York  Ae.  1895.  Mira.  53  8.  —  «")  Am.  JSc.  1895,  IL,  48S.  — 
«*)  Aiii.Philoaoph.Soo.,  15.11*11896,  122—46.  —  «")  Bbasd»  15.  Not.  1895. 


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Oanada.   Vereinigte  Staaten. 


118 


Die  vorpaläozoischen  SchiohteD  nördlich  vom  Huron-See  besprach 
S.  Bell^^*).  Sie  rind  von  meilenbreiten,  laDgen  GhTfinsteingängen 
dnidiBetsty  welche  nie  ins  SUur  emporreichen.  Jüngere  Ablagerungen 
ftllen.  Spftrlich  finden  sich  oberkambrieohe  Sandsteine  and  Kalke. — 
F.  D.  Adams  ^7^)  gab  einen  Torliinfigen  Bericht  fiber  die  G^logie 
TOD  ZmkiU'Ontam, 

Lanrentinieclier  Gneifs  mit  Einlagerungen  yon  krystalliDiscbem  Kalk  herrsohtB 
Tor;  in)  SW  ToUkrystalllDische  Massengesteine  (Granit  und  sehr  grobkörniger 
Kaphelinsycsit).  Derselbe  Autor  hat  auch  das  Laurentian  in  der  Gegend  von 
Mentreil  besproehon^).  —  Chaa.  T.  Simpaon^)  hat  im  Drift  Ton  Toronto 
(Csnada;  Unionen  angetroffen,  die  heute  noch  im  Mississippigebiet  leben  und  früher 
OuMb  der  ersten  Vereiaung)  weit  nach  Osten  reichten.  —  B.  Chalmers^^^)  hat 
einen  Beriebt  tb«r  die  OberflSdaen-Geologie  Ton  Nenbranaschweig-Ost,  Ton  Nea- 
Mtbottland  und  Teilen  der  Prins  Bdwards  -  Inseln  erstattet. 

L.  W.  Balley^'^)  hat  einen  Torläufigen  Bericht  über  die  geologischen  ünter- 
nehoBgen  im  südwestlichen  Nenachottland  herausgegeben.  Wahrscheinlich  intra- 
fifv  Gnnit  vird  tob  Kambrimn  begrenst  Aneb  die  krystalHiiiseben  Sebiafer 
im  80  werden  dem  Kambrium  zugerechnet.  Ein  alter  meridionaler  Faltenban. — 
A.  P.  Low*0)  hat  die  Halbinsel  Labrador  durchquert  (V,  860).  Das  Kambrium 
iet  sehr  reich  an  Eisenerzen  uud  besteht  aus  Konglomeraten,  Sand-  und  Kalk- 
•Mnen  und  Sdiialbm  mit  plutoniMhtn  Qeiteiiieii.  OroJte  Sdnittmanen  und  Tef 
nnenbildangen. 

G.  M.  D  awson^^^)  brachte  geologieohe  Notisen  fiber  die  Ettsten 
und  Inseln  des  Bering-Meeres. 

Bip  Aleuten  bcp;annpn  sich  im  spateren  Eocän  zu  bilden.  Im  MiocSn  bedeckte 
ein  »eichtes  Meer  das  Gebiet.  Der  Aufsenrand  des  untorseeischen  Plateaus  (Aleuten) 
beitAt  ans  jungem  vulkanischen  Material.  Wiederholt  war  das  Plateau  über  dem 
Meere.  Anzeichen  einer  allgemeinen  VergletseheniBg  und  emtiaehe  Blöcke  feblan 
gänzlich.  Leichte,  aber  allgemeine  Hobung  in  neuester  Zeit  —  M.  SzachnoSa») 
m  die  Fetrograpbie  der  Inseln  Suka  und  Kruzow  besprochen.  Grauwacken- 
•andsteioe  waltm  tot  anf  Sitka,  daneben  Qnarsglimnerdiofit,  Anpbibolit  nnd 
Aplit  Auf  Kruzow:  Melaphyre,  Andesit  und  Trachyte.  —  Nene  PflaBBenNlte 
Ton  der  VancouTer-Inael  hat  J.  W.  Dawaon  beaproehen^ss). 


V&r$migt$  8haUn, 

!•  JUgmtmet,  Über  die  Aufnahmearbeiten  der  Un.  St  Geol. 
»oirey  berichten  der  XIV.,  XV.  nnd  XVI.  Annaal  Report;  die  beiden 
ewten  von  J.  W.  P  o  w  ell884),  der  letstere  (es  liegen  der  IL— IV.  Teü 

vor)  von  Ch.  D.  W  alcott.  Die  vorliegenden  drei  Teile  des  XVI.  Be- 
nchtB  behandeln  durchwegs  die  geologischen  Verhältnisse  ökonomisch 
wichtiger  Gebiete  mit  besonderer  fierücksichtigang  der  Minen- 

industrie. 

^jEine  dem  U.Ann.  Report  J.  W.  Po  well' s  885)  beiget'ebene  Karte  gibt  eine 
UNindit  Uber  die  Portschritte  der  geologischen  Landesaufnahme  und  den  Stand 

n  ao?'  ^  1894,  V,  367~ee.  —  B»)  Geol.  Sur?.  Ganada  VI,  189S/98 

1895,  L,  58  —  69.  —  877)  Pr.  ü.  St.  Nat.  Mus.  XVI,  591—95.  — 
Surr.  Ottawa  1895.  150  S.  (mit  K.).  —  879)  Geol.  Surr.  Canada  1892/93 

V  117  **  —  ^  PM  1895,  143.  —  881)  B.  Geol.  S.  Am.  1894, 
p' ^l_^^-^6  —  ®^  Trav.  8.  Nat.  StPeterab.  XXIII,  87—102.  —  ^  Tr.  E.  S. 
J'.g.          1894.  21  8.  —  884)  Wash.  XIV.  1892/93  (1893  u.  94);  XV.  1893/94 

V  Mö)  mit  einer  geol.  Übersichtskarte  der  Verein.  St.  u.  einer  Karte,  welche  den 
»WM ü« Aufilthwatrbelteii  angibt;  XVI.  1894/95  (1895).  —  ^)  Wadi.  189S, L 

d«ogr.  Jabcbwii  XX.  8 


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Fr.  Toula,  Qeogaofttiicher  Aufbau  der  Erdoberfläche. 


der  Anftiftlinifii  am  Ende  des  Jahrei  1898.  —  Deroselben  Berichte  Hegt  aber  aiuli 

eine  geologische  Obersichtskarte  der  Vereinigten  Staaten  bei,  auf  welcher  die  Yer- 
breitnng  der  einzelnen  Ilauptformationen  (13  Unterscheidungen)  zur  Anschauung 
gebracht  sind.  —  Andere  Karten  bringen  die  Verteilung  der  natürlichen  Mineral- 
qnellen  (hienn  anafUirltolia  T«xU  Ton  W.  J.  H'Gee  und  A.  C.  PealeBU)), 

Von  dem  gro&  angelegten  ,|Geological  Atlas  of  the  U.  St.**,  Uber 
dessen  Anlage  im  GJb.  XVIII,  1G3  näher  berichtet  ist,  sind  mittler^ 
weile  S5  Lieferangen  (zu  je  1  BL)  erschienen.  Die  Gebiete,  welche 
zur  Barstellang  kommen  > .  sind  aas  der  letzten  Indezkarte  dieses 
«Tshrhacbs  XIX,  1896,  zu  ersehen. 

Einen  trefflichen  geologischen  Führer  für  die  Exkursion  in  die  Rocky  Mountain» 
hat  S.  F.  Emmons  herausgegeben ^7).  £xn  mit  Karten,  Profilen  und  Qebirgs- 
ansichten  reiehausgestattetes  Werk,  an  dem  anoh  0.  K.  Oilbert,  0.  H.  Williame, 
J.  C.  White,  E.  Orton,  ü.  S.  Graut,  0.  H.  Eldrige,  A.  Uague  u.  a.  mitgearbeitet 
haben.  —  Geologische  Rciseskizzen  aus  Nordamerika  hat  J.  Felix^^S)  veröffent- 
licht (mit  einem  schönen  Lichtdruck  dea  Caacade-Gebirges).  —  Über  das  Frä- 
kassbrium  Ton  Nordamerika  aehrieb  0.  B.  YSti  Hlee^^')  (V,  844);  er  hat  aaeh 
die  vorkambrische  Geschichte  der  Region  des  Oberen  Sees  geschildert.  —  Die 
Steinkohlen  der  Kreideformation  in  Nordamerika  hat  Klose^*^  übersichtlich 
aar  Darstellung  gebracht.  —  Gh.  K.  Keyes^^)  hat  den  zur  Kohlenbildung  füh' 
rinden  YerbSltuaaen  in  Nordamerika  auefahrliebo  Darlegungen  gewidmet  Er 
nntersoheidet  5  Frorinzen:  die  Küstenregion  von  N. -Schottland,  die  Appalachische 
Region,  die  innere  Koutinentalregion  an  beiden  Seiten  des  Mississippi,  die  Rocky 
Mountains- Region  und  die  Arktische  Region.  —  Die  Einteilung  der  amerikanischen 
Glaaialablagffraiigeii  hat  T.  0.  CbamborlinB**)  Torgeaommen.  Hortoen  dreier 
Eiszeiten  werden  unterschieden  (parallel  der  II.,  III.  und  IV.  J.  Geikics).  — 
P.W.  lJpham893)  iiat  die  spiitglaziale  (Champlain-)  Senkung  und  Wiedererhebung 
des  St.  Lorenzstrorobeckens  besprochen.  Das  Quartär  wird  folgendermafsen  ge* 
gliedert:  PleistoeSn -Abteilung:  Lafayetta- Periode  (LaC-Bpoebe,  Brbebnngs-  and 
Erosionsepoche) ;  Glaziale  Poriodo  (Glaziale  Epoche,  Champlsiin-Epnche).  Paycho- 
aoische  Abteilung:  Rezente  Periode  (Torrassenepoche  und  Gegenwart). 

2.  Alaska.  Ö.  M.  Dawscn^^)  hat  neuerlichst  das  Vorkommen 
von  Mamrautresten  im  Yiiknndistrikt  von  Alaska  nachgewiesen  (die 
ersten  wurden  nach  H.  Wondward  durch  Kapt.  Kellett  1850  nach 
England  gebracht).  Alaska  wäre  nach  M.  Dawaon  nicht  verglet- 
schert gewesen. 

3.  Der  Westen.  Über  Kreideschichten  im  Roque  River -Thal 
(Oregon)  schrieb  F.  M.  Anderson  ^'■^^).  Dieselben  liegen  trans- 
gredierend  über  Qraniten  und  Schiefern.  Senkung  des  Landes 
während  der  Kreideepoohe  gegen  SO. 

Über  die  6keonorphogenie  der  Kttate  von  Nord-KaUfi>rmm  aebrieb  A.  G. 
La  TV  Ron.  Gefaltete  Pliocänsedimente,  gehoben  und  erodiert;  in  eine  lokale  De- 
pression (Golden  Gate)  drang  das  Meer^^O).  —  Über  die  tertiären  Veränderungen 
der  topographischen  Verhältnisse  der  pazifischen  Küstengegenden  (Kalifornien) 
apraeb  sieh  J.  S.  Diller  «na —  Die  Sferattrö^e  derXüate  von  Kalifornien 
beepra«b  H.      Fairbanka^M).   Die  Oolden-eate- Serie  Hegt  diekordant  auf 


886)  Wash.  1894,  11,6—90.  —  887)  CRCongr.  Intern.  1894.  235  S.  New  York.— 
888)  P5Mt.  Kfel.  XXV,  1896.  27  8.—«")  CB  Congr.  Intern.  1894.  84  u.  41  S.  — 

8«>)  Z.  f.  Berg-,  H..  u.  Salinenwesen  im  pr.  St.  1894,  XLII,  151—56.  —  8öl)  Geol. 
Surv.  of  Iowa  II,  1894  (Des  Moines).  —  892)  j  of  Geol.  Chicago  1895,  III, 
270—77.  —  893)  Geol.  a.  Nat.  Hist.  Surv.  of  Minnesota  XXIII  (f.  1894),  156.— 
M*)  QJ  1894,  1-9.  —  J.GeoL1896,  III,  455  ff.  —  Berkeley.  Cal.,  Nov. 
1894.  .31  s.  —  897)  14.  Ann.  Rep.  1894,  897—484  (mit  K.).  —  «»)  hfdOvA. 
JEUiohester  1895,  415  ff. 


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Weattn  dwr  V«r«iiiJgtoii  Staat«.  115 


altkrystalliDen  üesteineu  und  wird  von  den  JbLaoxschichten  mit  serpeutiniiiierten 
Oanggesteinea  (untere  Enid«  oder  oberer  Jura)  imkonfonn  ttberlagert.  Die  Ghieo- 
Tejon-S«rie  (fast  2000  m  mächtig)  und  ItioeSn  (Sandst.  und  bitaminöse  Schiefer) 
folgen  immer  wieder  diskordant  darüber.  —  Auch  eine  Übersicht  über  die  Geologie 
der  Kütten  von  Kalifornien  gab  derselbe  Verfasser^).  —  A.  C.  Lawson^) 
kt  die  8kine  Toa  dem  geologiaehen  Bav  der  Halbineel  San  Fraaeieoo  gegeben. 
An  den  Hontanagranit  im  W  sind  gegen  0  Sandsteine,  Foraminiferonkalke  und 
ndiolarienffibrende  Gesteine  (mesozoischen  Alters:  Francisco- Schichten),  sowie 
Tülkaniscbe  (Gesteine  angelagert,  die  in  eine  Falte  zusammengeschoben  sind  und 
Tm  Verwerfungen  durchsetzt  werden.    Auch  Serpeatioe  treten  auf. 

Über  die  Geologie  von  Amjel  Island  (San  Mateo  County,  Kalifornien)  und  auch 
über  das  „Grofse  Thal'.'  Ton  Kalifornien  schrieb  F.  L.  Ranso  me^^).  Angel  Island 
(Bit  von  8.  Frtneiaeo)  beatebt  aoe  Sandeteinen  in  einer  Synklinale  mit  nordweift. 
ndaaftader  Aohie,  mit  einer  Einlagerung  eines  basischen  Eruptivgesteins  (zum  Teil 
ilSerpentin  umgewandelt)  und  eines  jaspisartigen  Radiolariengestcins  („R.-chcrt"). 

Die  üeologie  yon  Point  Sal  (Santa  Barbara  County)  behandelt  eine  Abhandlung 
TOB  E  V.  Fairbanka^.  —  Die  Gold-  und  Silbergänge  von  Opher  in  KaH- 
forcicn  betrifft  eine  Arbeit  W.  Lindgr en' S^OS).  _  j.  p.  Smith»W)  hat  die 
mesozoischen  Faunen  in  Kalifornien  vergleichend  in  Betracht  gezogen.  Die  untere 
ttiu  teigt  Anklänge  an  Nordsibirien  und  Indien,  die  mittlere  an  die  mediterrane 
Tria«.  Aoch  im  Jura  bestand  eine  Verbindung  mit  den  enropUaeben  Fannen, 
m  der  unteren  Kreide  zeigt  sich  borealer  Charakter,  in  der  oberen  aber  wieder 
Anklang«  an  Indien.  —  üb.  A.  WhiteO™5)  hat  die  kalifornische  Kreide  in  die 
ankn  Bhista  nnd  die  obere  Tejou  -  Chico  -  Gruppe  unterschieden.  Nach  Diller 
uiStanton  entspricht  die  Shaata-Obieo-Qrappe  dem  Wealden  bis  snm  Unter- 
«enon  und  umfafst  die  Aucellenschichten.  Die  Tejougruppe  sollte  nach  White 
tertiär  sein;  sie  wird  nun  als  oberes  Eocan  und  diskordant  auf  der  Chicograppe 
Mgnid  avgeaemmeD. 

Über  die  „Kreidefossilien**  an  der  Pacifisclien  Küste,  und  zwar  über  jene  der 

^«artigen  QrenzbilduDgen  zwischen  Jura  und  Kreide,  welche  als  Knox-Ville  Beds 

•■Michnet  wurden,  hat  T.  W.  Staut on  geschrieben«»).  Eins  der  interessantesten 

^■"uinlMMnte  bilden  die  Anedlen.    Aber  aneli  Lytoeeraa,  Pbylloeeras,  OIco- 

•tephsBus,  Desmoceras,  Hoplites  und  Belemnites  (ob  die  Bestimmung  immer  «n- 

ShL— werden  die  Spezialisten  zu  entscheiden  haben)  werden  abgebildet.  — 

UMrtmare  (Neocän-)Schichten  von  Kalifornien  schrieb  H.  Ashley^).  Dabei 

bespncht  er  diü  Umgebnag  Ton  Franeiaeo  und  die  Coaat  Bangee  nnd  ihre  geo- 

lösche  Geschichte.    Letztore  sind  durch  jungmiocänc  und  pliocäne  Faltungen  ge- 

ÜUzJT"  ^^^^  ^^^^  Neocän  der  Santa  Cruz -Berge  veröffentlichte  derselbe 
«w  «he  Abbandlnng^. 

Die  Gesteine  der  Sierra  JSevada  hat  H.  W.  Turn  er  909)  be- 
tpnwheo. 

^•11  Karten  liegen  bei:  jene  der  Bear  Mount.,  des  Grizzly  Peak,  des  M.Ingolls 
JM  yon  QoldtD  Gate.  Sflur  (Griazly-F  ),  Karbon  (OalaTeras-F.),  oberoa  Karbon 

^öinson-  und  LittleGrizzlycreek-Sch.),  Trias  (Cedar-F.),  Obeijura  oder  unterste 
^^de  (Mariposa- F.)  werden  als  goldführende  Schieferreihe  zusammengefafst. 
w»irkr«de(CMco-P.),  Eocän  (Tejou-F.),  Miocän  (Ocoya  creek- Sch.  und  Jone  J-L?]), 
riiocfiD  Pleistocän.  Die  goldltthrenden  FInlesebotter  sind  Hio-PIioein  (Neogen, 
fcsri  '  ^'"^''"^'^  sind  basisebe  und  saure  vorkretazeische,  effusiv  saure  und 
■■whe  Tertiärgesteine  (KhyoHthe,  Andesite  —  Dolerite  nnd  Basalte).  —  Die 

M^T!.^'  ^-  1896,  VI,  71  —  WO)  16.  Ann.  Rep.  U.  St.  Qeol.  Surv. 
19^0.  ^^'^  (mit  K  ).  ~  «1)  B.  Dop.  eeol.  TTbIt.  of  California,  Berkeley  1894, 

«i  11  i  '  ^^^^'^^  68  S.   —   902)  Ebenda  1896.    91  8.  (mit  K.).  — 

fj  f  n  ,  ■  ^^P- ^- S'- Öeol.  Surv.  1894.  42  S.  (mit  K.).  —  «»*)  Ebenda  369  flf. 
189ß         -  «»)B.eeol.  S.  Am.  1894,  V.  —  80«)  B.  ü.  St.  Qeol.  8.  OXXXni, 
g^jg^*'-  1«  S.  (mit  20  Fos8.-Taf.).  —  907)  j.  of  Qeol.  Rochester  1895,  434  ff.  — 
J  iaio  Alto  Calif.  189.5.    95  8.  —  «»)  14.  Ann.  Bep.  ü.  St.  Geol.  Snrv.  1894, 
n»it  mehreren  K.  (1 :  62500), 

8* 


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116  Fr.  Toula,  Oeognostiseher  Aufbau  der  Erdoberfläche. 

Altenfolge  der  EruptiTgesteine  der  Sierra  Nevada  erSrterte  W.  U.  Tarner^i^'). 
Im  Karbon  sind  IntrueiTgeateine  hSofig  (Granite,  Porphyrite,  Diabai  &e.).  Aaeh 
Trias  und  Jura  sind  reich  an  Eruptivgesteinen.  Im  Miocän  beginnt  erneuerte  erup- 
tive Tbäligkeit(UbYolithe,  Andesite  und  Basalte).  —  J.F.  Smitb^^)  hat  gezeigt, 
dafs  die  Öoldffihruug  in  dar  Signra  Narada  btt  la  daa  oberen  Jura  reieht.  Die 
Aufwölbung  und  GetteimmetamorplLoaa  tSllt  in  die  ober«  Jura-Zeit,  vor  Begian 
der  Kreideseit. 

4.  Dü  mnermt  Staatm,  a)  Westlioh  vom  Fdaengebirge  (von  S 
nach  N).  R  T.  Hill»^  hat  Tdle  von  Texas,  vom  Indianer-Terri- 
torium und  von  Jriemtaa,  am  Mittelläufe  dee  Red  River,  unterancht 

Südlich  an  die  gefalteten  paläozoischen  Onachita  Mountains  legt  sich  diaKreidt, 
Über  welcher  Eocän,  Miocän,  Neocän  (IMateauschotter),  Pleistocän  und  jüngstes 
Quarternär  folgen.  Die  Kreide  beginnt  mit  Äquivalenten  des  Qault  (Washita-Div.), 
darüber  folgt  ämoaiiaa  (Dakote-DiT.),  Tnron  (Otlorado-DiT.)  und  Stnon  (Qlankonit- 
Div.).  —  Das  Eocän  von  Texas  (0  vom  Brazos  River)  hat  W.  Kennedy®*') 
untersueht.  Nur  unteres  £ocän  (in  drei  Stufen)  ist  vorhanden:  die  marinen 
unteren  Claibomeschiehten ,  die  lignitischen  Queen  City  -  Schichten  und  die  Thone 
und  Basalte  (Midwayschichten).  —  Geologische  nnd  petrographische  Mitteilungen 
über  die  Apache  Mt«  in  W-Tcias  hat  A.  Osann  gebracht^i*).  —  T.W.  Stanton 
und  T.W.  V a u g h a n ^1^)  haben  das  Kreideprofil  von  £1  Faso  in  Texas  studiert. 
10  Sehiebten,  ausammen  69S  Puls  maehtig.  £s  fehlt  hier  der  Oaprinakelk  dee 
aentralen  Texas.  —  J.  Harcou  beepraeh  den  Jnra  von  Tezaa*>*). 

Oh.  D.  Waloott  hat  die  vorkambrisohen  Eruptivgesteine  dei 
Cbformfe  (Grand  Gafion)- Gebiets  besproohen^^^. 

Das  Profil  des  Grofsen  Colorade  Canon  besprach  Fr.  Frech 
J.  J.  Stevenson  hat  auch  über  das  Gerrillus-Kohlen-Feld  in  Neu-Mexiko 
berichtet  ^^).  Die  Kohlen  liegen  in  vielen  FlÖtsen  in  der  Laramie-Formatiou 
(oberste  Kreide).  Die  Koble  ist  snn  Teil  in  Antbraeit  umgewandelt  durch  die 
gevsltigen  Emptivgesteinsmassen  andesitischer  Trachyte.  —  Über  die  lakkolitid- 
sehen  Berggruppen  in  Colorado,  Utah  und  Arizona  handelt  eine  Abhandlung;  von 
Wh.  Gross  920).  Eg  gind  die  Henry-,  Elk-,  fiagged-,  San  Miguel-,  La  Plata- 
Hountaine  und  andere.  In  sehSnsn  Ansiebten  erkennt  uaa  den  Ge^neate  swissben 
diesen  Eruptivmassen  und  den  Sediment  -  Tafelgebirgen  auf  das  beste.  Die  For- 
phyrit-lntrusionen  sind  obertriassisch ;  sie  sind  von  den  jurassischen  Verwerfungen 
raitbetro£fen  worden.  —  Die  Geologie  und  Minenindustrie  des  Crippie  creek- 
Distrikte  von  Colorado  bsbsndelt  eine  nmfengretebe  Abhandlung  von  Vbitman 
Gross  und  E.  A.  P.  FenroseS^i).  Goldführung  hauptsächlich  im  Tuff-  und 
Brecciengebirge,  aber  auch  in  den  alten  Schiefern  (NW)  und  im  Granit,  und  be- 
sonders auch  in  der  N8he  der  Andesib-  und  Fhonolithdurchbriiche.  —  G.  K.  Oil- 
bert  und  F.  P.  Gulliver^)  bespHMdieii  die  Tepee  Buttes  in  Colorado.  Die 
lepeekalke  in  den  Pierreschiefem.  Sie  enflialtenlnoeerainnsGriprinadCephalopoden. 

J.  P.  Iddings^)  hat  über  die  Eruptivgesteine  (extrusive  Er* 
guisgesteine  und  intrnsive  Massen)  in  läaho^  Montana  und  Wyinmg 
eine  Betrachtung  angestellt. 

Grofse  dioritiseb-granitiscbe  nnd  aadesitiseb-porpbyTisohe  Lakkolitbe  liegen  im 


»10)  J.  of  Geol.  Rochester  1895,  385  ff.  (Am.  Geologist  XIII,  1894,  228-49. 
297—316.)  —  011)  BSGeol.  Am.  1894,  V,  243.  —  oi2)  B.  Geol.  S.  Am.  V,  1894.  — 
«»)  Pr.  Ae.  Nat.  8e.  Phüadelphia  1895,  I,  89—161.  —  ö")  Min.-petr.  M.,  Wi« 
1896,  394—456.  —  915)  Am.  J.  1896,  151,  1.  —  ««)  Boston  Fr.  S.  nat.  Eist. 
1896.  10  S.  —  917)  14.  Ann.  Rep.  U.  St.  Geol.  Surv.  1894,  497—519  (mit  K.).  — 
«2  NJb.  1895,  II,  1Ö3— Ö6.  —  819)  New  York  Ac.  of  Sc  1896,  106-22.  — 
«0  U.  Ann.  Bep.  U.  8t  Geol.  Surv.,  Wash.  1894,  166—241.  —  16.  Ann. 
Rep,  1895,  1—209  (geol,  Teil  1  —  109,  von  Whitman  Gross;  mit  K,  1  :SM0O).  — 
^  B.  Geol.  S.  Am.  Yl,  333.  —  »83)  QJ  1896,  606—17  (mit  IL). 


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Westen  der  Vereinigten  Staaten. 


117 


I,  begleitet  von  Breceien  (Bocin).   Oeiraltige  Ei^nilamtiien  folgten  nnd 
MUm  bette  die  grofsen  Plateaue  im  Tellowstone  Park.    Differensierang  der  Ge- 

stsine.  —  Über  die  Bear  River- Formation  und  ihre  Fauna  sprach  sich  Ch.  A. 
White  aua^).  Sie  liegt  über  den  Dakotaechichten  (Konglomerate  and  Sand- 
itoiiMijf  aleo  Mh»  n  der  Baiis  der  N.  An.  Kreide,  und  tritt  in  einer  langen 
iduealen  Zone  in  der  Orenzregion  tou  Idaho  und  Wyoming  nnd  in  mehreren 
Zügen  im  Osten  davon  auf.  Das  Auffallondsto  ist  das  Vorkommen  von  Pyrgulifera, 
veiches  Geschlecht  in  Europa  vor  allem  in  den  Gosauschichten  auftritt.  —  Über 
geologiMhe  ÜBtennehnngen  im  NW. Wyoming  sebrieb  0.  H.  Eldridge*!^.  Dae 
Big  florn  -  Becken  ist  mit  seiner  Umrandung  dargestellt.  Eocän  liegt  auf  Kreide, 
Jura,  Trias,  Karbon,  Silur,  Kambrium  und  Arc>iaean  (nur  inselförmig),  welche 
FormatioDen  im  0  eine  grofsartige  Antiklinale  bilden,  während  der  südliche  Teil 
in  grofsen  Bogens  weniger  regelmSbig  oraeheint.  —  Über  die  Floren  des  Tertiära 
im  Yelloicstone  Park  schrieb  F.  H.  K n o  wl  t  o n ''28)_  —  Eine  ansprechende  Schil- 
dimng  des  Tellowstone  Parks  hat  H.  Credner  gegeben^).  —  W.  H.  Weed 
vnd  L.  V.  Pirsson^  schrieben  über  die  Highvood  Monntaine  in  Montana, 
Desgleichen  über  die  Bearpaw  Honatains^,  über  SmptiTgesteine  in  den  Sweet 
Grass  Hill's^  und  über  solche  vom  Togo  Peak  931).  —  über  einige  Eruptiv- 
gOBteine  von  Oallatin,  Jefferson  nnd  Madison  Connty  in  Montana  hat  0.  F. 
Kerill  Ifittieatiiigen  gemacht^.  Bhyolithe,  mm  Tea  im  Kontakt  mit  Gneila, 
ii  AbM  tbergebend.  Andeaite,  Porpbyrite,  Syenite  fte. 

b)  WeBtl.  vom  Mississippi  (N — S).  Die  Bildungen  der  Endmoräne 
(BjiMB,  Ed»»)  besprach  W.  üpham^).  SohmdswMaerBtTSme 
tfjuittm  dabei  eine  gro&e  Bolle.  Im  Eise  eingeeohloBsener  Schutt 
dfligleicheii. 

über  die  Anfeinanderfolge  der  pleiatocänen  Formationen  im  MisBiasippi-  nnd 
Nelson  River- Becken  äufserte  sich  W.  Upham^^i).  Die  älteste  derselben,  die 
Ufayette- Formation,  reicht  von  der  Sädgrense  der  Qlazialbildungen  bis  nach 
iMÜina.  Tin  nnd  L8fs.  —  Deradbe  Antor  bespracb  anoh  die  spätere  €llasia1' 
odtr  OhliBplaiBepoche^),  während  welcher  sich  im  St.  Lorenzstrom -Gebiet  acht 
g»ofte  Glazialseen  ausbildeten.  Der  westliche  Superior  fand  seinen  Abfiufs  nach 
8Uen,  der  westliche  Eriesee  zum  Wabashiüver  hin.  Der  Warrensee  nmfafste 
Jt  Miaer  grSbten  Avidebnnng  Snperior-,  Hnnm-  und  Brieaee.  Daa  ganse  Beeken 
jit  nm  400—600  Pufs  geboben  worden,  welehe  Hebnng  deh  gegen  SO  abiehwiebt 
•ai  etwa  115  Fols. 

tber  dM  Karbon  des  Mississippithals  hat  C  h.  E.  K  e  y  e  e  eine  Mitteilung 
gemaeht.  Die  betreifenden  Ablagemogen  werden  in  untere  (Ifieeieeippi)  nnd  obere 

karbone  (Missouriforra.)  unterschieden.  Kalke  mit  Schiefereinlagerungen  treten 
J.?"^*  ▼«•ehiedenen  Horizonten  auf,  wovon  sieben  dem  ünterkarbon  zufallen.  — 
Uber  dea  JltMouri  nnd  seine  obersten  Quellen  hat  J.  V.  Brower« 


^  ..'»W)  ausfttbr- 

Uche  Ausebandersetznngen  veröFentliebt"—  7.  K  T ödd»^  hat  den  1.  Bericht 
aber  die  Geologie  von  S- Dakota  herausgegeben.  Die  Black  Hills  (eine  unregel- 
«uige  i'alte)  und  das  Siouxgebiet  bestehen  aus  archäischen  Gesteinen.  Qranit- 
ujektiosen  etaaden  mit  groÜMtt  tektoniscben  StSrungen  in  Verbindung.  Dann 
»Igte  Senkung  bis  zum  Karbon.  Karbon,  Trias,  Jura  kamen  zur  Ablagerung, 
«e  Black  Hills  waren  wieder  Festland.  Die  spütere  Kreide  überflutete  vorüber- 
Vnin  das  gaase  Land.    Während  der  Laramiezeit  bildeten  eich  Deltaanschwem- 

PTT^^  2«"-  ü.  St.  Qeol.  S.  CXXVIII.  86  S.  (mit  K.).  —  ^)  BuU.  ü.  St.  Geol.  S. 
^AU(1894).  72  8.  (mitK.  1  :  72000).  —  ^  Am.  JSc.  1896,  61.  —  «W)  GZ  1895. 
\Lc  r  ^  S-  Am.,  Rochester  1896,  889—423.  —  »29)  Am.  J8e. 

^»6,  283  u.  351.  —  930)  Qj  1895^      309—13.   —  931)  Ebenda  467—77.  — 
ü.  St.  Nat.  Mus.,  Waskington  1896,  XVII,  637—73.  —  »83)  ß.  Geol. 
Vr  00,.^****  ^«  —       Ebenda  87—100.  —  MB)  Am.  Joum.  XLIX» 

inöß    '  ~  ®^  ^Jb.  1896,  I,  96—110.  —  937)  St.  Paul  (Minnesota) 

!?•  o  ,  >  8-  (»it  Ä.).  —  M8)  South  DakoU  Geol.  Surr.  BuU.  1896,  1* 
*«  8.  (mit  K.). 


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118 


Fr.  Toula,  Geognostischer  Aufbau  der  Erdoberfläche. 


mungen.  Dm  Miocin  iM>  Iftkostrin  entwickelt,  im  PliocSn  entetand«!  di«  heu- 
tigen Flufswof,'e,  —  Dio  Eruptiv-  und  Sedimentgesteine  vom  Pigeon  Point  in 
Minnesota  und  ihre  Kontakterscheinungen  behandelte  W.  S.  Bayl  ey^^.  Klastische 
Gesteine  sind  an  der  Oabbrogrenze  in  Keratophyre  umgewandelt.  —  Über  die 
Vorgmehichte  des  Miasiasippilaufes  durch  Iowa  brachte  C.  H.  Gor  doli*''')  Mit- 
teilungen. Das  alte,  13  km  breite  Bett  ist  durch  die  Glazialablagerungen  aus- 
gefüllt worden  und  war  um  24  m  tiefer  als  das  heutige.  —  Über  die  geologischen 
Aufnahmen  in  lowa^)  erschienen  die  Beriehte  I  mid  II  (1898).  Oh.  R.  Keyei 
schildert  die  geologischeu  Formationen:  Algonkian,  Kambrium,  Silur,  Üevon  und 
Karbon,  besonders  das  letztere,  treten  auf.  Grofse  Lücke.  Kreide  lindet  sich 
im  NW;  sie  wird  von  S.  Calvin  besprochen.  Die  alten  Quarzporphyre  wer- 
den  de  Intraiirbildiiiigeii  toh  8.  W.  Beyer  betraehtet  (wohl  DeekebeiKfiei»).  — 
Den  das  Liegende  des  Karbon  bildenden  St.Loitif-£alk  in  Mabaska  Oomtf  lieht 
H.  F.  Blain  in  Betracht.  Diskordante  Lagerung.  Der  Kohlenablagerung  ging 
eine  Erosionsperiode  vorana.  —  Der  Bericht  der  Iowa  Geol.  Surv.  für  1894  ent- 
fallt Abhandlnngen  toh  8.  GalTin,  W.  H.  Norton,  G.  H.  Oordon,  fi.  F. 
Bain  und  E.  H.  Lonsdale  Uber  einzelne  Counties^^.  Im  Torhergdtendn 
Bericht  wurden  Lee  und  Des  Moines County  von  Ch.  R.  Key  es  beschrieben.  — 
S.  Calvin^^^)  besprach  das  Vorkommen  von  typischer  Schreibkreide  iu  Iowa. 
Am  Foraminiferen  und  Kokkolitben  beateheDd,  dio  daaaelbo  ala  TiefBceablagemiig 
■dhankteriaieren. 

C.  S.  Prosier^)  hat  ttVer  die  Kansas  River  Seotion  der  pemo- 
karbonen  and  Perm-Gesteine  von  JBuuuas  geschrieben« 

ünten  iii  gdblieh-blänUehen  Sehiefem  finden' aich  viele  FoaailieD  (Prodvetna 

cora,  longiapinus,  semireticulatus  hSher,  in  lichtgelben  Kalken, 

Fusulinen  (F.  cylindrica)  und  darüber  Kalke  mit  vielen  Bivalven.  —  Derselbe 
Autor  hat  auch  die  Einteilung  der  oberpaläozoischen  Gesteine  des  zentralen  Kansas 
dnrcbgefUhrt*"^.    Ober  der  obevtaHHmen  produktiven  Steinkohle  folfon  Ealke 

der  TVabaunsee-Form.  (Karbon),  darüber  dio  Cottonwood-Form.,  Kalke  mit  Fusu- 
linen (Karbon);  die  Neoshoe-Form.,  Kalke  mit  Schiefern  (Basis  des  Permokarbon); 
•die  Chase- Form.,  Kalke  mit  Feuerstein  (Perm);  die  Marion-Form.,  Kalke  md 
Schiefer  (Perm).  —  R.  T.Hill  ^  hat  der  Gomanche-Serie  in  Kansas  eine  kleine 
Studie  gewidmet  und  kommt  zu  der  Überzeufjunfr,  dafs  die  Watihitaschichten  dem 
Gault  äquiTaient  seien  und  dafs  die  Trinity-Abteilung  dem  Neokom  entsprechen 
4firfte. 

Übor  das  Auftreten  vou  Bleierzen  im  Silur  des  sttdlichen  Missouri  schrieb 
A.  Winsln  w»*7).  _  j.  i]  Todd»i8)  besprach  die  pleistocäncn  Ablagerungen  im 
Staate  Missouri.  Till  und  Löfs  (tiuviatil  gebiidetO.  —  Von  J.  J.  S  tevensoni^*») 
Uegt  eine  Notis  übor  dio  Geologie  daa  Indtaner'Territorium»  tot.  Das  kohle« 
führende  Karbon  wird  mit  dem  von  Texas  Terglichen.  Eine  cephalopodenführende 
Kalkantiklinale  stört  die  Verhältnisse  des  Kohlengebiets.  —  Die  Jahresberichte 
ftber  die  geologischen  Aufnahmen  in  Arkansas^)  für  1891  u.  92  enthalten  Ar- 
baitan  yon  W.  Simonda  nnd  T.  C.  Hopkina  Uber  dio  Oeologio  von  Benton 
County:  Silur,  fragliches  Devon  (Eurekaschiefcr)  und  Ünterkarbon,  von  C.  E. 
Siebenthal  über  die  Geologie  von  Dallas  County  im  mittleren  Teil  des  südlichen 
Aikanaaa:  weichea,  leicht  seratörbares  TertiSr,  nnd  von  Q.  D.  Harria  ttbar  die 
Tcvtiir-Oaologio  daa  attdUehen  Arkanaaa.  Eocin  in  Tier  Stnfan  mit  wenig  ho- 


989)  B.Ü.  St.  Geol.  Surv.  1893,  Nr.  109.  —  o*»)  Iowa  geol.  Surv.  III,  237.— 
Flrat  Ann.  Rep.  1892.  Geol.  Surv.,  Des  Moines  1893  u.  1894  (mit  K.). 
Der  5.  Ann.  Rep.  (452  S.,  mit  K.)  eraehien  1896.  ^  ^)  Des  Moines  1894,  Illt 
305  u.  409;  1895,  IV.  451  S.  —  9*3)  lowa  geol.  Surv.  III,  211.  —  »**)  B.G.8. 
of  Am.,  Rochester  1895,  VI,  29.  —  WS)  J.  of  Geol.  III,  682  u.  764.  —  *")  Am. 
•JBe.  189ft,  205—84.  —  oi?)  UuU.  u.  8.  GeoL  Surv.  CXXXil,  1896.  80  8.  (mit 
K.  n.  Prof.).  —  W8)  B.  Geol.  S.  Am.  1894,  Y,  531-48.  —  9*»)  Tr.  New  York 
Ao.  of  8c.  1895,  50—61.  —  «N}  Ann.  Rep.  geoL  Surv.  of  Arkansas,  Des  Moinea 


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Osten  der  Yereinigten  Staaten. 


119 


rtbuntin  GrtDson  flb«r  Kreide,  di«  im  KO  von  Arknsas  grSÜMte  VerbrdtDiig 
berittt.  —  H.S.  Williams^^)  hat  gezeigt,  dafs  im  nördlichen  Arkansas  in  dtn 
dortigen  zweifellosen  Karbonschichten  typische  Devonfornoen  sich  vorfinden  („Be- 
korrenz'*).  In  Nevada  und  Kalifornien  sei  deren  Anzahl  sogar  noch  gröfser  als 
ni  Arknifit.  Der  Autor  denkt  an  Einwanderungen  «ne  Gebieten,  in  welehen  dae 
Devon  noch  fortbestand.  —  Erinnert  lebhaft  an  Barrande's  Kolonien-Vorstellung! 

Die  Mächtigkeit  der  paläozoischen  Sedimente  in  Arkansas  bestimmte  J.  C. 
Brtnner^).  Silnr,  DeTon  und  Unterkarbon  4440  Fufs,  das  produktive  Ober- 
faurboB  S8780  Fnb. 

5.  Oddaaten  (östlich  vom  Mississippi).  Die  Entsteliungsgeschichte 
der  Baraboo-Quarzit-Kette  im  zentralea  Wisconsin  erörterte  C.  R. 
Tan  Hiae^  ttnd  erklärt  sie  für  eine  duroh  HHsewirkuiig  Tor- 
ittderte  Reibangibreode. 

Ii  Wiieeaein  mirden  nach  W.  H.  H ebbe  in  der  EndoierXne  und  in  iUterem 

Drift  Diamanten  gefunden  ö^).  —  Über  den  Marquette-Eisenerc-Distriktvon  Michigan 
bandelt  eine  ausführliche  Abhandlung  von  Ch.  R.  van  H  is  e  und  W.  Sh.  B  ay  1  e  y^). 
Die  betreffenden  Schichten  gehören  dem  Oberliuron  (Algonkian)  an,  unter  welchem 
•lehiiMhea  Gebirge  (Granite,  Syenite,  Ondfe)  anflreten.  ZuaammengeprerBto  Syn- 
klinnlec  von  Quarziten  zwischen  Granit.  Faltenbau  des  Gebiets.  —  W.  B.  Clark 
liat  die  i^reideablagerungen  der  nördlichen  atlantischen  KüstCDebone  besprochen^). 
Olnkonttreiehe  Schichten ,  die  in  sechs  Stufen  gegliedert  werden,  deren  Parelli- 
Bienug  leider  nicht  möglich  ist.  Eocän,  Neogen  und  Pleistocän  folgen  darüber.  — 
Über  Kreide-  und  Tertiärgeologie  in  New  Jersey  bat  derselbe  Autor  Mitteilung 
gemacht^«).  Die  „Grünsandserie^'  reicht  bis  in  das  Eocän  (ShackBiver-iorm.). 
Umo^  Kalknergel,  roter  Sand  und  MergeleeMebten  aetien  eie  enaanmeo.  —  Das 
Archean  in  New  Jersey  beschrieb  £.  Wolff.  Es  setzt  das  Hochland  losammen 
und  besteht  aus  bochraetamorphischen  Gesteinen.  (Ob  aus  Sedimenten  entstan- 
den?) —  W.  B.  Ciark^^)  hat  auch  die  Verbreitung  der  Eocänfauna  an  der 
■tiltleren  atlantiaeben  Kttete  der  Yereinigten  Staaten  beeproeben:  aua  i^nkoniti- 
«clieo  SandoD  und  Tbonen.  —  Auch  die  miocanen  Cheaspeake- Ablagerungen  in 
New  Jersey  9^)  (Kiese,  Sande,  Thone  und  Mergel)  erörterte  er, 

T.  N.  Dal 6^60)  schilderte  die  Struktur  der  Rttoken  swifloliea 
deo  Taconic-  uud  Green  Mount.  -  Ketten  in  Vermont 

(Faltung  und  Überschiebung.)  Auch  die  Berge  in  Great  ßarrington  (Massa- 
v****SL?**  derselbe  Autor  in  Betracht  gezogen »«i).  (Überfeltung.)  —  H.  Cu- 
•kiagiO)  jp,  Untersilur  der  Umgebung  den  Obamplain-Seee  Verwerfungen 
m  zu  2000  Fufa  Sprunghöhe  nachgewiesen.  —  Eine  geologische  Einleitung  über 
^iomDesertJdand(.yaineJ  erschien  von  W.  M.  D  a  v i sSe^).  —  R.  Pumpilly, 
J.E.Welff  utdT.N.DaleMi)  schrieben  Aber  die  Geologie  der  Green  Monntaina 
in  MassaehiueUs.  Aufser  Präkambrium  (Gneifs)  ist  noch  daa  Kambrium  mit  drei 
AttgMheidungen,  das  Kambrium-Silur  (Stockbridgekalk  und  Hoosacschiefer)  und  das 
«UV  Tertreten  (mit  vier  Ausscbeidungen).  Auf  der  Karte  sind  die  tektonischen 
iwanuigeUnien  eingeaeiebnet.  Ein  Faltengebirge  mit  lokaler  Neigung  aur  Falten- 
«HWstellmii^  gopen  WNWundOSO.  —  W.  0.  Crossby  schrieb  über  die  Geologie 
«•  Boston -Beckens  ööö).  —  N.  8.  Shaler«»)  hat  die  pleUtoeSne  Faltung  der 

*1)  Am  JSc.  1895,  94.  —  952)  Ebenda  1896,  II,  229—36  (mit  K.).  — 
)  J ■  of  Qeol.  1  347  — 55  (1893).  —  ^)  QJ  1896,  11,  249  —  51,  — 
~)  lö.  Ann.  Bep.  U.  8t.  «eoL  Snrr.  1896,  477—607  (mit  K.).  —  «•)  B.  O.  8. 
f  ,oö,'  ^"^^öster  1895,  479  (J.  of  Geol.  1894,  II).  —  Ann.  Bep.  N.Jeraej 
«h  —  ^'^)  J-  Hopkins  Un.  Circ.  XV,  121,  3.  -  »69)  Ebenda  6.  — 

J./trJW-Bep.  ü.  St.  üeol.  Surv.  1894,  525—49  (mit  K.).  —  Ml)  Ebenda  651 
Tmi^'  ^••1-  8.  Am.  VI,  1898,  SS6.  —  •»>  Cambridge,  Massach., 

:  Monogr.  ü.  St.  Geol.  Surv.  XXXIII.  1894.    14  u.  206  S.  (mit  K. 

Ih  i»  ^  ^)  Pap.  Soc.  Nat.  Hist.,  Boston  1894.    112  S.  — 

».Geol  8.  Am.  1894,  V,  199—202. 


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120 


Fr.  Toula,  OeognoBtitolier  Aufbau  der  EtdoberflMche. 


mächtigen  Kreide-  und  Tertifaidiichten  auf  der  Insel  Martha*»  Vineyaird  n» 
5rtert.  —  0.  0.  Marsh  hat  die  Geologie  von  Block  Island  im  W  von  Lm^ 
Island      aowie  di«  Juraformation  an  dar  Atlantiaehoi  Kttate^  baaproahan. 


T.  O.  Whi teMS)  hat  Aber  die  G^logie  von  Essex  und  Willsbora' 
TowDships  in  Essex  Co,  im  Staate  lfm  York  gesehrieben  nnd  A. 
Halliok  ttber  Dislokationen  in  gewissen  Teilen  der  Atlantisehen 
Kflste. 


Darton®^^)  (V,  950)  erörterte  die  geologischen  Beziehungen  zwischen  dem 
Green  Pond  in  N.Jersey  und  dem  Skunnemunk-Qebirge  in  New  York.  Kambrium, 
Silur  und  Devon  Aber  archäiacbeQ  Gesteinen  im  NW  streichen  gegen  NO.  Eine 
gefaltete  Synklinale.  Transgressionen  zwischen  den  einzelnen  Formationen.  — 
Über  das  Devon  (15  Etagen)  im  östl.  Pennsyivanien  und  New  York  äufaerte  sich 
Gh.  S.  F rosse r^^}.  In  grofser  Begelmäfsigkeit  folgen  die  Ablagerungen  von 
dar  obenten  (M.  Pleasart  [Karbon]  -  Konglomerate)  bia  an  den  mitteldeyoniachen 
Harcellne-Schiefeni,  welehe  mit  dem  Unterdaron  in  der  Küstengegend  in  Falten 
gelegt  erscheinen.  —  Über  das  Kambrium  von  Permsylrnrnen  schrieb  Ch.  D. 
Waloott^^).  Zahlreiche  Lichtdruckbilder  versinnlichen  das  Auftreten  der  be- 
treffenden  Oeateioe.  Deraelbe  Antor  bat  schon  frflber  daa  nnTennittelte  Anfbeten 
Ton  Konglomeraten  im  pennaylTanischen  Dnterkambrium  (Olenelluszone)  bespro- 
chen, welches  für  lokale  Nireauverändernngen  spricht®^^),  —  Über  die  Entstehnng 
und  die  Beziehungen  des  Zentral- Maryland -idT&niii  schrieb  Ch.  R.  Key  es  ^^). 
Die  Granite  darebaetaeii  alle  Gesteine  dea  Gebiete:  Oabbroa,  Dioiite,  Porpbyrite 
nnd  GneiTee.  Sontakteneheinnngen.  Binacblflaae  ton  Kalk,  Sandatein,  Gneib. 


Die  Potomae-  nnd  Boaring  Oreek- Kohlenfelder  in  W' Virginia  be- 
apraoh  J,  D.  Weeks^). 


Die  „Geologie  Ton  Wathmgion  und  ITugebung"  eebrieb  W.  J.  MoGee^^.  — 

Die  Geologie  der  Catoctin  Bolt  am  Potomae  hat  Ä.  Koith^)  dargelegt.  Die 
betreffende  Schichtenfolge  weist  ITntcrbrccbunj^on  zwischen  dem  Atgonkian  und 
Kambrian  und  zwischen  den  Silur- Sandsteinen  und  der  jurassischen  Newark- 
Sandstein-Formation  auf,  ttber  weleber  dann  neoeSne  Sande  nnd  Schotter  folgen. 
Faltungslinien  mit  Überschiebungen.  Die  Entstehungsgeschichte  wird  durch  fol- 
gende Phasen  gebildet:  Oberflächeneruption  von  Diabas,  Injektion  von  tiranit. 
Eroaion.  OberflBchenernption  von  Quarzporpbyr  („RhyoHth  nnd  Andesit**).  Des- 
gleichen von  Diabas.  Erosion.  Senkung:  Kambrium.  Oscillation  während  der 
späteren  paläozoischen  Zeit.  Hebung  nach  dem  Karbon.  Erosion.  Senkung: 
Newark •  Sandstein.  Intrnsion  von  Diabas.  Hebung:  Abtrag  der  Newark-Form. 
Senkung  nnd  Ablagemng.  Hebung  und  Ablagerung  der  Lafayette-Porm.  Hebung 
nnd  Abtrag  in  wiederboltem  VoUang. 

Die  sttdliohen  JffpalaeJim  bespraeh  W.  Hayes^^). 

Fünf  parallele  Zonen:  1.  daa  IHedmond -Plateau  (flaches,  krystalliniacbea 

Rumpfgebirge) ;  2.  die  Äppalachen  aus  drei  Ketten  von  krystallinischen  und  meta- 
morphischen  Sedimenten:  Blaue  Kette  (Wasserscheide)  im  0,  Nuaka-Kette  im  W, 
dazwischen  kurze  Berggruppen;  3.  das  Appalachische  Thai  in  altpaläozoiseben 
Sehiebten;  4.  daa  Onmberland- Plateau  ana  boriaontaleoi  Karbon  iteit  abfallend 
gegen  0;  5.  das  innere  Tiefland,  vor  der  Kreide  abgetngen,  dann  gehoben  nnd 
wieder  erodiert. 


•W)  Am.  JSc.  1896,  II,  296  u.  375.  —  ^)  Ebenda  1896,  Dez.  16  S.  —  Tr. 
KewTork  Ae.  n.  Tr.  An.  Inat.  Min.  Eng.  New  York  1894.  —  W«)  B.  GeoL  8.  Am.  1894, 
V,  867.  —  971)  B.  U,  St.  geol.  Surv.  CXX,  1894.  BIS.  —  »»)  Ebenda  CXXXIV, 
1896.  43  S.  —  978)  B.Qeol.  S.  Am.  1894,  V,  191  (Taf.).  —  16.  Ann.  Rep.  Ü.  St. 
Geol.  Surv.  1895,  661—740  (mit  K.).  —  976)  u.  Ann.  Eep.  ü.  St.  Geol.  Surv.  1894, 
Ö67-90  (mit  K.).  —  »»)  CR  Oongr.  Intern.,  Waabington  1894.  42  8.  — 
^2  14.  Ann.  Rep.  U.  St.  Geol.  Surv.  1894,  S85~895  (mit  K.  1  :  S7Ö000).  — 
^  Nat.  Qeogr.  Mon.  I,  10.  32  S. 


Osten  der  Vereinigteu  Staaten.  Mexiko. 


121 


Eine  geologische  Karte  von  Alabama  erschien  von  E.  A.  S  m i th  ö'^^). 

Einen  Beriebt  über  die  Geologie  der  Küstenebeno  von  Alabama  hat  derselbe 
Antormitl.  C.  Johnston  und  D.  W.  Langdon  heraasgegeben^BO).  Kreide, 

TertiSr  ucid  Posttertiär.  Die  paläozoischen  Sedimente  im  NO  entstammen  einem 
heute  nicht  mehr  vorhandenen  Kontinent  im  Osten.  Die  Ablagerungen  seit  Be- 
ginn der  Kreide  sind  in  einem  Ästuarinm  gebildet.  Auakeilen  ganser  Fonnatione* 
^ader. 

A. M.  öib8onö8i)  tat  einen  Bericht  über  die  Steinkohlen  der  Blount  Mountains 
(Wirrior-Koblenfeld)  erstattet  (V,  963).  —  Derselbe  Autor  gab  auch  einen  Be- 
fidit  ttber  dai  Coow-Kohlenfeld  in  AltbftiDE*^);  ea  iat  eine  schmale  Zone,  eine 
znaamiDengeprerste ,  mehrfach  gestörte  Synklinale  swisehen  Auffaltungen  älterer 
Gesteine.  —  Cb.  Hayes^^)  besprach  die  Geologie  eines  Teiles  des  Coosathales 
in  Georgia  and  Alabama.  NO — ONO  streichende  Falten  von  kambrisch  -  silur- 
dsTini-  ind  karbonisehen  Sehiehten,  mit  kleineren  nnd  grSfserenÜbenchiebnngeii; 
die  ersteren  streichen  gegen  N,  die  letzteren  (gröfseren)  gegen  0  nnd  NO.  Die 
letsteren  sind  die  jüngeren  (Karbon)  nnd  verlaufen  (die  Liej^endpartien  sind  stark 
windert)  ganz  liack.  —  V.  WatteyneWi)  imt  die  Pliospbatvorkommniase  in 
Bhnda  besprochen.  Ober  einer  fladien  Tafel  von  obereoeSnem  Kalk  treten  jnng- 
tertiire  nnd  quartäre  Thone  und  Sande  attf.  An  der  Basis  die  Felspnphosphate ; 
Konglomeratphospbate  in  jungen  Sauden.  —  W.  H.  D  a  1 1  ^)  hat  die  Bearbeitung 
dnr  TertiirWia  von  Fwnda  (V,  966)  fortgesetzt.  Bivalven  ans  dem  Mioflin 
Wii  Tampa  und  dem  Piiocän  vom  Caloosahatchie  River. 

J.  Leidy  und  P  A.  Laoaa^  beapraeheik  die  foaailen  Wirbeltiere  ane  den 
AlacbuaClays  von  Florida. 


8.  F.  Emmons  und  G.  P.  Merrill  haben  eine  geologische 
SIdtie  ?oii  VfikthiUtwn^  geHefert^?). 

Die  sttdliehste  Region  der  Halbinsel  besteht  ans  Qranitbergen,  der  mittlere 

Teil  aus  einem  Wüsten-Tafelland,  der  nördliche  ist  die  Fortsetzung  dos  bergigen 
Pestlandes.  Die  Ostseite  derselben  besteht  aus  Granit  und  gefalteten  metamorphi- 
Nhen  Schiefern.  Eine  Senkungsperiode  während  der  Kreide  bis  ins  £ocänt  zwi- 
schen beiden  keine  Diskordani.  In  der  Oonat  Rang«  ist  die  Mde  naehgefidtet, 
auf  der  Halbinsel  ungestört.  —  Hebung  seit  dem  Ende  der  Tertüneit,  wahrend 
sie  im  südUchen  Kalifornien  schon  früher  begann. 

Über  die  wissenschaftliche  Expedition  auf  den  Popocatepetl  berichteten  J.  G. 
Agnilera  nnd  £z.  OrdoSea«»).  BtratoTnlkin,  in  drei  Phasen  entsUnden: 
WTSBtrome,  Breccienbildung  (lose  Auswürflinge),  Aschen.  Übrigens  finden  sich 
SB  den  500  m  hohen  Wänden  des  Kraters  häufige  Wechsellagerungen  von  Lava- 
banken mit  Aaswttrflingen  Terschiedener  Grdfse  (!).  Den  Pico  del  Pratte  erkUren 
die  Verfasser  ffir  einen  durch  Erosion  abgetrennten  Teil  des  Hauptkegels  (Felix 
jadLenk  fafeten  ihn  als  den  Rest  eines  früheren  grofsen  Kraters  auf).  Dreierlei 
Jj««!  Labrador-Basalt  (Slteat),  Hypersthen-Andesit  und  Hyperstben-Trachyt.  — 
Bipper«^  hat  sieh  ttber  die  riumliehe  Anordnung  der  meiikanisehen  Ynlkane 
aisgesprochen,  die  er  in  zwei  „Hauptspalten"  gliedert,  die  von  080  gegen  WNW 
TMlanfen  sollen.   J".  Felix  und  H  Lenk  sind  dieser  Annahme  entgegengetreten 

Wteldigen  ihre  Anschauung  (IV,  802).  —  Die  Eruptivgesteine  aus  der 
«•md  Ton  Onmea  in  Mexiko  nntennehte  B.  OrdoüeaMO).  Tiraehyte,  Traehyt- 


.        Mentgemmery  1894  (mit  Erkl.).  —  ««>)  0.  8.  of  Alabama  1896.  769  8. 

^JaKTrin.).  —  981)  Montgomery,  Alab.,  1893.  Qeol.  Surv.  of  AI.  —  ^  GeoU 
Jjnr.  Alabama  1895.  143  S.  ^  B.  Qeol.  S.  Am.  1894,  V,  465  (mit  K.).  — 
«ftJÜ^'J?"^^-  ^"«'»  ^»"»1  ^^^86  1896,  XXXUI.  23  S.  (mit  K.).  — 
Pka  /',y*^*'  I««t.  8e.  1895,  481—670.  —  "■)  Tr.  Free  Inst, 
"wwelphia  1896.  Gl  S.  —  887)  ß.  Geol.  S.  Am.  1894,  V,  489.  —  ^  Com. 
K  pST*^  1896.  48  S.  (mit  K.).  —  869)  ZDQeolQe.  1893,  674  (mit  K.).  — 
'WH. Com. Geol.  de  Mexico  1895.  46  8. 


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122 


Fr.  TouU,  OeogDostitcher  Aufbau  der  Erdoberfläche. 


andesite,  Andesite  und  Basalto.  —  B.T.  DnmlileWi^)  beriehtoto  fib«r  die  Kreide 
im  westlichen  Texas  und  Coahnila  in  Mexiko.  —  Das  Yorkoromen  von  Numrauliten- 
achichten  in  Mexiko  (am  Salto  de  agua)  haben  J.  Felix  und  H.  Lenk^^^)  nach 
Aafsammlungen  Dr.  Karstens  nachweisen  können.  —  A.  del  Castillo  und 
I.  6.  y  Agnilara^  bearbaitotan  dia  foaaila  Fauna  dar  Sierra  da  Oitoraa,  San 
Liiia  PotoaL 

Miitelamerika. 

1.  Über  die  physikalische  Georrraphie  und  Geologie  der  Halb* 
insel  Yuhatan  schrieb  C.  Sappor^^'^). 

Über  Granit  und  krystallinischom  Schiefer  folgen  (in  Chiaras)  die  Sa.  Rosa- 
Schichten,  Devon  und  Karbon  (Konglomerate,  rote  Sandsteine,  Schiefer  und  Kalke), 
Fraglicbe  Trias  (Todoe  Santos  -  Schichten) :  Sandsteine  (rot  und  gelb),  Schiefer  nod 
Konglomerate,  Kreide  (Kalk,  Mergel  und  Thon),  Tertiär  (Miocän  und  Pliocän)  in 
Tabasco  von  Quartär  bedeckt,  in  der  Sierra  Madre  Granit  und  Andesit.  Die 
nSrdliehe  Ebane  qaartSr,  die  Kreideaona  «d  bia  9800  m  liohaa  Qabirge  (Christobal) 
mit  O—W- Brüchen. 

B.  Mi  e  r  is  c  h  öö'')  hat  Reisen  im  nördlichen  Nicaragua  ausgeführt  und  die 
geologischen  Verhältnisse  auf  den  Routen  festgestellt  Auf  der  geologisch  kolo* 
riartoa  Rontenkarta  sind  auagaaohiaden:  Tartilr,  Trias,  Daron,  Primir  (mit  Oiwi^ 
Andesite  (jüngere  und  ältere),  auch  Basalte  und  Phonolithc,  Porphyr  nnd  Mela^ 
phyr,  Diabas  und  Diorit,  Kalk  und  Quarsite.  Grofse  Ausdehnung  scheinen  die 
Porphyre  im  SUden  zu  besitzen,  am  Rio  Tuma  treten  Trias^Sandsteiue  auf.  Aach 
darüber  hinana  treten  am  Bio  pis  pis  wieder  Porphyre  auf  bia  an  den  Bio  eoeo. 
Andesite  finden  sich  in  der  Gegend  der  Minendistrikte.  —  Die  Geologie  von  Tala- 
manca  (Cosfri  Jiica)  behandelt  W.  M.  Gabb^)  ausführlich  in  seinem  erst  vor 
kurzem  erechieuenen  Bericht  über  seine  Reisen  im  Jahre  1878/74. 

2.  J.  W.  Gregory  997)  veröfiPentlichte  paläontologische  und  phyai- 

Icalisch'geologische  Notizen  über  die  Geologie  von  Westindien. 

Im  Eocän  war  an  Stelle  der  Windward  Islands  eine  Landarea.  im  älteren 
Miocan  oder  OligocUn  wurden  Atlantic  und  Pacific  geschieden  durch  eine  gröfsere 
Landmaaae.  Hit  dem  Aufsteigen  dea  Luidea  im  Westen  der  Karaiben-See  versank 
das  Land  im  Osten,  welches  aich  im  spateren  Miocän  und  Pliocän  wieder  hob. 
Im  Pliocän  oder  ältesten  I'leistocän  begann  der  Riübau  von  Rarbados.  —  Die 
Frage  nach  der  Entstehung  des  ost-  und  westindischen  Archipeh  hat  K.  Martin 
erörtert 993).  —  Die  ßahanuM,  die  Riffe  Ton  JCtAa  wdBermudtu  bat  A.  Agas- 
gi2  9i)9)  eingcliend  besprochen.  Äolische  Sandsteine.  RifFbildungen  (Kalkdünen 
chemisch  verfestigt  mit  Rinden  von  Miileporen  und  Koraliinen).  Fünf  Terrassen 
(Strandlinien)  an  der  Ost-  und  Nordkflste  von  Kuba;  die  unterste:  gehobene  Korsll* 
riffe,  die  übrigra  im  Miocänkalk,  Bahamas  dagegen  in  Senkung.  Erosionsvorgänge, 
Unterwaschungen,  Erdfälle  spielen  eine  wichtige  Rolle.  Die  Bermudas  sind  in 
Senkung  begriffen.  RiffkoraUen  spielen  eigentlich  eine  untergeordnete  Rolle.  — 
Ober  die  „Beetanration  daa  Antälen* Kontinente"  aabrieb  J.  W.  SpanaeriMO). 
Derselbe  Antor  äufserte  sich  auch  über  das  Tmnnri-Thal  auf  Knba^^^^)-  — 
R.  J.  L,  Ouppj-i*^)  beschrieb  die  Foraminiferen  aus  den  Microzoic  Deposits  von 
Trinidad.  —  Von  R.  T.  Hill  erschienen  Notiaen  zur  Geologie  von  Kuba  (nacb 
A.  Agaaais)!«»). 


»öl)  B.  üeol.  S.  Am.  189Ö,  875  ff.  —  S»2)  NJb.  1896,  II,  208.  —  Bol.  Com. 
GeoL  de  Mexieo,  Nr.  1.  Mexiko  1894.  —  M*)  Ebenda  1895.  57  8.  (mit  Tfla.). 
Ist,  Qeol,  Mexico  1896.  —  905)  PM  1895,  57—66  (mit  K.  1 :  700000).  —  ^)  Ann. 
Ist  fis.-geogr.  Costa-Rica  V  (1892),  1895.  —  »97)  qj  i895,  255—312.  —  »«)  ßZ 
1896,  11,  361-78.  —  «»)  ß.  Mus.  comp.  Zool,  Harvard  CoU.  XXVI,  1-2». 
Am.  Joum.  XLVII,  411^16.  —  MOO)  QaolMaff.  1894,  364,  448.  —  ^<»')  ^^benda 
365,  499.  —  1002)  Pr.  Zool.  Soa.  London  1896.  7  S.  —  ««)  B.  Mna.  C««p. 
Zool.  1895,  XVI,  15,  243-88. 


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Mittel-  and  Sttdamerikt. 


123 


Südmnenka. 

1.  ÄllgeDMines.  !Neue  Tertiärpflansen  SüdamerikaB  hat  H.  Engel- 
hardt beBprochen  ^^). 

9.  Vmmela,  JEouador,  Über  geologische  und  tektoniBohe  Karten 
imViimuekt  bat  W.  Sie y er verg^elohende  Betraehtungen  an- 
gMfaUi 

Es  sind  folgende  Formationen  unterschieden  worden:  Granit  der  Eordillere, 
Granitgneifs,  Granit  und  Pyroxenit  im  Gebirgssystem  Guayana.  Eruptivgesteina- 
stacke (Diabas  und  Augitporpbyrit).  ArohÄiaohes  Schiefergebirge  (Caribbean  W.). 
Qainite  rad  Thonicluefer,  Neolcom  (StodsteiDe,  Quarrfte  «ad  Thoneehiefer), 
Osnlt  (fossilienflQiMkde  Kalke),  Trinidad  •Formationen.  Cerro  de  Oro  -  System. 
Miocän  Ton  Paraguand  und  Coro  LI anos- Formation  (Jungtertiär  und  Quartär). 
Mesaa  der  iiLordillere.  Junge  Küstenbildungen  (Quartär),  Alluvium.  NO-  und 
OlTO-Stnidin  herreeht  tor.  Lokale  Ablenkung  dordi  dos  Zaeammentreffen  dreier 
Systeme.  Gegen  den  Westrand  des  Karibischen  Gebirges  hin,  östlich  von  Caraees 
sogar  gegen  NW.  Es  werden  sechs  tektonische  Systeme  unterschieden.  — 
E.EBohi^)  behandelt  in  seiner  luaug.-Diss.  die  Gesteine  der  Ecttadoriamiachen 
Ost-Kordiüerej  und  iwar  die  Berge  dee  IbarabwAene  und  dar  Cayinibe,  noeh 
den  Eeifs-  und  Stübelschcn  Materialien  (870  Handstücke):  idQireild  die  West- 
KoidiUere  aus  Sedimentgesteinen  (Kreide?)  mit  Diabasen  und  POTphyriten  be- 
etdit,  igt  die  Oit-Kordillere  vorwiegend  aus  krystaUinischen  Sohiefem  and  Oneiis 
astipbiat^  Ter  welehen  sieb  im  Weiten  Tolkaiuhobe  Maaaan  erbeben  (Andeute  and 
Oidte}. 

B.  (Me,  Eine  Beihe  neaer  Beiträge  snr  Geologie  und  Palä- 
mitologie  von  SOdamerika  (7,  993)  hat  Steinmann  heraiugegeben. 

Die  ersten,  von  dem  Herausgeber,  W.  De  ecke  and       MSrieke  Ter- 

fafrtKW),  beschäftigen  sich  mit  dem  Alter  und  der  Fauna  der  obersenonen 
Qoiriqttinaschiohten  in  Chile.  An  der  chilenischen  Küste  lassen  sich  folgende 
marine  Sedimeiite  onterseheiden :  1.  qnartilTe  Bildungen  ;  2.  die  nardlieben  Tertiir- 
bildungen  (die  neogenen  Coquimboschichten)  mit  pazifischer  Fauna;  3.  die  afidliehen 
Terti&rbildttngen  (die  mediterrane  Navidadstufe)  von  mnlasseartigem  Gepräge,  ähn- 
™k  patagonischen  Vorkommnissen,  oligocäne,  frühmiocäne  Konchyüenfaunen 
(ndM«lit  mehrere  vereebiedenalterige  Abteilungen) ;  4.  die  obersenonen  Qniriqaina- 
Mhichten,  nach  der  Insel  gleichen  Namens,  wo  sie  auf  krystaUinischen  Schiefem 
Om  N)  auflagern  und  im  8  von  jungem  Meeressand  überdeckt  sind.  Unten  sandig- 
pNkeBjtisoh,  oben  aus  Konglomeraten  und  sandigen  Thonen  bestehend,  über  wel- 
chen dann  diskordant  kohleftthrendea  Tertilr  lagert.  Die  Tertiirbildangen  dee 
Bordjichen  Chile  und  ihre  Fauna  haben  G.  Steinmann  und  W.  Möricke  be- 
ireMtetW*).  Die  Co^uimboschicbten  (60  m)  liegen  geneigt  und  transgredierend 
«Mr  kryatrilinem  Grundgebirge.  —  A.  F.  Naguis«»»)  hat  die  lignitftthrende 
rormation  im  südlichen  Chile  bei  Araaeo  ontersacht  und  gefnnden,  dafs  sie  der 
||*wme-  und  der  Ohico-Tejou  -  Gruppe  entsprechen.  Die  Grenze  »wischen  Kreide 
Stbi^^      ui  der  Pasifischen  Ktlste  weniger  scharf  zu  ziehen  ala  in  anderen 

B.  PöhluannUU)  hat  einige  eeateine  ron  Mataasas  beetimmt. 

4»  Srmäün,  Orv.  Derby  besprach  die  Fauna  des  oberem 
Ättbott  am  Ama«onenBtroin«>")  (zwieohen  63*  nnd  60*  W.L.),  wo 

m  ^}  Abh.  Senckenb.  Net.G8.  Prankfurt  a.  M.  1895.  47  S.  —  PM  1896, 
mTvu  r  ^  «0  S-      —  ^  NJb.,  B.  B.  I,  189ß.  1— 11«.  — 

V  ^'  1896,533-612.  —  1009)  CR  CXXI,  571.  —  ^lO)  Vh.D.naturw. 

fiittS^*^?.^^^^^«)  ^8^0,  lU,  34—89.  —  W")  J.  o£  GeoL  II  8,  480  —  501 
Kim);  mit  K.  Text). 


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124 


Fr.  Tottla,  Gdognostiacher  Aufbau  der  firdoberfliche. 


auch  das  Vorkommen  von  Obersilur,  Devon  über  fraglichem  Arohean 
angegeben  wird,  während  von  jüngeren  Ablagerungen  Kreide-  (nur 
an  einer  beschränkten  Stelle)  and  Tertiärschichten  verzeichnet 
werden. 

Du  OoldTorkoniMeii  v<m  MiaasGeruM  (inBrMilien)  bespraeh  P.  Per  rund 
Oänge  im  kryttalÜDiBchen  Sehitiergebirge  und  in  metamorphen  Formationen.  — 
Die  Yerwitterungserschoinungen  der  brasilianischen  Gestein«  hat  J.  C.  Branner 
besprochen  und  auf  das  prächtigste  illustriert  ^013) 

5.  Za Flata- Staatm  und  Fatagonien,  L.  Milch^^^^)  beschrieb 
Gesteine  aus  Paraguay  auB  dem  Westen  und  Zentrum  des  Landes. 
Kalk-  und  Sandsteine.  Limburgit  (Cerro  Tacumbii),  Hauyn-Phono- 
lith  von  Sabucdy  (Distrikt  Ibitimi).  —  Eine  geologische  Karte  von 
Argentinien  hat  zu  erscheinen  begonnen.  Von  L.  B rackebusch^^^^). 

Von  6.  AT^-Lallemant^^^^)  wurde  eine  geologisch  kolorierte  Karte  der 
Anden  (SS^'-SS*  8.  Br.,  «9*  45'— 68*  46' V.  L.)  herausgegeben.   Die  Haapt- 

kette  Tom  Aconcagna  ostwärts  besteht  aus  Granit,  Pnrpbyr  &;c.  und  zurücktretenden 
krystallinischen  Schiefern,  die  Vorkordillere  aus  paläolithischen  Grauwacken,  Thon- 
schiefern (SUnr),  worüber  Bbät  (Sandsteine)  und  Tertiär  lagern;  die  zweite  Vor- 
kordillere beeteht  aus  den  Belikten  einer  Decke  von  Bflnrkalk.  Die  tertüren 
Sandsteine  sind  von  Andesiten  und  Trachyten  durchbrochen.  —  Zur  geologischen 
Kenntnis  der  Siorron  von  Olavarria  und  Azue  in  der  Provinz  Bnevos  Aires  hat 
J.  Valentin  üeitrüge  gebracht ^0^'^.  Die  genannten  niederen  Hügel  (bis  300m) 
beatehen  an  dar  Baaia  ana  Gneifa-Granit,  worUbwr  Dolomite,  Quarsit  und  KaUc 
folgen.  Fossilien  fehlen  (paläozoisch  oder  Jura!).  —  F.  Kurtz^oiS)  hat  über 
das  Vorkommen  von  Üntergondwana-Scbichten  in  Argentinien  berichtet.  8  Pflanzen- 
formen in  thonigen  Schiefern  (von  Bajo  de  Velis).  Unterkarbon  (Kulm),  Perm 
und  Rhät  sollen  mit  Sicherheit  dureb  pflanaenfUirende  Horisonta  vartreton  eein.  — 
G.  de  Ä 1  es 8 an d ri ^^'i^*)  hat  fossile  Fische  aus  Parana  besprochen.  —  Über 
konkordante  Schichtenfolge  von  Silur,  Devon,  Karbon  und  der  QlossopteriB-Stnfe 
(„Perm**?)  bei  Jaehal  in  NW- Argentinien  verdanken  wir  W.  Bodenbender 
aiaa  Mitteilung  1020^.  Nach  der  Profildarstellung  wiederholt  sich  (durch  Dialeka- 
tionen  bedingt)  die  Aufeinanderfolge  (in  steiler  Aufrichtung),  wie  sie  angegeben 
wurde,  mehrere  Male  mit  westlichem  Einfallen.  Das  Devon  ist  nach  £.  Kajser 
dw  mitttaren  Abteilung  entspreehend.  Aueh  die  Pampaaformation  iet,  von  den- 
aalban  StSmngen  mitbetroffen,  steil  gestellt.  —  Bodenbender lo^i)  hat  gezeigt, 
dafs  auch  Trias  in  Argentinien  auftritt,  sowie  kohleführendes  Rhät.  —  Derselbe 
Autor  besprach  auch  das  Erdbeben  von  Argentinien  (27.  Okt.  1894)^*^).  —> 
0.  BurmeiaterUBB)  hat  daa  Gebiet  dar  Seen  von  SantaCma  in  Patagoimtn 
bereist.  Er  fand  Trigonien  und  Ammoniten  (Jura?),  Pechkohlen,  Quarzit  und 
roten  Porphyr;  Granit  steht  am  Lago  San  Martin  an.  —  Fl,  Ameghinoi"^) 
berichtete  über  Wirbeltierreste  in  mesozoischen  Schichten  von  Santa  crucena  in 
PatHionien. 


MW)  Ouro  Polto  1894.  —  1013)  ß.  Geol.  S.  Am.  VII,  Rochester  1896,  255— 
314.  —  «»*)  Min.-petr.  M.,  Wien  1896,  383—94.  —  ^lö)  Braunschweig  1895. 
1  :  1000000.  —  WW)  La  Plate  I8M.  K.  l 250000.  Teit  20  S.  —  ^oit)  Ber. 
Senckenb.  Ga.  in  Frankfurt  a.  M.  1895  und  Rev.  Mus.  de  la  Plata  VI,  1894, 
1—24  (mit  Prof.).  —  WW)  Revista  Mus.  de  la  Plata  VI,  117  ff.  (Ree.  Geol. 
Surr.  Ind.  XXVIU,  111—17.)  QJ  1896,  446.  —  »»)  Acc.  R.  sc.  Turin  1896/96. 
17  S.  —  1020)  D.  G  G  z  1896,  183—86.  —  l<»l)  Huseo  de  la  Plata 
1895,  YII,  129.  —  1022)  Bol.  Ac.  Nac.  Buenos  Aires  1895.  39  S.  (Man  vgl. 
darüber  und  über  andere  Erdbeben  der  let«ten  Zeit  J?r.  Toula,  Schriften  des 
Verafna  anr  Verbreitung  natanriia.  Kenntn.,  Wien  1896.  89  8.)  —  ^  B«J- 
Mus.  da  la  Plata  1893,  lY,  825  £  —  UM)  bIt.  Jard.  aool.,  Bnanoa  Airaa  1895, 
76—84. 


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Südaoiehka.  Fularländer. 


125 


6.  Über  die  Goldfunde  am  Kap  Horn  enthält  ein  Buch  von  J.  E. 
Spear^^}  Mitteilaogen.  Es  findet  sich  im  Magneteisensand  der 
Külte. 

Über  die  Geologie  der  QüUvpagw^JMkn  finden  sieh  Angaben  in 
euMm  Vortlage  von  Th.  W o] f  Eine  alte  Tuffformation  (Palagonit- 
toffe)  und  relativ  junge  basaltisebe  Laven.  Geringes  geologisches 
Alter:  höehatens  bis  in  die  jüngere  Tertiärseit  zurttokreiohend. 


Polarländer. 

1.  A.  Nathorsti027)  (y,  1007)  hat  die  paläozoische  Flora  der 
arktischen  Zone  (Spitzbergen,  Bären-Insel  und  Nowtya  Seml^ja)  be- 
schrieben. 

2.  Über  Ergebnisse  der  dänischen  Expedition  nach  Osi^rimland 
(1891/92)  ist  eine  Mitteilung  von  E.  Bay  erschienen  ^028^. 

B.  Landgren^<^)  hat  neue  Jarafossilien  (Kap.  Stewart)  aus  Ostgrönland 
imtmeht  —  T.G.ObamberlinKKKtj  hat  Olazialstndien  in  GrSnland  «ngeatellt 

3.  Eine  Abhandlung  über  das  südöstliche  Island  hat  T  h.  T  h  o  - 
roddsen^^)  herausgegeben. 

Bualt  titelt  di«  Htnptrolle.   SttdUeh  Tom  öratf  a  JSkiill  und  im  NO  Tom 

Vatna  JokuU  treten  Palagonitgesteioe  auf.  Liptrite  «tabflO  in  dem  Kflstenzuge 
melirfach  an,  Qabbro  bei  Hoalncs.  Aufserdem  sind  noch  Sande  und  Moränen  aus- 
geaehieden,  sowie  präglaziaie  Lavaströme  im  äufsersten,  Süden.  —  Früher  erscliien 
TOD  demselben  Autor  eine  Beseliftibiiiig  der  YerbUtDisa«  im  S  and  SW  des  Yttaa 
Jökulli032)  (Vcstaskaptafells-Sysael),  ein  Geb  iet,  welches  an  das  im  Vorstehenden 
geschilderte  westlich  anschliefst.  Palagonittuife  sind  landeinwärts  sehr  ausgedehnt, 
grelM  LaTastrom  von  1783  mit  seiner  Adventivkraterreihe  tritt  auf  der  Karte 
»chon  hervor.  Aufserdem  werden  vor-  und  nachglaziale  Lavastrome  und  Sande  vet^ 
seichnet.  Das  Nebeneinander  der  Säuion-  und  Schlackenlava  am  Ende  des  Lava- 
Jtroms  (Sydri  Ofaera's  Utlob  i  8kapt4)  wird  aus  Fig.  4  (S.  217)  gut  ersichtlich.  — 
über  die  Beiseergebidsae  deeaelbeii  Antora  im  NO.  Idand  btriehtete  K.  Keil- 
hackioss).  Basalte  und  Tuffe,  vor-  und  naehgUsiAle  LavaatrOm»;  im  NW  Plioela. 
Kttgsand  r.  üf.  d.  Jökolaa  i  Axarfjordl. 

4.  E.J.  Garwood  und  J.  W.  Gregory  l^^)  berichteten  über 
(üe  geologischen  Ergebnisse  der  Gonwaysohen  SpMfrgen-jExpedäMn, 

5.  Über  die  Glazialgeologie  des  arktiseben  Europa,  und  zwar 

zuoäcbst  über  jene  der  Kolgorew- Insel,  wo  sich  Thone  und  Sande 
mit  Saxicava  arctica  finden,  sprach  H.  W.  Feilen  1035).  ©r  erklärt 
diese  für  marinen  Ursprungs.  Die  Blöcke  entstammen  treibendem 
J"*«  —  Derselbe  Autor  hat  über  Nord  -  Norwegen ,  Russisch- 
**ppland,  NowajaSemlja,  sowie  Spitzbergen  und  Franz  Joseph -Land 
SmfoUs  berichtet  l03Cj  und  dabei  die  glazio  -  marinen  Vorgänge, 

ifia/T^  ^•^Yerk  a.  London  (Putnam's  Sons)  1895.   819  8.  —  VhGsB 

«»5  246-65.  —  1027)  Svenska  Vet.  Ak.  Handl.  XXYI,  4.    80  8.  (mit  T.).  — 
}  Kopenhagen,  Medd.  om  Qrönl.  1896.    43  S.  (mit  K.).  —   i«»)  Medd.  om 
oToiUMid  1895,  XIX,  191-214.  —  103«)  Ann.  Adr.  Bull.  Ö.  S.  of  Am.  VI,  lb9ö, 


721—47. 


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186 


fr.  Toola,  Geognostiacher  Aufbau  der  Erdoberfläche. 


die  AblttgerungeQ  von  Blockmassen  (Boulder  Clay)  und  die  Scheue- 
rungen  durch  schwimmende  Eismassen  besonders  betont. 

Tb.  Tsekernysehef f  1^7}  htt  Nowaja  Sendja  dnrehquert  und  in  der 
Umgebung  von  Karmakvly  geologische  Profile  studiert.  Das  Qelnrga  paläozoischen 
Alters,  seither  aus  Abtrag.  Senkung  wahrend  der  Eisbedeckung,  neuerlich:  He- 
bung. Südlicher  Teil:  Fortsetzung  des  Pai-Choi  (NW- Streichen),  der  nördliche 
Teil  g«li8rt  dem  Üral  an*  An  der  Grense  (Nameiilote  Bai)  eis  gewaltiger  Ttnmrf. 

Die  fossilen  Eislager  („Steineis")  des  Janalandes  und  der  Nemihir'achtn 
Inaein  und  ihre  Beziehungen  zu  den  Mamrautl eichen  schilderte  E.  v.  To  11^038)^ 
Im  nordsibirisohen  Quartär  unterscheidet  er  älteres  und  jüngeres  Fostglazial^ 
entern  reieh  an  Stiineia,  letatma  an  SfiftwaaaarbÜdnDgen  mit  Laiiz,  Ahnu,  Salix, 
Batttla  nana  mid  den  Ifunmntraatan. 

"37)  1895^  261.  Man  vgl.  Vh.  "Russ.  Min.  Qs.  St.  Petersburg  1894, 
XXXn,  389  (mit  K.).  Ymer  1896,  III,  124—49.  —  M^m.  Ac.  St.  Petersburg 
1896.   86  8. 


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lartschiitte  der  Länderkunde  aui'sereuropäisclier  Gebiete. 


Afrika. 

Von  Prof.  Dr.  F.  Hahn  in  Königsberg.. 

I.  Afrika  im  allgemeinen. 

1.  So  gern  auch  die  Teiloebmer  des  sechsten  internationalen 
geographischen  Kongresm,  der  im  Juli  und  August  1895  in  London 
tagte,  an  dio  lebhafte,  öfters  geradezu  spannende  Afrikadehatte,  die 
einen  der  Glanzpunkte  der  Tagung  bildete,  zurückdenken,  raufs  man 
sich  doch  gestehen,  dafa  die  afrikanische  Landeskunde  durch  die 
damak  gehaltenen  Keden  und  die  auächiiefsendeD  DiskuBsioDen  ver- 
hiÜtDanÄlng  wenig  gefördert  werden  konDte.  Handelte  es  Bloh 
dooh  weniger  um  Berichte  über  neue  Foreohungen  oder  Zosammen- 
fiwQDgea  fremder  Ergebnisee,  als  um  Torsoblftge  mid  Plane,  die 
banptgSeUieh  die  wirtschaftHohe  Auftchlielsung  Afrikas  betrafen. 

Es  mag  deshalb  für  unsere  Zwecke  genügen,  auf  die  Vortrage  des  Grafen 
J.  Pfeili),  A.  Silva  WhitesS),  John  KirksS)  und  des  französischen  Rei- 
linden Lionel  D&cle^),  die  sich  sämtlich  auf  die  Jj'rage  der  Eignung  Afrikas 
w  die  Beiiedelnng  dvreh  die  weüie  Basaa  bezogen,  aowie  auf  cUe  im  Berieht 
Uir  uad  da  rin  wenig  abgesohwiehte  und  verkürzte  Diskussion  einfach  hinzu- 
lillii.  Schon  mehr  positive  Ausbeute  gewährt  eine  zweite  Arbeit  A.  Silva 
WhitesS)  über  den  allgemeinen  Wert  Afrika«  für  den  Europäer,  aus  der  zu 
«rseheo  ist,  dafs  der  grSfsere  Ttil  AfHkaa  den  PUtoMi  der  Europäer  geradezu 
Jeiudlich  gegenübertritt.  General  Chapmans  Vortrag  über  die  kartographische 
Aufnahme  Afrika»*)  betraf  auch  mehr  die  Zukunft  als  die  Vergangenheit.  Jeder 
wird  aber  dem  Sedner  beistimmen,  wenn  er  darauf  hinweist,  dafs  die  Afrika- 
^^^^^  gerade  an  einem  Mangel  an  Beobachtern,  sondern  viel  eher  an  einem 
ft'*^'  Ton  ungleiohwertigen,  nicht  genügend  aiif/uklSrenden  und  passend  ein- 
wHgeBden  Beobachtungen  leidet,  wodurch  namentlich  die  Arbeit  der  Kartographen 
"^enehwart  wird. 

2;  Au  mämoeiiigmf  Afrika  im  ganzen  bOreffendm  Arheäm  fehlt 
es  nicht.  Von  der  im  vorigeo  Bericht  unter  Nr.  3  erwähnten 
'^frihihrU  in  1 : 8  000000  ist  eine  sweite,  beriehtigte  AuBgabe  er- 
BchienenT),  Pariser  G^graphische  GeseUschaffc  gab  eine  nur 
eiDBtweibii  ausrdchende  politische  Übersichtskarte  in  1:10000000 

^)  Rep.  of  the  Sixth  Internat.  Gcogr.  Congr.  London  1896,  537.  —  2)  Ebenda 
w».  3)  Ebenda  523.  —  *)  Ebenda  555  —  6)  Ebenda  679.  —  6)  Ebenda  571, 
^  W,  sowie  OJ  V,  467.  —  7)  Pari»  1894,  6  Bl.;  Tgl.  PM  18»6,  LB  MO. 


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128 


F.  üabn,  ForUchritte  der  Länderkunde  in  Afrika, 


heraus^).  Während  von  deutscher  Seite  die  Kartographie  der  deut- 
schen Kolonien,  wie  wir  onten  sehen  werden,  ün  ganzen  erfreulich 
gefördert  wird,  möchte  eine  mit  dentscher  Gründlidikeit  ausgeführte 
Nenbearbeitung  aueh  des  niobtdeutscben  Afrika  jetat  wieder  reeht 
erwünscht  sein;  die  bekannten  Perthessdhen  Kartenwerke  werden 
allerdings  immer  auf  dem  Laufenden  erhalten.  Von  Scott  Eelti es 
„Partition  of  Afrioa**  ist  eine  neue,  wesentlich  vervollständigte  Aus- 
gabe 9)  erschienen.  Verwandt  ist  Hertslets  Sammelwerk  über 
die  Besitztitel  europäischer  Mächte  in  Afrika  lO).  Keanes  umfang- 
reiches boBchreibendes  Werk  läfst  doch  manches  zu  wünschen  übrig 
und  kann  eine  systematische  Geographie  Afrikas,  die  uns  immer 
noch  fehlt,  keinesfalls  ersetzen  ^^).  Das  dicke  Buch  des  amerikani- 
schen Touristen  Vincent  bietet  manclien  Beitrag  zur  Kultur- 
geschichte Afrikas  am  Schlüsse  des  19.  Jahrhunderts,  aber  für  die 
wissenschaltltehe  Landeskunde  nur  wenig  i^).  Dagegen  sind  des 
Pro£  0.  Lens  gesammelte  Au&ätxe  Aber  sehr  ▼enehiedene  Afrika^ 
fragen  sehr  dankenswert  und  anregend^).  Hurray  gab  Winke 
znr  praktischen  Klimatologie  fär  die  Beisenden  und  bespricht  nament» 
lieh  die  Malaria ^^).  Felkins  ähnliche  Arbeit  enthält  eine  Karte 
der  Verteilung  der  Krankheiten,  ist  aber  von  meteorologischen  Irr- 
tümern nicht  frei^^).  Scott  Elliots  Vortrag  berührt  sich  teils 
mit  den  letztgenannten  Arbeiten,  teils  mit  den  oben  erwähnten 
Kongrefavorträgen  ^^). 

Paul  Keichard  hat  sieb  mit  der  Frage  der  allmählich  /ortechreitenden 
Avttroekiraiig  AfdksB  beaehiftigt^T).  Br  ist  der  Anaieht,  difa  heate  die  Waiter^ 
ahDahme  in  Afrika  aiehar  nicht  grSiaar  iat  ala  diejanige»  die  llbarall  auf  dar 
Erde  stattfindet. 

3,  Von  „Durchquerungen"  Afrikas,  die  übrigens  heute  lange 
nicht  mehr  das  frühere  Aufsehen  erregen,  sind  diejenigen  von  Ver- 
sepuy  und  Moray  bekannt  geworden. 

Maarice  Versepuj  (kurz  nach  der  Heimkehr  gestorben),  Baron  de  Bo- 
nana  und  Spore k  braehen  hu  Sommer  1895  von  Mombaa  auf,  bertthrten  dm 
Kilimandscharo,  dnrehaogen  unter  Gefechten  das  Massailand,  passierten  Uganda 
und  wendeten  sich,  zwischen  dem  Ruvenzori  und  dem  Albert  Edward  -  See  mar- 
schierend, dem  Aruwimi  zu,  der  nun  bis  zum  Kongo  verfolgt  wurde.  Im  August 
1896  wurde  die  Rttekreiae  naeh  Bnvopa  angetreten.  Die  wiaMDaehaftliehen  Er- 
pe^nisse  lassen  sich  noch  nicht  übersehen,  doch  scheinen  sieh  wieder  einige  Be- 
richtigungen zu  den  Angaben  Stanleys  herauszustellen  ^8).  Moray  s  Durcbquerung 
scheint  wenig  wissenschaftliche  Bedeutung  gehabt  zu  haben;  dieser  Belgier  war 
aehon  1892  Ton  Sansibar  dnreh  daa  dentaehe  Gebiet  naeh  dem  Tanganyika  gereist 
nnd  folgte  —  nach  langem  Aufenthalt  —  dem  Lualaba  und  Kongo  bis  zur  Mün- 
dung      Graf  Götzen  hat  über  seine  wichtige  Keiae  ein  sehr  gediegenes  Werk 

8)  Paris  1895 ;  vgl.  PM  1895,  LB  741.  —  «)  London  1895 ;  mit  24  Karten.  — 
10)  The  map  of  Africa  by  Treaty.  London  1894,  2  Bde.  Zahlreiche  Karten.  — 
Africa.  2  Bde.  London  I89ö.  Bez.  Hahn  PM  1896,  LB  197.  —  ^  Actual 
Afriea  or  the  eoming  Continent.  London  1895.  Bea.  Hahn  ebenda  199.  — 
")  Wanderungen  in  Afrika.  Studien  und  Erlebnisse.  Wien  1895.  Eez.  Hahn 
ebenda  198.  —  H)  How  to  liye  in  tropical  Africa?  London  1895.  Rez.  Kohlfe 
PM  1895,  LB  523.  —  W)  Tr.  B.  Phys.  Soc.  Edinb.  1894,  Nr.  12,  415.  ^ 
Bohlfs  PM  1895,  LB  909.  —  »)  Yorgetragan  tot  der  Brlt.  Aaa.  Liverpool  1896. 
Auszug  Nat.  LIV,  587.  —  17)  qz  i,  426.  —  M)  CB  S&P  1898,  8«9;  mit  Karte» 
GJ  Yill,  516  tt.  a.  —  W)  PM  1895,  108. 


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AfriJta.  Nordafink*.  129 

veröffentlicht^.  Ein  bisher  wenig  betehtete«»  aber  nicht  vnwiehtigefl  Kapitel 
hikHdbias  in  Aogriff  genominen,  indem  er  die  Entwickelung  der  NaturschUde- 
nng,  zunächst  in  den  englischen  Äfrikawerken ,  untersuchte  21).  Das  Buch  von 
Septans  besieht  eich  nur  auf  englische  Kolonialkriege  in  Afrika!^),  Mise 
Latin  ers  Bndi  ist  populär,  aber  nieht  gaai  werttos*^. 

4.  Eine  eingebende  BerUcksiobtigung  der  zahllosen  Kolonial- 
Mi(im  kt  likir  weder  m^gUeh,  noch  erforderlioli.  Nur  einige 
Huptwerke,  die  aneh  fttr  ans  grSfiwre  Wichtigkeit  besitzen,  rnttneo 
gvoannt  werden. 

BudolfFitzners  Kolo  n  ialhandbuoh  Hefert  eine  überaus  ein* 
gdiande  nod  sehr  handliche  Darstellung  unserer  Kolonien,  wird 
aber,  wenn  es  dauernd  nützlich  bleiben  soUi  öfters  neu  aufgelegt 
werden  müssen  2*).  Reiches,  auch  geographisches  Material  enthalten 
die  amtlichen  ,, Jahresberichte"  über  die  Entwicklung  der  deutschen 
Schutzgebiete,  von  denen  in  der  Berichtsperiode  die  Bände  für  1895 
und  1896  herausgegeben  wurden  25).  In  englischer,  übrigens  keines- 
wegs ungünstiger  Beleuchtung  erscbeinen  unsere  Kolonien  in  regel- 
miisig  wiederkehrenden  Blaabüchern  W  a  r  b  u  r  g  gab  eine  kurze, 
ntir  ttberriohtliohe  Dafstdlnog  der  ans  unseren  Kolonien  zu  expor- 
tianodea  Produkte  und  ihrer  technischen  Verwertung^).  Auch 
Warburg-Wohltmann*lleineokes  neue  Zeitschrift  fttr  tro- 
pische Landwirtschaft  dürfte  gelegentlich  Brauchbares  enthalten^). 
Dr.  E.  Frhr.  Stromer  V.  Reichenbach  hat  alles  zusammen- 
gestellt, was  bisher  über  den  Gebirgsbau  der  deutschen  Schutz- 
gebiete bekannt  geworden  ist  29).  Schliefslich  möge  auch  noch 
Zimmermanns  vielversprechendes  Werk  über  die  Entwicklung 
und  die  Aussichten  der  europäischen  Kolonien,  von  dem  bis  jetzt 
der  erste,  die  spanisch -portugiesischen  Kolonien  enthaltende  Band 
Torliegt,  mit  besonderem  Nachdruck  genannt  werden^).  Über  die 
•frilEsäiBohen  Eisenbahnpläne  bat  Major  L.  Darwin  vor  der  British 
Aaociation  einen  anrogenden  Vortrag  gehalten  ^^),  kürzere  Hittei» 
luQgen  über  die  Entwicklung  der  einseinen  afdkanisohen  Bahn- 
netze  bringt  Ton  Zeit  zu  Zeit  das  amtliohe  .^Archiv  für  Bisenhahn- 
veBen«. 

II.  Nordafrika. 

1.  Marokko.  Das  Buch  des  Spaniers  Cauizares  y  Moyano 
■*ikt  zwar  keineswegs  auf  dem  Standpunkt  der  neueren  Geographie 
vnd  ist  insbesondere  in  seinen  Karten  ungenügend,  enthält  aber 

^  "5  Dnrch  Afrika  yon  Oat  naeh  Weet  Berlin  1895.  —  2i)  VIII.  Bericht  d. 
«««.höheren  Mädchenschule  Kiel  1895.  Nach  Ref.  t.  Ratzel  PM  1895,  LB  744.  — 
Ti^_"P«ditiona  tnglaises  en  Afrique.  Paris  1896.  Äea.  Wejhe  PM  1896, 
w  l  « ^  Bnwpe  in  Africe  in  the  19th  Century.  Chiesgo  1S95.  Bes. 
JkSlsi  1896,  LB  509.  —  a*)  Deutsches  Kolonial-Handbuch,  BerUn  1896.  — 
2  fleüsgen  mm  Kolonialblatt  1896  u.  1897.    Auch  in  den  deutschen  WeHe- 


J"wn»  entbalten.  —  J»)  Report  on  the  German  colonies  in  Africa  and  the  SoiLtk 
^MUic  Miscellaneoie  eeriee  1894,  Nr.  346  u.  «fter.  —  »)  Beilage  nun  Kdomal* 

Tom  15.  Mai  1896.  —  28)  Berlin,  yon  1897  an.  —  29)  Die  Geologie  der 
■JSJhen  Schutsgebiete  in  Afrika.   München  u.  Leipzig  1896.  —  80)  Die  «uro- 
Kelenien,  Bd.  I.   Berlin  1896.  —  si)  GJ  VIII,  488. 

Öwpr.  Jahrbuch  XX.  9 


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180  f.  Holm,  Fortochritte  der  Länderkunde  in  Afrika. 

doch  reichhaltige  Angaben  über  die  Geschichte  und  die  gegenwär- 
tigen politischen  Verhältnisse  Marokkos,  sowie  zahlreiche  eigene 
und  fremde  Itinerare,  unter  denen  namentlich  diejenigen  von  Ma- 
rokko üher  Rhat  nach  Meknes  wichtig  sind^^).  Moulieras  in 
Oma  hat  nach  angeblich  sehr  genanen  and  aorgftltig  koatrolliertea 
einheimischen  Berichten  eine  Art  Laadeakunde  des  Btf  entworfoiy 
die  aber  manche  Mangel  aofweiat^. 

Paal  Pelet  hat  einige  teilweise  yon  älteren  Angaben  abwei« 
ohende  Znsammenstellungen  über  die  Stadt  Tanger  und  die  Za> 
sammensetzung  ihrer  Bewohnerschaft  mitgeteilt^).  De  la  Mar* 
tini^re  hat  diesmal  über  das  Gebiet  zwischen  dem  mittleren  Atlas 
und  dem  Eif  sehr  wertvolle  orographische  und  ethnographische  An- 
gaben zusammengetragen^).  Harris  fand  Gelegenheit,  im  Winter 
1893  auf  94,  zur  Zeit,  als  auch  der  1894  verstorbene  Sultan  von 
Marokko  die  Oase  besuchte,  einen  Vorstois  von  der  Stadt  Marokko 
nach  Tafilelt  zu  unternehmen. 

Seine  in  Bik  gcMmnelten  Ifotiien  sind  fttr  die  Kunde  Ttflielts  wertrell, 
ebeneo  eeine  Angaben  über  die  Stadt  Marokko  und  über  den  Atlas,  den  der  Bei- 
sende  auf  dem  8150  engl.  Fufs  hohen,  sehr  stoilen  Passe  Tißinglawi  überschritt. 
Auch  über  das  bäaslicbe  Leben  erfahrt  der  Leaer  mancherlei.  In  Tielea  Kapiteln 
überwiegt  d«e  rein  liieterieelie  Blenent**). 

Eine  neue  Karte  yen  Marokko  soheint  nach  einer  Kotis  im  6J 
beaohtenswert  sa  sein^^). 

2.  Algerien,  Die  vom  französischen  Generalstab  herausgegebenen 
Kartenwerke  über  Algerien  (und  Tunesien)  in  1  :  50000,  1  :  200000 
und  1 : 800000  sind  in  der  Berichtsperiode  rüstig  fortgeschritten. 
BoiBsiers  Buch  beschäftigt  sich  trotz  seines  Titels  nicht  hloJb 
mit  dem  rdmiseben  Altertam,  sondern  will  swisohea  der  rSmisohea 
Eroberung  Nordafrikas  und  der  heutigen  fransösisohen  Vergleiohe 
ziehen Toulottes  umfSungreiohes  Buoh  ist  aber  in  der  Haupt- 
sache nur  der  altohristlichen  Topographie,  der  Identifixierung  der 
alten  Bisohoftsitze  u.  dgl.  gewidmet^).  Ein  amtliches,  zunächst 
der  Förderung  der  Schafzucht  gewidmetes  Werk  bringt  auch  ein 
aufserordentlich  reiches  landeskundliches  Material  über  die  Plateaus 
des  südlichen  Algerien ,  zahlreiche  Ansichten,  Karten ,  statistische, 
auch  für  klimatologische  Fragen  verwertbare  Diagramme  u.  dgl.^^. 

A.  de  Uiapar^dea  kleines  Beisewerk  iat  kolonialpolitisch  nicht  ganz 
wiehtig^.  gnnTine  Hannel  iat  hanptaSohlieh  fttr  Ubifiige  Aneiedler  bettimnt^). 
Die  Algerien  (und  Tunis)  betrefifenden  Abschnitte  bl  Oeell-Fels'  Riviera  ent- 
halten namentliek  beachtenewerte  OrteicbUdenuigea  Ten  Al^,  Constaatine, 


^  Apnntee  eobre  MsmieMM.  Madrid  1895.  Bes.  Sefanell  PM 1896,  £B  5U.  — 

S3)  Exploration  du  Rif.  Oran  1895.  Res.  Schnell  PM  1896,  LB  516.  —  ^)  CR 
SQP  1896,  182.  —  85)  Bull.  g6ogr.  bist,  et  descr.  1895,  65.  Rez.  Schnell  PM 
1896,  LB  515.  —  88)  Tafilet.  London  u.  üdinb.  1895.  Rea.  Hahn  PM  1896, 
LB  735.  —  87)  Carte  de  Meroe,  dreei<e  par  R.  de  Flotte  de  Beqnevaire,  1 : 1  MAL 
Paris  1897.  Nach  QJ  IX  (1897).  247.  87*)  L'afriquo  romaine.  Paris  1895. 
Re».  W.  Rüge  PM  1895,  LB  749.  —  88)  Geographie  de  l  Äfrique  chr4tienno. 
Bennee  1898—94.  Re«.  W.  Rüge  PM  1896,  LB  731.  —  8»)  Le  pays  du  menton. 
Alger  1893.  Rez.  Fischer  PM  1895,  LB  755.  —  «)  En  Algerie.  Genf  1896. 
Rea.  Fiacher  PM  1896,  LB  738.  —  tt)  Mannel  de  rj^mignat  en  Algörie.  Pane  o.  J. 


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181 


Biskra  u.  a.  mit  einigen  Plinen^.  Biskr»  «ebeint  jetzt  sttrk  als  klimatischar 
Xuwrt  besucht  zu  werden.  Mit  der  Gegend  tos  Biskra  bsschiftigt  sioh  Koiih. 
dl  lungfliidsr  Vortrag  des  Goologen  Baltser^. 

Die  wichtigen  Reisen  von  Foureau  hatten  wir  im  vorigen 

Bericht  bis  zum  Winter  1R94/95  verfolgt.  Inzwischen  ist  der  Be- 
richt über  die  Reisen  von  1892  und  1893  in  neuer,  vervollständigter 
öestalt  erschienen*^).  Auch  über  die  1894/95  ausgeführte  Expedi- 
tion liegt  eine  ausführliche  Denkschrift  vor*^). 

im  Dezember  1895  trat  Foureau  eine  neue  Reise  an,  jedoch  beschränkte 
•r  deh  diesmal,  statt  gegen  das  CtoMet  der  Tnareg  Aidjsr  Tonmdriiigeo,  auf  eino 

Erkundigungsreise  in  dem  Wüstengebiet  an  der  algerisch-tunesischon  Grenze.  Er 
legte  1600  km  zurück,  davon  879  über  noch  nicht  von  Europäern  begangenes 
Terrain;  75  Ortsbestimmungen  wurden  gewonnen.  Die  Heise  ging  von  Biskra  in 
lUBifiicher  Bichtnog  bis  zum  Bronnen  Kaasalsniis,  dami  wurde  (immer  innerhalb 
der  grofsrü  Sandvrüste  El  Erg)  nach  SW  abgeschwenkt  und  schliefslich  noch  nach 
8  bis  über  die  Breite  von  Ghadames  an  den  Rand  des  Plateaus  von  Tinghert 
iw^edruDgen.  Den  interessanten,  vielleiobt  Torhistorischen' Wasserplats  mit  Sab- 
lagem,  Qräbern,  gut  kenntlichen  Fufssteigen  u.  dgl.,  von  dem  ihm  seine  Führer 
mählten,  konnte  Foureau  diesmal  noch  nicht  selbst  erreichen*^.  Der  Rückweg 
ging  im  0  des  Wadi  Ighergar  direkt  nach  Tuggnrt.  Der  ausführliche  Bericht 
iit  wiedir  sehr  reiebbaltig  und  anfbllt  ntmentlieb  sin  Oloasar  «rabisober  geogra- 
phischer Ausdrücke  und  die  Bmiftsokivte  in  1 : 400000^.  Fooreau  gedenkt,  die 
auf  seinen  letzten  Reisen  gewosneiMii  Ergebnisse  demnldhst  au  einer  grolsen 
überBichtskarte  zu  benutzen. 

Die  Arbeit  von  Jean  Hefs  ist  zwar  vorwiegend  politisch,  aber 
wegen  der  auf  teilweise  neuem  Material  beruhenden  Karte  (El-Golea 
Iw  Lunlah)  und  der  schönen  Ansichten  für  uns  von  Wert^^). 

Rolland  hat  wahrscbeinlich  gemacht,  dafs  die  groDieii  Waaser* 
mtS^  welehe  moh  im  Untergrund  TSUiger  Wfiste  im  Süden  von 
Algerien  findaii,  überwiegend  vom  Norden,  vom  Atb»  her  stammen^. 
Hähnel  lieferte  einen  kleinen  Beitrag  anr  Morphologie  der  Oasen 
überhaupt;  er  unterscheidet  Deprearionaoasen,  Ghsbirgsoasen,  Flnia- 
ouen  und  Knnstoaeen^). 

3.  Tunis.  B.  Fitzners  lehrreiehes  Bnoh  ist  eins  der  besten, 

über  dieses  Land  geschrieben  wurde ;  der  Leser  wolle  aber  auch 
Tb.  Fischers  kritische  Bemerkungen  vergleichen ^l).  Cagnat  und 
Sa  ladin  8  ßeisewerk  ist  trotz  der  berühmten  Namen  der  Verfasser 
geographisch  nicht  sehr  wertvoll  52),  ein  wenig  brauchbarer  sind 
die  kleinen  Werke  von  RibanöS)  und  Saurinö*). 

Charles  Maumeme  sucht  in  einer  ausführlichen  Arbeit  nach- 
•BWeiBen,  dals  schon  rein  geographische  Gründe  die  Umwandlung 

*\  Leipzig  u.  WisB  1897.  —  «)  v«m  Bande  der  Wftsts.  Bern  1895.  Bes. 

»«i«jck  PM  1896,  LB  756.  —  Au  Sahara.  Paris  1897.  —  «)  Mission  chez 
wo»  Mes  deux  itineraires  Sahariens,  octobre  1894  k  mai  1896.  Paris 

p7»*  —  ")  ob  SOP  1896,  99  u.  301 ;  mit  Kärtchen.  —  Dans  le  Grand  Brg. 
d«  »  ~  ^  AnnG6ogr.  VI  (1897),  147 ;  K.  1:1  500000.  —  *»)  B.  S.  gÄol. 
je^ance,  Ser.  3,  Bd.  22,  306.  Rez.  Fischer  PM  1896,  LB  202.  —  «>)  Progr. 
Yl™.  Bnnslan  1895.  Rea.  Sohenck  PM  189Ö,  LB  759.  —  ^i)  Die  Regentschaft 
,  18»5.  Bes.  Fiaefaer  PM  1896,  LB  T51.  —  «)  Voyage  en  Tnniais. 
iSi  D  ^<5lier  PM  1895,  LB  750.  —  63)  La  Tunisie  agricole.  Tunis 

IMa  V^'  ebenda  753.  —  ^)  Manuel  de  l'^igrant  en  Tnmsie.  Paris. 

Ita.  FiMher  ebenda  Ibi^. 


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181 


F.  Hahn,  Foitaehritte  der  XJiadwkaiide  in  Afrika. 


des  vielgenannten  Biserta  in  einen  mächtigen  Kriegabafen  dringend 
fordern.  Ein  Ausschnitt  aus  der  200000teiligen  Karte  von  Tunesien 
ist  beigegeben  ^^).  Der  dänische  Oi&zier  Braun  hat  von  Gabes 
aus  mehrere  fixkorsioneiii  aneh  bis  ib  dem  sttdlidisten  gegen  Gha- 
dames  vorgeBehobenen  Posten  der  Franzoeeiiy  unternommen.  Der 
Bericht  über  seine  Yorwiegend  ethnographisehe  Beise  bietet  einigw 
Inteieaee^)«  Bertbolooi  ein  framSslBober  Militärarzt,  hatte 
schon  1882 — 85  die  südlichste  Provinz  Tunesiens ,  Arad,  durch- 
streift. Seine  erst  spät  veröfiPentlichten  Bemerkungen  sind  sehr 
brauchbar. 

Si-Salem-Bu-Grara  an  der  Bucht  von  Gerba  wird  als  einer  der 
besten  Ausgangspunkte  für  die   übrigens  jetzt  seltener  erörterte 

französische  Saharababn  bezeichnete'^). 

Von  Oabes  über  Gbadames  nach  Gbat  wollte  mit  einer,  wie  es  scheint,  ohne 
die  nötige  Umsicht  anegerttsteten  Expedition  der  Marquis  da  Morii  Tordringen, 
er  wnrde  jedoch  bei  Ghadames  am  10.  Juni  1896  ermordetes).  Dieser  Vorfall 
beweist,  dafs  die  Zustände  an  der  Grenze  der  französiBcben  Herrschaft  seit  der 
flattersschen  Katastrophe  (die  durch  ein  lesenswertes  Buch  von  Bernard^) 
viedar  in  Briimerung  gebracht  wird)  sieht  ▼esentlick  bmer  geworden  ifad, 
ebflSiO  aber  auch,  dafs  die  von  Bohlfs  so  oft  auegaqiMaliMiail  Ansichten  über 
das  gegen  die  Wttatanatimine  einanaohlagende  Verfahren  aodi  immer  antreffen. 

Cazemajou  und  Dumas  haben  1893  ein  genaues  Itinerar 
(Hin-  und  Rückweg  etwas  abweichender  Weg)  von  der  Oase  Nefta 
nach  Ghadames  aufgenommen;  diese  neue  Route  hat  grofse  stra- 
tegische und  kommerzielle  Bedeutung,  da  sie  fast  gar  keine  Natur- 
hindemisse  bietet ^0).  Staudingers  Aufsatz  über  die  Schotts  be- 
ruht im  wesentlichen  auf  den  im  yorigeu  Bericht  unter  Nr.  48  er* 
wfthnten  Arbaten  VuillotsSi).  Eapt  de  Lar  minat  hat  eine  Stodis 
aber  die  TenaivIbnDeii  im  tunesiseh-tripolitMiisQiien  GrensgebisI 
herausgegeben,  die  sieh  mit  der  geologischen  Gesohiehte  das  0s* 
biets,  mit  der  atmosphärisohen  Erosion ,  d«a  Verinderungen  dar 
Wasseninnen  n.  dgL  besohSftigt 

4.  lir^M  und  Cifrmmöa,  D'Attanoux  suchte  naohsuirassn, 
daJs  Bohl&*  Wort:  „Wem  Tripoüs  su&llen  wiid,  dem  wird  der 
Sudan  gehdren"  heute  nicht  mehr  zutri£Ft,  da  der  Weg  durch  die 
WOste  die  wesÜichen  Zugangsstralsen  zum  Sudan  nicht  mehr  er- 
setzen kann^).  Mit  dem  Handel  von  Tripolis  hat  sich  auch 
Bricohetti -Robecchi  beschäftigt 6^).  Cowpers  Reisen  be- 
weisen^ wie  nahe  gerade  in  TripoUtanien  das  Unbekannte  noch  ao 
das  Mittelmeer  heranreicht. 

Der  Reisende  erforschte  auf  swei  Expeditionen  das  Taghona-  (Tarhona)  nad 
ehaTian-(6haiiaa)eebiifa  im  80  voa  Tripolis,  und  swar  wollta  er  hanptsächUch 
Dankmaler  des  Attartuia  awMhiea,  van  danaa  er  snah  nblraieka  gafandfls  asd 

*^  ianQ^ogr.  IV,  464.  —  «)  Huieboeme  i  Syd- Tunis.  Kopenhsgen  1996. 
Baa.  Fiaaher  PM  1895,  LH  7SS.  —  ^  ihade  gtognphiqne  et  ieonomiqne  su 
la  proTince  de  l'Arad.  Tunis  1894.  Rez  Fischer  PM  1896,  LB  512.  —  88)  pM 
1896,  171.  CßSGP  1896,  259.  Qeogr.  Äundsch.  ilX,  254.  —  «>)  Deax  misaions 
taqaiaaa  ahaa  lea  Tbaareg.  Alger  1896.  Bes.  Hahn  PM  1897,  LB  138.  —  ")  BBÖ 
Pari«,  8er.  7,  Bd.  17,  145;  Kte.  1 : 400000.  —  «)  6Z  I,  692.  —  ^)  AnnQfiogf. 
Y,  386.  —  «8)  Ebenda  6,  19$.  —      Ifamona  Soa.  gaagr.  itaU  S  (1896),  103. 


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NordaCrika. 


188 


abgebildet  hat  Doch  hat  er  auch  zur  Landes-  und  Volkskuode  der  Gegenwart 
ffiaig«  beigetragen;  sein  Berieht  erg&ut  die  Anftben  von  Barth U).  Viele  Be- 

ikhtignngen  zar  Geschichte  des  grofsen  Reisenden  HorncmanD  gab  Pah  de  in 
Orefeld^).  A.  Rainaud  hat  (und  zwar  lateinisch)  alles  zusaraniengeBtellt,  was 
sich  über  die  physischen  Verhältnisse  der  Cyrenaica  im  Altertum  ermitteln  liefe, 
ffittbei  vtgßhvk  lidi  aneli  naaehe  Ansbliek»  anf  dia  Qagenwart^). 

5.  Igyptm  wid  ägyptuehir  Sudan.  Eine  aÜBeitig  befriedigende, 
auf  dam  Standpunkt  der  heutigen  Erdkunde  stehende  Daratellung 
der  Landes-  und  Volkakande  des  fTillandes  fehlt  nooh  immer.  An^ 

desFrhrn.  y.  Firoka  zablenreiches  und  sehr  dankenswertes  Werk 
berücksichtigt  hauptsächlich  die  wirtschaftlichen  Zustände  Ägyptens  6®). 
Bei  der  Benutzung  sind  die  wichtigen  Bemerkungen  Schweinfurths  ^ö) 
und  V.  Luachans '^0)  nicht  unbeachtet  zu  Ifissen.  Die  teils  politisch- 
polemiachen,  teils  touristisch  schildernden  Werke  von  Hron'^l), 
H.  Alis  (=  H.  Percher)''2)  und  Pensa"^^)  enthalten  nur  einzelne 
für  uns  brauchbare  Kapitel.  Pollard s  das  Nilthal  von  Kairo 
Im  Wadi  Haifa  umfassende  Reise-  und  Denkmälerbeschreibung  soll 
andi  ids  eine  Art  Führer  dienen  74).  B  ä  d  e  k  e  r  s  längst  nicht  blofs 
bai  Kilreisenden  eingebürgertes  Handbuch  ist  kttrsUoh  in  vierter, 
in  einen  einaigen  Band  zusammengezogener  Auflage  ersohienen  7^). 
Ms  der  Text  Tielfach  gekOrst  wurde,  mag  wohl  aus  pndctasehen 
Rücksichten  nötig  gewesen  sein,  wird  aber  gewift  vielfach  bedauert 
werden.  Die  Sinairouten  sind  in  den  Band  „Palästina"  verwiesen. 
Auch  Murraya  gleichfalls  nüteliohes  Handbuch  ist  neubearbeitot 
wieder  aufgelegt  worden  "^6). 

Von  Einzelerbeiten  merke  ich  noch  folgende  an:  R.  H.  Brown  und  W.  E. 
otritin  gaben  eine  mit  schonen  Abbildungen  versehene  Geschichte  des  grofsen 
StauT^erkes  (barrage)  an  der  Deltaspitze  heraus 'T).    G.  Sehwein furths  Karte 

Umgegend  von  Heluan  (als  Beispiel  der  Wüsten -Denudation)  in  1  :  30000 
1897)  ist  jedenfalls  sehr  wertvoll,  mir  aber  noch  nicht  zu  Gesicht  ge- 
«mn^  Dtt  TerbingnisToUe  Projekt  eines  grofsen  Stauwerkes  bei  Aeman  will 
"■jy 'MCh  nicht  zur  Ruhe  kommen,  wenn  auch  die  Hauptgefahr  abgewendet 
■wintw).  Aus  Stuart-Monorieffs  Vortrag  über  den  Nil  merkt  raan  das 
Mdamni,  dafs  der  ursprüngliche  Plan  nicht  zur  Ausführung  kommt,  deutlich 
genug  heraus 79).  Borohardts  Untennehnagen  haben  klar  gezeigt,  dafa  aneh 
AM  reduzierte  Projekt  für  Philae  und  den  Charakter  der  ganzen  Landschaft 
bT'^V'^  Mhr  nachteilig  sein  würde«)).  Die  kleinen  Beiträge  von  Lyons  und 
alundsll  zur  Kunde  der  ägyptischen  Oasen  haben  für  die  Klimatologie  einige 
^edeutuDg   Lyons  bespricht  Ghargeh  and  Daobein),  BlondaU  Chargeh,  Daehel» 

86)  Gj  (mit  £  1:500000);  ebenda  VII,  551  über  die  aweite  Ex- 

Mr«on;  vgl,  auch  Scott.  GMag.  189R,  l.  —  66)  PM  i895,  126;  erweitert  in 
•"Wo  Hefte  der  Yirchowschen  Vortragsammlung.  —  W)  Quid  de  natura  &c. 
PuTlf."  monnmeDta  &c.  tradiderlnt  Paris  1894.    Re«.  W.  Bnga 

S  7«  '  ^^^OQ.  —  68)  igypten  1894.  2  Bde.  Berlin  1895  f.  -  e»)  PM  189«, 
IM»    "i^  VhGsE  1896,  438.  —  71)  Ägypten  u.  die  ägyptische  Frage.  Lpz. 

w».  78)  Promenade  en  Egypte.  Paris  1895.  —  ^  L'ügypte  et  le  Soudan 
2?S??   ^r''  '1—^«  "nB««-       Sobweinfurth  PM  1896,  LB  748 

ftj    -  ~~    )  The  Land  of  the  raonuments.  London  1896.  —  75)  Lpz.  1897.  — 

Jljwdon  1896.  —  77)  fiietory  of  the  Barrage  at  the  head  of  the  Delto  of 
Wi.  UUro  1896.  —  78)  pM  1895,  295.  —  79)  Nat  LI,  444  ;  vgl.  auch  Crook 
jn  Jonra.  Manchester  G.S.  XI,  186,  sowie  Pearsall  im  Scott.  GMag.  ib95,  393.  — 

Ui    \^^^^^^''  ^^96'  Nr.  XLV,  1199.  —  M)  BuU.8oÄ.KhWiT.Geogr.,  8er.  4,. 

•M.  —  ö3)  Ebendj^  267. 


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184 


£.  üabn,  Fortiehritte  der  Landsrkand«  in  Afrika. 


Bent  führte  eine  interessante   Heise  an   der  Westküste  des 

Roten  Meeres  von  Kosseir  über  Berenice  bis  Suakin  aus. 

Genauer  erforscht  wurden  die  Bergländer  landeinwärts  von  Bas  £lba  und 
Bu  Bomjt.  D«r  Eeiaoidt  ging  Toixugaweiae  den  Spuren  alter  Kvltnr  nidi;  die 
Karte  enthüt  aber  auch  geoloigieehe  Angaben^. 

J.  T.  Flayfair-Heatley  beseioibnet  Akik  (450  engl.  Meilen 
yon  Khartum)  als  den  besten  Hafen  am  Boten  Meer  für  den  Ver- 
kehr mit  den  Nilländern 

Die  Wiedereroberung  des  ägyptischen  Sudan  hat  1896  begonnen. 
Die  englischen  Zeitungen  und  Zeitschriften  sind  voll  von  Berichten 
und  Bildern  über  den  zweiten  Nilfeldzug**.  Sir  Charles  Wil- 
son hat  die  Hilf8([uellen  und  Aussichten  des  ägyptischen  Sudan 
ausführlich  besprochen ;  er  rät  zum  baldigen  Bau  einer  Bahn  von 
Berber  nach  Suakin^).  Dal  Verme  schrieb  eine  Geschichte  des 
Mahdistenau&tandes^;  viel  wichtiger  iat  aber  das  spannende  Werki 
welches  einer  der  Gefiingenen  des  Ehalifen,  der  1895  gliioUich  ent^ 
wiohene  Slatin-Paschai  über  eeine  Erlebnine  und  den  Mahdis- 
mxa  herauBgegeben  hat^). 

III.  Abessinien,  Galla-  und  Somaliländer. 

1.  Eritrea  und  Ahessmien.  Die  Kriegsereignisse  in  den  afrikani- 
schen Besitzungen  Italiens  waren  der  wissenschaftlichen  Erforschung 
natürlich  nicht  günstig.  Doch  enthalten  die  mannigfachen  amtlichen 
Schriften  meist  auch  geographisches  Material.  Über  die  im  vor. 
Bericht  unter  92  erwähnte  Karte  in  1  :  1  Mill.  hat  v.  Bruch- 
faansen  eine  eingehende  kritische  Anzeige  geschrieben^). 

Balla  Vedoyas  grolSse  Karte  von  „Etiopien  nnd  Somafien'* 
ist  mehr  2ur  allgemeinen  Orientierung  als  sum  Detailstudium  be> 
stimmt,  immerbin  aber  dankenswert^.  Dem  amtliohen  Bericht 
Baratieris  Über  die  Operationen  im  Dez.  1894  und  Jan.  1895 
sind  mehrere  Karten  ^  namentlich  eine  Übersichtskarte  der  Gegend 
zwischen  Asmara,  Adua  und  Adigrat  in  1:400000,  beigegeben  ^0). 
Ein  1895  erschienenes  Grünbuch  enthält  besonders  Nachrichten 
über  den  Stamm  der  Baza  oder  Cunama,  der  zwischen  dem  Mareb- 
Gasch  und  dem  Setit  sitzt.  Er  scheint  weniger  zahlreich  zu  sein, 
als  Munzinger  annahm  91).  Mehrere  andere  Grünbücher  sind  vor- 
wiegend militärischen  Inhalts,  aber  für  Spezialforscher  natürlich 
auch  zu  beachten  92).  Die  Schriften  von  Paronelli,  Nazari 
und  Fr  an  ohetti  sind  kolonialpolitisoh  und  miUtärisoh^)  ^)  ^^).  Aus 

^)  GJ  VIII,  335.  —  84)  Seott.  GMag.  1896,  671.  —  ^)  Vorläufige  Notiz 
Nat.  LiV,  588.  —  88)  i  Dervisci  nel  Sudan  Egiziano.  Rom  1894.  Eez.  Scbwein- 
InrÖi  PM  1895,  LB  205.  —       Feuer  und  Schwert  im  Sudan.  Leipzig  1896. 

PM  1895,  LB  6d2»b.  _  88)  Tariii  1896.  9  Ausgaben  in  1 : 8  Mill.  u.  1 :  sm 
Vgl.  V.  Bruchhausens  krit.  Anzeige  PM  1895,  LB  768ab.  —  ^)  Opprazioni  per 
la  difesa  della  colonia  Eritrea  See  Rom  1895.  Eez.  t.  Bruchhausen  ebenda  772. 
")  Agordat— Oaatala.  Docuraenti  diploraatici  &c.  Rom  1895.  Ee».  t.  Brudi- 
hausen  ebenda  773.  —  92)  Aufgezählt  PM  1896,  LB  741 ;  vgl.  auch  unten  Nr.  107.  — 
^)  Amba  Alagi  e  MakaUö.  Como  1896.  —  M)  La  eoloniuasione  della  £rttrea. 


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Abessinien,  Galla-  und  Somaliländer. 


186 


ILassftjas  gioAem  Werk  igt  ein  für  weiten  Erdte  IteBÜmmter 
Am\tg  Teftmrtaltet  worden^. 

Tod  aUgomeinereii  Arbeiten  von  Niohtitalienern  erwähne  ieh 
T.  BruohhansenB  aaberordentlich  klare  und  brauclibare  Abhand- 
laog^.  An  die  .8chweinfurth-Sühö  11  ersehe  Reise  erinnern 
Boeh  zwei  sehr  ansprechende  kleinere  Berichte^) 

Die  ältere  Geschichte  und  Topographie  der  abessinisch-BÜdarabi- 
sclien  Länder  hat  Glaser  in  einem  eingebenden,  aber  ziemlich 
polemischen  und  zu  manchem  Widerspruch  Anlafs  gebenden  Werke 
behandelt  100).  Vanderheyms  kleines  Buch  wirft  auf  heutige 
abessinische  Zustände  scharfes  Licht  ^^l), 

Hassensteia  hat  es  sehr  wahrscheinlich  gemaclit,  daTs  der  tou  Vanderkeym 
bmehto  »»AbbBbee**  iil«ht  Donaldion  Smiths  (t.  «.)  Abaya,  •ondtn  oin  atwas 
•Srdlicherer,  tob  B*Abbidio  wwihDtw  8«a  Abba  oder  Abbila  gowom  iot^^. 

2.  Im  Somaliknde  waren  wieder  mehrere  Expeditionen  thätig; 
€1  ilt  hior  freilich  schwer,  zu  enteobeiden,  ob  die  wiseenBohafUiohe 
Forschung  oder  das  JagdinteresM  Überwiegt.  Über  ältere,  schon 
zum  Abschlufs  gekommene  Reisen  liegen  noch  folgende  Veröffent- 
lichungen vor: 

fiottegos  und  Grixonis  erste  grofse  Expedition  ist  in  einem  sehr  inhalt- 
wiehaD,  aber  unbequem  angeordneten  Reisewerk  beschrieben ,  das  namentlich  für 
Vdkfrkunde  und  Tiergeographie  wiehtig  itt.  Binen  Qltnspunkt  dee  Buches  bildet 
die  Beschreibung  der  Torher  so  gut  wie  unbekannten  Stadt  Lugh  am  Juba^^S). 
Uber  Swaynes  nicht  weniger  als  17  Jagdreisen  und  amtliche  Expeditionen  im 
8«ulilind  itt  auch  «Sn  niiinmenfaasender  Bericht  erschienen,  der  fireilich  die 
Jigdibenteuer  und  die  Reiseanweisungen  für  Jäger  sehr  in  den  Vordergrund 
•teilt Auf  Grund  der  Papiere,  welche  die  Reisebegleiter  des  Fürsten 
Kuspoli  heimbrachten,  bat  MilloaeTich  noch  einen  ausführlicben  Bericht 
tbir  den  Iststen  Teil  der  Reiee  entworfen.  Aafcer  den  Tesebfidm  und  Auf- 
nahmen  sind  auch  wichtige  botanische  Sammlungen  gerettet  worden l'''^).  Der 
»ohlbekannte  Ro b  ec c h i -  B  ric c h  et ti  hat  über  einen  früheren,  raonatelangen 
Anffliithilt  in  Harrar  ein  erzählendes  Werk  herausgegeben  i**).  Endlich  bringt 
«in  italienisches  Qrttnbveh  eine  Meoge  Ton  geographiiehea  und  ethnographiidioa 
Koticen  über  die  italienische  Somaliküste,  die  meiet  Ton  des  Kommandaiiteii  der 
»rlegsgchiffe  gesammelt  worden  sindi07). 

Die  wichtigste  der  neuesten  Expeditionen  war  die  des  Ameri- 
kaners Dr.  Donaldson  Smith  (s.  GJb.  XVIIT,  108). 

^""ith,  der  Juli  1894  von  Berbera  aufgebrochen  war,  passierte  das  Qaell- 
{•Uct^dei  Webbi-Sebebeli,  besuchte  die  merkwürdige  Arussi- Siedelung  Schech 

Cwale  189  5.  —  95)  L'avvenire  della  colonia  Eritrea,  Rom  1895,  Nr.  93-95;  angei. 
«reb  T.  Bruchhausen  PM  1896,  LB  Ö19— 520b.  —  »ö)  Abissinia  e  fra  i  Galla, 
oaiie  memorie  del  Cerd.HMBeji.  Florette  1895.  Bei.  BohUi  PH  1896,  LB  906.  — 
f  »K  in  Afrika.  Achtes  Beiheft  zum  Militär -WoohenM.  Ree.  Schwein- 

jwiü  PM  1895^  LB  771.  —  öS)  Schöller,  Witt,  über  raeine  Reise  in  der  Colonia 
rj**,  1895.    Rez.  v.  Brucbbausen  PM  1895,  LB  770.  —  M)  gchwein- 

k.       Pf«8ente  e  l'arTenire  della  Colonia  Rritree.  Mailand  1894.  Bei.  Braeh- 
Musen  ebenda  219.  —  lOO)  Die  Abessinier  in  Arabien  u  Afrika  auf  Grund  neu- 
inwhriften.  München  1895.    Rez.  Schweinf.  PM  1895,  LB  774;  TgL 
SV?:  —       Une  ExpWition  avec  le  Negous  M6n61ik.  Paris  1896.— 

thr    l  If^''      ~  ^i*»*»»  eaplorato.  Born  1895.  —  IW)  Seyenteen  tripe 

Or  VT  J^"*^"^'  L*^*'!^^'^"  '895.  —  i*^)  Mem.  Soc.  Geogr.  Ital.  V,  Pt.  1.  VgL 
2L  I«??* -üarrar.  Mailand  1896.  —       SomaUa  lUliana  1885—95. 
«M.  Rez.  T.  Braehbaueea  PM  1896,  LB  741,  Nr.  8. 


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I 


136  F.  Hahn,  Fortochritte  der  Länderkunde  in  Afrika. 

HiUMia,  die  ein«  bltthende  ttobammedanuehe  Obs«  in  heidirisdieT  Umgebuog  und 
ein  grofses  Handelszentrani  darstellt  (etwa  7**  40'  N.  Br.,  40°  40'  Östl.  t.  Gr.), 
wurde  aber  durch  Abesainier  verhindert,  gerade  nach  W  in  die  Gegend,  in  wel- 
cher offenbar  das  Omoproblem  za  lösen  war,  vorzudringen.  Doch  wurden  am 
Web  (der  in  den  Jnba  geht)  die  tnaebeineiid  lehr  grofeartigen  HifhleB  tob  Wyndlawii 
(nach  Bs  Benennung)  besacht,  dann  wurde  das  Land  zwischen  Schebeli  and  Jnbt 
durchzogen  und  der  letztere  Flufs  oberhalb  von  Lugh  gekreuzt.  Endlich  kam  ei 
zu  einem  glänzenden  Yorstols  nach  W,  auf  welchem  der  Abaya-See,  der  von 
Zwergstlmaen  umtrohBte  8tepbtnie-8ee  und  eeblieleUeh  ancb  das  Oslhifer  dei 
Budolf'Sees  untersucht  und  nordlich  von  letzterem  See  eine  Exknrsion  bis  6°  N. 
Br.  unternommen  wurde.  Die  Lösunp  des  ^rofsen  hydrographischen  Problem» 
dieser  Gegend  gelang  nicht  vüUig,  die  Ergebnisse  sind  aber  sonst  sehr  befrie* 
diijeDd.  Neu  ist  Boeb  die  Lttcke  swiseben  Smitbs  nStrdliebsteai  (0*  05')  und 
Borellis  südlichstem  Punkt  (etwa  7°)  auszufüllen.  Die  Expeditien  endete  am 
25.  Oktober  ISO.*)  in  Lamu^oe),  —  Ki^e  Erj^änzung  zu  Smiths  Reise  scheint  die 
Boute  von  M  ain war ing,  Christie  und  Sparrow  zu  bieten,  welche  1894 
in  der  Gegend  iwischen  SeaMbme  und  dem  TngTarfli,  sowie  nooh  westiieb 
davon  bis  zum  42.**  Ö.  L.  thatig  waren.  Smiths  Ererthal  wird  hier  als  Korayo 
bezeichnet,  im  ganzen  stimmen  aber  die  Berichte  gut  überein Von  Berbers 
felis  drang  auch  Ffirst  Demeter  Qhika  Comanesti  1895  in  das  Innere  eis. 
Es  gelang  ihm,  den  Webi  Schebeli  (43°  28'  ö.  t.  Gr.)  zu  Überschreiten  ind  Mflb 
bis  ö**  4'  N.  Br.  vorzudringen.  Die  Route  wurde  mit  Uhr  und  Kompafs  genau  anf- 
genommen,  79  üöhenmessungen  sind  angestellt  worden;  aneh  sonst  wurde  das 
Liad  tielse&tlg  erforsebt^i^.  Hftuptsieblieb  tun  fBr  femerikuieebe  Museen  Tiere  sn 
sammelBf  Ist  Dr.  Slliot  mit  Dodson,  einem  Begleiter  Denaldson  Smiths,  m 
Berbers  aus  vorgedrungen  und  hat  auf  zwei  Expeditionen  zunächst  das  Land 
östlich  und  sttdlich  von  Berbers  auf  teilweise  neuen  Wegen  durchforscht;  auf 
efaier  dritten  Beise  wurde  die  Wüste  Htvd  bis  nt  einem  82  km  tob  Mflrail  ent- 
fernten Punkte  durchzogen.  Die  Hitze  scheint  eine  ganz  anfsergewohnlicbe  ge- 
wesen zu  sein.  Die  Sammlungen  des  Reisenden  sind  sehr  reich ^").  Parkinson 
will  das  Land  im  SO  von  Berbera  genau  aufnehmen;  er  hat  vorläufige  Notizen 
aa  die  B.  0.  S.  gesebiektii*). 

Von  Sttdottmi  her  hat  Bottego  nooh  im  Herhtt  1895  eine 
sweite  groike  Rum  angetreten. 

Er  gründete  in  Lngh  eine  StatieB,  deren  Lage  er  zu  8°  48'  20"  N.  Br.  und 

42''  50'  40"  ö.  V.  Gr.  bestimmte ,  erreichte  glücklich  den  Rudolfsee,  soll  aber 
auf  dem  Bückweg  snr  Küste  ermordet  worden  sein^^^).  An  der  Ostküste  des 
Bndelfsees  bat  aneb  der  englische  Jäger  A.  H.  Neumann  Exkursionen  sss- 
gelllbrt,  über  die  Näheres  abzuwarten  ist^^^).    Der  wohlbekannte  italieaisdie 

Beisende  Cecchi  ist  mit  einer  gröfseren  Expedition  bei  einem  Vorstofs  TOÄ 
Indischen  Ozean  zum  Webbi  Schebeli  von  den  Somali  ermordet  worden"^). 

* 

IV.  Ostafrika. 

1.  Brüüches  Geltet.  OiV  Rodengestalt  Britisch  -  Ostafrikas  ist 
durch  eine  Reihe  neuer  ^Expeditionen ,  sowie  wertvolle  Veröffent- 
lichungen über  altern  wesüntiich  besser  bekannt  geworden.  Gustav 
Denhardt  ist  1896  nach  sechsjährigem  Aufenthalt  in  OatafriH 
naoli  DeutsoblaQd  zurückgekehrt;  er  hat  namentlich  zwei  Ezpedi* 
tionen  den  Tana  aufwarte  bis  zu  den  Fallen  unternommen »  von 

^  QJ  Vm,  120  u.  221,  mit  Ktn  in  1  :  IMill.  und  Abbild.;  danach  PM 
1897,  7,  mit  sehr  guter  Kte  in  1  :  2Mill.  Dies  bis  jetzt  die  Hauptberichte.  — 
«»)  QJ  VI,  474.  —  nO)  PM  1896,  246;  mit  Kte  in  1 :  2  MiU.  —  "1)  PM  18»«, 
171.  Geogr.  Bnadseha«  XIX,  188.  —  uS)  0J  JX,  2M.  —  i»)  PM  1895,  221; 
1896,  171  u.  266.  Näheres  im  BvU.  der  It,  Oeegr.  Ges.  —  PM  1896, 
266.  —  iiß)  QJ  IX,  230  u.  v.  a. 


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OsUfrika. 


187 


denen  die  zweite  besonders  Höhenmessungen  gewidmet  war^^C). 
£in  groiser  Teil  des  Taiialaiifea  kt  aucb  Ton  dem  engliBohen 
Minioiiar  Ormerod  beeaoht  worden. 

Br  voUte  hanptaachlioh  ethnographische  Studien  treiben  und  die  Volksdichte 
«■itteln.  Das  Ergebnis  war  ein  ähnliches  wie  in  anderen  Teilen  Afrikas,  die 
B«vUeruDg  war  bisher  weit  überschätzt.  Ormerod  fand  am  Tana  nur  eine  Be- 
Tölkerang  tob  18-  bii  19000  Köpfen ,  wUnrend  mui  fiHhor  60000  ugmottMeB 
Latte'^').  —  Am  Athi  ist  1895  John  Ainaworth  th&tig  gewaaon;  er  liftt  eine 
Anzahl  der  kleinen,  anscheinend  ziemlich  isolierten  Berggmppen  zwischen  1°  20' 
osd  r  40 '  S.  Br.  beaueht  Übrigens  waren  diese  Gegenden  bereits  von  Krapf 
Mit  worden 

Über  die  Reisen  von  Gregory  zum  Kenia  und  Baringo-See  ist 
flin  sehr  gebaltreidiea  Reuewerk,  eins  der  beeten  ttber  dkee  Gegen- 
den, erBobienen 

Besonders  die  Kenntnis  des  Kenia  —  der  aber  bei  den  Kikäfä  „Eilinyaga" 
heilst —  ist  sehr  dadurch  gefördert  worden;  das  Buch  enthiilt  auch  wichtige 
Ansichten  der  Keniagletscher.  —  Nicht  ganz  so  hochstehend,  wenn  auch  immer- 
Uii  «in  wertroller  Beitrag  snr  Landeskunde,  ist  das  Werk  der  Astor  Chanl«r- 
SipeditioiiUB).  (George  Kolb  hat  1894—96  zwei  Expeditionen  zum  KeDia 
UaterDomnen;  es  wurde  besonders  der  ostliche  und  nordöstliche  Abfall  des  Berges 
ud  der  2000m  hoch  liegende,  von  Nenmann  1894  entdeckte  Ngangasee  unter- 
ncht.  Der  Torlinflg»  Berieht  des  Reisenden  enthSlt  sehen  viel  Neues  IS^* 
Hobley  besuchte  zunächst  die  Shimbaberge  im  SW  von  Momba8'22),  Januar 
1896  hat  dann  der  Reisende  den  vulkanischen  Berg  Elgon  umwandert  und  dabei 
HA  putes  Land  und  Volksatärame  gefunden,  welche  bisher  aufser  aller  Beziehung 
rar  Eftste  standen.  Der  Nuae  Blgon  i«t  unbekannt;  der  Berg  ist  besser 
„Masawa"  au  nennen 

Colville  bat  die  Kämpfe  gegen  Kabrega  höchst  anschaulich 
geschildert  und  damit  auch  einen  Beitrag  inr  Landeslronde  Ugandas 

und  seiner  Umgebung  geliefert  124). 

Die  Sease- Inseln  im  Victoriasee,  welche  von  einer  durch  den 
Bürgerkrieg  sehr  zusammengeschmolzenen,  teilweise  noch  Anthropo- 
phagie treibenden  Bevölkerung  bewohnt  werden,  hat  Pater  Brard 
«ÄUm  1893  zehn  Tage  laug  durchstreift.  Die  Inseln  haben  sehr 
«M^gehnäfsige  Umrisse  125). 

DttBvreMeri  ist  (GJb.  XVIII,  164)  von  Scott  EUiot,  der  auf  einer 
WMISietiden  Eeise  durch  das  britisehe  Ostafrika  begriffen  war,  näher  untersucht 
joifdaii.  Das  Buch  des  Heisenden  macht  keinen  ganz  befriedigenden  Eindruck, 
w  aoGh  zu  Tieles  hypothetisch  ist;  auch  bricht  grofse  Feindseligkeit  gegen 
dentsche  Reisende  und  Poraeher  tberall  dnreh)^.  Soott  Blliot  besprieht  nueh 
Jelfach  die  Verkehrswege,  StrsTeen-  und  BthnplSne  Ostafrikas;  ebenso  hat 
»olater  über  den  Bau  der  Wege  sum  YietoriMee  wiederholt  Bericht  erstattet^?). 

^-  In  Ikutach-OHafrÜM  ist  im  gansen  Erfreuliches  geleistet 

worden. 

frfu^j  ^  ■  ^^^^^^  fortgesetzt  worden,  und  nicht  unbedeutende 

Teils  des  Westens  und  Nordwestens  der  Kolonie  sind  unter  Verarbeitung  der 

.         "VhGsE  189G,  514.  ~  117)  GJ  VIII,  283;  mit  Kärtchen.  —  "8)  GJ  VII, 
^"  ia  1 :  ÖOOOOO.  —  "9)  The  Great  Rift  Valley.  London  1896.  —  ^20)  Through 
l!*?      Desert.  London  1896.   Vgl.  auch  Nat.  LLV,  313.  —  i2i)  PM  1896, 
;  K.  in  l :  1  Hill.  —  MJ)      y,  659.  —  M8)  GJ  IX,  1 78  ;  K.  ittl :  600000.  — 
l.  Jif  ^^^e  Springs.  London  1895.  —  '25)  PM  189.5.  169;  K.  in 

t.aoooOO.  -.128)  ^  Naturalist  in  Mid-Afrioa.  London  1896.  Vgl.  auch  QJGeolS 
U,  es».  -  »)  0j  Yll,  662 ;  IX.  89. 


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188 


¥.  Ualm,  Fortschritte  der  LSnderktuide  in  Afrika. 


ErgebnisM  des  Onfen  QStsen  o.  a,  bereitt  eraehieneii^.  Aadi  die  Uodmidw 
Wliieiiioliaftiiahe  Beschreibung  Oetafrikas  schreitet  fort.  Insbesoodere  Englers 
pflanzengeoi^phische  Darstellung  enthält  landeskundlich  wichtige  Kapitel,  die 
auch  der  Ntdifbotaniker  nicht  übersehen  sollte^).  Auch  noch  eine  andere 
Arbeit  Bnglere  gehSrt  hierher^),  ebenso  Paul  Matseblea  anaamflieBfiMacB- 
dea  Weck  fiber  die  SSngetierfauna  des  Landes^^^).  —  Unter  den  sonstigen  Beiaa* 
werken  zeichnet  sich  das  von  Werther  durch  sehr  anschauliche  Schilderungen 
Ton  Land  und  Leuten  aus  *^).  M  e  i  n  e  c  k  e  ist  auf  seiner  im  Interesse  der 
ZaekerpflansiiDgeB  nnternommeBen  Reiae  niebt  Uber  Uaambara  bfnansgekemnca, 
sein  Buch  bietet  aber  Uber  die  gesamten  KQstengegenden  eine  gute  Orientierung'^'). 
Hans  Wagner  behandelt  in  einer  an  Litteraturangaben  reieben  Schrift MVerkehia* 
und  Handelsverhältnisse  Ostafrikas  **  ^^). 

3.  Gehen  wir  nun  zu  den  Einzelheiten   über.    Die  Inseln  des 

Sansibar -Archipels  werden  im  Auftrage  des  Leipziger  Vereins  für 

Erdkunde  von  Dr.  0.  Baumann  untersucht. 

Die  Beschreibung  der  deatecben  Insel  Mafia,  ein  treffliches  Beispiel  einer 
kleineren  landeskundlicbea  Hanograpbie,  aowie  die  ibnUehe  Daratelinng  Bansiban 

(mit  guten  Karten  und  Planen)  liegen  bereits  vor '34*),  Einige  Briefe  an  den 
Leipziger  Verein  geben  auch  über  andere  Inseln  und  die  Festlandküste  schon 
einige  Hotisen  ^6),  ttber  die  Küste  des  deutschen  Gebiets  und  die  Insel  Sansibir 
ist  ein  Segelhandbuch  erschienen,  daa  erata  derartige,  auf  deutaeben  YemeMiuigaa 
beruhende  Werk  in  Afrika  196). 

4.  Eine  kleine  Reise  in  die  Flufsgebiete  des  Ewangogo»  Mkusa 
und  Nyassa  (südliches  Usambara)  hat  1896  Eick  unternommen. 

Er  fand  viel  gutes  Land  137).  Woodward  lieferte  eine  etwas  primitiv  aus- 
sehende Karte  des  Bondelandes  im  östlichen  Uaambara  zwischen  dem  Sigi  nnd 
dem  Pangani,  eehlielat  eieb  jedoeb  (ket  nur  an  engUaebe  Beobaebtnngea  aa»^. 
Dia  Karte  ist  aber  reich  an  Ortsnamen,  v.  St.  Paul  Illaire  hat  die  einst  von 
Bnrton  entdeckten  Margareten  fälle  des  Pangani  beschrieben^).  Der  Unterlauf 
dea  Pangani  von  diesen  Fällen  bis  zum  Meere  wurde  von  Dr.  Bau  mann  anf- 
geaonmiaB.  Der  Hure,  der  aeine  MUndung  naeb  8  an  Terlegen  aebeint,  kann  m 
Fabraangen  von  nicht  über  Im  Tiefgang  bis  Chogwe  bei  Flut,  darüber  hinan« 
bia  8  km  unterhalb  der  Fälle  jederzeit  befahren  werden.  Daa  Thal  erscheint  für 
Znekerrohr,  Reis  und  Kaltee  geeignet  i^). 

5.  Am  Kilhnandioha/ro  beginnt  jetzt  immer  mehr  die  ruhige 
Forscherthätigkeit. 

Dr.  Wideumanu  schildert  die  Position  und  die  gesundheitlichen  TerUQt* 
nisse  der  1150  m  boeh  liegenden  Station  HoaebiUi).  Sehr  anregend  sind  Vol- 
kens' Schilderungen  seiner  Exkursionen  am  Berge  im  Nachlasse  des  ermor- 
deten Dr.  L  e  n  t  fanden  sich  zwei  Kartenblätter  in  1 :  50000,  welche  den  südöst- 
Uaben  Abbang  des  Massivs  zwischen  Moschi  und  Taveta  umfaesen.  Sie  aind  aaf 
1 : 100000  verkleinert  veröffentlicht  worden Wie  ee  aieh  mit  den  Abweichungen 
gegen  frühere  Karten  beim  Djalasee  verhält,  müssen  weitere  Forschungen  auf- 
klaren.  Zwischen  dem  Kilimandscharo  und  dem  Meru  hat  Leutn.  Merker  zwei 


^)  D.  KoL-Bl.  1895,  304 ;  1896,  422.  —  Die  Pflanzenwelt  Oetafribt 
und  der  Nachbargebieto.  8  Teile.  Berlin  1805.  —        Über  die  Gliederung  der 

Vegetation  von  Usambara.  Phys.  Abb.  der  Berl.  Ak.  aus  1894,  1.  —  ^^^)  Berlin 
1896.  —  MS)  Zum  Victoria  Nyanaa.  Berlin  1896.  Kea.Hahn  PM  1896,  LB  524.  — 
»■)  Ana  dem  Lande  der  SnabelL  Berlin  1895.  Kea.  Weybe  ebenda  623.  — 
184)  Frankfurt  a.  0.  2.  Aufl.  1896.  —  134*)  ßie  Insel  Mafia.  Leipzig  1896.  K.  m 
1  :  150000.  Die  Insel  Sansibar.  Lpz.  1897.  K.  in  1 :  200000,  Plan  in  1  :  10000.  — 
136)  MVE  Leipzig  1895,  1.  —  IM)  Berlin  1895.  —  Mitt.  Schutzgeb.  iX,  184.-- 
138)  QJ  VIU.  60S.  -  la»)  Leipa.  lUnatr.  Ztg.,  Nr.  2726  (1895).  -  ^  PM  1896 
59;  K.  in  1  :  80000.  —  i«)  Mitt.  Schutzgeb.  VIII,  288.  —  VbGaB  1890| 
162.  —  1*3)  Mitt.  Schtttageb.  IX,  Taf.  1  und  S.  42. 


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OtUfrika.  139 

kleine  Seen,  den  Nyoro  Lkateude  und  den  Ndoroto  melo,  entdeckt;  es 

6.  Wir  gehen  westlich  yom  KÜimandBohAro  weiter.  Oekar  N  e  a • 
mann  hat  fiher  seine  sehr  nmfiMsenden  Beinen  (GJb.  XYIIIi  Nr.  155), 
die  noh  in  grofter  Aaedehnong  «uoh  auf  englkohee  Gebiet  emtredk- 
teni  einen  sniammenliuHenden  Bericht  gegeben. 

Wenn  die  Reise  auch  als  vorwiegend  zoologische  bezeichnet  wird,  so  hatte  sie 
doch  auch  für  die  Topographie  und  die  Völkerkunde  gute  Ergebnissen^).  ~ 
Sehr  beachtenswert  war  die  Reise  des  Oberstleutn.  v.  Trotha,  der  1896  Tom 
Kilimandscharo  aus  sieh  d«m  Nordande  des  N&tronseea  zuwendete  und  dann  die 
Striche  im  S  der  Grenze  bis  zur  Moribucht  am  "Victoriasoc  durchzoc^.  Diese 
Gegend  war  bisher  wenig  durchforscht  worden,  v.  Trotha  hat  sehr  eingehende 
AoAihnen  uid  Meesungen  mitgebraeht  Kompanieftthrer  Johannei  ist 
1896  TOQ  Hoschi  nach  Umbngwe  gereist;  er  fand,  dafs  die  Landaciilflen  Grofs- 
Amscha  und  ümbugwe  sich  für  Viehzucht  eignen  würden;  Umbugwe  ist  aber 
wenig  gesoodi^?).  Dr.  Schöll  er  hat  1896  eine  gröfsere  ßeise  vom  Kilima- 
ndMiMn»  tu  üi  nwrdweillidier  Biehtung  angetreten,  die  sidi  auoli  anf  engliiohas 
Mdst  •ntr8«k«B  aoU^^. 

7.  Im  äufientm  NbrAimim  dee  dentsohen  Gebietes  hat  Eompanie- 

führer  Herrmann  zahlreiche  Höhlen  in  der  Gegend  von  Bukoba 
hm^if  die  in  Khegezeiten  tu.  Verstecken  benutst  werden  ^^). 

8.  Kehren  wir  wieder  nach  der  KQste  xarack,  um  die  sfid- 
licheren  Teile  des  Schatsgebietee  zu  mastem,  so  begegnen  wir  am 
BMfdji  mehreren  neuen  Untersuchungen. 

Ziegenhorn  hat  das  sich  von  7"  41'  bis  8°  13'  S.  Br.  ausdehnende, 
gewöhnlich  Simba  Uranga  genannte  Rufidjidelta  beschrieben  i^).  Bezirksamtmann 
Berg  hat  eliie  Beise  in  das  Kufidjidelta  unternommen,  um  die  von  Kons  bei 
Nyongoni  im  Überschwemmungsgebiet  des  Ruhoi  entdeekten  Sohwefelqnellen,  die 
rieh  iiber  eine  200  m  lange  und  50  m  breite  Fläche  erstrecken,  näher  zu  unter- 
mchen"»).  Leutn.  t.  .Grawert  hat  eine  Flufsfahrt  auf  dem  Rufidji  yon 
Imgolioe  Oerf  (etwaa  nnterhalh  der  F^nganischnellen)  strombwirte  gemacht  mid 
«iM  Skizze  geUefertUl). 

Richard  Kiepert  hat  die  neueren  Aufnahmen  deutscher 

Offiziere  in  Uhehe,  üsagara  und  JSgogo  auf  einer  trefflichen  Karte 

iD  1 : 500000  zusammengestellt;  Ton  Expeditionen  der  Jahre  1894 

und  1895  sind  dabei  u.  a.  die  von  Hermann,  Ramsay,  Böhmer, 

Maafg,   Fromm,    Engelhardt    und    Mankiewitz  berücksichtigt^^). 

Weule  hat  den  Stand  unserer  Kenntnisse  über  Land  und  Volk 

Wahehe  in  einem  Vortrage  dargelegt  ^^).     Die  TJluguruberge 

Oj'pkanii,  östlich  von  üsagara)  sind  von  Dr.  Stuhlmann  be- 

"imben  worden;  seine  Arbeit  ist  ein  sehr  guter  Beitrag  lur 

Landeakondel»).   Stuhlmanns  und  Sohlobaohs  in  den  Jahren 

1894  und  1895  in  dieser  Gegend  angestellte  Auftiahmen,  besonders 

Hohenmessnngen,  sind  in  einer  Karte  in  1:150000  verwertet 
worden  15*). 

^**)  Mitt.  Schutzgeb.  IX,  249;  K.  in  1  :  500000.  —  i«)  VhGsE  1895,  270; 
U8^  —        ^'  ÄoL-Bl.  1896,  610.  640.  —  U?)  Ebenda  286.  — 

J  n  ~       ^  Kel.-Bl.  1896,  709.  —  ^^O)  Mi«.  Sehutzgeb.  IX,  78.  — 

IT  .  1895,  619.  —  1Ö2)  Ebenda  1896,  287.  —  ^53)  Mitt.  Schutzgeb. 

JJj    u. Taf.  2.  —  löt)  viiüsE  1896,  467.  —  ^)  Mitt.  Schutegeb.  VIII.  209.  — 
Bbttda  a,  247  u.  Taf.  4. 


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140 


F.  Hahn»  Fortochritte  der  Landerkond«  in  Afrika. 


Die  Grflndiing  der  SUtioa  KUimatinde  in  Uhehe  beeehrieb  &onip«niefUii«r 
Prince^BT).  Von  Mpapwa  und  Kilimatinde  aas  wurde  1896  m»  £zpeditioi 
nach  Ügogo,  Irangi,  Burungi  und  üfionii  unter  Qlauning  unternommen,  auf  der 
die  Beuten  Mpapwa— Mkondoa  und  Uüomi — Tora — Kilimatinde — Mpapwa  auf* 
genommen  wurden  ii^.  Nteh  Inmgi  bat  anob  Pr.-Lante.  Wert  bar  eine  mm 
Sipedition  angetreten,  bei  der  auch  die  Ulaguruberge  wieder  Tiilieitig  mitaiaiuht 
wurden.    Vielfach  wurde  gutes  Land  gefunden  i^S). 

Leutn.  Fonck  II  hat  1896  einen  Teil  des  Malagarasithais  vom  Tasganyika- 
•ee  bis  m  die  NIhe  von  Njensa  unterauebt;  die  Branebbarkeit  des  Flnnei  iit 
sehr  gering; 

Von  Lindi  aus  hat  Kompanieführer  Fromm  einen  Marsch  an  den  etwas 
nördlicher  fliefsenden  Umbemkurru  unternommen,  wobei  Stämme  besucht  wurdea, 
die  noch  keine  Weiften  gesehen  hatten^). 

E.  Kiepert  hat  eine  grofse  Karte  (1  :  150000)  vom  Land  der  Wakonde 
(Deutsch- Kondeland)  im  Norden  des  Nyassa  entworfen,  welche  deutlich  zeigt,  wie 
viel  hier  im  Einzelnen  noch  zu  thun  bleibt ^^).  Im  NW  des  Nyassa,  am  Kiwira, 
bat  Bernhardt  Steinkohlen  entdeekt,  die  für  die  10  Dampfer  des  Sees  (8  og^ 
lische,  2  deutsche)  vielleicht  nützlich  werden  können '®3).  Über  die  deutsche 
Thätigkeit  am  Nyassa  orientiert  auch  Merenskys  Buch^^).  W.  H.  Nutt  bat 
Tom  Tangauyika  aus  den  seichten,  einem  riesigen  Schlammloch  vergleiabbinB 
BIkwasee  beenebt  vad  ttber  das  uuliegeade  Teriain  einige  Ksebiiehten  g^ 
saaunelt^). 

V.  Südafrika. 

1.  AUgemmnM,    Hassenateiii  entwarf  eine  sehr  bequeme  poU- 

tische  Übersichtskarte  von  Südafrika  in  1 :  1  Mill.,  S  u  p  a  n  schrieb 
einen  kurzen  statistisch- politischen  Text  dazu^^,  Südafrika  stand 
während  eines  grolisen  Teils  der  Berichtsperiode  ira  Vordergrund 
des  politischen  Interesses;  der  Aufstand  der  Matabele  und  Jameaons 
Einfall  in  Transvaal  riefen  eine  Menge  von  Broschüren  und  Artikeln 
hervor,  selten  von  wissenschaftlichem  Wert,  wenn  auch  in  jedem 
ein  kleines  Körnchen  zur  Landeskunde  stecken  mag.  Nar  einige 
allgemeine,  der  Geographie  etwas  näher  stehende  Werke  kSniwii 
genannt  werden.  Worsfolds  huitorisoh-poMtiadiee  Werk  ist  yor 
den  Breigniaaen  Ton  1895/96  endhienen,  nicht  ganz  ohne  koloni«!- 
pefitiaohe  Bedeutong,  aber  nioht  uiipwteüach  genug 

Beiaewetfce  leiehteren  Stüe  eebrieben  der  vielgereiste  Franaose  Leelereq 

(Hauptoisenbahnlinien,  Charakteristik  hervorragender  Politiker)!^  und  eine  Dame, 
Alice  Balfour  (Maschonaland,  Beira)i09).  Kirbys  Werk  gehört  in  das  wohl- 
bekannte Kapitel  der  Jagd-  und  Sportbücher,  macht  aber  einige  Anläufe  ra  tier* 
geographiiehen  UnterauchnngeniTt^.  Ed.  Fok  bat  aeinem  Jagdwerk  eine  etwas 
mehr  geographische  Schrift  folgen  lassen  "i).  Hauptsächlich  vom  Standpunkt  der 
Miaaion  reden  ächreiber,  Stewart  und  Buchner.  Der  erste  bespricht 
Kapiaod  and  Oeatieh*Blldweatafrikai72)^  der  aweite  hanpteieblioh  die  en^iidi* 


^5')  D.  K0I.-BI.  189Ä,  644;  mit  Skiise.  —  l«)  Ebenda  1896,  706.  — 
«9)  VhÖsE  1896,  429.  —  160)  Rol.-Bl.  1897,  98.  —  1«)  Ebenda  1896,  584.  — 
"2)  Mitt.  Schutzgeb.  VlU,  153  u.  Taf.  2.  —  i63)  QZ  U,  710.  —  "*)  Deutsche 
Arbeit  am  Nyaasa.  Berlin  1894.  Bes.  Weyhe  PM  1895,  LB  228.  — 
4  2  7.  —  166)  PM  1896,  88  u.  Taf.  7.  —  IW)  South  Äfrica.  London  1895.  Be«. 
Dove  PM  1896,  LB  226.  —  168)  k  travers  l'Afriquo  Australe.  Paris  1895.  Res. 
Schenck  I8dö,  LB  544.  —  Twelve  Hundred  milea  in  a  Waggon.  London 
1895.  —  170)  In  Hannta  of  Wild  Game.  London  1896.  Bea.  Weyhe  PM  1896, 
LB  227.  —  IH)  cap  au  Lac  Nyassa.  Paris  1897.  —  »>)  Pttnf  MonatO  ia 
Südafrika.  Barnten  1894.  Ree.  Doto  PJl  1896,  LB  543. 


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Südafrika. 


141 


UiflüonBstation  LoTedale  ^7^),  der  dritte  melur  den  öatliohen  Teil  des  Kaplandes  ^7*). 
IHeht  mintflnisant  ist  Seymoar  Forts  Versueh  einer  Kultur-  und  Bodenkarte 
Ton  Südafrika ,  der  Text  ist  aber  nur  ein  in  Zeiten  politischer  Erregung  gehal- 
tener Vortrag  ^7^).  Strubens  geologische  Karte  mit  Textheft  will  hauptsächliok 
die  weite  Aoadabinng  der  goldnluMidiii  Wltvataranu^adiiditaa  m^veiMii  «ad 
bik  kiNua  wifBenaekafUiohe  Zireeka^'^. 

2.  Fortugimtdm  OtM  am  Biiki^  (htan.  Der  Hurionar  W.  6. 

Anderson  hat  die  Ifttodung  des  Zangwe  oder  Zangwa  untersucht, 
der  dem  Sambesi  vom  S  ber  unterhaLb  der  Mündung  des  Schire 
nflie&t.   Ob  die  Hoffnungen  einer  brauchbaren  Waaserverbindooig 

bis  nach  Beira  sich  erfüllen  werden,  steht  noch  sehr  dahin 

Maller  hat  in  einer  Oiefsener  Dissertation  einen  sehr  brauchbaren  Anfang 
«hier  Landeskunde  dee  Gebiets  zwischen  Sambesi  und  Limpopo  gemacht 
Schifsleutnant  Ferraz  gab  eine  wesentlich  abweichendo Daratellviig  der  Bazaruto- 
Inseln  südlicli  vom  Sabi-Delta  in  1  :  200000,  ebenso  erschian  eine  neue  Darstel- 
Insg  der  Limpopomündung^^.  Machados  Arbeit  behapdilt  die  wirtechaft- 
Maa  VerfailtBiMe  dee  Toa  der  Beirababn  durehzogenen  Laadilriehs  vnd  bespiiobt 
fieThitigkeit  der  britiaöheii  Sfidafinkagesellschaft  Tom  portugiesischen  Standpunkt 
aas^SO).  Die  Karten  von  Noronha  und  Grandjean,  die  sich  gut  erfränzen, 
gebea  eine  sehr  bequeme  Übersicht  vom  südlichsten  Teil  des  portugiesischen  Gte* 
Ulli.  Dtndi  die  eratere  yrvedm  eine  Seihe  Ton  kldneren  portugieeiaehen  Ezpedt* 
tionen  bekannt,  von  denen  man  in  Europa  bisher  noch  nichts  wufste  ^81).  Derselbe 
Noronha  bat  auch  eine  hiatoriack«politiaehe  Abhandlung  über  Lonrenoo  liarquea 
wrtffeatliehtJM). 

3.  Britisch- ZeniralafiUca^  Rhodesia  und  Nachbargebiete.  Die  bei 
Stttifoid  enohieDene  ,,Map  of  Rhodesia"  (1  :  IMill.)  ist  1896  in 
«ner  Beerbeitiuig  mit  vielen  EinselheiteD  über  Aneiedelangeni 
Bnmen,  Waaseilödier  u.  dg^.  beransgegeben  worden  Über  Britisoh- 
Zentralafrika  (also  die  in  der  Beeiedeloog  rasoh  forteohreitende  eng- 
lische Besitzung  sudlich  vom  NyasBa)  hat  8ir  Harry  Johnston 
ein  neues  Blaubuch,  die  Zeit  vom  1.  Aprü  1895  bis  dabin  1896 
umfassend,  erscheinen  lassen  ^84)^ 

unterrichtend  ist  A.  Sharpes  zusammenfassende,  auch  durch  Abbil- 
*[>i^  erliuterte  Arbeit  über  dasselbe  Gebiet  Sharpe  glaubt  weniger  an  eine 
wUieh  forteebreitoide  Awtroekniing  Afirikaa,  ala  vielmebr  an  Ungere 
ahmaperioden  von  noch  unbekannter  Daner R.  Codrington  besuchte  den 
^if<ijch  Tom  Schirwasee  liegenden  langen,  schmalen  Chintasee,  doch  teilt  er  über 
Bee  icBiRt  nur  wenig  mitiM).  ^  ^  oä  will  am  oberen  Schire  reiche  Kohlen- 
a^iir  gefanden  haben  1^7).  ~  A.  Wilmots  an  mandien  Bedenken  Anlab  gebandaa 
glM  beschäftigt  sich  weni^rer  mit  der  Gegenwart  als  vielmehr  mit  den  alten 
«werken  dieser  Länder  und  dem,  was  sie  uns  zu  lehren  acheinen lö^^.  Ober 
^«  geolosisflbMi  YerklllidMa  derjenigen  QoldlUder,  walehe  aioh  tob  Traaaraal  in 
r*  '"'«honalaBd  Imieiiiaiiaidian  aditiiiMi,  aber  sieht  tberaU  abbanwflxdig  aeis 

an  "^^^^▼•dale,  South  Africa.  Edinb.  1894.  Kes.  üove  PM  1895,  LB  Ö48.  — 
J        ^oB»te  iD  SMafrika.    Qütmloh  1894.    Bea.  Mereniky  PH  18M, 

IM  1^  Scott.  GMag.  1896,  281.  —  176)  London  1896.  Vgl.  Nat.  LIV, 
in.  ^177)  Gj  596;  mit  Skizze.  —  178)  Land  u.  Volk  zwischen  Sambesi  u. 
yopo.  efel8ettl894.  Re«.  Schlichter  PM  1895,  LB  545.  MitK.  in  1  :  4Mill.  — 
Lii     o**  ^^^^  ^-  Vgl.  Wichraann  PH  1896,  LB  224.  226.  —  i»))  BSG 

J™'  Ser.  14  (1895),  491.  —  isi)  Noronhas  Karte  1:250000,  Lisboa  1894; 
T?VJ?1"  ^  '•  260000,  BSÖ  Neuchätel  1892/93,  118.  VgL  Wiehmann  PM  1895, 
Ä  4f    •  Liaboa,  8er.  15  (1896),  47.  —  »)  GJ  IX,  119.  — 

W  JfJ^  Nr.  5  (1896).    London  1896;  mit  Karte.    Vgl.  QJ  VIII,  530.  — 
J      Vi^  366.  —  J«)  Ebenda  183;  K.  1  :  500000.  —  187)  CR  SGPari»  1886, 
*~  ^  Monemotapa.  London  1896.    Vgl.  Scott.  QMag.  1896,  653. 


142 


F.  Hahn,  Fortschritte  der  Länderkunde  in  Afrika. 


dilrften,  haben  J.  H.  Chalmers  nnd  F.  H.  Hatch  gesprochen^.  Biaohof 
Knight-Brnce  berührt  in  seinem  Buch  über  das  Maschonaland  sowoU  dit 
Mis8ion8ge8chichte  wie  auch  den  Matabelekrieg^^.  Auch  H.  Lin  coln  Tangyes 
Beisewerk  fuhrt  uns  nach  Rhodesia,  berührt  aber  aohon  Transvaal.  Der  Beisende 
liat  aoeh  Simbabyo  beandit.  Seine  politiielisn  firMarnugen  a&id  fBr  nna  aldifc 
bimnehbarsn). 

Ein  englisoher  Offizier,  Alfred  St  Hill  Gibbons,  hat  das 
wenig  bekannte,  südlich  und  weatliob  vom  Sambesi,  östlioh  vom 
oberen  Luenge  oder  Kafukwe  begrenzte  Gebiet  auf  mehreren  Routen 
dnrchsohnitten,  die  den  Sambesi  bei  Lialui  sowie  viel  weiter  südlich 
bei  Kasungula  (17°  46'  10"  S.  Br.)  verlassen  und  den  Kafukwe 
nördlich  vom  16.°,  wo  StroniBcbneUea  sind,  erreioben,  resp.  ein 
wenig  überBchreiten. 

Der  illustrierte  Bericht  des  Beisenden,  der  eine  Anzahl  BreitenbestünmuDgea 
•ngMtollt  bat,  ist  raeht  interenant,  aber  wie  gewSlulieh  mebr  anf  das  Yotk  all 
auf  daa  Land  beafiglieh^).  Gibbons'  Karte  enth&lt  noeh  die  ergänzenden  Routen 
Ton  Bwei  anderen  Reisenden:  Reid  drang  yom  Sambesi  in  der  Nähe  von  Ka- 
sungula in  nördlicher  Richtung  bis  in  eine  sandige  Waldgegend  auf  der  Wasser- 
•cheide  gegen  den  Kaftikwe  vor^,  und  Bertrand  erreiehte  deaselben  Pnnkt 
(etwa  16**  8'  8")  von  W  her,  von  Lialui  am  Sambesi  ausgehend i^).  Das  aas 
den  Erinnerungen  des  verstorbenen  Missionars  J.  D.  Hepburn  zusammengestellte 
Werk  ist  für  die  Kenntnis  von  Land  und  Volk  am  Ngamisee  (den  der  Reisende 
Tienael  beraeht  hat)  aieht  oline  Wnt^, 

4.  Sudafrikamsehe  Republik  und  Oranj'efrMaat,   Die  im  TorigeQ 

Beriobt  erwähnte  Troyesebe  Karte  der  SlIdafHkaniaolien  Republik 

(1 : 500000,  sehr  hober  Preis)  ist  in  neuer,  teilwase  berichtigter 

Ausgabe  erschienen ^^).    Jeppes  Karte  in  1:240000  bezieht  sioh 

hauptsächlich  auf  die  Goldfelder  in   den  Distrikten  Heidelberg, 

Erügersdorp  und  Potschefstroom  197^.    Öerade  in  unserer  Zeit  sind 

die  sehr  sachkundigen  Ausführungen  A.  Sobenoks  über  die  Boerea- 

republiken  1^)  besonders  willkommen. 

Über  Passarges  Reisen  in  Transvaal,  die  jedenfalls  sehr  lehrreich  werden, 
liegen  bis  jetzt  nur  vorläufige  Berichte  vor^).  Bevölkerungsstatistisehe  Angaboi 
über  Johanneshurg,  die  gerade  jetat  von  Interesee  aind,  hat  Snpan  nuammen- 

gestellt ^''0).  Tabberts  kloine  Schrift  ist  mehr  eine  Art  Reiseführer,  enthält 
aber  u.  a.  auch  Uber  Natal  Nachweise  ^^i).  —  Die  sonst  noch  erschienenen  Bächer 
nnd  Aufsätae  beachSftigen  sich  entweder  mit  Jameaons  Zug  und  seinen  Felgen 
oder  aber  mit  den  Goldfeldern  nnd  sind  in  letaterem  Falle  von  einigem  landes- 
kundlichen Wert.  Ich  nenne  noch  die  Arbeiten  von  A  b  r  a  h  n  m 

202),  Pollack203)  und 
Mol  engraa f       aowie  einen  Bericht  der  Handelskammer  von  Johannesburg 


^)  QeelMag.  1896,  198.  Bei.  Sehenek  PH  1895,  LB  788.  —  ^  Hemoriea 

of  Mashonaland.  London  1895.  —  In  New  South  Africa.  London  1896.  Vgl. 
Scott.  QMag.  1896,  654.  Über  Simbabye  auch  zu  vgl.  Lena  in  MQÖsWien 
1897,  187.  —  M2)  Qj  IX,  121;  K.  in  l:lMiU.  —  Bbenda  148.  — 
^M)  Ebenda  145.  —  IM)  Tweoty  yeara  in  Khaniaa  eevntrj.  London  1895.  Bez. 
Schenok  PM  1896,  LB  750.  —  i«)  Pretoria  u.  London  1896.  Vgl.  Lüddecke 
PM  1896,  LB  746.  —  w?)  Pretoria  1896.  Lüddecke  ebenda  746.  —  i*)  ÖZ  H, 
186  tt.  861.  —  1«)  VhGsE  1896,  492;  1897,  142.  —  »»)  PM  1897,  47.  — 
*W)  Nach  den  Transvaal -Goldfeldern.  Berlin  1898.  —  *»)  Die  neue  Ära  der 
Witwatersrand-Qoldindustrie.  Berlin  1894.  Rez.  Schenck  PM  1895,  LB  229.— 
Les  mines  d'or  du  TransvaaL  Paria  1894.  Bes.  Schenck  ebenda  230.  — 
^)  GoldMder  anf  dem  Hoogeveld.  NJbliin.,  Beilageband  IX  (1894),  174.  Bes. 
Schenck  ebenda  546.  —  ao6)  gi^th  Annnal  Bep.  of  the  Witwateniaad  Clie«b«r 
of  mines.   Bez.  Schenok  ebenda  547. 


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Sttdafriki. 


143 


5.  Suluknd,  Natale  Kapland.  Ein  sehr  wertvoller  amtlicher 
Bericht  über  das  Sululand  orientiert  über  den  Zustand  dieses  Lan- 
dwj  allerdiogs  nar  bü  Dezember  1894. 

An  wiMMutthtfUiehaii  BeobMhtuiig«ii  fohlt  m  noch  lehr.   Die  HSfen,  wie 

Port  Dnrnford  u,  a.,  sind  wenig  brauchbar.  Es  gab  in  Sululand  803  Weifte 
(exkl.  Soldaten)  und  1C3000  Eiogeborne,  davon  1600  Basuto^^).  Über  das 
Basntoland,  welches  den  Eingebornen  Torbebalten,  daher  wenigstens  vorlänfig 
nicht  m  Besiedelung  durch  Weifse  besamt  ist,  bsriehtet  hanptaSslklioli  im 
Miniauiiitenise  J.  Widdioombeao?). 

Von  grofsem,  daaerndem  Wert  ist  der  amtliche  Bericht  über  die 
1883—1892  unter  David  Q-ille  Leitang  durchgeführte  Landes« 
aufnähme  der  Kapkolonie 

Bequeme  Darlegungen  des  Wichtigsten  daraus  gaben  Gill  im  Londoner  Kon- 
gn&bericht^'«)  und  C.  W.  Wilson 2i0).  jjber  dio  Geschichte  der  älteren  Auf- 
nahmen hat  d 6  8 m i d t  beriehtat^).  BbenftUs  recht  wichtig  istRob.WalUe«i 
Werk  Über  die  wirtschaftlichen  Hilfsquellen  des  Kaplandes,  für  welches  auf  aus- 
gedehnten amtlichen  Reisen  das  Material  gesammslt  wurde.  Beigegeben  sind 
iirtni  über  HöbanscliichteD ,  Klima,  PflansenverbreituDg  u.  a.^^.  Sawyer 
bat  die  Prinz  Albert*  Q«14feld«r  in  der  Karroo  (iiSrdlioh  von  den  Zwartebergen) 

6.  BeidBA'QSiiienU^rika.  Die  DareteUung  SUdweetafrikae  im 
Langh an  Sachen  Kolonial -Atlas  ist  jetst  vollständig  geworden  und 
hat  überall,  aaeh  im  Auslande^^),  die  ▼erdienle  WOrdQ;ung  gefunden. 

Mehrere  sehr  tüchtige  allgemeine  Darstellangen  sind  erschienen.  H.  t.  Fran- 
foia^),  P,  J.  V.  Bülow^^iC)  und  ganz  besonders  K.  Dove  haben  das,  was  sie 
hl  liSde  lelbet  erfahren  and  gesehen  haben,  zu  meist  sehr  ansprechenden,  wenn 
ndi  latBrlieh  von  liemlich  verschiedenen  Oeaichtspnnkten  anegehenden  Geaamtp 
ofldem  zusamraenzufasBen  gesucht 217).  Diese  Werke  wollen  auch,  oder  sogar 
Torwiegend,  den  Ansprüchen  weiterer  Kreise  entgegenkommen.  Rein  wissenschi^ 
heb  ist  eine  eodere  Verdlfontlichang  Doves,  der  u.  a.  eine  Kartenskine  des 
Landes  zwischen  dem  Khous-Gebirge  nnd  dem  Swakopbett  (nordöstl.  von  Walfisch» 
bay)  beigegeben  ist2i8).  Auch  hat  Dove  seine  kleinorPTi  Studien  über  die  Geo- 
Snpbie  Südwestafrikas  fortgesetzt  und  diesmal  die  Wasservorräte  des  Landes  be- 
■P«»«lwa>»).  Fett  lein  biegsgeschiohtUch  iet  die  kleine  Schrift  von  Bittrolf«); 

H,  H,  y.  Schwerin  hat  die  Küste  Südwestafrikas  von  der 
^'n^je-  bis  aar  Kongomündung  besohrieben. 

Nach  ihm  waebaen  mindeetene  einselne  Streekea  der  KVate  nieht  blofii  dnreh 

«•ehwemmung,  sondern  auch  durch  Hebung  221).  _  H.  C.  Wilraer  hatte  schon 
W89  einige  Bemerkongen  über  die  Beziehungen  zwischen  Winden  und  Dünen 
dLttT'iS^^  ssaanmengestellt;  sie  sind  aber  erst  später  veröffentlicht  wof- 
^™).  Die  Bemwknngen  dea  Korv.-Kapt  Beiaeeke  beaiehen  aioh  auf  «ine 

PH  uS*^*"  Information  conceming  Zululand.  London  1895.  llez.  Schenck 
m  *oi?  —  In  the  Lesuto.  London  1896.  Kez.  Schenck  ebenda 
^  Sep.  on  the  Gebdetie  Snrv.  of  Bonth  Afirica.  Capetown  1896.  — 
^MP.  Siith  Internat.  GeoE?r.  Congr.  311.  —  2iO)  Nat.  LV,  225.  —  2ii)  Rep. 
VWl  ßT  WT^*  ^'  ~  Farming  Industries  of  Cape  Colony.  London  1896. 
IM!»    I  —       Cape  of  good  Hope,  Bluebook  Ö  45~18«S.  CapatoWA 

ßez.  Schenck  PM  1895,  LB  649.   —   2U)  VgL  z.  B.  GJ  IX,  62.  — 
J  Warna  und  Daraara.   Magdeburg  1896.    Rez,  Schinz  PM  1896,  LB  749.  — 
afnv?  «  Berlin  1896.  Ee».  Schin«  ebenda  747.  —  2i7)  Südwest- 

McJ!;  1896.  Bes.  Sehina  ebenda  748.  —  «ß)  Brg&unngsheft  120  PM 
rik«  ^       ^^^^»       ~  Deutsch- Süd westafrika.  Karls- 

'  "iJ*^^  Sydvest  Afrikas  Kust.   Lund  1895.   Rez.  Krümmel  PM  1896, 
—      Tr.  S.  Afr.  Philos.  Soc,  Yol.  5,  Pt.  2.    GJ  V,  385. 


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144 


F.  Eahn,  Fortochritta  der  Länderkunde  in  Afrika. 


Anzahl  Küsteopunkte  (Önrakop)  im  SchuUgebiet  und  io  Angola^;.  Über 
T.  ÜehtritB'  nieht  nnbedentende  Reis«,  aaf  weleher  von  Walfiidibftj  ans  die 

Etosha-Pfanne  und  der  Kunene  erreicht  wurden  ,  Ue\:t  noch  ein  ausführlicherer, 
manches  weniger  Bekannte  hervor  In  bende  Bericht  vor224j_  Yon  ßietfontein  aus 
aeheint  der  Mieeionar  Pabst  zioiuUch  bedeutende  Exkuraionen  in  die  Kalahari 
UDtemommen  au  haben 

BrinekeiB  Beieebenoht  mit  der  bdgefttgten  Benmnaniuebtii 
Earte  ist  ethnographisoh  und  anoh  topographiaoh  nioht  anwiohtig. 

Er  bezieht  sich  auf  Ovamboland  und  die  Umgebung  der  Etosha-Pfanne W).  ^ 
Pr.-Lentn.  Dr.  Hartmann  hat  ansf^edehnte  Reisen  in  der  Kolonie  unternommen 
und  besonders  das  nördliche  Kaokofeld  Ton  der  Mündung  des  Cunene  bis  zum 
XTniab  erfDraebt;  aaia  TorKoflgar  Baricfat  besieht  aieh  auf  viele  Zweige  der 
Laadeakunda^. 

VI.  Westafrika  vom  Cunene  bis  zom  Bio  del  Campo. 

1.  Portugiemches  Gebiet.  Von  den  Distrikten  Benguella  und 
Mossamedes  ist  eine  portugiesische  Vierblattkarte  in  1  : 1  Mill.  e^ 
soUsiMD.  Nach  einer  englisohen  Besprechung  macht  sie  den  Bis- 
drack  sorgfältiger  Arbeit.  Hfihensahlen  sind  eingetragen^.  Die 
deutsdien  Forscher  Dr.  Esser  und  Viktor  Hösch  haben  1896 
eine  Beise  in  den  sfidUohsten  Teil  des  portngiesisohen  Gebieli 
onternommen. 

Sie  gingen  von  Mossamedes  in  südöstlicher  Richtung  vor,  überschritten  hShen- 
messend  das  Chellagebirge,  erreichten  den  CaouloTar  (Nebenflufs  dee  Cunene)  und 
andlieh  den  letcteran  aelbat,  an  deai  hfnab  die  Befea  fortgesetst  wurde.  ZnMit 
haben  die  Reisenden  die  Mündung  dee  Fluases  besucht  und  Abstecher  an  der  Sfiste 
entlang  auf  deutsches  Gebiet,  wo  eine  verlassene  Cunenemündung  und  eine  vielleicht 
brauchbare  Bai  aufgefunden  wurden,  sowie  nach  N  bis  zur  Tigerbai  unternommen. 
Dia  ligerbai,  «bar  wäleha  anah  eine  nena  portngiaaiaehe  Seekarte  «raehienen  ist^ 
iat  mit  dem  sonst  „Qrofse  Fischbai"  genannten  Eüsteneinschnitt  identisch;  die 
Tigerbai  der  englischen  Karten  wird  von  den  Portugiesen  „Bahia  das  Salines" 
genannt.  An  der  Cunenemündung  fand  man  anstatt  der  auf  portugiesischen  Kartan 
•BgegebeBen  Berga  von  750  m  nnd  926  m  nur  HShen  Ton  80  m*"^ 

2.  Eongodaai^  ABg$mmm.  Ffir  den  Kongostaat  müssen  wir  nook 
immer  mit  siemlioh  rohen  tTbersiohtskarten,  in  denen  aber  gewSlm* 
lieh  ein  reiohes,  sonst  nidht  weiter  bekanntes  Material  Terarbeitei 
wird,  Torlieb  nehmen. 

Dies  gilt  auch  für  Dn  Piefe  Karte  in  1  :2Mill.2Si),  sowie  für  Wauters' 
wohl  Torlaufig  mafsgebende  Karte  im  gleichen  Mafsstaba^a).  Wauters  hat  für 
die  Jahre  1880—95  eine  wohl  ziemlich  yollständige  Bibliographie  der  Kengo- 
litteratur  herausgegebenen).  ^  aeheint,  Tiele  kleinere  Reiseberichte  gir 

nicht  oder  nur  durch  Eintragung  ihrer  Ergebnisse  auf  Übersichtskarten  veröffent- 
licht werden,  wird  es  einmal  schwer  halten,  eine  genaue  Erfonchungegescbicbte 
dee  Xengoataatea  an  entwerfen.  Die  allgemeinen  Schriften  Aber  den  Kosgoatilt 


AnnHydr.  1896,  529.  —  2^4  ,  vhGsE  1895  174.  —  Ber.  der  Rhein. 
MiM.-Ge.  1895,  Nr.  8;  danach  PM  1895,  223.  —  ^)  Gl.  LXX,  79.  Rez.  Scbin» 
PM  1896,  LB  744.  —  aa»)  pM  1896,  267;  GZ  U,  469.  VhGsE  1897,  US; 
mit  Karte.  S»)  Liseabon  1895.  V^.  aX  Vn,  «8T.  —  Pleno  da  Bahia 
dos  Tigres  1:  120000.  Lissabon  1896.  —  ^)  Mitt.  Schntzgeb.  VIII,  209;  mit 
K.  in  1 :3Mill.  (Tigerbai  doppelter  Mafsst ).  VhGsE  1897,  lOS.  —  ß'ä"^ 
1896.  Bes.  Wiehmann  PM  1895,  Lß  778.  —  Blattweiae  1896  ab  Beig* 
cum  Mouv.  geogr.  erscheinend;  TgL  Pl£  1896.  119.  866.  —  BftUegr*»"* 
du  Coogo  1880—96.  Brttaael  1895. 


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K<»gob«ckeii.  149 

mi  wiederum  zahlreich  genug,  aber  meist  von  mafaigem  Wert;  entweder  sind 
lie  gni  pepiiir,  «der  sie  wollen  in  stark  poloniieher  Webt  ir^ndwaloho  Kdlonl- 

sationsmethoden  Terteidigen.  —  Als  allonfalls  nennenswert  führe  ith  tva  det 
«sUren  Gruppe  die  Werke  von  Lamotte^W)^  Söllner235)^  Picard^  und 
Lairent^,  Ton  den  letsteren  die  Schriften  von  Prayon  van  ZaflenSBB)^ 
Droogman8  3S9}undLemaire3<0)an.  Die  allgemaiBe  Beiehreibong  des  Xongf 

staatj  von  Frederichs  ist  für  unsere  Zwecke  wenig  brauchbar^).  Palldtt 
Anfiiatz  bietet  eine  knappe,  bequeme  Erforschungsgeschichte 

3.  Lauf  des  Ko7igo,  Kongohahn.  Ein  kurzer  Aufsatz  im  Moav. 
gengr.2i3)  untersucht  die  Schiffbarkeitsverhältnisse  der  Kongomün- 
duDg.  Puchs  hat  eine  Exkursion  von  Isangiia  am  unteren  Kongo 
nr  französischen  Grenze  gemacht  und  auf  Kulturgewächse  und 
ffiedebingen  geachtet  8**).  W  auters  bat  eine  sehr  dankenswerte 
Karte  der  EoDgobahn  in  1:100000  herausgegeben;  die  Bahn  er- 
nidit  eine  MaadmaUitfhe  woa  725  m>^).  Lemaire  bat  den 
Kataraktendistrikt  and  aufserdem  den  des  AqaatoirB  naoh  eigener 
AasohattUDg  beechiieben^). 

Der  Aufsatz  von  Costermans  enthält  manche  Angaben  über  Siedelungen 
'^"'IJI^lksmeDge  am  Stanley-Pool  247)^  Lie  brecht  beschreibt  die  Station  Löopold- 
Jlle»fl),  Lemaire  (unter  Beigabe  vieler  klimatologischen  Angaben)  die  Station 
MnateufTille^iS),  D  ha  nie  bespricht  die  Kongoitraeke  rem  Ubangi  bie  nim  Am« 
vuni  (viele  Notizen  über  die  Volksmenge) 250) ^  Roget  die  Station  Basoko  und 
ikre  weitere  Umgebung 261).  ich  habe  aUe  diese  kleinen  niltslieben  Hefte  in  FM 
lihw  gewürdigte 

Wauters  hatte  auf  einer  Übersichtskarte  (1  :  SlliU.)  die  bis  1895  ga- 

voDneaen  Ergebnisse  auf  der  Kongostreeke  wom  Aqvator  bis  aar  Rnbimflndnog 

«»uaiDinetge8tellt2i2)_  ^  • 

4.  Südliche  xmd  südöstliche  Zxiflüsse.  Gillain,  der  mit  Baron 
Dhaois  1892 — 94  das  Land  zwischen  dem  obern  Sankuru  und 
Immi  durchzogen  hatte,  teilt  Einiges  darüber  mit. 

HBhere  Berge  linden  sich  nirgends,  wohl  aber  viel  anstehendes  Gestein  und 
öiocktrummer  Das  Laad  ist  dieht  bewaldetSM).  —  Der  Arst  8.  L.  Riad»  hat 
teine  dreijährigen  Streifzügo  mit  Mohun,  Dhanis  &o.  an  oberen  Kongo  und  im 
»lil^ii  i  beschrieben;  seine  Karte  (1  :  1  Mill.)  zeigt 

»«  «US  RoQtmi  Tielsr  früheren  Expeditionen aw).  V  an  Ortr o y  hat  die  Ergeb- 
■we  der  belgischen  Katanga- Expeditionen  snsasamengesteUt ;  Kataaga  war  ya- 
yttnghch  der  Name  eines  sttdlieh  Ton  Bunkeia  aitaendea  HinptlingB»B!).   0  o  r n  et 

»85\  Congolais.  Brüssel  o.  J.    Kea.  Haiin  PM  1896,  LB  527.  — 

CoL.H   T^^      ^"8*-  1^**-    Äes.  Hahn  ebenda  «16.  —  MO)  En 

vjngoiie   Brüssel  1896.  —  237)  Lettres  Congolaises,  Ser.  1  n.  8.  Brüssel  1896.  — 

Btflii.1    t  1896,  LB  215.  —  239)  Le  Congo. 

iS?  p     J*'  ^^^^^        ^^95,  LB  225.  —  a«)  Congo  et  Belgique.  Brüssel 
o  226.  —  Mt)  Mannel  de  GKogr.  de  l'fitat  ind^pendent 

^xUl'  ^^l        °-  ^'  1896,  LB  526.  —  M«)  GZ  I,  Ö16.  — 

Brfi«l!i  loar  '  "üL^'^'^ae.  —  244)  Publications  de  l'Etat  ind.  du  Congo,  Nr.  10. 
•tdT'J      ~  1895,  222;  1896,  241.  —  248)  Districtea  dos  Cataractes 

«•»  iWilL.  i  u  '  '  coloniales  II  (1895),  25-76.  Rez.  Hahn  PM  1896,  LB  528.— 
PM  iBQrr?  ^'ri^''-  2-   ße«.  Hahn  ebenda  218.  —  ^)  Public,  Nr.  8; 

Nr  fi.  PM  '  ~"  ^«Wie.,  Nr.  8;  PM  1896,  LB  »20.  —  «)  PnbMc, 
71*      Ä^       •  ^  22^-  ~  '^'^^  ^^o^^-  8.  Dez.  1895.  Vgl.  VhGsE  1896, 

Wehl««  *1'>'*I;  geogr.  1895,  Nr.  12.  ÖJ  VI,  283.  —  264)  qj  y,  426;  vgl. 
Wga.  Brtil  SS95  London  1897.  —  255)  Le 

Jshrbneh  XX.  10 


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146  F.  Haho,  Fortoohritte  der  Länderkunde  in  Afrika. 

Bcliildert  die  Kupferlager  toh  Katanga,  die  im  S  des  Landes  zu  beiden  Seiten 
dat  Luftlaflnuee  Uegen'Bt^.  Die  topognpbieehen  Anfnahu«!  der  Expedittet  A. 
Beloommune  9  sind  von  Wanters  in  einer  Karte  in  1:2  500000  zasammen- 
gestellt  worden 25').  A.  Blair  Watson  besuchte  die  Insel  Kilwa  im  Mwera- 
oder  Moero'See ;  die  von  einer  eigentümlichen  Antilopenart  bewohnte  Insel  scheint 
aus  mehreren  durch  Sekwsniinlaiid  T«rbnndMien  Kalk-  vnd  Saadsfeeiniokellea  sa 
bestehen 258).  Auf  einer  zweiten  Exkursion  hat  der  Reisende  merkwürdige  Höhlen 
auf  diesei'  Insel,  sowie  auch  das  Delta  des  Luapula  untersuchte^).  Ponlett 
Weatherley  ging  1895  auf  neuen  Wegen  vom  Tanganyika  zum  Mwem  darek 
daa  Avembaland.  Er  fand  sehr  schSne  Landschaften.  Später  hat  der  Beisends 
einzelne  Streeken  des  Lnapnla  sowie  aaaehaüiand  aveh  den  Bangweolo  nnter- 
sttchtaeo). 

5.  Belgische  und  franiömche  üntetmehmungen  an  den  nordöstlichen 
Nebenfüssen  des  Kongo.  Die  belgischen  Offiziere  Lalieux  und 
Stroobant  haben  über  l^and  und  Leute  des  inzwischen  an  Frank- 
reich gefallenen  Sultanats  Bangasso  (westlich  vom  unteren  Mbomu) 
wertvolle  Beobachtungen  angestellt '^6^).  Französischerseits  wurde  in 
der  Nähe  das  Land  der  Nsakkara  zwischen  dem  unteren  Mboma 
und  dem  Koto  (westlich  davon,  zum  Ubangi)  durch  den  Escadron- 
dief  Deoazes  und  mehrere  Begleiter  erforsoht^.  Die  Frauosea 
Hanolet  and  van  Calater  haben  auf  der  Waaseraobeide  iwi* 
sehen  dem  Koto  (Kette)  und  dem  Sdhari  gearbeitet  Hanolet  ge- 
langte in  die  Nfihe  des  Schauplatzes  der  Crampel -Katastrophe  und 
konnte  sich  sogar  mit  Rabeh|  dem  Eroberer  yon  Borna,  in  Verbin- 
dung setzen^. 

über  die  wichtige  Nordosteipedition  der  Belgier  Nilis  und  de  la  Kethull» 
(yoriger  Bericht  Nr.  269)  sind  noch  mancherlei  weitere  Nachrichten  YerÖffentlicht 
worden.  Bis  zu  den  Eupferininen  von  Hofrah  -  en  -  Nahes  scheinen  die  RetsendeD 
nicht  gelangt  sa  sein.  Berge  von  5  •  bis  600  m  Höhe  wurden  angetroffen. 
Mehrere  Punkte  wurden  von  de  la  Kethullc  astronomisch  bestimmt^).  Seine 
Erlebnisse  am  Uelle  und  Bomokandi  hat  f  ernaud  de  Nys  in  ansprechender 
Weise  enlhltitB). 

6.  Französisches  Kongoland.  Sehr  nützlich  ist  Hansens  Übei^ 
sichtskarte  dieser  ausgedehnten  Kolonie,  wenn  sie  auch  bei  dem 
raschen  Fortgang  der  selbst  in  der  Nähe  der  Küste  noch  notwen* 
digen  Forschung  bald  wieder  veralten  wird^. 

Gerade  in  der  NShe  der  K«ste  beginnt  man  jetst  die  bei  dem  rasehen  Vor- 
dringen ins  Innere  zunächst  unbeachtet  ^^elassenen  Gebiete  näher  zu  erforscben. 
So  hat  J.  B ertön  (und  zwar  schon  1890)  von  Lastourville  am  oberen  Ogowe 
aus  auf  einem  weiten  Umweg  durch  das  Quellgebiet  des  Lolo  und  des  Ofen^  dm 
Ngnni«  an  der  Uftndnng  des  Ogonlon  erreieht  und  hat  ihn  dann  abwirts  befataiM> 
Du  Chaillus  Bericht  und  Karte  haben  vielfache  Berichtigungen  erfahren*^' 
Lie  Karte  in  1 :  650000  enthält  manche  ethnographische  Angaben,  Eine  Ergän- 
aung  zu  Bertons  Reise  lieferte  Barrat,  der,  (1893)  von  PranceTiUe  am  obsren 

256)  Les  gisements  ««talUftrea  du  Katanga.   Möns  1894.   Rez.  Schenck  PM 

1895,  LB  541b.  _  287)  Mouv.  g6ogr.  4.  Aug.  1896;  PM  1895,  247.  —  ^ 
VI,  458;  Skizze  1  :  160Ü00.  —  ^)  GJ  IX,  68.  —  ^)  GJ  Vil,  204;  IX, J«. 
Ml)  PM  1896,  124.    MottT.  gtogr.  1896,  79.  —  «)  PM  1895,  223  -  2^^)  PM 

1896,  242.  Bull.  Com.  Äfr.  fran9.  1896,  221 ;  Skizze  1  :  3Mill.  -  2«)  1»^^' 
124.  BSG  Beige  1895,  Nr.  6.  GJ  VII,  203  u.  428;  hier  die  Ortsbestimmungen.  - 
^  Che«  les  Abarambos.  Antwerpen  1896.  —  «6)  Congo  franqais,  8  »•  » 
1 : 160000.  Paris  1895.  Bei.  Wiehmann  PM  1896,  LB  209.  —  BSG  PW 
«er.  7,  Bd.  XYI  (1895),  811 ;  aveh  kn»  PM  1895»  888. 


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Koogobecken.  Westafrika. 


147 


Opve  tugehend,  in  nordwettlieber  Riehtang  die  Gebiete  dea  Lolo  und  Ofon^ 

dmbiog,  bei  Ndjol^  den  Ogowe  wieder  kreazte  und  an  dem  1020  m  hohen 
IBkongoberg  vorbei  Libreville  am  Gabun  erreichte.  Der  Reisende  hat  yiele  geo- 
kpiche  Beobachtungen  angestellte^).  Die  Landschaften  am  Gabun  und  unteren 
O^we,  fltMOio  die  aeltener  erwShnte  spanisehe  Insel  Corisco  sind  aneh  tob  der 
Hgliachen  Reisenden  Miss  Kingsley  besucht  worden 26^^.  Dem  nordwestlichsten 
flflil  der  Kolonie  gehören  die  Beisen  von  E.  C  u  n  y  an ,  die  sich  besonders  aof 
du  Hiaterland  Ton  Batah  (Gebiet  des  £yo — üelle— Tenboni)  erstreoken^'iO* 
ÜbtrHaistres  denkwürdige  Beiae  iet  die  endgültige  Karte  in  1:820000  er« 
schienen 271),  über  deren  Bedeutung  auch  die  Bemerkungen  Wichmanns  nachzu- 
lesen sind ^2).  Über  Fonels  Zag  nach  N  und  den  Charakter  des  besuchten 
IttdM  lisgt  aueh  noeh  ein  Avftftte  mit  K«rto  Tor»*);  raeh  Oholete  Yortrug 
Iber  dk  UBletnebimiiigMi  an  oberen  Saagba  lat  in  Tergleiehen^. 

Eine  neae  Rdse  bat  Clozel  ausgeführt. 

Er  fuhr  den  Mambere  (zum  Sangha)  hinauf,  gründete  unter  5*^  10'  N.  Br. 
dis  Station  Tendira  und  konnte  bis  6°  15'  vordringen.  Der  Änschlnfs  an 
Maistres  Route  ist  nicht  erreicht,  doch  ist  Clozel  in  das  Gebiet  des  Logone 
itagedruifni  «nd  bat  damit  eine  eebr  atSrende  Ltteke  der  Karte  aueinfUIen 
begonnen ^!^).  Nach  einem  anderen  Waaaerlanf  dee  Tschadgebiets,  dem  Oribingi 
(«um  Schari),  will  G  en  ti  1  vom  Übangi  aus  vordringen  und  vielleicht  einen  kleinen 
Dampfer  hinäberschaifen ^^).  Die  Missionsthätigkeit  und  das  Volksleben  tief  im 
Innern  der  firtBaMMben  KoBgoUfnder  bat  Benonard  in  grellen  Farben  ge- 
Mhüdsrt«?). 


Vn.  Westafirlka  yom  Bio  del  Campo  bis  sur  Sahara. 

1.  Kamerun.  In  der  deutschen  Kolonie  Kamerun  ist  manche 
Uemere  Forschungsreise  unternommen  worden.  Die  Aussichten  des 
Hantagenbaus  liat  Prof.  Wohltmann  ans  Bonn  auf  Grand  dgener 
Men  erörtert^. 

Sdir  intereaiaat  elnd  Knoebenbanera  geologiadie  Darlegnagen  ttber  die 
Snaur  erforschten  Teile  der  Kolonie*^.  Diese  geologischen  Eintragungen  finden 
Ab  Meh  auf  einer  wichtigen  Karte  dos  Küstengobiets  (umfafst  auch  Fernando 
wo)  b  1  :  |»00000>0).  _  über  Land  und  Volk  der  Tafinde  im  südlichen  Ka- 
MB  ist  6.  Zenkers  anafübrlicbar  Beriebt  so  vergleichen ^i).  Eine  knrae 
«ise  zu  den  östlich  von  der  Station  Edea  wohnenden  Ndokok-,  Mangane-  und 
nkoko-VSlkerschaften  nntemahmi  um  Handelsverbindungen  zu  erölfnen,  v.  Bran- 
chitscbai).  Aneh  t.  Stettena  Bemerkungen  Aber  die  Bakoko,  die  naeb  ihm 
die  einheitlichste  und  das  gröfsfe  Sprachgebiet  besitzende  Völkerschaft  in  Kamerun 
«ind,  gehören  hierher283).  g^nst  sind  über  den  südlichen  Teil  der  Kolonie  noch 
▼.Stettens  Bericht  über  die  Beise  von  der  Yaünde- Station  nach  Kribi^ß*), 
T.  Kamptz'  militfriaebe  Expedition  naeb  Ta^nde^BS)  nnd  beaondera  t.  Bran- 
cbitschs  vorläufiger  Beriebt  Über  eeine  Erforaebnng  einer  Strecke  dee  oberen 
ö*nD8ga  SU  beachten  288). 

^)  BSG  Paris,  8er.  7,  Bd.  XVII  (1896\  154;  Karte  in  1 :8]fül.   Snr  la 

Ijologie  du  Congo  fran<;ais.    Paris  1895.    CR  CXIX  (1894),   703  u.  758.  — 
}TraTel8  in  West  Africa,  London  1897,  100—547.  —  ^)  BSG  Paris,  Ser.  7, 
SJw    ^^^^^)»  337;  Karte  in  1  :  500000.  —        Ebenda  Bd.  XVI,  5. — 
)  PM  1895,  282.  -  »8)  AnnQeogr.  V,  1895,  72.  —  »*)  B80  Paria,  Ser.  7, 


M.XVH  (1896),  188.  —  275)  Bull.  Comite  Äfr.  frang.  1895,  Nr.  8.  PM  1896, 
»»\pw^^^'  ^^SQP  1895,  213.  311.  326.  AnnQeogr.  V,  309;  rait  Karte.  — 
jjgj  ^8^8.  21S. —  277^  Le  üongo  et  son  apotre  Msgr.  Augouard.  Paris  1896.  — 
ifiß  1896.  Berlin  189«.  —  «•)  Mitt.  Sobntigeb.  VIII,  87.  —  sso)  Ebenda 

^u.  Taf.  I.  _  281)  Ebenda  36  (ethnogr.  AbbUd.).  —  ^82)  d.  Kol.-BI.  1895, 
33'  *  2  Ebenda  482.  —  884)  Ebenda  514.  —  «)  Ebenda  1896,  288,  373  u. 

TOB.      M)  Bi^^  ^ 

10* 


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149 


F.UabDi  iTortochritte  der  Läuderkande  ia  Afrika. 


Der  Kamerunberg  ist  yoü  der  naturwissenschaftlichen  Sammlerin 
Miss  Kingsley  bestiegen  worden,  die  ihre  ErlebnisBe  eehr  aus- 
f&hrUoh  erzählt»^. 

Übv  im  Udnin  Kanenrnberg  hat  Dr.  Freaft  Ti«lMitig  b«rUditil*B).  Ir 

gibt  eine  Skizze  des  KüstSBwages  Ton  Victoria  nach  Debundja  in  1  :  130000.  DU 
flcbwedischen  Beisenden  Du  sin  und  Sjöstedt  haben  am  Oberlauf  der  in  das 
Eio  del  Bey- Delta  müDdenden  Flüsse  wichtige  Heisen  ausgeführt;  auf  der  oben 
unter  Nr.  SSO  ansg^bnisa  Karte  eind  dJeeelben  birttekaielitigt^). 

Wnter  in  das  Innere  iühren  uns  J.  Kellers  Nacbriehten  Qber 
Land  und  Volk  der  Baloog  (A""  10'  bis  4*"  30'  N.  Br.,  9*"  25'  bn 

9**  35'  ö.  V.  Qr.)^^),  sowie  Autenriethe  Reise  in  das  Nkon- 

land29i)  (4°  50'  N.,  9°  50'  ö.  v.  Gr.),  ferner  desselben  Beraerkungeil- 
über  das  Oebirgsland  östl.  vom  Qebiet  der  Nkosi^^^).  —  Dr.  Esser 
hatte  zu  wirtschaftlichen  Zwecken  eine  Reise  in  das  Hinterland  h'it 
nach  Bali  unternommen,  die  ihm  an  einigen  Stellen  auch  Gelegen- 
heit gab,  noch  unerforschtes  Gebiet  zu  berühren ^93^.  Über  die 
Expedition  von  Passarge  und  v.  Üchtritz  sind  die  endgültige 
Routenkarte  in  1:350000294)  und  ein  sehr  gehaltreiches  Reisewerij, 
das  auob  zusammenfassende,  echt  geographische  Abschnitte  entbält| 
eraehienen^).  Über  t.  Stettens  Marsch  von  Baiinga  oachToIs 
liegt  gleiohfalls  noch  ein  Bericht  Yor^). 

2.  Nigerdelia,  Benuegebiet,  Lagos  mid  Hinterland.  Eine  groise 
terrainlose  Karte  vom  Müudungsland  des  Niger  (1  : 500000)  soll 
sur  Verfolgung  der  Rriegsereigoisse  dienen.  Die  Boute  von  Warn 
naoh  Sapele  (letzteres  etwa  6^  N.  Br.,  ö*"  50'  6.  y.Gr.)  ist  1896  von 
Copland  Cmwford  neu  aufgenommen  worden  und  hier  benutzt^.  Def 
Missionar  Mac  Kay  bat  im  Yorubaland  nordöstlich  von  Ibadan  bii 
Oyo  und  Ogbomosho  einige  Routen  zurückgelegt  298).  Wichtiger  war 
Kapt.  F.  D.  Lugard  s  Reise  swisohen  dem  Niger  und  Mac  Kays 
Reisegebiet. 

Von  Jebba  am  Niger  aus  wurde  in  westlicher  Richtung  vorgedrungen  und 
der  S.'  5.  T.  Gr.  noch  etwas  Uberschritten.  Dann  ging  es  nach  Südosten  in 
nördliche  Yorubalaad  and  sebliefeltch  wieder  noeh  Jebba  lurBek,  io  dafs  ein 
grofser  Bogen  beschrieben  und  das  wenig  bekannte  Land  Borgu  oinigermafsen  er- 
forscht wurde.  Die  Reise  hatte  auch  politische  Bedeutung,  da  ein  Teil  von  Berga 
als  Hinterland  von  Dahomey  und  selbst  Ton  Togo  betrachtet  werden  kann.  6te« 
graphisch  und  geologisch  ist  das  Land  recht  einförmig;  allerdings  scheint  ^^S^ 
den  Laterit  für  kupferfarbige,  honigwabenartige  Lava"  angesehen  zu  haben^W)« 
Koch  viel  weiter  ins  Innere  führen  uns  die  Keisen  von  C.  H.  Bobinson  und 
W.  Wallace.  Die  Beleenden  gingen  Ton  Loko  an  nnteren  Benne  bie  Kaao  ver 
und  dann  nach  Egga  am  Niger  zurSck,  während  Wallace  von  Kano  aus  noch  eine 
wichtige  westtiehe  Reise  ttber  Wnrao,  Sokoto  und  Gando  bie  Boesa  am  Niger 
aneführte«»). 

287)  Travels  in  West  Africa.  London  1897,  548—608.  —  288)  Mitt.  Schutzgeb. 
Vm,  113.  —  288)  Vgl.  Y  1894,  66;  PM  189.5.  175.  —  2»)  D.  Kol.-Bl  1895, 
4gt.  —  «)  Ebenda  484.  —  "«)  Mitt.  Scbutzgeb.  VIII,  80.  —  «•)  VbOsB  189«, 
515  u.  ö.  —  294)  Mitt.  Schutzgeb.  VUI,  181  und  Taf.  3  u.  4.  —  295)  Adamaua. 
Berlin  189f,.  Auch  hierin  die  Routenkarte.  Res.  Hahn  PM  1896,  LB  211. 
"«)  D.  Kol.-üi.  1895,  136.  169.  180.  —  ^  GJ  IX,  218.  Kurae  Notiz  über  d» 
Beise  ebenda  VH,  «61.  ~  M)  gJ  VI,  569;  K.  in  1:760000.  — 
205;  K.  in  1 :  1  267200.  Scott.  GHag.  1895,  609.  —  300)  QJ  VlU,  201 ;  dürftige 
Skizze.  Scott.GMag.l896, 21 ;  beasoreK. in  1:5600000.  Vgl. aneii Nat.  UV, »64. 


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WcttaMka. 


149 


Über  Mizons  grofse  Reise  von  Yola  über  Ngaumdere  zum 
Sangha  siod  jetzt  die  genauen  Routenkarten  und  sonstigen  Beobach- 
tungen in  zweckmäfsiger  Weise  veröffentlicht  worden  301).  Auch 
eine  grö&ere  Arbeit  Mizons  über  die  Fulbe  und  ihre  Staaten  ist 
zu  yergleichen  308), 

3.  Dahrmwj  und  framösüche  Untei'nehmungen  im  Tlinterland.  Das 

ziemlich  populäre  Buch  d'Albecas  gibt  ein   anschauliches  Bild 

0060  tropischen  Kolonialkriegs^^),  dagegen  enthält  ein  Jahresbericht 

denelbeD  Administrators  auoii  eine  kurze  Landosbesohreibung 

Im  Biaterland«  ist  suiiSchst  Oaville  gerwst,  d«M«n  Booten  lieh  mm  Tefl 
alt  denen  yon  Lugard  berühren.  Nach  Deville  ist  der  von  Duncan  (dessen  Belsen 
aennttiogs  immer  starker  auf^^efochten  werden)  herrübrende,  auf  zahlreichen  Karten 
«ingatrageae  Ortsname  Adafudia  lediglich  auf  ein  MirsTeratändois  aurUckzuführen 
ud  n  itrdehfnW).  Nooh  wiebtiger  aind  die  ttb^igen  Unternelimnagen  d«r  Fran» 
lOMl  im  Hinterlande.  Major  Decccur  durchzog  von  der  Station  Carnotvillo 
•H  die  Landschaft  Gurma  und  erreichte  Say  am  Nig(>r,  Ballet  reiste  von 
OmotTflle  fiber  Nikki  nach  Bassang  am  Niger,  Baud  durchquerte  das  Hinter« 
Ittd  auch  Togos  und  der  GoldkUste  Ma  snr  SlfenbeiBkllate,  and  Tontie  drang 
▼on  Carnotville  in  nordöstlicher,  vielgewundener  Route  nach  Badjibo  am  Niger 
Tor.  £r  gründete  am  rechten  Nigerufer  den  Posten  Aremberg,  verfolgte  die  Strom- 
MkiellflB  aafirirta  und  gelangte  bis  Bissa  und  Say,  schliefalich  noch  Ms  snr  Land- 
aehift  Tibi  Parka  nördlich  von  Sinder,  dann  wnrde  stromabwärts  die  Rückreise 
angetreten 3<X5),  Alle  diese  Expeditionen,  die  uns  auch  über  die  Orographie  und 
Hydrographie  dieser  Länder  endgültige  Anfklärung  schaffen  werden,  dürften  in 
TvUoding  mit  des  trwffliehsa  Forsehnagen  der  Dentsehsm  im  Hlaterlaad  Toa 
Togo  (s.  u.)  wohl  zu  deutseh -frtniösiseh-snglisehsm  Staatatertrigea  «ad  Grmifl- 
festsetzungen  Anlafs  geben. 

4.  Togo  und  deutsche  Unternehmungen  im  Hinterland.  P.  Spri- 
gade  hat  eine  treffliche  Karte  des  südlichen  Teils  der  Kolonie  in 
1:200000  (wie  die  Roymannsche  Karte)  entworfen,  welche  im 
HoTden  bis  7°  10'  N.  Br.  reicht  und  die  Siedelungen  nach  der 
Htttteozahl  klassifiziert.  Ein  ähnliches  Blatt  für  den  Norden  soll 
iiwhftlgaii«W).  Es  liegea  godann  eine  Reihe  kleinerer  Reisebericlite 
vor,  die  in  ihrer  GeMtmtbeit  dooh  viel  niltzliohes  Material  sur 
Undeifcnnde  enthalten. 

Leutn.  Klose  reiste  von  Klein- Pepo  anf  dem  sogen.  Basebweg  nach  Lome, 
Jttn  Undeinwärts  nach  der  jetzt  wichtigen  Station  Misahohe  (Ethnographisches, 
5"^g«,  Handel)«»),  Landeabptm.  Köhler  von  Lome  über  Miaahöhe  nach 
»IWdu  nBbe  an  der  Westgrense.  Die  neue,  5  m  breite  StraTse  tob  Lome  bis 
Muahohe  war  Nov.  1895  schon  bis  auf  zwei  Tagemärsche  fertig»»).  Die  1894 
'wi  Dr.  Gruner  in  der  Umgebung  von  Misahöhe  angestellten  Ortsbestimmungen 
jwaaiTonDr.P.  Cohn  in  Königsberg  berechnet 3^).  Leutn.  Klose  unternahm 
^ner  eine  grsrsere  Keia«  von  XisahShe  über  Kntii  naeh  Salaga,  dar  dnat  ao 
nel  genannten  9ta4t,  die  jetat  adir  harabgekommoa  Ut»»).  Leata.  Pleha  ba- 

,-jJ]Jj8Q  Paris,  8er.  7,  Bd.  XVI,  330,  u.  Bd.  XVII,  65;   Routenkarten  in 

{'T*'™-  —       AnnQiogr.  IV  (1896),  346.  —  303)  La  France  au  Dahoraej. 

iS'     t  1896.  IB  765.  —  »*)  BSG  Paria,  8er.  7.  Bd.  XVI, 

j;r,7^f^)  QJ  VIU,  517  nach  Bull.  Com.  AJfr.  franQ.  1896,  Nr.  8.  —  306)  pm 

J'!?'**«-   ÖhLXVlll,  295;  mit  orientierender  Karte.    Zahlreiche  Torläufige 

IB  n  v"*         2eiUchr.  tibergehe  ich,  doch  geht  mir  eben  noch  ToutÄes  Werk 

Taf  ?    SiK^^"'  Touarag.  ParU  1897.  —  "0  Mitt.  Schutzgeb.  IX,  131  u. 

^rt  \Z  ^  ^-  1896.  738.  —  W)  Sbcnda  484.  —  «»)  Mitt.  Sabutsgeb, 

Tin,  109.     8H)  Eben^^  jgg^ 


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F.  Habn,  Forftsduritta  der  Linderkimd«  in  Afriluu 


schrieb  eine  Beise  von  Mis&höhe  nach  Atakpame,  Akposso  und  Kebu  (Völker* 
knnde,  StatisUsches) 3^).  Dem  Tr.-Lentn.  t.  Döring  verdankt  man  die  Be- 
idmibnDg  mdurerer  Beiaen  vad  Exkursionen,  die  sich  auf  die  weitere  Umgebung 
von  Bismarckburg  bezogen;  es  wurden  im  Osten  die  Landschaften  Anyanga  und 
Fesai,  im  Norden  Adeii,  Adjuti,  Fassagu  und  Bassari  (nördlich  von  90°  N.  Br.), 
in  W  daa  Land  Ma  Tatnkple  (daa  Dntakpanne  anderer  Karten)  und  Kratji, 
im  Süden  die  Landschaft  Boem  berührt^l^.  Daa  Hinterland  von  Togo  (d.  b. 
hauptsächlich  Adeliland  und  die  Umgebung  von  Bismarekbnrg)  hat  Lb  Oonradt 
besonders  in  wirtschaftlicher  Hinsicht  beschrieben  814). 

Die  deutsche  Expedition  in  das  Hinterland  hat  guten  Erfolg 
gehabt. 

Sie  hat  die  westlichen  Gebiete  von  Borgu  und  Gurma  durchkreuzt  und  dea 
Niger  bei  Say  enraieht.    Dr.  Gruner  ging  dann  abwirta  bia  Karmama  aad 

durch  Borgu  nach  Togo  zurück,  während  v.  Carnap  den  Strom  abwärts  ver- 
folgte. Die  wissenschaftlichen  Ergebnisse  sind  gut ,  auch  die  politischen  Ziele 
scheinen  mit  grofser  Umsicht  vorfolgt  worden  zu  sein^iö). 

5.   Goldkiiste,,  Elfenletnküste,  Liberia^  Sierra  Leone.     Aus  Anlafs 

der  neuesten  politischen  Ereignisse  sind  mehrere  Arbeiten  über  das 

Aschantiland  an  der  Goldküste  za  verzeichnen. 

W.  Scott  Dalgleish  gab  einen  kurzen  Abrifa  der  Landeskunde '^^^),  Major 
Bart  er  geht  mehr  anf  den  Feldsng  aelbat,  daa  Volk  and  aeine  Zastibde 

ein'W),  ausführlicher  ist  Major  R.  Baden-Powells  und  Sir  George  Baden- 
Powells  Buch  über  den  Feldzug  und  die  politische  und  wirtschaftliche  Stellung 
des  Landes 3^).  Nützlich  sind  einige  Hinweise  auf  ältere  Litteratur  bei  Gelegen* 
hait  dea  Kriegea»*). 

Die  Srforaahnng  und  kartographische  Featlegong  der  Elfenbeinküste  und 
ihres  Hinterlandes  wird  jetzt  von  den  Franzosen  mit  grofsem  Eifer  betrieben. 
Fobeguins  Karte  in  dem  für  diese  Gegend  sehr  grolsen  Mafsstab  von  1 : 150000 
wird  eine  gnte  Grundlage  der  weiteren  Foraehnng  bilden W).  Monteil  hat 
seine  an  der  Küste  und  in  den  Oebteten  des  Bandama  und  Komoö  angestellten 
astronomischen  Ortsbestimmungen  mitgeteilt 321).  Marchands  Heise  ist  für  die 
Orographie  dea  Hinterlandes  recht  wichtig  gewesen.  Der  Keisende,  der  anf  teS- 
weise  neuen  Wegen  Kong  und  von  da  in  nordweatt.  Biehtang  Tengrela  im  Niger- 
gebiet erreichte,  konnte  feststellen,  dafa  von  einem  ost- westlich  vorlaufenden 
Konggebirge,  wie  es  so  lange  auf  den  Xarteu  gezeichnet  wurde,  auch  hier  keine 
Bede  aeln  kann.  Die  Aahaa  der  Gebirgszüge  ist  eine  nordattdUehe;  Tom  Beig- 
roassiv  Mina  —  im  QoeUgebiet  dca  Yolta  —  gehen  naeh  Nord  und  Sftd  Andiaftr 
und  Äate  ab^aa). 

Durch  einen  in  Paris  am  21.  Jan.  1895  unterzeichneten  Vertrag 
sind  die  Grenzen  der  englischen  Kolonie  Sierra  Leone  fest  bestimmt 
worden ,  wobei  an  Frankreich  ziemlich  bedeutende  Zugeständnisse 
gemacht  werden  raufsten  323^. 

Aus  den  zur  Greuzregulierung  angestellten  Aufnahmen  ist  Kapt.  Levassenra 
grofse  Karte  der  Orenagebiete  herrorgegangen ,  deren  SstUehes  Blatt  auch  die 
zweite  Auflage  von  Bingers  grofser  Karte  schon  wieder  wesentlich  berichtigt  - ). 
Bei  dieser  Gelegenheit  ist  durch  den  engUachen  Kommissur  J.  K.  Trott  er  die 

812)  Mitt.  Schutzgeb.  IX,  117.  —  «M)  Ebenda  VUI,  281  n.  Taf.6  in  1 :  600000.  - 
31*)  PM  1896,  11.  —  316)  PM  1895,  150.  Gl.  LXVIII,  295  u.  a.  —  316)  Scott. 
GMag.  1896,  10;  K.  in  l:4MiU.  —  si»)  Ebenda  441.  —  318)  xhe  DownfaU  of 
Frerapeh.  London  1896.  —  «•)  GJ  VI,  568.  —  Carte  de  la  Golonia  de  la 
Cote  d'Ivoira.  Paria  1894  f.  In  einzelnen  Bl.  erscheinend.  Rez.  Wichmann  PM 
189Ö,  LB  761.  —  821)  CR  SGP  1895,  337.  —  322)  vhGsK  189.5,  681;  Gl.  LXVlil, 
852.  —  «M)  GJ  V,  383 ;  K.  in  l ;  4Mili.  —  ^)  Carte  des  rögions  m^ridionw» 
de  la  Gninte  et  da  Sondan,  1 : 500000.  Paria  1894.  Bea.  Wichmian  PH  189»» 
LB  760. 


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Lage  der  NigerquelU  bei  Tflmbi  Kmdn  m  9''  6'  SO*  N.  Br.  und  ea  10**  50' 
T.  m  Qr.  gaumer  beatimmt  worden 

6.  Senegamhim,  SüdwesUcke  der  Grofsm  Wüste,  TMukiu,  Über 
Seoegambien  liegen  diesmal  nar  wenig  größere  FoTBohttiigen  Tor. 
Ran^oDB  siemlioh  umfiangreicbes,  aber  einförmiges  Beisewerk  be- 
zieht sieh  auf  die  zahlreichen  kleinen  Landsoholten  am  oberen  Gambia. 

D«r  Beisrade  wollte  namentlich  Kulturpflanzen  untersuchen  und  ethnogra- 
phische Erkundi[^\)ngcn  einziehen 326).  —  GaBton  Donnet  hat  über  seine  For- 
achoogeu  im  Übergangsgebiet  yon  Senegambien  zur  WUate,  die  ihn  von  St.  Louis 
m  Senegal  bis  über  den  21.^  iieeh  Norden  fahrten ,  noeh  ein  klefnee  Werk 
herausgegeben^}.  Die  interessante  Untersuchung  von  J.  de  Crozals  über  den 
Salzhaüde]  bezieht  sich  auch  meist  auf  den  Südwesten  der  Wfiete  eowie  auf  dae 
Beisegebiet  Bingers  weiter  im  Süden  ^28)^ 

Die  Besetzuug  des  Gebiets  von  Timbuktu  durch  die  Franzosen 
bringt  fortdauernd  der  Geographie  reiche  Frucht. 

Yaillot  hat  eine  Vi  er  blattkarte  der  Umgegend  von  Timbuktu  in  I  :  100000 
MtirorfeD,  welche  eine  treffliche  Grundlage  weiterer  erginaender  Forsebnng  UX^, 

Anf  der  schöneo  und  bequemen  Übersichtskarte  von  Hoarst  und  Bluzot  fällt 
vor  allem  die  neuentdeckte  Seeregion  im  W  von  Timbuktu  ins  Äuge,  zu  der  der 
groft«  Uo  Faguibine  (Eauptrichtung  SW— NO),  der  durch  einen  Kanal  damit 
nnmaoBhi&gende  Lae  de  nördlich  von  Onndam ,  der  Lac  Daouna  im  W 
liM.Yorigen  nnd  wahrscheinlich  noch  mehrere  andere  gehören 

330).    Es  ist  höchst 

merkwtrdig,  dafs  ein  so  ansehnlicher  See  wie  der  Faguibine  nicht  früher  bekuint 
gevorden  ist.  £s  ist  möglich,  dafs  einige  der  südlicheren  Seen  mit  dem  Uber^ 
BehwemmungsgeMet  des  Niger  in  Verbindung  eteben,  die  nfirdUeheren  soheinen 
aber  in  Brurhgebietcn  zu  liegen 331).  Diese  Seen  sind  von  ziemlich  schroffen 
fiöheo  umgeben  und  aiemlich  tief,  vielleicht  an  60  m.  Der  Lac  de  Daouna  im  S 
ttd  ebenso  der  Lee  de  Bonkor  weiter  nach  N  soheinen  nach  neueren  Ermitte- 
Inngen  durch  „Marigote**  mit  dem  Faguibine  in  Verbindung  zu  stehen 8*2). 
Vuillot  hat  über  das  wasserlose,  dünenreiche  Land  im  Nordosten  von  Timbuktu 
eine  Skisze  in  1  :  2MiU.  mitgeteilt "^^j,  ij^n  allgemeines  Werk  über  Timbuktu 
VDd  den  Weg  dorthin  ist  iwar  liemlieh  popnllr,  enthilt  aber  doch  wertroUo 
ABgibealM). 

Endlich  ist  noch  die  denkwürdige  Fahrt  des  Marineoffiziers 
Hourst  zu  beriiciniohtigen,  welcher  am  S8.  «Tan.  1896  von  Tim- 
buktu aufbrach. 

Stromabwärts  fahrend  erreichte  er  trotz  Stromschnellen  und  Feindseligkeit 
glücklich  Say ,  baute  auf  der  Insel  Taiibia  6  km  von  Say  ein  Fort ,  beobachtete 
^  bis  Mitte  September  nnd  ToUendete  dann  die  Stromlshrt  gltteUieh.  Somit 
kt  nun  der  ganze  Niger  befahren  worden.  Hoursts  Forschungen  knüpfen  vielfach 
in  diejenigen  von  Barth  wieder  an;  der  französische  Reisende  überwand  manche 
Sdtwierigkeit  deshalb  leichter,  weil  er  für  einen  Verwandten  des  am  Niger  noeh 
wr  hl  glioiender  Srinnemas  stehenden  dentsehen  Belaendea  gehalten  worde^^B). 

PM  1896,  124;  GJ  VII,  313.  —  326)  Dans  la  Haute- Gambie.  Paris 
JJ95.  Rei.  Hthn  PM  1896,  LB  204.  —  327)  Une  Mission  au  Sahara  occidentaU 
«ris  1896.  —  MB)  Le  Commerce  du  Sei  du  Sahara  au  Soudan.  Grenoble  189«. 
Äez.  Weyhe  PM  1896,  LB  617.  —  «9)  Vgl.  PlI.  1896,  296.  —  ^  BSG  Paris, 
8w.  7,  Bd.  XVI  (1895),  374;  K.  in  1  :  500000.  Vgl.  auch  Staudinger  in  VhGsE 
1896,  ülO.  —  331)  Vgl  ^  Lapparent,  ün  Lac  i  Tombouctou.  Paris  1896. 
^».  HahnPM  1896,  LB  738.  —  ^)  CR  SÖP  1896,  176;  mit  «  Skissen.  — 
*2 Ebenda  1895,  63.  —  »t)  p.  Dubois,  Tombouctou  la  myst^rieuse.  Paris 

ml"       ^^^^  ~  ^)  1-^^^» 

516  u.  T.  a.  Französischer  ausführlicher  Bericht  noch  su  erwarten ,  ein 

CR  86P  1897,  24. 


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4 


F.  Hahn,  Fortschritte  der  Länderkunde  in  Afrika. 


VIII.  Afrikanische  Inseln. 


1.  Inseln  des  JiianHsohen  Ozeans.  Ans  Frans  r.  Löben 
Nacblafs  ist  nooh  ein  „ Kanarier bnoh"  heranqg^eben  worden,  dag 
wohl  des  Anregenden  und  Lesenswerten  genng  enthält,  aber  auoh 
vieder  die  bekannte  Hypothese  der  Abstammung  der  Giianchen  von 
den  Vandalen  zu  verfechten  sucht  8^6),  yjel  wichtiger  fiir  den 
Geographen  ist  Hans  Meyers  Werk  über  Tenerifa. 

Dasselbe  gibt  viele  ganz  neue  Aufschlüsse ^7).  Dr.  Meyer  hat  auch  di«  i 
Gipfelhöhe  des  Pik  gemessen  und  zu  3732  m  gefanden  (Simony  3711  m)^).  Die 
Einleitnag  d«e  Meyersehen  Baches  ist  mit  einer  geologischen  Karte  auch  ander* 
veit  bequem  zugänglich  veröffentlichtes»).  Die  Annalen  der  Hydrojrraphie  geben 
einen  Plan  des  Schutshafens  von  La  Lus  auf  6  ran  Canaria,  der  den  fransosisobei  ' 
HSIm  am  Senegal  tageblich  Konknrrens  machen  toU^).  k,  Sehtttte  biHbti 
«iiiige  Sehildenmgen  yon  der  Insel  Falna***). 

Auf  der  Insel  Ftmando  Poo  hat  der  Pater  Juanola  von  der 
Mission  Ooncepoion  an  der  Ostkfiste  aus  im  Innern  einen  Ueioen 
See,  den  Lage  Loreto,  entdeckt  (1350  m  boch)^). 

In  den  spanischen  Archiven  sollen  noch  wichtige  unveröffentlichte  Berichte 
über  die  Insel  liegen.    Fernando  Poo  ist  auch  von  >nss  Kingsley  besucht  worden 
(einige  Ansichten)^).    Auf  Säo  Thomi  haben  sich  die  deatscheo  Beisenden  Dr.  ' 
Bsser,  Dr.  Zintgraff  nad  V.  Hoeteb  einige  Zeit  snni  Studium  der  Kakao- 
pflaaniageii  avfiialialteDiM). 

Über  8t,  EbUna  liegt  eine  beachtenswerte  Arbeit  von  Dr.  Kobelt» 
die  tiergeographiscbe  Stellung  der  Insel  betreffend,  vor^);  ferner 
Faul  Grossers  von  Abbildungen  begleitete  Notizen^)  und  eine 
kleine  Denkschrift  der  St.  Helena -Industriegesellschafti  die  dea 
Insulanern  an  Stelle  der  erloschenen  neue  Hilfequellen  zugänglich 
maohen  will.   Auoh  sie  enthalt  landeskundliohe  Angaben  ^7). 

3.  Maiagatihar  umd  anitr0  J^tseh  des  JGtdMm  Oa$am.  Die  Be- 
xiehtsperiode  war  gröfiieren  wissenschaftlichen  Reisen  auf  Madagaskar 
nidit  günailig.  Anderseits  hat  gerade  der  Feldaug  der  Fransowo 
eine  ziemlieh  grofse,  aber  ungleiohwertige  Litteratur  herroigeruftn. 

Auch  die  Übersichtskarte  der  Insel  in  1  :  2Mill.3*8),  sowie  die  von  dem  un- 
ermüdlichen Gran  didi  er  in  Verbindung  mit  Roblet  und  Colin  herausgegebenen 
Provinzkarten  von  Imerina  and  Betsileo^<0  "i^d  durch  den  Feldzug  veranlaftt 
oder  doek  beeokleuigt  worden.  DMtelbe  güt  woU  Ton  der  Haaaen sehen  Karte 
der  Insel  in  1  :  760000,  irelche  11  Bl.  umfafsi  Poucart  schrieb  über  Handel, 
Produkte  und  Kolonisation 350)^  Marti neau  über  die  Geschichte  der  französi- 
tehm  Betiehangen  zu  Madagaskars^),  desgleichen  Brauet,  der  ana  den  Arohim 


>W)  Dm  K«Da«ierbn«h.  Minehen  1895.  Kea.  SirehhoiF  PM  1896,  LB  783 

W)  Die  Insel  Tenerifa.  Leipsig  1896.  —  338)  pjj  i895,  103.  —  539)  GZ  1,  556; 
K.  in  1;Ö1Ü000.  Vgl.  auch  VhGsE  1896,  99.  —  1896,  300.  —  ^)  üeogr. 
Bnadiebtn  XIX,  63.  —  3i2)  iggg,  242;  aasführlicher  GJ  IX,  >M.  — 
3*5)  Travels  in  Weet  Afrka,  42  ff.  —  «*)  GZ  lU,  84.  —  OZ  II,  199-  - 
3«)  Qaea  1807,  10.  —  «7)  Notes  on  the  Pisheries  &c.  undertaken  in  the  Island 
of  St.  Helena.  London  1896.  Vgl.  GJ  VII,  215.  --  3*«)  Carte  de  Madagas^r. 
Pifit  1S96.  —  «•)  Imerina  1 :  200000,  nördl.  Teil  Imerinaa  1 : 100000,  B^Jf^ 
l  :  800000,  alle  Paris  1895.  Ober  diese  Karten  Wiehmann  PM  1895,  LB  SSO- 
SSI  c.  _  360)  £e  Commerce  et  la  Colonisation  h  M.  Paris  1894.  Res.  Weyhe 
PM  1895,  LB  237.  —  wi)  Madagascar  en  1894.  Paris  1894.  Be»,  Weyhe  ebenda  m 


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I 


AfriktaiMbe  Inseln. 


15S 


von  R^anion  uraeherlei  tohSpfBii  konnte Piolet  baaptsSehlich  Aber  die 
HoT&363).  Das  MissioDSWtfk  Ton  Oolin  und  Sann  iat  für  uns  ziemlich  un- 
«quicklich^**).  in  noch  engerer  Beziehung:  zu  den  Tagesereignissen  stehen  die 
ihiw  Verf.  wegen  nennenswerte  Schrift  des  Ministers  Hanotaux das  sehr 
irtiNMSBte  Bndi  des  engliiehen  Borlehteretetten  B.  Enight.derin  Pt. Dauphin 
landete,  nach  der  Hauptstadt  vordrang  und  während  des  Krieges  dort  bleiben 
konnte^),  und  die  Arbeiten  der  franzosischen  Militärärzte  J.  Lömure^ö?)  und 
üooquard^).  Die  letztere  ist  reich  illustriert,  la  objektiver  Weise  orientiert 
C  IslUr  in  Ztriek  über  die  Insel  und  die  politisohe  Lage*^),  während  der 
bekannte  James  ^ibrce  gleichRam  das  Bild  der  Zustinde,  wie  sie  TOr  der  firui- 
«wischen  Besitznahme  waren,  festzuhalten  sucht ^^). 

E.  P.  Gautier  gab  auf  Grund  seiner  umfasBenden  Reisen  im 

Nordwesten,  Westen  und  Südwesten  der  Insel  ein  gut  zusammen- 

fasseodes  Bild  der  Westhälfte  und  fügte  diesem  auch  den  Versuch 

einer  Schichtenkarte  der  ganzen  Insel  bei^^^). 

1.  Oouliot  fakr  fort»  sdne  Reisen  im  weetliehen  Teil  der  Insel  eingehend 
n  kesskraibeaHS).    Gabriel  Fer  ran d  hat  einen  Teil  der  Südostkttste  zwi- 

■dm  der  Mündung  des  Manansra  (Mananjary,  etwa  21"  15'  S.  Br.)  und  der  des 
XtTibola  (etwa  24"  10')  untersucht  und  durch  eine  reichhaltige  Karte  erläntert^^). 
J.  T.  Last  besdirieb  seine  sehen  1889  in  Semmeliveelcen  nnternonmene  Sefse 

im  Gebiet  des  Ongulahi  -  Flusses .  der  an  der  Westküste  etwa  unter  dem  Wende- 
kreii  mündet  und  auch  als  Onitahy  angegeben  wird^ß*).  Etwas  nördlicher  liegt 
du  Beisegebiet  des  Missionars  N  leisen -L und,  der  den  südlichen  Teil  der 
landsehaft  Menabe  besncbto*«).  Bndlieh  hat  aneh  Dr.  YSltikov  wieder 
einen  Beitrag  zur  Geographie  der  Insel  gegeben,  in  dem  er  seine  Reiseroute  vom 
Morondaya  (mUndet  Westküste  20|°  S.  Br.)  zum  Mangöki  (mündet  2 Ii")  be- 
«W«b*^  nnd  einen  allgemeinen  Vortrag  über  West-Madagaskar  hieltst). 

Über  das  französische  Edunton  schrieb  der  Engländer  W.  D  u  d  1  e  y 
OliTerMB),  aber  das  biitisebe  MmMu  der  Franzoso  J.     01er  q  3^»). 
Beide  Bucher  eiad  empiriileaswert ,  aamentlieh  das  letatere  eebildeit  die 

Motigen,  nicht  sehr  bofriedigenden  Zustände  der  Insel  hSehat  aniehanlieh.  UBjvt 
fisig  beschrieb  den  geologischen  Bau  der  Insel  ^O). 

Dr.  A.  Brauer  hat  seine  Studien  auf  den  SeycTiellen  abgeschlos- 
seo  und  vorläufig  einen  kürzeren,  viel  Wichtiges  (z.  B.  über  den 
Meerkokos  [Lodoicea  Seychellarum])  bietenden  Vortrag  darüber  ge- 
halten       Der  schwedische  Graf  Carlo  Landberg  hat  Sokotra 
oht*W)  '  zu  ethnographischen   und  Sprach -Studien)  be- 

La  France  ä  Madagascar  1815—95.  Paris  1895.  Rez.  Weyhe  PM  1895, 
5si       r  ^  Mftdsgaaear  et  les  Hofts.  Paris  1895.    Res.  Weyhe  ebenda 

t  A~  ^  Madagascar  et  sa  mission  catholique.  Paris  1895,  Rez.  Weyhe 
ejeuda  785.  ~  355)  L'affaire  de  Madagascar.  Paris  1896.  Rez  Weyhe  PM  1896, 
Jf?  Madagascar  in  War  Time.  London  1896.    Rez.  Weyhe  ebenda 

M  ä"  ^  Madagasear.  Paris  18»«.  Res.  Weyhe  ebenda  766.  —  »")  Tour  du 
J^onde,  Neue  Serie  III  (1897),  62.  —  359)  GZ  1,  137.  —  ^)  Madagascar  before 
JJjUoquest.  London  1896.  Vgl.  Scott.  GMag.  1896,  603.  —  3ßi)  AnnG6ogr.  IV 
»10;  vgl.  auch  den  Vortrag  CR  SGP  1895,  106.  —  BSG  Paris, 
C",       ^^'^  Bd.  XVn  (1896),  86.  888.  864.  —  ««)  Bbsada» 

Jf  ^fin  •  ^5  ^-  i°  1  :  400000   —  364)  Qj  VI,  227;  K.  in  1  :  291457.  — 

887?  Jm.>.  -  21.  —  306)  ZQsE  XXXI  (1896),  105;  K.  l ;  1  2Ü0Ü00.  — 

J  Vhe«B  1896, 170.  —  868)  crags  and  Craters.  Ramblee  in  the  Island  of  Bfoiion. 
wnaon  1896.  —  aW)  au  Pays  de  Paul  et  Virginie.    Paris  1895.    Rez.  Hehn 

l.iÄ^  2Ü-  -  QJQeolS  hU  468.  —  Wl)  VhöE  1896,  300;  JL  in 
*.«IQ00O.  —  TO)  GZ  II,  298. 


154    Jb\  KahOi  Fortschritte  der  Laaderkiuide  iA  Auatraliea  and  Foijnflsiai. 


Australien  und  Polynesien. 

Von  Prof.  Dr.  F.  Hahn  in  Königsberg. 

I.  Anstralkontinent  und  Tasmanien. 

1.  Das  SieversBche  UDternehmeu  der  Länderkunden  der  fünf 

Erdteile  ist  mit  dem  sehr  ausführlichen,  vielseitigen  und  reich  iliu- 

Btrierten  Band  über  Australien  zum  Abschlufs  gelangt  1), 

Eine  quelleDmüfsige  DarBtellang  des  Australkontioocts  wird  aber  dadarch 
niebt  liberfltttsig  gemaeht,  dt  die  ttattliehen  Binde  der  Sfefeitidiett  Samnlng 

sich  in  erster  Linie  an  einen  weiteren  Leserkreia  wenden.  In  Anstralien  selbst 
herrscht  eine  rein  praktische  Richtunf?  der  landeskundlichen  Forschung  immer 
noch  vor,  die  Goldfelder,  die  Weidegriinde  und  die  Bewässerungsanlagen  stehen 
im  Terdeigmndo  des  Intereisee.  Immerhin  iat  es  aber  ein  gutei  Ziehen,  da(s  Mi 
neben  den  zahlreichen,  immer  wieder  in  neuen  Ausgaben  erscheinenden  Gazetteers 
und  Handbooks  statistisch  -  ortskundlichen  Inhalts,  deren  Änftibrung  ich  diesmal 
wohl  übergehen  kann,  auch  einzelne,  der  neueren  Qeographie  näher  steheadl 
Arbeiten  hervorwagen.  So  hat  C.  H.  Barton  in  tecba,  allerdinga  IN>pnliI«nT•^ 
letungen  einen  Abrifs  der  Landealinnde  an  geb«i  Teveneht*). 

Mit  der  Entdeokiingsgesohiohte  des  australiachen  Innern  besehaf* 
tigt  sich  ein  neues  Werk  von  A.  F.  Calvert^).  Sehr  nützlich 
ist  Jenks'  zur  Cambridge  Historical  Series  gehörende  australische 
Kolonialgeschichte  bis  1893*).  Kleinere  Übersichten  der  neuesten 
Reisen  und  Forschungen  ähnlich  dem  vorliegenden  Bericht  schrie- 
ben E.  Jungö)  und  H.  Greffrath6).  Wohl  eine  der  letzten 
Arbeiten  des  Baron  Ferd.  v.  Müller,  dessen  Tod  ein  grofser 
Verlust  für  die  australische  Landeskunde  sein  wird,  ist  ein  Vortrag 
Aber  AustralienB  Weltatellung  und  Handelsbedeutung 

Über  die  Bieenbahnen  AostraUena  orientiert  eine  sueammenfasseDde  Arbfit 
nach  amtlichen  Quellen^),  über  Anstraliene  Eabelverbindungen  eine  kurze  Notii 
von  H.  Qreffrath,  aus  der  man  u.  a.  ersieht,  dafs  auch  ein  direktei  KaW 
Ton  Australien  nach  Südafrika  in  Erwägung  gesogen  wird^). 

2.  IFestaustralün,  Wir  durchwandern  non  die  einzelnen  Kolonien, 
indem  wir  die  wenigen  eigentlichen  Entdeckungsreisen  an  geeigneter 
Stelle  gleich  einfügen.  Ungewöhnlich  zahlreiche  Karten  über  West- 
australien und  seine  Goldfelder  sind  erschienen,  die  meisten  ohne 
Ansprüche  auf  höhere  wissenschaftliche  Bedeutung.  Woodwardi 
geologische  Skizze  der  Kolonie  unterscheidet  nur  sechs  grofse  Grup- 
pen, ein  Text  von  demselben  Verfasser  gibt  aber  mehr  Einselheiten^. 
Von  Übenichtskarten  nenne  ich  A.F.  OalTertB  Karte  in  1 :6MilL^) 

1)  Australien  u.  Ozeanien.  Leipzig  1895.  —  2)  Outlinee  of  Äustralian  Physio- 
graphy,  Maryborough  (Queensland)  1895,  nach  Ref.  von  v.  Lendenfeld  in  PM  1896, 
LB  769.  —  8)  The  Exploration  of  Australia  from  1844  to  1896.  London  — 
The  History  of  the  Anetralaeian  Goloniea  frem  their  fondation  to  the  yesr 
1893.  Cambridge  1895.  —  6)  GZ  II,  .5  76—83.  —  «)  DRfG  XVII,  481—89; 
XYllI,  489—96.  —  7)  Auatralas.  Ass.  Adv.  Science  (Brisbane,  1896)  VI,  120—3*;-; 
^  Arehiv  f .  Eiaenbalinir.  1S96,  944—69.  -  9)  GZ  I,  465-67.  —  ^  Geelegi«« 
Sketch  map  of  W.  A.  l:3Mill.  Perth  1894.  Text  GeolMag.  1894,  545  —  51. 
Nach  Eef.  yon  Supan  in  PM  1895,  LB  844ab.  —  U)  BeilMe  aar  Wett  Äustralian 
Beriew.  Vgl.  GJ  VII  (1896),  Ö74. 


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Australian.  156 

und  die  grofse  vierblättrige  Philipssche  Karte  ^"^).  Die  Küsten  der 
Kolonie,  besonders  die  nordwestlichen,  sollen  neu  vermessen  werden^ 
Kapt.  L.  S.  Dawson  hat  1895  die  Arbeiten  begonnen^).  Kurze 
geographische  Übersiohten  der  Kolonie  gaben  H.  Oreffrath^^) 
uidB.  Uayrl^. 

An  Kirttawwkea  Uber  die  Tielf«DMiBt0Bi  Goolgardio- Goldfelder  Hegen  ror: 
Arthur  J.  Yogans  Karte  in  1:633600,  die  auch  geolo^^'ische  Ängabeii  ent- 
halt«); ferner  eine  Zwölfblattkarte  in  1:300000^7)  und  Philips  Karte  in  dem 
grofsen  Mafssiab  Ton  fast  1 :  63360^).  Unter  den  sahireichen  Beschreibongen 
MIM  ieb  an  onter  Stelle  Sehmeifaera  ntehteme  und  inberat  lehnreiehe 
Beitebeobaebtnngen ,  ferner  Prices  ebenfalls  lehrreiches,  wenn  auch  kanu 
wiseenscbaftliches  Werk  2^).  Was  von  den  in  Ausführung  begriffenen  Wasser- 
reierroiren  &c.  Bestand  haben  wird ,  tnufs  man  abwarten.  Die  Bahn  nach  den 
Ooolgirdiefeldem  ist  eelt  Hirn  1895  aohon  Tollendet  ünbedenteod  lafe  A.  F. 
Oaherti  Sdirift«). 

Eine  nieht  grofte,  aber  wichtige  Reise  hat  James  Robertson 

1895  im  Golddistrikt  unternommen ;  es  gelang  ihm,  von  der  Route 
der  Elder-Expedition  (1892)  am  Lake  Darlot  (wenig  nördl.  vom  28.**) 
bis  zu  Giles'  Route  (1875)  am  Lake  GoowaDie  (südlich  vom  30.°) 
vorzudringen 22).  Weit  gröfser  war  die  Reise,  welche  David  W. 
Carnegie  von  den  Coolgardie-Goldfeldern  aus  angeblich  bis  zum 
Kimberley-Distrikt  und  der  MUndunj?  des  Fitzroy  ausgeführt  hat. 
Diese  Heise  müfste  ein  fast  unbekanntes  Gebiet  durchschnitten 
haben;  weitere  Nachrichten  werden  mit  Spannung  erwartetes). 
W.OarrBoyd  rebte  1895  von  dem  trockenen  Salzsee  Lake  Carey 
in  Westaastralien  (etwa  39"*  8.,  133**  0.  Gr.),  snerst  dem  38."* 
£dgend,  dann  sich  nördlicher  haltend,  bis  zur  sUdaustralisohen  Bahn- 
itation  Warioa  an  der  Überlandlinie.  Das  durohrebte  Land  erschien 
Dur  mäfaig  brauchbar^). 

Im  Mai  1896  ist  eine  neue,  von  A.  F.  Calvert  ausgerüstete 
Expedition  Tom  Orte  Cue  (37°  25'  8.  Br.,  117°  52'  ö.  v.  Gr.)  auf- 
gebrochen. 

Sie  stand  unter  Leitung  von  L,  A,  Wells  und  sollte  das  Werk  der  Elder- 
Bxpedition  fortsetzen.  Da  mehrere  Naturforscher  teUnahmen,  durfte  man  gute 
Erwartangen  hegen.  Die  Reisenden  haben  nSrdliohe  Bichtnng  eingeaehlagen,  wthr* 
iraeinlich  ein  grofses  Stück  fast  TöUifr  unbekannten  Wüstenlandes  durchquert, 
W  TOB  Warburton  gerühraton  Joanna  Springs  (20°  6'  8.  Br.,  123°  56'  ö.  v.  Gr.) 
Mnraieht  aafgefttn^  und  sind  in  grofser  Not  am  Fitzroy  angekommen.  Zwei 
JJlifcwer,  Charles  F.  Welle  nnd  der  Qeolog  J.  W.  Jones,  sind  bei  einer 
Bmognoszierang  nach  W  verschollen;  eine  Anfanohnngaezpedition  aoU  von  d«r 
Mflndung  des  Fitzroy  aus  vordringen  25). 

wird  immer  wahrscheinlicher,  dals  die  nun  fast  seit  50 

Ifil  Tmi* v^""'  1896.  —  13)  GRfG  XVIII,  492.   —        GZ  I,  225—31.  — 
)  um  XVIII,  356—66.  —  16)  Map  of  the  Coolgardie  Goldhelds.  Melbourne  u. 
"  ^n^^  ~~  ^^Bewick,  MotemgftOiea  Map  of  tbeW.A.0eldfielda.  Sontheni 
S  VKrc-     ^'11  (1896),  573.  —  18)  Western  Australia  Goldfields.  London  1896.  — 
)  'ii^E  1896,  S98— 422.  —  20)  xhe  Land  of  Gold.   London  1896.   Nach  Eef. 
V  °  ^•i'^?^«»Wd  PM  1896,  LB  532.  —  21)  The  Coolgardie  Goldfield.  London  1894. 
»^  01  ISQÖ,  LB  245.  —  ^  PM  1896.  46-,  K.  1 :  3Mill.  — 

UT  M7  ~       ^hendA  61— G2;  K.  1.2MiU.  —  ^)  PM  1896, 

*  <«7 ;  1897,  47,  nnd  aahlreiche  Notizen  in  vielen  anderen  Zeitschriften. 


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156    F.  Hahn,  f  ortschritie  der  Länderknndie  in  Australien  und  PoljnMiiD. 

Jahren  verschollene  L e  ich h  a rd  t sehe  Expedition  wirklich  noch 
den  Nordwesten  der  Kolonie  Westaustralien  erreicht  hatte. 

Baron  F.  t.  Müller  verfolgte  noch  in  seiner  letzten  Lebenszeit  den  Plan, 
4i6  in  d«n  lataten  Jahren  wieder  aellj^vehtw  Sporen  dnreh  tine  UeiM  Iipfdi» 

tion  erforschen  an  laaaen;  sein  Tod  dürfte  die  Aussichten  auf  eine  endUeh«  Alf* 
klärung  des  Leicbhardt-Rfitsels  sehr  abgeschwächt  haben  ^^). 

A.  Mann  aas  Sydney  entdeckte  auf  einer  Jagdez pedition  in  dem  viisten 
Iduide  wettUeh  und  sttdirasllieh  von  Port  Eueln  eine  bisher  unbeachtet  i^ebliebeoe 
Oase  fruchtbaren  Landes,  anscheinend  aber  ohne  fliefsendes  Wasser^').  J.  p. 
Brocke  hat  die  Qegend  an  der  israelite-Bai  beschrieben;  seiner  Ansicht  aaeh 
wire  der  Beoherche-Archipel  sehr  gut  für  mancherlei  Knltnreo,  sowie  als  Btnt* 
toviam  in  verwerten 'S). 

3.  SääaiuiraUen  und  Ifor^ern  Tnräory,  Eine  grobe  Karte  des 
Veuedelten  Teile  dieser  Kolonie  gibt  Uber  die  WasBer?eiioigwg9> 
anlagen  Aufscblule^^),  eine  andere  verseichnet  die  keineswegs  eins 
einheitUohe  Spurweite  beeitxenden  Eisenbahnen^). 

Aus  einem  Vortrage  J.  P.  Thomsons  in  Brisbane  erfahren  wir  einiges 
über  den  Murray  und  sein  Gebiet 31).  Der  Lake  Eyre  ist  nunmehr  als  eine  De- 
pression nachgewiesen  worden,  sein  Südende  liegt  11,6  m  unter  dem  Spiegel  des 
Oaeans  bei  Niedrigwasaer,  die  Station  Stuarts  Oreek  attdlieh  vom  See  noch  7,6  m. 
Der  sehr  öde  ,  gelegentlich  in  seiner  Knlturbedoutung  sehr  überschätzte  Salzsee 
JUtke  Torrens  soll  dagegen  eine  Meereshöbe  von  30  m  besitzen,  weit  mehr,  al» 
man  bisher  annahm  ^3).  Der  Naturforscher  £.  C.  Shilling  hat  den  zwiiehtn 
der  Flinders- Kette  und  der  Grey^Kette  liegenden  See  Callabonna  untersucht ;  er 
ist  eine  grofse  flache  Thonpfanne 33).  g.  g.  Hübbe  erforschte  1895  das  Land 
Bwisohen  der  Bahnstation  Oodnadatta  und  den  Musgravebergen  und  drang  daim 
oaeh  Weatanstralien  tw.  Es  gelang,  Aber  die  Tomkinson-Eette,  die  Barlee  Spring«, 
Aleiander  Spring  und  Mt.  Worsnop  (allfs  aus  früheren  Expeditionen  bekannte 
PIStze),  nur  zuletzt  neues  Land  passierend,  wirklich  die  Coolgardie-Goldfelder  zu 
erreichen.  An  einigen  Stellen  fand  man  wohl  brauchbare  Wasserlöcher,  im 
gMien  war  aber  daa  Laad  Infoent  8d«M). 

Über  die  sogenannte  Horn-Bzpedition  naeb  der  Maodonnell* 
Kette,  welche  eine  der  rasensebaftlieh  ergiebigsten  der  neueren 
Zeit  gewesen  zu  sein  scheint,  ist  sehr  rasoh  ein  ansführlioher  Bt- 

licht  in  vier  Bänden  erschienen^).  —  Die  Forschnngen  der  nor- 
wegischen Expedition  unter  Knut  Dahl  erstreckten  sich  auf  das 
sogenannte  Arnhemland  zwischen  Port  Darwin  und  dem  Golf  von 
Carpentaria,  sodann  auf  die  Umgebung  der  Roebuck-Bai  im  Kimberley- 
Dietrikt.  Es  scheinen  besonders  reiohe  ethnographische  Ergebnisse 
gewonnen  zu  sein  '^^). 

Der  bekannte  Staatsgeolog  yon  Südaustralicn  H.  Y.  L.  Brown  ftahr  fort, 
daa  Korthem  Territory  bis  an  die  fireose  Von  Qneenaland  geologisch  in  unter- 
suchen. Die  praktischen  Ergebnisse  waren  weit  geringer  als  die  wissenschaft- 
liohen37).  u.  Greffraths  kurze  Skizze  lEfst  die  höchst  ungünstige  Situation 
des  Korthern  Territory  wieder  recht  deutlich  horyortreten  3^. 

26)  PM  1895,  223;  1896,  171.  —  27)  PM  1896,  267  —  ^)  Austr.  Ass.  Adr. 
Science,  Brisbane  1896,  VI,  661—69.  —  29)  jjap  of  South  Australia,  sbowing 
pnblie  worka  &c.  1  : 1  lOOOOO.  Adelaide  1894.  —  30)  Map  showing  the  lines  ol 
railways  in  S.  A.  1894.  Beide  nach  Ref.  von  Lttddecke  PM  1895,  LB  797/796.-- 
31)  Scott.  GMag.  1895,  646.  —  32)  1895,  152;  GZ  II,  577.  —  38)  DRfö 
XVll,  483.  —  34)  PM  1896,  214.  —  35)  ßeport  on  the  Work  of  the  He« 
scientific  Expedition  to  Oeatral  Australia,  London  1896.  PM  1897,  47.  DRfö 
XVII,  482;  XVIII,  350  u.  v.  a.  —  3Q)  VhQsE  1897,  148-50.  ^  f)  fii  189«i 
147.   DRfG  XYllI,  490.  -  »)  DKfß  XVIU,  81-83. 


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Attstralien. 


167 


4.  QumMkmd.  Bine  Eitenbahnkarta  von  Qaeensland  enthSlt 
sieh  Angaben  Uber  die  Aiuidehnaiig  der  Eultaran ,  sowie  über  die 
Buwobnenehlen^;  aulserdem  ist  eine  andere  offizidle»  jetsi  aneb 

Kit  Nea-Gainea  und  die  benachbarten  Archipele  om&Mende  EartM 
in  neuer  Ausgabe  erschienen^).  Eins  der  beeten  neueren  Reise- 
werke hat  R.  Semon  über  seine  Beobachtungen  in  Queensland, 

auf  den  Inseln  der  Torres-Strafse  und  auf  Neu-Guinea  herausgegeben; 
es  werden  treffliche  allgemeine  Bilder  von  Land  und  Leuten  ent- 
worfen'^^). Wichtig  ist  zwar  auch  das  grofse.  gleichfalls  Queens- 
land und  Neu-Guinea  zusammenfassende  geologische  Werk  von  R. 
L.Jack  und  H.  Etheridge,  es  nimmt  jedoch  auf  die  Bedürf- 
UMW  des  Geographen  zu  wenig  Rückdcbt^.  A.  C.  Bioknells 
Bfliiewerk  besiebt  sieb  «af  den  nördlicben  Teil  der  Kolonie,  ist 
Bbsr  siemlidi  populär^.  J,  W.  Norman  bat  eine  interessante 
BM&b  Qbsr  Cooks  Reise  an  der  Nordostkttste  yon  Australien  beran»- 
gege1)eD;  wir  lernen  daraus  u.  a.,  dafs  man  statt  Moreton  Bay  rich- 
tiger Morton  Bay  schreiben  müfste^).  An  der  Ostktiste  der  York- 
halbinael,  wo  es  noch  mancherlei  zu  entdecken  gibt,  wurden  zwei 
neue  Flüsse  aufgefunden Näheres  ist  noch  zu  erwarten. 

Prof.  A 1  e  X  a n  d  e  r  Agassi  z  hat  eine  Untersuchung  des  grofsen 
Barrierenriffes  begonnen  Wichtig  und  auch  nicht  arm  an  geo- 
graphischen Gesichtspunkten  sind  A.C.  Haddons,  W.  J.  So  1  las' 
vsd  6.  A.  J.  Coles  Arbeiten  über  die  geologische  Beschaffenheit 
der  kleinen  Inseln  in  der  Torres-Strafse. 

Es  Warden  drei  Zonen  nntcrsehieden ;  die  weeUfehste  enthält  Inseln  aus 
alteren  Eruptivgesteinen,  die  mittlere  nur  flache  Koralleninseln,  in  der  östlichen 
gibt  es  einige  erloschene  volkaniache  Inseln.  Das  ostaustralische  Faltengebirge 
Mheiiiti  trie  sehen  Snefs  annahm,  nach  Nea-Guinea  hinttbennstreiehen*^. 

6.  Neu- Süd -Wales.  E.  P.  Pittman  gab  eine  gute  geologische 
Kirto  der  Koionie  heraus^).  In  ganz  demselben  Malastab  suid 
«Mb  BSnteilu&gs-  und  Eisenbabnkarten  erschienen^.  Ein  scbon 
«twas  älteres  Heft  von  B.  Twynam  entbält  die  Positionsangaben 
40  ziemlich  gleicbmft&tg  über  die  Kolonie  Terteilten,  unter  Lei- 
bng  von  H.  Gopeland  astronomisob  bestimmten  Punkten M). 

In  den  nordwestlichen ,  früher  für  sehr  unfruchtbar  gdialtenen  Ebenen  der 
KMe  hat  man  jetzt»  ähnlich  wie  in  der  algerischen  Sahara,  durch  Bohrungen 
»tt  gatas  Wiieer  enehlonea  nnd  Bewässerungsanlagen,  hergestellt ,  so  dafe  sich 
iwallmihMah  groAe  Brlrige  eineteUea  kSnnenn). 

^)  Map  of  Queensland,  prepared  by  the  ttaüway  Commissioners,  1 :  4  Mill.  — 
T^.^'^'^^i'sland  md  British  Neu  Qnnen,  1 : 1 013760.  10  EL  Beide  naeh  Bef.  Ton 
LMdecke  PM  1895,  LB  790  u.  787.  —  ")  Im  australisehea  Busch  und  an  den 
Jwten  des  Korallenmeeres.  Leipzig  1896.  —  ^)  Geology  and  Paleontology  of 
ViMBsltiid  and  New  Guinea.  Brisbane  und  London  1892.  Nach  Ref.  von  Supan. 
m.;^^^^  "~  ^  Travel  and  Adventore  in  Kortheni  QneeneliDd.  London 

l  )  Proc.  and  Tr.Queensl.  Branch  RQS.  Australas.  XI  (1895/96),  1  ff. — 

RH  Y V    ''^^^^»  1896,  147.    —   *7)  Tr.  E.  Irish  Academy, 

JQ.  XXX,  T.XL  Bnblm  1894.  Nach  Ref.  v.  Philippson  PM  1895,  LB  246.  — 
)  beological  Map  of  N.S.  W.,  1  :  1013760»  Sydney  1893.  Nach  Ref.  v.  Snpes 
JiihL«  "^^^^  ~~  ^  ^^'^'^  ^«f-  ^-  Läddecke  PM  1895,  LB  791/792.  — 
li  IS?**,^**®"^"»««!  astronomicaUy  &e.  Sydney  1892.  Nach  B«f.  t.  Lüddecke 
«  1895,  LB  769,  -  81)  GZ  II,  170-.71. 


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Iö8   E,  Hahn,  Fortschritte  der  Läaderkande  in  Australien  und  Folfnesieo. 


H.  Biegers  Sobüderungen  der  Stadt  Sydney  und  eines  Aus- 
flugs in  das  G^ebiige  sind  ganz  lesenswert;  sie  enthalten  u.  a.  eine 
Ansiebt  der  bekannten  Zicksackbahn  in  den  Blauen  Beigen'^.  Von 
R.  Lendenfelds  schönem  australischen  Reisewerk,  das  sieh 
aniser  auf  Neu  •Seeland  namentlich  auf  Neu -Süd -Wales  und  die 
australischen  Alpen  bezieht,  ist  eine  neue,  besondeis  in  den  statisti* 
sehen  Angaben  eigänate  Auflage  erschienen^). 

6.  Vfoforiä,  Auch  aber  Victoria  liegen  swei  Übersichtskarten  vor: 

Eine  Eisenbahnkarte  in  1:1 013760'^)  und  eine  allerdings  der  physischen 
Geographie  nur  in  geringem  Mafse  Rechnung  tragende  Karte  in  1  : 500000*5), 
die  überdem  schon  1890  abgeschlossen  worden  ist,  aber  noch  immer  Ton  den 
nutraliaeli«!  Behörden  als  die  beete  Spesialkarte  Tietorias  angeieheii  wird. 

Meist  auf  Victoria  bezieht  sich  eine  aUerdings  vorwiegend  geo- 
logische,  insbesondere  auf  die  Eiszeitsparen  eingehende  Arbsit  von 
T.W.  Bdgeworth  David,  die  aber  doch  so  viel  geographisehe 
Bedeutung  hat,  dafs  sie  auch  hier  angeführt  werden  mufs'^. 

7.  Tamomm,  Bi9$t  Norfolk  und  ZordJBmm-JBud.  Die  kleine 
Arbeit  J.  Backhonse  Walkers  aus  der  Beeiedelnngsgesehiehte 
Tasmaniens  ist  kolonialpolitisch  nicht  ohne  Bedeutung ,  und  zwar 
nicht  blofs  für  Tasmanien,  sondern  auch  fttr  die  selten  erwähnte 
Insel  Norfolk  5^).  Über  letztere  wolle  man  auch  den  inbaltreichen 
Bericht  Uber  die  Fahrt  der  „Theti8"58)^  sowie  die  Notizen  des 
amerikanischen  Konsuls  J.  Robinson^^),  über  Lord  Howes -InBel 
aber  wiederum  die  Reise  der  „Thetis"  vergleichen^). 

H.  Neu-Gulnes,  melanesische  und  mikronesisohe  Gruppen. 

I.  Es  mögen  zunächst  zwei  Werke  über  eine  gröfs&re  Anzahl 
von  Südseeinseln  U7id  Archipelen  erwähnt  werden,  die  auch  auf  Mela- 
nesien Rücksicht  nehmen :  das  Missionswerk  von  James  Alexander^^) 
und  das  auch  ein  Kapitel  über  Kaiser  Wilhelms  -  Land  und  manehe 
interessante  Abbildung  enthaltende  Buch  von  A.  Bärsler^^).  Auf 
Nen-Ouinea  bezogen  sich  von  den  unter  Australien  angeführten 
Bttchern  und  Karten  die  wichtigen  Nummern  40,  41  und  42. 

2.  Über  den  kartographischen  Standpunkt  des  hoB&idiMhm 
YonNm-CfimM  hatH.  Zondervan  im  Ansohluis  an  einen  grölseren, 
Niederländisch-Indien  Überhaupt  besprechenden  Au&atz  einige  Be- 
merkungen gemacht®).   H.yelthuyzen  hat  mit  dem  Kriegssobiff 
„Borneo''  1894  dne  erfolgreiche  Yermeesungsreise  an  der  Südkfiste 

M)  DRfÖ  XVII,  289—97.  351—57.  —  53)  Australische  Reise.  2.  Aufl.  Inw 
brnck  1896.  —  W)  Kailway  map  of  Victoria  1895.  —  65)  Map  of  Victoria,  BbowiiJ 
counties,  parUhH  a.  rdlwaya.  Beide  iiaeh  Ref.  v.  Lfiddeeke  PM 1896,  LB  794/793.  - 
^)  Australas.  Abs.  Adv.  Science  (Brisbane  1895)  VI,  58—98;  mit  Karten  n.  An- 
wehten. —  ö7)  The  deportation  of  the  Norfolk  Isländers  to  the  Derwent  in  1808. 
Hobart  1896.  —  bS)  i895,  75—77.  —  »)  CR  SÖP  1895,  314— IT.  -* 
«0  PM  1895,  72—74.  —  «i)  The  lelanda  of  the  PaciBc.  New  York  1895.  Nacb 
Ref.  V.  Kirchhoff  PM  1896,  LH  239.  —  «2)  Südsce-Bilder.  BerUn  1896.  Nach 
Bef.  V.  Kirchhoff  PM  1895,  LB  789.  —  M)  p|i  i896,  192. 


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Neu'Guinea. 


159 


des  holländiMhen  Anteils  anflgeftthrt  Eb  warde  ein  an  der  Mtto- 
ding  1600  m  breiter  Flufii  Dewinka,  der  TieUeioht  befahrbar  iBt, 
ufj^unden  and  die  ganse  Küste  Ton  der  Prinz  Friedrich  Heinricb- 
Insal  bis  sar  Orenie  yermeflsen^). 

8.  Sir  William  Haegregor  f&hrt  fort,  die  Landesknnde  von 

BnM-NM'Guinea  in  umfossender  Weise  zu  fördern.  Sein  kurzer 
oiNDtierender  Bericht  von  1896  bezieht  sich  meist  auf  die  Sitten 
and  Gebräuche  der  Bewohner  und  auf  die  getroffenen  Verwaltnngs- 

mafsregeln Seitdem  ist  ihm,  abgesehen  von  vielen  kleineren, 
geographisch  in  der  Regel  auch  nicht  ergebnislosen  Exkursionen, 
DsmeDtlich  eine  Durchkreuzung  der  Insel,  wenn  auch  nicht  eben 
an  ihrer  breitesten  Stelle,  geglückt. 

Die  Expedition  folgte  dem  1894  erforschten  Mambere-FIufs  von  der  Münduig 
(alba  der  denttdien  Greose)  bis  in  das  Qsellgabiet,  tbaraehritt  dann  das  SarateUejr- 
Qebirge  und  die  Owen  Stanley  -  Kette,  gelangte  im  Thale  des  Vanapa  oder  "Wanaba 
bis  tD  die  Käste  der  Redscarbay  und  war  am  14.  Oktober  1896  in  Port  Moresby 
larlekW).  Die  Beise  war  ja  räumlich  nicht  sehr  grofs,  aber  wegen  der  Schwierig- 
keit des  ßeisens  im  Innern  dar  Inaal  doch  eins  aahr  anarkannenawerte  Leistung. 
Unter  den  übrigen  Arbeitan  Macgregors  sind  eine  gegen  Bevans  Angaben  viele  Ver- 
udeniogen  aufweisende  Karte  des  Papua -Golfes  in  1:350000  und  zwei  Karten 
TM»  dir  Nordoatkftste  (CoUingwood-Bai  und  Umgebung)  herrorsnhaban 

J.  Chalmers  hat  seine  Erfahrungen  abermals  in  einem  hand« 
üshsn  Bnebe  susammengestellty  das  natiirlioh  vleMhoh  mit  seinen 
iltersn  Schriften  zusammenfSllty  aber  doch  namentlich  für  Ethno- 
graphen beachtenswert  Ist^. 

Der  italienische  Naturforscher  L.  Loria  hat  seine  ethnographi- 
wben  und  naturwissenschaftlichen  Studien  auf  Neu -Guinea  nach 
7  Jahren  abgeschlossen  und  ist  nach  Italien  zurückgekehrt,  so  dals 
wir  gewifs  ein  umfassendes  Werk  erwarten  dürfen  69). 

Die  Insel  Fergusson  in  der  d'Entrecaateaux- Gruppe  ist  durch 
Macgregor  von  Nordost  nach  Südwest  durchzogen  worden.  Das 
hinere  ist  waldig,  die  Gesteine  waren  meist  vulkanisch "^Ö). 

^  4.  Im  deutschen  Anteil  sind  zwei  gröfsere  Expeditionen  zu  ver- 
MflllDen:  eine  unglücklich  abgelaufene  und  eine  erfolgreiche. 
^Otto  Eblara  Tarsuchte  1895  mit  einer  wohl  nicht  genügend  vorbereiteten 
^BQatttion  Ton  der  Bayern -Bnabt  am  Huon-Golf  tna  die  Insel  sn  durchreisen, 
«k  Wirde,  wenn  auch  unter  grofsen  Schwierigkeiten,  die  Wasserscheide 
Überschritten  und  der  nach  S  fließende  Heath  River  erreicht.  Doch  sind  Ehlers 
TO  dsr  Untsroffiaiar  Pierisg  bei  dar  Flufsfahrt  ertrunken,  ain  Tafl  der  yom 
»»marck- Archipel  stammenden  Mannschaft  erreichte  die  Miaaionsatation  Motu- 
«otu  tn  der  SüdkUste.  Diaaa  kfibna  Bdaa  tat  aonaeh  ohne  wiaaanachaCUicbe 
niauiiflse  geblieben 

Glücklicher  verlief  eine  zweite  Expedition  1896  unter  Tappen- 
'•ck,  C.  Lauterbach  und  Dr.  Kersting. 

_  8ia  tartolgta  nach  ainar  Torbereitenden  Tour  au  dem  nur  14  km  toh  Stapbasa- 

GJ  lY^^  ^^^^»  —       Scott.  GMag.  1895,  161—80.  —  66)  pM  1896,  282. 

T    u  A  (1896/97),  157;  vgl  ebenda  247  die  Bemerkungen 

a.  0.  Forbea.  -  67)  pM  iggs,  271.  —  «)  Pionaar  Mfe  and  Work  in  Naw 

jaiBjft  1877—94.  London  1895.    Nach  Ref.  v.  Warburg  PM  1896,  LB  245.  — 

4«f    ö'^'  Ebenda  147.  —  ")  Ebanda  46  f.   D.  Koi.-Bl.  1896, 


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•1 

i  160   F.  Hahn,  Fortschritte  der  Länderkunde  in  Australien  und  Polynesien. 

■  4 

i 

ort  entferDten  OerUeDgebir^e,  dMam  1100 m  höbe  Spitze  erstiegen  Wirde,  den 

.<  NuTU  in  sUdwestticher  Richtung  aufwärts.   Es  wurden  günstige  Ausblicke  auf  die 

.  4000  bis  4300  m  hohen  Gebirge  des  Innern  gewonnen,  dann  wurde  die  Wasser- 

'  scheide  überschritten  und  der  Harau  in  westlicher  Richtung  stromabwärts  Terfolgt, 

der  durch  ciemlieh  stark  bewohntes  Gebiet  flioTst.   Bs  gefamg  anerdingt  iMit, 

ihn  bis  zur  Mündung  zu  erforschen,  doch  ist  er  wahrscheinlich  mit  dem  Ottilien- 

Flufs  identisch.    Der  Rückwep  vollzog  sich  fast  auf  demselben  Wego  wie  der 
Hinmarsch '^2).   ßag  durchreiste  Land  machte  im  ganzen  einen  günstigen  Eindruck. 

F.  Grabows ky  beBcbrieb  die  Gegend  um  den  Hatzfeldt-Hafen 
und    sein    Hinterland '^^).     Über    die    Nordkiiste    des  Huon-Golfti 
':  (K.  Gerhards  und  Hänisch  -  Hafen)  ist  auch  noch  die  auf  Grund  der 

Aufnahmen  von  Ludw.  K&rnbaoh  entworfene  Langhanssdie 
Karte  sa  Tergleiohen^^).  Über  den  äu&ersten  sadCstliohen  Teil  des 
deutschen  Küstengebiets,  besonders  den 'Adolf- Hafen  (der  entgegen 
früheren  Berichten  kein  Sülswasser  enthält),  brachte  eine  Fahrt  d<B 
Korvettenkapt  Rüdiger  manchen  nenen  Au&ohlulii^^). 

.  •  Der  Missionar  Qeorg  Knnse  beschrieh  die  Insel  Erakar  (=  Dampier-Insel); 

er  spricht  über  die  Eingeborenen,  die  Ansegelungsverhältnisse  und  den  seit  1895 
wieder  thätig  gewordenen  Vulkan.  Auch  die  etwas  östlicher  liegende  Bich^Ioeel 
wird  «rvlUint^.  Die  Bemerkungen  t.  Lu seh  ans  über  die  an  150  km  ron  dir 
EUste  Ncu-Quineas  entfernte  Matty-  oder  Tiger- Ineel  sind  fast  rein  etbao- 
graphisch")* 

5.  Bismarck -Archipel  tmd  Salomon-Inseln.    Das  deutsche  Kriegfl* 
;.  scbiff  ,,Möve"  hat  1B95  Vermessungsarbeiten  im  deutschen  Schutz- 

gebiet begonnen.    Es  sind  durch  den  Astronomen  Ür.  Hayn  dabei 
an  einer  grofsen  Zabl  von  Kiistenpunkten  aller  Teile  des  Schutz- 
gebiets die  geographischen  Koordinaten   bestimmt  worden  ''^).  Eine 
i"  wesentliche  Erweiterung  unserer  Kenntnisse  von  Neu-Pommero  be- 

^  deutet  die  Yeröffentlichung  der  schon  1887  durchgeführten  Kfistss- 

aufnahme  des  IPrbrn.  Schleinits. 

Da  die  nengewonnoien  und  die  früher  als  gültig  angenommenen  Küsten- 
mnrisse  auf  demselben  Blatt  verglichen  werden  können,  zeigt  sich  die  eingötret«ne 
TSUige  Umwandlung  eehr  deutlich ;  manche  Teile  der  Nordküste  sind  kaum  wisdei 
SU  erkennen^. 

Auf  der  Pflanzung  Ralun  auf  der  Gazelle- Halbinsel  wird  dunÄ 
Pro£  Dahl  aus  Kiel  eine  zoologische  Station  eingerichtet,  yon  der 
wir  gewifs  auch  manche  geographische  Ergebnisse  erwarten  dürfen^. 
An  der  Ostkttste  der  Gaxelle- Halbinsel  hat  der  Landmesser  A. 
Roch  oll  wichtige  Entdeckungen  gemacht,  namentlich  den  Flofs 
Warangoi  (Parkinsons  Yaangiok)  27  km  weit  befiAren^i).  Der  Kauf-  , 
mann  Parkinson  hat  die  Nord küste  der  deutschen  Insel  Bougain-  I 
▼ille,  die  ihm  einen  recht  günstigen  Eindruck  machte»  beschrieben  ^^)- 

Eine  neue  englische  Aufnahrae  der  Insel  Neu- Georgia  im  englischen  Anteil 
der  Salomen- Inseln  zeigt  die  Küste  und  die  kleinen  Nachbarinseln  sehr  rer- 


-)  VhGtB  1897,  51—69;  Naehr.  KaieerWilh.-Land  1896,  86-44  u  v  a.  - 

78)  PM  1895,  186-90;  K.  1:100000.  —  74)  Ebonda  170;  K.  1:250000.  - 
W)  Nachr. K.Wilh.-Land  1895,  23-31.  —  76)  pm  i896,  193—95;  K.  1:250000.- 
^  VhGaB  1895,  443—49.  —  78)  Ebenda  1897,  147  £.  D.  Kol.-Bl.  1896,  499  1. 
713.  —  n)  ZGsE  XXXI  (1896),  187—54;  K.  1 : 500000,  «ine  Tafel  mit  KUaten- 
«nsichten.  —  80)  VhGsE  1897,  147  u.  a.  —  Sl)  PM  1895,  169:  K.  1 : 950000.  — 
D.  KoL-Bl.  1896,  46—48. 


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M«laii«iieB.  KtliroaMiMi. 


161 


drfni'').  Der  Ssterreichische  Geolog  H.  Frhr.  v.  FoullOB-Norbeck  ist  im 
Imeni  der  Insel  Guadalcaoar  ermordet  irorden^). 

6.  Neite  Helnden  und  Fidschi-  Inseln.  Auf  der  Hebrideninsel 
Ambrym  bat  am  15.  Okt.  1894  eine  Überaua  groikartige  Vulkan- 
eroption  begonnen. 

IHet«1b«  iat  gUldtUeherwdM  tob  dem  engliidieii  MtrineolBsier  H.  B.  Pnrey- 
Cnit  beobachtet  und  konnte  auch  durch  photographisehe  Anfnahmen  erlSntert 
weiden^ß).  Es  wäre  interessant,  zu  wiaaen,  ob  sich  an  diese  insulare  Eraption 
lieht  tach  ähnliche  atmosphärische  &c.  Phänomene  angeschlossen  hab«n,  wie  an 
di^jaiiia  TOB  1888  in  der  SvBdMtctbe. 

Basil  Thomion  8oh«mt  naoli  einer  Kotiz  im  GJ  eine  Art 
TonutenfÜlirer  fttr  die  Fidiohi-Inseln  geeobrieben  in  baben^. 

7.  Nm-CMotiim,  Eine  anüwrordentlioh  Tielseitige  und  tfiobtige 
Arbeit  von  A.  Bernard  ist  anoh  metbodisoh  bedeutsam,  weil  sie 
wieder  einmal  beweist,  dab  aaob  jetst  nodb,  wie  su  Bittere  Zeit, 
tocbtige  länderkundliche  Werke  Ton  soloben  gesobrieben '  werden 
koDDen,  die,  wie  Bemard,  dae  geecbilderte  Land  gar  nieht  eelbet 
bsBucht  haben 

8.  Mikronetim.  Die  Maraball- Inseln  sind  Ten  Dr.  E.  Stein- 
bach  in  sehr  grQndlioher,  vielseitiger  Weise  besprooben  wer* 


Die  üblichen  Hundreisen  des  Landeshauptmanns  haben  wieder  mehrfach  statt- 
gefunden und  wurden  im  Kolonialblatt  kurz  geschildert.  Im  ganzen  gewinnt  man 
darnlbe  Bild  wie  am  den  frUhorett  Boriehten;  daa  efaei  grofaen  änfSmigkoit 
derluelc,  physisch  wie  ethnographisch,  aber  aneh  eiatr  langsam,  aber  aieher 
fortschreitenden  günstigen  EntwickelnngSO). 

Ober  die  abweichend  gebaute  Insel  Naurn  und  ihre  Höhlen  hat  Senft  wieder 
«ige  Mitteihngm  gemaeht*0,  wihrend  Jane  uetaorolociMho  Beobaeiitnifon 
Tiriegt^^). 

Bei  einer  der  ßundreiseo  des  Landeshauptmanns  Dr.  Irmer  wurden  auch  die 
n  dm  EaroUnen  gekSrenden  Inaein  Fonape  und  Knssaie  besucht 

III,  Polynesisohe  Gruppen. 

1.  C.  M.  Woodford  hat  eine  ziemlich  umfassende  Studie  über 
Gilbe}'t-Inseln  veröffentlicht.     Er  spricht  mit  besonderer  Aus- 
nuirlidikeit  über  die  verwickelte  Entdeckungsgeschichte  der  Inseln, 
Www  über  ihre  Natur  und  über  die  ethnoßraphische  Stellung  der 
Iwiiliner«^. 

In  der  Qnippe  der  EBüß-JBudn  wurden  anf  Anregung  der  Royal 
bociety  BobruDgen  Torgenommen,  nm  auf  diese  längst  sebon  vor- 
geschlagene Weise  die  Frage  naob  der  Entstebung  der  Korallen- 
rifie  üirer  Lösung  n&her  sn  fdbren. 

Das  englische  Kriegsschiff  „Penguin"  brachte  den  Geologen  Sollas  mit 
wkrerenjmsenscbaftUcken  Begleitern  nach  der  Insel  Fonafuti,  dock  ist  man  bei 

85^  ß?^„^?8^-  Adm.-Karte  Nr.  2601.  PM  1895,  176.  —  PM  1896,  243.  — 
flÄft«  ^^^^^),  585—602.  —  86)  piji  for  Tourists.  London  o.  J.  GJ  IX 
W«R  ^iS''  ~  ®^  L' Archipel  de  la  NouYOlle-Calödonie.  Paris  1894.  —  88)  VhGsE 
iMR  Tf'-^S;  Tgl.  tach  Kirohhoff,  Ans  allen  Welttoü.  «7,  1.  —  ")  B.KoL-fiL 
IM,.  ^^^6»  161-  —  ^  Witt.  Schutzgeb.  IX,  101—9.  —  «)  Bboada 

*vv-u.      92)  I)  Kol.-Bl.  1898,  161.  —  M)  GJ  VI  (1895),  325—50. 

Q«ogr.  Jahrbncb  XX.  11 


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16S    F.  HabB,  Portichritt«  der  Linderkmide  in  Anttralioi  nsd  Polynesien. 


den  BohruDgen  nicht  über  22  m  Tiefe  gekommen.  Die  übrigen  wissenschaftlichoD 
Ergebnisse  waren  aber  nicht  unbedeutend  und  auch  die  abgebrochene  Bohrung 
selbst  nicht  wertlos,  da  unter  einer  starken  Bnk  Korallenkalks  nnerwartetervein 
Sand  mit  nur  vereinzelten  Korallenblöcken  angetroffen  wurde  Mannigfache 
Naehrichten  über  die  Ellice-Inseln  überhaupt  verdankt  man  L.  Becke,  der  rieh 
lütigere  Zeit  dort  nnfhieftW). 

2.  Korv.-Kapt.  Graf  H.  Moltke  gab  anläfslich  einer  Rundfahrt 
in  der  Samoa-Grtippe  einige  auch  geographisch  immerhin  verwertbare 
Beiträge  znr  Sogätnweieiing ^6).  Leuto.  Boyle  T.  SomeiYiHe 
vom  obengenanDten  englischeD  Schiff  „Fengom"  hat  die  weaUioh 
TOD  den  Samoa-IoBeln  liegende,  eigentUeh  tchon  snr  Tooga*Grappe 
gereohnete  Insel  Ninafa  (lo<*  34'  8.,  175"*  41'  w.T.Gr.)  beBaoht. 
Er  bespricht  besonders  den  Zentralsee  und  die  Spuren  der  vulkani- 
schen Eruption  von  1886^^.  Nördlich  von  Niuafu  liegen  die  fran- 
zösischen Wallis-Inseln y  über  welche  der  bisherige  Ministerresident 
Graf  H.  Dodun  de  Keroraar  mitteilt,  dafs  der  Nutzen  dieser 
Inseln  für  Prankreich  sehr  gering  sei.  Wirbelstürme  sind  häuüg 
und  die  etwa  4000  Einwohner  sehr  indolent^).  Diese  Angaben 
werden  durch  den  deutschen  Kapt.  Dreyer  lediglich  bestätigt 9^). 

3.  Über  den  Cool- -Archipel,  besonders  Rarotonga,  sind  die  Mit- 
teilungen von  H.  G  reffrat h  zu  vergleichen  i^).  Die  zuv  Faumotur 
Gnippe  gehörende,  in  früheren  Zeiten  öfter  genannte  Insel  Pitcairn 
wurde  von  Kapt.  Graham  besucht,  der  die  Zustände  recht  güostig 
Bchüdertioi). 

4.  Des  Rev.  H.  H.  Gowen  Werk  über  Hawaii  scheint  ziemlicb 
populär  zu  sein  102).  J.  Palmers  Buch  gehört  der  politischen  Ge- 
legenheitslitteratur  an  103)  Wichtiger  istB.  Friedländers  Arbeit 
Uber  den  Vulkan  Kilauea,  den  er  höchst  anschaulich  und  in  wiwn* 
Bohaftliob  fruchtbarer  Weise  beschrieben  hat^Oi). 

Der  denteehe  Natnrforteher  Dr.  SehaniniUnd  hat  aleli  naeh  der  «üb 

noch  zu  der  Hawaii- Gruppe  gerechneten  Inael  Laysan  begebeilt  nm  anf  diaMB 

durch  Anhäufung  von  Guano  nach  und  nach  zur  geschlossenen  Insel  j»ewordenen  Atoll 
besonders  die  Yogelweit,  die  hier  sehr  interessant  zu  sein  scheint,  zu  studieren ^°^)- 

IV.  Neu- Seeland  und  benachbarte  Gruppen. 
1.  D  ie  neuseeländischen  Gelehrten  fahren  in  anerkennenswertor 
Weise  fort,  eich  auch  mit  der  Kolonüatiom-  und  EntdechungsgeschM 
ihrer  Kolonie  zu  beschäftigen.  T.  M.  Hocken  gab  wieder  wb' 
interessante  Beiträge  zur  Litterat  Urgeschichte  der  Sttdseereisen  im 
17.  und  18.  Jahrhundert  (besonders  für  Cook  zn  beachten)  und 
brachte  aalserdem  einen  Beitrag  snr  Geschichte  Abel  Tasrnsae^^* 

»*)  Nat.  LIV  (1896),  201;  LV  (1896/97),  873  (hier  Karte  u.  Bohrprofil)  und 
tiL:r  ^S^^»  214-I6.  —  ^)  AnnHydr.  1896,  390—92.  -      ,01  VII 

(18»6),  65^71.  —  «)  PM  1897,  46.  —  »9)  ÄnnBydr.  1896,  149.  — 
1896,  145-46.  —  101)  Ebenda  291.  —  W»)  The  Paradiee  of  the  Pacific.  London, 
schon  1892.  Vgl.  GJ  VU  (1896),  566.  —  103)  Again  in  Hawaii.  Boston  1895. 
Wach  Eef.  t.  Weyhe  PM  1895,  LB  800.  —  iW)  Der  Vulkan  Küauea  auf  Hawtti. 
Berlin  1896.  MB)  PM  1896,  147  u.  291.  —  MB)  T,.  Proe.  HZ.  Imtit«*» 
XXVU  (1S94).  616—8«.  —  MJ)  Ebenda  XXVUI  (1895),  117-40. 


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Nawatluid. 


168 


A.Hamilton  bat  aus  allen  neuseeländischen  imd  tasmanischen 
Berichten  die  Geschichte  eines  blutigen  Zusammentreffens  zwischen 
Europäern  und  Maori  am  Eingang  der  heutigen  Bucht  von  Dunedin 
festzustellen  gesucht;  das  Gemetzel  fand  1817  statt  ^^).  Der  Geo- 
graphie nfiher  steht  denelben  A.  Hamilton  Arbeit  über  die  nea- 
Meliiidisohen  FSAür,  ihre  Geichiofate>  and  ihre  BewirtsohaftuDg  ^^^), 
lÜBe  mir  nur  dnroh  eine  Anseige  im  GJ  bekannt  gewordene  Sohrift 
scheint  gute  Nachweise  über  die  MinerahcMtm  der  KoloniOi  femer 
gsdogisohe  Karten  n.  dgl.  sn  enthalten  ^^^). 

Ein  im  bekannten  CasafdlBohen  Verlag  erschienenes,  sehr  reich  illustriert«« 
Cllianitwerk  Über  Nen-Seeland  besteht  aus  Monographien  verschiedener  Verfasser, 
walehe  zum  Teil  wissenschaftlich  unzureichend  sind,  zum  Teil  aber  auch,  wie 
Tuckers  Beschreibung  des  Tamwengebieta  (mit  Abbfldmigeii  das  Ltndes  Tor 
ud  naoh  der  £«tastioph«  tob  1886),  Mhr  beaehtenmrtM  Mataritl  bieten"^. 

S.  Über  die  neueren  vulkanischen  Vorgänge  an  dem  mit  Unreeht 
früher  flir  erloschen  angesehenen  Ruapeha  auf  der  Nurdiiiml  berichtet 
H.  Hill  IIS).  Viel  Beachtung  haben  wieder  die  Alpen  der  smwi 
gpfonden.  Der  Alpinist  E.  A.  Fitz gerald  und  der  Führer  Znr- 
briggen  aus  llacugnaga  haben  1894/95  eine  groike  Anzahl  von 
Gipfeln  erstiegen,  darunter  Mt  Sefton ,  Mt.  Haidinger,  Mt.  Tasman 
und  auch  Mt.  Cook.  Südlich  von  Mt.  Cook  fand  sich  ein  leicht  zu- 
gänglicher Pafs  von  der  Ost-  zur  Westseite  des  Gebirges,  den  die 
KegieruDg  Fitzgerald  -  Pafs  genannt  hat.  Der  Mt.  Seftoü  soll  dem 
Matterhorn  ähnlich  sein 

Das  „NewZealand  Alpine  Journar*  gibt  über  diese  und  andere  Touren  in 
an  oaesaeliadiMheii  Hoebilpeii  «rsebSpfenden  BeriebtU«),  «baito  dw  kflrtlioh 

«Mhienene  ausführliche,  reich  illustrierte  Reiaewerk M6).  Eine  kane  Daratelliug 
w  wichtigsten  Expeditionen  Fitzgeraltls  mit  manchen  Abbildungen  und  guter 
urto  findet  man  auch  im  üjiiß).  Üme  wichtige  Ergänzung  zu  Fitzgeralds  Ar- 
inin  bietst  Arthur  P.  Harpara  Bariaht  ilbar  die  im  amtliahao  Anftvaga  Tor^ 

genoramenen  Untersuchungen  des  Gebirges  in  den  Jahren  1893 — 95.  Es  wird 
^eria  auch  besonders  betont,  dafs  es  sich  bei  joner  Auffindung  eines  bequemen 
»•Hilddit  atwa  um  die  erste  Durchkreuzung  des  Gebirges  überhaupt  handelt "7). 

Einige  Notizen  über  den  Dusky  Sound  nahe  an  der  Südweetecke 
w  Södinsel  (besonders  tier-  und  pflanzengeographische)  hat  K. 
Henry  mitgeteilt  118). 

3.  Über  die  seit  1891  mit  Neu -Seeland  vereinigten  Kermadec- 
mdn,  auf  denen  Ende  1894  nur  7  Weifse  (1891  noch  19),  Farbige 
&ber  gar  nicht  lebten,  hat  H.  Greffrath  einige  Bemerkungen 
gegeben  119).  ^  * 


^  Tr.  Plroc.  NZ.  Institute  XXVIII  (1895),   141  —47.  —  Ebenda 
-«8.  —  nO)  Papers  and  reports  relating  to  minerals  and  mining.  Wellington 
Vgl.  Qj  VII  (1896),  682.  —  ui)  Nev  Zealaad.  Pietorial.  London  1895. 

i.a'isf.  Ref.  T.  Lendenfeld  PM  189G,  LB  533.  —   "2)  Tr.  Proe.  NZ.  Inst. 
(1895),  681—87.   —   "3)  pM  i895,  176  u.  270.   —   "*)  Vgl.  auch 


.  Leudenfeids  Ref.  PM  1896.  LB  760.  —  Climbs  in  the  New  Zealand  Alps, 
^ndon  1896.  -  lU)      yn  (1896),  489-Ö0«.  —  »»)  PioBoar  Work  in  tlie 

Zealand.  London  1896.  Vgl.  GJ  IX  (1897),  328;  Nat.  LV  (1898/97), 
w».  -  IIB)  xr.  Proc.  NZ.  Inat.  XXYIII  (189Ö),  50—64.  —  "ö)  PM  1896,  264 


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164    W.  Sievera,  Fortschritte  der  Länderkunde  im  romtiiiBcheii  AmerUcB. 

Sehr  wichtige  ist  A.  Hamiltons  Bericht  über  seioea  Besuch 
auf  Macq^uarie-  Island, 

Haaptsacblieh  irird  die  Tier-  und  PflanzeBwelt  der  l&sel  besclirieben,  doch 
werden  auch  einige  Bemttrkungen  Über  den  äuTeeren  Anblick  und  die  Erfiinchiuiga* 
getchichte  der  einsamen,  im  April  1811  dureh  Ofept.  Öirbutt  wohl  nent  bs- 
•uchten  Insel  gegeben  i^). 

uo)  Tr.  Froe.  NZ.  Inet.  XXTU  (1894),  560—79. 


Da8  romanische  Amerika  (IB95— 87). 

Von  Prof.  Dr.  W.  Sieyers  in  Giefsen. 

(AbgeeehlosifliL  98.  Juni  18e7.) 

Westindien. 

Die  Eotstebung  des  Westindischen  Archipels  bebandelt  £. 
Martini). 

Uittelamerika. 

1.  Die  wenig  bekannte  HalliinBel  Nieder-Californien  ist  zwischen 
1885  und  1894  mehrmals  ^on  GuBtav  Bisen  und  anderen  Sand- 
lingen der  GalifomiMhen  Akademie  der  Winensobaften  besuclit 
worden.  Die  sweimonatliche  letzte  Beise  im  Herbst  1894  führte 
zu  einer  zusammenfassenden  DanteUnng  der  Geographie  der  8fid- 
spitze  der  Halbinsel  2). 

£in  Öranitmassiv  yon  über  2000  m  Höhe  mit  Pässen  von  900— 1200  m  Höhe 
ind  angeblich  sahireichen  mächtigen  Moränen  der  Eisseit  bildet  den  Weatea,  eine 
Kdkateinformation  mit  Tafelbergea  und  itefleii  Pynmiden  den  Oiten.  Dim- 
gem'äfs  sind  die  Oberflächenformen  beider  Seiten  sehr  abweichend.  Die  Ostküste 
begleitet  vulkanisches  Gestein.  Der  Hauptflufs  ist  der  Rio  SanJos*.  Das  Klim« 
ist  troeken,  dor  Regenfall  tropisch,  vom  Juli  bis  November.  Die  Vegetation  be- 
steht hsaptsadiUeh  ans  Buschwerk  uid  siedereii  BSumeo. 

2.  Ed.  Seier  machte  im  Herbst  1896  eine  kurze  MittefliiDg 
über  das  Karstgebiet  im  Distrikt  Nenton  an  der  Ghrenze  Ton  Gua- 
temala und  Mexico,  ein  Gebiet  früherer  hoher  Kultur,  das  jedoch 
jetzt  bauptsächlush  mit  Eiobeui  Oyprenen  und  Feigenb&amen  be* 

standen  ist  3). 

3.  Die  Entdeckungen  bedeutender  Ruinenstädte  im  Gebiete  der 
Maya  in  Yucatan  durch  Teobert  Maler  und  einer  Riesenstadt 
nordwestlich  von  Chilpancingo  im  Staate  Guerrero  durch  Will. 
KlTea  haben  auch  der  Geographie  Nutzen  gebracht,  da  die  dar- 
über veröffentUohten  Berichte  einige  Angaben  über  diese  wenig 
besnofaten  Teile  Mittelamerikas  enthalten  A). 

4.  Dr.  Karl  Sapper^^)  setzt  seine  Belsen  in  Guatemala  fort. 
Nach  anscheinend  nur  kurzem  Aufenthalt  in  Europa  im  Herbst 
1895  bereiste  Sapper  im  Sommer  1896  von  Goban  ans  das  Qoioh^ 
über  Guatemala,  Jalapa»  Ghiquimula»  Puerto  Barrios  und  lavingston, 

ni«  "  ^  —  ^  Bbeada  424.  —  *)  asbands  MS. 

669;  Im  1896,' Lb'tW; 


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Mittelamerüuu   Colombia.  Ecntdor. 


166 


und  ferner  im  Frühling  1896  ebenfalls  von  Coban  auB  das  Gebirge- 
land  von  Britisch-Honduras. 

Veröffentlicht  wurden  fnswfMhm  iwti  kleine  AblundlmgeB :  »»Beitrige  tvr 
Bflmographie  yon  Südost- Mexico  und  Britisch-Honduras",  mit  einer  Karte  der 
gegenwärtigen  Verteilnng  der  Sprachen  in  1  :  4  Mill.,  und  „Vulkane  in  Salvador  und 
SUoit-Ouatemala  In  letzterer  Abhandlung  werden  der  Vulkan  von  Santa  Ana, 
der  Outpaza,  der  tob  8«&  Diego,  der  Ton  Ztenalpa,  der  Tsborete,  der  Ton  Tecapa 
ind  der  ton  Conchagua  besprochen  und  in  1  :  10000  dargestellt;  aufserdem  sind 
eine  Karte  der  Umgebung  des  Vulkans  San  Diego  in  1  :  100000  und  eine  Ober« 
liehtikarte  des  Gesamtgebieta  in  1 :  1^  Mill.  beigegeben.  Diese  im  Anfang  1896 
aafMtoDtiii  Beobaehtungeii  und  Unteraneliviigen  fVlirteB  snr  Aufetellvog  einer 
iltesten  Vulkanreihe,  die  Ton  San  Vicente  bei  Zacatecoluca  ausgeht  und  über  die 
Yalkane  Guazapa  und  San  Diego  zum  Jumay  verläuft,  während  eine  jüngste  quer 
über  die  üauptspalte  vom  Ipala  zum  laalco  sieht;  die  Vulkane  der  Hauptspalte 
lUin  an  Alter  awisehen  beiden.  DemgealA  Tnludtai  sieh  aneh  dtoOberflKehen- 
formen;  die  Vulkane  der  ülteBten  Spalte  lind  itttk  MffltSrt»  die  der  jVngeten  haben 
Tortrefflich  erhaltene  einfache  Kegel. 

Eine  gröfsere  Arbeit  desselben  Verfassers  in  spanischer  Sprache 
behandelt  die  physikalische  Geographie  und  Geologie  von  Yucatan, 
Chiapas  und  Tabasco  und  ist  von  mir  eingehend  in  PM  1896, 
LB  Nr.  776  besprochen  worden.  Endlich  veröffentlichte  Sapper 
«n  •Ugemeiner  gehaltenes  Buch:  „Das  nördliche  Mittelflmeiika'^ 
Bnnniebweig  1897,  mit  17  Abbildungen  und  8  Karten,  snm  TeQ 
nach  filf  Bfg.-Heft  113,  snm  Teil  neue,  wie:  „Piodnktbn  und 
Verkehrswege  im  nördlusfaen  Mittdimeffika**»  in  ItifHüL,  ,,Die 
nnabhängigen  Indianerstaaten  Ton  Tnoatan",  in  1:3100000,  und 
beeonders  „Indianische  Ortsnamen  im  nördlichen  Mittelamerika'*! 
m  l:2iMill..  und  jjHuinenplätze  und  geo^praphiBche  Oitenanien  m 
QördUohen  Mittelamerika 'S  in  1 :  3  Mill. 

Nicaragua.  Eine  Übersicht  über  den  Stand  der  Nioaragoa- 
kM«lfrage  gibt  fl.  Pelakowskyß). 


Südamerika. 

Colmhia.  Prof.  F.  Regel  landete  im  August  1896  in  Barren- 
qailla  und  bereiste  seit  September  Antioquia,  zunächst  die  Um- 
gebung von  Medellin,  dann  im  Oktober  das  Land  zwischen  Medellin 
und  Manizales '^),  hierauf  den  Nordwesten,  das  Land  östlich  von  Me- 
jellin;^  im  Januar  und  Februar  führte  er  die  Kundreise  Medellin- 
l«"ö«iioB-Zaragoza-Cacere8-Medellin  aus. 

Setmior,  1.  In  einem  Vortrage  über  die  Galapagos- Inseln  pcJe« 
mwiert  Th.  Wolf  gegen  Dr.  Baurs  Ansicht  von  der  Zugehörige 
^eit  der  Qelapagos-Grappe  sum  eftdamerikaniiohea  Feeiland  nnd 
die  ältere  i^ebt  Ton  der  oseaniflob-yalkanisohen  Entstebong 
^er  Inseln  anfreobt  (s.  GJb.  XYI,  480).  Inswisoben  bat  Baur 
wme  Annahme  von  der  Zugehörigkeit  der  Galapagos  zu  Zentral- 
amerika  weiter  gestützt,  and  seine  botanischen  Sammlungen  lind 
^^^_K^biü8on  und  Greenman  bearbeitet  worden»). 

^ä-)  Vp'J?  373-85;  Pl£  189«,  LB  777.  —  ^  PM  1896,  220.  243. 

1WB,  I4«  *****  —  8)  PM  1896,  LB  854.  865;  VhGaB 


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166    W.  SieverSy  Fortscliritte  der  Länderkunde  im  romanischen  Amerika. 


2.  AuB  Reifs'  und  Stübels  „Reisen  in  ISüdamerika''  ist  als  ein 
weiteres  Heft  veröffentlicht  worden:  Das  Hochgebirge  der  Bepublik 
Bouador.  II.  Petrographische  UnteTBUchuDgen.  2.  Ostkorällere. 
Lieferung  1.  Berlin  1896.  L  Die  Berge  des  Ibarra-Beckens  und 
der  Gayambe,  bearbeitet  von  ErnatEach. 

In  dieser  Publikation  hat  geographischen  Wert  die  Einleitung,  geologisch- 
geographischer  Teil,  weil  in  ihr  der  Versuch  gemacht  wird,  Wolfs  topographische 
Notizen  mit  Beifa'  geologischen  Erläuterungen  zu  einem  Bilde  der  Yulkangebiete 
SU  rertohmelzen.  Wenngleieh  es  für  die  Geographie  nooh  imtsbringeDder  geweies 
wäre,  wenn  lleifs  seibat  die  Einleitung  gsscbrieben  hätte,  so  ist  doch  auch  diese 
Art  der  Publikation  erfreulich,  weil  vermutlich  der  Text  vor  dem  Druck  lleifs' 
Billigung  erfahren  hat.  Nach  einer  allgemeinen  Charakteriatik  des  Beckens  von 
IbwTK  worden  im  einseloen  naeheininder  die  besonderen  Eigratamlicbkeiten  te 
grofsen  Vulkane  Cayambo,  Mojnndft,  Imbabura  und  der  kleineren  Cuvilche,  Cocha 
Loma,  Cunra,  Casin  angegebeni  endlich  die  GordüLera  de  Angochagua  kan  be- 
handelt. 

Peru  und  BoUvia.     1.  Daa  dreibändige  Werk  Middendorfs: 

„Peru"  liegt  jetzt  abgeschlossen  vor  (s.  GJb.  XVIII,  270). 

Band  1  behandelt  Lima  und  die  wirtschaftlichen  und  politischen  Verhältnisse 
Limas  und  Perua,  Band  II  daa  Küstenland,  Band  III  daa  Hochland.  Bas  Ganze 
ist  eigentUeh  keine  streng  ayatematiseh  geordnet«  Landeskonde  von  Peru,  seideES 

die  Darstellung  der  einzelnen  Landschaften  knilpft  an  die  Beiseronten  des  Ter» 
fasaers  an.  Im  zweiten  und  dritten  Band  finden  sich  allerdings  auch  als  Bin- 
leituugen  allgemeine  geographische  Übersichten  über  die  zu  behandelnden  Landes- 
tene;  im  übrigen  iet  eine  so  grofse  FttUe  reiehen  Stoflias  im  Werke  smtrsst, 

namentlich  archäologische  Notizen  und  Betrachtungen,  die  dem  Verfasser  als  Arzt 
am  nächsten  lagen,  dafs  Middendorfs  ,,Peru"  stets  als  eine  der  wichtigsten  zu- 
sammenhangenden Arbeiten  über  das  Land  wird  gelten  müssen. 

2.  Die  rührigo  Greographische  Gesellschaft  in  Lima 
setzt  im  3.  und  4.  Bande  ihrer  Veröffentlichungen  die  Berichte 
Aber  kleinere  Beisen  in  Peru  fort  und  enthält  einige  Abhand- 
lungen  Aber  die  Bepaitamentoe  Puno  Ton  M.  Basadre  und  Finra 
▼on  M.  A.  Viftas,  aowie  Aber  den  Distrikt  von  Cbanohaoiayo.  An 
wichtigsten  ist  aber  die  bedanerliohe  Mitteilnng,  dafii  die  periianiaohe 
Regierung  keine  Mittel  mehr  zur  Herauagabe  des  KaoUaaBea  A. 
fiaünondia  bewilligt  9), 

3.  Fand 08  auaftthrliober  Berieht  über  seine  im  GJb.  XYIHj 
271  angezeigte  Reise  nach  dem  Madre  de  Dies  nnd  Beni  ist  sehr 
inhaltsreich. 

Im  Februar  1893  wurde  der  Madro  de  Dios  mit  Dampfboot  und  Kähnen 
befahren,  der  Bio  Heath,  der  Inarabari  und  der  Hauptflufa  selbst  untersucht. 
Sodann  begab  sich  die  Expedition  zu  Fufa  durch  den  Urwald  am  Nordrsnds  dtr 
Kordillere  in  einmonatlicbem  Marsch  nach  der  kleinen  Mission  Ixiamus  im  6e* 
biete  der  Tacana- Indianer.  Der  Rückmarsch  erfolgte  über  die  Mission  Fumapaa» 
nach  Riveralta.    Im  November  1893  untersuchte  Pando  den  Orton-Flufsi*^). 

4.  Um  dieselbe  Zeit  sandte  die  bolivianische  Regierung  den 

aus  seinen  Arbeiten  über  Nord-Bolivia  bekannten  Manuel  V.  Balli- 

▼ian  nach  dem  Tieflande  am  Madidi. 

Von  La  Paa  begab  sich  die  Expedition  zunächst  nach  dem  Hafen  Mapiri, 
dann  den  Flufs  Blapiri  abwirts  Uber  Huanay  nach  Bnfenabaqne  nnd  snm  TeU 


^  PM  1895,  LB  319.  —  16)  Ebenda  850. 


Eeotdor.   Fern.  Bolivia.  Chil«. 


167 


stt  Lande  nach  Trinidad,  zam  Teil  nfteh  Beyes  oahe  dem  Beni,  zum  Teil  aber 
mit  Ballivian  selbst  ar.  die  Mündung  des  Madidi.  Während  nun  J.  L.  Munoz 
den  Madidi  untersuchte,  fuhr  Ballivian  selbst  auf  dem  Bcni  weiter  nordwärta 
luk  Bibtrdta  an  dar  UlbidiiBg  daa  Hadv«  da  DioiU). 

5.  Dr.  M.  ühle  bereiste  1895 — 96  sa  arohäologischen  Stadien 
im  Auftrage  der  UniTerut&t  Philadelphia  Bolivia  und  Pera,  sa- 
oiobrt  die  Imelo  des  Titicaoa,  die  Umgebang  des  Seei,  Tiahaanacoy 
dum  das  Gebiet  von  Pacbacamao  an  der  peraanisohen  Küste  i'). 

S.  Br.  H.  Polakewsky  macht  aas  den  Ministenalbeiichten 

TOD  1892  und  1893  wertvolle  Mitteilungen  über  Verkehr  und 
flandel  Bolivias,  sowie  über  die  Grenze  Bolivias  gegen  Paraguay. 

„Die  neue  Grenze  beginnt  15  km  nördlich  von  Fuerte  Olimpo  (21°  S.  Br.) 
au  reebten  Ufer  des  Paraguay  und  verläuft  in  westlicher  Bichtang  durch  deu 
diMo  bis  dahin,  wo  dar  Meridian  61*  S8'  den  Hauptarm  daa  Pilaouajo  trUEt<*l>). 

Chile.  1.  Über  Juan  Fernandez  berichtet  eingehend  L.  Plate 
auf  Grund  eines  zehn  wöchentlichen  Aufenthalts  auf  Mas  a  tierra. 
lotensaant  ist  die  Annahme  eines  nordsüdlich  Teriaofenden  warmen 
G^Btroms  der  Humboldt-Strömung,  wodurch  sich  der  nordohilenisoh- 
peruanische  Charakter  der  Fanna  dieser  oseanischen  Inseln  erklart 
(i.  ajb.  XVni,  278)  lA). 

8.  Eine  Zusammenfusang  über  den  Ausbruch  des  Vulkans  Osl- 
buco  (s.  QJb.  XYIU,  371)  gibt  A.  Plagemann  in  einem  Separat- 
abdnick  ans  der  „Südamer.  Rundsch.'*. 

3.  Die  fiestdgung  de8^0O9iM^iM  durch  Zur briggen  undFita- 

gerald  ist  in  mehrfacher  Beziehung  wichtig;  denn  einmal  ist 
damit  der  nach  bisheriger  Annahme  höchste  Berg  Amerikas  erstie- 
gen, dann  aber  auch  die  höchste  auf  der  Erde  durch  Bergsteiger 
erreichte  Höhe  erzielt  worden;  endlich,  weil  über  die  vulkanische 
Natur  des  Berges  Zweifel  bestanden. 

Diese  siud  nach  deu  bisher  eingelaufenen  Berichten  freilich  noch  nicht  ge- 
boben,  and  aneh  die  genaua  H8he  ist  noeh  nicht  bekannt  gaworden;  die  Beatün- 
ttiing  am  14.  Jan.  1897  ergab  „über  24000"';  Fitzgerald  war  in  23000'  Hohe 
UBgekehrt.  Einige  Tage  später  bestieg  auch  der  Geolog  Vines  den  Gipfel  und 
bootete,  dals  er  aus  Porphyr  bestehe.    Demnach  ist  der  Aconcagua  kein 

4.  Im  Januar  — Februar  1896  untersuchte  P.  Stange  den 
thatigan  Peteroa -Vulkan  in  der  Deecabezado*Oruppe,  gelangte  jedoch 
nicht  auf  den  Gipfel.  Nach  Poehlmann  ist  das  Gestein  des 
Berges  Augitandesit^O). 

5.  Bei  fortschreitender  kartographischer  Aufnahme  des  südwest- 
chilenischen Archipels  zeigt  sich  immer  mehr  eine  weitgehende 
Zfcrsplittprung  der  anscheinend  grofsen  Inseln  in  kleine.  Im  Dez. 
1894  ergab  die  Aufnahme  der  Adelaide  - Imel  durch  Kapt.  Wilson 

dem  SchiÖe  „Toro"  der  chilenischen  Marine  die  Existenz  eines 
^^J^cQipels  anstatt  einer  zusammenhängenden  groüseu  Insei^ö*), 

")  PM  1897,  LB  181.  —  VhGsE  1896,  357.  — vhGsE  1895,  129; 
>;«  1895,  262.  ~  14)  VhGsE  1896,  221.   —  i»)  Nach  neueren  Zeitungsnach- 

«ü*"!.'-  VhGsE  1897,  76.  96.  517.  —  VhGsE  1897,  206.  —  i«»)  PM 
*a»p,  i4S. 


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168     W.  BieTen,  Fortsehritte  der  LSnderkvode  im  ronuischen  Amerika. 


Ormse  swü(^  Chile  und  Argentma. 

1.  Der  Grenzstreit  zwischen  Chile  und  Argentina  hat  in  den 
letzten  vier  bis  fünf  Jahren  der  Geographie  so  grofse  Dienste  ge- 
leistet, dafe,  wie  H.  Polakowsky  richtig  sagt,  hei  Fortgang  der  Sache 
in  gleichem  Ma&e  in  weiteren  vier  bis  fünf  Jahren  die  pliysikalische 
Geographie  von  Sttdchile  und  Ai^gentinien  jswischen  40  und  52' 
S.  Br.  Tollgtändig  bekannt  Bein  wird. 

Einen  guten  Überbliok  über  den  Verlaaf  des  Streitet  voi 
1848/49  an,  als  zuent  Piasis  die  Grenie  wegen  seiner  Landes- 
aufnahme bestimmen  mulste,  bia  1895  gibt  der  ffhilenigflhe  8adi> 
verständige  in  der  Grenzfrage  nnd  Chef  der  GrenzkommissioD 
Diego  Barros  Arana  in  einem  vornehm  kesohriebenen  Hefte 

2.  Über  den  Verlauf  der  Grenzetreitigkeiten  und  der  Grera- 
ahsteckung  im  einzelnen  sind  folgende  Naehriohten  in  die  Offeat- 
liobkeit  gelangtes): 

Von  den  vier  im  Sommer  1894/95  abgegangenen  Qronzkommissionen  (s.  GJb. 
ivm,  273)  hat  die  im  Feueriand  ihre  Arbeiten  im  selben  Sommer  beendet  und 
Ton  Cabo  de  Espiritn  Santo  bit  sam  Nordnfer  des  Besgle-Eanals  24  Qren«8teine 
gesetzt  im  Meridian  von  GS"  34' W.  L.  Die  zweite  Subkommiseion  in  Mittel- 
Chile  ging  TonCauquenee  aus  und  setzte  einen  Grenzstein  auf  dem  Paso  de  la  Lena. 

J^*"  .^"?  ^.""1  Kommission  führten  meist  nur  vorbereitende  Arbeiten  aus, 
(üe  dritte  legte  im  Gebiet  dss  Looto^-Phisses  elf  PSsse  fest.  Die  ylerte  lern- 
miBBion  unter  Fnck  und  v.  Fischer  auf  chilenischer,  Fontana  auf  argentinischer 
Seite  arbeitete  zwischen  dem  oberen  Tolten  und  dem  Collen  Cura  (Alumine)  8Üd- 
lieh  TOB  89  a.  Br.  ZK«  Chilenen  zogen  von  Pucon  am  ViUarica-See  das  Pucon- 
und  Maichin-Thal  hinauf  und  «bersehritten  die  Wasserseheide  auf  drei  Phs«; 
in  zweien,  Reigolil  und  Coloco,  setzte  sie  Grenzsteine  und  führte  auf  beiden 
beiten  der  Wasserscheide  Triangulationen  aus.  —  Der  Rückweg  wurde  durch  das 
argentmische  VaUe  de  Nonpehuen  und  den  Pafs  von  Santa  Maria  (Llaimas)  nach 
dem  Ursprung  des  Aillipen,  eines  Zuflusses  des  Tolten,  geDonmen.  Naeh  Bern« 
Arana^  standen  1895  auf  der  Wasserscheide  Grenzsteine  aufser  auf  dem  Paso  de 

'♦^*"*»^!«  1?"^°"^  ^^"^^  Santa  Elena.  Endüch 

»t  der  bartt^tigte  Qrensstein  tob  8aa  PrÄncisco  su  erwähnen,  über  dessen  lisb- 
Oge  oder  aniiehtig«  Aafttellmig  Zireifet  erhoben  worden  sind. 

Im  ganzen  stehen  jetzt  13  Grenzateine  zwizohen  39^  36'  S.  Br. 
und  39°  13'  S.  Br.,  die  H.  Steffen  in  einem  Überbliok  über  die 

chüenisch-argentinische  Grenzfrage  aufeShltW). 

Dieser  Aufsatz  bietet  die  klarste  und  neueste  Übersicht  über  die  gesamte 
arenzfrage  und  bietet  auch  geographisch  Neues,  da  er  im  Abschnitt  IV  an 
«n^i  o  o^l    .  ^  Örensgeb.iet  der  patagonischen  Hochebene  südüch  tob 

4Uj  is.  Br.  immer  mit  Rücksicht  auf  die  Qreaabestimunag  elBKehesd  bsscbislbt 
und  von  einer  vorzüglichen  Übersichtskarte  des  chilenisch -argentinischen  Grenz- 
gebiets zwischen  40°  30'  und  44^  S.  Br.  in  1 :  1  600000  begleitet  ist,  die  sum 
erstenmal  einen  zusammenfcssenden  Überblick  über  die  Reisen  Steffens,  T.  Hsehsn, 
^"'"i""'  1892-96  gibt.    Auch  findet  sich  daria  sine  sisssM 

erschöpfende  Zusammenstellung  der  Litterator  über  die  Grensfrago. 

3.  Neben  diesen  Grenzkommissionen  sind  aber  noch  beeondeie 
üixpeditionen  zur  Untersuchung  wichtiger  Teile  der  Grenze,  alw 
namentUohder  Gebiete  mit  unklarer  Wasaeracheide,  aiugeaandt  worden. 

laa/'L^M^^iSlf'JL?®  C^^^e  y  la  Republica  Argentiaa.  Santiago 

laa».  -  M)  PM  1895,  217.  -  M)  ZGsE  1897,  23-64. 


Grenze  zwischen  Chile  und  Argentina. 


169 


Blflw  neaeren  Bdaen  zur  AufhelluDg  der  Fra  ;e  der  Waaser- 
Mheide  ImOpfen  nch  wiedemm  an  den  Namen  J.  Steffena.  Die 
im  QJb.  XVUr,  373  bereits  aogekfindigte  ünteranchnng  dee  Rio 
Paelo  fahrte  dieser  Reisende  mit  P.  Krfiger  snsammen  vom  Janoar 
bialfärz  1895  aus^). 

55  km  Warden  auf  dem  Puelo  zu  Wasser  zurückgelegt,  bis  zu  dem  fernsten 
Paokte  Vidal  Qormaz'  1873.  Dann  folgte  ein  Landmarsch  durch  pfadlosen  Ur- 
mU  nd  dtreh  die  Region  der  WaldverwIlstaBg  dnreh  Brand,  die  Seiras  qnemadu, 
fiber  die  Lagunen  Totoral,  Azul,  Verde  durch  die  Enge  zu  den  Seen  Lage  Inferior 
und  Lago  Superior  am  Fufse  der  2000  m  hohen  Cordillera  de  los  Castillos.  Der 
Lago  Superior  ist  als  Quelle  des  Puelo  anzusehen,  hat  die  Gröfse  des  Lago  Todos 
los  Santos  in  Llanquihue  und  ist  vielleicht  identisch  mit  dem  Ton  B.  Litte  ent- 
deckten Lago  Nuevo  (s.  GJb.  XVIU,  273).  Von  ihm  aus  wurde  der  Mandl 
noch  bis  zum  fiio  Haitenj  das  breite  Thal  Yalle  Nuero  hinauf  ausgedehnt,  wobei 
tie  Oeloda  de  Vtlle  Nnero  itttn  entennal  von  Sttden  erreicht  mirde.  Diese 
Kolonie  war  in  Chile  bisher  unbekannt;  ihre  Umgebung  ist  ein  Längsthal  mit 
Pimpe-Charakter,  kleinen  Höhenzügen  und  Cedro-Bäumen,  aber  ohne  Wald.  Das 
Eigebni«  der  Reise  war  die  Entdeckong  eines  Verbindungsweges  mit  dem  oberen 
GhiksL  Die  Rtteki^  aaeb  Puerto  Mostt  erforderte  nur  iwSlf  Tftge. 

4b  Im  folgenden  Sommer  1895/96  nntersachte  Steffen  mit 
dflm  Fflanzengeographen  E.  Reiohe  den  J2to  MamOy  einen  dem 
Poelo  kurz  vor  der  Laguna  Tagnatagaa  von  Nordosten  angehenden 

Hebeofla&äi). 

Auch  dieser  entspringt  in  der  2000  m  hohen  wasserscheidenden  Kordillere,  flicfst 
durch  breite  offene  ThalebeoeUt  mit  Herden  verwilderten  Rindviehs,  und  durch- 
Weht  dann  die  ehUeoisohe  Hoehkoidillere  in  seUnehtartigen  Engen.  Der  Über- 
gug  ron  der  Küste  naeb  den  oberen  Teilen  des  Rio  Manso- Thals  geschah  in 
1680  m  Höhe ,  nach  Argentinien  führen  breite  boqnetes  iwisohen  den  sebroifeB 
Hihea  der  wasserscheidenden  Kette  hindurch. 

6.  Im  Sommer  1896/97  sind  von  der  chileuischea  Regierung 
ünlgende  ÜnteranohuDgen  angeordnet  wordenes):  J.Steffen,  0. 

Fiscber,  P.  Dusän»  W.  Bronaart  t.  Sohellendorf  und 
A.  Horn  sollen  den  Aysen^FIuls,  einen  der  die  Kordillere  dnreh- 
brecheDdeo  FlSsse^  bis  snr  Quelle  Terfolgen,  dann  den  Lago  Fontana 
durchbrechen  und  nordwftrts  den  Nahuel  Hoapi  su  erreioben  suchen. 
P  Krüger  und  Stange  haben  die  üntersuchung  der  Qaellseen 
des  Staleufu  als  Ziel. 

Diese  letztem  haben  mit  A.  Seile  vom  24.  Dez.  1896  bis  4.  März  1897  vom 
•■»'»•Fjord  ans  eine  seknndire  Kordillerenwasserscheide  tiberschritten  und  hinter 
aieier  Läcgsthilsr  mit  18  Ssen  gefnnden.  Es  gelang,  die  Quelle  des  Stalenfd  auf- 
Manoea  und  diesen  Strom  bis  zum  Thal  des  16.  Oktober  zu  befahren.  Er  erwies 
bedeutendster  aller  westpatagonischen  Ströme  und  mündet  wahrscheinlich 
•JJJJWMlig,  doch  erlanbte  ihre  Instruktion  der  Untersnehnngs-Expedition  leider 
WM,  Ihn  bis  zur  Mündung  an  verfolgen.  Die  Zeichnung  des  Laufes  des  Staleufd 
1^ "'.»eben  Karten  erwies  sich  als  Phantasiegebilde.    Eine  1200— 1500  m 

lelost  in  Hochsommer  nicht  ganz  schneefreie  Kordillere  trennt  ihn  von  der 
vwagonischen  Hoehebene.  Der  sttdlichste  erreiohte  Ponkt  war  4S*  Vl\  S. 

6.  Als  Folgen  der  Palena-Ezpedition  Steffens  1893  sind  P.  Krfi- 
Kors  Abbandlangen  über  die  geographischen  Qrtsbestimmnngen,  die 
||][P^^metnB^   nndmeteorolog^enUnteisuehnngen  su  betraohten^}, 

IW.    VhesB  18M,  814;  s.  anch  P.  Krftger,  Die  baro- 

llfifi  o«A  I'Qfilo  -  Thals.    Valparaiso  1896.  —   2i)  pm 

U  Jjj^Jj  VhQsß  1896,  148.  316.  ~  ^  VhQaE  1897,  70.  —  28)  PM  1896, 


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170     W.  Sievers,  Fortschritte  d«r  Länderkunde  im  romanischen  Amerika. 

als  BirgebniB  der  noob  fröher,  Anfang  1893  fallenden  Reise  J.  S  tef- 
fens  das  Buch:  »,ReIaoion  de  un  viige  de  Estadio  d  la  Rejioo  an- 
dina<*,  Santiago  1893,  mit  einer  Karte  des  Gebiets  zwischen  dem 
Lage  de  Lianqaihue  und  dem  Nahuelhuapi  in  1 : 250000  von  Oskar 
V.  Fischer,  vier  Abhildongen  nnd  zwei  Anhängen  von  0.  Eiadier 
über  die  kartographischen  Arbeiten  und  R.  Pöhlmann  über  die 
Petrographie  von  LIanquihue. 

7.  Im  November  1893  machte  0.  v.  Fischer  den  VerBuch, 

von  Chile  aus  den  Paso  de  Vuriloche  (Bariloche)  zu  finden  2*). 

Er  beaachte  den  oberen  Cochamö,  die  südlichen  Zuflüsse  der  Rios  Blanco, 
Espertnia  niid  Tariloche  und  glaubt,  dafs  der  Fafa  nahe  den  Quellen  de«  Bio 
Vnriloehe  liege. 

8.  1895  publisierte  P.  Ezcurra^)  eine  Karte  des  oberes 
Chubat-Gebiets  ia  1 : 1  Mill.  und  begleitete  sie  mit  einer  Abhand- 
lung über  die  Grensfrage;  über  diese  selbe  handelt  B.  Garsoo. 

Daraus  ist  n.  a.  zu  entnehmen,  dafs  30  Kolonisten  in  einem  Ifonat  einen 
800  km  langen  Fahrweg  von  der  Kolonie  im  Valle  16  de  Octubre  bis  Puerto 
Modryn  erbeut  haben  und  auf  diesera  Wege  Wolle  und  Häute  ausführen,  in 
dieser  Abhandlung  wird  von  ergeatiniaeher  Seite  als  Hanptkette  die  hobi 

westliche,  der  Küste  entlac^'  ziehende  Andenkctte  betrachtet,  während  die  Chi- 
lenen M.  Vaiderrama  und  iiamon  Sorrano  M.  die  an  den  Quellen  der  pazifischen 
Plttsse  aioh  erhebenden,  leicht  zu  durchquerenden  Gebirgszüge  als  solche  ansehen. 

9.  Über  R.  L  istas  Reise  1894  nach  der  Grenzkordillere  stebea 
genaue  Nachrichten  noch  immer  aus. 

Dagegen  hat  deraelbe  Seiaende  einen  aueflUuüehen  Bevieht  Iber  eine  btniti 

1S90/91  ausgeführte,  bisher  unbekannt  goblieboie  Beiee  hennagegeben Diese 
Expedition  führte  den  Rio  Santa  Cruz  hinauf  bis  zum  Lago  Argentino,  nahm  den 
bisher  nicht  nntersuchten  Eio  Leona  auf  und  erreichte  den  Viedma-See  Mitte 
Dezember.  Nach  Aufnahne  der  Sttd-  und  SUdwestUste  des  etllnni«ch«D,  gefSh^ 
liehen  tiefen  blauen  Sees  sandte  Lista  die  Schiffe  zurQck  nnd  begib  sich  über 
Land  an  dem  erloschenen  Payne -Vulkan  vorbei  zum  Lago  del  Casiillo  und  dem 
oberen  Oallegos ,  von  wo  der  Rückweg  zur  Küste  leicht  ist.  Nach  Lista  hab« 
der  Lago  Argentino,  der  Lago  Sarmiento  und  der  Lege  del  GastiUo  westliche  Ab- 
niisse,  die  die  Kordillere  durchschneiden  und  in  den  Grofsen  Ozean  münden. 
Diese  oft  wiederholte  Behauptung  ist  aber  bisher  nicht  bewiesen  worden.  Neuer- 
dings wöl  fireilieh  Cl.  Onelli»)  im  Hir>  1895  den  Abflufs  des  Lago  Argentino 
nach  dem  Grofsen  Osean  entdeckt  haben;  eein  Bericht  entbehrt  aber  jeder  6s- 
nauigkeit. 

10.  Carlos  Siewert^)  bereiste  £nde  1894  die  sädwestlichsteD 

Teile  des  Kontinents. 

Den  Qallegos  aufwärts  erreichte  er  zu  Lande  die  grofso,  300  m  hohe  Ebene, 
die  sich  rom  Enie  dieses  Flusses  fast  bis  zum  Grofsen  Ozean  erstreckt.  Yoi 
hier  gelangte  er  nordwärts  bis  zum  Payne  nnd  errelehte  auf  der  Rückreise  zwi- 
schen der  Sierra  del  Castillo  und  der  Sierra  del  Sol  südlich  des  Lago  Sarmiento 
•nf  Fahrwegen  an  Seen  und  Estancias  der  Schafaüchtcr,  sowie  am  Fjord 
Ultima  Esperania  Torbei  Ponte  Arenae. 

11.  C.  Bur meisternd),  der  Sohn  des  berühmten  A.  Burmeiiter, 
besuchte  1891/92  ebenfalls  die  grofsen  Seen  der  südohüsniaelieD 

Kordillere. 

Zu  Lande  dem  Bio  Sinta  Gras  entlang  erreichte  er  den  LegoViedna,  fand 

27.  pu\«ü^  i^^^'  ^"^S.  »)  PM  18»6.  146.  -  ")  PM  1896,  LB  800.  - 
^  PM  ?895  LB  74?  Argsitino  XVII,  Heft  7-9. 8. 666-01.- 


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Grente  swiMben  CMe  nnd  Argeotin».  Feuerland. 


171 


tber  im  Gegeiuata  zu  Lista  kdse  Spur  Ton  Thätigkeit  am  Fitsroy  oder  Chalten- 

Talkai.  Vom  Viedma  aus  verlief  dio  BnM  durch  den  Rio  Leona  zum  Lago 
Ärgentino,  dann  über  den  Rio  Scheuen  zum  Lago  San  ^Martin,  der  als  Haupt« 
qaeliM«  des  Scheuen  angesehen  wurde.  Der  Rückzug  wurde  am  Scheuen  und 
Bio  OUeo  enflaof  nach  SuiU  Cruz  geuommeiu  Die  totsten  meniohliehen  Woh- 
nnogen  liegen  am  Scheuen — Bio  Ohieo  bei  OMbeebenem-eik  unter  49^  39'  80" 
8.  Br.,  69"  4'  10"  W.  L. 

12.  N.  0.  C.  Nordenskjöld  30)  ist  seit  Ende  1896  in  den 
Grenzlandschaften  EÖrdlich  von  52°  S.  Br.  thätig.  N.  Cobos  ist 
Ende  1896  von  Puerto  Montt  nach  dem  Nahuel  Huapi  aufgebro- 
chen und  will  von  diesem  aus  den  La^o  Fontana  erreichen,  also 
umgekehrt  wie  Steffen. 

Bai  dieser  rafichen  Erforschung  der  Orenzlandschaften  zwiBoben 
Gbfle  und  Argentinien  ist  der  AnÜBats  von  R.  A.  Philippi^i): 
uBemerlraogen  fiber  die  orographisobe  und  geologische  VerBobieden- 
beik  swisdien  Patagonien  und  Chile"  besonderB  bemerkenswert! 

Patagonien  und  Feuerland. 

1  Über  Patagonien  hat  die  Greuzkommis8ion32)  des  Som- 
mers 1894/95  neues  Licht  verbreitet,  da  das  eigentliche  Innere  bei 
dieser  Gelegenheit  von  Norden  nach  Süden  durchquert  worden  ist. 

Zwei  Drittel  des  neutralen  Gebiets  im  Innern  sind  Weiden,  ein  Teil  Wald, 
im  SBden  sehr  tiel  Moor,  Morast,  GebirgskBmme.  Bin  50 — 70  km  langer, 
ostwestlich  verlaufender  See,  Fragnano,  fliefst  zum  Admiralitätssund  durch  einen 
kmoD,  schiffbaren  Flufs  ab.  Durch  diesen  See  wird  der  ganze  Süden  des  Landes 
aufgeschlossen. 

^  2.  Im  Sommer  1895/96  erforschte  N.  0.  G.  N  o  r  d  e  u  skj  öld  ^3) 
mit  d«m  Botaniker  P.  Düsen  und  dem  Zoologen  A.  Olin  Feuer^ 
Isnd  tonSohBt  so  glazialgeologisoben  Zwecken. 

Sie  unterscheiden  drei  Teile:  das  sttdliche  waldige  Hochgebirgsgebiet ,  eine 
mittlere  niedrige  Zone  mit  waldbewachsenen  Hügeln  und  den  waldlosen  Norden. 
Die  KordiUere  zerfällt  wieder  in  drei  Teile,  die  durch  den  Admirality  -  Sund  und 
Fragnano -See  getrennt  eind.  Talelformen  kommen  eowohl  im  Norden  wie  »neb 
m  der  KordiUere  vor,  fehlen  aber  in  der  Mittelsone.  Unter  den  ^nartaren  Ab- 
lagerungen ist  ein  Geschiebethon  wichtig,  weil  er  identisch  ist  mit  der  Grund- 
■^toe  des  nordeuropäischen  Glaaialgebiets.  Eine  einzige  Buchenart,  Fagus 
PUkilio,  «etxt  im  Osten  nnd  Norden  den  Wald  inaammen*  im  Weaten  und  Sflden 
«t  er  mannigfaltiger.  Biiie  flberans  üppige  Moosvegetation  ist  beseiohnend. 

3.  Über  die  gegenwärtigen  Zustände  an  der  Magalbaes  •  Strafse 
and  die  Entwickelung  des  südlichsten  Chile  unterrichtet  J.  B. 
^pears  in  einem  guten  Buche 

Argeniina  und  Paraguag. 

1.  Gegenüber  früheren  Jahren  ist  in  Argentina  nur  gelinge 
»orderung  der  geographischen  Forschungsreisen  zu  verzeichnen, 
^us  den  Jabren  1891  Ins  1893  sind  zwei  Reisen  des  Botaniken 

Kurts  (s.  GXb.  XVI,  488)  nachzutragen  35). 
« ,       ewte  fahrte  von  Villa  Mercedes  in  der  Provinz  San  Luis  nach  Rama 
vuda  bei  San  Ralael,  dem  Cerro  de  la  Qaardia  und  dem  Fuente  de  Nibuil,  dann 

J°)  Ebenda;  s.  auch  VhGsE  1895,  131.  221.  —  ^i)  zQsE  1896,  50—63.  — 
u{£J}  ,18952,  17.  —  33)  VhGsE  1895,  131.  221.,  1896,  433.  PM  1896,  200.  — 
i      1896,  LB  295.  —  85)  ßoi.  Acad.  Nac.  de  Cienc.  CordobaXIll,  S.  171—210. 


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172     W.  Sievers,  fortochritte  der  Länderkunde  im  romanisehen  Amerika. 

den  Atael  anfvirU  (?)  bit  sn  leiner  Vereinigung  mit  dem  Salado,  und  eadüeh 
diesen  aufwärt«  bU  au  seiner  Quelle.  Die  RückreiM  Twlief  Uber  Bodee  Virio 
und  Malal  -  liu^ ,  die  Sierra  de  los  Jagueles  wieder  zur  Vereinigung  des  Atnd 
und  Salado.  —  Die  sweit«  Reise  (Deaember  1892  big  März  1893)  bezweckte  eioe 
genaue  Untenuehung  deaaelben  Qebiets,  also  der  Kordillere  zwischen  den  f  läim 
Atuel  und  Salado  und  dem  Planchon  -  Pafa.  In  der  Abhaadlmig  irird  nm  die 
Vegetation  beatimmter  Gebiete  nach  einander  behandelt ,  nämlich  der  Pampa  nad 
der  Salitralea,  der  Dünen  (Medanoa),  der  Fiufsufer  und  Lagunen,  der  pampinen 
Sierren  und  endlich  in  der  KordiUere  der  anbandinen,  der  mittelandinen  uud  der 
oberandmen  Region. 

2.  Wertvoll  ist  die  Zusammenstellang  der  bisher  gemeMn 
Höhen  in  der  Argentinischen  Republik  daroh  den  leider  iniwiadieD 
verstorbenen  A.  Seelstrang^^^. 

3.  Eine  Expedition  Lange,  Hautbai,  Wolff  beiente  dm 
Süden  der  Provinz  Mendosa,  San  Carlos,  San  Raiael  und  Villi 

Beitran  zu  geologisch-geographischem  Zweck  87). 

MO  J^Lf**"?®^""  topographische  Karte  der  Gegend  zwischen  34  und 

»6  8.  Br.  in  l:öO00O0,  eine  geologische  i^arte  der  Mine  Rafaelito  und  eine 
Xaite  dee  Beiaewegea. 

4.  Über  die  Siurm  wn  Okmrria  md  Ana  in  der  Plrovio« 
Buenos  Aires  macht  J.  Valentin^d)  genauere  Angaben,  fiber  die 
ÖletBcher  der  Anden  von  Kendoza  R.  Hanthal^),  der  ihnes 
rasches  Rückwärtsschreiten  suBohreibt.    Intereesant  ist,  dsls  die 

Gletscher  auf  der  trockenen  argentinischen  Ostseite  nur  bis  3800  m, 
auf  der  feuchteren  chilenischen  Westseite  bis  1900  m  herabsteigen. 

5.  Die  Sierra  Ventana  wurde  1895  von  N.  Alboff«)  auf  üu» 

Vegetation  untersucht. 

;i  1*"^**  }^^^  ^  quaraitiecbe  Gebirge  ist  mit  nur  geringer  Vegetation  be- 
oeelrt  und  giealleh  banmloi;  die  hdehaten  Pflanzen  sind  die  1  m  hohen  Dooi- 
Btraucher  Colletia  longiapin»,  dae  Gepräge  geben  Oevena,  Opnatian,  Behiaoaaatii 

und  der  Chanar-Strauch.  t    v  j 

6.  Die  Sierra  de  Famatina  beetieg  am  20.  Mai  1895  B.  Hau- 
thal^). 

•  ^  dafs  die  höchste  Spitze  der  Nevado  Colorado,  nicht  der  NegroOTero 
aa^  und  bestimmte  den  hSohaten  Gipfel  an  6160  m  Hohe;  doch  iat  niaht  sag«- 
geben,  wie  diese  Zahl  gewonnen  wvrde. 

7.  J.B.  Ambrosetti  führte  mit  Dr.  P.Mowno  in  der  iweiten 
Hälfte  des  Jahres  1892  eine  Reise  nach  den  Misiones  aus,  meist 
in  Flufsfahrten,  auf  dem  Paranä,  durch  den  Salto  de  Apip^,  auf 

dem  Iguazu^i).  . 

Die  westlichea  Zuflüsse  des  Paranä,  besonders  das  Gebiet  des 
Munday  und  Igatimi,  untersuchte  1896  Kapt,  Jerrmann^). 

BratiHm. 

1«  Das  X£nffü-GtUte  erweist  sich  als  von  grolaer  Anziehungfl- 
kraft  auf  Geographen  nnd  Anthropologen.   Der  durch  seine  Fw-  . 
agangen  in  Guayana  bekannt  gewordene  Co ndreau  hat  sich  1896 

LR  7?Q  ^«  Cordoba  Xm,  S.  4Ö— löO.  —  »0  18»«. 

1895  -  ^  PM  1896,  LB  798,  nach  W.  Mna.  la  PUta  Yfl, 

1896.      *i)  PM  1895,  LB  304.  -      VhösB  1897,  76. 


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Ax^tin«.  Brasilien.  Amaionu, 


173 


in  das  Gebiet  des  genannten  Flusses  begeben —  Zurückgekehrt 

ist  bereits  die  deutsche  Expedition  der  Herren  Dr.  Herrmaun 

Meyer  nod  Bänke**). 

IMeae  hat  r.  d.  BtaimiiB  Plan,  die  beiden  anderen  QneUfltteee  des  Xingü, 
Knh'ene  und  Ronuro,  zu  untersnchen ,  wieder  aufgenommen  und  brach  im  Mai 
1896  Ton  Cttjabä  nach  dem  Innern  ani.  Sie  erreichte  auerat  den  znm  Tapojos 
ihffilliMBden  Paranatinga,  dann  in  Satlidiaai  Mtridie  dm  Branro^  der  Ua  tum 
Ziummenflusse  mit  dem  Kulu'ene  und  BatoTj  anfgenommen  wvide.  Die  Befah- 
miig  des  Koluene  hinderte  die  Strömung,  seine  Untersuchung  zu  Lande  ergab 
seine  Inferiorität  gagenüber  dem  Bonaro,  der  als  hauptsächlicher  Qaellflafs  dea 
liogi  gelten  nnb.  Dia  Bttekkebr  nteh  Cayab&  erfolgte  Bnda  1896. 

2.  Die  Geographie  des  Innern  Brasiliens  ist  auch  durch  zwei 
brasilisohe  ünternehmuiigen  gefördert  worden.  Die  eine 
«pb  noh  auB  dem  Plan,  auf  dem  inneren  HooUande  eine  Bnndes- 
hanptstadt  za  grflndeni  einem  Plan,  der  nnterdenen  wieder  anf- 
g^en  werden  uX^). 

Die  zur  Untersuchung  dea  Gebiets  zwischen  47  und  48°  W.  L,  und  um  15" 
8.Br.  1892/93  ausgeeandte  Kommission  unter  Dr.  Cr  als,  Fimentel,  Hussakf 
E  Ule  und  Cavalcanti  hat  in  einem  umfangreichen  Bericht  und  Atlas  wert- 
Tolle  Beobachtnngen  über  die  Geographie,  Geologie,  Botanik  nnd  Zoologie  nieder- 
gelegt; auch  gelang  Dr.  Ule  ein  Vorstofs  nach  den  1700  m  hohen  Chapadoes  doa 
Yeadeiros.   Die  Serra  dos  Pyreneos  wird  auf  nur  1385  m  Höhe  angegeben. 

3.  Ferner  bearbeitet  seit  einigen  Jahren  eine  geographisch- 
geologische Kommission  unter  A.  de  Abreu  Lacerda  und 
AWaro  Astolpho  da  Silveira  den  Staat  Minas  Geraes*^). 

Ihrer  Thätigkeit  sind  bereits  eine  Eeihe  wertvoller  Abhandlungen  entsprangen, 
dtB  bedeatendate  Ergebnia  iat  aber  das  Eraeheinin  einaa  groften  AHaa  dea  Staate 
m  1  100000,  von  dem  beraita  die  BUtter  Barbacena,  Ibartioga,  8io  Joio  dal  Bai 
und  Carraacas  Torli^en. 


Amazonas- GeUet  und  Guayana. 

1.  Lber  das  wenig  bekannte  Gebiet  von  Loreto^  der  Amazonas- 

provinz  Penis,  machte  Falacios  liendiburu  genauere  Mit- 
ttUungen*7). 

2.  Die  im  GJb.  XVIII,  276  angeführte  Auswanderung  der 
MVohner  der  Kolonie  Fozuzu  nach  Oxobamba  beruht  auf  irrtüm- 
«Ärtr  Auffassung  K.  Payers;  es  sind  1890 — 92  nur  einige  Familien 
•W  Pozazu  natih  Oxobamba  verzogen*?). 

^3.  Über  eine  im  übrigen  wenig  erfolgreiche  Expedition  an  der 
*«»«e  von  Pera  nnd  Bolivia  berichtet  ßamon  Paz.  Die  Reize 
verhef  von  Biberalta  den  Hadre  de  Bioe  anfwSrta  bis  zur  Mflndnng 
^  loambari  nnd  nahm  die  Zeit  Yom  34.  MSrz  bis  Ende  April 
1894  in  AnBpmdiAS). 

1"  A-'  ^^^^  ^  Oeologie  nnd  Geographie  des  franzSsizoli- nieder^ 
laDdischen  Grenzgebiets  an  den  Oberläufen  der  Flttese  Canerenne, 
^f^^^^hipur  and  Yaud  berichtet  0.  Bronazean»). 

—  **)  VhGsE  1897,  172— »Ä.  —  «)  PM  1896,  2S7.  — 

/  JJa  1896,  LB  792.  ^  *7)  PM  1897,  45.  —  *8)  Nach  Mitteilungen  des  Herrn 
j^^sert,  Dannstadt;  s.  auch  v.  Schütz-Holzhauscn,  „Der  Amazonas",  2.  Attfl. 
«WTg  1895.  —  48)  PM  1896,  LB  301.  —  «>)  VhGsE  1897,  151. 


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174     W.  Sierers,  Fortschritte  der  Länderkunde  im  romaniseheD  Amerika. 

5.  Das  Gebiet  des  ober«o  Orinoco  besuchte  Anfang  1895  ö. 
HUbner^l). 

Er  gelangte  Ton  Eemeralda  den  Iguapo  und  Padamo  aufwärts  zum  Maragoaco, 
den  er  bis  2360  m  H<ibe  erstieg.  Eine  etva  900  m  hohe  Felmaiie  irar  vi- 
ersteighch.  üeinLach  hätte  der  Maraguaco  über  3000  m  Höhe  und  wäre  somit 
der  höchste  Gipfel  des  gesamten  Guayana  und  Brasilien.  Den  Rückwee  nahm 
Hübner  an  I«nde  nach  dam  Iguapo,  aodaaii  mf  der  Waiaerverbindung  zum  Bio 
Nagro  nad  Amaaonaa. 

6.  Von  IfanaoB  wurde  1893  eine  815  km  lange  Strafse  durch 
den  Urwald  nach  BdaVista  am  oberen  RioBranoo  durch  Sebaatiäo 
Biaz  hefgoBteUt^.  761  km  davon  sind  Urwald,  der  Best  BaTune. 
Zwischen  km  344  und  467  dehnt  siöh  ein  Höhensug  von  den 
EsBequibo-Qoellen  her  aus. 

7.  Im  Jahre  1894  besti^n  J.  J.  Queloh  nnd  Lloyd  den 
Roraima^). 

Sie  brachen  im  Juli  von  eeorgetown  auf,  errdehtea  tm  6.  Sept.  Kwaimitii, 

verliefsen  dieses  erst  wieder  am  18.  Oktober  und  gelangten  nach  17  Tagen  mit 
6  Ruhetagen  an  den  Koraima.  Hier  wurde  in  1952  m  Höhe  das  Lager  auf- 
gaeehlagen  und  die  Hohe  der  drei  ieolierten  Piks  auf  dem  Gipfeiplateau  zu  2665  m 
bestinirrt  Auf  dem  Rückwege  brauchte  die  Ezpeditton  awiaahen  dem  Bonina 
und  Jkwaimatta  nar  11  Tag». 

Venezuela. 

Im  Gegensatz  zu  dem  chilenisch  -  argentinischen  örenzstreit  bat 
derjenige  zwischen  Venezuela  und  Britisch-Guayana  keine  Bereiche- 
rung unserer  Kenntnis  der  noch  sehr  unerforschten  Grenzgebiete 
gebracht  5^). 

Hdchatene  ist  dahin  die  Expedition  Chartier  zu  rechnen ,  die  Anfaog  1895 
TOI  dem  neu  gegrVndeten  TeneiolaDieehen  Grenzposten  El  Dorado  her  den  Bo- 
rairaa  erreichte,  der  bisher  immer  nur  Ton  der  britischen  Seite  her  besucht  vor- 
den  war.^  Auch  die  Untersuchung  des  Rio  Araacuro  durch  eine  venezolaniflche 
Komraitnon  gehört  dahin.  Im  übrigen  beschränkt  sich  die  beiderseitige  Thätig- 
keit  meist  auf  Publikatioii  von  Aktenattteken  aua  dem  17.  und  18.  JahAandart: 
dabei  sind  eine  Reihe  bisher  unbekannter  oder  unbeachteter  Karten  und  BUiMl 
der  Holländer  und  der  spanischen  Kapuziner  zu  tage  gekommen,  durch  die  jeloeh 
mtaere  Kenntnis  von  der  Geographie  des  Landes  nicht  gefördert  wird. 

W.  Sievers  legte  in  der  Darstellung  seiner  Zweiten  Reise  in 
Venezuela  1892/93  seine  auf  dieser  Reise  gemachten  wissenschaft- 
hdien  Beobachtungen  nieder  5ö)  und  veröffentlichte  ferner  Übersichts- 
karten über  die  Geologie,  Tektonik,  die  Vegetationsformationen,  die 
YerkehrsverhältnisBe»  sowie  eine  Höhenschichtenkarte  des  Landes 
nördlich  dea  Orinoco,  in  denen  die  Resultate  seiner  beiden  Bam 
m  Venesuela  auBammengeeteUt  aind^. 

Jan^iri  y^o^/V^I^'        -      ^«^i»*»     Soaiadade  de  e«ognpbia  do  Bio  de 

m  ^'  ^-33.  -  63)  pM  1895,  LB  885.  -  ^yPM  1896.  LB  187. 

^  oo;  MQGsHamburg  XU,  1896.  —  «)  FM  1896,  125.  149.  207. 


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Nordameiikft. 


176 


Nordamerika  (1895  und  1896). 

Von  Prof.  Dr.  B.  Weigand  in  Strafsborg  im  filsafs. 

Nordamerika  im  allgemeinen. 

Als  den  Rahmen  der  hier  für  die  YerteiluDg  des  Sto£Pee  he- 
sttteten  pofitischeD  Gliederaog  fiberaolireiteDd  haben  wir  vor  allem 
difi  Uttterrocfanngen  zu  erwähnen,  welche  sich  mit  den  der  Eisxeit 

entstamm  enden  Oberflaohenformen ,  sowie  mit  den  durch  spätere 
TWtikale  VerBchiebuDgen  bewirkten  Veränderungen  befassen,  also 

zwei  eng  miteinander  verknüpfte  Probleme  zu  lösen  suchen,  für  die 
das  Interesse  entschieden  noch  im  Wachsen  begriffen  ist.  S.  diese 
Ber.  Bd.  XVIII,  y.  252.  Es  handelt  sich  besonders  um  das  Land 
der  fünf  grofsen  kanadischen  Seen ;  Forscher  der  Vereinigten  Staaten 
teileo  sich  daher  mit  den  kanadischen  Gelehrten  in  die  oben  ge- 
BtDfite  Aufgabe:  die  Verfolgung  der  Endmoränen,  der  Drumlins 
und  Esker,  der  Strandlinien  der  Eiaataaseen,  der  diesen  glazialen 
Ssen  angehangen  Deltabildangen,  die  Feststellung  der  Ände- 
rungen, welche  der  Aosflols  dieser  Wasserbecken  erlitt,  teils  durch 
Abschmelzen  der  Eisdämme,  teils  dnrch  vertikale  Bewegungen 
des  Rodens,  —  endlich  die  Bestimmung  der  Gröfse  und  des  Sinnes 
dieser  Bewegungen ,  soweit  sie  eine  Abweichung  der  Strandlinien 
von  der  Horizontalen  bewirkt  haben:  alle  diese  Untersuchungen 
sind  von  verschiedenen  Seiten  in  Angriff  genommen  und  liefern 
wichtiges  Material  für  die  Kenntnis  des  Reliefs  und  der  Boden- 
beechaffenheit  der  untersuchten  Landstriche,  insbesondere  auch  für 
dis  Verständnis  der  jetzigen  Gestalt  der  Flulsläufe  und  Strom- 


Wir  nennen  hier  die  Arbeiten  von  P.  B.  Taylor  i)  2),  W. 
üpham8-7),  J.W.  Spencer«),  R.Chalmers»),  F.Leverett»«), 
J  B.  Tyrrell"),  T.  0.  Chamberlin»»)»  «>wie  eine  zusammen- 
«neode  Besprechung  18)  im  JGeol. 

Ein  Kärtchen  mit  der  DanteUong  von  sieben  Rückzugsstadien  des  Eisrandes, 
Jir  Erklärung  der  acht  angenommenen  Stauseen  der  letzten  Eiszeit,  gibt  Up  harn«). 
a>J  Bucht  zwischen  der  Auffassung  Uphams  und  derjenigen  Spencers  (siebe 
^^■^VIU)  tit  TennitMn;  «r  gibt  eboifidls  ein  Kirtchen,  um  die  grBbte  naeh- 

J)  Changeg  of  level  in  the  region  of  the  Great  lakes.  Brief  an  J.  D.  Dana. 
iMr'  ^'  69-71.  —  2)  Niagara  and  the  Great  Lakes.  Am.  JSc.  1895. 
,  M9—70.  —  •)  late  glac.  or  Charoplain  Subsidenee  and  Be-elerstioii  of  the 
öi.LawrenceR.  basin.  Am.  JSc.  1895,  I,  1—18.  PM  1896.  LB  259.  —  *)  Epoche 
yy^«8of  the  Glac.  period.  Am.  JSc.  1895,  I,  305— G.  —  5)  Glac.  lake  Agassiz. 
Ü.8.  öeol.  SuTv.  Mon.  XXV.  —  6)  Xert.  and  early  quart.  Baseleveling.  Am.  Geo- 
'ofist  XIV,  235-46.  —  7)  DeparKire  of  the  iee-ebeet  fr,  the  I*iir.  lakee.  BvU. 

TO      •  21— 27.  — 8)  Deform,  of  Lundy  Beach,  birth  of  Lake  Eric. 

«"•  JSc.  1894,  XLVU.  Bespr.  LB  1896,  259.  —  9)  On  the  Glac.  lake  of 
J'.*^™««-  Am.  JSc.  1895,  I,  273—75:  —  Correl.  of  N.Y.  raoraines  with 
JßHi  1«  ^-  JSc.  1895,  II,  1-20.  —  11)  Genesis  of  L.  Agassi«. 

j^l»96,  IV,  811—15.  —  12)  Übersicht  der  Glaz.- Bildungen  im  Miesiwippi- 
JÖeol.  1896,  IV,  872—76.  —  18)  JQeol.  1895,  III,  349—52. 


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176 


B.  Weigwd,  Fortsohritto  der  Underkiude  in  Nordttneriln. 


glamle  Au.breitaüg  des  Meere»  im  Gebiete  der  Kanadischen  Seen  darzuBtellen 
Dieie  Arbeit  «otkllt  aiiio  groiM  Zihl  tob  H6henangaben  über  die  beobachtet«, 
StrandhnieD  sowie  eine  Schilderong  der  letzteren  und  zum  Schlnb  eine  Übflnielit 
über  die  zeitliche  Folge  der  Bildung  der  einzelnen  Strandlinien.   N.  S.  ShalerK) 
bespricht  m  einem  allgemeinen  Artikel  über  Strandverschiebungen  auch  eingeheDd 
die  Verschiebungen  der  N.-A.  Sttete  (8.  158-160).   Chalmers«»)  bestreitet  du 
A  orhandensem  eines  Eisdararaes  bei  Quebec  und  somit  des  ron  Vvhtm  §Bgmnh 
menen  letzten  Stausees  Lake  St.  Lawrence  und  findet  das  Auftreten  nur  begchränt- 
tar  Btokappen  auf  den  Hohen  von  Neu-üraunschweig  und  Maine  durch  die  letat«n 
Aafitthmen  bestätigt.  -  t  yr r eil «)  gibt  «ine  Bantelliuig  dei  Verlaufes  der  £ii. 
zeit,  wonach  deren  Perioden  durch  dia  Anftreten  zuerst  einer  westlichen  Es- 
kappe,  dos  Kordiilerengletschers,  dann  einer  solchen,  die  in  den  Ländern  westlich 
Mr  Uiidaoiietey  entstand,  des  Keewatingletschers ,  drittens  des  der  flalbinsel 
Labrador  entstammenden  Laurentischen  Oletsebers  (es  soll  dieser  Käme  In  isiair 
Bedeutung  beschränkt  werden)  gebildet  sein  soUen,  deren  Nachfolgerin  der  Jetit- 
aeitdie  Liskappe  Grönlands  wäre,  also  jede  folgende  Eiskappe  im  Osten  ihrer 
VMglBgwin  gelegen.   Das  Verhältnis  der  Geschiebebildungen  und  die  Herkuoft 
Ihres  Ma  enals  werden  dabei  besonders  berilckaiehtigt  -  Vem  Hydrographisd» 
Amt  zu  Washington  veröffentlichto  SegeliB««iiiiiiKe&  fUr  den  Obem.  MioUai- 
nnd  Huron-See  besprechen  TMiß).  ' 

Über  die  Entstehung  und  Physiographie  der  Seen  von  Nord- 
amerika gibt  ein  Werlt  toh  J.  C.  ßuBsell  W)  eine  aehr  erwOiisobte 

Zusammenstellung. 

Kergeographie.  Die  geographische  Verbreitung  der  Batrachier 
und  Reptilien  in  Kordamerika  behandelt  E.  D.  Cope^^);  die  Bären- 
arten von  Nordamerika  und  ihre  geographische  Verbreitung  bespricht 
0.  H.  MerpiamM)  (5  Typen,  12  Arten!). 

Anthropogeographie.  Hier  verdient  beeondere  ErwiOmneg  ik 
Anthropometrische  Studie  von  F.  Boas  10)  fiber  HalbblutindiMor. 
W.  J  Hoffmann  lieferte  wieder  Anfnabmen  von  Mianen): 
Assinibwne-  und  Atsina-Gesandtiohaft  in  Washington,  mit  7  Abbil- 
dungen und  Bemerkungen  über  die  Pit  River  -  Indianer  in 
lormen^i),  über  Shoshoni  und  Banak  in  Wyoming22). 


Zunächst  sind  die  Karten  der  Ankerplätze  von  Mist  harbour, 

Port  Sitka  und  Sitka  Sound  der  Engl.  Admiralität 23)  zu  erwähnen, 
sowie  eine  Karte  der  magnetischen  Deklination  für  1895  seitens 
K  i,r  k^' ^"  ^' ^' wissenschaftliche  Erforschung  folgt  haupt- 
■äoWich  der  Küste  und  begleitet  anderseits  die  Grenzaufnahme.  In 
OTWerer  Hinsicht  hat  G.  M.  Dawsons  Aufnahme  noch  eine  Berück- 
wolltigung  erfohreniiö).  Dali  berichtete  über  die  Untersuchung 
der  öold-,  Kohle-  und  Lignitvorkommen  im  Jahre  1895,  in  Ge- 
neinechaft  mit  G.  P.  Becker  unternommen. 

«if  w"i  ^'  ^^95'  VI,  141.  -  ISN,  LB  1895,  557a-c.  -  «)  Lakes 

606    öriR07  S  '  9  Fig.,  21  K.    ßespr.  Am.  JSc.  1896,  U, 

io  lm  8Re  'o^^.*^"-  -        ^^«t'^-  Batr.  and  llept.  A».H.tf 

LXVII  aoR  Jo!^"!*  1003-1026.  -  iS)  Gl.  i896,  LXX,  83.  -  i»)  Gl.  1896, 
^)  Gl  189i"TTtV^\^^^^'  192-94.  -      Gl.  1896,  LXX,  131-32.- 

2*  C  A   S.hMf  p  n  Ir^iJ'  "»^^  -  ^)  260:  1896.  260.  - 

;  Jiull.  Geol.  S.  Am.  1894.   Beipr.  LB  189«,  865. 


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Britiseh-Nordamerika« 


177 


BeaoDders  der  Aufsats:  „Geogr.  notes  in  Alaska"^)  gibt  eine  selir  ansohau- 
lleha  SeUMmmg  dar  Phyaiographie,  wihnnd  dnr  BlialcbUek  auf  die  letaten  90 

Jabre^  die  miTemünftige  Vernichtung  des  Reichtums  an  Walen  und  Bobben 
feitoteltt  und  dem  augenblicklich  blühenden  Lachsfang  ein  gleiches  Schicksal  in 
Aauicht  stellt,  anderseits  der  Hochseefischerei,  der  Ausbcutoog  des  Mioeral- 
nbUm,  MWie  dem  TonristeoTerkehr  eine  grofse  Zukunft  Toraussagt.  Die  ein- 
geborene Beycjlkerung  schwindet  schnell  dahin,  noch  schneller  ihre  eigentümlichen 
Sitten  und  Gebräuche ,  Kleidung  und  Geräte.  Dem  steigeuden  NahrongsmaDgel 
ibnhdfen,  hat  man  neuerdings  Lappen  mit  ikren  Benn^rea  ift  Alaaka  angeeieddt» 
ab«r  bis  jatit  nur  auf  den  Inseln  mit  der  BinbUrgemig  dieeea  ^vstieree  Bifolg 
filtabt. 

Sehr  lesenswert  ist  der  Reisebericht  von  J.  C.  B  u  b  s  e  1 1  ^)  über 
fleine  Fahrt  den  Yukon  aufwärts  bis  zum  Lake  Lewis  und  über 
den  Thlinkitpafs  nach  Juneau.  Über  die  Verbreitung  des  Goldes 
berichtet  6.  F.  Becker^^),  den  Zudrang  nach  der  Umgegend  von 
Forty  Miles  Creek  und  die  dort  herrschenden  Lebensbedingungen 
schildert  eine  Notiz  im  Globus^).  Daselbst  ist  auch  eine  zusam- 
menftneoda  Darstellong  der  Expeditionen  nach  dem  Mt  Elias  von 
W.Kobelt^i)  gegeben.  Mit  der  Grenze  gegen  Kanada  beschäftigen 
MliH.Baker^,  M'GrathM),  G.  DavideonM),  Landessat«»), 
während  die  Eis-  und  beeonders  Gletecberrerhaltnisse  von  H.  P. 
CnskingM),  H.  F.  Reid»)  und  J.  0.  Cantwell^)  behandelt 
werden. 

Hochwichtig  sind  die  Schilderungen  des  Steineises,  sowohl  am  Tukon  (Russell) 
vii  besonders  an  den  Ufern  des  Kowak ,  der  nach  einem  Laufe  Ton  ööO  miles 
in  den  Hotham  Inlet  (am  Kotaebve-Snnd)  mündet.   Die  Btovand  ist  dort  ateUm- 

weise  15— 50  in  mächtig;  die  2— Sm  dicke  Bodenschicht  darauf  tragt  MOOB, 
Graa,  Gesträuch;  der  Flufs  zerstört  das  Gebilde  schnell.    (Cantwell,  s.  o.) 

Anhangsweise  erwähnen  wir:  E.  R.  Scidraores  Appleton- 
führer nach  Alaska39),  den  Bericht  in  FM  über  den  Alaskaband 
i«B  XI.  Census  von  1890'^0)  und  über  einen  Vortrag  von  0.  K 1  o  t z 
«8  dem  Ottawa  Naturalist  über  Alaska  Die  Flora  des  Chilkat- 
ClfbietB»  durch  die  Gebrüder  Krause  gesammelt,  hat  in  P.  Eurti^ 
«in«D  Bearbeiter  gefunden. 

BiitiBOh  -  Amerika« 

Mit  der  Ausdehnung  der  Forsohnngmreiien  auf  die  bisher  ver^ 

nachlässigten  Nord-  und  NordoBtgebiete  der  Dominion  hat  sich  auch 
das  Bedürfnis  einer  Einteilung  und  Namengebung  geltend  gemacht; 
eine  solche  ist  „vorläufig"  im  X.  Statistioal  Year-Book  of  Canada 
ggchaffen  worden       Labrador,  soweit  es  nioht  su  Neufundland 

PV1  ^  ^-  8- 1—20.  —  ST)  Alaska  as  It  ia  and  waa  18«6— 96. 

"»1^  S^Wash.  Bull.  XIII,  113—62.  Beepr.  LB  1896,  264.  —  28)  ßuU.  Am. 
J- 8.  27  (1895),  143—60;  mit  Abb.  —  ^  JQeol.  1895,  III,  960—62.  — 
fl  fi  ol'*^'  ^^^^»  328.  —  31)  öl.  1896,  LXViL  377—82.  —  ^  Bull.  Am. 
1  °  2»  (1896),  18Ö— 46.  —  88)  Beoti  QMMg.  1896,  S«.  —  «)  Ebmda  88.  — 

;  J-botograph.  Qreazvermessung.    PM  1896,  LB  560.  —  86)  Notes  on  the  acrial 
iU  i!S  ^^y»  Y.  Ac.  Sc.  XV,  1895.  —  ^)  Glacier  Bay  and 

N.f  !r??-  ^V^-  I^ep.  ü.  S.  Qeol.  Surv.  1896,  Pt.  L  —  38)  Ice  cliffs  in  Alaska. 
üWR  i?"^-  ^t>-  —  ai)  LB  1896,  267.  —  «)  LB  1896,  258.  — 

1895,  803.  —  42)  Bot.  Jahrb.  1894.  Bespr.  LB  1896,  766.  —  «)  10«»  yaar. 

«ww»  Qov.  Print.  oflF.  1896.   Beapr.  Scott.  QMag.  1896,  62. 
Ö«ogr.  Jahrbuck  XX.  12 


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7cV*      1^^  ~"    J  808.  —  öl)  LB  1895,  260.  —  ^  i^ü  i»"» 

767.  53)  Googr.  wmrk  of  the  eeol.  Snrv.  of  Ctattdft  in  1896.  GJ  1896,  YII, 
TY        •  ~  ^  "«^o^-lt  of  the  Geol.  Surv.  of  Canada  in  1896.   GJ  1897, 

iso^  y7?*  ~"  ^®  "öS'  »ö^-  -  ^)  LB  1896,  266.  —  «)  Scott.  öMag- 
löQ^'   !>'      i*'  "*•  147.  -  ßö)  for  1895.  Ottawa,  e»r.  Print  «t» 

«TEbeÄz^l'is;  ®^  -  *^  ^^'^^  " 


178         B.  Weigand,  EortMhritte  d«r  Luidttrkiinde  in  Nordametikt. 

gehört,  bildet  den  Distrikt  von  Ungarn ,  der  Archipel  im  Norden  des 
Amerikanischen  Festlandes  heifst  der  Franklindütrtkt,  im  Westen 
dM  186.  Meridians  liegt  der  Yukondütnkt^  östlich  davon  bis  zum 
110.  Meridian  der  MaAmiieäiiaiM.  Die  Barren  Lands  soheinen 
Keewatin  sageeohlagen  za  aein. 

An  Seekarten  sind  Annahmen  der  Kosten  Ton  Britisdh*OoIambia^), 
Yancouver  Island«),  Kanada Labrador und  Ifeufiindland^} 
darch  OfQziere  der  ü.  S.,  Englands  nnd  Frankreichs  su  verzeidUNQ; 
nähere  Angaben  in  PM. 

Mit  der  Beschreibung  des  Gebiete  beschäftigt  sich  Baedeckers 
„The  Dominion  of  Canada das  gelobt  wird;  ein  wichtiges  Ka- 
pitel der  Physiographie  behandelt  J.  W.  Dawsons  „The  Canadian 
Ice-age*'50),  Besprechungen  über  den  V.  und  VI.  Rep.  Can.  GeoL 
Surveyöl.  52)^  dessen  geographische  Ergebnisse  der  neue  Direktor 
der  Landesaufnahme,  G.  M.  Dawson  selbst  im  zugam- 
mengeetellt  hat,  sowie  über  G.  R.  Parkin&5)  brachten  PM,  ebenso 
über  das  Ganadian  Gnide  Book  von  C  h.  R  o  b  e  r  t  s  ^6).  Wie  ParkioB, 
behandelt  aaofa  Ch.  Tupper«)  die  wirtschaftliche  Eatwiok«laiig 
.Ton  Kanada,  nnd  awar  in  seiner  Jahresanspraohe  an  die  Sohottisohe 
Oeogr.  GeseUscbaft. 

Da  diese  Bede  des  High  Commissioner  for  ihe  Dominion  Meht  ra  benhaflin 

ist,  verweisen  wir  nur  nachdrücklich  auf  den  reichen  Inhalt,  der  durch  eine  Reihe 
von  Karten:  Boates  to  Canada,  political  map,  surface  eievation,  surfcce  feature«, 
tonperatwa.  (jnly,  jaanary),  geology«),  rainfell,  und  grapbiachen  Dantdlangia 
daa  YarlEalna  dar  bavegUehen  Werte  argintt  wird. 

Das  Xlth  Statist.  Year-Book«^  berichtet  aber  den  rapiden  For(> 
schritt  Kanadas  auf  wirtschaltlicbem  Gebiete.   An  Stadien  für  die 

in  Aussieht  genommene  ITandelslinie  England — Hudsonsbai  W- 
zeichnen  wir  J.  Harris'«))  Aufsatz  im  GJ,  der  die  Verkürzung 
der  Reise  um  zwei  Tage,  um  1300  miles,  die  AufschliefsuDg  der 
NW-Territorien,  die  Verringerung  der  Transportkosten  des  Weizens 
um  20  cts  für  den  Scheffel  und  des  Viehs  um  3  L  für  das  Stück 
als  zu  erwartende  Vorteile  des  neuen  Weges  anführt.  F.  F.  Pay  ne^l) 
nntersucht  zu  demselben  Zweck  das  Klima  der  Hudsonsstraise,  die 
nach  Harris  44-  Monate  im  Jahre  offen  sein  soll. 

Danaeb  kündet  sich  der  Wechsel  der  Jahreszeit  in  der  iarbe  der  FlecM«  |' 
zuerst  an  im  März ,  und  nnn  eraebeinen  VSgel,  Insekten,  Pflanaflownelia  im  Laufe  |^ 
des  April  und  Mai ;  aber  erst  am  1 .  Juli  beginnt  der  Sommer,  am  20.  Juli  i»t 
das  £i8  Überall  offen,  am  ö.  August  verschwunden ;  und  schon  am  23.  Sept.  trat 
mit  Schnee  und  Froat  dar  Winter  ein,  wenn  auch  das  Eis  gelegentUet  Ws  Bade 
iJeaember  wieder  anl^g.  Die  Beobaabtnngen  eratreektan  aiah  Aber  1884-8«. 


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BritiMh-Nordaauiika. 


17» 


Wir  erwähnen  hier  gleich  die  Arbeiten  von  R.  Bell,  J.  B. 
Tyrrell,  Th.  L.  Watson  über  die  HebangBerscheinungen  der 
Hudsonsbailänder. 

B»U<»)  iMidmilyt  di«  mt  Hebung  dentni4«B  Zflfe  im  Avmtikn  d«r  HvA- 
undwikiBte  and  glaubt  aus  Änderungan  des  Ankergrundes  bei  Fk  Ohurchill  fto; 
BebuDg  seit  der  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  nachweisen  zu  können; 
Ijrrell^),  der  gleichfalls  die  fraglichen  Gegenden  durch  den  Augenscheio. 
Ini^  beetreitet  diet.  Wttion**)  «fn  Kfetehen  dar  Umgebimg  der  Hudioiit- 
liii,  die  H5he  der  StnadUnlM  Mfgand»  vad  fUurt  die  Uttenliur  ftW  neuen 
Hebimgen  in  Nordamerika  an. 

Über  künstliche  Bewässerung  hat  die  Canadian  Irrigation  Sarvey 
einen  Bericht  für  1895  herausgegeben^),  der  mit  Abbildungen  und 
Karten  in  Ottawa  1896  erschienen  ist.  J.  Macoun^^)  hat  die  Wälder 
von  Ranada,  die  Verbreitung  und  das  Vorkommen  der  wichtigen 

Bauraarten  besprochen, 

YulmidütnU.  Aufser  den  bei  Alaska  angeführten  Arbeiten  ist 
hier  W.  Pike^*^)  mit  seinem  Buche  „Durch  den  subarktischen 
Vald'*  SU  erwähnen,  worin  die  Kanoefahrt  von  Pt.  Wrangel  zu  den 
PflOyLakes  und  den  Ynkon  hinab  gesehfldert  wird.  0ie  jetzigen 
yorkehn»  und  HandeltrerhSltniBse  Bchfld«rt  femer  aneobaidioh  A. 
B«gg«). 

Besonders  wichtig  sind  darin  die  Mitteilungen  ans  einem  Briefe  von  Wm. 
OgilTie  aus  Ft.  Cadaby,  wonach  sowohl  letzteres  wie  auch  das  Goldsucherlagtr 
IVvty  Mile  City  auf  britischem  Gebiet  liegen ;  zwei  Uandelsgesellsohaften  besorgen 
■ü  ihren  DampfSen  den  Personen-  toA  WareoTerkehr.  Bemerkeuwevt  tind 
auch  die  Angaben  über  Temperaturen,  über  die  Überwinterung,  die  Schwierig- 
keiten der  Qrenaaufnahroe  (nach  photo - topographiacher  Methode),  die  Fxeia- 
WUltnisie,  den  Warenumsatz. 

Britiuh-Colunihia.  Eine  Besprechung  des  Verwaltungsberichts 
»B^idi  Colombia,  its  present  resources  and  future  possibilitiea'' 
«eben  PIteS).  Ebenda^  wird  fiber  Hiet.  of  Br.  G.  from  its  earL 
(ÜBcov.  fto.  von  A.  Begg  berichtet,  wie  über  eine  Karte  der  Pro- 
vinz in  1:1300000,  Viotoria  BC.  1895 Ton  G.  Jörgenien. 
Die  Richtigkeit  der  Anffiunnng,  welche  bei  der  IT.  S.  Regierung  in 
^^etreff  der  Grenzbestimmung  des  früher  Russischen  Amerika  herrscht, 
bestreitet  AI.  Bein2).  Von  Karten  einzelner  Teile  des  Gebiets 
iBt  diejenige  des  westlichen  Teils  des  Kootenaydistrikts'^3)  ^.n  er- 
wähnen, von  G.  B.  Martin  im  Auftrage  der  Regierung  des  Staates 
Maammengestellt,  mit  den  Grenzen  Kootenay  —  Shushwap  Lake  und 
^/^•ÖMoze  —  Provinzgrenze,  —  Über  die  wirtschaftlichen  Verhalt- 
Mie  b  den  letzten  Jahren  gibt  der  jährliche  Bericht  des  B.C.  Board 
tf  Trade  Anaknnft,  dessen  letzter  Band  (für  1896) '^*)  besonders  die 

L  «i5_^^  ®^  around  Hudson  Bay.    Am.  JSc.  1896, 

ie2%7^'  ^  the  land  around  Hadaon  Bay  at  present  rising?  Am.  JSo. 
iS5*  ?»  —  •*)         0^  wo.  eler.  8-  wtet  of  Baflla  Lwid.  J€teoL 

R  R  r.  •  ~  ^  ^^P-  °f  Interior.  Gen.  Rep.  Ottawa  1896.  —  ««)  Pr.  a.  Tr. 
4Ma  (1895),  3—20.  —  67)  Through  the  subarctic  forest.  London 

Br!  r?**  ^-2  ^'i       —  ^  Notes  on  the  Yukon  country.   Scott.  GMag.  1896, 
n~  ^  «0^-  —  W)  LB  1896,  267.  —  «)  LB  1896,  766.  - 

eu.  1895,  488.   —   78)  1  .  500000.    1896.    Tltd  lidke  «  Scott. 

"  1896,  280.  -  74)  seott.  GMag.  1887,  41—42. 

12* 


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180         B.  Weigand,  Foxtsohiitte  der  Laadarknnda  in  NordaniMrika. 

Goldgewinnung,  Kohlen,  Fischfang,  Eisenbahnwesen  berücksichtigt. 
W.  J.  Button  berichtet  unter  Beigabe  einer  Kartenskizze  über 
den  Bergbau  im  Albernidistrikt  auf  Vancouver  Island.  Aub  B.  C. 
GrownlandB  Snr?8y  ibr  1895  iit  am  Berioht^^  entnommen,  der 
den  Plan  einer  demnüdiet  zu  banenden  Eisenbahn  von  VaddingtoD 
den  Homathoo  B.  binanf  snm  Tatlayooo  L.,  Firaeer-  nnd  IfeUowHead- 
Pabi  sowie  anm  Frederio,  nnd  mittelst  F&hre  naoh  Ottercove  auf 
Vanoouver  bis  Comox,  enthält. 

Die  Verbreitung  der  Indianerapraofaen  in  B.  C.  bebandelt  auf 
einer  Karte  in  PM  '^'^)  F.  B  o  a  s ,  dem  wir  auch  einen  Aoftats  über 
die  Ethnologie  von  B.  C.  in  den  VhGsE'^ö)  verdanken. 

"Wichtige  Mitteilungen  erhalten  wir  in  den  geologischen  Arbeiten 
von  ö.  M.  DawBon*9j  über  die  Verhältnisse  auf  dem  Blatte  Kam- 
loops,  von  B.  Willis^)  über  die  pleistocäne  Geschichte  des  Pugel 
Sound;  hauptsächlich  geographischen  Inhalts  sind  die  Berichte  fon 
McCornell^l)  über  die  Erforschung  des  Finlay  und OmenieaBiferi 
▼on  AL  BeggS^)  ttber  Vancouver  Island,  von  W.D.  Wilcoz^ 
über  Lake  Louise  im  Kanadischen  Felsengebirge. 

Finlay  (312  miles)  und  Parsnip  bilden  den  Peac«  (7fi7);  dit  Wasserstwfcl 
beträgt  über  den  Gr.  Sklavenflufe  (240),  Grofsen  SklaTOnsee  (90)  und  Mackeniie 
(965)  zuMmmen  2360  miles.  Der  Omenica  ist  ein  Neben^urs  des  Finlay.  Eine 
MMnrtig«  Avabreitnng  dM  Fioky  Bthe  seiner  Quelle  »t  Toe  4000—5000  Pols 
höheren  Bergen  und  zahlreichen  Gletschern  umgeben.  Picea  alba  nnd  Pinus 
Murrayana  bilden  dichten  Wald  bis  5200  Fufa  Höhe.  Mangel  an  Traneport- 
mittein  hindern  die  Ausbeutung  der  reichen  Silborschätze.  —  Der  Aafnts  tei 
Begg  gibt  simlichat  ein»  auftthriiehe  Gaaehiehto  der  Entdeckung  nnd  politischen 
Verhältnisse,  dann  einen  Auszug  aus  dem  obengenannten  Bericht  ron  SuttoB, 
nämlich  die  Schilderung  des  Baues  der  Insel,  sowie  der  Vorkommen  von  Gold.— 
Wileoz  hat  mit  einigen  Freunden  von  Yate  Univ.  den  Sommannfttttlillt  M  3 
Banff  zn  einer  topographiseben  nnd  tlpiniatiecben  Erforaebang  des  kleineo,  nm 
den  Lako  Louise  gelegenen  Teils  der  Continental  Divide  benutzt;  genau  genommen 
liegt  daa  Gebiet  in  Alberto,  an  der  Grenze  von  ß.  C.  Aufser  dem  Kärtchen  ja  L 
1 : 160000,  irelehes  die  Ansdehnang  der  gemessenen  Höhen,  OleticlMr  nid  IM  ^ 
Wasaerläufe  enthält,  gibt  eine  Skizze  die  Isobnthen  des  Saea;  IBnf  Aiiisht« 
neigen  die  kühnen  Bergformen  und  tiefen  Canons. 

Ihe  mittleren  Gebiete.  Allgemeine  Schilderungen  der  Kanadischen 
Ebenen  finden  wir  bei  .T.  A.  Brandes»*),  Frank  Rassel^), 
Somersetöß);  das  Farmer-  und  Viehzücbterwesen  stellt  Dach 
eigenen  Erfahrungen  W.  M.  E 1  k i ng t o  n  87)  dar,  unter  Angabe  ▼OB 
Auslagen  und  Einkommen.  Über  die  Indianer  in  Kanada  berichtot 
Lemke^).    Über  Alberta  im  besondern  erhielten  wir  eine  Ab- 


76)  Victoria  BC.  1895.   Rep.  mining  section  in  Alberni  district.  —  ") 

3—99.  —  77)  PM  1896,  21.  —      VhGaE  22  (1895),  M«-^^*-.": 


I 


1896,  Vlll,  298—99.  —  77)  pM  1896,  21.  —  78)  VhGaE  22  (1895),  268—70.  —  , 
^  Geol.  Surr.  Canadn,  Sep.  on  the  Area  of  ihe  KamloepB  map-aheet,  BC;  witb 

maps  Nr.  556  u.  557,  427  S.    1896.  —  80)  Prelim.  note  on  the  pleist.  bist,  ol 
Paget  Sound.  JG  1897,  V,  99—100.  —  8i)  Rep.  on  the  oxplor.  of  J'^SlfL*"*  > 
Omeniea  Ba.  408.,  2  Taf.,  1  K.  Geol.  Surv.  Canada,  Kep.  Vli,  1896.  — 
on  ^  ancouver  Island.  Scott.  GUag.  1896, 885—85.  —  «)  ÖJ  1896,  VII,  49—64.  -  i 
°*)  Zur  Konnzeichnung  der  Kanadischen  Ebenen.  Globus  1896,  LXIX,  340—«.  — 
«)  Reise  durch  das  nördliche  Kanada  1892—94.    Globus  1895,  LXVIU,  1«.  -* 
^)  The  laad  of  the  nnakeg;  bespr.  LB  1895,  806.  —      Fire  years  in  Canad» 
(farming  and  ranching);  bespr.  Scott.  GMag.  1895,  543.  —  »)  Unter  d« 
in  Kanada.  Ana  allen  Weltteilen  27  (1886),  879—86. 


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I 


BritiMh-Nordamerika.  181 

handluDg  von  G.  M.  Dawaon^^),  und  zwar  über  glaziale  Gebilde 
des  SW.  Dazu  gehören  besonders  die  Terrassen  in  den  den  Eocky 
Mts  Yorgelagerten,  bis  6000  FuJk  hoben  Poronpiii«  Hi]l%  im  W  ans 
Gtsteinsmaterial  bMtebend,  das  den  Rocky  Mta  entetammt,  während 
im  0  das  Material  anf  den  Lanrentiachen  Qletaoher  hinweist,  aber 
dfiimal  ae  booh  Hegt  wie  das  Laurentiflohe  Plateau.  Über  daa 
Klima  ?on  Alberta  achrieb  B.  F.  Stupart^)  nach  9]ahrigen  Be- 
obachtuDgen  in  Calgary  und  lljäbrigen  in  £dmonton. 

Auffallend  sind  die  grofsen  Unterscliiedo  in  den  Monatsraitteln  verschiedener 
Jahre,  iaabesondere  der  kältesten  Monate  Januar  und  Februar ;  der  April  ist  auf» 
ftUmd  wurm,  der  wärmste  Monat  der  Juli,  auf  den  ein  langer  Nachsommer  folgt. 

Ä.  P.  Coleman^*)  unternahm  eine  Eeise  zu  den  Quellen  des 
Athabaaka,  entdeckte  und  benannte  mehrere  Flüsse  und  Seen  und 
fcnd  die  Höhen  nieht  ao  hoob,  wie  früher  angegeben;  betondera 
1»imte  er  keine  Gipfel  der  Höhe  nach  ala  die  Berge  Kt  Hooker  nnd 
Mt Brown  erkennen;  erat  weiter  im  SO  aoheinen  Höhen  yon  12000 
I»  13000  Fufs  aufzutreten. 

Im  N  dea  Winnipeg  war  1895  und  1896  J.  B.  TyrrellBS-  ^) 
thätig;  er  untersuchte  besonders  daa  Flufsgebiet  dea  Nelson  und 
des  untern  Churchill;  die  Namen  der  im  Bericht  genannten  Flüaae 
siüd  zum  Teil  neu. 

Die  südlich  davon  liegende  Red  Lake -Gegend,  im  südw.  Keewatin, 
mit  dem  nach  SW  in  den  Winnipegsee  fliefsenden  Berens  R.,  hat 
1898  D.  B.  Do wling93)  aufgenommen.  Die  wichtigste  Förderung 
der  Kanntiua  unaerea  Gebiets  verdanken  wir  aber  den  Reisen  J.  B. 
Tjrralla  doroh  die  Barren  Gronnda,  Uber  deren  erate  aohon  berichtet 
Warfe  GJb.  XVm,  255.  Weitere  lätteratur  darfiber  a.  u.  «•  »*  ^^). 

Durch  die  sweite,  Anfang  JTuni  1894  tob  WiDidpflf  ans  aagtttrstaae  Bell» 

wt  die  Hydrographie  dieses  bisher  ganz  unbekannten  Landstriches  in  ihren  grofsen 
yn  geklärt.  Der  Weg  führte  im  0  des  ersten,  1893  eingeschlagenen  und 
■ravonkt»  tor  dem  Cheaterfield  Inlet  zur  Küste  der  Hudsonsbai  um.  Die  Eanoft- 
nhrt  begann  an  der  Mündung  des  Saakaehewaa  in  d«a  Winnipegsee,  flufsaufwirla 
bu  Cumberland  Houae,  dann  den  Sturgenn  R.  aufwärts  und  über  Froy  Portage 

ChurchiU  E.,  dieeen  einige  Meilen  abwärts  und  den  Beindeer  B.  hinauf,  über 
den  Reindeer  Lake  naeh  N,  lam  Idaeraten  Handelspoaten  der  HBO,  Dv  Broehat 
«et  Hier  begann  das  Yollstandig  nnbekannte  Gebiet;  nach  dner  Fahrt  den 
*Jä.  aufwärts  folgte  eine  Reihe  von  44  Tragstrecken  bis  zum  N  fliefsenden 
«»Witta  R.  und  Theitaga  L.  Von  hier  sUömt  der  Flufs  der  Hudsonsbai  zu, 
m  Reuenden  gingen  aber  in  NW.  Biehtiing  anm  Kaaba  L.  nnd  den  Kasaw  B. 
™»b,  tiberschritten  bei  61"  N.  die  Baumgrenze  und  sandten  die  Eingebomen 
"wttek,  da  hier  das  Gebiet  der  von  jenen  gefürchteten  Eskimo  beginnt,  zugleich 
*a  «»biet  fast  immerwährender  Stürme.    Bald  traf  mau  die  ersten  Eskimo,  die 

als  Führer  dienten.  Nach  Überqnereng  Ton  Tatb-Kyed  L.  wurde  bei  63*  7' 
ttw  Kazaw  R.  verlassen  und  nach  Stäf^i^er  Tragarbeit  FergnaonL.  nnd  R.  er- 
«««bt,  der  bei  62 in  die  fludsonabai  mündet. 

«•li?^^**  on  glac.  depos.  in  S.W.  Alberta.  JGeol.  1895,  III,  507—11.  — 
iflo,  .„*^*"**®  °^  Alberta.  Canad.  Inet.  Tr.,  Oktober  1896;  bespr.  Scott.  GMag. 
8nr   n         -  1896,  176;  nach  GJ  V,  1.  —  «)  Ann.Bep.  VII.  OeoL 

Kttt  ^"«P'-       1896,  YIII,  299.  —       qj  i895,  VI,  438—48;  mit 

M  nlv""  ^  Through  the  Barren  Lands.  Paper  read,  before  0.  L.  S.  Aeaoeiation 
«.mr.  1896.  Map,  Portrait,  lUuatr.  —      PM  1896,  199. 


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Ii  in  ^  ^  —  1896,  M8.  —  ")  A  great  pre„- 

iL  n  1895,  368.  —  ^)  Explorations  in  Canada.  Bep. 

or  m  Oominr  Crown  Lands  for  the  ProY.  of  Ottawa  for  1894/95.  GJ  1896,  VU, 
GM  J  ißcT  ^7         GMag.  1895,  427.  —  loi)  iho  Labrador  peninsiili.  Scott. 

143-47.  -  104)       1895^  176;  naeh  Am.  N»^  Febr,  1896.  -  l»)  8eott.ßMag. 


182  B.  Weigand,  Fortscliritte  der  Länderkunde  in  Nordamerika. 

Die  Länder  im  8  der  Hudsonsbai  sind  hauptsächlich  durch  R. 
Bell  weiter  erforseht  werden.  Insbesondere  hat  er  1895  einen 
neuen  Floft  (Nettoway)  entdeckt»  der,  waaserreioher  als  der  Ottawa, 
ans  dessen  Qnellgebiet  nach  N  flieJet  und  in  die  Rupertbei  mündet; 
dieser  soll  daher  den  Kamen  „Bell  B."  ftthien^  ^>  B^. 

Im  Jahre  1896  hat  Bell  dasselbe  Gebiet  genauer  erldnoht^), 
den  Nottaway  (Noddaway)  aufgenommen  und  vom  WaswaoipiL 
nach  N  eine  Reise  zum  Rupertfluls  ausgefthrt. 

R.  Bell  98)  hat  ferner  die  Annahme,  dafs  vor  der  Eiszeit  die  LandernB 
l^'l?^""'**"  bedeutend  höher  lagen,  besonders  im  Süden,  dazu  benutzt,  einen 
▼orglaafaleii  ttnk  m  rekonstmieren,  der  etwa  in  der  Mitte  der  Bai  nach  N  und 
dann  durch  die  Hndaonastrafae  üotk,  Dieter  Bieienstrom  Utta  dann  dai  7ftelM 
Gebiet  des  jetzigen  Lorensstroms  gehabt.  Ein«  Menge  eiiiselner  Beobeditaig« 
aollen  die  Eichtigkeit  der  Annahme  bestätigen. 

K.  W.  Brock^)  trennte  sich  von  Bell,  um  Tcm  Waswsoipi 
ostwärts  den  Mistasaini  L.  zu  erreichen.  H.  0.  iSulIivan^^)  be- 
tont  besonders  die  natürlichen  Reichtümer  des  Landes  nördlich  der 
grolsea  Wasserscheide  zwischen  Hudsonsbai  und  Lorenzstrom;  auch 
er  &nd  mehrere  unbekannte  Seen  und  Flufsläufe,  nördlich  vom 
Grand  Lake  Yiotoria,  u.  a.  Shabokoma  L.,  in  den  von  0  der  Mokiskao 
mttndet,  um  nach  N  abzuflieTsen,  in  48**  2ß'  N.  und  77°  10'  W. 

Die  Provini  Ontario  soll  demn&ofast  einen  Nationalpark  srhaltsB, 
um  der  Fauna  und  Flora  ein  Sohntsgebiet  xu  schaffen;  die  Be- 
zeichnung ist:  Algonquio  Nat  P.,  die  GrGlse  auf  1  Blill.  aerai 
(4000  qkm)  bemessen  ^^). 

Das  Land  im  0  der  Hudsonsbai,  jetzt  Unffava  getauft,  ist  durch 
die  Reisen  der  letzten  Jahre  von  R.  Bell,  A.  F.  Low,  D.  J.  V. 
Eaton,  Hind,  Bryant,  Stupart,  Payne  u.  s.  w.  wflsentlioh 
genauer  bekannt  geworden. 

1  a  FifUIl^*'*  wichtig  ist  die  Arbeit  von  R.  Bellio^j,  mit  einer  Karte  ia  f 
1 :  3  168000  und  TetaehiedeiieD  IHvatrationen ,  die  Karte  mit  Verbreitungsgreaieii  ^ 
der  Baume  und  Sträucher,  geologischen  Notizen.  Dieselbe  Karte  findet  sich 
verkleinert  xm  Globus  102).  j  is95^)  fuhr  A.  P.  Low  den  Manicougan  B. 
▼on  eeiner  Mündung  in  den  St.  Lorenz  aufwärts  bis  zur  Wasserscheide  und  stellte 
Met  üntcrsuchungon  an.  1896M)  ging  er  vom  Biehmondgolf  an  der  OaÜdtate 
1  *^"?»°f,»^ai  längs  des  Clear  Water  R.  aufwärts  zum  Clear  Water Like  (46  »ü. 
lang,  20  miL  breit),  Seal  Lake  (über  60  mil. ;  1-5  mil.),  und  über  die  WaM«^ 
eeaeide  den  StlUwater  Branch  und  Koksoak  hinab  zur  Ungavabai. 

Für  alles  Frühere  verweisen  wir  auf  die  gründliche  oben  ge- 
Zusammenstellung  von  Bell  im  Scott.  ÖMag.  1895,  sowie 
PM103)    In  PM104)  befindet  sich  auch  ein  Bericht  über  Ch.  B. 
üite  s  Expedition  nach  der  SO-Kfiste  von  Labrador  (Sandwich  Bay). 

Xarmubrm^  Neufundland,  Quebec  Sfc.  Die  Strömungen  im  Lorenz- 
gotf  behandelt  W.  B  e  1 1  D  a  w  s  o  n  105. 106)      den  Kep.  of  the  Survey 


1 


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Brituch-Nordamerika. 


18S 


«f  Tid«  and  Camnts  la  Oanadian  Waten  1894—96.  Zur  Gm* 
logie  von  NenfiiDdlaiid  bringen  J.  P.  Howley^)  und  G.  F. 
Wrigbt^)  Beiträge;   die  Veränderungen  der  Neofiindlaadbank 

QDtersucht  W.  T.  Main^^^).  Über  AntiooBtt^^)  werden  wir  näohat- 
d«D  einiges  Nähere  durdi  eine  Expedition  erfahren,  weiche  von 
der  jetzigen  Besitzerin,  einer  Gesellschaft,  dahin  gesandt  worden 
ist.  Über  die  Oberflächengeologie  von  0 -New Brunswick,  NW-Nova 
Scotia  und  die  Prince  Edward  -  Insel  berichtet  R.  Chalmersm), 
über  den  St.  John  R.  in  Maine,  Quebec  und  N.  Brunswick  W.  Bai- 
ley'**).  Das  Leben  der  Eskimo  an  der  Labradorküste,  den  Stock- 
fisch- und  Seehundfang  schildert  W.  T.  GrenfelH^^),  der  als  Arzt 
dort  mehrere  Jahre  thätig  war.  Reiseskizzen  aus  Labrador  gab 
B.  Bach  IIA).  Die  .Physiograpbie  und  Geologie  der  Gegend,  dar  oh 
wddie  der  geplante  Kanal  Tom  Lorenzatrom  znm  HuronBee  fttbren 
loU,  finden  wir  von  Ella  und  BarlowilS)  dafgeatellt.  W.  B. 
Dawson^)  gibt  nach  Gh>rdon  Zahlen  über  die  Verluste  an 
Menßcbenleben  und  Vermögen,  die  in  den  18  Jahren  von  1870 — 87 
entstanden  sind  und  durch  Kenntnis  der  Gezeitenströmungen  vielleicht 
hätten  vermieden  werden  können,  schildert  die  Errichtung  von  Sta- 
tionen zur  Untersuchung  und  Feststellung  der  Hoch-  uud  der  Nieder- 
WMserzeiten,  sowie  der  Tiefen  vor  den  Häfen  und  der  Strömungen 
und  führt  die  vorläufigen  Ergebnisse  auf.  G.  F.  WrightlO^)  be- 
tätigt Murrays  Meinung,  dafs  zur  Eiszeit  den  Loreuzstrom  hinab 
«0  Eiistrom  sieb  eratreokte,  der  von  den  lokalen  Höhen  nioht  be- 
«mflnlst  war;  die  Kilate  von  Labrador  leigt  nur  runde  Formen. 
W.  T.  Itain  ^  beobaobtete  die  Neufundlandbank  wahrend  mehr^ 
jährigen  Aufenthalts  auf  dem  Dampfer  „Corean*'  der  Allen -Linie. 
Snt  1859  hat  aioh  die  Geatalt  der  Bank  durch  Ablagerungen  und 
Gisfurchungen  wesentlich  geändert.  Die  Kenntnis  der  einzelnen 
Bänke  ist  aber  wichtig  für  die  Schiffahrt,  da  sie  die  grofsen  Eis- 
berge fernhalten.  Anticosti  1^0),  gröfser  als  Corsica,  ist  nur  von 
500  Personen  bewohnt,  reich  an  Wald  und  Pelztieren,  in  Bezug 
«uf  Mineralschätze  noch  unerforscht. 


Vereinigte  Staaten. 


.  ^bysiographie.  Über  den  Wecfaael  im  Direktorium  der  (F. d. 
Ueol.  Sarv.  berichten  Am.  JSe.li<»),  GJ^^^  und  PMi^);  ebenao 

IM«  currents  in  Canadian  water».  —        Scott.  Gllag. 

JL  i,  currents  of  the  guif  of  St.  Lawrence.  —  W)  Qeology  of  S.New- 

lonndlanl  41  S.  St.  Joluw  1894.  —  »»)  ObMrr.  epoe  the  «Im.  phenomena  of 
«ewfoundland,  Labrador  and  S.  Greenland.  Am.  JSo.  1896,  86-94.  —  The 
Sl"  Newfoundland.    GJ  1896,  Vll,  316.  —        Scott.  GMag.  1895, 

to  d  ~~  T  -   ^"••'^Se.1897,  I,  72—74.  —  l")  LB  1896,  634.  —  "»)  Vildag»  of 
•day  (Life  and  med.  work  among  the  fiahermen  of  Labrador.    London  1896. 
SSlMi«  5*3.  —  "*)  Deutsche  Rundschau  19  (1897),  164—70.— 

S  iiffü-^*°»'i*i      8«nei  X.  OtUwa  1895.  —  "6)  Am. JSc.  1896, 1,  142—44.  — 
1896,  YI,  968—60.  Yen  Markua  Baker.  —  ^LB  19»,  661.  809. 


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184 


B.  Weigand,  Fortschritte  der  Länderkunde  in  Nordamerika. 


PMIM)  und  8oott.GMag.lW)  über  die  Hemiugabe  von  National 
Oeograpbioal  Monographs  BeiteoB  der  Nal.G8oo. 

Dm  eetantgabiet  betreflFen  PhydcfprspUe  Prooesiee,  Phyg.  Fettmi,  Phyg. 
Kegions  of  U.  S.  von  J.  Powell,  gröfsere  Teile  des  Gebiets  The  N.  AppslMshisM 
von  B.  Willis  und  The  S.  Appalachians  von  C.  W.  Hayes.  BMchAs  «od  lUal 
HsnbM  of  the  Atltniic  Coast  von  N.  S.  S  haier. 

DieRep.der  U.S.C.  and  Geod.Surv.  für  1893/94  werden  in  PM«!) 
besprochen,  die  Rep.  der  TT.S.Geol.  Surv.  XVII  in  Am.  JSc.i22). 

M.  Baker  gibt  eine  kane  Geechichte  der  U.  S.  Survey, 
sohildert  dann  die  neaen  Aufgaben  nnd  beiobreibt  den  Inbilt  mm 
abeet  (laeferong)  des  Atlas  eingebend.  Der  Rep.  XV  (bia  31.  Juni 
1894)  ist  noch  von  Powell  berämfgegeben;  aeitdem  sind  Rep.  XTI 
und  XYU  erschienen. 

Topographie.    U.  Gannett^^)  gab  ReeiütB  of  primny 

Triangulation.    Eine  Übersicht  Qber  die  iraberen  Anftiilwnw 

hält  sein  Manuel  124),  Eine  Besprechung  seiner  mittleren  Höhen  dir 
U.S.  (s.  GJb.  XVIII,  258)  bringen  PM125).  Aufserdem  gab  er 
ein  Kachschlagebuch  der  g.  Lage  von  Orten  der  U.  S.  126).  Seekarten 
führten  PM  auf,  und  zwar  vom  Oberen  See  127)^  von  IllinoiB '28), 
Schoodic  129).  Atlantischer  Küste  130)^  dem  Grofsen  Seen  13 1).  Eine 
Karte  der  U.  S.  in  1 :  3  984  000  gaben  W.  und  K.  A.  JohnetoniaS) 
in  Bdinburgh  und  London  heraus.  Über  die  bisher  erscbieDenen 
Blätter  des  groisen  Atlas  der  U.  S.  siebe  Am.  JSc.138.  184).  Das 
GJb.  XIX,  1896  giebt  am  Bnde  eine  Übersichtskarte  Uber  die 
bisher  ersobienenen  Blätter  der  Idef.  I— XXIV.  Wh  werden  ae 
bei  den  einseinen  Gebieten  anffttbren. 

Wirtsobaftsgeographie.  Über  E.  IieTassenrs  L'sgii- 
culture  aux  E.-TJ.  siebe  PU^,  ttber  N.  S.  Sbalers  U.S.  Am,^ 
auch  GJ 137).  Daselbst  sind  die  Titel  der  1895  ersobienenen  Arbeitea 

über  den  XI.  Zensus  angegeben  188).  Beiträge  zur  Geschichte  des 
Baumwollhandels  der  V.  St.  liefert  Tb.  EllisonlS»),  eine  Übersicht 
der  Eisenbahnen  L.  Paul-Duboisl*«),  E.  Deckertl^i)  Notizen 
über  die  nordamer.  Seeschiffahrtskanäle;  L,  Wuarinl*2)  bespricht 
die  Transportmittel.  —  Die  Ausnutzung  der  Bodenschätze  behandeln 
Tb.  M.  Chatard  (Sodalager)  1*3^,  E.  W.  Parker  (Asphalt,  An- 

,ßo  ^®^*»         —  ^  Scott  GMag.  1896,  275-76.  -       LH  18M, 

7bb.  —  ui)  Am.  JSc.  1897,  I,  153—55.  —  W3)  BuH.  122.  U.  S.  Geol.  Snn. 
i«  811.  —  124)  Mon.  XXII  U.  S.  Geol.  Surr.  1893.  ßwpr. 

i?K       *  Äep.  ü.  S.  Geol.  Surv.  1893.  ßeepr.  LB  1895, 

«65    -  126)  Bull.  123.   ü.  8.  Geol.  Snrr.  1895.  —  »)  LB  1895,  261.  - 
™)  LB  1895,  262.  _  129)  lb  1895,  263.  —  130)  LB  1896,  255.  - 
\lla  T^t'^r  ^iJ"^  «lö-  —  ^)  Am.  JSc.  1895,  II,  504.  —  Am.JSc 

iöye,  I,  488.  —  188)  LB  1895,  217.  —  l»)  LB  1895,  662.  —  ^  Bespr. 
Keclus  zugleich  mit  den  entspr.  Arbeiten  Toa  Whitney  und  BatMl.  in  ÖJ  1895. 
ik  7nV~ n     r  564-65;  anch  Scott.  GMag.  1895,  645.  - 

;  OT  «eschickte  des  Baumwolliiandols  in  den  Verein.  Staaten;  über»,  von 

de  fer  aux  Etats-Uma.    Paris  1896.  BaH*. 
Uni«  r!;  ^       189^'       -  ^*2)  Leemoyens  de  transport  aux  EtaU- 

ia  Äi^wi  i"'''*  551-59.  ~  1«)  The  satnnl  Soda  depoiiti  oftlw  U.S., 

u  mnkUa  Jonmal  139  (1896). 


Vereinigte  Staaten.  Neu-fingland-Staaten. 


186 


tiBum,  Platin,  Schwefel,  Pyrit) i^^),  H.  Riei  (Thonindostrie) 
K.  8  h  »1er  (Torf)i^6)^  j.  m.  Swank  (Stahl  nnd  Bieen)!^?),  j. 
B.  Weeks  (Koke,  Mangan,  Gas,  Petfolenm)!^;  die  Bewinerung 
ind  BMoedelung  des  Westens  bespricht  F.  H.  Newell^^^- 

Tiergeographie.  T.  S.  Falmer^^^)  hat  die  VerbreituDg  der 
Kanin chenarten,  0,  fiango^^  die  des  Lepus  silvaticus  behandelt. 

Anthropogeographie.  Steffens  ^^3)  giebt  einen  Bericht 
zur  Stntistik  der  Negerbevölkerung  der  V.  St.  nach  G.  Gannet.  — 
Uber  die  Reschäftigung  der  Indianer  findet  sich  eine  Notiz  im 
Globus ^^).  Das  Verschwinden  der  Reservationen  in  Utah,  IdabOj 
Dakota,  Oregon  wird  im  Bull.  GSAm.  ^^5)  besprochen.  Zum  Schlufs 
geben  wir  nach  den  Titel;  C.  H.  Tyler  Townsend:  On 

tbe  Bio-geograpby  of  If  ezioo,  Tezaa»  New  Mexico  and  Arizona. 


Neu-England-Staaten. 

An  Referaten  über  schon  früher  im  GJb.  erwähnte  Arbeiten 
fuhren  wir  diejenigen  in  PM  über  H.  L.  Marindins^'^^)  TTnter- 
süchungen  der  Küstenlinien  an,  sowie  über  L,  V.  PirsBOUS^^) 
Beschreibung  von  Conanicut. 

Mit  der  Darstellung  der  physischen  Geographie  des  Südens  von 
Hea-Bngland  beschäftigt  sich  M.  W.  Davis i^^}  in  einer  der  Geo- 
gn|ilu8ohen  Monographien.  Die  Eliatenformen  des  Gebiets  werden 
von  M.  W.  BavisUO)  und  F.  P.  GuiliTerl^i)  besprochen  und 
erklärt.  Auch  0.  0.  M'arshl^  beschäftigt  sich  mit  der  Gestalt 
eines  Teiles  d  icser  Küste.  Die  Fox  Islands,  Maine,  untersucht  G. 
O.Smith  163),  — Die  Kenntnis  der  Flüsse  förderten  Dav.  Porter^«) 
und  J.  W.  Baileyißö).  Mit  der  Erklärung  der  Oberflächenformen, 
soweit  sie  der  letzten  Eisbedeckung  entstammen ,  beschäftigen  sich 
B.  K  Emer8onl66)^  G.  H.  Bartonl67)^  W  0  od  ward  und  Mar- 
buti68),  j.  w.  Danaiö9),  mit  den  Green  Mta.  T.  Nelson 
P«le"0)  und  R.  Pumpellyi^l). 

"*)  XVI.  Ann.  Bep.  ü.  B.  Geol.  Surr.  1895.  —  M»)  Daae.  —  ^  Daaa.  — 

V  R  n    ~  P^^^ic  lande  and  their  water  supply.   XVI.  Bq^. 

1501  TV.  '  459—533;    bespr.  Scott.  GMag.  1896,  321—22.  — 

J  rhe  Hydrography  in  the  ü.  8.,  in  Isat.  G.  Mag.  7  (1896),  146—50.  —  ^^i)  The 
Mh  p'^  °f  U.  8.,  81  8.,  S  Taf.  U.  8.  Dap.  Agiie.  Ball.  VU,  1896.  — 
^160  ^^''  distrib.  E.  races  of  the  Cottontail,  in  Proc.  Boiton  S.  Nat.  Hist.  26 
TTv  '„i^*~^*-  —  ^  ölobua  1895,  LXVII,  258—67.  —  l")  Öiobus  1896, 
jjÄi  20.  —  W)  BtiU.Q8AiB.  XXVI,  Nr.  83.  —  i«)  GJ  i896,  VII,  888.  — 
9  N  J^^^'  ^-  568.  —  168)  LB  1895,  569.  —  «»)  phyg.  Geography  of 
i^^Vf-öglaad,  Nat.  Geogr.  Mon.  Bespr.  Scott.  GMag.  1896,  276.  —  Plains 
?JIr5*  »ttbaerial  denudation.  BuU.QeoL  8.  Am.  VII,  377—98.  —  i")  Cuapate 
JWMiaiU  BullGeol,  8.  Am.  VII,  1896,  899—489.  —  öaology  of  Block  laland, 
itei    n   ■  295-98.  375-77.  —  »«3)  The  geology  of  Fox  Islands. 

««g.-DiB8.  Hopkins  üniT.  1896.  Mit  Karte.  —  i^)  The  flow  of  Connecticut  R. 
m  Vi^**^*^»  579-82.  —  l«6)  The  St.  John  ß.  in  Maine  &c.,  in  LB  1896, 
_  the  geology  9t  Old  Hanpahir»  00.,  Maaa  ,  BuU.Geol.  8.  Am.  VII, 
8— Ii  1  ^°  glacial  origin  of  Channels  in  drumlins.  Bull.  Gcol.  S.  Am  VI, 
MtoLlv"«^  The  Qneen's  R.  moraine  in  Rhode  Island;  mit  Taf.  u.  Kartchen. 

«w.  IV,  891—708.  —  169)  On  New  England  and  the  upper  Miaaiaa.  baaiii  during 


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186 


B.  Weigand,  Fortschritte  der  Ländorkando  iu  Kordamerika. 


QiilliT«y  fuhrt  tu  nnterem  QeU«te  betcfadm  Sandpoint  in  Ktm^iMtt^ 

bay  alt  Typus  für  sein  tidal  Cuspate  Foreland  an,  also  einen  durch  die  Fiatwirbel 
in  engen  Buchten  gebildeten  Vorsprung  der  Küste  zwischen  ewei  flachen  Buchten; 
ebenso  Gaspee  point,  ebenda,  für  diejenige  Form,  bei  der  zwei  sum  Laude  kon- 
Taxa  Mahraagan  «Ina  Lagima  afaiaahliafaaB.  Naeh  Ilarah  iat  Black  blawl,  ia4ir 
ostlichen  Verlängerung  Ton  Long  Island,  nicht  blofs  Best  der  grorsen  Endmoräne, 
die  beide  Inseln  bpdeekt  und  ihre  Gestalt  bedingt,  sondern  zeigt  als  Ünterlige 
Thone,  die  nach  dem  Verfasser  in  der  Hauptmasse  jurassisch  sind  und  all 
SOftiTMaarliUdiingaik  aina  Batlieh  gatagane  Kttataiibarra  daa  meeoBaisehaa  Koatinanti 
fordern.  Gleiches  zeigte  Rieh  auf  Martha's  Vineyard.  Porter  will  aus  25j5hrifai 
Beobachtungen  zeigen,  dafs  der  Connecticut  K.  trotz  der  gewaltigen  in  Beinen 
Gebiete  Torgenommenen  Abholsungeu  keine  Abnahme  der  Waasermenge  seigt. 
Bailey»  Emerson  und  Bartoo  bdhandaln  die  Verbreitung  and  Entstehung  der 
Druralins  in  Massachusetts;  interessant  ist  besonders  bei  dem  letzteren  Autor  die 
Schilderung  der  tiefen  Kanäle,  die  manche  Drumlins  iu  deren  Laogaerstreckaag  teil* 
weise  darehaidhen  und  schon  wahrend  der  Eisbedeckong  entstanden  aeia  mlliNi. 

W.  M.  Davis  "2)   und  N.  S.  Shaler^^^)  bringen  Angaben 

über  die  nutzbaren  Gesteine  des  Gebiets. 


Übrige  aUantisohe  und  Golf- Staaten. 

Von  grölsere  Gebiete  mnfasBenden  Arbeiten  enrilhnen  wir  die  m 
B.  Willis"*),  C.  W.  HayesWA»)  and  A.  Keith»»),  M.  R.  Camp- 
bell"») über  das  Appalachengebirge,  J.  W.  Spencer"^)  über 
die  zur  Tertiärzeit  erfolgte  Senkung  des  SO  des  nordamerikanischen 
Festlandes,  F.  P.  Gulliver "8)  und  Gl.  Abbe  "9)  über  Caspate 
Forelands,  N.  S.  Shaler^)  über  Beachee  and  Tidal  marshes  of 
the  Atlantic  coast. 

Willis  und  Hayes  geben  eine  Beschreibung  der  Hauptoberfläcbenformen  dei  be» 
handelten  Gebirges,  die  Erklärung  der  Entstehung  der  jetzigen  Oealalk  dwoh  die  Ab- 
tragung, die  Art  dar  Anffassnng  des  Syatems,  and  eine  Untersuchung  daa  VarhältniMei 
der  Äppalachian  zur  Eesiedelung  des  Landes.  A.  Keith  geht  naher  auf  die  ein- 
seinen  Erosionsepochen  des  üebirgssystems  ein.  Campbell  bespricht  in  seinen 
Anfaatae  Uber  inderangen  dar  WaaaMilSnfe  einige  Beispiele  daron  in  dea  Ap]A- 
lachian.  —  Gulliver  führt  als  Beispiele  tob  Oorrent  enapa  die  KttotaaroriprlBp 
Kap  Hatteras,  Lookout,  Fear  und  Canaveral  an. 

New  York.  C.  W.  Bardeen»81)  gab  eine  Beschreibung  des 
„Empire  State",  R.  S.  Tarri82)  ©ine  physische  Geographie  mit 
Karten,  H.  L.  Fairohildi83)  eine  solche  von  Monroe  Co.  uod 

the  glac.  period.  LH  1896.  566.  —  "O)  struotural  detoils  of  the  GreeaM*»  regjj* 
and  E.  N.Y.  XVi.  Bap.  U.  8.  GeoU  Barr.  1,  648—70  —  "i)  Geology  of  JM 
Green  Mts  in  Mass.  Mon.  XXIU.  ü.  S.  Geol.  Surv.  —  »72)  The  Quarries  la  W 
lava  beds,  Meriden,  Conn.,  in  Am.  JSc.  1896,  I,  1—13.  —       Oaology  of 
read  bnilding  stones  of  Masa.,  mit  vielen  Abb.   XVI.  Bep.  ü.  8.  Oael.  Sur  j 
Pt.  II,  283— —  174)  The  northani -Appalaahiana.  Nat.  G.  Monographs:  >eff 
York  &c.    Ära   Book  Comp    1895.   —  "U)  The  southem  Appalacbians.  öiw»« 
yorherg.  Anm.  —  Wö)  gome  sUges  of  Äppalachian  eroaion.  Geol.  S.  Am. 
"»)  Drainaga  modiflaationa.    III.  Beispiele:  Appalaehfaa  i^eol 
666-78.  -  1T7)  Bull.  Geol.  8   Am.  V.    Uespr.  LB  1896,  270.  -  CuspaW 
Eorelands.  Bull.  Geol.  S.  Ära.  Vll,  399—422.  —  i^O)  Remarks  on  Cuspate  tap» 

0*«>lh»a  coast.   Vx.  Boston  8.,  Nr.  11,  1894.    Bespr.  LB  1896,  772. 
ISO)  Scott.  GMag.  1898,  276.  —  »)  LB  1896.  «68.  —  ^)  The  physical  bto- 
graphy  of  N.Y.stote,  aiahaBaU.Am.G.S.«8{1896),99-lM.  -  ^  Pr.Bochester 
Ac.  Ba.  III,  1896. 


Atkntisehe  und  Qolf •Staaten. 


187 


Umgegend.  Die  AusdebDUDg  und  Entstehung  der  Glazialgebüde  in 
diesem  Stoate  behandeln  H.  L.  Fairohild^'  A.  P.  Brig- 

bAmi»),  &.K.Gilberti^),  B.  8.  Tarrl^A);  die  Kartieruiig  H. 
Oannettl^  Die  Arbeiten  ▼od  J.  W.  Spencer^l)  fiber  die 
Sauer  des  Niagara  enduenen  gesammelt,  ergänzt  nnd  vermehrt  in 
Baehform  von  der  KommlBsion  der  N.  Y.  State  Reservation  at  Nia- 
gara in  ihrem  11.  Berichte;  dasselbe  Thema  behandelte  6.  K.  Gil- 
bert^^)  in  einer  der  geographischen  Monographien.  Daran  reihte 
sich  eine  Arbeit  über  die  Nutzbarmachung  des  Niagara  von  G. 
Forbes^^^)^  Eine  ökonomisch-geologische  Karte  des  Staates  gab  F. 
J.H.  Merrill  194^ ;  über  die  Thonindustrien  berichtete  11.  Kies^^^). 

New  Jersey.  PMl^^-  197)  berichten  über  die  Veröffentlichungen 
des  Staatsgeologen  1894  und  1895.  R.  D.  Salisbury be- 
Mbroibt  und  onteraohttdet  die  Oberfläohengebilde  (Sande  fto.)  des 
aildlinheD  Teils  and  einen  einstigen  Glazialaee,  Lake  Paaaaio^ 
imH.  Über  Wasserftthrnng,  Wasserkräfte  fto.  macht  C.  A.  Ver- 
meale^  Angaben.  H.  Gannett^l)  gab  ein  Verzeichnis  der 
Kamen  auf  der  Karte  im  118.  BulL  d.  ü.  S.  Gcol.  Sarv. 

Für  Pennsyhamm  kennen  wir  nur  die  allerdings  sehr  interes- 
santen Untersuchungen  von  E.  H.  William  8^02)  über  die  S-Grenze 
der  Eisdecke,  von  einem  Kärtchen  begleitet,  erwähnen.  Es  handelt 
sich  um  das  Eindringen  der  Eiskappe  in  die  Faltenzüge  der  Appa- 
lachen. 

Über  Mm-yland  ist  der  2.  der  in  Zwischenräumen  von  2  Jahren 
m  TsrSffentlichenden  Berichte  ^^^)  über  Klima  und  Physiographie 
owliienen. 

Über  Teile  von  Virgma^  O^orgüt,  Temettte  berichten  die  Br- 
l'fntonugen  lu  den  bisher  erschienenen  Idefernngen  des  IT.  S.  Geol. 
Aflas;  Fol  II  Binggold,  lY  Kingston,  VI  Chattanooga,  YUI  Se- 

Oladal  lakea  in  W.  N.  Y.,  Lake  Newberry,  the  successor  of  L.  Warrea. 
Bull.  Am.  Qeol.  S.  VI,  357—74;  mit  Karte  u.  Abb.  —  ^85)  pour  gmt  kamu  area« 
of  W.N.Y.  JGeol.  IV,  129—59.  —  188)  shore  lines  of  L.Warren  and  of  a  lower 
Water  level  in  W.  C.  N.  Y.  JGeol.  V,  106—7.  —  ^)  Drift  bowldera  between 
Hi  Holiavk  nd  Snaquehamah  Rs.  An.  XSe.  1895,  1,  218—228;  mit  KSrtehM.  — 
^  Old  tracks  of  Brian  drainage.  W.  N.  Y.  JGeol.  1897,  V,  109—10.  —  Geol. 
»  Chantanqua  (N.  Y.)  grape  belt.  Top.  and  struct.  featnre«  of  the  land 

*  «f  Lake  Brie.  Bull.  109.  Comeli  üniy.  Agric.  exper.  Station.  —  The 
>MW»8  of  H.r.  ttata.  BuU,  Am.  0.  8.  27  (1895).  21—2«.  —  >»)  Duration  of 
»lagara  raQs.  126  S ,  27  Fig.,  «  Taf.  —  Niagara  falls  and  their  history. 
«at.  G.  MflMgyapha.  S.  auch  Anm.  174.  —  1^3)  Hamessing  Niagara  falle,  ia 
™™«4^a  magaaine  1895,  430—44.  S.  auch  GZ  II,  H.  5,  oder  Scott.  OHag. 
1896,  431.  _  194)  Economic  Md  geological  map  of  N.  Y.  state.  15  mls  to  1  inch. 
«»pr.  Am.  J8c.  1895,  U,  505.  —  "ß)  Clay  industriee  of  N.  Y.  aus  N.  Y.  State 
1895,  8.  96—262;  mit  III.  —  i««)  LB  1896,  271.  Dasselbe  nochmals  voa 
»M»  Referenten  beaproehen  1896,  587.  —  LB  18M,  638.  —  >")  The 
wface  formations  of  S.  N.  J.  Bespr.  Am.  JSc.  1895,  I,  157—59.  —  1»)  Lake 
2*8MC,  an  extinct  glac.  lake  in  N.  N.  J.  JGeol.  III,  1895,  533—60;  mit  Kärt- 
Rep.  on  water  sapply,  water  power,  flow  of  streams  &c.  Beapr. 
J-B  1896,  272.  —  ia>  Geogr.  dietionary  of  W.  J.  BnlL  118.  U,  B.  Goal.  Surv. 
im.  -  203)  j^otgg  jj^g  g  j.j^^  ^  ^  Pennsylvania.  Am.  JSc.  1895,  I, 
"4—85;  mit  Kärtchen.  —  203)  The  climatology  and  physical  features  of  Mary- 
110  8.,  5  K.  Baltimore  1896.    lld  biennial  rep.  Md.  sUte  weather  bor. 


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188         B.  Weigand,  FortBohritte  der  Länderkunde  in  Noidamenka. 

wanee,  Bümtlioh  in  Georgia  und  Tennesee,  X,  Harpers  JFerry, 
Xin  Frederiksburg,  XIV  Staunten  in  Virginia  gelegen. 

Fknäa  betreffen  Arbeiten  von  J.  N.  Mac  Goe igle^W)  A 
-A-gaBBix^Oö),  F.  N.  Cü8hing206)^  j.  jg.  ßrowne207),  y.  Wat- 
teyne**). 

Mac  Gonigle  beschreibt  ala  enmdlag«  eoefami  Kalkatihi  uü  SinUSeii« 

nnd  Hohlen,  unterscheidet  von  0  nach  W  drei  Zonen:  1)  Sandflgeben,  2)  9m- 
regon,  3)  Laganenkttste.  Ägassiz  findet  in  der  Bildung  der  Keys  und  Marquesa» 
nm  Atoll,  keine  Senkung  angedeutet,  sondern  sieht  nur  mechaniBche  und  chemisolie 
Wirkung  des  SeewasserB  auf  dünenartige  BUeken,  die  frfther  ftr  Riffe  gehiata 

worden,  m  Wirklichkeit  aber  äolische  Bildungen  sind.  Cushing  verfolgte  aNUf 
logische  Zwecke;  interessant  ist  seine  Schilderung  künstlicher  Muschelinseln. 

Über  Alabama  siehe  die  Arbeiten  von  A.  M.  Gibeon^O»)«  Dig 
Coosa- Steinkohlengebiet,  und  E.  A.  Smith2l0),  Johnston  und 
Langdon  über  den  in  Albama  gelegenen  Teil  der  coastal  plaia. 


r 


Innere  Staaten. 

Das  ganze  Gebiet  umfassen  die  Untersuohmigen  über  den 
Mississippi  von  J.  L.  Greenleaf 211),  C.  M.  TownsendZW),  aod 
ebenso  erstrecken  sich  die  verwandten  Arbeiten  von  P.  H.  Ne- 
wel 1213)  über  die  Staatsländereien  und  ihre  Wasservorräte,  von  p 
Rob.  Kay 214)  über  den  Ursprung  des  Wassers  in  einem  Teile  der 
Qreat  Piaina  auf  gröfsere  Teile  des  Gebiets.  Wir  schliefsen  daran 
diejenigen  Arbeiten,  welche  sich  auf  beschränktem  Gebiete  mit  der- 
Mlben,  augenblieldich  im  Vordergrunde  des  Interesses  stehenden 
IVage  naoh  der  Menge  verfügbaren  Wassers  in  den  trockenen  Ge- 
bieten beschäftigen,  nämlich  von  A.  P.  DaviflSU)  ttber den  Kanna- 
fiuTs,  von  G.  E.  Gilbert^i^  Uber  Grandwaner  im  ArkanMsthak^ 
I^everettSiT)  über  die  WasBersohätie  in  DlinoiB,  wn  G. 
Fowke^i«)  über  vorglaziale  und  gegenwärtige  Wasserläufe  in  Ohio, 
über  den  Ursprung  des  untern  Mississippi  von  L.  8.  GriBWold*»»)^ 
von  J.  B.  Mead220)^  ^  rp^  HillMl). 

aosVxf?  ^•'*?»-  ^  Nat.  GMag.  for  De«.  1896.  Bespr.  Scott.  GMag.  1897, 92-93.  - 
aoßl  ^r^^^J^^t*»« '"f  of  Florida  (letter  to  J.D.D«»).  Am. JSe.  1895, 1, 154-W.- 
^?1oa^^  ~  the  gulf  by  rtil  to  Key  West.  In  Nat. GMag. 

T«  ;o«i'  —  ^)        1806,  774a  «.  b.  _  209)  The  Coosa  coalfield  Alab.  . 

Jt,  *9m  ^  ^®P'  the  geology  of  the  Coastal  piain,  Alab.  LB  1896,  g 
54 1 .  211)  The  hy drology  of  Mluisaippi.  Am.  JSe.  1896,  II,  «9-46.  -  «")  Ol  ? 
the  uifluence  of  the  basin  of  the  Ifiasissippi  B.  oll  ita  flood  heights.  Ann.  Rep.  Z 
um«  fingin.  ü.  S.  Army  1895.  —  SM)  The  public  lands  and  their  water  supplj.  * 
t\i'  w«>I-  flttrr.,  Pt.  II,  463— 5Ö2.  —  2i4)  vVater  resources  of  a  ^ 

Portion  of  tho  Great  Plains.    XVI.  Rep.  U.  S.  Geol.  SlTT.,  Pfc  II,  641-88.  - 
IBB«  47«  "'^f  ^-    Nat.  GMag.  VII  (1896),  181-84.    Siehe  auch  Scott.  GMag.  '< 
TVtT  V     I?'  ""J**^  Underground  water  of  the  Arkansas  vaUey  in  E.Colorado.  • 
reIonri.f,*%^;,  ^'  ^"P'*  1897,  I.  154.  -       The  Vltor 

San«!5  JS«-  1897,  I,  154.  -  818)  Pr^giadal  and  recent  drainage  ' 

«f"'«»?^  B»^"-  Sc.  labor.  Dennison  Univ.  IX.  -  a")  Oa  the 

aaow  •    "  Mississippi,  in  Pr.  Boston  S.  Nat.  Hist.  XXVI,  1895-  - 

Areas  öf  Zl  n v^''  «e.  XPT.  Topeka  1898.  -  »)  0»  outlyu»? 

189«  U,  Joö  "  ^""^  OctahwnCNebraak»,  Miiaonri.  Am.  JS«. 


Ji 


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Inntre  Stestuk 


189 


Greenleaf  untersncht  die  Verhältoisae  voq  16  Nebenflässen  des  Miääiesippi 
«ingaliaid,  Bteb  MiedmdilAgtgebiet,  Beschaffenhait  det  B«ttes,  WawermeDge  und 

Verteilung  derselben  auf  die  einzelnen  Jahreszeiten,  und  stellt  die  Er^^ebnisse 
graphisch  dar  (Fig.  2,  3,  4).  So  verfolgen  wir  an  der  Hand  der  Zahlen  den 
eigentümlichen  Anteil,  welchen  jeder  eineelne  der  NabenflÜMe  an  dem  Zustande- 
kommen  des  Oesamtbildes  hat,  welches  der  Mississippi  nach  WasBermasat»  Hoeh* 
fluten  &c,  darbietet.  Zum  Glück  für  die  Anwohner  treten  die  Hochwasser  auf 
des  einzelnen  Zuflüssen  su  Terschiedenen  Jahreszeiten  auf.  —  Newells  Bericht 
nilt  ivf  Karten  den  Umfuig  und  die  Vartailiuig  dar  künatiiahett  Be^Htoserung 
der  Walder  und  Parklandschaften.  —  Bmj  hat  einen  Streifen  auf  der  Qrenze  von 
Nebraska,  Colorado  und  Kansas  heransgegriffen  und  giebt  eine  anschauliche  Schil- 
derung der  Topographie,  des  Kampfes  der  Ansiedier  mit  der  Dürre  der  Grofsea 
Ibcata;  er  aveht  die  Betfung  in  dar  Ananntanng  daa  Gmndwaaaara.  —  Dar 
Kansas  zeigt  in  der  Verschiedenheit  seinar  Qnall'  und  Zuflüsse  nach  der  Wasser- 
nenge die  Abnahme  der  Niederschlagsmenge  von  0  nach  W  :  der  Blue  River  hat 
bei  kleinstem  Gebiete  den  gröfsten  Wasserreichtum,  der  Bepublican  übertrifft  den 
Smoky  Hill  R.  —  Bai  HIU  llndat  aieh  aina  Sabildanuig  dar  drei  Flofatypan: 
BandflÜBse  des  Ostabsturzes  der  Great  Plains  (Red,  Braioa,  Oolomdo),  FlainBflBaaa 
(ÄepnblicaD,  Smoky  Hill),  Gebirgsfliisse  (Arkansas). 

Der  nördliche  Teil  des  Gebiets  erfährt  besonders  durch  die 
Glazialforschungen  BerücksichtiguDg ;  wir  verzeichnen :  Pr.  L  e  v  e  - 
rett222.  223X  ö.  ^  Wright224),  E.  H.  Mudge225),  der  das  Bett 

d«  „Huronian"  R.  beschreibt,  das  sich  quer  über  die  Michigan- 
IttlbmBel  zog;  R.  D.  8ali8bury226),  o.  H.  Hershey^ST),  w, 
llpham«8),  R.  B.  Hioe«»). 

Ansfübrliche  Referate  über  dto  YarSffanlüdinngen  der  Staataanfnahmen  gaben 

PM,  und  zwar  über  Iowa  LB  1895,  275.  276;  LB  1896,  548—553;  über  Ar- 
kinaas  LB  1895,  274;  über  Minnesota  LB  1896,  273.  274;  ttber  Soutb  Dakota 
IB  1896^  6M. 

Uit  der  Physiographie  einzelner  Gebiete  besohäftigeo  rioh  6-.  K. 
Gilbert  und  F.  F.  GalliTerOO)  in  einer  Arbeit  über  die  Tepee 
Bitte»  im  fisüiohen  Colorado,  Rydberg^l)  über  die  Sand  Hilli 
TOB  Nebraska,  J.  C.  RoBBell^)  über  Intrusivgeateine  der  Um- 
gebung der  Blaek  Hüls,  S.Dakota;  C.  F.  Marbut233.  234)  über  die 
Physiographie  von  Missouri  und  über  die  geographische  Entwick- 
lung von  Crowley's  Ridge;  Brower*'ä35)  in  geinen  Vorschlägen  für 
die  Errichtung  eines  Nationalparks  um  die  Mississippiquelle ;  Win- 
^^el^6)_über  das  Zurückweichen  der  St.  Anthonyfälle.  Cl.  A  b  b  e  237) 

^  Preglacial  Talleys  of  the  MisBisaippi  tributaries.     JGeol.  UI,  1895, 
740--63.  —  223)  ;Rel.  betw.  ioe  lobes,  S.  frora  the  Wisconsin  driftless  Area. 
«•  JBe.  1896,  1,  147.  —         High  ierel  terraces  of  the  middle  Ohio 
»nd  iU  tributariei.  An.  JSa.  1896,  I,  147.  —        Oantral  Michigan  and  the 
POBtglacial  bubmergence.    Am.  JSc.  1895,  II,  442—45.  —  2^)  Loeas  in  the  Wis- 
mtm  drift  formation.    JGeol.  1896,  IV,  929—37.  —  227)  Mode  of  formation  of 
M  mtetrated  by  the  Kansan  drift  of  N.  lUinoia.  JGeol.  1897,  V,  SO— 6S.  — 
Modified  drift  inStPanl,  Minn.  JQaol.  1897,  Y,  111—12.  —  ^)  The  innar 
peterraces  of  the  upper  Ohio  and  Beaver  Rs.    Am.  JSc.  1895,  I,  112—20.  — 
2  Jf«  Tepee  Buttea.    BuU.  Am.  GeoU  S.  189Ö,  VI,  333  —  42;  mit  Abb.  — 
}  flora  of  tiw  aand  hUla  of  Nabraaka.  LB  1896,  898.  —  >»)  Igoaooa  intm- 
g  J' neighbonrhood  of  the  Black  Hills.    JGeol.  1896,  IV,  23—43;  mit 
L«!       ^  Physical  featurea  of  Missouri.    Geol.  Surv.  Missouri  X,  1—109; 
■Ji'.  JQeol.  1896,  lY,  877—78.  —  ^)  The  geographica!  development  of  Crowleys 
Pr.  Boaton  8.  Nal  hiat  96  (1896),  479—88.  —  »)  Itaaca  State  Park, 
ypj.  GJ  1895,  VI,  285-86.  ^  236)  Globus  1896,  LXX,  67.  —  ^)  ßbowar 
u»  coanection  with  anow.   Natura  Vm,  1896,  419. 


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190 


B.  Wtigtod,  f  ortachritte  dar  LüBdAtkimd«  in  Kordnnnik«. 


t)e8chreibt  Niederschläge  von  Schnee,  mit  Staub  vermischt  (aus  In- 
diana  und  Kentucky),  A.  H.  Purdue238)  ^as  Erdbeben  von  Cbu' 
leston,  Missouri,  vom  13.  Oktober  1895. 

Für  die  Wirtschaftsgeographie  erwähnen  wir  E.  T.  D  umble^äS) 
über  die  Bodenarten  von  Texas ;  H.  G  a  n  n  e  1 1 240)  über  dag  Indianer- 
territorium (den  gegenwärtigen  Zustand,  dio  wachsende  weifse  Be- 
tölkerang  und  daraus  bevorstehende  politische  Umwälzung);  die 
Aogaben  Über  die  bevorstehende  Erweiterung  des  alten  Kanak 
zwiBcfaen  dem  Ohio  und  Eriesee*^!);  die  Untersuchungen  von 
Ö.  P.  ÖTimsley242)  ö^j^r  VoriroauDflii  die.  des  Gipses  in  Kanaas, 
von  E.  OrtODMS)  uber  Thon  und  Thonindnstrien  in  Ohio,  von 
£v.  Haworth^)  fiber  Kohlen  in  Kansu.  In  unter  Gebiet  fidÜ 
Ton  Karten  dee  U.  8.  GeoL  Atlas,  Fol.  XII,  EBtiU?me,  Kentucky. 


Pelsengebirge-  und  pazifische  Staaten. 

Die  wichtigste  Erscheinung  auf  diesem  Gebiete  sind  die  Arbeiten, 
durch  welche  die  den  Rocky  Mts  im  Osten,  in  Montana  fto.  W 
gelagerten  und  sich  isolirt  aus  den  Prärien  erhebenden  Berggruppen 
unserer  Kenntnis  näher  gerückt  werden.  Wir  führen  sie  hier  auf, 
da  nach  der  neuerdings  ausgesprochenen  Ansicht  eines  der  unter- 
suchenden Geologen  ein  ursächlicher  Zusammenhang  zwischen  diesen 
Erhebungen  und  dem  Felseugebirge  besteht,  so  wenig  die  äufsere 
Braeheinung  es  vermuten  läfst.  Davon  zu  unterscheiden  sind  die 
Bchon  erwähnten  Tepee  Buttes.  Die  von  W.  H.  Weed  und  L.  V. 
Pirsson  beschriebenen  Berggruppen  sind  die  Little  Belt  Mta^iöj^die 
Bewrpaw  Mts  2*6),  die  Little  Rocky  Mts  2*7),  die  Highwood  Mts  2«); 
wShrend  Twin  Bnttein  80-Golorado  von  G.  K.  Gilbert«*»)  untO' 
sucht  wurde  nnd  fthnliche  Bildungen  in  der  Umgebung  der  Blaek 
Hills,  wie  schon  erwähnt,  von  J.  C.  Bussell*»),  der,  von  dso  bei 
dieser  Untersuchung  gewonnenen  Ergebnissen  au^ehend,  fibr  die 
gesamten  Bildungen  des  östlichen  Felsengebirges  die  gleiche  ÜDt* 
stehung  in  Anspruch  nimmt  ^). 

^     Danach  hätten  wir  es  in  aUen  FEUen  mit  Lakkolithen  zu  thnn,  die  bei  den 

Black  Hills  liegenden  Kuppen  Mato  Teepee  (Bear's  Lodge), 
Lfttle  Hissonri  Buttes  &c.  „pflock"-artig  ausgebildet  sind  und  Yon  dem  kleinen 
Bun  Dance  Dome  bis  su  der  400  miU  langen,  40— ÖO  mü.  brsitMt  nd  unprtir* 
lich  15—16000*  (Uber  BeBver)  hohen  Front  Bange  eine  Beihe  gUidurrtlger  fi^ 

m^®  Charleeton,  Missouri,  earthquake.  Proc.  IndianaAc.  Sc.  1895.  —  239)  The 
ft  fi  ^5 /IfJ*?-  ^  25-60.  —  a*0)  indian  Territory.  Bull.  Am. 

tt.8.  27(1895),  27«— 76.  —  ^)  QZ  11,  H.  2.  —  8*2)  Origin  and  age  of  the  gypsn» 
depoBits  of  Kansas.  JQeol.  1897,  V,  M-««.  —  S«)  QeoL  Snrv.  of  Ohio  VU,  1893, 
r i.  11,  Iii,  IV.  Bespr.  JGeol.  1895,  III,  353—57.  —  ^)  Stratif.  of  the  Kausal 
ooei  meaaurea;  mit  Kärtchen  u.  Profilen.  Am.  JSc.  1895,  II,  452-66.  - 
)  IgneoM  rocke  of  logo  Peak.  Mo.  Am.  JSc.  Iö9ö,  II,  467-79.  -  ^46)  ßearpaw 
mit\  KK  f  k""-  ^'  283-801.  —  >«)  Geology  of  the  Little  Rocky  M*»; 

flr,''o  '^^«o^-  1896,  IV,  399-426.  -  M8)  flighwood  Mt«,  Mo.  Bull. 
S  F  p!?  ;  ^^^i»  389-422;  mit  Kärtchen  u.  Abb.  -  249)  Laccolitw  m 
L  n^tori;**  IV,  816-25;  mit  3  Kärtchen  u.  1  Abb.  -  »)  Ol 

«10  Mtore  of  Isneon,  intrudon».  JOeol.  IV,  177-^4. 


Fdieagebfigt-  «ul  puifiieli«  Btaatn.  191 


Bcheinungen  bilden  —  der  Qranit  mit  seiner  Decke  aafgewölbt,  die  auftreibenden 
Greateine  nicht  sichtbari  die  Decke  in  einzelnen  Fallen  fast  gans  erhalten,  eonat 
IUI  od»  trilweiae  abgetragen.  Die  Phyaiographie  sfimtlieEer  Iiier  bearbeiteten 
OiUite  vird  dndi  Xirtehen  imd  Aaaiehteii  erlintert. 

Eine  Übersicht  aller  früheren  Arbeiten  Uber  ähnliche  Bildungen 
in  Colorado,  Utah,  Arizona  gab  Whitman  Gross  im  XIV.  Ann, 
Rep.  d.  ü.  S.  Greol.  Surv.  Die  Leucite  Hills  in  Wyoming  beschrieb 
J.  F.  K  e  m  p  ^^^),  die  White  Mta  an  der  Ostgrenze  von  Kalifornien 
Ch.  D.  Walco tt '^'^2).  Allgemeine  Schilderungen  gaben:  vom 
YellowBtone  National  Park  H.  M.  Chittend e n 253)^  .1.  W.  PoweIl2&4) 
vom  Caüon  des  Colorado,  C.  S.  Gi Im  an 255)  von  der  Halbinsel  W. 
vom  Fuget  Sund,  J.  H.  Mitchell^SB)  von  Oregon.  Kleinere 
Schilderungen  finden  sich  in  den  Veröffentlichungen  Appalachia 
(Mt  Goddard,  Cal.  257);  Avalanche  Basin,  Mo.  258)  und  des  Sierra 
Ciub  (Titel  siehe  GJ  VIII,  1896,  S.  212.  419). 

Ferner  nennen  wir  noch  für  den  Staat  Washington:  J.  0. 
BuBiell«»' »80),  V.  G.  Rogue26i),B.  WillisSO),  S.  RBrnmong 
und  B.  Willis^  (Yorschläge  sur  Schafifung  eines  Mt  Bainier 
NatioiuaPark),  fdr  Oregon  J.  8.  Oiller*"*  ^  fttr  Kalifornien 
die  Referate  in  PH för  Idaho  G.  H.  EldridgeS^,  für  Ne< 
▼ada  J.  C.  Russell«»),  fttr  XTtah  J.  B.  Spnrr*»)»  Är  Wyoming 
A.  Hayne^O)  und  W.  H.  Weed^i),  für  Colorado  die  Beechrei- 
bung  von  Green  Lake  272). 

Die  Hydrographie  des  Missouri  behandelt  J.  V.  Brower^'^),  die 
Erdbeben  von  Kalifornien  E.  L.  Holden 274),  Ch.  D.  Perrine275), 
Staabeturme  im  Westen  der  Vereinigten  Staaten  Udden^^)»  die 


JOeol.  1897,  y,  100—1.  ^  M)  The  Appalaohtaa  type  of  folding  in  the  White 

Mü  Range,  Cal.  Am.  JSc.  1895,  I,  169—74.  —  268)  The  Yellowstone  Nat.  Park. 
CincinnatiClarke&Co.  1895.  397 S.,  Photogr.  Bespr.  Scott. ÖMag.  1896, 376— 77.— 
The  Canyona  of  the  Colorado.  Meadville  Fa.  1895.  400  S.  Beepr.  Scott. 
QMag.  1895«  600— 1.  _  »)  The  Olynpie  eonntry.  Nat  GMagr.,  April  1896. 
KurzGJ  1896,  VIII,  399—400.  —  266)  Oregon,  ite  history,  geography,  resources. 
Nat.öM8g.  6  (1895),  239—84.  --  267)  Mt.  Goddart  and  its  vicinity,  in  the  high 
»Mrraef  Cal.  Appal.  8  (1896),  41—57.  —  *«)  Avalanche  Basin,  Montana  Rockie«. 
App  8  (1896),  57-69.  —  »)  &eolo«{ea]  reeono.  of  Central  Wsildagton.  Bull. 
108.  ü.  S.  Qeol.  Surv.  Bespr.  LB  1895,  820.  —  260)  Principal  features  of  the 
oeology  of  S.  E.  Washington.  JQeol.  1897,  V,  107—9.  —  261)  Stampede  paas, 
wwede  ränge,  Washington.  Bull.  Am.  G.  S.  27  (1895),  239—55.  —  262)  ßuU. 
Am  Qeol.  s.  1896,  VI,  18-16.  —  «)  Orater  lake,  Oregon.  Am.  JSe.  1897,  I, 
165-72.  —  264)  ^  geological  reconn.  in  N.  W.  Oregon.  XVII.  Eep.  IT.  S.  Qeol. 
wn.  Bespr.  Am.  JSc.  1897,  155.  —  265)  Mt.  Shasta,  a  typical  volcano.  Nat.  G. 
««ographs;  s.  auch  Anm.  174.  —  266)  LB  1896,  277.  556  &c.  ^  Geol. 
JJWB.  acroBs  Idaho.  XTI.  Bep.    8.  Geol.  Snrr.,  Pt  II,  217—76,  Bull.  119.  — 

)  Present  and  extinct  lakes  of  NcTada.  Nat.  G.  Monographs.  —  269)  Oquirrh 
*■»  in  iVI.  Rep.  U.  S.  Qeol.  Surv.,  Pt.  II,  349—454.  —  270)  Age  of  the 
Jjj»w«  mks  of  the  YeUowstone  Nat.  Park.    Am.  JSc.  1896,  I,  445—57.  — 

i  tlac.  of  the  TeUowttone  vaUey.  Beepr.  LB  189»,  977.  —  "«)  Bnll.  S.  Q6ogr. 
IK  u-  ^"       ^^^^  QMag.  1896,  372.  —  278)  Headwaters  and  length  of 

SJ  SbÜ?"^'  328.  —  274)  Bull.  95.  U.  S.  Geol.  Sury.  Bespr. 

Ift  J!  K  ~"  *")         ^^2,  114,  129,  147.  ü.  S,  Geol.  Sur?.   Bespr.  z.  T. 

JJ^^^J^T.  Am.  JSe.  1896,  I,  146.  —  »•)  Duat  atoraia  in  W.K.  Am.  Beapr. 


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192         B.  Weigaad,  Forttehritto  d«  Undtrkiuido  in  Noxdaanikt. 

Mineralechätze  J.  J.  Stevenson  ^77)  (Kohlenfelder  von  Neu  Mexico), 
J.  E.  Spurr278)  (Quecksilber  von  Utah),  Gold  &c.  von  Kalifornien 
die  Reports  ^79) ;  besonders  ausführlich  wird  der  Cripple  Creek  Col. 
von  Whitman  Cross  und  Penrose^^O^  beschrieben.  Nach 
diesem  aufblühenden  Gebiete  soll  durch  den  Pikes'  Peak  ein  Tunoel 
getrieben  werden  von  22  mil.  Länge 281). 

Karten  erschienen  von  Crater  Lake,  Oregon^*),  Fol.  I,  III,  V, 
VII,  IX,  XI,  XV,  XVIII  des  Geol.  AtlasSSS)^  ferner  eine  Wege- 
und  Eisenbahn  karte  von  Kalifornien  und  Nevada^). 

Dk  Tiergeographie  wurde  behandelt  Ton  K.  H,  Behr^),  der 
die  seit  und  infolge  der  Benedelang  entstandenen  Yerfinderaogstt 
der  Tierwelt  bespricht,  und  im  Globus  LSYIU^,  wo  das  Vo^ 
kommen  der  Forellen  im  Tellowstone  Lake  za  erUSren  Tenudit 
wird. 

Die  Shoflhoni-  und  Banak-Indianer  und  ihr  Gebiet  südlich  tob 
Yellowstone  Park  bespricht  W.  J.  floffmann^). 


277)  The  Cerrillos  coal  field  New  Mexico.  Am.  JSc.  1896,  I,  148.  149.  - 
Economic  geol.  Mercur©  mining  distr.  Utah.  XYI.  Rep.  Ü.  S.  Geol.  Surr., 
Ft.  II,  349^64.  —  »)  XII.  Bep.  of  the  Stete  minertloght  of  €tf.  Bevt 
Am.  JSc.  1895,  I,  242.  —  380)  Q^oL  nd  mining  industry.  Cripple  creek  district, 
Colorado.  XVI.  Rep.  U.  S.  Geol.  Surr.,  Pt.  II,  13—209.  —  Nach  Mouve- 
ment  g.  in  Scott.  GMag.  1896,  544.  —  382)  Am.  JSc  1897,  I,  16Ö-72. - 
*8)  LiTiogston  Mo.,  FlaeerrUle  Cal.,  Sacrsmento  Cal.,  Pikes  PmV  OoL,  Antbiaeite 
crested  butte,  Col.,  Jaekaon  Cal,,  Lassen  Peak,  MaryBville  Cal.  Bespr.  JGeol. 
1895,  III,  969—76;  JGeol.  1896,  IV,  246—56;  XVIII.  Smartville  Cal.  1896, 
878—80.  —  38*)  New  map  of  Cal.  and  Nevada  1895.  1 :  760320,  4  sheets.  Sin 
Phmdseo.  —  Chauges  in  the  Fauna  and  Flora  of  Cal.  Y  Vol.  Pros.  Oil.  A«>  B*- 
Bespr.  QJ  1896,  VIII,  399.  —  ^)  D»  Zwei  Osean-Pafa  (sfldl.  TeBswrtiii 
Nat  Purk).  Globus  1896,  LXVIU,  187—29;  mit  Kirteheo. 


Die  FixrtsGhritte  der  Ozeanographie  1896  und  1896. 

(A])g«M]üoMen  Bnde  Hftrs  1897.) 


Von  Prof.  Dr.  0.  Krümmel  in  Kiel. 


Allgemeines. 

1.  Eine  zusammenfassende  Darstellung  des  Gesamtgebiets  der 
Meereikiinde  ist  nicht  erschienen,   Doch  hat  J.  T  h  o  u  1  e  1 als  £r- 

gänzang  zu  seiner  Statischen  Ozeanographie  den  ersten  Teil  einer 
„Dynamischen  0."  veröflFentlicht,  der  die  Wellen  und  die  Strömaogen 
behandelt  und  allerdings  nur  einen  Neudruck  von  Aufsätzen  der 
Revue  maritime  vom  Januar  bis  April  1892  bedeutet,  worüber  bereits 
referiert^)  worden  ist. 

L«ider  ist  die  Darstellung  der  Stofswellen  von  1864  und  1868  im  Pazifischen 
Onn  tli  fehltrhaft,  die  der  Meeresströmungen  als  teilweise  veraltet  zu  bezeichnen. 
Im  übrigen  hat  auch  dieser  Teil  der  Dyntmisohen  0.  dieeelben  Vorzüge  wie  die 
Statische  0.  vom  Jahre  1890;  namentlich  ist  die  Dara tollung  der  Beobachtungs- 
methoden und  der  Instrumente  vortrefflich.  Ebenso  hat  J.  Thoulet^)  einen 
Uatnen  Ffihrer  der  praktischen  Ozeanographie  erscheinen  lassen,  der  zwar  nicht 
i&r  den  eigentlichen  Fachmann  bestimmt  ist,  aber  aneh  diesem  durcli  die  klare 
wid  recht  vollständige  Darstellung  der  Beobachtungsraethoden  und  Instrumente, 
*owie  darch  zahlreiche  ßeduktionstafeln  aller  Art  sehr  nützlich  werden  kann. 

sind  in  den  neuen  Auflagen  zweier  mit  Kecht  sehr  verbreiteten  Handbücher 
wr  ph7Bikalischen  Geographie  recht  braaehbare  wnd  auf  den  neueeten  Stand  der 
WiBsenschaft  gehobene  Darstellvngen  der  Meereeknnde  gegeben:  von  AL  Svpan*) 
MO  J.  Hannö). 

Nicht  unerwähnt  kann  an  dieser  Stelle  die  Vollendung  des 

m  .^^^  emerkung.  Aufser  dem  allgemein  in  diesem  Bande  durchgeführten 
J|M>m  m  Abkürzungen  der  Zeitschriftentitel  sind  noch  folgende  Signaturen 
Wger  angewendet:  UstOD  ^  List  of  oeeanie  deptha  and  aerial  tett|>trat«ra 

observations  fte.,  pnbL  by  tbe  Hydrogr.  Department,  Admiialty,  Lenden  (jSbrlxeh 

wunal). 

IUI «  Rotioes  to  Mariners,  ed.  by  the  ü.  S.  Hydrogr.  Office. 

Einer  grSfseren  Zahl  Ton  VaeligenoaBeii  nnd  nantleehen  Behörden  dee  Inlands 
Jod  Auslands,  die  dem  Verfasser  dttieh  fortgesetzte  liberale  Zusendung  von  Pnbli» 
ubonea  die  Arbeit  sehr  erleiehtem,  aei  aneh  an  dieser  Stelle  unser  Dank  ana> 

A9        '^^oulet,  Ootenographie  (dynamique),  1^"  Partie,  Paris  1896.  131 S., 
1  Tafel  -  1^  OJ  IVI,  1898,  44.  —  »)  J.  Thonlet,  Gnide  d'peÄanogr. 

gV'J'*®  (Encyclop.  scientif.  des  aide-mfimoire,  publ.  par  M.  LÄaut*).  Paris  (189Ö). 
?Htt  ri'^  ■  ~"  *^  Supan,  Grundzüge  der  phya.  Erdkunde.  Leipzig  1896.  — 
"yanifDie  Erde  als  Ganzes,  ihre  Atmosphäre  u.  Hydrosphäre.  5.  Aufl.  Wien  1896. 

^«»gr.  Jahrbuch  XX.  13 


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194     0.  Krümmel,  Die  Fortschritte  der  OzeacograpLie  1895  und  1896. 


grolaeii  GhalleDgerwerkes  bleibeD,  denen  SohluJsband  1895  encfaieDeD 
ist  und  ans  sam  Teil  weiter  unten  noch  beaohäftigeu  wird. 

Der  Sdilnftband^  «nthllt  v.  a.  eine  tob  Jobn  Mnrray  Terfkfste,  aniAliTlid» 

und  mit  Karten  reichlich  illustrierte  Geschichte  der  Ozeanographie  bis  zur  Cballenger- 
Eipedition  und  gibt  einen  vollständigen  üericht  über  die  an  jeder  vollen  Beob-  ' 
achtungsstation  (364)  geleistete  Arbeit;  ferner  wird  eine  Übersicht  über  die 
Tertifaite  und  horismitalt  Vcrteiluig  dar  gefangenen  Tlarapaeiaa  gegeben  ud  ia 
drei  eleganten  Isohypsen*  und  laobtthen-Karten  daa  Selief  dea  Landea  vie  d« 
Maaraabodens  dargestellt 

Gegen  die  auf  diesen  Karten  durchgeführte  Benennung  der  Bub* 
marinen  Mulden   und  Kücken  nach  fast  ausschlieisUoh  englischen  I 
Schiffen  und  Forschern  bat  sich  mit  Recht  Widerspruch  erhoben. 
Auch  hier  zeigt  sich  wiederum  das  Bestreben  der  Briten,  die  Ozeano- 
graphie wie  ein  englisches  Monopol  zu  behandeln,  was  nicht  nur 
von  deutscher  Seite  energische  Proteste  veranlafst  hat,  sondern  auch 
unterrichteten  englischen  Fachleuten  zu  weitgehend  erscheint.  Die 
Verarbeitung  und  wissenschaftliche  Deutung  des  ozeanographischen  ■ 
Materials  ist  in  England  sogar  beträchtlich  zurückgeblieben  hinter  ! 
den  Leistungen   der   kontinentalen  Gelehrten;   dagegen  wird  den 
Briten  niemand  den  Ruhm  streitig  machen  dürfen,  in  der  Beschaffung 
des  Beobachtungsmaterials  in  erster  Linie  thätig  gewesen  zu  sein, 
und  in  diesem  glänzenden  Ruhmeskranze  bildet  die  Ghalleoger*Ei> 
pediüon  unzweifelhaft  daa  alles  andere  Uberstrahlende  Jawel. 

Über  die  Kutzbarmaohung  der  in  den  Archiven  der  naatiBdicn 
Institute  in  Form  von  Sohifiigournalen  aufgespeicherten Beobaobtaoges 
sprach  0.  Krümmel^  vordem  11.  Deutschen Geograpbentage  in  Bremen. 

Ihrem  umfassenden  Titel:  Rackbliok  auf  die  Ozeanographie  in 
den  letzten  zwanzig  Jahren,  entspricht  die  auf  dem  Internationalen 
Geographentage  in  London  vorgetragene  Abhandlung  von  J.  ^• 
Buchanan^)  nicht;  vielmehr  handelt  sie  im  wesentlichen  nur  von 
den  eigenen  Arbeiten  des  Verfassers  während  und  nach  der  Ch allenger- 
Expedition.  Auf  einige  wichtigere  Punkte  soll  unten  an  passender 
Stelle  Bezug  genommen  werden. 

2.  Die  bisherigen  Angaben  über  die  Areale  und  die  morphologiBchen 

Grundwerte  der  Meeresräume  sind  von  Hermann  Wagner  einer 

kritischen  Untersuchung 9)  unterzogen  worden,  aus  der  hier  Folgendea 

reproduziert  sein  mag: 

Die  wahre  Ausdehnung  derMeereafiächen  kennen  wir  natürlich  so  lange  nodiiD^<i 
ala  die  arktiaehen  nnd  antarktiaehen  Gebiet«  noch  grofse  nnerforaahte  Räume  em- 
schliefsen.  Genauer  kennen  wir  das  Verhältnis  der  Wasser-  an  den  Landflachen 
etwa  zwischen  80"  N.  und  70"  S.  Br,  und  hier  steht  Land  zu  Wasser  wie  136,6: 355,1 
Mill.  qkm  =  27,64  :  72,36.  Unter  der  auch  von  John  Murray  schon  frlher  v«- 
tntanen  Annabme,  dafa  in  den  ttnarforaehten  NoidpolanSnnan  daa  Meer  überwöge, 
ao  dala  iwiaefaan  80*  nnd  90**  N.  Br.  nnr  rnnd  1  Hill,  gkm  Land  an  erwarten 


«)  Rep.  of  tho  Scientif.  Results  of  the  voyage  of  HMS.Challenger  &c.  A  Suroniary 
of  tha  Scientific  Results.  2  toI.  4°,  1608  S.  London  u.  Edinb.  1896.  Auch  ^ 
1896,  128  n.  LB  858.  —  7)  Krümmel,  Yh.  d.  XL  D.  Geogr.-Tage,  Berlia  W»t  , 
««-98.  -  8)  Rep.  of  tba  6Ä  intern,  eeogr.  Gongr.  London  1896,  403-37. 
—  »)  Hermann  Wagner,  in  Beitr.  Geoph.  II,  Stattgart  1895,  667— »W.  i^» 
1895,  48—61.   Scott.  QMag,  1894,  186—89. 


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Meoresräame. 


195 


seien,  wahrend  um  den  Sädpol  eine  Antarktis  von  rund  9  Hill.  qkm.  polwärts 
fOB  60*  8.  Br.  Bich  ausbreite,  kommt  Wagner  au  dem  wahradieinUehen  VeriiSltnia 

Ton  144,5  Land  zu  365,5  Wasser 28,33  :  71,67  =  1  :  2,54.  In  runden  Zahlen 
würde  man  also  auch  sagen  können:  Land  und  Wasser  verhalten  sich  wie  28  :  72. 
Doch  aind  ja  auch  die  absoluten  Areale  (144  =  12X12  ;  365  =  Zahl  der  Tage  im 
Jihr)  dem  Gedlektais  ungemein  leiebt  ragib^eh,  darnm  fttr  den  ünteniekt  aelir 
empfehlenswert.  Anf  Zehngrtdaoiian  rerteilt  ergisben  sieh  folgende  ^roaententeUe 
des  Wassers: 

N,  Br.  90^— 80^— 70^—60''— 50**— 40^— 3^0^20°— 10°-^  ! 
8.Br.  0*— 10'--20°— 30"— 40**— 50°— 60°— 70"— 90*  :  0"— 90° 

Hat  man  so  genanere  Zahlen  für  die  Nord-  nnd  Stdhalbkogel,  ao  fehlt  ee 

Boch  immer  an  solchen  für  die  sogen.  Land-  und  Wasserhalbkugel,  wofür  nur 
tbenchiägliche  Schätzungen  vorliegen.  —  Als  mittlere  Tiefe  des  Weltmeeres  wird 
VtUftffieh  anf  Grund  der  Berechnungen  von  Dr.  Karstens der  abgerundete 
Wert = 3500  m  und  die  Fehlergrenie  anf  dt  150  ra  oder  ^  öO/q  angeaetat.  Untw 
Huer  Annahme  der  mittleren  Erhebung  des  Landes  von  700  m  wird  der  sogen. 
„Land block"  gleich  einem  Cylinder  von  144,5  Mill.  qkm  Grundfläche  und 
«00  700  -f  3500)  m  Höhe,  also  607  Mill.  cbkm  Inhalt  gesetzt.  Der  Waaser- 
llock  hat  bei  365,5  MOL  qkm  Chrnndflieiie  und  3600  m  H5he  ein  Yolnmen  tob 
1279  Mill.  cbkm.  Beide  Blöcke  verhalten  sich  also  wie  1  :  2,1.  —  Das  mittlere 
KiTeitt  der  Erdkruste  (7nea?i  sphere  level  von  Hugh  Robert  Mill),  am  leichtesten 
Hnttadlicb,  wenn  man  sich  den  ganzen  Ozean  verschwunden  denkt,  wird  von 
Wagner  auf  —8310  m  bereehnet,  aber  anf  — 8300  abgemndet»  da  bd  dem  Wege, 
dem  man  diese  Zahl  gewinnt,  alle  Fehlerquellen  sich  akkumulieren.  Würde 
Uf  einer  so  voUkoranien  glatt  abgedrehten  Kugeloberfläche  der  Wasserblock  wieder 
^flidnelfsig  ausgebreitet,  so  erhielte  man  ein  Meer  von  2508  m  Tiefe,  dessen 
Oberfläche  aber  rand  800  m  (8508— 83 10-»  198  m)  über  der  jetaigen  ICeerea- 
oberflache  läge.  —  Weitere  Ergebnisse  der  Wagnerschen  Berechnungen  gehören 
wohl  besser  in  den  Bericht  über  die  Morphologie  der  Erdoberfläche;  ebenso  kann 
kw  auf  die  methodologischen  Auseinandersetzungen,  die  wie  immer  bei  Wagner 
mditig  nnd  lehrreieh  aind,  nieht  niher  eingegangen  werden. 

I>ie  Arbeit  ▼on  Littlehales  über  den  mittleren  Böschungs- 
^el  mbmarioer  isolierter  BSnke,  über  die  schon  bei  fraheter  Ge- 
^Mwit  berichtet  wurde ^i),  ist  noohmals  abgedraokt  worden^  und 
^  demselbenU)  eme  Erörterung  hinaugefügt  worden  Uber  die 
^Bge,  wie  grols  die  Wahrscheinliehkeit  sei,  eine  solche  isolierte  ün- 
hete,  nachdem  sie  einmal  gemeldet  worden,  wieder  anfsufinden. 

Unter  ziemlich  günstigen  Annahmen  für  die  Fehlergrenzen  der  Breiten-  und 
jl^Pgenbestimmungen  auf  hoher  See  und  bei  einer  Ausdehnung  der  Bank  von  einer 
•""wue  wird  diese  Wahrscheinlichkeit  nicht  gröfser  als  1  :  6173,  also  aufser- 
oraentuch  klein.  Bs  iet  alao  nieht  an  Tarwnnden,  wenn  Ton  den  gelegentlieh 
gemeldeten  Untiefen  die  meisten  nicht  wiedergefunden  werden  konnten,  snmnl  wenn 
««  nur  einen  Bruchteil  von  einer  Seemeile  Durchmesser  hatten. 

3.  Die  Sedimentbildung  am  Meeresboden  ist  von  Johannes 
waltheri*)  in  seinem  Handbuch  der  Lithogenesis  der  Gegenwart 
?  Teil  origineller  Auffassung  dargestellt  worden.  Eine  Ab- 
^ndlBDg  von  Dr.K.  Weulei^)  zum  Problem  der  Sedimentbüdung 

CTt"?o??'  -^^^"»  ^8^5,  183.  —  M)  Ebenda  XYI,  1893,  89.  —  ")  Am.  JSc. 
tk  Ki ;  m '  —      Ebenda  108—10.  —     Bfadrftnng  in  die  GeoUgie 

«•M02~!f  ^'  in.  Teil,  491 88.  Jena  1884.  PM 1895,  LB  8t0.  —  >^  AnnHjdr. 

18* 


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196     0.  lürümmel,  Die  Fortschritte  der  Oseanographie  1895  und  1896. 

gibt  eine  gute  Übersicht  der  vorhandenen  Litteratur.  J.  Thoulet^^) 

hat  eine  neue  Klassifikation  der  Meeressedimente  vorgeschlagen,  die 

das  räumliche  Verhältnis  von  Sand  und  Schlamm  zu  gründe  legt. 

Da  aus  stereometrischen  Gründen  eine  ADBammluDg  Ton  rnnden  Sandkömeni 
snr  0,1<  des  Baums  daiwiaehen  frei  UUst,  würde  also  dw  feine  Sddsmm,  der 

durch  die  Wellenbewegung  dem  Sand  zngefflhrt  wird,  höchstens  0,16  des  Qesamt- 
volumena  einnehmen  können.  Darnach  ergibt  sich  folgende  Klassifikation:  reiner 
Sand;  schlammiger  Sand  mit  mehr  als  84  Proz.  band  und  weniger  als  16  Schlamm; 
sandiger  Seblamm  mit  mehr  als  16  Pros.  Sehlamm;  endlieh  reiner  SehlamiiL  lud« 
Thoukt  auf  das  sehr  gleichmäfsige  Korn  aller  Bestandteile  einer  Bodenprobe,  sowie 
auf  das  von  den  Brüdern  Weber  gefundene  Gesetz  hinweist,  dafs  die  Wollenbewegunj 
(Orbitalbewegung)  bis  sum  3ö0fachen  Betrage  der  Wellenhöhe  in  die  Tiefe  hioabreiebt, 
meint  er,  dafs  jedesmal  erst  unterhalb  dieser  in  jedem  Metreegebiet  msehiedeow 
Tiefenstufe  die  Äbscheidung  von  Schlamm  beginne,  man  also  auch  umgekehrt  ans 
der  Wassertiefe,  in  welcher  die  ersten  Schlammteile  dem  Sand  der  Küstenbank  bei- 
gemengt auftreten,  auf  die  gröfsten  Wellenhöhen  des  betr.  Meeresgebiets  sorück* 
aehliefsen  kSrnt«;  wia  nnter  tTmaHnden  ftr  die  Techniker  fllr  fiafen-  nnd  Uolsnbavt» 
ein  bequemes  Verfahren  gebe.  —  Eine  neuere  Abhandlung  desselben  Verfiussn^ 
über  die  Ablagerung  Ton  Schlamm  am  Boden  der  Gewässer  hat  nur  mittelbares  ozwno- 
graphisches  Interesse,  insofern  die  Wirkungen  des  Drucks  auf  die  form  der 
vntersten  Ablagerungen  experimentell  festgestellt  worden  sind. 

4.  Die  jährliche  Temperaturschwankung  des  Ozeanwasaers  hat 
Gerhard  Schott  18)  untersucht  und  kartographisch  dargestellt. 

Die  Bedeutung  dieser  Arbeit  liegt  nicht  nur  in  den  ozeanograpbiscben,  sosdan 
auch  in  den  klimatologladien  und  biologlsehen  Folgerangen,  die  sie  zaiäfst.  Die 
Jahresschwankun^en  der  Oborflächcntemperaturen  sind  zwar  nicht  direkt  abhängig 
von  der  geogr.  Breite,  da  am  Äquator  ebensogut  sehr  grofse,  wie  in  den  böberen 
Breiten  sehr  kleine  Jahresamplituden  vorkommen  können  und  tbatsiehlich  ia( 
dar  Karte  sn  finden  sind;  jedoeh  ist  diese  Sehwanknng  ale  Regal  in  den  ignatorialn 
Gegenden  der  offenen  Ozeane  doch  klein,  nimmt  dann  polwärts  zu,  aber  nur  bis 
30" — 40**  Br.,  wo  sie  ein  Maximum  (8  —  10")  erreicht,  um  dann  in  noch  höheren 
Breiten  wieder  abzunehmen.  Dieses  Hervortreten  der  beiden  Bofsbreitensonen 
dar  grofssn  Heiterkeit  nnd  damit  Strahlungsfähigkeit  der  Laft  in  denselben  sa- 
geschrieben, wodurch  die  Schwankungen  im  Sonnenstande  unverkürzt  zum  Ausdruck 
kommen.  Die  Ausnahmen  von  der  allgemeinen  Regel  in  den  otlenon  Ozeanen  sind 
meist  auf  vertikale  Komponenten  in  den  Meeresströmungen  zurückzuftthren.  ^ 
den  Nebenmeeren  oder  dM  von  IConsnnen  bestriehenen  Kttstengewiasem  sind  >elff 
grofso  Schwankungen  vorhanden,  im  Roten  Meere  bis  »u  18*,  in  der  südlichen 
Ostsee  17°,  im  Schwarzen,  Gelben  und  Japanischen  Meere  Uber  20  bis  24®.  Zeitüch 
fällt  das  Maximum  an  der  Oberfläche  der  oüeneu  Ozeane  der  nördlichen  Breit» 
in  weitana  den  meisten  Gebieten  anf  den  Angnst,  voreinaelt  noeh  später  bis  tum 
Oktober  hin,  während  Februar  und  März  die  kältesten  Monate  sind.  In  den  Mittel- 
meeren hoher  Breiten  sclieint  man  das  Maximum  ebenso  oft  im  Juli  wie  im  August 
erwarten  zu  dürfen,  während  es  im  indischen  Monsungebiet  auf  den  Mai  ffiUi 

Bei  Gelegenheit  der  Darstellung  der  Wärmeschichtung  der  Ostsee 
hat  0.  K  r  Ii  m  m  e  1  i^a)  Terminologie  für  die  verschiedenen  Formen 
vertikaler  Temperaturanordnung  vorgeschlagen,  die  sich  seitdem  Mioh 
verbleitet  hat. 

1)  Ist  die  Temperatnr  Ton  der  Oberfläche  oder  einem  andern  Nirean  ab  b» 
zu  einem  bestimmten  andern  Nirean  oder  mm  Boden  hin  gleich,  so  hat  man  es 

mit  homothermer  Schichtung  zu  thun.  2)  Ist  daa  "Wasser  an  der  Oberfläche  warm 
und  wird  es  nach  der  Tiefe  stetig  kälter,  so  nennt  man  es  anoüierm  oder  obsa- 
warm.   8)  Paa  Waaser  iet  oben  kälter  als  in  der  Tiefe :  halothenn  odsr 

CR  CXIX,  1894,  968—70.  —  W)  Ann.  des  mines,  1897  »fr.  8sp*-Abdr. 
16  8.  —  18)  Pii  1895^  163—9,  Taf.  10.  —  18»)  Ebenda  lU. 


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Temponttnrrertfllliiiig. 


197 


4)  Das  Wasser  ist  oben  kalt,  in  einer  Mittelschicht  wärmer,  dann  wieder 
UDtar:  metotherm  oder  mittenwarm.  5)  Das  WasBer  ist  oben  warm ,  in  einer 
Ifittdaehielit  küter,  dtmater  aber  wieder  wimer:  diehotherm  oder  mitteDkalt. 

6)  ünregelmäisige  Abweehseluog  bald  kälterer,  bald  wärmerer  SchichtBn :  poikihtherm. 
2)  bis  6)  zusammen  heifsen  heterotherme  Schichtung,  Analoge  Benennungen  laseen 
uch  auch  für  den  Salzgehalt  bilden:  hovio/ialin,  aywhaUn,  kaiuhalin  &c. 

Unter  dem  Titel  Bericht  über  die  ozeanische  Zirkulation  hat  der 
Meteorologe  Alexander  Buchan^^)  im  Schlufsband  des  Challenger- 
Werkea  eine  Abhandlung  geliefert,  die  in  Wahrheit  nur  die  vertikale 
Verteilung  der  Temperaturen  der  Ozeane  darstellt,  also  hier  be- 
]i«idelt  werden  muiste}  nicht  bei  den  StrSmungen.  Jedoofa  ist  aneli 
die  DenteUnng  der  Temperaturen  dadaroh  ungenügend  ausgefallen, 
dab  Bttohan  die  Beobaohtuugea  der  deutedien  Gazelle-  und  der 
PIsoiktott-Ezpedition,  sowie  die  XTntersuohungen  Dr.  Schotte  und 
XrOmmels  g&nslioh  ignoriert  Fttr  die  sfidhemiBphäriscihen  Ozeane 
mufs  die  ganze  Arbeit  nooli  einmal  gemacht  werden,  da  im  SUd- 
Btlantisohen  und  Indischen  Ozean  bekanntlich  die  Gazelle  mehr  Be- 
obachtungen beigebracht  hat  als  der  Ghalleoger.  Gegen  die  von 
Buchan  behauptete  Erwärmung  der  ganzen  Ostseite  des  Nord- 
atlantischen Ozeans  zwischen  500  bis  1000  Faden  Tiefe  durch  den 
warmen  submarinen  Ausflufs  des  Mittelmeeres  aus  der  Gibraltarstrafse 
haben  Krümmel^^)  und  K.  N.  Diokson^^)  bereits  energischen 
Widerspruch  erhoben. 

Alex.  Buchan  hat  seitdem  die  Verteilung  der  spezifischen  Ge- 
wichte in  den  irdischen  Ozeanen  22)  Bysteraatisch  darzustellen  ver- 
noht.  Hierzu  hat  er  die  Beobachtungen  der  Gazelle  allerdings  benutzt, 
TieUeicht  aach  angeregt  durch  die  Entrüstung,  mit  welcher  sein 
frttheres  Ver&hren  auf  dem  Bremer  Geographentage  aufgenommen 
Vörden  war.  Etwas  Nenee  ist  f&r  die  Wissenschaft  aber  ebenso- 
wenig ans  dieser  wie  aus  der  vorher  erwähnten  Abhandlang  heraus- 
Rekommen;  sdn  Versuch,  einen  Ifittelwert  des  absoluten  spezifischen 
Gewichte  S^?  fär  die  Terschiedenen  Tiefenstufen  zu  bilden  und  die 
ttatiSchlich  beobachteten  Werte  als  Differenzen  von  diesem  Mittel- 
wwte  danustellen,  dflrfle  wohl  als  sehr  verfröht,  jedenfialls  nicht 
sIb  bequem  befinden  werden.  Die  von  ihm  gegebenen  Werte  smd 
übrigeos: 

Tiefe  fl 


Sjf  -.1.0262 


100 

200 

800 

400 

800 

ttb.1500 

.0261. 

.0868 

.0871 

.0878 

.0276 

.0879 

ttb.  8000  Fsd. 
.0880 


Beobachtongen  können  diese  Zahlen  kaum  fQr  mehr  als  ungefähre 
ADDäheruDgen  gelten. 

Bibe  Karte  der  Temperaturen  in  1000  Faden  Tiefe  soide  am 

Meeresboden  hat  Dr.  John  MurrayM)  veröffentlicht.  Für  1000  Faden 
H1B29  m)  sind  Isothermen  nach  vollen  Graden  F  (mit  beigeschriebenen 

The  Physics  and  Chemistrv  of  the  royage  of  HMS  Challenger,  Appendix 


,1896,  235.  —  22)  Specific' Gravities  and  oceanic  Circulation  in  TrRSoc. 
iXXYlU,  1896,  317—48»  9  Karten.  —  »»)  Ebenda  600  (»ueg.  10.  Jan.  1896). 


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0,  Krümmel,  Die  Forteehriite  iler  Oseuiognphie  1895  und  1898. 


Zentigraden)  und  Flächenkolorit  gewählt;  die  geloteten  Bodentiefen 
Bind  in  roten  die  dabei  beobachteten  Bodentemperaturen  in  blum 
Ziffern  aufgedruckt;  es  ist  im  wesentlichen  eine  Kombination  am 
ÄWei  Karten  in  Buchans  oben  genanntem  Beitrag  19)  zum  ChalleDge^ 
werk,  nur  dafs  auch  Murray  es  nicht  für  notwendig  gehalten  hat,  die 
JiOtungen  der  GazeUe  nachzutragen!  Gegen  solche  fortgesetzten  Ver- 
snobe,  die  Leiatangen  unserer  Gazelleexpedition  einfach  totzuschweigen, 
"^1;*"^.*°^®"'  nachdrücklichst  Protest  erhoben  werden, 

ß-k  .      Zuaammensetzung   des  Seewassers  hat  Dr.  John 

ttibBon»)  eine  kurze  Notiz  veröffentlicht,  die  sich  wesentlich  auf 

den  von  Dittmar  zuerst  aulgesteUten  Verhältniflwerfc  = 
(vergl  vorigen  Bericht  GJb.  XVIII,  1895,  186)  bezieht  und  kritkche 
Bemerkungen  über  die  Metboden  zur  Dicbtebestimmuoff  dez  See- 
wassers und  seines  Chlorgehalts  enthält.  Auz  122  Seewaszerproben 
von  den  schottischen  Küsten,  der  Nordsee  und  dem  Nordmeer  erhielt 
er  als  Mittelwert  1000  =  1,4563,  mit  einem  Maximalwert  m 
1,4585  und  einem  Minimalwert  von  1,4S36. 

Zwei  wichtige  ünterzuohungen  zur  GhasanalTse  dez  Seewaaien 

liegen  vor. 

M-Üi*  ®"'®»  ''"^  -^^Ißs  Richardis),  einem  der  wissenschaftlichen  Gehilfen  de« 
fnJw?*  P  Monaco,  bezweckt  festzustellen,  wie  weit  die  vom  Seewas.cr  ab- 
f«r  hL  w  der  Tiefe  herrschenden  Drucke  proportioDai  Em 

rL.Z  "^'If'^^^^^f^  erfundener  Wasaerschöpfer  gestattet  eine  efawandfwle 
AU  ^i^n  l  ^)^^«scrprobe  in  beliebiger  Tiefe  und  besteht  in  einer  Stahlflasche, 
AMlZl3'*Ä       ^i^^^^  "»^1^  '^"ten  in  die  Tiefe  geht,  wo  sie  durch 

hfrmpf,   t  Q«eck«ilber  entleert,  sich  mit  Waaser  füllt  und  alsdann  wieder 

DWun.  hJ'"^^°''!^  ^^«^  P'o»>«»  wigten.  dab  bii  Vif^ 

In^  ^L  ^«^hlossenen  Wassers  aus  100  oder  200  Atmosphiren  Dmek 

Hp!^r.  f  ^.^'^o'P^are  nur  sehr  wenig  freies  Gas  sich  entwickelte.  Die  Analjs« 
hP«t„n  i  h  V  t  «theltenen  Gases  mifalang  dadurch,  dafs  die  Flasche  aus  Stahl 
dl!  5nl  f  ""'v  Oxydierung  einen  Teil  dee  SaaeratofTes  Terbranebte.  Da«  Qoaataii 
dlJ  i»        K  V  '^^''^^^^t^P^ch  nach  der  Analyse  des  jüngeren  S  chl  oesing  gWlia 

mJII^  ^"^"^''^  i^'^*         2700  m  herrschenden  Temperatur  Ton  3  3^ 
i.lSnJi«7?f  ^"*?««»")  bat  auf  seinen  Fahrten  an  üord  des  „Ingolf"  ia  den 
Mher  virn^'^'p'?'' »orgßltige  parallele  Unteranchungen  die  baxafti 
Luft:  dl^  H      i'ettersson  erkannte  Abhängigkeit  des  Saucrstoffgehalts  in  der 
Mw!A..r  fhf  Zusammensetzung    des  Planktons   sicher  nach- 

maTi«rl  n'  AI  '  ^?  ^«««tabiliaches  Plankton  reichlich  vorkommt  und  das  ani- 
Tm  Was..r  ^''^  überwiegt,  i.t  ein  Oberaebufa  von  absorbiert»»  Sanetitef 
iat  •!«  nlfil,-.    "''o  umgekehrt  das  animalische  Plankton  dominiert, 

5^  Kohl.nSl^''K«^"'"**'5  vorhanden.  Grofse  anregelmä&igkeiten  in  der  Menga 
Oer  Kohleaainre  hingen  ebenfatle  damit  zusammen. 

-»In.?**  ^^"^  ^^''^^^         '^eere  hat  Springt?)  um 

einen  wichtigen  Schritt  weitergefördert. 

oreaniR^^pT'??*'  «"«l^^nt  grün,  sobald  schwebende  Teüchen  unorganischen  oder 
reflekt  eren  ^TI?"^'  Lichtstrahlen  aebon  in  den  oberen  Sehichten  laieWicb 
renektieren.    tehlen  solche   Trflbnngen.  wie  in   den  landfernen  Teüen  dar 

Natu^w  ^RnSS!;£*^*''.o3^-  ^^^^5  315-22.  -  26)  CR  CXXIII,  1896,  1088-01; 
1896   463^66     p''  f^V         ^  CXXIII,  1896,  1091-93.  Annüydr. 

^  «.  £rde  1896,  238—89.   Vgl  GJb.  XVm,  1896,  191. 


Digitize^' '  ' ' 


Gase.  Earbe  dat  Maent.  WeUen. 


199 


OxMMf  die  auch  fUr  das  Plankton  Wüsten  sind  (wie  die  SargasBOsee),  so  ist  nicht 
abiasdiio,  warum  das  Wasser  nicht  völlig  schwars  erscheint,  da  es  doch  optisch 
l«er  ist  Spring  weist  nun  darauf  hin,  dafii  dnreh  Salsgahalta-  oder  Temperatur- 
Differenzen  im  Wasser  Konvektionsstrome  entstehen,  die  die  Lichtstrahlen  in  der- 
«elben  Weise  reflektieren  lassen,  wie  das  die  Oberflächen  der  schwebenden  Teilchen 
thuQ.  Experimente  bestätigen,  dafs  die  Durchsichtigkeit  des  Wassers  duroli  soloho 
KoBvdctionsstrBme  ganz  befariohtlich  Terringert  wird«  und  schon  0.  Krflmoiel  hatte 
füsigt,  dab  das  Mser  um  so  blaa«r  srseheint,  je  durohsichtigar  es  ist. 

Wichtige  Bemerkungen  Über  die  yersoMedeoe  innere  Struktur  des 
Flnfswasser-,  Seewaaaer-  und  GletBohereiseB  hat  Eriche.  Drygaleki^») 

fwöffeDtlicht. 

6.  Über  Meereawellen  oder,  wie  unsere  deutschen  Physiker  nach 

Helmholtz' Vorgang  neuerdings  zu  sagen  pflegen:  Meereswogen, 
ihre  Gestalt  und  Abhängigkeit  vom  Winde  hat  Willy  Wien^S)  eine 
Reibe  von  matheraatisch-physikalischen  Untersuchungen  veröfifentlicht, 
gegen  deren  Ergebnisse  jedoch  Krümmel  Widerspruch  insofern  erhob, 
als  Rechnung  und  Beobachtung  diametral  entgegengesetzte  Resultate 
zeigten.  Nach  Wien  soll  nämlich  ein  starker  Wind  an  langsana 
laufenden  Wellen  runde  Köpfe  schaffen,  ein  schwacher  Wind  bei 
gröfserer  Wellengeschwindigkeit  spitze  Kämme. 

Tiel  besser  scheinen  dagegen  wieder  einige  neue  Untersuchungen 
m  Welleolebre  von  Bonssinesq^^)  mit  der  Natur  in  Einklang 
10  liehen. 

Zanächst  wird  gezeigt,  dafs  die  Gültigkeit  dsr  GeratDerschen  Formel  t.  J.  1804 
ftr.die  Radien  der  OrbitSlInreise  in  der  Tiefe  p 

wobei i  die  halbe  Wellenlünge  bedeutet,  nicht  blofs  eine  erste  Annäherung  bedeute, 
wie  iBso  bisher  angenommen,  sondern  auch  durch  die  strengere  Durchführung  der 
BechnuDg  bestftigt  wird.  Sehr  interessant  sind  sodann  die  Untersnehnngen  Aber 
sai  Verloschen  der  Wellenbewegung  bei  der  Entfernung  Ton  ihrem  Ursprangsort. 
iitdie  Höhe  der  ursprünglichen  D&nung  =  Bq  und  x  der  anrflekgelegte  Weg,  so  ist 

also  von  einem  Extinktionakeeffisieoten  a  abhingig.  lat  X  die  halbe  WeUenllDge 
vid  r  die  halbe  Periode,  eo  wird  naeh  aehr  gewandter  Bechnnng  erhaltsn: 

0,0000«  W8  0,000001090 

'"TW — ~' 

Der  Verlöschungskoeffizient  nimmt  also  ab  mit  der  fünften  Potens  der  Helbperiode, 

^raus  sich  ohne  weiteres  ergibt,  dafs  die  langen  Dünungen  auch  sozusagen  das 
J*««t€  Leben  haben  und  sich  am  weitesten  fortpflanzen.  Wie  die  Verkleinerung 
w  WeUsnhöhen  forteehreitet,  iet  an  einem  Beispiel  durcbgeftthrt:  nm  0,01  nimmt 
Jffsb,  wenn  «»».171  l  J/Fist,  also  bei  «l—ÄmmnfsdieDllnungdaemÄche 
7j®^  J^ellon]ängo  durchlaufen  haben,  ehe  sie  ein  Prozent  der  Höhe  einbttfst 
erdings  ist  bei  diesen  Rechnungen ,  wie  Boussineaq  mit  Recht  hervorhebt,  von 
«mpMkatioaen,  wie  Überbrechön  der  Wellenkämme,  abgesehen;  dadurch  würde 
w  jc«ibinigswirknng  miehtig  verstärkt  und  dae  Yerlöaehen  der  Seen  bedentemd 
wleunigt  werden. 

XVm'^  ^'  Geogr.-Tages,  Berlin  1896,  18—30.  —  28)  Sitzb.  Äk.Berlin 

T  if  a'  ^^?^'  3*3—62;  Wiedem.  Ann.  d.  Phys.,  LVl,  1895,  100—30.  Referat 
1381  o?  '/^^  ^®^«»  I*»  W7»  n.  1,.  —  «)  CB  OXX,  im,  1240—46;  1810-15; 
1381-86;  CXXI,  18W,  16-10J  M-88. 


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SOO     0.  Krttomel,  Die  Forteobzitti  der  Oseaaognphie  1896  und  1896. 

^    Über  die  wellenstillende  Wirkung  des  Oll  wie  der  Seifenlöaungm 
sind  wiederum  eine  Anzahl  Beobachtungen  veröffentlicht  30).  Die 
Wirkung  der  Seifenlösungen  wird  jedoch  mehr  und  mehr  fngUdL 
7.  Über  das  Wesen  der  Gezeitenwellen  hat  C.  Boergen»)  auf 
dem  Geographentage  in  Bremen  einen  kurzen,  aber  bedentaamai 
Vortrag  gehalten  und  die  Einwirkung  der  Interferenzen,  wo  sich 
die  verschiedenen  Flutwellen  (halbtägige,  ganztägige^  vienehntiigige, 
achtundzwanzigtägige  &c.  Wellen  sowohl  lunaren  wie  iolaren  U^ 
Sprungs)  unter  gröfseren  Winkeln  durchdringen,  nach  den  Prinzipien 
Airys  aufdeckt.    Es  werden  so  die  wesentlichsten  Schwierigkeiten  be- 
■eitigt  für  das  Verständnis  der  Eintagsfluten,  der  örtlichen  Unterschiede 
xwnohen  der  Höhe  der  Sonnen-  und  Mondwelle  und  des  Ausfallens 
Wler  lunaren  Wellen  und  des  Alleinherrschens  der  Sonnenwelleü. 
Eine  populäre  Darstellung  dieser  und  einiger  anderen  Eigenschaftea 
der  Flutwellen  hat  0.  Krümmels^)  in  einer  akademischen  Ge- 
legwiheitsrede  gegeben;  insbesondere  sei  auch  auf  die  am  Schlulk 
derselben  versaehte  Deutung  der   den  grofgen  Flutwellen  airf- 
gesetsten  Wellen  von  sehr  kleiner  Periode  («wischen  3  und  90 
Minuten)  hingewiesen,  da  deren  grolse  Verbreitung  mehr  und  mehr 
hervortritt.  —  Eine  sehr  dankenswerte  Zosammenstellnng  der  hsr- 
moniBchen  Flutkonstanten  für  eine  sehr  grolse  Ansahl  von  Kflsten- 
orten  mit  kurzer  Diskussion  ihrer  Bedeutung  hat  F.  L.  Orit^) 
gegeben.  —  Es  wird  aus  allen  diesen  Arbeiten  mehr  und  mehr 
wahrscheinlich,  dafs  in  jedem  nur  eiaigermalsen  begrenzten  Teü  dei 
Ozeans  und  in  allen  Nebenmeeren  eigene  Flutwellen  entstebeD,  die 
sich  mit  den  aus  den  grofsen  Ozeanen  sich  fortpflanzenden  zusammen- 
setzen und  Interferenzen  bilden.    Je  stärker  solche  Anschauungen 
hervortreten,  desto  mehr  verlangt  die  Lehre  von  den  Gezeiten  eine 
geographische  Behandlung,  während  man  bisher  zu  sehr  die  kosmische 
Seite  der  Erscheinung  in  den  Vordergrund  gestellt  hat.    Damit  ist 
die  künftige  Entwicklung  der  Gezeitenlehre  klar  vorgezeichnet. 

Ii  •a^v'*^^^^®  Zusammenstellungen  von  Gezeitenkonstanten  nach  ein- 
natbdiem  Schema  und  eine  sehr  klare  und  bequeme  Anleitung  zur 
Berechnung  von  Gezeitentafeln  hat  auch  J.  P.  van  derStok^^)  ge- 
geben. Demselben  Verfasser  verdanken  wir  auch  theoretische  Unte^ 
suchnngen  Aber  Interferenzen  von  Flutwellen  und  deren  Einflnfc 
auf  die  geographische  Anordnung  der  sogen.  Hafenzeiten  und  dsrdsp 
raus  konsteuierten  Flutstundenlinien,  die  er  Smohmmm  nennt»). 

iLine  bequeme  Methode  zur  Bereehnung  der  Höhen  und  Zeitoa 
des  Hochwassers  hat  Maurice  d'Ooaffne^^  der  Pariser  Aksdeniie 
vorgelegt.  *  ' 

T^^^.Jt^^^la\}^^^*  164-5,  467;  1896,  136-7.  -  31)  Vh.  d.  XI.  D.  Geogr^ 
T  h  Kol  T  •'T^*^*-  -  •*>  Gezeiten;eUen.  Kiel  1897.  18  S.  - ^3) Tijdachrfft 
1896  afi4  ^°7*- /•  Ingenieurs,  1896/97,  Litf.  S.  Übws.  d.  von  Horn  AnnHydr. 
Ldi»  tVl"",^^^^^^  "^'j^«^^^-  ^-  Ko^-  N»t  Vereeniging  in  Nederl. 

Insfit  J  V      .   ^*P'-^t)dr.  66  und  109  S.,  5  Tafeln.  —  36)  Tiidschr.  t.  h.  Kon. 
^i^Y^^  l^^^^^^  1894-1896,  Sep-Abdr.  38  8.,  2  Kto.  . 

J>»»TiÄ  189Ö.  —  »)  OB  OXXH,  1896,  298— «Ol.  . 


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WtXlm, 


201 


Die  Wirkungen  des  Windes  und  des  Luftdrucks  auf  die  Höhe  der 
Gezeiten  hat  W.  H.  Wheoler^?)  nach  Beobachtungen  in  Bostondock 
an  342  Flutwellen  untersucht  und  darüber  auf  der  britischen  Natur- 
forscherversammlung in  Ipswich  berichtet.  Ein  strenges  Gesetz  für 
die  Einwirkung  der  verschiedenen  Windstärken  aufzufinden,  gelang 
ihm  nicht;  die  für  eine  angenäherte  Berechnung  dieses  Effekts  auf- 
gestellte Kegel  fand  in  der  Versammlung  selbst  Widerspruch  und 
ebenso  von  niederländiBoher  Seite  3^). 

Zwei  frtntSdMhe  Arbeiten  ttber  die  0eseit«i  sind  dilettantenhift  und  werUot, 
tieebe  von  F.  de  Saintignon^,  die  andere  von  A.  Bert^. 

8.  Über  die  Windwirkung  als  UrsBohe  einer  Yertikalzirknlation 
im  Wasser  hat  Br.  M.  Bobr^^)  eine  Abhandlang  geschrieben, 
die  jedooh  nur  als  einigermafson  vollständige  Kompilation  gelten 

kann,  Eigenes  und  Neues  nicht  enthält.  —  Die  ganz  aufsergewöhn- 

Mk  starke  Wirkung  des  Windstaus  am  Menzalebsee  im  Nildelta  hat 

den  engÜBcheu  General  A.  B.  Tulloch*^)  dazu  veranlafst,  den 

Dorchzug  der  Israeliten  durchs  Rote  Meer  mit  dem  Austrocknen 

einer  solchen  Flachsee  durch  Windstau  in  Beziehung  zu  bringen, 

Nach  langer  Pause  hat  E.  Witte*^)  wieder  einmal  seine  An- 

sichteo  über  die  Entstehung  der  Meeresströmungen  wiederholt. 

Kr  bleibt  dabei,  dafs  Temperatarunterscbiede  die  hauptsächlichste  Ursache 
in  HMjreiitrihBnngtti  Mien;  dietea  Motiv  xrerde  in  der  Region  der  Passate  an  den 

Westküsten  der  KontinAlte  Überwogen  durch  das  der  Winds trömuo gen,  komme  aber 
»n  den  Ostküsten  am  so  siegreicher  zum  Durchbruch.  Eine  besnnders  unklare  Vor- 
itellnng  scheint  £.  Witte  aber  von  der  Bedeutung  der  £rdrotatioD  für  die  ozeanischen 
Winerbewegungen  in  habitt:  die  Erdrotation  loll  aelint  entgegen  der  Tendens  der 
LoftstrSmiing,  oft  aber  auch  Ton  ihr  unterstütat,  das  kalte  Wasser  an  den  Kttsten 
emporheben.  Man  braucht  nur  letztere  Behauptung  mit  der  Verbreitung  des  auf- 
qaeilenden  Wassers  an  den  atlantischen  Küsten  höherer  Breiten  zu  vergleichen! 
ui  liieriii  neben  rielem  andern  einen  Beweis  dafür  sn  erblicken,  da(s  iiib  moderne 
Entwicklung  der  dantMhen  OceanograpMe  an  dem  Terfasser  gann  spnrloa  Torflber- 
gegugen  ist. 

Das  Ausschwingen  der  Sturmflutwellen  in  abgeschlossenen  ge- 
zeitenlosen Binnenmeeren  hat  Prof.  M.  Möller theoretisch  unter- 
sucht, indem  er  von  der  Beobachtung  ausgeht,  dafs  in  der  Ostsee 
der  Höhepunkt  der  Sturmflut  nicht  mit  der  gröfsten  Stärke  des  auf- 

iandigen  Windes  zuaammenfalle,  sondern  ebensowohl  bei  andauerndem 
oturm  der  Wasserstand  sinken,  wie  bei  auftretender  Windstille  an- 
steigen köi.ne. 

pendle  naclv  starken  Weststürmen,  die  das  Wasser  von  den  Westküsten 
jwjjwg«  aaeb  Bnfaland  getrieben  haben ,  bei  pl8tzlich  eintretender  WindatiUe 
K  "ff  schwinge  infolge  der  in  der  RttckatrBmung  enthaltenen  lebendigen 

rait  über  die  Gleichgewichtslage  hinaus  und  erzeuge  Hochwasser  in  Flensburg. 
m  pistslich  aufspringender  Sturm  beaitae  demantaprechend  eine  höher  empor-. 

^)  Naut.  Vag  IXIV,  1895,  858—56,  AnnHydr.  1896,  67--«9.  —  «)  Ref. 

J  üom  AnnHydr,  1896,  565—67.  —  89)  fjour.  Theorie  des  Mar(5e8.  127  S.  4*, 
MtoL  «  Krümmel  PM    1895,    LR   859.    —         Le   Phenomene  des 

SfvV  i.®*  ö*^*«  1896-  —  ")  öas  Wetter  1895,  XII,  49—67.  — 
«  7L  ^I?  ®J  ^I"»  IW«.  »10.  —  «)  AnnHydr.  1896,  456—69.  — 
1896  186*    **       BwTerwtltnng  XV,  Ho.  87.  Bef.  KSppen  in  AnnHydr. 


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202      0.  Krümmel,  Di«  ForUchritte  der  Ozeanographie  1895  und  1896. 

» 

schwellende  Binflufslinie  aU  ein  langsam  auf  die  gleiche  Stärke  anwachmder. 
Enpirisehe  Beweise  für  diese  Betraditangs weise  fehlen  noch;  man  dürfte  aber  ab 

niehate  Folge  dieser  Wiadstofse  stehende  Schwingungen  entspreehend  den  horizoDtalen 
(L)  und  vertikalen  (p)  Dimensionen  des  Wasserbeekens  erwarten  (ateh  wohl- 
bekannter Formel)  mit  der  Periode 

L 

9.  Die  Theorie  der  Meeresströmungen  wurde  auf  dem  6, 
internationalen  Geograpbentage  von  einem  Praktiker,  dem  Kapt. 
Anthony  S.  Thomson*^),  behandelt,  doch  traten  seine  AuBichten 
schon  bei  den  Anwesenden  auf  starken  Widerspruch,  da  er  in  der 
Verdunstung  die  hauptsächlich  wirksame  Ursache  gefunden  zu  haben 
meint.  Erweist  er  sich  auf  dem  Gebiete  der  Theorie  als  Dilettant, 
so  sind  dagegen  seine  Ausführungen  über  die  Technik  der  Strotl* 
beobachtungen,  namentlich  der  Tiefenströme,  durchweg  sehr  1»eaehteiu* 
wert,  zuintü  er  als  ehemaliger  Kapitän  des  Kabeldampfers  Bmmm^ 
auf  dem  J.  T.  Buchaoan  im  östlichen  tropischen  Teil  des  At]anti>di6Q 
Oseans  seine  bekannten  Untersaohungen  ausgcf&hrt  hat,  Uber  be* 
deutende  priüctische  Brfahrangen  auf  diesem  Gebiete  verfiigt. 
Bnchanan  selbst  hat  einiges  über  Tiefenströme,  die  an  Bord  des 
Bfueanstr  und  vorher  des  Challenger  beobachtet  worden  waren,  der  Ab- 
handlung Thomsons  hiniugefügt^^).  Sein  Vorschlag  an  die  Besitzer 
grofser  Dampfyacbten  von  mehr  als  500  Reg.-Tonnen,  deren  es  unter 
englischer  Flagge  58  gibt,  dem  Beispiel  des  Fürsten  von  Monaco  zu 
folgen  und  im  Winter  auf  der  Hocheee  systematische  Strom-  und 
Tiefenforschungeu  zu  veranstalten,  dürfte  leider  vergeblich  gewesen 
sein,  da  diesen  Yachtbesitzero  alles  andere  näher  zu  liegen  püegt 
als  die  Wissenschaft. 

Instrumente. 

Dio  An=;riistung  des  V.  St.  Dampfers  Blähe  zum  Ankern  in  grofsen  Meeres- 
tiefen und  zu  Stromboobachtungen  in  der  Tiefe  hat  E.  Kuipping*')  den  deutschen 
LeBem  in  einer  Übereetzung  der  betr.  Originalabbandlung  dee  Lt  PilUb«ry 
Terständlicher  gemacht,  ftueh  einige  Beobaehtiiiie«ii  deeeelbeo  reproduziert.  Je 
mehr  die  orlangtea  Resultate,  die  angeblich  für  die  mehrere  Kilometer  tiefe  Hochsee 
noch  Gezeitenströrao  erkennen  lassen  sollen,  hei  näherer  Überlegung  vom  theoretiscben 
Standpunkte  aus  an  Wahrscheinlichkeit  verlieren,  dfsto  stärker  wird  für  mich  die 
Übersengang,  dafs  eis  eo  kleinea  Schiff  wie  der  Blak»  (218  Reg.-T.)  an  einem 
80  langen  (4—0  km)  Ankerkabdl  in  einem  -Strom  von  4  Knoten  nicht  liegen  kann, 
oiine  in  periodisches  Auf-  und  Abgitren  zu  kommen,  wobei  das  .Kabel  bald  8}«"»ffjri 
bald  loser  steht  zumal  wenn  an  demselbon  noch  schwere  Stromstärkeroeiserin  die  Tie» 
gelaaeen  werden.  Die  Periode  dieoer  Gierungen  bei  grofaen  Ankertiefen  kann  lao? 
genug  werden,  um  scheinbar  periodische  Schwankungen  der  Stromstärke  hervorzu- 
rufen; in  eiaem  Falle'  ,  heifsles,  „wurde  in  See  ein  Wachsen  der  Stromgeschwmdig- 
keit  von  3,3  bis  4,6  Knoten  innerhalb  50  Minuten  gemessen".  Wo  feste  reil- 
objekte  an  Land  nicht  in  Sicht  sind,  wird  an  Bord  Ton  diesem  Gieren  eich ^ 
bemerkt  werden.  Dio  Frage  bedarf  einer  Prüfling  durch  eachTerstiÜldige  Technuer, 
ist  auch  wohl  der  üechnung  sugänglicb. 

Rep.  6"!  intern.  Geogr.  Congr.  London  1896,  443—59,  mit  iD8t'»"L,*'!!!:Jr 
*•)  Bbenda  488—488.  —  47)  AnnHydr.  1896,  279—84.  Vgl.  GJk.  3CY,  18W» 
81 ;  XVI,  1898,  51.  '         /  * 


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AtttntiMher  Oimo. 


SOS 


Eine  Lotungsmaschine,  die  Emile  Bclloc*^)  beschrioben  hat,  besteht  aus 
flinir  Terbesserten  Modifikation  des  bekannten  Thomsonseben  Apparats,  wiegt  zwar 
iir  SO  und  ist  sehr  kompcndiSs,  kann  aber  doch  nnr  2000  bis  2500  m  Klaviei^ 
dnht  von  0,6  nun  Stlrke  aufnahmen ,  ist  also  nieht  für  die  eigentliche  Tiebee 

T«rwendbar. 

Dem  Prinzip  nach  dem  elektrischen  Telethermoraoter  von  Siemens  gleich  scheint 
das  Mg.  Tkermophone^  ron  George  0.  Whipple  nnd  H.  E.  Warren  sn  sein, 
da  es  die  mit  der  TemperatorTeranderlichen  Widerstände  mitHilfe  einer  Wheatstone- 
sehen  Brücke  bestimmt,  nur  dsTs  statt  eines  Oalvanometers  auch  ein  Telephon 
eingeschaltet  werden  kann. 

£tn«n  neuen  dureh  Abfallgewieht  anssuISsenden  WassersehVpfer  hat  H.  K. 
Olekion'^)  beschrieben.  Der  Schopfcylinder  geht  leer,  aber  geschlossen  in  die 
Tiefe,  wo  durch  das  Abfallgewicht  die  Ventile  geöffnet  werden.  Durch  eine  sinn- 
reiche Vorrichtung  soll  ermöglicht  werden,  dals  sich  das  eingeschlossene  Wasser  beim 
Asfludn  swar  auadehen,  aber  nieht  mit  don  es  umgebenden  Waeser  der  h8heren 
Schichten  Temiscben  kacn.  Über  die  Brauchbarkeit  des  interessanten  Apparats 
■afs  die  Praxis  entscheiden. 

Über  die  Genauigkeit  der  ArSonetermethode  hat  J.  Y.  B  u  c  h  a  n  a  n  öi) 
iitiNSMiite  Bemerkungen  gemaeht  und  beaehtensverte  praktisehe  Batsehllge  daran 
geschlossen.  —  Ein  kleineres  Äräotneter  nach  dem  Challengertyp  mit  nur  einem 
Aufsatzgewicht  hat  J.  Thoulet^'2)  beschrieben  und  zur  Verwendung  in  der 
fraozösischen  Kriegsmarine  empfohlen;  die  erlangte  Genauigkeit  Übersteigt  aber 
lidit  O,0Qos.  Der  Ariometerkfirper  ist  wen^  mehr  als  halb  so  grors  wie  beim 
Ohilleiigertyp,  nämlich  ca.  90  cbem.  Mit  ArSometem  ähnlicher  Gröfse  habe  ich 
idbtt  gute  Resultate  erhalten,  Bumal  wenn  das  Thermometer  in  den  Ariometer» 
kürper  eingeschlossen  war. 

Bin  Universalpegel,  das  die  Waseerstiinde  nicht  nur  kontinuierlich  registriert, 
«ondeni  die  Wasserstandskurve  auch  integriert,  haben  bekanntlich  Prof.  Seiht 
uid  der  Mechaniker  Fuefs  in  Swinemiinde  aufgestellt  und  IHngf^re  Zeit  in  Betrieb 
geseUt;  die  Leistungen  dieses  Instruments  hat  A.  VVestphal^^)  genauer  unter- 
ladit  ond  namentlich  den  Integrator  geprüft,  daesen  Prinsipi  ein  Fendelwerk,  eidi 
iHKiseichnet  bewihrt,  wShreod  die  technische  Ausführung  noeh  su  wQnschen  lUst 


Atlantischer  Osean. 

Da  die  Tiefen  Verhältnisse,  namentlich  des  nordatlantischen  Gebiets, 
Ml  ihren  Grundzügen  bekannt  siud<  waren  überraschende  Leistungen 
darch  Lotangen  kaum  zu  erwarten.  Die  Aufmerksamkeit  wird  hier 
iHhr  durch  die  Entdeckung  submariner  isolierter  Bänke  erregt,  und 
u  dieser  Beziehnng  steht  die  Tom  Ffirsten  Albert  von  Monaco 
1895  aafgefondene  Bank  im  Sttden  der  Azoren  wohl  an  der  ersten 
Stolle^].  Eine  nähere  Erforschung  durch  den  portugiesischen  Kriegs* 
Kämpfer  Lidador  hat  als  flachste  Stelle  eine  Tiefe  von  67  m  in 
37  58'  N.  Br.,  29°  19'  W.  L.  ergeben»).  Durch  ihren  JFisch- 
mchtum  wird  die  „Prinzefs Alice -Bank«  für  die  Bewohner  der 
Aßoren  eine  erfreuliche  Erwerbsquelle  werden. 

Der  britische  Vermessungsdampfer  Watenoitch  hat  im  August 
1894  die  Umgebung  der  Hayward-Bank  (in  34°  57,1 '  N.  Br.,  11*» 
W.  L.  662  m)  genauer  und  sodaon  die  der  Dacia-Bank  (31°  N.i 

»k  Ä»^^  CXXlü,  189C,  73—75.  —  49)  Ref.  GJ  V 1 1 1,  1896,  76  nach  Science.— 
iLV^  ^»  1895,  252--54.  —  öi)  Kep.  Gtb  intern.  Öeogr.  Congr. 

}«w«Ä  1896,  41»-ai,  —  itt)  Key.  marit.  OXXIV,  1895,  696—707.  —  «)  Z.  f. 
IIM   ,o"'-  193-203;  vgl.  GJb.  XVI,  1893,  46.  —  r>i)  CR  CXXI,  1895» 

"w»-13;  PM  1896,  268;  NtoM  1896,  §  849.  —  »)  NtoM  1896,  §  1028. 


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204     0.  Kxflmuel,  Die  Portichritta  der  Oiesnognpliie  1895  und  1896. 


131"  W.)  flüchtiger  abgelotet um  sodann  im  SüdatlaotiBchen 
Ozean  meist  an  der  Küste  zu  arbeiten  ö^).  Zwei  wichtigere  Tieftee- 
lotuDgen  seien  hier  aufgeführt: 

0"  14'  S.  Br.,  2°  48'  W.  L.  5050  m,  Globig.-Schlamm 
38»  23'  „  „    2»  45'  Ö.  L.  4755  „  „ 

Binige  Tiefiieebtungen  hat  auch  der  britische  Kriegsdampfer 
fimhhr  auf  dem  Wßge  über  die  Kanarischen  Inseln  nach  der  west- 
indisefaen  Tiefe  und  aodann  naoh  Halifax  im  Frühling  und  Sommer 
1895  aiugeföbrt<»).  i 

Hieran«  sind  erwähnenswert  die  Tiefen  von  5540 min  18^  80'  N.,  86*  28'  V. 

und  von  6290  m  in  27*'  32'  N.,  öS'*  49'  W.  mit  SohokoUtdenthon.  Auf  «Mr 
Fahrt  in  die  westindischen  Gewässer  im  Herbst  1895  worden  wieder  einige  Lotanfn 
erhalten,  n.  a.  «010  m  in  25"  19'  N.,  58°  07'  W,  mit  Schokoladenthon »). 

Die  Kabeldampfer  waren  wieder  mit  sorgfältiger  Ablotung  ge« 
wiBBer  Stellen  thätig.  So  die  Scotia  westlich  von  Irland  60).  Über 
die  Lotungen  Aqt  Minia  seit  1885  ist  ein  zusammenfassender  Bericht 
erschienen  der  die  Thätigkeit  dieses  Schiffes  erkennen  läfat.  Es 
arbeitete  mehr&oh  yor  dem  Britischen  Kanal  und  in  der  Umgebung 
der  GroJeen  Neafundlandbank,  sowie  auch  mitten  im  Ozean,  «d 
sfidSstlieh  TOD  den  Faraday-Hfigeln  eine  felsige  Stelle  angelotee 
wurde:  1980  m  in  48*  14'  N.,  26*  54'  W.  war  deren  geringste 
Tiefe.  Die  nicht  minder  aus  früheren  Berichten  bekannte  JDm 
lotete  die  Strecke  zwischen  Fernando  Noronha  und  dem  Cabo  Verde 
neu  aus  und  arbeitete  sodann  an  der  EOste  ICarokknSi  nordastlidt 
von  den  Kanarischen  Inseln,  westlich  von  Senegambien  und  yor  der 
Gibraltarstrafse^S).  Der  Kabeldarapfer  Fouyer  Quertier  war  an  der 
Flämischen  Kappe  und  Neufundlandbank  6«),  der  Dampfer  Machy- 
Bennet  am  ganzen  Südrande  der  letztgenannten  Bank  mehrfach  be- 
schäftigtet), endlich  die  Dampfer  Vihing  und  Normm  an  der  Ogt- 
küste  Brasiliens  vor  Pernambuco  und  Santos^^). 

Bemerkenswert  ist  sodann  eine  im  Sommer  1895  aus  Privat- 
mitteln ausgerüstete,  von  vier  französischen  Gelehrten  an  Bord  des 
ihnen  sur  Verfügung  gestellten  Staatsdampfers  Caudan  in  den  Biskaya- 
golf unternommene  zweiwöehentliche  Tiefsee-Expedition.  J.  T heulet 
war  das  oseanographische  Mitglied. 

Seine«)  nnd  dea  Kommandanten  deKergrohen  Berichte 6?)  lassen  erkwmen, 
dafs  der  Abfall  der  Kästenbank  znr  tiefen  biakayieehen  Mnlde  viel  echroffer  fst,  als  die 
Karten  bisher  annehmen  liefsen,  und  zwar  setzt  diese  vcrifable  falaise  bei  c«. 
500  m  Tiefe  ein.  In  den  Grundproben  wurden  in  950  m  Tiefe  und  50  Seem. 
▼öm  nieheten  Land  entfernt  noch  wohlerhaltene  Püanaenreste  gefunden.  Die 
Anordnung  der  Temperaturen  in  den  Tiefen  seheint  «twae  uiregelmäfsig  gewesen 
sa  sein,  doch,  glaube  ieh,  genügen  die  damals  erhaltenen  nieht  sehr  Mhlrttclua 

ß«)  List  OD  for  1894,  7.  —  W)  List  OD  for  1895,  8.  —  ^)  Ebenda  7  und  18. 
Z  V.^^'y^.       1896'  8      17.  -  60)  List  for  1894,  15.  -  ^i)  List  f.  1896. 

Trotadem  sind  die  Kenntnisse  der  Tiefenrerhältniise  der  groben  W 
noch  so  nnzureichend,  dafs  sie  selbst  der  pr  aktischen  Schiffahrt  noch  nicht  genügen. 
«%  lir^^fSf»         ~  f.  1895,  35—40.  NtoM  1896,  §  32  nnd  139.  - 

l^^Ü  —  ''^  NtoM  1896,      310,  489,  775.  -  ^)  I^»tO?.Jf 

Al  'a?  KZ  ^  ^'^»•ogr,  1896,  858-67.  1  «)BeT.  Marit.  CXXVIII,  18»«, 
*48— 61.  PM  1896,  LB  59i. 


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Atlantischer  Ozean. 


205 


Hflnaafii  noch  iitoht,  um  dartn  wettgtheDd«  BpekuIattoBen  knüpfen  zu  kSiUMii. 

Spezifische  Gewichte  wurden  nur  für  die  Oberfläche  bestimmt.  Der  Strom  ging 
itets  mit  dem  Winda^  ein  BenneUatrom  war  uat&rlich  niftht  vorhanden. 

Tiefseetemperaturen  sind  von  den  schon  erwähnten  englischen 
Kriegsdampfern  WaterwttcJi^^)  und  Ramlhr^^)  in  Gestalt  einiger 
Serien,  sowie  regelmäfsig  am  Boden  bestimmt  worden. 

Am  22.  Sept  1894  hat  dabei  die  Waterwitch  in  5°  47,6'  N.,  14"*  22,5'  W., 
ikBlieh  gmaa  in  dar  Position  Nr.  101  det  ChaXkmger  vom  Angnst  1873  nnd 
Kr.  T  dM  Bweamfr  vom  Januar  1886^  anafBliilifih  boobaehtet  und  dabei  «rlulteii : 


Tiefe: 

0 

4G 

7;-! 

m 

I8:i 

274 

Boden  (4(300—4800  lu). 

u 

u 

u 

u 

u 

 9  

Waterwitch 

Baoeaoeer 

ChaUeBger 

26,7 
29,7 
26,2 

24,0 
20,6 
22,6 

17,1 
16,0 

15,7 
14,9 
16,9 

1H,9 
13,4 
13,4 

11,4 
11,2 

2,4 

M 

Die  beim  Vergleich  mit  den  früheren  Beobachtungen  hier  etwa  erkennbaren  Diffo- 
mm.  bemhan  wobl  wmiiger  auf  den  jahroaaeitliohan  Sakwanknngen,  als  auf 
onperiodischen  Indarangan  von  Jalir  ni  Jabr,  wofir  ea  anoh  aonat  an  Aniaiehan 

nicht  feblto»). 

Die  Verteilung  der  Temperaturen  an  der  Oberfläche  des 
Nordatlantischen  Ozeans  nördlich  von  40°  N.  Br.  hat  H.  N.  D  i  c  k  s  o  n 
fär  Mai,  August  und  November  1893,  Februar  und  Mai  1894  dar- 
gestellt, leider  ohne  erkennbar  zu  machen,  wieweit  Beobachtungen 
der  Darstellung  zu  gründe  liegen.  Die  Anordnung  der  Strömungen 
zwiBchen  Island  und  Neufundland  tritt  aus  den  Ausbuchtungen  der 
Iwibermen  aber  so  deutlich  hervor,  dafs  Krümmels  Auffassung 
doielben^^)  kaum  einer  kräftigeren  Bestätigung  bedürfte;  nament- 
M  auf  den  Eaften  fUr  Mai  und  August  1893  gelangt  die  Abzweigung 
OolteomaateB,  der  SW  von  Island  nach  NW  geht,  um  das 
barometiigohe  Hinimom  an  der  Kordwestseite  zu  umkreiBen,  sehr 
deutlich  zum  Ausdruck. 

Der  Florida-,  Golfstrom  hat  wie  immer  das  Int-eresse 
der  Berufenen  wie  der  Unberufenen  beschäftigt.  In  R.  M.  Baches 
Darstellung  72)  der  Ursachen  des  Golfstroms  fühlt  man  sich  geradezu 
in  Zeiten  der  Meereskunde  zurück versetst,  die  awei  Jahrzehnte  hinter 
UDB  liegen,  so  veraltet  sind  Bs.  Auffassungen  von  Rotationsablenkung, 
Zentrifugalkraft  und  Vertikalzirkulation.  Um  so  erfreulicher  ist  die 
eingehende  Untersuchung,  die  Will.  Libbey73)  über  die  Grenz- 
verschiebungen zwischen  dem  Golf-  und  Labradorstrom  auf  der  Höhe 
^  Neu  York  auf  dem  Kougrefs  in  London  vorgetragen  hat. 

Wie  aebon  0.  Pettersson  in  der  Diskussion  damals  hervorhob,  geben  dieae 
venchiebaiigen  zu  interessanten  Vargleiebao  mit  den  Umlagenuigen  des  sogen. 
MJtiBchen  Stroms  und  Bankwassers  entlang  der  Westküsten  Skandinaviens 
^egenheit:  in  beiden  Fällen  ist  die  Wirkung  des  Winds  die  Ursache.  Auflandiger 
nmd,  ^  Oolfstrom  im  Sommer  vorherrscht,  kann  den  warmen,  durch  die 
iBothemcnfläclie  von  10"  begrenatsn,  oborflieUiebereo  TeU  dea  Stromea  anf  den 
Juaa  der  Küsteubank  von  Men-Bngland  UnaafBohiabfln,  wlhrand  der  im  Winter 


d. 


^^88.  —  69)  Krümmel,  Geoph.  Beob.  d.  Planktonexp.  1 
pJlu     t  —  1«)  Qj  VII,  1896,  255—67,  10  Taf.  —  W)  Qeophya.  Beob. 
LB  acrf^^'        ^'  —       Science  II,  1895,  88-85.  Eef.  Krümmels  PM  1895, 
D  860. --.78)  ßep.  etil  intern.  Qeogr.  Oongr.  London  1898,  481—73,  1  TalW. 
«at  AauHydj.  1895,  416—19. 


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f06      0.  Krümmel,  Die  Fortechritte  der  Ozeanographie  1895  uod  1896. 

meist  ablandige  Wind  das  warme  Wasser  nach  aufsen  diingt,  lo  daft  der  Bote 
der  Küstenbank  dann  vom  kalten  Labradorstrom  beherrscht  wird  Das  Auflrvtlt 
jDd  Verschwinden  des  an  das  warme  Tiefenwasser  des  Golfstroms  gebundenea 
Pftnnenfisohes  ('^opAo^a^lftM  ehamadeonticeps)  geht  damit  genau  parallel,  eb«Mo 
wie  an  den  bohnslanschen  Küsten  der  Hering  mit  dem  Bankwasier  kommt  und  cdit 
Sehr  interessante  Temperaturprofile  nach  Beobachtungen  an  Bord  dtt  Y.  8t 
Dampfer  ßlake  und  Gramjms  vordoutlichen  diese  Verschiebungen. 

Der  Kampf  gegen  den  Rennell  ström  wird  von  Lt.  M. 
H  a  u  t  r  e  u  X  74)  und  Kapt.  L.  E.  D  i  n  k  1  a  g  e  75)  fortgesetzt,  wobei  sidi 
der  erste  wesentlich  der  Flaschenpoßttriften,  der  zweite  der  Strom« 
Versetzungen  der  deutschen  Darapferjournale  bedient.  Es  wird  immer 
deutlicher,  dafs  der  Strom  dem  Winde  folgt,  mit  einer  schwachen 
AblenkuDg  nach  rechts,  und  dafs  infolgedessen  die  Stromversetzuageü 
ein  aehr  buntes  Bild  ergeben. 

•    Die  Eisberge  im  Südosten  der  Neufundlandbank  sind  im  Frühling 
1896  bis  41°  N.  Br.  (in  48°  W.  L.)  und  ziemlich  weit  nach  0 

to  K  ^*  ^*  ^  ^'  ^^'^  vorgedrungen  76)^  während  im  Jahre 

1896  am  28.  April  vereinzelte  Eisbergtrümmer  sogar  nach  39°  22'  N., 
66  03'  W.  L.  trieben,  wo  sonst  unsere  Karten  den  Golfstrom 
hemchen  laaeen'').  Mericwördigerweise  war  in  den  Wintern  1894/95 
und  namentUoh  1896/97  der  Ostrand  der  Neufundlandbank  kwuii 
gans  frei  von  groisen  Ebbergen  «),  was  eine  grofke  Ansnalime  bedentei 

Ans  zwei  Plasohenpostkarten  des  H)drographischen  Amts  der 
Verdnigtwn  Staaten  79)  geht  als  merkwürdigste  Thatsache  die  grofse 
durchschnittliche  Geschwindigkeit  der  Triften  in  der  Äquatorial-  und 
Earibenströmnng  hOTYor. 

Während  sonst  bei  der  grofsen  Masse  der  FlasehenpoeteD  die  tigUcke  lalirt 
zwischen  3  und  6  Seemeilen  zu  liegen  pflegt,  überschreitet  sie  hier  fast  regel- 
mwsig  12;  der  Durchschnitt  yon  15  Flaschenposten,  die  in  den  beiden  Äquatorial- 
•trtmungen  westlich  von  W.  L.  ausgesetzt  und  an  den  westindischen  Kfistea 
gefunden  worden  sind,  beträgt  sogar  15,1  Seem.  titglSdi;  elnaelae  Triften  habea 
mehr  als  1 8,  eine  21,8  Seem.  (letatere  bei  einer  Gesamtatrecka  von  ea.  SOOO  Smü.) 
Fahrt  gehabt. 

Die  gröfsere  Regelmäfsigkeit  der  tropischen  Strom-  und  Wind- 
verhältnisse gegenüber  dem  häufigen  Wechsel  in  den  aufsertropischeo 
Kegionen  des  Atlantischen  Ozeans  kommt  hierdurch  zum  Ausdruck: 
die  langsamsten  Fahrten  haben  die  Maschenposteu  nördlich  voo 
40*  N.  Br.  *^ 

^  Eine  vorzügliche  Darstellung  hat  der  Guiueastrom  mit  den 
Am  benachbarten  Teilen  der  Äquatorialströme  in  einer  von  Lt.  M. 
B.  B,  J.  Kluit^O)  bearbeiteten  und  vom  kgl.  niederländischen  Meteoro- 
logiBohen  Listitut  herausgegebenen  Atlas  erhalten. 

pp  n?!?*?'  ^^y^-     »at-  de  Bordeaux  V,  1895,  418—35,  5  Karten. 

'  l^?^*  122-86;  Ref.  AnnHydr.  1896.  892-90.  -  «)  AnnHydr.  1898, 

77\  «       J^^-  ^"^^  1892,  21.  —  76)  AnnHydr.  1896,  240  Karte.  - 

wi   iL«  U.  S.  Hydr.  Office  1895,  Nr.  300.  —  T»)  Ebenda  1894, 

\  380-87.  —  79)  püot  Chart  of  the  North  Atlantij 

s^«  '  o  ^S,^^'  ^"«■»*  1»»«»  Bilckswte.  —  »)  De  Guinea  en  Bquato"«» 
Steoomen,  24  Taf.  gr.-foL,  Utrecht  1895.  Eef.  Krümmel  PM  1895,  LB  862; 
*i"PP"»g,  AnnHydr.  1896,  326-63,  nnd  fiachanan,  GJ  YII,  1896,  267-70. 


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Mittelländisoheii  Meer. 


207 


für  jeden  Monat  ist  das  gasM  Gablet  awiaehen  t*— 84^  N.  Br.,  8"— 29^ 
W. Laafzwei  Tafeln  dargestellt,    wobei  die  StromrichtuDgen ,  Stromstärken, 

Frequenz  der  Stromstillen,  die  Isothernien  der  Wasseroborfläche  und  der  Luft,  die 
herrsrheDden  WindrichtuDgon  und  die  Frequenz  der  Kegentage,  auch  einige  An- 
gaben über  spesifiscbe  Gewichte  aufgenommen  sind.  Die  Teilung  des  Gnineastroms 
im  afriktnischen  Festland  auf  der  Höhe  der  Sierra:  Leone  und  das  Umschwenken 
des  kleineren  Teils  narh  forden  wird  für  das  Sommerhalbjahr  nunmehr  als  un- 
zweifelhaft bewiesen,  für  den  Winter  (nach  den  W asser temperatoren)  als  in  hohem 
Giade wahrscheinlich  gelten  dürfen,  so  wie  es  Krümmel  zuerst  1876  in  seiner 
DoktoidiisertattoB'niebgawiaaao  hat 

Atlantische  Nebenmeere* 

1.  Im  Mittelländischen  Meere  ist  eine  Anzahl  von  Tiefen- 
lotungen  durch  englische  Yermessun^s-  und  Kaheldampfer  ausgeführt 
worden.  Die  aus  den  indieoh-suatralieolieii  Gewiaaem  heimkebrefide 
Egeria^^)  lotete  namentlich  swieoben  Sardinien  und  Gibraltar,  Stork^^) 
im  Ionischen  MeerweBtlicli  von  Kepballenia,  die  Ihdä^  bei  Gibraltar, 
die  8w6ta^)  und  die  VoUa^)  zwischen  Zakyntbo  und  Malta, 
die  Jmhar^)  von  Korfii  nach  der  OtrantoBtra&e  hinüber.  Über- 
Taschende  Thatsachen  waren  dabei  nicht  zu  registrieren.  —  Die  Tiefen 
im  Golf  von  Salonichi^^)  scheineo,  wesentlich  durch  Anschwemmungen 
des  Vardar  und  der  Vistriza,  bedeutend  abgenommen  zu  haben,  Bodab 
der  Zugang  nach  Salonicbi  ähnlichen  Gefahren  aufgesetzt  ist  wie 
einflt  der  zum  Hafen  von  Smyrna. 

Über  die  österreichischen  Arbeiten  im  Ägäischen  Meer  berichtet 
Dr.  Gerhard  Schott^?)^  wobei  er  aus  den  der  Seewarte  zu- 
gegangenen Mitteilungen  von  Schiffsführern  der  deutschen  Levante- 
linie  wichtige  Angaben  über  die  Strömungen  veröflFentlicht. 

Auf  ältere  Untersuchungen  von  Admiral  Magnaghi  im  Bosporus 
VDd  auf  die  Arbeiten  von  J.  Grablowitz  über  die  Gezeiten  der 
italieninhen  Kfisten  ist  die  Aufmerksamkeit  von  neuem  gelenkt 


t^ber  Araometerbeobacbtungen  Friedrich  Dahls  im  östlichen 
Hittehneer  und  im  Suez-Kanal  berichtet  0.  Krümmel^  —  Sieht- 
MoTon  bnntgemalten  Scheiben  hat  Seb.  Angelini^*)  in  der 
l«gane  von  Venedig  und  im  Golf  von  GaSta  bestimmt 

Im  Marmormeer  haben  zwei  wissenschaftliche  Expeditionen  ge- 
arbeitet: im  Auftrage  der  Wiener  Akademie  der  Wissenschaften  zur 
Vervollständigung  der  Fahrten  der  J*ola  der  Chemiker  Dr.  Konrad 
Natt  er  er  90)  an  Bord  des  österr.-ungar.  Stationsschiffes  Taurus  im 
Mai  1894,  und  im  Auftrage  der  Geographischen  Gesellschaft  in 
fttersburg^  J.  B.  Spin  dl  er  9^)  an  Bord  des  türkischen  Dampfers 

«)  LisWD  for  1894,  6.  —  82)  Liat  &c.  for  1896,  14.  —  83)  List  for  1894, 

LXvn  ^  —  *>  —  ")  18»*»  5  — 

jjAYii  1895^  309—14,  mit  Karten.  —  ^)  Ätti  del  primo  Congr.  geogr.  ital. 

««•  iheob.  Fischer  PM  1896,  LB  8.  —  89)  AnnHydr.  1896,  540  f.  —  89»)  Atti 
LR  Tl?"***     wienze,  lett.  ed  arti  1895/96,  VU  (7),  89—96.  PM  1896, 

9u  jj^^  ~:  ^)  Denke.  K.  K.  Ak.  d.  W.  LXII,  Wi«ii  1896. 102  B.  4%  9  TklMn.  — 
^;  «at^nalien  zur  Hydrologie  des  Marmormeercs  (russisch,  mit  franzSs.  ZttMnmeil* 
"^th  St.  Petersburg  1896.  158  S.  8",  5  Karten,  8  Profiltafeln. 


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208      0.  £rUmmel,  Die  Fortaciiritte  der  Ozeanographie  1895  und  1896. 

Stüamk^  den  der  Soltan  aaf  seine  Kosten  frei  zur  Verfügung  stellte, 
ebenfalls  1894  im  September  und  Oktober. 

Natterer  berichtet  nach  einer  sehr  weit  ausholenden  Einleitung  über  Vertikal- 
surkulationen  aller  Art  siulchat  Uber  die  älteren  Untennehnngen  der  StrSnmgn 

in  Dardanellen  und  Bosporus  und  nach  einer  sehr  eingehenden  Beschreibung  4» 
Apparate  und  Methoden  über  die  Ergebnisse  der  Beobachtungen  auf  den  44  Stationen 
dea  TVmru«.  Wie  an  erwarten ,  wurde  erst  von  einer  Tiefe  unterhalb  von  öO  m 
das  schwerere  Mittelm eerwaeeer  mit  einem  Saltgehalt  Ton  ea.  38  Promille  gehndn, 
während  die  Oberfläche  von  leirhterem  Wasser  poutischen  Ursprungs  beherrscht 
wird,  dessen  Salzgehalt  zwischen  rund  21  und  25  Promille  schwankt.  Über  die 
vertikale  Verteilung  im  einzelnen  gestatten  die  Zahlen  der  Tabellen  kein  durchweg 
genügendea  Urteil,  da  die  benntaten  Waaaeraehöpfapparate  hlnflg  Tenagt  od« 
Mischungen  mit  Oberflächenwasser  geliefert  zu  haben  scheinen,  was  tu  dsn  lill 
zu  kleinen  Salzgehalten  einzelner  Tiefenwasserproben  hervorgeht.  Die  TemperatB^ 
▼erteilnng  ist  auf  vielen  Stationen  ebenfalls  sehr  „poikolitherm",  wie  diefiefoBii 
•n£  Station  0  (40*  47'  65"  N.Br.,  »B*  «0'  38"  0.  L.)  zeigen  mügen: 

Tiefe:      0     5     10     80     SO     40     50     60     70     80     100  IStSn 

Temp.:  12,6  13,8  13,4  17,1  14,3  14,2  13,7  14,1  14,5  14,2  14,2  14,1 
Salzgeh.:  21,0  21,4  22,4  30,3    25,8   38,0   22,8   21,6   24,9   21,7    38,1  38,4 

Sp-:       1,015'8  15'8    16'7     21'6    18'7     28*4     16'5     lö'O    18'4     16'0     28*5  28*8 

Namentlich  die  letzte  Reihe  beweist  die  Mangelhaftigkeit  der  Wasserschöpfer 
filr  30,  50-— 80  m  Tiefe,  was  Dr.  Natterer  aber  nicht  bemerkt  zu  haben  scheint 
Und  so  wird  man  aeine  Darlegungen  Ton  Tertikaien  Strombewegangen  wohl  w- 
nächst  skeptisch  aufnehmen  dürfen.  Die  Durchsichtigkeit  dea  Marmonneerwasser« 
beträgt,  mit  der  im  Mittelmeer  benutzten  weifscn  Scheibe  gemessen,  zwischen  19 
und  25  m  Sichttiefe,  also  nur  die  Hälfte  der  Werte  für  das  Mittelmeer.  Du 
Bodenwaaaer,  enthalten  in  den  Gmndproben,  zeigte  reichliche  organische  (Blweift- 
oder  Fett-)  Beimengiingen.  Was  die  vertikale  Verteilung  des  Sauerstoff-  nnd 
Kohlensäuregehalts  sowie  der  salpotrigsauren  Salze  betrifft,  so  ist  auch  hier  die 
Mangelhaftigkeit  der  Wasserschöpfer  sehr  störend  und  manchen  SchlufsfolgeraDgen 
Dr.  Natterera  über  Vertikatairknlationen  im  Bereiche  einzelner  Schichten  gefiüirlidi. 
Ina  allgetneiuen  wird  hier  wohl  die  Sache  nieht  riel  anders  liegen,  als  in  d« 
Tiefenschichton  des  Mittelmeeres,  was  übrigens  auch  der  Standpunkt  Natterers  ist. 

Die  Beobachtungen  der  russischen  Expedition  auf  ihren  61  Stationen  erscheinen 
dnrehane  einwandfrei  nnd  genügen  auch,  um  für  den  Hochsommer  ein  braachbiwi 
Bild  von  der  Temperatur-  und  Salzgehaltsvertailnng  an  gewinnen.  Es  ist  ura  so 
mehr  zu  bedauern,  dafs  nur  ein  kleiner  Bruchteil  der  Natterorschen  Daten  damit 
genügend  vergleichbar  ist,  um  die  jahreszeitlichen  Änderungen  von  Mai  bis 
Oktober  beurteilen  an  kSnnen.  Aus  den  reichen  Ergebnissen  hier  nur  das  Folgends: 
Die  englische  Seekarte  liefe  die  fraOte  Tiefe  im  weetlielMn  Teil  des  Msrmo^ 
meers  erwarten,  wo  135G  m  verzeichnet  stehen.  Die  russischen  Lotungen  haben  geEcigt, 
dafs  die  zweite,  östliche  Tiefenmulde  südwestlich  vom  Bosporus  und  den  Prinsen- 
!!!fi^°  V*"®'  Lotungen  gehen  hier  über  1300  m,  eine  in  40'*  48'  ».  Br.» 

28  51  0.  L.  erreicht  1403  m,  und  der  Nordiand  dieier  TieHnmnlde  erweist  sieh 
als  sehr  sohrofl".  Die  mittlere  Tiefe  des  ganzen  Marmormeeres  berechnet  Spindler 
an  289  m.  Der  Salzgehalt  der  Oberfläche  war  im  Oktober  ungefähr  ebenso  wie 
«n  Mai:  Spindler  Teraeichnet  nirgends  weniger  als  20,  im  Durchschnitt  24 
»  Promille.  Die  vertikale  Anordnung  der  Waaaeraehielitan  nach  ihren  phyri- 
Müschen  Eigenschaften  läfst  vier  Etagen  unterscheiden:  1)  von  0  bis  Ilm  Tiefe 
die  homothermische  und  zugleich  homohalino  Deckschicht  von  19,6**  Temperatur 
und  24,6  Promille  Salzgehalt;  2)  die  Sprungschicht  von  11  bis  26m  mit  oiMT 
stetigen  Zunahme  des  Salzgehaltes  um  3,6  Promille  nnd  einer  Temperatan«- 
minderung  von  0,7«;  3)  die  Tiefenschicht  von  23  bia  ca.  220— 350 in,  deren 
lempeijtur,  laogsam  mit  der  Tiefe  abnehmend,  15,3**  im  Durchschnitt  beträgt,  n"t 
«inem  Salagehalt  ron  38,1  PromiUe;  4)  die  homotherme  und  homohaliae  Cfnad- 
!n   X  .r^u''  14.2°  mit  38,4  PromUle  Salagehalt  Die  herrschenden  Winde 

aus  östiwüer  bis  nördlicher  Richtung  scheinen  entlang  der  Nordseite  des  Msrmor- 
meera  Tiefenwasser  mit  groXsem  Salzgehalt  auf^ueUen  au  lassen.  Der  Oberflächea- 


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Atlantische  Nebeomeere. 


809 


Strom  setzt  mit  einer  nittlereii  Qesohwindigkeit  yon  Ifi  Knoten  (bei  starkem  Oet- 
vtad  Ui  tn  8,8  Knoten  ansteigend)  auf  die  Dardanellen  an,  in  diesen  selbit  wichst 

er  auf  2,5  Knoten,  während  hier  der  aus  dem  Mittelmeer  eindringende  Unterstrom 
nnr  0.1  Knoten  hat.  Für  den  Bosporus  wurden  die  Messungen  Makaroö's  toU" 
kommen  zutreffend  gefunden  (ao  die  Maximalstärke  des  Unterstroros  bei  £on- 
atuÜMpel  Ton  8piBd]srM*l,6,  Maktroff  1,7  Knoten).  Inmitten  des  MarnromMsra 
inirde  der  rnterstrom  zu  höchstens  0,5  Knoten  gemessen:  er  begann  durchschnitt- 
lich nach  den  Befunden  auf  46  Beobachtungsstationen  in  13,5  m  Tiefe.  Der  Unter<* 
Strom  wird  durch  die  Erdrotation  nach  rechts,  an  die  SUdseite,  gedrängt,  der 
Okmtfem  ebniso  an  die  Nordseite,  sowdt  anfqoelleiides  Tiefenwassev  diet 
wlafst.  Die  wechselnden  Winde  zerlegen  die  aus  dem  Bosporus  heraustretende 
Zunge  pontifichcu  Wassers  in  mehrere  Lappen,  yon  denen  im  Oktober  1894  einer 
aaoh  Süden  um  die  Frinzeninseln  nach  dem  Golf  von  lamid  zu,  ein  zweiter  nach 
BT,  eil  dritter,  als  der  miehtigat«  und  Ungate^  naeh  W  ging. 

t.  Im  amerikaoiBohen  Mittelmeer  hatdereng^ÜBelie Kriegs- 
dampfer SmMr^  einige  Lotungen  in  der  Earibensee,  der  Kabel- 
dampfer  dämioum^  einige  BüdUch  von  Kuba  auBgeftthrt;  MaxMr 
bBt  auch  einige  Reihentemperatnren  gemesBen. 

A.  Lindenkobl^  giebt  eine  Übemioht  Aber  die  Temperatar- 
und  DichtigkeitsbeobachtuDgen  der  Amerikaner  im  Golf  von  Mexiko 
und  dem  Oebiet  des  FloridaBtroms  Büdlich  yon  35*  N.  Br 

Die  Ergehnisse  erscheinen  nicht  ganz  einwandfrei  und  man  wirr!  die  ausführ- 
ückere  Publikation  abwarten  müssen.  Nach  Lindenkohls  Berechnung  stehen  über 
dm  Qolf  ?on  Hexiko  Verdunstung  und  Niederschlag  plus  Zufuhr  durch  Flufa- 
vasser  ungefiüir  im  Gleiebgewielit.  Dwdi  die  Takatanstraliw  soUen  in  8i  Stunden 
2717 cbm  Wasser  einströmen,  während  die  Floridastrafse  nur  1800 cbm  zum 
Attuüsefaen  Ozean  wieder  entlälst,  sodafs  ein  liest  von  900 cbm  täglich  durch 
(nca  ünterstrom  wieder  in  das  Karibische  Becken  zurückgehen  solle.  Die  That* 
ticbe.  dafii  in  der  Wnrael  dsa  Floridastroms  nSrdlieh  von  Knba  in  460  m  Tiefe 
«ine  Temperatur  von  15"  sich  findet  gegen  7°  bis  8"  im  Golf  und  Karibischen 
Meer,  wird  auf  die  Verdunstung  zurückgeführt,  die  das  Oberflächenwasser  salziger 
iluliie  and  in  die  Tiefe  sinken  lasse;  eine  Zusammendrängung  der  Wasserfäden 
dtirch  die  Verengung  des  Dnreliilufiq»f«flls  gibt  aber  eine  gans  sinfaobo  und  viel 
wahrscheinlichere  mechanische  Ursache  dafür.  Die  Beziehungen  zwischen  dem  Florida- 
>Uom  und  den  durch  die  Yukatanstrafse  eintretenden  (iewässern  der  Karibischen 
y^^ttPg»  sowie  die  Wasserbewegungeu  des  äoifs  von  Mexiko  bleiben  noch 
wr  unanfgeklirt  Nach  den  Messungen  des  Blake  soll  der  Floiidastrom  Tielfii^ 

«iMgisriereDifllite  Ton  Aber  1,0S8  (S^|^)  oder  mehr  als  37,r  Prom.  Sahgehalt  haben, 

mi  LindenkoU  aetbat  mit  Beobt  «afflaiflnd  hoch  findet  und  was  wahrsebeinlieb 
u  den  Ariometem  Hegt. 

3.  Der  Golf  von  8t.  Lorens  hat  auf  BeBohlaifl  der  Kana- 
oiBchen  Bagierung  in  den  letaten  Jahren  eine  sehr  aorgföltige  ünter^ 

suchung  seiner  Temperatur-,  Salzgebalta^  und  StromverhältniflBe  er- 
jahren.  Der  Leiter  dieser  Untersuchungen,  W.  Bell  DaWBon^) 
^at  mehrfach  darüber  beriohtet  und  G.Sohott^)  Auszüge  ans  Beinen 

Berichten  gegeben. 

«B-ö***  7  Pegelstationen  dienen  dazu  die  Unterlagen  für  die  Neuberechnung 
^"|j»w<itentafeln  zu  liefern,  die  von  den  seefahrenden  Kreisen  dringend  verlangt 
'^vtm.    Untersaehnnga&brteii  an  Bord  des  Dunpfera  LwnMownB  im 
g«>mr  dienten  an  Bestimmungen  der  Temporatoren,  des  Salsgebalts  nnd  d^ 

•)  laetOD  for  1896,  18.  —  93)  PM  1896,  26—29,  Taf.  3.  —  Kep.  on 
hi^^oTc  ^dea  and  eurrenta  in  Ganadian  Vatm,  Ottawa  1894 

J"ib96,  4  Hefte  yon  14,  29,  21,  32  8.  8°.  Ref.  PM  1896,  LB  596.  Naut.Mag. 
1896,  222-24.  487  f.  —  »6)  AnuHydr.  1896,  221—80;  1897,  116—22. 
<^eögr.  Jahrbuch  XX.  14 


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210      0.  &iilnuael|  die  JTorUoliriUe  der  Ozeanographie  1895  und  1896. 

Strdmmigmi.   Phynkaliadi  hat  dieser  Oolf  eine  groJae  Ihnliehkeit  mit  dem  Oehel  • 

kiechen  Meer.  Inmitten  des  Golfs ,  wo  die  Wassertiefe  mehr  als  500  m  bftiii 
herraeht  im  Sommer  dichotherme  Wärmeschichtung  mit  dem  Minimum  Ton  —  ' 
bi«  ^"^^  üi  76 — 90  m,  während  unter  der  Minimalachicht  die  Temperator  af 
8*  bif  5**  in  ea.  400  snniiiimt  mid  dabei  dar  Salsgehalt  raaeh  auf  84^  bis  34  4 
From.  steigt,  während  an  der  Oberfläche  30  bia  31  Prem,  herrschen.  Die  Ströi  • 
nngen  kreisen  im  Sinne  gegen  den  Uhrzeiger;  in  der  Gaopdetrafse  südlich  r  a 
Antikosti  strömt  das  trübe,  leichte  und  somraerwamie  Wasser  nach  80  ab  na  Ii 
der  Kabotatrafse  hin ,  an  der  Weatküate  Neufandlands  geht  ein  Strom  nach  '.  , 
Ton  der  BaUelala-StraÜM  ana  ein  aehwaoher  Strom  kalten,  klaren  und  salaigern 
(33  Prom.)  Wassers  nach  Westen;  doch  ist  keine  Beziehung  zum  Labadorstroi 
nachweisbar,  da  in  der  flachen  Belle-Isleatrafse  die  Qezeitenströme  überwiegen. 

4.  Die  Änderungen  der  Oberflächentemperatur  und  des  Salzgehal  s 

der  Nordsee  und  der  angrenzenden  Teile  der  britischen  und  skai- 

dinavischen  Gewässer  hat  auf  Grund  der  internationalen  Beobachtungta 

H.  N.  Dickson'^0)  kartographisch  dargestellt,    (s.  o.  S.  205.) 

Die  Änderungen  des  Salzgehalts  gleicher  Monate,  aber  Terschiedener  Jahre,  sii  d 
sehr  angenfilllf g  nnd  mOaaen,  da  daa  aalaigart  Wasaer  von  mehr  alt  S5  Prem,  i  n 
Winter  wärmer,  im  Sommer  kalter  ist  als  das  eigentliche  Nordsee wasser,  je  nach 
dem  Areal,  das  es  beherrscht,  von  Einflufs  einerseits  auf  das  Wetter,  andrerseits 
anf  die  Artung  des  Planktons,  also  auch  der  Ergiebigkeit  der  Fischerei  werde  i. 
Dia  arateren  Beiiahnngen  hat  0.  Pettarsson^),  der  hoehterdiente  Orguiiatcr 
dieser  internationalen  Beobachtungen,  selbst  in  umfassendem  Mafsstabe  untsmieh^ 
doch  gehören  die  Ergebnisse  beaaer  in  den  Baricbt  über  die  Meteorologie. 

Über  seine  Beobachtungen  an  der  norwegischen  Küste  vom  Kristia- 
niagolf  bis  zu  den  Lofoten  hat  J.  Hjort^^)  eingehend  berichtet. 

Der  in  früheren  Jahresberichten^)  erwähnte  aus  üstseewasser  beateheuw 
baltische  Strom  ist  nicht  nur  an  der  Nordseite  dea  Skagerrak,  sondern  noeh  fibff 
Hangaennd  binana  dantUeh  naebweiabar,  beaondera  im  Sommer,  wo  er  U**  bis  17 
warm  ist,  an  der  Westküste  unter  31  Prora.,  vor  Kristiania  unter  24  Prom.  Salz  und  eine 
Mächtigkeit  von  40—50  m  besitzt.  Das  Bankwasser  und  Nordseewasser  ist  wenig 
mächtig  darunter  gelagert,  dagegen  beginnt  in  iOOm  das  atlantisehe  Wasser  mit 
35  Prom.  Sala  nnd  B^i*  bU  6,5*'  Tamperatnr.  Im  Htrbat  wird  dar  baltiache  Strom 
schwächer  an  Tolnm,  aeina  Temperatur  sinkt,  der  Salsgehalt  steigt  durch  Ver- 
mischung mit  dem  salzigeren  darunterliegenden  Wasser  in  der  stürmischen  Wellen- 
bewegung. Daraua  entwickelt  sich  die  Bankwasserachicht  im  Winter  zu  grober 
MIebtigkait  nnd  bamebt  mit  dem  Nordaaawaascr  ansammen  in  200-300  m, 
wibrend  daa  atlaadbebe  Wasser  erst  in  300  m  beginnt,  also  1—200  m  tiefer 
liegt  als  im  Sommer.  Die  Wärraeschichtung  ist  im  November  schwach  mesotbem, 
dabei  dringt  die  Wärme  immer  tiefer  ins  Wasser  hinab,  sodafs  am  Bade  d* 
Wintora  in  dar  norwagiaeben  Sinne  8*  in  SSO— 300  m  gafoaden  wardan,  mehr  alt 
im  Sommer  in  deraalban  Tiafa. 

SalsgehaltsbeBtimmoogen  aus  der  Weaermündung  nnd  tod  h 
Franz iuB^  TeröffentUoht  worden. 

5.  Ober  die  Entstehung  der  Ostsee  hat  Buddf  Oredner^^) 
«nf  der  Naturforscherveisammlung  in  Lttbeck  einen  Vortrag  ge- 

^)  Met.  Z.  1896,  285—321;  Landsbrucks- Akademiens  Handlingar  och 
Tidsknft  for  1896,  131—76.    Vgl.  fl.  N.  Dickaon  GJ  VlU,  ^896»  ^^l-SS. 

Hydrograflak-biolog.  Studier  o  yer  Noraka  FiakariSr,  Kriatiaaia  1895,  U6  »• 
8  ,  15  Tafeln.  Auch  Yidenskabs  -  Selskabete  Skrifter  I,  1895,  Nro.  9,  und  iJ" 
Norske  Geo^r.  Selsk.  Aarbog  VI,  1894/95,  127—46.  ö  Tafeln.  Ref.  v.  i^rümmei. 
PM  1896,  LB  680.  —  86)  QJb.  XVI,  1893.  56.  —  Die  Korrektion  der  Uaw- 
weser,  Leipzig  1896.  Eet  t.  Krümmel  FM  1896,  LB  380.  —  ^)  Vh. J.  b«. 
d.  Naturf.  u.  Ärzte  1895,  Sep.-Abdr.  25  S.  8".  Naturw.  Rundschau  1895,  6U»  J*- 
621—20,  637-89,  648—61;  QZ  1896,  637—66,  hier  mit  JUrte.  Ke£.  PM  1»»"» 


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Nordtee  und  Oetsee. 


911 


halten.  —  Eine  Übersicht  über  die  neueren  Arbeiten  auf  dem  Gebiet 

der  Physik  der  Ostsee  hat  0.  KrümmeH^^)  gegebeoi  der  darin 

auch  über  eigene  Beobachtungen  berichtet. 

F&r  die  phjaikalische  BatrachtuDg  zerfällt  die  Ostsee  in  drei  Teile:  1.  Die 
sogeD.  Beltsee  iwtMhen  dar  Linie  Sktgen-Mtretrand  im  N,  den  Drogden  im  0, 
der  Darfser  Schwelle  zwischen  Falster  nnd  Darfs  im  SO:  also  das  Kattegat,  die 

Belte,  den  Sund  und  die  Meckenburger  Bucht  umfassend;  2.  die  eigentliche  Ost- 
see Ton  der  Darfser  Schwelle  bis  zu  den  Xlandinselo ,  also  auch  den  Finnischen 
6olf  in  sich  begreifend ,  und  S.  das  bottnisehe  Gebiet.  Die  Beltsee  ist  ausge- 
xeichnet  durch  sehr  unregelmäfsiges  Bodenrelief  und  gnrfnge  Tiefe,  sie  vermittelt 
den  Austausch  zwischen  Ostsee  und  Nordsee  und  dient,  von  häufigen  Stürmen  be- 
wegt, wesentlich  dazu,  das  an  der  Oberfläche  ausfliefsende  baltische  Wasser  mit 
dem  in  der  Tiefe  eiostrSmenden  Nordseewasser  zu  vermischen.  Die  Beltsee  ist 
also  eine  Region  raschen  zeitlichen  und  SrtUchen  Wechaels  dea  Salsgehalti  an  der 
Oberfläche  wie  in  der  Tiefe.  Die  eigentliche  Ostsee  zeigt  viel  konstantere  Ver- 
hSltnisBe,  eine  homohaline  Deckschicht  von  ca.  50  m  Mächtigkeit  und  bei  Bornholm 
Ten  7,8,  bei  den  Finnischen  Schären  6,0  Prom.  Salzgehalt  beherrscht  die  Ober- 
fläche, darunter  liegen  mehr  sie  100  m  tisf«  Mnldaii,  mit  etürlcer««,  nnr  in  nn- 
regelmäfsigen ,  grofsen  Zwischenräumen  erneuerten  Salzgehalt  (Landsorter  Tiefe 
mit  10,6  Prora,  in  4ü0  m  ist  die  tiefste).  Die  Temperaturen  sind  im  Sommer 
lidwttierm;  die  Minimal tem per atur,  im  Allgemeinen  zwischen  1,7°  und  2,7 im 
R&iiselien  Golf  näher  bei  0^  Hegend,  wird  in  ca.  60  m  angetrolTen,  ilso  in  4er 
WliTsten  Region  der  Deckschicht,  die  im  Winter  nicht  nur  homohalin,  sondern 
lieh  homotherm  wird.  Unter  der  kältesten  Schicht  nimmt  die  Temperatur  wieder 
nseh  ra,  und  die  Tiefen  von  70  m  abwärts  beherrscht  eine  nahezu  homotherme 
Gnmdsehicht  mit  3,1**  Ma  4,0*.  Im  Sommer  bildet  sieh  meeheinend  bei  rahige» 
Wetter  eine  ordentliche  Sprungschicht  aus,  indem  oberhalb  11  bis  20  m  alles 
kemotherm  ist  und  erst  darunter  ein  rascher  Abfall  der  Temperatur  auftritt.  — 
Die  Wirmeschichtung  der  Beltsee  ist  im  Frühling  and  Spätherbst  yoräbergehend 
homothem,  im  Sommer  anotherm,  im  Winter  katotherm.  —  Ober  die  sebwediseSun 
ÜDtersQchuDgen  Ton  1877—98  bat  aneh  Gerbard  8ebott>«)  beriebtot 

Die  im  Rahmen  der  Ton  O.  Pettersson  orgaonirten  internatio- 
Dilen  ozeanographischen  Arbeiten  von  dänischer  Seite  in  der  Beltsee 

ausgeführten  Untersuchungen  sind  von  K.  Rördam^)  in  einer 
glänzend  ausgestatteten  Monographie  veröflFentlicht  worden. 

Auf  14  Profilen  (4  im  Kattegat,  5  in  den  Belten,  3  im  Sund,  2  in  der  Ost- 
•ee  mit  ca.  80  SUtionen),  wurde  seit  Ende  April  1891  bis  Nobember  1892,  je  im 
Hai,  August,  NoTember,  Februar  regelmälsig  Temperatur  nnd  Salzgehalt  ftt  der 
«gel  Ton  5  zu  5  Faden  (5  Faden  dänisch  ==  9,4m)  bestimmt  und  zwar  auf 
Wien  14  Linien  nahezu  gleichzeitig.  Die  Beobachtungen  zeigen  alle  oben  ange- 
nhrten  Charakterziige  der  Beltsee,  und  gewahren  auch  Gelegenheit,  auf  diesen 
«jnoptischwi  Karten  die  Binwirkungen  von  Wind  nnd  Wetter  auf  WSrme-  nnd 
Silitehiebtang  sn  studieren. 

Eine  kone  BeecfareibuDg  der  Kieler  Föhrde  als  Teil  der  Ostsee 
gab  0.  Krümmel-lOA).  Karl  Brandt hat  anf  seinen  soologischen 
«ahrten  im  KsiserWUhehns- Kanal  auch  das  Vordringen  des  salzigen 
weewasBers  auf  Bmnsbttttel  sn  mit  dem  Ariometer  verfolgt 

Altere  Beobaohtongen  Uber  die  vertikale  Verteilnng  von  Tempera- 

IBSM.  -  Ml)  pM  ,895^  81—8«,  111—1«,  TM  5.  —  »«)  eZ  1S96,  U«— ÖS.  — 

A  "^^'•^'1?  fra  Kommissionen  for  tidenskabelig  Ündersögelse  af  the  danske  Far- 
IJJr-  ^'j^d.  Kopenh.  1896.  147  S.  gr.  4°,  Atlas  von  47  Taf.  2.  Bd.,  1.  Heft 
f  01  ^'  "~  ^'öis  üinr.  f.  Gesuudheitspfl.  u.  Unterricht.  Festechrift 
1896?38?r  ^•'•^«•'•»•öwimdbeitspfl.  Kiel  1899,  88-27.  —  ^  Zool.  Jb.  IX, 

14« 


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212      0.  Krümmel,  die  Forteohntte  der  Oseuiogxaphie  1896  und  1896. 

tur  und  Salzgehalt  in  den  Seeschären  vor  Stockholm  von  1884—88 
hat  Axel  Hamberg  106)  efgt  jetzt  veröffentlicht 

Bemerkungen  über  den  „Seebär"  der  Ostsee  und  einige  ver- 
wandte Erscheinungen,  die  sich  auf  das  begleitende  Schallphänomen 
beliehen,  hat  Prof.  Priedr.  EahnlO?)  der  physikalisch-ökonomischen 
GeseUaohaft  in  Königsberg  am  5.  März  1896  vorgetragen.  —  Über 
Starmflaten  in  Lttbedc,  insbesondere  die  vom  25.  Nov.  1890,  sprach 
Dr.  Sohaper^  auf  der  Natnrfoiedier -Versammlung  in  Lübeck; 
die  Stnrmflat  ▼cm  29.  u.  30.  Jan.  1895  in  Tra?emande  beaehrieb  nach 
den  AnMohnnngen  der  registrierenden  Pegel  A.  Westphal^»). 

Indisoher  Osean« 

Tiefteelotangen  sind  diesmal  nur  aus  dem  nördlichen  Teil  des 
Ozeans  zu  verseiehnen.  Das  britische  Vermessungsschiff  Egetia^^^) 
lotete  sadlich  ▼on  Ceylon,  sodann  in  der  Arabischen  See  mit  Kan 
aaf  Onsrdafui  zu  und  im  Golf  von  Adeo.  Auoh  Mn^(e  Rethen* 
temperatnren  wurden  dabei  gemessen.  Dasselbe  geschah  bei  den 
wesentlioh  zu  zodogisohen  Zwecken  auch  in  den  letzten  Jabies 
fortgesetzten  Tiefeeearbeiten  des  Indischen  Staatsdampfers  iMk 
yflfori"),  der  an  der  Nord-  und  Ostseite  des  Arabischen  Meeres,  bei 
den  Lakkadivh-  und  Maledivh-Inseln  bis  nach  Ceylon  hin  thätig  war. 
Die  KabelgeseÜBchaften  liefsen  durch  Scotia^^^)  die  Gegend  beides 
Amiranten,  durch  Great  JVoHhem^^^)  entlang  der  ßomaliküste  loten. 

Von  dem  grofsen  niederländischen  Atlas  vom  Indischen  Ozean  iii 
die  zweite  Lieferung,  (März  bis  Mai)  umfassend,  erschienen"*). 

^  Aräometerbeobachtungen  von  Prof.  Friedr.  D  a  h  piö)  auf  der  Fahrt 
zwischen  Suez  und  Singapore  hat  0.  Krümmel  bearbeitet. 

Namentlich  die  sehr  energisch  auageprägte  Grenze  awischen  dem  stark  salzigen 
Wasser  des  weattiehm  Arabieehen  Maerea  und  dam  aehwiehereit  dei  Sbriff«  b- 
dischen  Ozeans  tritt  besondere  auffällig  au  Tage:  zwiaehan  66°  und  69°  0  Linge 
ist  der  Unterschied  im  Salzgehalt  ganaa  2  Prora.  (36,5  gegen  34,6  Prem  ). 

Eine  sehr  dankenswerte  Zusammenstellung  aller  britischen  Strom- 
heobachtungen  im  ganzen  Bereich  des  Indischen  Ozeans  bat  das 
hydrographische  Amt  in  London  veröffentlicht  116) :  für  jeden  Monat 
im  Jahr  ist  eine  besondere  Strömungskarte  gegeben. 

Auch  in  den  hohen  Breiten  des  ludischen  Ozeans  sind  treibende 
Eisberge  1895  und  96  besonders  reichlich  verzeichnet,  auch  Kolli- 
sionen mit  ihnen  auf  der  Fahrt  zwischen  Kapstadt  und  Melbourne 
sind  Torgekommen  "7).        ^^^^^  drangen  im  JuU  1895  bif  44|'  &, 

,  ^       BmAt  Vet  Ak.  Handl.  XXI,  I.  Nro.  4,  1896.  96  8.  8*, 

llafel.-i07)Sehriftenderphys..ökon.Öa8.jranig8bergXXXVU,1896,[10]-Cl6].-- 
uo.  T*!luS°®PP®°  AnnHydr.  1896,  185—86.  —  109)  Met.  Z.  1895,  222—23.- 
mi  T^?!2i  *  —  "1)  Ebenda  8  u.l3;  f.  1895,  14;  f.  1896,  14.-- 

^    n  ^  —  ^  W«t  f-  1896,  18.  —  "*)  Waaraemingen 

Bcnen  Ocean  ovor  the  Maanden  Maart,  April  an  Mai.  UtNaht.  llat  Inst.  1893.  I» 
Sr^tl,^  n  ■'^26.  -  115)  AnnHydr.  1896,  542-44!  -  "«)  Indian  OcML 

"TJ  ^°"^<*on  1896.   Atlas  von  12  Taf.    PM  1896,  LB  698. 

lOÄi  «a^-  .^uUJ^^*  404-1«.  -  «7)  Naut.  Mag.  LXIY,  1896,  790,  9W, 
1Ü81— 89.  Auch  PM  1896,  LB  586. 


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IndiMhar  Omib  vnd  Nebanmear».  SlS 

zwischen  44"  und  67*  0.  L.^^®),  also  in  den  Längen  zwischen  Crozet 
und  Kerguelen  I.  vor,  wo  sie  sonst  nur  sehr  selten  auftreten. 


Indische  Nebenmeere. 

1.  Über  die  Arbeiten  der  ögterreichischen  Expedition  an  Bord 

der  Pola  im  Roten  Mee'r  ist  ein  vorläufiger  Bericht  von  Jos. 

Luksch^i^)  erschienen,  die  Kreuztouren  von  Oktober  1895  bis  Mai 

1896  zwischen  Suez  und  21  °  N.  Br.  behandelnd. 

Die  Tiefeokarte  ist  durch  103  Lotungen  erheblich  Tervollständigt,  eine  tiefste 
fltdlt  m  tl90  n  in  V  N.  Br^  88**  0'  0.  L.  entdeekt,  d«r  eolf  Ton  Akftb« 
IBB  ffitoiiDal  ausgelotet  (gröfste  Tiefe  1198  m!)  und  eine  grofse  Zahl  von  Tem- 
peratar*  und  Salzgehaltsbestiramungen  in  allen  Tiefen  ausgeführt.  Der  Salzge- 
balt nimmt  Ton  N  (41  From.)  nach  S  hin  (bei  Djedda  39,0  Prom.)  ab,  ist  an  der 
ilnkiiiiehen  Seite  etwee  hSher  ale  ao  der  arabiaeheii,  aai  Ghntnde  unterhalb  500  m 
40—41,  im  Golf  von  Snez  von  der  Oberfläche  bis  zum  Boden  in  48  m  42,5  Prom. 
Die  Durchsichtigkeit  erreicht  die  des  östlichen  Mittelmeeres  nicht,  da  die  Sicht- 
tiefen der  weilsen  Scheiben  nur  einmal  an  50  m  gelangten,  sonst  nur  30—40  m 
iMtrngen.  Sbento  iit  die  Ifurbe  grilnlioher  (4 — 6  Bteb  Foreis  Skelt).  Die 
iiinuliibeobiebtaBgea  DahlsUS)  paieeii  Tonflglieh  la  denen  tob  J.  Lnkedb. 

▼om  ICeteorologiicheii  Amt  in  London  herausgegebener  Atlas 
d«  Boten  Meeres      enthalt  auoh  Karten  der  Waaaertemperaturen, 

der  spezifischen  Gewichte  und  der  Meeresströmungen.  A.  8  upan^^) 
uid  Qerh.  Schott^^^)  haben  ausführliche  Auszüge  daraus  gegebeD. 
—  Über  die  Strömungen  hat  Kapt.  W.  H.  Hoo  d  seine  praktischen 
Erfahrungen  ausführlich  niedergelegt;  darnach  überwiegen  im  nörd- 
lichen Teil  durchweg  Gezeitenströme. 

2.  Aus  dem  Australasiatischen  Meer  ist  eine  kleine  Reihe 
von  Tiefenlotungen  in  der  Floressee  durch  den  Eabeldampfer  Beeor-- 
dtr'^^)  bekannt  geworden. 

Erwin  K  n  i  p  p  i  n  g  l^^)  berichtet  aus  dem  Schififsjournal  des  zwischen 
Singapore  und  dem  Bismarckarchipel  fahrenden  Reichspostdampfers 
Lübeck  über  die  beobachteten  Strömungen  und  die  Ünterschiede 
swischen  den  Wasser-  und  Lufttemperaturen;  0.  KrümmeU^) 
ftber  die  Ariiometerbeobachtungen  Dahls  auf  derselben  Route. 

Dr.  P.  van  der  Stok^^)  hat  seine  lange  Reibe  von  Abhand- 
loogea  ttber  die  Geieiten  der  Javasee  und  der  henaohbaiten  Meeret* 
gebiete  weiter  fortgeführt  Zwei  Karten  der  Flntstandenlinien  für 
die  beidmi  Teilgezeiten  M%  (grelste  halbtägige  Mondwelle}  und  JS^ 
(igrSiste  eintSgige  Sonnenwelle)  seigen,  dafii  hier  iwei  Flutwellen  ein- 
dringen,  eine  aus  der  Malakastralse,  eine  aus  der  Floressee. 

PaslflBoher  Osean. 
Die  deutsche  Seewarte  l>7)  hat  nun  auch  fUr  diesen  Onean  einen 


iijh       ^^'^^  ^8^5'         «•  h  1«®'»  §        ^«l-  AnnHydr.lSSe,  14—24.— 

^  SUzb.AkWien  CV,  I,  1896,  Mai.  32  8.  8",  2  Karton.  —  ^20)  Mctcorol.  Charts 
«theßed  8ea.  Lond.  1895.  24  Taf.  —  121)  PM  1895,  LB  864.  —  122)  AnnHydr.  1896,> 
W-«».  —  itt)  Naut.  Mag.  LXIV,  1895,  816—18.  —  »*)  ListOD  for  1895,  41.  — 
T}  AnnHydr.  1896,  16S  u.  165.  —  OJb.  XVUI,  1896,  207.  —  M?)  stiller 
V)MUL  Hamburg  1896.  14  8.  Text  81  Tafeln  qn.  foL  Ret  PM  1896,  LB  697. 


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214      0.  Krümmel,  die  f  ortaehrUte  der  Oaeuiegrapbie  1895  und  189S. 


Atlas  von  31  Karten  erscheinen  lassen,  der  neben  dem  noch  im 
Druck  befindlichen  Segelhandbuch  dazu  bestimmt  erscheint,  einen 
Markstein  in  der  Entwicklung  unserer  Kenntnis  dieses  gröfaten  der 
irdischen  Ozeane  zu  setzen.  Die  ersten  neun  Karten  sind  ozeaoo* 
graphischen  Inhalts  und  stellen  die  Tiefenverbältnisse,  die  Wasser* 
temperatoren  in  400  m,  sowie  für  die  X)berfläche  im  Februar,  Mai, 
August,  Noyember,  die  Meeraeströmangeii  In  zwei  eztremen  Phasen 
(Jan. — März,  Juli — Sept.),  sowie  die  spesifiiohen  Gewichte  dar.  Dar 
Inhalt  steht  anf  der  Höbe  der  Zeit,  in  welcher  die  Karten  abge> 
aohloaaen  sind;  wichtige  BrgSnzaogen  sind  seit  der  Dmckl^ognor 
für  kleinere  Gfebiete  der  Tiefenkarte  erforderlich  geworden« 

Lotungen  sind  im  Nordpazifischen  Gebiet  nnr  von  den  beiden 
amerikaniBchen  Kreuzern  Corwin  und  Ranker  und  zwar  im  Bereiobe 
des  Golfs  von  Alaska  ausgeführt  worden  128).  Dagegen  ist  in  unserer 
Kenntnis  des  südwestlichen  Gebiets  zwischen  Oataustralien  und  den 
SamoaiDseln  durch  die  sehr  rege  Thätigkeit  der  englischen  Yer- 
mesBungssohiffe  eine  bedeutende  Erweiterung  erzielt  worden. 

Der  Dampfe  Darf  lotete  von  NoTcmber  1893,  Juni  bis  August  und  Dei. 
1894  ia  der  ostaustraiischen  Tiefe  uod  deren  östlicher  Umgebung,  wo  er  in  ca. 
98|''  B.,  159|*  0.  L.  die  Dartbank  entdeckte,  an  der  flachtten  BteUe  989n  tiiT; 
im  Jan.  und  Mai  1896  war  Dort  efldlicher  bis  zur  Barsstrafse  hin  thätig^). 

Die  Watervitck  lotete  im  April  1895  östlich  und  südlich  von  Tasmanien  und 
zeigte,  dafs  der  Steilrand  Ostaustraliens  sich  auch  um  diese  Insel  herum  erstreckt: 
8090m  in  45*  05'  S.,  146**  45'  0.,  und  4460  in  S«^  18'  8.,  160*  17'  0, 
Im  Mai  1895  ward«  Ton  der  Nordspitse  Neneeelands  nach  dem  Vitiarchipel,  in  dessen 
UmgebuTig,  sodann  auf  dem  Neuseelandplateau  und  in  der  ostaustralischen  Tiefe  ge- 
arbeitet, dabei  in  12i*'  8.,  176|**  W.  die  Waterwitchbank  mit  22  ra  geringster 
Tiefe  gefiinden  Im  Mai  1896  wurde  wieder  in  der  ostanetnlieeiien  Titf»,  uf 
Nea-Oaledonien  und  die  Nenen  Hebriden  an,  jgAoUi  und  anf  allen  Pahrtea 
leitig  auch  fleifsig  Reihentcmperaturen  beobachtet ^^o^. 

Am  Wichtigsten  sind  die  Arbeiten  des  Penguin.  Nachdem  dieses  Schiff  i« 
Jnni  1893  Östlich  von  Neuguinea  und  bei  den  Salomonen  gelotet,  wandte  ei  IKl 
Juni  und  Dezember  1894  naoh  dem  nSrdliehen  nnd  nordSstlioben  Teil  der  ei^ 
australischen  Tiefe,  ging  dann  von  Juni  1895  an  nordostwärts  von  Nenaeeltnd 
durch  die  Tongarinne  und  nach  den'  Saraoainseln  und  arbeitete  im  August  1896 
bei  den  Yitüneeln.  Dasselbe  (iebiet  wurde  im  Dezember  1896  nnd  Januar  e» 
Juli  1896  beaneht  nnd  «in  ISngerer  Abateeher  naeb  Funafati  hin  ausgeführt. 
Nachdem  schon  am  23.  Juli  1895  in  der  Tongarinne  Tiefen  von  über  9000m 
ohne  den  Grund  zu  erreichen  gefunden  waren,  gelang  am  zweiten  Weihnacbstage 
1896  in  2S**  89,4'  S.,  175°  4,8'  W.  eine  Lotung  von  9035  ro,  die  anf  der  SteUi 
wiederholt  9186  m  ergab.  An  den  folgenden  Tagen  wurden  weiter  NNO  die  Lot- 
ungen in  dieser  Kinne  fortgesetzt  und  dabei  in  28°  44,4'  S.,  176''  4'  W.  dw 
Tiefe  von  5147  Faden  =  9413  m  als  gröfste  bisher  im  irdischen  Oaean  gf'"'''" 
gefiinden.  Im  Ganzen  sind  hier  vier  9000  m  übersteigende  Lotungeft  erhalten, 
doch  liegen  geringere  Tiefen  Ton  4-  bia  7000  m  swiaelieB  diesen  tiefsten  Einmui- 
dungenisi).  Die  Tongarinne  setzt  sich  bis  in  die  nächste  Nähe  der  Samoamsein 
hin  fort,  wo  der  Penguin  am  21.  August  1895  in  15"  33'  S.,  172°  4'  W.  6460« 
gelotet  hatte.  Reihentemperaturen  und  Grundproben  wurden  eifrig  gesatnnaelt, 
die  Probe  aus  9418  m  genauer  beaehriebenÜS):  sie  bestand  aus  äulserst  fein- 
flockigen  Mineralpartikelchcn,  gemischt  mit  Bimsstein  und  andern  glasigen  Vulk«- 
Produkten,  grünen  Kryetallen  von  Angit,  roten  von  PaUgonit;  Reste  Ton  Kieaei- 

138)  NtoM  1895,  §  218,  681.  —  129)  LietOD  for  1894,  6;  1895,  7  fcj 
1896,  8.-180)  liit  f.  1896,  9  11.  SO;  1896,  9  u.  17.  —  M)  Mit  1 W»*»  «"^ 
16t;    1896,  8—7,  17f.  —       Kat.  UU,  1896,  89«.  . 


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PasifiMher  Osein  imd  NebenniMn, 


216 


organisraen  waren  ,,fa8t  oder  gar  nicht'*  yorhanden.  —  Endlich  sind  noch  einige 
Lotni^  des  Ter.  8t.-Kreiisere  Btn^er^)  vu  dem  Golf  nun  GniytquU  imd  des 
Kibaldampfert  JBaÄneveriM)  aus  der  Gegend  von  Coqaimbo  und  Arioasn  Terseichnen. 

Die  grofBo  Stofswelle,  die  am  15.  Juni  1896  die  Ostküste  der 
japaniBchen  Insel  Hondo  heimgesucht ,  insbesondere  die  Umgebung 
der  Stadt  Kamaishi  zerstört  nnd  dort  ca.  27  000  Menschen  ertränkt 
hat,  ist  am  Ausführlichsten  von  J.  Bein^),  nächstdem  von  J. 

Milnel36)  dargestellt  worden. 

Die  Strömungen  der  äquatorialen  Region  hat  in  einer  sehr  fleifsigen 
Arbeit  nach  den  Schififsjournalen  der  Seewarte  Dr.  Cäsar  Puls  dar- 
gestellt ^3'^).  Kritisch  ergänzende  Bemerkungen  hat  dazu  0.  Krüra- 
aael^^)  veröffentlicht,  Gerb.  Schott^^O")  einen  ausführlichen  Auszug. 

Die  Ergebnisse  der  Arbeit  Yon  Puls  sind  auf  den  Strömungs- Karten  im 
AtlM  der  Beewarte  bereite  benntst  Eine  der  hanpteiehllehstan  JLndeningen  gegen  das 

übliche  Bild  betrifft  die  Strömungen  im  melanesischen  Gebiet,  wo  er  den  australischen 
Monsun  in  nnserm  Winter-Strom  nach  0  und  SO  häufig  auftreten  lafst,  ferner  das 
Strombild  im  Meereestrich  zwischen  den  Qal&pagos  und  Zentralamerika.  Hier 
kilt  KriliQBelW)  die  Deutung  der  Thatsachen  dnreh  Dr.  Pnb  nieht  IBr  dnrcliweg 
ntreffeod.  Erwiesen  ist  ein  sehr  starker,  sogar  das  Wasser  aus  der  Tiefe  aepir- 
irender  Strom  von  Besember  bis  Mär«  entlang  10°  Nßr.  nach  W  hin,  nach  den 
ihn  erzeugenden  Winden  Fapagayostrom  benannt.  Sehr  wichtig  ist  die  Dar- 
iMluog  der  Kaltwasserfleeka  nnd  ihrer  Wanderung  im  Sfidlqnatoiialstroni  von 
September  (bei  den  Gal&pagos)  bis  März  (in  \iO°  bis  160*  WL.),  die  ebflalUls 
Mf  den  Isothermenkarten  im  Atlas  der  Seewarte  aufgenommen  sind. 

Über  einen  aus  dem  Golf  von  Guayaquil  nach  S  gehenden  Küsten- 
strom berichtet  F.  A.  Pezet^^O,  über  eine  starke  und  angeblich 
regelmäfsige  Strömung  von  N  nach  S  bei  der  Insel  Juan  Fernandez 
Dr.  Ludwig  Plate  Eine  interessante  Flaschenpost  1*2^  igt  von 

der  Torresstrafse  ausgegangen   und  in  Jaluit  angelandet. 

Pazifische  Nebenmeere. 
In  den  Gewässern  östlich  von  China  hat  der  Ver.  Staat.-Kreuzer 
Cmord^^)  einige  Lotungen  ausgeführt.    Ein  Bericht  über  Wasser- 
temperaturen  im  Tungbai  und  Gelben  Meer  liegt  yom  Kommando 
deotBohen  KaoonenbootB  Wolf^^^)  vor. 

In  der  Beringe ee  lotete  der  Ver.  Staat.- Kreuzer  MoMem^) 
vwentllcb  im  öetliehen  flaeheren  Teil. 


Kördliohes  Eismeer. 

Über  neuere  ruflBiaohe  hydrographische  Arheiten  an  der  Harman* 
Küste  und  im  westliohen  ribiriaehen  Eismeer  hat  W.  Koeppen^^ 
«10  Referat  gegeben.  Die  oseanographischen  Beobachtungen  besogen 
^^^^uf^erflächentemperaturen,  Sal^halt  und  Wasserfärbmig. 

100,'"?  ''^^^^  lö^ö,  $  509,  995.  —  134)  LUtOD  f.  1896,  41 ;  1896,  19.  —  i»)  PM 
1897,  34-37,  Taf.  5.  ^  US)  OJ  VII,  1896,  167f.  Hat.  GMag.  VII,  1897,  286—89. 
wat  LR  ,  1896,  449.  —  Aus  d.  Archiv  der  Seewarte  XVIII,  1895,  Heft  1 
jJJ'^J'ger  Inaug.-Dissert.  1895).  —  138)  pM  1896,  135—39;  mit  Karte.  — 
"P  W.  LXIX,  1896,  Nr.  19,  6  S.  4**,  1  Tafel.  —  i«)  Bep.  6th  intern.  Qeogr.- 
uaJ'^D  r""^  ^®**»  608— e.  AnnHydr.  1886,  488.  —  >«)  VhGsB  1898,  898t  — 
iftoe      ■^^"^  1895,  184.  —  1*3)  NtoMar.  1895,  ^  596.  —  l«)  ÄnnHjd». 

'»»5,  162  f.  —  146)  KtoM  1895,  $  201.  —        AnnHydr.  1896,  24—28. 


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216      0.  Erüramel,  die  Fortacliritte  der  Oiea&ogfaphie  1695  und  1896. 


^  Premierleutnant  C.  Ryder l*?)  hat  die  Lage  der  Treibeiskante 
mi  europäischen  Nordmeer  von  Kap  Farvel  bis  Nowaya-Semlja  hin 
m  die  Jahre  1877  bis  1892  festzustellen  gesucht.  Eine  mittlere 
Lage  der  Kante  zu  berechnen  reichte  das  Material  noch  nicht  aus, 
die  Verrohiebungen  sind  auch  sehr  beträchtlich  und  können  bei  Jan 
Mayen  150—200  Seemeilen  betragen.  In  einer  andern  Arbeit  hat 
»yderMB)  die  EiBYerhiUtnine  bei  Oetgrönland  und  in  ^er  Davig. 
Btra&e  im  Sommer  1895  genaner  beeehrieben. 

Uber  eine  im  Sommer  1893  nntemommene  Fahrt  ins  nördliche 
BiBmeer  hat  Axel  Harn  bergig  berichtet  —  Ton  den  wichtigen 
ozeanographischen  Ergebnisaeo,  die  auf  Nansene  E^edition  an  Bord 
des  ^Vflw  erlangt  worden  sind,  gewinnt  man  aas  einer  ?oriaufigen 
Notiz  von  H.  Mohoi^)  ein  ongeföhres  Bild. 

DiegrofseXnrdmeertiefezwischen  Ostgrönland  und  Spitzbergen  zieht siehiUlrdM 
um  die  letatgenannte  Insolgnippo  and  Franz  Josephs-Land  nach  NO  hin  weiter.  Ent- 
•preebend  sind  die  Tiefen  von  aUantischem  Wasser  erfüllt,  das  etwas  über  0* 
erwärmt  18t  und  TOB  100 n  nbwSrto  homotherm  bis  zum  Boden  +0,5°  zu  leigea 
gflegt.  Die  abaren  Sehiehten  bin  «ir  Obeifliche  bleiben  ebeneofiel  rat«  dm 
uefnerpunkt. 

Südliches  Eismeer. 

Über  seine  Fahrt  an  Bord  der  Antaretic  im  Siidsommer  1894/95 
naeb  Viktorialand  hat  Egeberg  Bore hgrevink  151)  berichtet  und 
auoh  einige  oaeanographische  Beobachtungen  gegeben.  Die  Reisen 
zweier  andrer  Walfönger,  der  Balama  und  Active,  im  Sommer  1892  93 
Mid  von  den  OD  Bord  befindlichen  WiUiam  S.  Bruce  und  Charles 
W.  Donald naoh  ihrer  wiBBenschaftlichen  Bedeutung  dargelegt 
worden.  Die  &ktisohen  Leistungen  der  lotsten  beiden  Jahre  in  d«r 
Richtung  einer  Brforwshnng  der  Antarktis  sind  leider  ungefähr  gleich 
Null  geblieben,  obwohl  unsweifelhaft  die  Sttdpolorforsohung  im  Vorde^ 
gründe  des  geographischen  Interesses  steht  Dies  beweist  nicht  nur 
der  Beifall,  den  Vincenz  von  Haardts  schöne  SttdpolarkarteM^ 
gefunden  ,  sondern  anch  die  allgemeine  Zustimmung,  die  die  An- 
regungen Georg  Neumayersi^)  auf  dem  deutschen  Geographentage 
in  Bremen  wie  auf  dem  internationalen  ^onffreis  in  London  1896 
gefunden  haben  lö^^. 

^Pif^t«ol"^i»'  SÖToesen,  Kopenhagen  1896.  Sep.-Abdr.  28  S.  8°,  1  Taf. 
TRQfi  ß  IT  ?  *       St^'  "       ^^^'^^  Meteor.  Aarbog  for  1895,  Kopenhagen 

iM^ \L  389-93.  -  151)  GJ  V,  189.5,  583-89.  Übers.  AnnHydr. 

8«n.;      ^  ../^'P-  Geogr.-Congr.  London  1896,  169-76.  Auch 

«Sf  wi^  ??Jr"?^'  -  VII,  1896,  502-17,'  u.  625-43.  - 

)  W,en  1896  1:  10000000.  -  Mi)  Yh.  d.  XI.  D.  Geogr.- Tages  Berlin  1896, 
l^rt  v.«?"i°^'^^"^'  Vorträge  von  Erich  y.  Drygalski  S.  18-30  und 

iS^lJ^SSr  Geogr.-gaDgr.  Londo» 


Die  Litteiatur  zui  G^sohiclite  der  Erdkunde  vom  Mittel- 
alter an  (1894—96). 

Von  Prof.  Pr.  Sophus  üuge  in  Dresdeo, 

Im  aUgemeinen  ist  der  Zeitraum  von  1894  bis  1896  beriick- 
dshtigt)  dooh  sind  auch  nooh  einige  Nachzügler  aas  den  Torfaergeliendeii 
Jahren,  soweit  sie  beacbtenewert  Bcfaienen  and  mir  bisher  entgangen 
wven,  euigeschoben.  Für  die  Gliederong  nnd  den  üm&ng  des  be- 
räckaiohtigten  Hterar.  Materials  gilt  das  bereits  im  vorigen  Bericht 
(Bsnd  ZVm.)  Gesagte. 

I.  Allgemeiner  Teil. 

(Bibliographien,  Kataloge,  Sammlungen  von  Biographien  aus  rer- 
Bchiedenen  Epochen,  Sammlungen  von  Abhandlungen,  Schriften  Ter- 

mischten  Inhalts.) 

An  der  Spitze  der  Bibliographien  steht  Baschins  Biblio- 
theca  geographica!),  in  der  auch  die  Geschichte  der  Erdkunde  ini 
allgemeinen,  und  bei  den  Erdteilen  insbesondere  bedacht  ist.  W  e  n  c  k  - 
iterns«)  Bibliographie  Japans  enthält  S.  36  —  51  travels  und  8. 
^•"110  hietorgeograph.,  Wauters^)  behandelte  in  ähnlicher  Weise 
Ja»  KoDgogebiet ,  Richter^)  das  deutsche  Reich.  Auf  ein  ganz 
■peneUes  Gebiet  beschränkten  sieh  Carii  und  Favaro^). 

Zwd  noch  im  Erscheinen  begriffene  Lehrbtleher  Terdienen 
w  besonders  erwähnt  sn  werden,  weil  sie  in  gedrängter  Fassung 
emige  wichtige  Abschnitte  aus  der  Geschichte  der  Erdkunde  be- 
handeln, vor  allem  H.  Wagners^  Lehrbuch. 

Hier  sind  besonders  zu  beachten:  §  1  Zur  Gesch.  der  Geogr.,  ^  7  Karten  u. 
1  Üi!!!  ^  15  Gesch.  der  Methodik  der  Geogr.  als  Wissenschaft,  §  40  der 
WgWBWidian ,  §  53  Die  Beweise  für  d.  Kugelgestalt  der  ürde,  §  54  Die  Be- 
mnn^^^  «1»  OrSlae  der  Brdkng«!,  §  06  Die  GcMhiehte  dei  KMtMvntwarft, 
51ÜO  Die  Platkarte  und  die  mittelalterliche  Kompafskarte ,  ^  101  Di  -  echten  Cy- 
SL  ÄÄ'*^""®'*'  §  102  Die  unechten  CjUnderprojektionen,  §  X19  Die  Jäntwicklung 
^*W«U»ude»  Tom  Standpunkt  europ.  Kultur, 

]i^!^^'^*8chin,  Bibliotheca geographica.  1  (1801—92),  Berlin  1895;  11  (1893), 
aÜ»  ^^'^  ^806,  64.  -—  2)  Fr.  T.  Wenck Stern,  A  bibliogr.  of  the 


isT  (1859—93).     Leiden    1895.      ßez.   MGGsWien  (XXXIX), 

*)P  £~R    ^'  ^  ^ WbHogr-  d«  Oongo,  1880—95.   Brfinel  1896.  — 

du  n  f  ß^b^iotheca  geogr.  Germaniae.  Litt,  dor  Landes-  u.  Volksktindc 

iJeut«chen  Eeichs.  Lpz.  1896.  —  ß)  ♦ä.  Carli  ed  A.  Favaro ,  Bibliografia 

7  C"iflQ^*''^^"'*®*®^-  ß^^P*"'  ^'  ^'  ^^^^^^^      Beilage  a.  A.  Z. 

1  Ti!l  .0»;  ~  ')H.  Wagner,  Lehrbaoh  der  Oeographie.  HennoTer  a.  Lps. 
^«t  1894,  9.  Lief.  1896. 


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.1 


218  8.  Buge,  Die  Liiteratar  snr  Gctehiehte  der  Erdkiade. 

In  Günthers 7)  Handbuch  der  Geophysik,  von  dem  eine  zweite 
.j  Auflage  im  Erscheinen  begriffen  ist,  sind  alle  Abschnitte  in  ihrer 

• 'j  geschichtlichen  Entwicklung  behandelt.    Dazu  sind  umfassende  liten^ 

fl  fische  Nachweise  gegeben. 

••I  ^   Für  die  Geschichte  der  Kartographie  hat  Wolkenhauer^) 

einen  Leitfaden  in  tabellarischer  Form  entworfen ,  der  allerdings 
noch  mancher  Berichtigung  und  Ergänzung  bedarf,  um  als  zuver- 
lässiger Ratgeber  zu  gelten.  Eine  kurzgefafste  Geschichte  der 
Geologie  yerfasate  Prof.  Omboni^;  daneben  mag  Gutieres  del 
GaftoB^  Arbeit  erwähnt  werden. 

Über  Reisen  und  Reisende  sind  sn  Tergleiohen  die  Arbeiten  m 
Launay"),  Hantzsoh»)  und  Barbier^S). 

Zum  Scblufse  dieses  allgemeinen  Teils  haben  wir  uns  noch  eis* 
gehend  mit  dem  greisen  Werke  der  oolombisohen  Kommission  in 
Italien  zu  beschäftigen,  wie  das  auch  in  dem  vorigen  Berichte 
(XVIII,  1.)  bereits  in  Aussicht  genommen  war.  Diese  Raccolta^*) 
liegt  nun  abgeschlossen  vor  und  mufs  unbedingt  für  das  gehalt- 
reichste Werk  erklärt  werden,  das  aus  Anlafs  der  Jubelfeier  der 
Eodeckung  Amerikas  ans  Licht  getreten  ist.  Das  ganze  Werk  be- 
steht aus  sechs  Teilen  und  jeder  Teil  umfasst  mehrere  Bände. 

Der  I.  Teil  mit  drei  Bänden  umfasst  die  vollständige,  chrono- 
logisch geordnete  Sammlung  aller  bekannt  gewordenen  Schriften 
Colons;  Herausgeber  ist  Prof.  C.  de  Lollis. 

Dieser  kommt  nach  einer  sehr  sorgfaltigen  Vergleichaog  der  Aassäge,  die 
Las  Casas  ans  dem  Sehiffstagebuobe  der  ersten  Reise  des  Entdeekers  geasett 

hat,  mit  den  Angaben  der  „Historie",  die  dem  Sohne  Ferd  Colurabus  zugeschrieben 
werden,  zu  dem  Ergebnis,  dafs  der  volle  Inhalt  (nella  sostanza)  des  Tagebuche» 
uns  erhalten  ist,  wenn  auch  nicht  der  genaue  Wortlaut.  Denn  Las  Casas  hatte 
nicht  daa  Original,  eondem  nnr  eine  mehrfach  fehlerhafte  Abeehrift  desielbea  tot 
Bich.  Er  beklagt  sich  tiber  den  aehleehten  Ataehrdber,  „pov  falta  del  mil  eieri- 
Tano".    (13.  Jan.  1493). 

Übrigens  kommen  gerade  bei  genauer  Vorgleichung  der  Texte  in  den  „His- 
torien«* und  in  Laa  Caaaa  dem  Referenten  doch  wieder  JBedenkeii,  ob  mut  die 
Historien  als  unverfälschtes  Werk  des  Ferd.  Colnmbns  gelten  lassen  dait  nnd  ob 
man  annehmen  darf,  Ferd.  Columbus  habe  das  Original  des  Tagebuches  vor  sich  ge- 
habt. In  dieser  Beziehung  ist  merkwürdig,  dafs  die  Historien  die  Tage  m  £nde 
Oktober  und  Anfang  Norember  1492  so  kura  abthun.  Hier  gibt  Las  Oism  m 
30.^  Oktober  u,  Oolumbus  habe  an  der  Kfiate  Oubw  di«  gMgnphiselie  Breite  zu 
42  N.  Br.  bestimmt,  und  bemerkt  dazu  ganz  richtig:  ,,creo  qne  estä  falsa  la 
letra".  Die  Historien  enthalten  nichts  über  eine  solche  Beobachtung.  Dia  darauf 
oeattgliehe  Angabe  in  Laa  Casas  kann  aber  doch  unmöglich  von  dem  sebleditoi 

7^  S.Günther,  Handbuch  der  Geophysik.  Stuttg.  1897.  Bis  jetzt  3  Lief.— 
«)  W.  Wolkenhauer,  Leitf.  z.  Gesch.  der  Kartographie  in  tabeil.  DarsteUnog- 
Breslau  1895.  Vgl.  PM  1896,  LB  354.  —  «)  G.  Omboni,  Brerf  Oeaei  wl^ 
Btoria  della  geologit,  compilati  per  i  sn<d  «Uievi.  Padni  1894.  Res.  PM  1895, 
T  «  i^'  ~  *Gutierez  del  Cano,  Elementes  de  historia  de  la  geografi». 
VaUadoUd  1895.  —  ")  A.  Launay,  Hist.  gen.  de  la  soc.  des  missions  itrangjsf. 
J?aris  1894.  9  tom.   PM  1897,  LB  246  *v.  Hantssch,  DentsehelW- 

aende  des  16.  Jahrh.  (Leipziger  Studien  ana  d.  Qabieta  der  Gesch.,  v.  Lamprecht 
n.  Marks,  l,  4).  Lpz.  1895.  —  13)  j.  Barbier,  Le  role  de  la  femme  dsM 
la  geographie     Les  voyageuses.    SG  de  l'Est.  1895,  1  —  87.    Nancy  1895. 

;  Kaccolta  di  Ooenmenti  e  Studi  pubblicati  dalla  R.  Commissiona  CeleiBW«a 
qnarto  Centenario  dalla  aooperta  dell  Amerios.  Bom  1892—94,  6  Teile  in  1» 


i^iyu  ..L.  1  y  Google 


Allgemeiner  Teil. 


219 


Abschreiber  berrUbren.  Oder  hat  der  Verf.  der  Historien  nichts  Besseres  an  die 
StÄ  der  bedeaUi^en  Beobaehtuag  von  42*  N.  Br.  tu  Mtsen  gewurst,  oder  h«t 
er  rfa  veggelaieen ,  weil  er  sie  als  falsch  erkannte?    Durch  die  Auslassung  wird 

•8  aber  tim  so  wahrscheinlicher,  dafs  die  Zahl  42"  von  Columbus  selbst  stammte. 
—  Sehr  beachtenswert  ist  femer  die  Vergleichnng  der  Texte  in  der  Geschichte 
Im  Iii  Oatas  und  in  den  Hiitorfeo  über  die  sveite  Beiee  dee  Oolnmbus,  wo  an 
ndimren  Stellen  die  Historien  EinzelheiteB  eilihal(eiD,  die  bei  Las  Casaa  fehlen. 
Dagegen  hat  aber  auch  Las  Casas  wieder  manches ,  was  in  den  Historien  fehlt. 
De  Loliis  folgert  aus  alledem,  dafs  für  die  Geschichte  des  Las  Casas  die  His- 
torie iwar  die  Bauptquelle,  aber  iiieht  die  einsige  geweaea  eei. 

W^eiterbin  folgt  die  Textvergleichung  beider  Geeebidhtaqnellen  über  die,  angeb- 
lich in  einem  Briefe  des  Col.  vom  Januar  1495  entnommene,  famose  Expedition 
nach  Tonis,  wobei  CoL  seine  Schiffsmannschaft  durch  Umdrehung  der  Magnet- 
udel  getlaaeht  haben  eoll.  De  LoHia  erklärt  sieh  trots  dee  Ton  Breuaing  da- 
gegen erhobenen  Proteatee  für  Bchtheit  der  Geschichte.  Es  lassen  aieh  aber 
neuerdings  noch  andere  Bedenken  als  die  bisher  geäufserten  erheben.  H.  Wagner 
hat  in  einem  später  noch  einmal  zu  erwähnenden  Vortrage  Über  das  Bätsei  der 
Eonpilskarten  (S.  76)  darauf  hingewiesen,  dafs  auf  allen  Seekarten  und  noch  epSter 
durch  fünf  Jahrhunderte  die  Entfernung  von  Cagliari  naeh  Ttinia  wesentlich  zu 
klein  dargestellt  ist,  dafs  also  die  Südküste  Sardiniens  zu  nahe  an  Afrika  gertickt 
ist,  infolge  dessen  die  Entfernung  von  der  Insel  San  Pietro  bis  zum  G.  de  Car- 
ttmeiie  (au  diese  Strecke  handelte  es  sich  bei  der  nächtlichen  Fahrt  des  Columbus) 
nnr  in  |  des  wahren  Abatandea  erseheint.  Die  wahre  Entfernung,  die  naeh 
ßreosings  Schätzung  etwa  180  Seemeilen  beträgt,  wurde  also  auf  den  Seekarten 
des  16.  Jahrhunderts  auf  120  Seemeilen  verkürzt.  Eine  Strecke  von  180  See- 
■tOsB  in  12  Maehtstunden  zurückzulegen  hat  gerechte  Bedenken  erregt,  während 
mni  an  dne  Fahrt  von  120  Seemeilen  glauben  kann.  Ein  Seemann  des  16.  Jahrh., 
der  auf  die  Zuverlässigkeit  seiner  Kompafskarten  vertraut,  kann  auch  die  Behaup- 
tung wagen,  er  habe  die  genannte  Strecke  in  einer  Nacht  zurückgelegt,  denn  alle 
flMkirtni  «einer  Zeit  lieTsen  die  Möglichkeit  zu.  Wenn  bei  dieser  Streitfrage  auch 
Uber  die  Lage  des  C.  de  Gartbagene  TeraehiedeDe  Meionngen  geiofsert  eind,  eo 
geben  die  Kompafskartcn  vom  Ende  des  15.  Jahrh.,  z.  B.  Karten  von  Benincasa, 
darüber  gtnz  bestimmte  Auskunft.  Bei  der  genauem  Vergleichnng  der  Quellenschriften 
■Nr  die  späteren  Entdeckungsreisen  ist  es  dem  Herausgeber  mehrfach  gelungen, 
Ortanamen  richtig  zu  stellen.  Eine  Stelle  ana  einem  Briefe  dea  Colnrobna,  in  dem 
ersieh  über  sein  Verhältnis  zu  Antonio  de  Marchena  ausspricht,  ^iht  do  Loliis 
die  Veranlassung  noch  einmal  die  Frage  zu  erörtern,  ob  Juan  Perez  und  Antonio 
«■waena  airel  Personen  seien ,  wie  die  meisten  neueren  Geschichtsschreiber 
«Dnebmen,  oder  nnr  eine,  wie  eehen  KaTarrete  Termntete.  De  LoUia  neigt  der 
letsten  Annahme  zu,  aber  ohne  genügende  Belege  zu  bringen.  Die  bandschrift- 
lichen  Bandbemerkungen  in  verschiedenen  Werken  ans  der  Columbischen  Bibliothek 
«a  Berflla  sind  in  den  folgenden  Bänden  in  getreuer  photographischer  Nachbildung, 
anch  mit  Transscription  wiedergegeben,  waa  um  ao  widitiger  tat,  ala  nnr  dadnrdi 
«et  die  Frage  wird  entscheiden  lassen,  wer  der  Schreiber  jener  Bemerkungen  ist. 
we  Ansicht  de  Loliis',  dafs  sie  sämtlich  von  Christoph  Columbus  herrühren,  ist 
aem  Ii^lte  nach  unhaltbar.  Es  widerspräche  bekannten  historischen  Thatsachen. 
achon  Las  Casas  hat  manebe  Bemerkungen  dem  Bartol.  Golnmbna  angeeehrieben 
Wd  ebenso  auch  die  Herausgeher  der  Biblioteca  Colombina  (Sevilla  1888—94). 
•  lafst  sich  nicht  leugnen,  dafs  die  Handschriften  beider  Brüder  schwer  ausein- 
Ch  ft''?*^*'"  «od.  Mao  kann  bei  einer  Prüfung  nur  von  absolut  aicher  dem 
tbr.  Columbus  sugeschriebenen  Bandbemerknngen  anagebeo,  s.B.  anf  Tafel  ei. 
"0  ^3,  wo  der  Schreiber  eagt,  dafa  er  der  Inael  Oipaogo  den  Namen  Sfwgnola 
wigelegt  habe. 

Aasgeieiehnet  ist  ferner  die  Textvergleichung  der  drei  etwas  Ton  einander 
oweichendcn  Abschriften  dee  berfihroten  Briefea  Ton  Toeeanelli.   De  LolUa  ist 

caso  e,  probabilissnmentc  boIo  **  nach 


iwi"'!  ^'  «iafs  Columbus  erst  1476  „per  c 
'wragai  gekommen  sei.    Er  erklärt  sich  mit 


Ann  h    "  «"«^»arv  «luu  mit  Vollem  Kecht  entschieden  gegen  die 

nach  Portugal  gegangen  sei,  um  seinen  (im  Geiste  schon 
i?er,)  Plan  ,n  «Brdem.  Dafa  die  atritUge  Frage,  wann  der  Brief  Toscanellis 
^<)'*  gewdiriflbeB  aei,  anf  den  beiden  Angaben:  „naeh  dem  kaatfliaehen  Kriege  ' 


tao 


S.  Enge»  Die  Lifctmtnr  nr  GeMUchto  der  Erdkimde. 


und  „ha  diaa"  in  der  spanischen  Fassung  und  „alqaanti  giorni  fa"  nach  den 
Hietorien  bandie,  ist  bekannt.  Bef.  hatte  sich  in  seiner  Arbeit  übor  Columbui 
auf  die  Erklärung  eines  neuen  efHuiieeheii  Lexikographen  geetllttt,  dals  bt  dlis 

K-or  langer  Zeit"  bedeute,  konnte  aber  aus  der  Zeit  des  Col.  selbst  keinen  Beleg 
ibringen.  Diesen  liefert  uns  de  Loliis  in  bester  Form  von  Col.  selbst,  der  in 
den  Briefe  am  Jamaica,  1603  (Naverret©  I,  457,  2  Aufl.)  schreibt:  Elempendor 
del  Oatayo  ha  dies  qne  nando  eabioe  qne  le  eneeften  en  le  i%  de  Orisio.  Hier 
braucht  Col.  den  Ausdruck  in  dem  Sinne  „vor  langen  Jahren"  und  meint  damit 
eine  Zeit,  die  mehr  als  ein  Jahrh.  zurückliegt.  Man  sollte  demnach  nun  doth 
endlich  den  Streit  aufgeben,  wem  der  Plan  einer  Weatfahrt  ursprünglich  zu  danken 
Ui,  dem  Toecanelli  oder  Gel. 

Der  II.  Teil  der  Raccolta,  von  Belgrano  und  Staglieno 
herausgegeben,  umfafat  die  Privaturkunden  von  Chr.  Col.  und  seiner 
Familie,  auf  die  wir  hier  näher  eingehen. 

Der  dritte  Band  des  IL  Teils  enthält  1.  Queationi  colombiane 
▼on  Coro.  Desimoni;  2.  Chr.  Colombo  e  i  corsari  Colombo  von 
Alb.  Salvagnini;  8.  J,  ritratti  di  C.  Colombo  von  Ach.  Neri 
und  4.  Le  inedaglie  di  G.  Colombo  von  tTmb.  Bossi. 

Deeinoni  nimnit  an,  dafa  Col.  in  Genua  geboren  ist,  wo  sein  Vater  seit  1440 
ein  Haus  besafs.   Die  Nachricht  der  Historien,  dala  GoL  in  Pavia  itndiflvt  kiW, 

was  mit  Recht  bestritten  ist,  wird  geschickt  dahin  gedeutet,  dafs  unter  Paria  ein 
Stadtviertel  in  Genua  zu  verstehen  sei:  ,,quel  vico  di  Pavia  era  sitnato  nella  con- 
trade  di  Lueeoli  .  .  .  nome  deri?atogli  probabilmente  dal  vicino  monasterio  di  Saa 
Sebastian  di  Pavia 'S    Im  weitem  Verlauf  der  Lebeoigeeehiehte  Col.  wadn  lUft 
Angaben  der  Historien,  auch  wo  sie  offenbar  falsch  berichten,  allzusehr  in  Schnii 
genommen.   Darnach  müfste  also  Co),  schon  1470  nach  Portugal  gekomroen  sei» 
<a,  o.  dia  Ansieht  de  Lollia') ;  die  Fahrt  Col.  über  Island  hinaus  wird  als  waür  aa- 
genommen.   Um  keinen  Sehetten  auf  die  Leistungen  des  astroaom.  Batdeckar» 
kommen  zu  lassen,  wird  die  Angabe  des  Tagebuches,  Col.  habe  an  der  Nordkfiste 
Cubas  eine  Breite  von  42  Graden  gefunden,  einfach  als  Schreibfehler  erklärt.  Aber 
diese  Angabe  findet  sich  im  Tagebuche  der  ersten  Keise  am  30.  Okt.,  2.  Nov.  und 
91.  Nov.,  also  dreimal,  und  soll  Überall  dnreh  Sebald  des  Absehreiben  estitsidN 
sein     Da  man  nun  annimmt,  der  Verf.  der  Historien  habe  die  Originalhandschrift 
des  Col.  vor  sich  gehabt,  so  müfste  man  dort  die  richtige  Zahl  erwarten.  Leider 
enrifanen  die  Historien  au  keinem  der  drei  Tage  etwas  von  der  Beobachtung. 
Der  Verf.  hat  offenbar,  ebensogut  wie  sehen  Las  Gases,  erkennt,  dals  die  Breiten- 
bestiramung  von  42°  recht  falsch  ist  und  hat  sie  darum  ganz  unterdrtekt.  Dafs 
aber  Col.  diese  Angabe  gemacht,  läft  sich  erweisen.    Der  Entdecker  stand  offen- 
bar unter  dem  Einflüsse  der  Karte  Toscanellis,  die  ihm  seinen  Weg  vorgesohriebai 
und  auch  dureh  Gradabteilungen  die  Breite  der  Nordkfiste  Zipangus  nnd  der 
Städte  Zayton  und  Quinsay  festgelegt  hatte  (vgl.  fl.  Wagners  rekonstruierte 
Karte  in  seiner  Abhandlung  „Die  Rekonstruktion  der  Toscanellikarte").   Col.  be- 
fand  sieh,  als  er  Cuba  vor  sich  hatte,  seiner  Meinung  nach  an  der  .Küste  Asiens, 
etwa  100  Lg.  Ton  den  beiden  genannten  Hifen  entfernt,  von  denen  Qoüissy  in 
grader  Linie  westwärts  von  Lissabon  (nach  Toscauelli)  liegen  sollte,  wahrend  flach 
Pra  Mauro  (1459)  schon  Zayton  unter  gleicher  Breite  mit  Som  su  liegen  kam» 
Quinaay  also  noch  weiter  nordwärts  ansuaetzen  war. 

Glaubte  aber  Col.  so  weit  nSrdlieh  Torgedrungen  «u  sein,  —  moehte  er  eine 
flüchtige  Beobachtung  gemacht  haben  oder  nicht,  —  dann  muIM»  auch  eine  Ver- 
widerung  des  Kümas  eiDgetreten  sein,  und  auch  diese  gab  er  zu.  Dafs  fiberall 
Toecenellis  Karte  im  Spiel  ist,  ersieht  man  aus  Las  Casas,  der  zu  dem  Tagebuch 
▼om  1.  Not.  U99,  wenaeh  Col.  nur  noeh  etwa  100  Lg.  Ton  Zayton  ond  Qninsay 
entfernt  zu  sein  glaubte,  die  Bemerkung  setzt,  das  seien  Städte  oder  Provinzen 
jut  der_  Karte  Toscanellis  (ciertas  ciudades  6  provincias  de  la  tierra  firme  que 
»Wla  pmtadM  en  la  carte  de  Paulo  fisico)  und  wenn  Col.  soweit  nach  N  gelangt 
sei  dann  erkläre  sieh  darana  die  annahmende  Xllte^  (Las  Omss  I.  Sil.)  p«"J 
ist  aann  die  angenommene  Breite  von  Nordenba  motiTicrt.    Denn  er  betad  m 


AUg«m«iMr  T«iL  SSI 

oater  der  Breite  tod  Kastilien  (que  el  Norte  [era]  tan  alto  como  eu  CaatiUa). 
PiiM  iriedHlMlt  gegebaa«!  BnitaDbMtiiiiiiitiigta  mUpnchtii  aUe  Karten  Jen« 
Zeit  bis  etwa  10  Jahre  Dach  Col.  Tode.   Auf  Ooaaa  Wfltkarta  (1500)  liegt  Nord- 

nba  etwa  35*^  N.  Br.,  auf  der  Karte  im  Atlas,  Kunstmaon  II  (etwa  1502)  etwa 
ficieh  mit  Liverpool,  auf  Canerio  (etwa  1608)  unter  38**.  Unter  den  gedruckten 
Kvteo  wigt  Bayeeh  (1608)  89*,  B.  Sylraiiua  (1611)  dfeeelbe  Breite  mit  der  Nord- 
kfiste  Spanieoa,  Stoboicza  (1512)  31",  Waldseemfiller  (1513)  37"*,  Heisch  (1515) 
oahe  an  40"  und  P.  Apian  (1520)  erst  31°,  während  dio  Seekarten  seit  etwa 
1516  die  Lage  Gubas  richtig  angaben.  Alle  diese  Fehler  können  nur  auf  eine 
QmB*  MurldkgelUirt  werden,  anf  die  Voraiellnng  dee  CoL,  daTa  er  eiok  an  der 
OrtldMe  Asiaae  beilnde. 

DtrIILTeil,  bearbeitet  von  Gngl.  Berohe t,  bringt  die  ita- 
Ueniaohen  Qaellen  (Fontiitaliane)  f&r  die  Gesobichte  der  Botdeckuog  der 
aeaen  Welt  ond  swar  saerst  die  Berichte  der  Gesandten  und  Agenten. 

Dieie  Urkmiden,  die  eimtlicb  naeh  den  Originalen  nen  yergUehen  aind,  finden 

«ich  nach  Städten  geordnet  und  enthalten  manches  Neue.  Neu  ist  der  Brief  von 
Angelo  Tre-risan  aus  Granada,  vom  21.  August  1501,  nebst  einer  Übersetzung  der 
«nten  iauadschriftlichen  Kapitel  von  P.  Martyra  Dekaden.  Der  Text  weicht  mehr- 
ÜMk  tea  dem  apiteren  Drucke  von  1611  ab;  aber  er  etfanmt  mit  dem  Texte  in 
Paesi  nuovamenti  ritrovati,  cp.  LXXXIIII,  und  dem  Itinerarinm  Portugalleasium 
cp.  LXXXIIII.  Hier  findet  sich  auch  bei  der  Erzählung  von  der  ersten  Ent- 
deckungsfahrt Col.  nach  Haiti  und  Cuba  die  Stelle:  una  cbiaroö  la  Spagnola,  l'altra 
It  Zoaaa»  ma  la  Zoaaa  non  hebbe  ben  eerto  cbe  la  foaee  inenla.  Daf«  hierana 
durch  MifsverstSndnia  auf  der  Weltkarte  in  G.  Eeisch'a  Margarita  philos.  (Strafs- 
burg 1515)  die  lange  Zeit  rätselhaft  gebliebene  Bezeichnung  des  nordamerikanischen 
^stlandes  „Zoana  Mela'*  entstanden  iat,  hat  F.  v.  Wieaer  bereits  nachgewiesen. 
Weiterbia  sind  wichtig  die  Beriehte  e.  M.  Oretieoe  über  Cabrala  Entdeckung  Bra- 
Büiens  (S.  83)  und  P.  Paaqualigos  über  Corte  Reala  Entdeeknng  (8.  83)  Hier 
Jird  auch  zuerst  die  Vermutung  von  einem  kontinentalen  Zusammenhang  der  Länder 
w  neuen  Welt  ausgeaprochen.  Die  Stelle  lautet:  etiam  credono  coniungerae  con 
le  Andilie,  ehe  forono  diacoperto  per  Ii  reali  de  Spagna,  et  con  la  terra  dei 
rapaga  (Brasilien) ,  noviter  trovata  per  le  nave  di  queato  re  che  andorono  in 
vllicut.  Es  sind  aber  auch  wichtige  Berichte  mit  aufgenommen,  die  sich  nicht 
Wo»  mit  den  Entdeckungen  in  der  neuen  Welt  beschäftigten,  z.  B.  del  Canoa  Be- 
TiA^^*'  Verlauf  der  ersten  Erdumaegelung  und  (S.  133)  ein  Brief  ava 
loledo  vom  8.  Febr.  1521  über  daa  in  den  Molukken  verschollene  vierte  SeUflF 
^idad,  der  Erpedition  Magalhaens'.    In  einem  Briefe  Giambattista  Strozzis  aus 

19.  Mära  1494,  heilst  ea  über  die  von  Col.  entdeckten  Inseln,  (S.  166). 
»ono  aegnate  ditte  isole  piti  de  XLIII.,  gradi  XXVI.  in  gradi  XXXi  aotto 
iequinotio,  Breitenbestimmungen,  die  von  Col.  goiannt  sein  müssen. 

Der  zveiteBand  des  dritten  Teils  enthält  vorzugsweise  auaführliche  Erzählungen 
(«•natiobe  eincrone)  und  Briefe  italienischer  Schriftsteller  über  die  neuen  Bnt- 
aeckoam,  darunter  P.  Martyrs  Dekaden  (von  der  vierten  Beiae  CoL  an,  wett 
>e  ersten  drei  Reisen  nach  dem  Texte  Treviaana  bereite  im  ersten  Bande  mitge- 
~j^«nd)  und  die  wichtigsten  Briefe  Martyrs,   ferner  Nachrichten  über  Col. 

Beiae  von  Michele  de  Cuneo,  die  Briefe  Am.  Yeapuccia,  die  Berichte  Qiov. 
aa£mpoIis  &e.  bia  anf  Bamuaios  Abhandlung  (1550)  fiber  die  Entdeeknng  der 
^ewQrzicscIn  und  über  Columbus.  In  einer  aus  dem  Spanischen  übersetzten  Nach- 
g^Biego  Lupia  über  die  Entdeckung  Mexikos  (Bibl.  Marciana  in  Venedig, 
oi  prose,  XL  131,  biaher  nicht  veröffentlicht)  findet  aich  die  erate  liLunde 
com  ^^«l(«lade:  ,,Hanno  una  moneta  infra  loro  eon  la  quäle  vendono  et 
ut  T"'-^*^  l^al  se  chiama  eatagnote;  ede  certa  fruta  de  arbore  molto  ra- 
^  de  Ii  quaii  fgQQ  beveragio  per  Ii  grandi  aignori,  che  dicono  flaa«  eoaaa 
"W««»iina."   Die  Kakaobohne  galt  bekanntlich  aneh  ala  Kleingeld. 

Der  IV.  Teil  enthält  2  Bände,  von  denen  der  erste,  vom  Kapi- 
E.  Alb.  Alber tis  verfafst,  sich  mit  dem  Bau  der  Schiffe  und 
tter  beefahrtakuüBt  zur  Zeit  Col.  beeehäftigt. 


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SS2  S.  Enge,  Die  Littentar  mr  GcMhidite  d«r  Brdkmde. 

Hier  werden  die  wichtigsten  Scbitfstypen  (Panfilo,  üscieri,  Tarida  oder  Tareta, 
Btetüft  oder  Sagittea,  Nave,  Cocca,  Galea,  Baleniere,  Fa»ta,  Oaleotta,  Bergaatino, 
Fregata,  Barca,  Carracca  CaraTele  &c.)  beschrieb«!!.  Über  den  guten  Band  nr* 
gleiche  Gelcichs  Besprechung  im  Auslände  1893  8.  403  und  über  das  Kapitel  8, 
(Mittelalterliche  Kartographie)  Tgl.  H.  Wagners  Kritik  in  seiner  iUkoiutniktioii 
der  ToseanelUkarte  S.  290. 

Im  Bweiten  Band«  sind  iwei  Arbeiten  enthalten ;  Tim.  Bertelll,  Lt  dsdins- 
zione  magnetica  e  la  sua  yariazione  nello  spazio  acoperte  da  Cri.  Colombo  und 
V.  Bellio,  Notizia  delle  piu  antiche  carte  geografiche  che  si  trovano  en  Italia 
rignardanti  rAmerioa.  Die  noch  ziemlich  weit  verbreitete  Ansicht,  dals  die  De- 
Uinntion  der  H agaetatdel  schon  Tor  Col.  beobnehtet  sei,  wird  als  irrig  dargethan, 
dum  werden  alle  Schriftsteller  vom  12.  Jahrh.  an  aufgeführt,  die  die  Magnetnadel 
erwähnen.  Der  Kompafs  mufs  im  11.  Jahrh.  eingeführt  sein,  der  bessere  Gebrauct 
durch  die  Amailitanerj  beschrieben  wurde  er  zuerst  im  14.  Jahrh.  yon  fruceaco 
da  finti  ab  ooUo  rosa  dei  yenti  mobile  coli  ago.  Im  18.  Jahrh.  hauen  die  Kra- 
pafskarten  auf,  die  erste  ErwShnnog  fSllt  ins  Jahr  1270.  Unter  den  TOD  Belli» 
▼eröffentlichten  Karten  sind  einige  bisher  noch  nicht  vervielfältiVt  worden,  bedauep 
licher weise  aber,  wie  bei  der  £arte  von  Fesaro  aus  dem  Anfange  des  16.  Jakk 
nicht  TollstSndig.  Diese  Karte  allein  gibt  unter  den  iltesten  kartographiidMi 
Urkunden  von  Amerika  den  Namen  der  von  Col.  zuerst  entdeckten  Insel  S.  Salvador. 
Auch  die  Kiistennamen  in  Venezuela  sind  originell  und  finden  sich  auf  keiner 
andern  Karte  wieder.  Weiter  sind  mitgeteilt  eine  spanische  Weltkarte  von  1525, 
ein  Teil  der  Karte  Verrascanos  1529  und  die  Karte  Maiollos  Ton  1527,  abar 
diese  leider  so  stark  Terkleinert,  dafs  keine  Legende  zu  eotziffem  ist  —  in  der 
That  keine  würdige  Ausgabe  für  ein  so  bedeutendes  Werk  wie  die  Baeeolts. 

Vom  V.  Teile  enih&lt  der  erste  Band  eine  umfassende  Arbeit 
üziellis:    „La  vita  e  i  tempi  di  Paolo  dal  Posso  Toseanelli". 

Bora  1894. 

Vergl.  darüber  PM  1895,  286;  1897,  70—78,  H.  Wagner,  Die  Rekonstruktion 
der  Toscaneili- Karte  S.  292—312;  und  C.  Merkel,  Christoforo  Colombo  e  i 
l*Tori  della  R.  Com.  Colomb.iß). 

^  Der  zweite  Band  ist  von  vier  ital.  Gelehrten  bearbeitet  und 

bringt  Studien  über  Schriftsteller  und  Entdecker. 

Q.  Penne  eis  16),  Abhandlung  über  Peter  Martyr,  aeigt  gute  ßenutzuBg  der 
Torhandenen  Quellen.    Das  Epistolatium  Martyrs  hat  sieh  mit  msnehen  aaoiliw- 

nistischen  Einschiebungen  als  eine  Komposition  späterer  Zeit  erwiesen.  Bei  der 
Betrachtung  der  Dekaden  gibt  der  Verf.  eine  feine  und  jjcrechte  Beurteilung  Mar- 
tyrs, ohne  dessen  Schwächen  zu  Terdecken  und  schliefst  mit  den  Worten:  Enoatn 
gloria  ehe  fosse  un  Italiano  il  primo  a  narrare  le  gesta  che  raddoppisrono  to 
grandezza  del  globo  terra  quo.  L.  Haguea^T)  hat  leider  bei  der  ihm  auferlegten 
Beschränkung  die  drei  italienischen  Entdeckungsreisenden  Vespucci,  Verrazzano  und 
J.  Bautista  nur  summarisch  behandeln  können.  Mit  Recht  wird  die  immer  nock 
wieder  anftauchende  Ansieht,  dais  Vespucci  schon  1497  eine  Reise  nieh  der  wm  ^ 
Welt  unternommen  habe,  mit  aeinem  unnnterbroohenen  Aufenthalte  in  Spanien  Ton 
1492—99  widerlegt.  Die  erste  Reise  1499  ist  ziemlich  klar,  die  zweite  1500 
weniger,  weil  die  Echtheit  des  von  Bandini  veröffentlichten  Briefes  stark  bezweifelt 
wird;  die  dritte  ist  kaum  richtig  zu  stellen,  wenn  sie  überhaupt  1601  gemajh« 
ist.  Es  mufs  vor  allem  befremden,  dals  Vespueds  Nams  in  portug.  ürknnden 
überall  nicht  genannt  wird.  Trotzdem  glaubt  Hngues  nnnehmen  zu  können,  daft 
Vespucci  etwa  unter  32°  S.  Br.  die  Küste  Brasüiens  verlassen  und  eioen  Voratoif 
I'«/?  SWpol  gemaeht  habe.  Dann  folgt  die  sogen,  vierte  IWs«, 
Entdeckung  der  &ilaten  Bnailieat  bis  Aber  den  sftdliehcn  Wendekreis  hntu  tOat», 

PJ.t,lI^  S'L.^'^''-        ^^^5  ^Xil)'  201-88,  namenti.  272.  -  ^6)  G.  Penneai, 
J^iewo  Martire  d'Anghiera  e  le  sue  relazioni  sulle   scoperte  oceaniche. 
sommarifc  *****  A«- Vespucci,  GioT.  Yerraazano,  Juan  Bantist»  Qw9fm  "»tu» 


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Allgemeui«r  Teil. 


223 


Die  dum  folgende  Arbeit  Bellemos^^)  ateht  nicht  auf  der  RSh»  der  ForschuDgen. 
Feraselles^  Mitteflnogen  bertthren  eieh  in  vielen  Pvnkten  mit  den  Onter- 

snehiugen  Eugues'  über  den  Genuesen  Juan  Bautista;  denn  sowohl  Giovanni  Battista 
als  auch  Pancaldo  nahmen  als  ,,me8tre''  und  ,,piloto"  auf  dem  Schilfe  Trinidad 
aa  der  ersten  Erdumsegelung  teil.  Einer  von  ihnen  hat  über  die  Expedition 
MagalhMe'  ein  »Beteiro**  geedirieben,  ron  dem  neeh  drei  portng.  Mse.  ▼orlin&de& 
nnd.  Er  fragt  sich  nnr,  wer  der  Verfasser  war.  Peragallo  entscheidet  sicli  fttr 
Pancaldo,  Hugues  für  gemeinsame  Arbeit  beider  Seefahrer.  Es  ist  zu  bedauern, 
data  die  wissenschaftlichen  Untersuchungen  über  die  beiden  Glenuesen  nicht  in  eine 
Sud  gelegt  sind ;  ee  hSU»  dann  minehe  Wiedffholnng  Temieden  nnd  ntnclieg 
Uuer  nMmmengafiUet  werden  kSnnen. 

Im  dritten  Band  y«r6ffentlioht  Andrea  da  Mosto^)  den  Reise- 
borioht  Pigifettas  über  die  erste  Erdumsegelung  naoh  dem  Italien. 
Msc.  in  der  Ambroeiana,  das  Yon  Amoretti  nioht  sorgfältig  bereits 
1880  in  Mailand  herauagegeben  war. 

Hu  war  daher  lange  in  Zweifel,  in  welcher  Sprache  das  Original  verfafst 
sei,  bis  nun  eine  genaue  Vergleichung  der  französ.  Texte  (Nat.  Eibl,  in  Paris 
Nr.  56Ö0  u.  24224)  mit  dem  ital.  Msc.  die  Qewifsheit  brachte,  dafs  letzteres  das 
Origfaua  sei. 

Aufser  dem  Reiaeberichte  schrieb  Pigafetta  anch  einen  Trattato  suU'  arte  del 
narigare,  eine  der  wenigen  Quellen  über  das  Seewesen  seiner  Zeit.  Bier  gibt  P. 
eine  grofse  Anzahl  von  Rflstenpunkten  mit  Angabe  der  astronom.  Lage.  Zu  ihrer 
Uaitifliieraog  genflgen  aber  iSib  von»  Heranegeber  genannten  Hilfemittel  keinea- 
wegs.  Da  mufs  vor  allem  eine  yoUständige  Ettstensynopsis  der  alten  Handschrift- 
Seekarten  zur  Hand  sein.  Das  zeigt  gleich  der  Versuch,  den  B'iume  de  Ii  Geno- 
Ttzi  nachzuweisen.  Mercator  folgend,  wird  der  Hufs  in  die  2fähe  von  Grand  Balsa 
ii  Libwia  verlegt  Dagegen  liegt  der  Find  naeh  allen  alten  Karten  awieehen  0. 
Palmas  und  Rio  doe  cestos  (Reinel,  Ricasoli,  Maiollo  1519,  Weimar  [Ribero] 
1Ö27,  Ribero  1529).  Es  kann  der  Rio  Sinou  sein;  möglicherweise  ist  dies  Wort 
aus  Qinoues  verstümmelt.  Die  unerklärt  gebliebene  Ponta  de  Estana  ist  Santa  Anna. 

Dendbe  Band  enthilt  dann  noch  von  M.  Allegri^i)  die  Bearbeitung  der 
Beisen  Benzonis  ia  der  neuen  Welt.  Benzoni,  1519  in  Mailand  geboren,  bereiste 
Ton  1541 — 55  Amerika  und  schrieb  nach  seiner  Rückkehr  sein  1565  in  Venedig 
gsdrocktes  Werk.  Den  Originaltext  begleitet  der  Heraasgeber  mit  kritischen  he- 
■nkangen  über  die  vielfaehen  Fehler  nnd  Idängel  in  den  Berichten  Benaonis. 

Der  aeahste  und  letzte  Teil  des  grofsen  Werkes  enthält,  von  G. 
lamagalli  und  P,  Amat22)  verfasst,  eine  Bibliographie  aller 
italifloisQheii  Sohrifien  und  in  Italien  gedruckten  Werke  über  CoInm- 
^1  ne  be&aat  sieh  aber  audi  mit  den  Yorlätifeni  des  OolombuB, 
unter  denen  wir  nur  ungern  die  Beiseromane  der  Gebrüder  Zeno 
finden,  and  sogar  mit  den  allerneuaten  italieniachen  Reisenden  in 
Amerika. 

II.  Das  frühere  christliche  Mittelalter. 

Obwohl  duroh  Schlegels  Untersuchungen  über  Fnsang  (GJb.  XVIII, 
8.  9)  die  Fusangfrage  geklärt  worden  ist,  kehren  immer  noch  die 
Versuche  wieder,  einen  lebhaften  Seeverkehr  zwischen  China  und 

Y.  Bei  lern  0  ,  Qiov.  Caboto,  note  critiche.  —  19)  Prosp.  Peraga  llo, 
Windi  documentari  per  una  monografia  su  Leone  Pancaldo.  —  20)  Andrea  da  Mosto, 
7  ▼iaggio  intomo  al  globo  di  Antonio  Pigafetta  e  le  sne  regele  suU*  arte 
«Bjvigare.  -  2i)  M.  Allegri,  Giroluno  Benzoni,  fliatoria  del  Mondo  Nuovo.  — 
Ibi«  ■  ^""^^galli  u.  Pietro  Amat  di  S.  Filippo,  Blbliografia  degü  eeritti 
iwuani  e  stampati  in  Italia  aopra  C.Colombo.  Äom  1893. 


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IM  S.  Bage,  Die  Littetatar  wax  Oeschiclite  der  Srdkimde. 

der  Westküste  Amerikas  in  alter  Zeit  nachzuweisen  23-25^.  Auch 
die  Entdeckungsfahrten  des  heil.  Brandan  und  der  iriBchen  Mönohe 
nach  der  neuen  Welt  kommen  noch  nicht  zur  Ruhe 26-27), 

Topographische  Studien  über  Phrygien  hat  Ramsay^S)  veröffent- 
Höht»  Eine  «ehr  brauchbare  und  möglichst  voilstätidige  Sammlung 
aller  frübmittelelterlidlieD  Weltkarten  in  guten  NachbiiduDgen 
hat  K.  Miller^)  erscheinen  lassen.  Wiedergegeben  sind  nament- 
lich die  verschiedenen  Beatus- ,  Hieronymus-  und&uinlMIigdeiikartsii, 
die  Hereforder  und  Ebstorfer  Karten.  Der  Welttafel  des  BaveomtsD 
widmet  Waileser^)  eine  besondere  Untersnohnng.  Die  Bntwiebl- 
ung  der  Karte  von  Steiermark  vom  2.  Jahrh.  bis  1600  sogt  mu 
eine  Arbeit  J.  v.  Zahns 31;.  Aufgenommen  sind  darin:  1.  Ptold- 
maus,  2.,  Tab.  Peuting.,  3.  Karte  v.  Alby,  4.  Karte  v.  Sever  md 
Nachbildung  einer  Karte  aus  dem  13.  Jahrh.  (?)  im  brit.  Muieaiii, 
aus  dem  14.  Jahrh.  im  Münchner  8taaisarohi?  &c 

III.  Die  Araber  und  ihre  Glaubensgenoesen. 

Die  ältere  geographische  Idteratur  der  Araber,  namentfieh  Ibn 
Chordadbeh  und  Mokaddasi,  ist  von  P.  Sohwars^  besproeheiL 
Über  Al-Khuwarism  handelt  ein  Aufsatz  von  Nallino^).  Daa 
G.  J.  (yoI.  Vm,  1896,  8.  195)  urteilt  darttber:  An  aocount  of  tbe 
earliest  Arab.  geogr.  writer  whose  work  oited  by  Abulfeda  and  beliered 
to  be  a  mere  tianslation  of  Btolemy  was  disoovered  in  1879  aad 
found  to  possess  some  elements  of  originalty. 

IV.  Die  ecbolaetieGlie  Zelt 

a.  Reisen.   In  einer  gründlichen  Abhandlung  bat  Qt.  8trom*^) 

die  Geschichte  der  ältesten  Fahrten  ums  Hordkap  daigdsgt 

Zuerst  wird  die  Fkhrt  Ottart  geiehitdert,  der  als  der  erite  NonniiiM  i» 
Weifte  Heer  eindrang,  aber  nieht,  tde  na  bisher  gewSlmtieh  uiislim,  biü  nr 

^)Fr.  J.Masters,  Did  a  Chinaman  discoter  America (BSGCaliforn.  II,  18M> 
ö»— 76.)  —  »J.  W.  Gambier,  The  true  diacovery  of  America  (Fortnightly  EeT. 
1894,  49-64).  —  »L.  Noeentini,  La  seoperta  deU  America  attribuite  ai 
Cinesi  (Atti  I  Con^^r.  Gltal.  1894,  vol.  II,  pt.  I,  312—23).  Genua.  —  26)  *D.  O'Do- 
noghue,  lirendaniaua.  Dublin  189:5.  —  27)  «Beauvois,  Lea  Papas  du  nou7«tt  • 
numde  rattachöa  k  ceux  dea  iles  britanniquea  et  nordatlantiques.  Louvain  IW*. 
(Bes.  in  BQ  hiat  et  dese.  1894,  447.)  —  ^*W.  U,  Bamsayt  Tlie  citiea  and 
bishopries  of  Phrygia,  being  an  eeeay  of  the  looal  Mstöry  of-flirygia  from  the 
earlieat  timea  to  the  Turkish  conquest  Vol.  I.  The  Lycos  Valley  and  South- 
weftem Phrygia.  Oxford  1895.  (Eea  v.J. Partach  in  Berliner  Philol. Wodiwidir. 
1»96,  Nr.  lö  u.  16.)  —  «»)  K.  Miller,  Die  üteetoa  WelÄarten,  herausgegeben 
u.  erläutert.  5  Hefte.  Stuttg.  1895  u.  96.  PM  1897,  LB  237.  —  ^  «• 
le 8 er,  Die  Welttafel  des  Ravennaten.  L  (Beil.  z.  31.  Jahresber.  d.  höh. Mädcben- 
eeb^e  in  Mannheim,  1894).  PM  1895,  LB  654.  —  si)  *J.  t.  Zahn,  Steier«« 
im  Kartenbilde  der  Helten  tom  8.  JTahrh.  bU  1600,  henmeg.  dnreh  d»  etdewl«. 
Landesarchiv.  Graz  1895.  20  Bl.  Querfol.  —  »2)  p.  Schwarz,  Die  ältere  geop. 
^itteratur  der  Araber  (Hettner,  GZ  1897,  137—46).  —  33)  C.  Nallino,  Al- 
for^'^^f^  •*  ^""^  remanlement  de  la  Ööographie  de  Ptoleme  (BSKhedir.  J»?«» 
l:  7^^K~Z.^^  ®-  S*»"»»  ^  opdageli«  •£  Nordkap  og  yelea  tü  Hit  ^ 
bar  (Norake  aSAarbog  Y,  1894,  Kri^inia). 


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V 


IMt  MholMtisolM  Zeit  SIS 

Dwina  kam,  sondern  bü  sum  KandaUz,  wo  die  natürliche  Grenae  awiaohen  dem 
karelischen  Strande  und  Lappland  let.    Die  TOH  ihm  enrCmleii  Terfinnen  aind 

Finnen  oder  Lappen,  die  in  Ter  oder  Turja,  d.  h.  Lappland,  wohnten.  Kurz  nach 
Ottars  Beiso  eignete  sich  der  König  von  Norwegen  die  Herrschaft  über  alle  Finnen 
(Lappen)  bis  zum  WeiTaen  Meere  an,  und  damit  grenzte  Norwegen  an  BjarmaUuid. 
Hanld  Oraafdd  focht  965  mit  den  BJanntem  an  dtt  Yina  (Dwina),  und  ao  wurde 
wuh  die  östliche  Seite  des  Weifsen  Meaoraa  entdeekt,  daa  aich  nun  als  Meerbusen 
erwies,  worüber  Ottar  noch  im  unklaren  war.  Aus  spaterer  Zeit  sind  noch  drei 
Beiaen  bekannt;  von  diesen  ist  diejenige  im  Jahre  1217  bemerkenswert,  weil  sich 
aus  dem  Bericht  ei^bt,  dafs  man  damals  schon  Ton  der  Dwina  bis  zum  eigent- 
liehen  Bufsland  reisen  konnte,  ins  Boich  Susdal,  an  einem  Nebenflüsse  der  Wolga. 
Später  beherrschte  Nowgorod  den  Handel  nach  der  Dwina  und  auf  dem  Weifsen 
Meere.  In  f  inmarken  nahm  der  Handel  einen  gröfseren  Aufschwung  seit  Gründung 
TOB  TardShus  1307.  Das  15.  Jahrh.  bringt  kriegerische  Seezttge  zwischen  den 
Bassen  und  Normannen.  1496  machte  der  rassische  Gesandte  Ithoma  mit  dem 
dänischen  Genndtcn  IMd  die  Beiae  Tom  WeUaen  Meere  tna  in  Sehiif  naeh 
Dänemark. 

Das  beste  Werk  über  die  Weinlandsfahrten  hat  Reeves 

35)  ge- 

scbrieben.  Die  photographische  Nachbildung  sämtlicher  den  islän- 
dischen Handschriften  entnommenen  Blätter,  die  uns  von  Weinland 
berichten,  dazu  die  Transskription  und  Übersetzung  ins  Englische  ge- 
statten dem  Leser,  sich  selbst  ein  unabhängiges  Urteil  zu  bilden. 

Ober  UDseru  ältesten  Geographen  Adam  von  Bremen  liegen 
mi  besondere  Stadien  von  Günther^  und  Bernard^  yor, 
m  denen  die  zweite  eingebender  and  genauer  ist,  aber  ttber  den 
Herden  Enropas  noeh  manehe  Fehler  enthält. 

Zur  Erinnening  an  die  tot  600  Jahren  erfolgte  Heimkehr  11 
PoIo'b  hat  Cord i er ^  einen  populären  Tortiag  über  den  venetiap 
nigchen  Beisenden  veröfiPentlicht  und  eine  BibUographie  aller  ge- 
ärackten  Ausgaben  des  Reisewerkes  beigegeben.  Einzelne  Unter- 
suchungen über  M.  Polo  liegen  mehrere  vor.  Sandle r^9)  weist 
zuerst  die  Quelle  für  die  Entstehung  des  Namens  Anianstrafse  in 
der  von  Eamusio  (Navig.  et  viaggi  II)  besorgten  Ausgabe  M.  Polos 
nach,  irrt  aber  in  der  geogr.  Festlegung  der  Strafse;  S.  Ruge*<*) 
weist  die  kartographische  Entwicklung  der  Anianstrafse  nach.  Col- 
lingridge*!)  bemüht  sich  vergebens,  in  Polos  Cipango  nicht  Japan, 
•ondern  Java  zu  erkennen,  und  wird  von  Krampf)  widerlegt.  Dazu 
irt  noh  ein  Artikel  der  Rivista*^)  zu  vergleichen.  Über  den  See- 
▼wkehr  der  Stadt  Kinsay  (Quinsay)  zur  Zeit  M.  Polos  ist  noch  ein 
Ton  Fr.  Hirt h^)  zu  nennen.   Derselbe  Verfiasser  hat  auöh 

A.  M.  Reeyes,  The  finding  of  Wineland  the  good.  London  1895.  PM 
1897,  LB  257.  ~  38)  Günther,  Adam  v.  Bremen,  der  erste  deatsehe  Qeo- 
f*Ph  (8llib.  K.  Böhm.  Gs.W.  Prag  1894).  —  3')  a.  Bernard,  De  AdtttO  BfO- 
ttensi  Qeogripho.  FaiitlSM.  M  1896,  LB  86».  —  H.Oordi«T,  Oentenaire 
laoc  Conference  faite  k  la  boc.  d'ßtudes  Italiennes,  18  d6c.  1 895.  Paris 

(7nT>  ^^•^»  S«P*'  —  ch.  Sandler,  Die  Anian-Strafse  u.  Marco  Polo 
ffli  1894,  401—8).  —  «)  8.  Enge,  Marco  Polo  and  di»  Anlan-Straba 

WobuB  LXiX,  1896,  138—7).  —  «)  0.  Oollingridge,  Cipango  not  Japan 
V««g.  Amer.  bist.  New  York  1893).  —  **)  G.  OoUingridge,  The  early  carto- 
P»Phy  of  Japaa  (QJBGS  London  1894,  III).  —  «)  F.  G.  Kramp,  Japan  or 
TT?;  Jf^  1895,  LB  660.  —  **)  Lo  Zipango  df  H.  Polo  (»fr. 

JjAw  VI,  20).  —  48)  ft.  Hirth,  üb«  den  Schiffsverkehr  von  Kinaty  «u 
«•  f olos  2nt  (rouig.Pto^  AnhiTM  ponr  tervir  k  l'Atnde  dt  riiittoiie  ...  de 

^^•ogr.  Jahrlnub  zx.  IS 


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SM  S.  Boge,  JDio  Litteifttor  lor  Getohichte  dor  £rdkafide. 

nach  chineBiBohen  Quellen  nachgewiesen,  wie  weit  die  KenntmB  c  sr 
Chinesen  über  die  Lander  des  Islam  reichte  ^^). 

Hirlh  gibt  den  Inhalt  «iaar  ehiBwiMhoi  Monographie  «b«r  dfe  Stidt  Hu 
tschoQ  (Polos  Quinsay)  aus  dfloi  Jahre  1274.  Über  die  Seefabrtskunst  wird  pm  % 
dafs  die  Schiffe  auf  dem  Meere  jeder  Gefahr  trotzen  unter  keiner  andern  Pflhn  ig 
als  der  Aichtung  der  Magnetnadel,  die  dem  aufmerksamen  Steuermann  sa  ,^ 
irehhi  «r  taiii«  Jimke  lenkfln  nnfa".  Wer  in  diMen  Bdiiftni  nach  fremdan  Lindl  m 
la  segeln  beabsichtigt,  der  inufs  in  Tschüan-tschon  (d.  b.  Sui-tung  —  Zaitun)  a 
See  stechen.  Tschao-Jn-kua,  der  Hafen-  und  Zolldirektor  von  Zaitun  'im  13.  Jahn., 
erwähnt  in  seinem  Werke  die  Häfen  Ton  Südarabien  (Hadramaut),  Mekrao,  er 
nnnt  Irak,  Bagdad,  seibat  lapahan  nnd  Boohara.  Afrika  nennt  er  Pi*no-y  b, 
Sansibar  Teeng-pa;  Spanien  wird  nach  der  Mnribit-Dynastie  der  Almorariden  Hi- 
lan-pi  genannt  und  Sizilien  (Ssu-tscbia-li-yeh)  als  eine  Felaeoinsel  im  Meinle- 
aeiohnet  mit  einem  feuerspeienden  Berge. 

Die  wissenschaftlichen  BergbeBteiguogen  in  älterer  Zeit  bit 
G  ü  n  t  h  e  r  ^'^)  zuBammengestellt. 

b.  Biographisches  Uber  Marino  Sanudo,  1334— 37» bat  de  la 

B  0  n  c  i  ^  r  e  *8)  veröffentlicht. 

c.  Mathemat.  Geographie.  A.  8 c h ü c k *9)  gibt  in  sein 3r 
Studie  über  den  Jakobsstab  Auskunft  über  Levi  ben  Gerson,  1287/118 
bis  1344,  der  den  Jabobsstab  zuerst  beschrieb  und  wahrscheinlich 
auch  der  Erßnder  des  Instruments  ist.  Mit  Regiomontan  begiaat 
nachweislich  die  Benutzung  in  der  Astronomie. 

d.  Nautik.  E.W.  D  a  hlgren  50)  hat  in  einem  Werke  Nordenr 
skiÖlds^^)  alles  zusammengestellt,  was  über  die  ältesten  Segelan- 
vdenngen  für  die  nordischen  Meere  niedergesohrieben  und  ge- 
druekt  ist 

Ba  handelt  sieh  snnachst  nm  kvne  Mitteilungen  über  die  Seefahrten  von 
Norwegen  nach  Island  und  Grönland,  wie  sie  in  den  isländischen  Sagas  (Olafsage, 
Landnamabuch,  Haukabuch)  enthalten  sind.  Auch  in  einer  Handschrift  der  Kgl. 
Bibliothek  su  Stockholm,  „Kung  Valdemara  jordebok*S  ava  dem  18.  Jihrh.  im 
Segelanweisungen  enthalten.  Das  eind  die  Toiliafer  der  Seebticher ,  die  man  bis 
ins  14.  Jahrh.  zurückführen  kann.  Dae  üteate  tat  daa  von  JL  Keppmun  1876 
herausgegebene  „Seebuch". 

e.  Kartographie.  Zum  richtigen  Verständnis  der  Kompafe- 
karten  haben  ganz  besonders  beigetragen  die  Untersuchungen  H. 
Wagner852-53)  in  demselben  Sinne  diejenigen  Steg  er  s^).  EiM 
besondere  Studie  über  den  geographischen  Inhalt  der  berühmten 

l'Aaie  Orientale,  rtd.  par  G.  Schlegel  et  H.Cordier.  Leide  1896).  —  ^  Fr.  Birth, 
Die  Lander  dea  Islam  nach  chines.  Quellen.  Leiden  1894  (T'oung-Pao,  Suppl.  2^ 
vol.  V).  —  *7)  JB  GQsMünchen  f  1894/95,  51.  PM  1897,  LB  248.  —  ^J'^J^ 
Ron  eiere,  Lettroe  et  memoires  de  Marino  Sanudo  l'ancien,  1334—37  (www- 
thiqne  de  l'ieole  dee  chartes).  Nogent-le-Botrou  1895.  —  *»)  A.  S«^^«*'  TT 
JakobasUb  (JB  QGsMünchen  1894/96).  PM  1897,  LB  20.  —  «>)  E.  W.  Daiu- 
gren,  Om  forntida  seglings- anvisningar  fdr  de  nordiska  farvattnen.  Stockholm 
1896.  40.  PM  1897,  LB,  Sept.  —  61)  «A.E.  N or d enskiöi d,  Bidrag  tdl  bjo- 
kartonae  oeh  sjSfartens  äldsta  historia.  Stockholm  189«.  —  «)  H. 
Entwickclung  der  Seekarten  (a.  Katalog  der  Ausstelinng  des  XI.  D.  Geogr.-iap  »u 
Bremen  1895).  PM  1895,  LB  656.  —  53)  h.  Wa-ner,  Das  BäUel  der  KompW" 
karten  im  Lichte  der  Qesamtentwickelung  der  Seekarten  (Vh.  XL  D.  G»^p-"^?Jf 
1895,  68-87).  PM  1896,  LB  357.  —  «-)  E.  S teger,  üatewifltomg»  X 
Seekarten  des  Mittelattera  auf  Gnmd  der  kartometr.  Methode..  QflttiDgaB  ww- 
PM  1897,  LB  288. 


Dm  ZaiUUar  dtr  groJaen  Entdeckmigtta. 

katalanischen  Karte,  soweit  Ostaaiea  in  Frage  kommt,  hat  Cordier*) 
geliefert.  Eine  Sammlung  alter  See-  und  Weltkarten  (Pisani,  Dulcert, 
Mecia  de  Viladestes ,  Soleri)  bat  G.  Marcel in  photographischen 
NachbildaDgen  veröffentlioht.  Endlich  hat  Desimoui^^)  Visconti- 
SanatoB  Karte  von  Palästma  beaohriebeii. 

V.  Das  Zeitalter  der  groreen  Entdeckungen. 

A.  EntdeokungsrelMiu 

L  Di»  Pwfugiesm  auf  dm  Seewege  naeh  BiäSen. 

An  erster  Stelle  sind  hier  die  Arbeiten  zu  nennen ,  die  aus  Anlals 
der  fünfhundertjährigen  Feier  der  Geburt  des  Prinzen  Heinrich  des  See- 
fahrers erschienen 58— 63j  Beazley  und  Prestage^^)  haben  A z u - 
raras  Chronik  der  Entdeckung  und  Eroberung  von  Guinea  zum  ersten 
mal  in  englischer  Übereetzung  herausgegeben.  Die  nautischen  Arbeiten 
der  Portugiesen  und  ihre  Hauptvertreter  hat  Sousa  Viterbo^^) 
geschildert.  Danach  hat  es  eine  nautische  Schule  in  Sagres,  wovon 
inmMr  noch  gefabelt  wird ,  niemals  gegeben ,  es  gibt  oatttrlioii  «Höh 
kfline  ürkande  darüber.  Die  wisseDSobsftUdian  Studien  wurden  an 
der  üniTersitiit  Idsaabon  gemaDfat,  von  der  Prins  Heinrieh  Protektor 
w.  Auob  Danrera^  hebt  seine  Geschichte  der  Portugiesen  in 
Indien  mit  Heinrich  dem  See&hrer  an;  doch  ist  die  Angabe  der 
beaatzten  Quellen  mangelhaft,  die  dentsdie  Litteratur  wird  Termilst. 
Aus  einem  authentischen  Dokument  hat  D.  die  Namen  und  Zahl 
der  Schiffe  Qamas  richtiggestellt.  Roque  da  Oostas^'O  Arbeit 
über  die  diplomatischen  Beziehungen  Portugals  mit  dem  Orient  nm- 
fafst  die  Zeit  von  1498  (Gama)  bis  1548  (Castro)  und  hat  zahl- 
reiche Urkunden  von  Albuquerque  an  benutzt,  ist  aber,  wie  es  in 
der  Natur  liegt,  mehr  historisch  als  geographisch  ergiebig.  Die  Bei- 
tr^e  zu  der  Geschichte  der  einzelnen  Entdeckungen  und  der  leiten- 
deo  Persönlichkeiten  sind  im  folg.  chronologisch  geordnet.    Eine  alte 

/^H.Oord!er,  L'KxtrIme  Orient  dans  ratlas  eatalan  de  OhtrieeV.  (Bebirt. 

««Mr.  1895,  19).    PM  1897,  LB  239.  —  ö6)  q.  Marcel,  Choii  de  cartet  et 

M  nappemondes  des  XIV«  et  XV«  sifecles.  Paris  1896.  —  67)  «c.  Desimoni, 

Ujt  Carta  di  Terra  santa  (L  sec.  14.  n.  arch.  d.  Stato  d.  Firenae,  Marino  Sanuto 

ePietroTiMoiti  (Awh.  etor.  Ital.  XI,  ser.  5,  p.241).  —  «»)  »Alfr.  Alvet ,  Dom 

Henrique  o  Infante.  Porto  1894.  JRGS  London  1895,  V,  187.  —  59)  c.  R.  B e  az- 

jey^,  Prince  Henri  the  navigator.  N.  York  u.  London  1896.   PM  1897,  LB  265.  — 

2  M.  Barradas.O  Infante  D.  Henrique.  Liaboa  1894.  —  ")  Prince  Henry 

«•Navigator.  JBGS  London  1894,  lU,  888—408.  —  «)  B.  G»yL  Bonrne, 

l-nnce  Henry  the  navigator  (Yale  Rev.,  Angiwt  1894  [GOeraland,  Ohio]).  PM  1897, 

266.       63)  «0  Infante  D.  Henrique  e  a  arte  de  navegac.  dos  Portug.  (Ann. 

Vnb  milit.  naval,  Liaaabon  1894,  p.  21).  —  ^)  Qomea  £annea  deAzurara, 

ihe  cronieto  of  fhe  diaooy.  vaA  eonquest  of  Qninea,  voL  I  (p.  1—40).  H»klnyt  8., 

TO'-  aCV.  London  1896.  —  W)  Sousa  Yiterbo,  Trabalhos  nauticoa  dos  Portu- 

gew«  DOS  seculos  XVI  e  XVIL    Lisb.  1890  u.  94.  —  6«)  Fr.  Ch.  Danvers, 

«•  portuguese  in  India  being  a  hiatory  of  the  rise  and  deciine  of  their  eaatern 

London  1894.  S  vol.  —  <^  0.  Boque  da  Costa,  Hiatoiift  daa  relafiet 

n  tr!?;^**  Povtogd  no  oriittt«  (BSG  LiiMbon,  18«  Mrie,  no.  12,  Liab.  1804, 
P.  1069-1154). 

15» 


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St8  8.  BugOi  Die  Xattentur  «ur  OMohiehte  der  &dkiuide. 

französische  Übersetzung  von  Ca'  da  Mostos  Guineafahrten  h  t 
Schefer^)  veröffentlicht.  Die  dazu  gegebene  Einleitung  bei  t 
aber  die  Frage ,  wer  der  eigentliche  Entdecker  der  Kapverden  g  i* 
Wesen  sei,  nicht  auf.  Auch  ist  es  dem  Herausgeber  auÄer  Zweif«  I, 
dals  die  Kaoflente  Ton  Dieppe  seit  dem  14.  Jidub.  Handelskento  • 
an  d«r  Kttste  Ton  Gninea  gehabt  haben,  ürlnuidliohe  Bat^  dtfi  r 
gibfs  bekaDotlieh  nieht  L.  Oordeiro^^O)  gibt  Nadirioht  itt 
dem  letsten  durch  Diogo  Oao  errichtetea  Wappenpfeiler  und  ttbr 
die  sterbliohen  Vberreste  Ghunas.  Peragallo^^)  hat  den  berfibrntfa 
Brief  König  ManueiBy  1505,  an  den  spanischen  König  neu  druck«  q 
laaien.  Rodrigues  d'Oliveira^^)  und  Baldaque  da  SiWa'*'] 
behandeln  noch  einmal  die  Entdeckung  Brasiliens  durch  Cabral,  150 ), 
und  teilen  dabei  das  Tagebuch  des  Vaz  de  Caminha  Tom  21.  ApiU 
bis  1.  Mai  1500,  die  Hauptquelle  für  diese  Entdeckung,  mit.  En  i- 
lieh  hat  Cordeiro*^^)  noch  einen  bisher  nicht  bekannten  Beridit 
über  den  Verlast  von  Ormoz  veröffentlicht. 

2,  Dü  EMuhmg  JmmkoB  und  JCobmhut* 

Dae  wichtigste  und  nmfassendete  Werk,  die  Toa  der  italieaifldiiA 
B^gierung  heraoflgegebene  »yBaocelta"!  iit  im  ABgemeineo Teile  (b.0.) 
eiDgehend  behandelt.  Die  einseben  Abhandlungen,  Studien,  Werks 
werden  darum  hier  nicht  wieder  aufgefiüirt. 

a.  Die  angeblichen  Vorlftnfer  des  Kolumbus.  Es  rnuis 

einen  eigenen,  romanhaften  Reis  gew&hren,  in  alten  Sohrifteo  uiui 
Überlieferungen  den  AndeutttUgen  und  Spuren  nachzugehen  von 
abenteuernden  Seeleuten,  die  yor  Kolumbus  schon  das  Gestade  der 
Neuen  Welt  erreicht  haben  sollen.  Wenigstens  finden  sich  immer 
noch  eine  Anzahl  von  Schriftstellern,  die  dergleichen  Fabeln  für 
Wahrheit  ausgeben  möchten,  und  andere,  die  sich  für  verpflichtet 
halten,  dergleichen  Gerede  wissenschaftlich  zu  widerlegen.  Ganz 
allgemein  stellt  die  Frage  und  verneint  sie  Jouan 

75).   Mit  den 

Ansprüchen  der  Chinesen  beschäftigen  sich  Masters^^),  der  sie  fÄr 
berechtigt  hält,  und  N  o  c  e  n  t  i  n  i  77).    Beachtenswerter  ist  die  m 


•)  Ch.  Schefer,  Relation  des  voyages  ä  la  cote  occidentale  d'Afrique  ^'^^ 
d«  OtL*  da  Mosto  1455—57.  Paris  1895  (BibL  de  Toyagea  anciens).  PM  IS»» 
LB  363.  —  60)  L.  Gordeire,  0  lütimo  ptdrio  deDiogoOlo  (BSdLisb.,  U  ser., 
no.  11,  Lisb.  1895).  PM  1897,  LB  251.  —  ^  L.  Cordeiro,  Os  restoa  de 
Vaaoo  da  Gama  (BSG  Lisb.,  15.  aer.,  no.  4,  Lisb.  1896).  —  ^i)  P.  Peragall». 
Carta  d«  el  ni  D.  Manuel  ao  rei  cathoL  narrando-lhe  as  viagens  portag.  a  IndjA 
1500—1605.  Beimprem  sobn  a  prototypo  d«  1606,  vertida  e  annotada.  Luö. 
1894.  40.  —  72)  Jos«  A.Eodrigues  d'Oliveira  Catramby,  Descobr.  do  Brtiu 
om  1600  (BeT.SÖ.Eio  de  Janeiro  1895,  XI,  3—74).  —  73)  Baldaque  da  SilTi, 
0  dMonbr.  do  Braail  per  P.  A.  CabraL  LUb.  1892.  PM  1895,  W  «J»:. T 
L.  Oordeiro,  Quart»  «eataMfio  do  dtM^*  da  bdia.  Contrib.  de  S&.Lisi'. 
Batalbas  da  India.  Como  so  perdeu  Ormaz.  Lisb.  1896.  —  75)  h.  Jouan,  Chr. 
£°lojab,  a-t-ü  eu  des  prßcuraeurs  ?  (Congr.  Internat.  Amör.  IX,  887--89).-' 
"2  ».  J.  Xaattra,  Did  a  Cbinaman  discoyer  America?  (BGSOriitoi»  l»», 

arr/l'-  r  »••«««i,  l*  iooperta  d.  AmI«  attrib.  ü  (S^  (OwT- 

Gltal.  I,  812— SS). 


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Das  Zeitalter  der  groüMn  £ntdeekimgai. 


989 


Oldhara'^' aufgeworfene  Frage,  ob  die  auf  einer  Karte  von  A. 
Bianco  von  1448  südwestlich  vom  Grünen  Vorgebirge  gezeichnete 
und  mit  einer  Inschrift  versehene  Küste  als  Anzeichen  einer  wirk- 
lichen Entdeckung  Südamerikas  zu  gelten  habe.  Batalha-Reis^^) 
Btimmt  Oldham  bei;  aber  die  Gegenbeweise  Erreras®^*^  sind 
doch  gewichtiger.  Über  die  aogebliche  Entdeckungsreise  des  Polen 
fikohnii  wbnitst  liöh  eme  Arbeit  Stomui^.  Am  meittoii  lieeoliäftigt 
mao  neb  »ber  noch  mit  Alonso  Sanohes,  dem  spamsoben  See- 
vannei  der  auf  seinem  Totenbette  dem  Kolumbas  das  GebebuuB 
flhmr  Landentdeekang  im  Weeton  anTortrant  baben  soU^^).  Anob 
diefranigaisebew  Ansprttebe  für  eine  bereita  1488  erlbigte  Bntdeokong 
Mmeiikas  durch  JeanCousin  sind  wieder  mebr£acb  erörtert 
«Ofden,  doob  bat  wobl  die  beste  Lösung  im  verneinenden  Sinne 
Bonci^re  gegeben. 

Gambier^)  stellt  Jean  Conain  als  den  wirklichen  Entdecker  hin,  Duro^) 
erklärt,  oor  der  Kartograph  J.  Conain,  um  1570,  sei  eine  historische  Persönlich- 
kiit,  joicr  nieht  Boii«itr«>B)  mdlieh  erklirt:  Le  fimeaz  Jean  Coatfai  de  la 
Ugende  Dieppoise  n'est  donc  qne  le  maltre  d'^ttipage  du  capitaine  de  GonneTille, 
et  8ft  cftmpag:ne  de  1488 — 89  est  an  r^alit*  la  catnpagne  de  l'Espoir  de  1503 — 05. 
Die  Überlieferung  in  Dieppe  habe  also  die  >'ahrt  GonneviUes  1503  auf  Jean  Cousin 
U88  iirtlattdh  flb«rtCH«a. 

Dsb  Portugiesen  tot  Kolumbas  die  Kttsto  Amerikas  erreiobt 
bibeo,  bemttbt  Mi  do  Ganto^  su  beweisen.  Danaob  soll  König 
Johann  II«  Ton  Portugal  sobon  Ende  1491  oder  Anfang  1498  den 
Pedro  de  Baroelloe  und  Jofto  Fernandos  Labrador  auf  Landent- 
deckung  aasgesendet  baben.  Layrador  Ist  danacb  natQrliob  der  Ent- 
decker Labradors.  Auch  die  Bretonen  werden  von  Templer 
als  Vorläufer  des  Kolumbus  empfohlen.  Vielleicht  gehört  auch  das 
Werk  Feyrol8^^)bierher.  Endlich  sei  hier  noob  die  siemliob  un- 
bedeutende Schrift  von  Velesö2^  erwähnt. 

b.  Bibliographien  über  Kolumbus  und  seine  Zeit 
und  Kritiken  zur  Kolumbuslitteratur.  Die  hierhergehörige 
neue  Litteratur  ist  wiederum  sehr  fleüsig  gesammelt  und  kurz  be- 

^  H.  T.  Oldh  am ,  A  new  light  on  the  discovery  of  America  (OJ  London 
IV,  356—64).  —  »)  H.  T.  Oldham,  A  Procolnmb.  diaeov.  of  Amer.  (GJ 
London  1895,  V,  221—39).  PM  1897,  LB  259b.  _  80)  j.  Batalha-Reis,  Tho 
wpposed  discov.  of  South  Amer,  before  1448  (QJ  London  1897,  IX,  185—210).  — 
^0.  Brrera,  Deila  carta  di  Andrea  Bianco  del  1448  e  di  una  supposta  teoperta 
Jel  Brasiln  nel  1447  (M«n.  Seital.  V,  pt.  1»,  SOt— 96,  Rom  1895).  PM  1897, 
LB^2  4  0.  —  82)  C.  Errera,  in  BSGltal.,  ser.  III,  vol.  X,  122—25  (1897).  — 
)  Q.  Storni,  Johannes  Skolvus  (Norsk  bist.  T.,  2  E.  V,  385  — 400).  — 
^  Daro,  La  tradioion  de  Alonso  Sanchez  de  Uaelvai  descnbridor  de  tfema 
IJit^o^Tiitas  (BBAc.  hist.  189S,  yol  XXI,  8»).  —  «)  •Loronao,  Colon  y  Alonso 
öjticliez.  Jerez  Pareja.  1892.  —  88)  «c.  Gambier,  The  true  discov.  of  America 
(The  fortnightly  Kev.,  London  1894,  Jan.).  —  ^)  F.  Duro,  Juan  Cousin,  yerda- 
dwo  deMnbridor  de  Ämirica  segun  el  capitan  ingles  Gambier  (BSG  Madrida  1894, 
AXXVI,  84—91).  —  Qh.  dt  la  Roncifcr«,  Les  nayigatioDs  fran^aises  an 
AV«8iecle  (BG  hist.  et  descr.  1895,  183—200).  —  ^9)  *E  do  Canto,  Quem 
JTO^o  nome  ao  Labrador?  Ponta  Delgada  1894  (GJ  London,  Febr.  1897,  198).  — 
*^  Tempior,  Les  Bretons  en  Am^rique  avant  Chr.  Colomb  (Ann.  Brat  1894» 
ti»")  — •^)*J.Feyrol,  Lea  fraa^aia  en  Am4rique.  Paris  1894.  —  «)fi.YaUa, 
^Abr.  pneobBb.  da  la  AmMoa.  Faria  1894.  PM  1896,  LB  869. 


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230  8.  Bng«,  Die  Idttoratiir  mr  Oeaddelite  der  Bidkundt. 

sprochen  von  K.  H  ä  b  1  e  r  93-  94).  Einen  beschreibenden  Katalog  der 
berühmten  Kolumbusbibliothek  in  Sevilla  haben  Arboli  und  Fa- 
ra  u  d  0  9ö)  veröffentlicht.  Eine  scharfe  Kritik  gegen  die  von  der  Spa- 
nischen Akademie  bearbeitete  Bibliographie  führt  Harries e^ö.e?), 
Persgallo^)  wendet  sich  gegen  die  antikolumbische  Schule  der 
spanudieii  ÖeBohichtsforschung.  Fastenrath^)  beschreibt  als 
Verehrer  die  spaniBohe  Zentenarfeier  1892  und  gibt  mit  Vergnügen 
lange  Aussüge  aus  dem  Wortwdiwall  der  Beden  und  Gesänge.  Dabin 
gehört  wohl  auch  GiamberinilOO), 

0.DieEntdeekung8ge8chichtederNeaenWeli€r8liwn 
mnfiuBende  Werke  fehlen;  man  hat  ee  mehr  mit  einzelnen  U]lie^ 
suchungen  zu  thun,  die  wie  Nachzügler  der  Zentenaxfeier  endieiinik 
Thachers^oi)  ^^fi^  könnte  dem  Titel  naoh  ale  dne  nrntiimf^m 
Arbeit  erscheinen,  verliert  sich  aber  fast  in  Mbliogra^usohen  üntw- 
suchungen  über  die  Coemographiae  introdactio  und  steht  nicht  auf 
der  Höhe  der  Forschung.  Die  Werke  von  Adams^OS)  und  Ferr^^W) 
sind  mir  unbekannt  geblieben.  Mehrere  Arbeiten  beschäftigen  sich 
mit  den  Verdiensten  einzelner  Stände  und  Orden  am  die  Entdeckung 
Amerikas.  Kayserling  104)  führt  die  Juden  ins  Feld,  Man- 
donnetiOö)  jjiit  mehr  ßecht  die  Dominikaner,  Thwaites^O^  die 
Jesuiten. 

Mit  einzelnen  Schriften  und  Berichten  über  die  Entdeckungen 
ans  dem  16.  Jahrh.  befassen  sich  folgende  Abhandlungen:  GaffarepOT) 
hat  die  sweite  Dekade  von  Peter  Martyr  übersetzt  und  erläutert; 
Herkell«»)  hat  eine  gründlich  e  Studie  über  die  kleine  Flugschrift 
„De  insolis  nnper  inventis''  veröffentlicht;  K.  flä  blerio^j  hat  das 

^  K.  Hlbler,  Die  Colnnbui-Litteritnr  d«r  Jnbiläamflseit  (Sybel,  Hiitor.  S. 
1890,23 1-5 8).  —  94)  K.  Häbler,  in  d.  JB  der  Geschichtswissensch.  1893-96. - 
'»)  8.  Arboli  y  Faraudo,  Bibliotöca  Colombina.  CaUlogo  de  sua  übros  impresos, 
8  tom.  Sevilla  1888,  91,  94.  —  W)  (h.  Har risse,)  Pro  Acadexnia  Hispaniewi 
(Rev.  crit. Paria  1895,  25.  Müra).  —  «)  (H. Harrisse,)  Opera  miaora.  Christophe 
Colomb  et  les  acad^midens  espagnols.  Paria  1894.  —  «)P.  Peragallo.Dis- 
quisizione  Colombine.  I.  La  nuora  scnola  anticolombina.  Lisb.  1893.  - 
^  J.  Pastenrath,  Christoph  Oolunabus.  Studien  zur  span.  vierten  Zentenar- 
ftier  der  Bntdedrangr  Amerikas.  Dresden  u.  Leipzig  1895.  —  i«»)  »A,  Giaa- 
ioi7t°\J  ^'  «  ^  IV.  Cent.  deUa  scoperta  d'Ameriea.  Bologna  1894.  - 

•w  w  1.  '^^^'^^^r,  The  continent  of  America,  ita  discoverv  and  its  baptism. 
».York  1896.  PM  1897,  LB.  —  108)  »Ada ms  and  Wood,  Columbus  and 
hi8  discoTerjr  of  Auer.  Baltimore  1898.  —  »W)»S.  Ferr6,El  descabr.  de  Anariei. 
Sevilla  1893.  —  104)  m.  Kayserling,  Chr.  Colamlm  und  der  Anteil  der  Judea 
aa  den  span.  und  portug.  Entdeckungen.  Berlin  1894.  PM  1895,  LB  666.  - 
^oL        Mandonuet,  Lea  dominioains  et  la  d^couverto  de  l'Amirique.  Pari» 

A  —  ^        Thwaites,  The  Jesuit  telatieai 

1  «in  Travels  and  explorationa  of  the  Jesuit  Miss,  in  N.  Franc« 

▼▼TOT      •  I-  ^^^^'^  1610—13.  Cleveland  1896.    Bez.  in  B.Ainer.  GS. 

UTin.  428—31.  N.York  1896.  —  W)  »p.  Gaffarel,  Pierre  Martyr,  De 
orfte  novo.  Draxitaie  dfeade.  Tndute  du  latin  avec  notes  bist  et  göogr.  (Be^. 
oonrgmgnonne  de  l'enseignement  sup^rieur.  DijoB  1895).  —  !<»)  C.  Merkel, 
ilu'^fi'Z?  insulis  nuper  inventis"  del  mossinese  Nicolo  Scillacio,  confrontato 
1RQR  ^5*  »iMioni  del  secondo  viaggio  di  Cristoforo  Colombo  in  America.  Mailand 
Die  N^JJ^^VV-  1897,  LB.  -  «»)  K.  Hibl", 

Die  Neuwe  Zeitung  au  Predig  Land  im  Fttfsfl.  Pnggicecliflii  Awhif  (KM  M 


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Du  Zeitalter  der  gtoXeen  Entdeckongen.  281 


Bätsei  der  „Neuwen  Zeitung  aus  Presilg  -  Land''  glücklich  gelöst, 
indem  er  im  Fürstl.  Fuggerscheo  Archiv  eine  Kopie  des  Briefes  ge- 
funden hat. 

B«  bt  der  dntMhe  Berieht  einee  Weleerteben  Hindeleegfatea  tnf  Meder», 

der  über  Antwerpen  naeh  Deutschland  gelangt  und  in  Augsburg  gedruckt  worden  ist. 
Darch  den  deutsehen  handschriftlichen  Text,  den  Häbler  gefunden  hat,  ist  be- 
wiesen} 1)  daTs  es  sich  nicht  am  eine  Übersetzung  aus  dem  Italienischen  handelt, 
wie  mn  Mäher  amiahm)  8)  dab  der  Brief  dem  Jahre  1614  aagehSrt;  denn  dae 
im  Druck  ausgelassene  Jahr  ist  in  der  Handschrift  bestimmt  angegeben:  „Wifst, 
dafs  auf  d.  12.  Okt.  1514  ein  Schiff  aus  PresilUandt  hier  angekommen  ist." 
£s  betrifft  die  Expedition,  die  von  Nuno  Manuel  und  Cristobal  de  Uaro  ausgesandt 
wv,  am  die  OstUste  SfldamerikM  tbw  dto  LaplatamH&dnng  hinaus  hie  naeh  Fiata» 
fodeD  Utt  SU  entdeeken. 

Damit  ist  auch  hewieioiii  dtSkf  in»  Hagnei^^)  bereits  gesagt 
btte,  die  Neawe  Zeitung  keine  Besiehnng  zu  den  Reiaeik  Veepno- 

m  hat. 

d.  Schriften  des  Kolumb  us.  Der  Brief  des  Entdecken  Tom 
Jahre  1493  ist  nach  dem  alten  Pariser  Drucke  von  1493  von  Ni- 
cholson^^i)  herausgegeben;  ebenso  ist  auch  der  spanische  Brief ^^2) 
an  Luis  de  Sant'  Angel  neu  veröffentlicht.  Über  den  ersten  Brief 
ist  Doch  ein  Aufsatz  von  Harrisse  ^^^)  zu  vergleichen.  Das  Schiffs- 
tagebuch der  ersten  Reise  nach  der  Neuen  Welt  hat  Mar kham^^*) 
ins  Englische  übersetzt,  erläutert  und  mit  anderen  Dokumenten,  die 
sich  auf  Caboto  und  Cortereal  beziehen,  herausgegeben. 

e.  Biographien  des  Kolumbus.  Eine  nicht  hervorragende 
Afbeit  hat  Fo  umier^^)  verfafst;  eine  besondere  Tendenz  verfolgt 
XarconeUe).  neue  italieniidie  Idtteratur  Aber  Kolnmbmi  ist 
m  0.  Merkel  in.  118)  besprochen. 

f.  Geburtsort  und  Familie.  Hier  nad  nur  einige  kleinere 
ßcbriften  von  Boquet"^),  Florentino^),  Centurini^^l), 
Saoninoisö),  Jezzi»«),  Olcere«*)  und  Harrisae»»)  aufoa- 
fthnn. 


18»6,  352—68).  PM  1896,  LB  365.  —  n«)  L.  Hugues,  Sulla  relazione  tra  la 
JmZeytung  e  il  terzo  viaggio  di  A.  Vespucci.  Casale  1894.  PM  1896,  LB  366.  — 
^)  ColunbuB,  Epistoladeineolis  noviter  repertii.  Phetolithogr.  reprint  of  the 
Pans  ed.  1493.  Issued  with  introd.  by  E.  W.  B.  Nicholson.  London  1893.  — 
^  The  spsnish  letter  of  Luis  de  Bant'  Angel  1493.  Reprint  in  facsimile  w. 
«»■•lat,  ed.  from  the  unique  copy.  London  1891.  —  118)  •Harrisse,  The 
«ttly  Paris  editien  of  Colunbua'e  first  „Epistola"  (ZentralM.  f.  Bibliethekeweeen, 
J^ipzig  1893).  —  114)  Cl.  R.  Markham,  The  joumal  of  Columbus  (during  his 
first  Yoyage  1492—93)  and  documents  relating  to  the  voyages  of  J.  Cabot  and 
w.  Oertereal.  Transl.  w.  notes  and  an  introduction.  London  1893.  Hakluyt  Soc. 
Tol.  86.  -  Ui)  A.  Ponrnier,  Biet  de  la  vie  et  dee  voyagei  de  raniial  C.  Co- 
lomb.  Paris  1894.  PM  1896,  LB  6«4.  —  "8)  A.  Marcone,  Vita  e  questioni 
appendice sulla glorificazione  religiosa  dell' Eroe.  Sienal893.—  "7)C.  Merkel, 
wWofoTo  Colombo  e  i  lavori  della  K.  commis.  Colorab  (Eiv.  stor.  Ital.  1895,  XII, 
101-88).  —  c.  Merkel,  Aneora  di  aleuii  stadi  intomo  a  C. Oolmabo  (Aieh. 
•w.  Ital.  XI,  629—54).  —  IW)  »Roquet,  La  famille  de  C.Colomb  (BSG  Anvers 
«94,  XVm,  3),  —  120)  »Florentino,  Ä  mulher  de  Colombo.  Lisb.  1892.  — 
^h.  Centurini,  Cogoleto  non  e  la  patria  di  C,  Colombo.  Genua  1894.  — 
j^^S.  Saonino,  latomo  alla'  patria  di  C.  Colombo.  Savona  189S.  — 
)  0- Jozzi,  La  patria  di  C.  Colombo.  Pisa  1893.  —  ^W)  »j.  o  1  c  er  e,  Cenni 
«or.  intomo  aUa  patria  diC. Colombo.  Eom  1893,  —  »a6)a..  flarriBse,  Colomb 


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■  i.. 


232  S.  Roge,  Die  Litteratur  zur  Getchiohte  der  fitdkniidfl. 

g.  Jugend  und  Studien  in  Italien.  Einzelne  Irrtümer 
»DB  dem  Leben  des  Eblombiu  werden  von  D  e  1  g  a  d  o  126)  berichtigt.  Die 
Fragen  ob  Kelombiu  in  Eftvia  studiert  habe,  erörtert  Codarai«?), 


-  r^'  ^v^^^Jä'^«»»»  Portugal,  KolumU'iUBdToscanelli. 

Die  Ankunft  des  Genuesen  in  Portugal  erörtert  Peragalloi^öl 
aber  er  kommt  bei  seinem  Mangel  an  unparteiischem  AbwSgeo  dar 
widerstreitenden  Nachrichten  zu  keinem  befriedigenden  Eigebois. 
Die  Beziehungen  zwischen  Kolumbus  und  ToscaneUi  werden  m 
Harri8Bei29)  und  CarlsoniW)  bebandelt. 

i.  Kolumbus  in  Spanien  und  seine  Reisen.  Zwei  Sehriftan 
befeesen  sich  wieder  mit  der  Frage,  welche  Insel  Kolumbus  zuerst 
betreten  habe.  R  e  d  w  a  y  131)  entscheidet  sich  für  Samana,  M  i  1  e  t  o  i«) 
für  Aklie,  beide  aber  überzeugen  uns  nicht.  Die  Akten^SS)  des  Pro* 
zesses,  den  Diego  Colon  gegen  die  spanische  Krone  führte,  aus  denen 
Navarrete  früher  bereits  Auszüge  mitgeteilt  hatte,  sind  vollständig 
veröffentlicht.  Der  Inhalt  bezieht  sich  nicht  blofs  auf  Kolumbus, 
sondern  bringt  auch  zahlreiche  Angaben  über  seine  Zeitgenossen, 

?%*v^"ii?^®"*^  ^'^^«^^ö^  ÖJöda,  Vespucci,  de  la  Cosa,  ßastidas, 
de  SoliB,  Gomez,  Guerra,  de  Lepe,  Loaysa,  Nienesa,  Niüo,  die  Pinzonen 
U-a,  Der  Todestag  des  Entdeckers  ist  nun  endgültig  durch  Duro^) 
MigeBtent.  Li  der  handsehriftlichen  Chronik  des  Jose  de  Vargas 
Fonoe,  die  die  Zeit  vom  8.  Februar  1490  bis  1518  omialBt,  heÜBt 
die  auf  Kolumbus  besOgUohe  Stelle:  Bl  Almirante  Gol<te,  qm  deecobrio 
las  Ittdias  y  otras  mucfaas  tierras,  mono  en  esta  viUa  (Valladolid), 
mierooles  vispera  de  la  Ascension,  20  de  Mayo  de  506.  EoterroBe  es 
San  Francisco,  en  la  capilla  de  Luis  de  la  Gerda,  en  la  Cslacrt» 
(Uaustra)."  Kolumbus  starb  also  am  Vorabend  (vispera)  des  Himmel- 
fahrtsfeates,  aber  nicht  am  Festtage  selbst,  wie  die  „ffistorie«  wid 
liäs  Casas  irrtümlich  angeben. 

k.  Ferdinand  Kolumbus.  Die  eheliche  Geburt  desselben 
bemüht  sich  MarconelSö)      beweisen.  Aber  seine  Gründe  sind  nichtig. 

1.  Die  kleinen  Entdecker  in  der  Neuen  Welt.  Im 
Vordergrunde  stehen  die  Arbeiten  über  Giovanni  und  Sebastian 
^i«>to.  Das  Dunkel,  das  über  ihren  Entdeckungsfahrten  schwebte, 
Oßginnt  deh  etwas  mehr  zu  lichten,  seitdem  man  gewagt  hat,  die 

n'est  pas      i  Savone  (Ber.liirt.  Ptrigl892,  Nov.,  Dea.).  —  »6)  P.J.Delftd«, 

NotM  de  actualidad  (Congr.  Intern.  Am.  IX,  241-52).  -  "7)  *A.  Codara,  La 
iradmone  dl  0.  Colombo  scolaro  in  Pavia  e  Nicolo  Scillacio.  Treviglio  1894  (Riv. 
S^o^i,  '  —       P.Peragallo,  Diaquisizioni Coiombine.  U  u.üi. 

goca  den  arriTo  dl  Oatombo  in  PortogalU.  L»b.  1894.  PM  1897.  LB  .a64.  - 
«nn    n  1  'u^"®'  etToacanelli  (Rw.erit. Paria  1893).  —  1«)  B.  Carl- 

vL  «ti  T  i  ,  "^"^^  ToscaneUi  eller  frSgan  om  prioriteten  af  iden  om  en  vestlig 
v^tra  todfa»  (Ymer  1892,  XU,  187-97).  -  wi)  j.  w.  Redway,Tiie  fir.t  land- 
dS^Am«^^  .r^^'  (N**-ÖMag.  1894,  VI,  179).  1  1«)  L.  de  Mileto,  Dwcobr. 

.1^4^     P:  267—312).  —  MS)  Coleccion  de  docum.  med. 

De  L  »iJr^?"'«  t'"  P^b^-  real  ao.  de  la  hist.  Tom.  7  u.  8. 

düld?i!!r  ^}^''-  ^^^''^  i892  u.  94.  —  134)  C.  P.  Diiro,  Noticiaa  dd 
STla  bist   m1  •/  «ntttnnniento  de  Cr.  Colön  en  YOlMäm  (BRAa 

J  iona  krt       n®^^^  44-46).  -  135)  a.  Marcone.  L'auteriÄ 

^  Cwia  nella  naseiU  di  Doa  Fenuuido  Oolombo.  Si«»  l»»*» 


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Dm  Zeitalter  der  groüien  Batdeeknngiii.  838 

unberechtigten  Ansprüche  des  Sohnes  Sebastian,  der  sich  gern  den 
Entdeckerruhm  des  Vaters  aneignen  möchte,  rücksichtslos  zurück- 
zuweisen. 

Tardttcci^^^— Tsrharrt  noch  auf  einem  alten,  unhaltbaren  Standpnnktey 
wnrad  Harr If         iamer  entoeblidaiier  fOr  dia  Verdienata  daa  Yatara 

Giovanni  eintritt.  Über  die  Ansichten  der  beiden  Gegner  in  dieser  Frage  berichtet 
DuToi*0)  In  seinem  neuesten  Werke  tritt  Harrisse^*^)  noch  entschiedener 
für  die  alleinigen  Verdienste  Giovanni  Cabotos  auf.  Doch  wird  seine  Ansicht, 
Oioffaaiii  Ga%aCa  bei  a^ar  Fahrt  1497  anarat  die  Klata  tob  Labrador  ar- 
raehte,  von  D  a  w  s  o  n  i^-i^S)  widerlegt.  Über  die  aus  dieser  Ton  England  ausgegangenen 
Entdeckung  abgeleiteten  Ansprüche  Englanda  auf  Nordamerika  aind  8  Sobtifteil 
Ton  W in  s  0 r  1*^- ^*^)  zu  vergleichen. 

Die  Expedition  Sebastian  Cabotos  nach  dem  Laplata  beleuchtet 
Erreral*^.  Pastorl*"^)  teilt  einen  Brief  Sebastian  Cabotos,  Sevilla, 
24.  Juni  1533,  an  den  Sekretär  Juan  de  Samano  und  2  Erlasse  Kaiser 
Karls  Y.,  Brüssel  19.  Oktober  1548  und  ö.  November  1548,  bezüglich 
d«  Gehaltes  mit,  den  Caboto  bezog. 

Über  Amerigo  Vespuooi  liegen  einige  kleinere  Arbeiten  Yor, 
taik  kritisabe  BeepreehuDgen  anderer  Sohriffcen,  bo  Ton  H  u  gu  e  s  ^ 
nnd  Harriese^),  teik  ünteraachungen  Uber  die  nrkandlieh  be» 
^bigtio  Fahrten  Vespaooie.  Hier  kommt  Pereira  da  Silva^^) 
BBdi  der  einzig  mir  bekannt  gewordenen  franioeiaoben  th>erBetsang 
n  dem  Srgebnis: 

Nou3  pouvons  donc  conclure  qne  deux  daa  Toyi^ea  qvfil  a  daoita  sont  par- 
faitement  proüT^s  par  les  docuraents  et  archives  del'ipoqne;  ce  sont  eenx  de  1499 
et  de  1503.  Celni  de  1501  parait  etre  igalement  mi.  Mais  celni  qu'il  pritend 
>roir  effttta«  an  U97,  aat  antiteaiiiaiit  ftiix.  n  l'a  invaDt«  da  tautaa  pitoaa,  y 
Mdiat  Im  Apisadaa  qvi  sa  rapportaat  au  voyagaa  poatirianraa. 


^)  *F.  Tarducci,  Indice  d.  memorie  intorno  a  G.  e  S.  Caboto.  Yenezia 
f?n  Dere.,  Per  Seb.  Caboto  e  per  la  verita  d.  storia  (Ateneo  Veneto  I, 

18  F.,  p.  SOI).  —  UB)  Derg.^  Harriaaa  a  la  fam«  di  8.  Caboto  (RiT.  ator. 
IUI.  XI,  654).  —  139)  H.  Harriaaa,  Seb.  Cabot,  navigateur  Venitien  (Rev.  G. 
Jim  1896).  —  MO)  c.  F.  Duro,  Los  Cabotos  (B.  R.  Ac.  bist.  Madrid  1893,  XXIU, 
•••""•*)•  —  ***)  H.  Harriaa e,  John  Cabot  tbe  diacoverer  of  North Amer.  and 
BebastwB  bis  aon.  London  1896.  PM  1897,  LB.  —  8.  B.  Dawaon, 
llie  Yoyages  of  the  Cabots  in  1497  and  1498  with  an  attempt  to  dotermine  their 
JjjttfaU  and  to  identify  their  island  of  St.  John  (TrRS.  Canada  1894,  Tora  XII, 
M«.  II,  51—112).  —  "8)  8.  £.  Dawaon,  The  discoyery  of  America  by  John 
^bot  in  1497.  Beiag  «itneta  firom  tbe  PrBS.  Canada,  ralatira  to  a  Cabot  aale* 
wjUon  in  1897.  Ottawa  189 G.  —  *J.  Winsor,  The  Cabot  controversiaa 
Üfej  of  England  to  North  America  (Pr.  Massachus.  bist.  S.  1896).  — 

XV  '*  ^^°Bor,  Cabot  and  the  tranamiaaion  of  eogliah  power  in  North  America. 
^  lork  1896.  ~  IM)  C.  Brrara,  La  apedisiono  di  8eb.  Caboto  A  Bio  daOa 
«So.«"  'T-  Florenz  1895).    PM  1897,  LB  269.  — 

ttlll  •  Seb.  Caboto  en  1533  y  1548  (ß  R  Ac.  bist.  Madrid  1893, 

*****  548— 69).  —  148)  Httguea,  Di  Am.  Yeepucci  e  del  nome  America  a 
{!Jl^to  di  vn  raaant«  laToro  di  T.  H.  Lambert  (da  8t  Bria).  Caaala  1894. 

1894,  LB  545.  —  L.  Hugues,  Am.  Vespucci  secondo  i  gindiai  di  Enrico 
YiidI^Jii*  Clemente  Markham.  Casale  1895.  —  *H.  Harrisse,  Americus 
«nü**?!**  ^  ^"tical  and  documentary  reyiew  of  two  recent  engliah  books  con- 
d*«.  i?v-  I«adaail895.  — «i)J.M.Paraira  daSilTt,  A.Vaapsaa 

"»4,  22is7)  ^*  ^  ^-  ^  (B-  ABT«»  XIX, 


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S84  S.  Boge,  Die  Litteratur  aar  QeMhiohte  der  Erdkunde. 

Der  Bericht  des'  portugiesischen  Gesandten  Joäo  Mendes  de 
Vasconcelos,  d.  d.  Logroöo  30.  August  1512,  über  eine  von  Juan 
Dias  de  Solis  geplante  Entdeckungsreise  auf  die  Westseite  von 
Amerika  und  von  da  nach  Indien,  um  zu  beweisen,  dafs  Malaka 
bereits  in  der  Interessensphäre  Spaniens  liege  (que  Malaca  caee  na 
demarea^So  do  de  Castela),  ein  Bericht,  den  schon  Navarrete  (Colec. 
d.  loa  Tiages  y  deaoabr.  ItL  127,  Madrid  1829)  verüffentlicht  hat, 
Ist  nenerdings  wieder  eraehienen  und  kommentiert^.  Dab  aber 
die  EntdeekttDgareiBe  erat  1516  ao^geföhrt  worden  ist  und  am  La- 
plata  endigte,  leigt  Garransa^. 

Der  vollständige  RdaeberiohtY er razz an 08,  Ton  dem  Ramnrio 
nur  einen  Teil  verölffeniliolitey  findet  sich  hf^ndffi^hTfftliflh  in  der  NatioBil- 
Bibliothek  zu  Florenz  und  iat  bereits  mehrfiudi,  nietat  von  Berohet, 
in  der  Raccolta  Colombianai  P*«  HI  (Narrazionf  sincrone)  mitgeteilt 
Ben  Schlufs  bildet  ein  IcoBmographiacher  und  nautischer  Abschnitt, 
in  dem  Verrazzano  unter  anderm  seine  Methode  der  Längenbestimmung 
darlegt.  Diesen  Abschnitt  hat  Huguesl^i)  besonders  bearbeitet 
und  beleuchtet.  Vergleiche  dazu  die  Bemerkungen  Geloichs^^). 
Der  Streit,  ob  Jean  Florin  und  Giovanni  Verrazzano  eine  und  die- 
selbe Person  seien,  ist  noch  nicht  geschlichtet.  K  ugu 68  ver- 
tritt die  Identität,  Peragall o  1^8)  verneint  sie. 

Nachdem  schon  früher  Fr.  Joiiondes  Longrais'^^)  Cartiers 
Leben  geschildert  in  einem  Werke,  das  J.  Winsor^ß^)  als  the  most 
important  oritical  examination  of  Cai  tier's  life  bezeichnet,  und  dann 
Dionne^)  dasselbe  Thema  behandelt  hatte,  haben  sich  aeow 
dinga  beeondera  Ganongi^ij  und  Howley^^)  mit  der  enten 
Fahrt  des  fransösisehen  Entdeokera  besefaSftigt. 

Ho  wley,  Bisehof  von  Weet-Neofondland,  seit  8  Jahren  an  der  8t.  BwtgAä 
wohnhaft,  über  23  Jahre  mit  den  Naturverhältniasen  am  Lorenagolf  bekannt,  hat 
den  Originalbericht  Cartiers  als  Reiseführer  benutzt  und  ist  dem  Entdecker  m 
Hafen  au  Hafen  nachgerei«t,,,identifying  and  locatiog  with  absolute  certainty 
all  the  plaeea  deeeribed  in  the  narratiTe**.  Daan  hat  der  Verfiuier  Uber  dviU* 
Stellen  und  Ausdrücke  des  Reieeberiehts  die  in  jenen  Gewässern  arbeitenden 
Fiacherkapitäne  von  der  Bretagne  und  Normasdie  anigeiragt,  eo  dafa  damit  dio 

^)  Noticias  de  Jo2o  Dias  de  Solls  dada  pelo  embaixador  portugnex  en 
Madrid  (Rev.  trim.  do  inatituto  bist,  e  geogr.  Brazileiro,  T.  LVI,  1893,  pt.  I,  1«. 
Bio  Janeiro  1893.  —  A.  J.  Carranaa,  Caando  fue  descubierto  el  Rio  « 
la  Plata^  (Congr.  Intern.  Amer.  IX,  449-68).  —  »*)  L.  Huguee,  La  parte 
coamografica  deUa  relazione  di  Ö.  da  Verraseano.  Turin  1894.  —  ißß)  E.  Gelcich, 
Ortsbestimmung  der  Verrazzano.  PM  1894,  115—17.  —  L.  Hugues,  Di 
jn  nuovo  documento  attiuente  a  Qiov.  da  Verrazzano.  Caaale  1895.  PM  1897, 
LB  268.  W)  L.  Hugues,  Sulla  identiti  del  Piorentino  Oiof«BBi  daVerr8«aD0 
con  Giov.  Florin.  Casalo  1897.  —  «8)  P.  Peragallo,  GioT.  Florin  e  öwt. 
Verraazano  (BSÖItal.,  «er.  III,  vol.  IX,  1896,  189).  PM  1897,  LB  267.- 
;   Fr.  Joüon  des  Longrais,  Jacques  Cartier.  Paris  1888.  —  J' *• 

»ioane,  Jaeqnea  Oartfer.  Qnebee  1889.  —  J»)  J.  Winsor,  Oerttir  to  Fron- 
tenac,  geogr.  discovery  in  the  interior  of  North  Ameriea  In  its  bist,  relabon», 
I0d4~i700.  Boston  u.  N.  York  1894.  —  wi)  W.  F.  Ganong,  Jacque«  Cartiw» 
Sül  \7*!1  cartography  of  the  Gulf  of  St.  Lawrence  (TrES.  of  Cw«l«| 

h!f  •I.i^SSJiJ^  ^  "W)'  -  M.  F.  Ho  wley,  Oartier'e  Oeawe  -  • 
iwt  Word  (TrR8.  of  Oaaada,  Seet.  II,  1894,  T.  Xü,  151-88). 


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Dm  ZeitalUr  der  grolseii  EatdeokoBgen.  SS6 

EntdeckaogeoCartien  wohl  endgültig  festgelegt  sind.  Eine  groIiBe  Karte  des  Lorens- 
golb  mit  dm  SeliUbkiun  OtaÜnn  flr  1584  ud  1586,  Mwid  mit  dn  tob  iha 
artaatn  NiniE  iat  dw  Abhaadliuig  b6lgag«b«B. 

Ober  die  Untemelimungen  der  Weher  in  Venesuela  liegen  mehrere 
itbeiteD  von  E.  Häbler^^^i^)  vor,  aas  denen  namentliäi  die  inter- 
oiante  Tbatsache  hervorgeht,  dafii  Ambrosius  Ehinger  und  Am* 
bioflias  Bai  fing  er  dieselbe  Peraon  sind. 

Der  Bericht  über  die  Entdeckung  des  Amazonenstroms  durch 
Orellana  ist  nach  der  Darstellung  des  den  Zug  begleitenden  Geist- 
lichen Gaspar  de  Carvajal  von  J.  T.  M  e  d  i  n  a  ^^^)  herausgegeben. 
jPür  die  2.  Fahrt  Orellanas,  1545,  die  er  mit  4  Schiffen  zum  Araa- 
zonenstrom  unternahm,  liegt  der  von  Jimenez.  de  la  £sp ada  ^^^) 
Yeröffentliohte  Originalbericht  G  u  z  m  a  n  s  vor. 

Die  Urkunden  über  Almagro,  Valdivia  und  ihre  Gefährten 
aiüd  von  MedinalöS)  gesammelt. 

Die  Geschichte  von  Buenos  Aires  ist  von  Madero^^^)  bearbeitet. 
Mm  enthält  auch  die  Geschichte  der  Entdeckung  des  La  Plata. 
Dann  sdhlieben  sich  die  Yon  Pedro  Feroandes*^  redigierten 
Koounentarien  des  Nunes  Gabeea  de  Yaca  an,  die  zuerst  1655  in 
Talladolid  erschienenen  und  neuerdings  von  Tristao  de  Alengar 
Anripe  ins  Portugiesische  übersetst  worden  sind. 

Eine  allgemeine  Übersieht  Aber  die  Brobemng  und  Eolonisation 

Mexikos  schrieb  loaz balceta^*^^).    Eingehender  bebandelt  nach 

denselben  Gesichtspunkten  Rui  diaz  i^^j^as  weite  Gebiet  von  Florida 

UDd  teilt  dabei  zahlreiche  Urkunden  mit.    Die  Reisen  SarmientoS| 

eines  der  bedeutendsten,  wissenschaftlich  gebildeten  Seefahrer  Spaniens 

im  16.  Jahrhundert,  von  denen  die  Originalberichte  bereits  1866  iü 

der  Colecc.  de  doc.  ined.  t.  IV  erschienen,  sind  von  Cl.  Markham^^*) 

ins  Englische  übersetzt  und  mit  Anmerkungen  versehen. 

^^Sarmiento  ist  1532  in  Alcala  de  Henares  geboren,  ging  1557  nach  Peru  und 
Mtois  1567—69  die  Expedition  Mendanas,  auf  der  die  Salomonsinseln  eDtdeokt 

^  K.  Häbl  er,  Der  Welser« Kodex  im  Brit.  Mubbuto  zu  London  (Beilage  i. 
%2tg.  1894,  11.  Dez.).  —  l«*)  Ders.,  Ambrosius  Daliinger,  der  Feldhaupt- 
WM  T.  Yenesnela  (Ebenda  1895,  1.  März).  PAl  1896,  LB  368.  —  Dera^ 
Welser  u.  Ehinger  in  Veneiii«la  (Z.  Hirt.  Y.  fllr  Soliwaben  u.  Neubiirg,  Augsburg 
XXI,  66—86).   PM  1896,  LB  367.  —  ^W)  J.  T.  Medina,  Descubrimiento 

"°  <ie  Iw  Amaaonaa  segun  la  relaciön  hasta  agora  inedita  de  Fr.  Gaspar  de 
«■Wqil,  enn  otros  documentos  referentes  ä  Franc,  de  Orellana  y  aus  companeros. 

1894.  PM  1897,  LB  SSO.  —  W)  U.  Jimeaes  de  la  Espada,  Viaje 
Jjnunio  de  OreUana  por  el  rio  do  las  Amazonas  (BRAc.  bist.  XXV,  1894, 
Madrid).  —  i««)  J.  T.  Medina,  Colecc.  d,  doc.  ined.  para  la  hiat.  de 
T  rix  ^*  Almagro  y  aus  companeroa.    Santiago  de  Chile  1896* 

1-  viii-x.  Valdiria  y  sns  eompafieros.  Ebenda  1890.  —  «»)  «E.  Madero, 
JWwria  del  puerto  de  Buenos  Aires.  T.  I.  Descubrira.  del  rio  de  la  Plata. 
«encw  Aires  1892.  —  WO)  Commentarios  de  Alvaro  Nunes  Cabe^a  de  Vaca,  adolau- 
nr°|J^«4«f  do  Eio  da  Prata  (Rev.  trim.  do  instituto  bist,  e  geogr.  BrasüeiTO, 
A.  LVi,  i93_344  Rio  de  Janeiro  I89S).  —  "i)  j.  G.  loazbalceta,  0<m- 
gj"?  y  '=°^°°'zacion  de  Mejico  (BRAc.  bist,  T.  XXV,  5— 39.  Madrid  1894). — 
It  i3'  ^^^'liö^yt^aravia,  La  Florida,  au  conquista  y  civilizaciön  por  P. 
«Wtod«  de  AtH^s.  Madrid  1893.  2  tom.  —  Ol.  R.  Markhain,  Ped» 
^®  Oamboa,  Narratives  of  fiie  Tongei  of  .  .  tranalatad  and  edited 
viut  aotfl«  and  a  introdootton.  London  1895  (Hakluyt  8.,  Nr.  XCI). 


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m  8.  Boge,  Di0  lattentor  mr  GeMbielito  der  Mkvide. 

wnrdMi.  Hierbei  durfte  der  Kapitän  des  2.  Schiffes  eine  der  SalomonsiDBeln  nich 
eeinem  GetaviMnrt  eudaleaiial  bei  Sevflls  benemin.  1878  beobaebtete  Saraiioto 
bei  Lima  eine  Sonnenfinsternis,  die  auch  in  Senlla  von  Bodrigo  toonu  W 
obachtet  wurde.  Es  ergab  sich  daraus  ein  Abstand  beider  Städte  von  74  Längen- 
graden, 2**  58'  zu  TieL  Das  war  aber  au  jener  Zeit  für  Lima,  die  beste  Langen, 
beitinmimg  Sunknto  hat  meli  die  ente  eingehende  Beeebreibong  der  MaeaUiaeDs- 
»trabe  gelietet 

Die  BeBohreibang  aller  Bpaabolien  LSndor  in  der  Neoan  Welt, 
die  Ton  Lopes  de  YelaBooH«)  ^on  1571—74  Tei&lit  wurde»  iit 
Ton  Zaragozai74)  zum  ersten  Male  heraoBgogeben  and  «atliilt 
Tiel  schätzbareB  Material. 

Uber  die  franzöBisohen  Gebiete  in  Nordamerika;  über  KoaTeDe 
France,  Canada  n.  b.  w.,  liegen  mehrere  Arbeiten  vor.  I  Win  so  r"^ 
behandelt  die  ganze  Zeit  von  Cartier  bis  zum  GeBTeraeur  Fronten« 
(+  1698),  und  darin  namentlich  die  Entdeckangsreisen  GhampkinSj 
und  die  Erforschung  des  Mississippi.  Dionne^'^*)  schrieb  das  Leben 
Champlains.  Die  französische  Zivilisation  behandelt  Gu^nin^'^) 
Von  dem  merkwürdigen  Piloten  und  Kartographen  Jean  Alfonse 
gibt  Musset  177)  genauere  Nachrichten.  Dionnei'^*)  hat  auch 
nähere  Mitteilungen  über  die  beiden  kanadischen  Pioniere  Medard 
Chouartdes  Groseilliers  und  Pierre  -  Esprit  R  a  d  i  s  s  o  n  gemacbt. 

3.  Die  Südsee  tmd  Australien. 

Eine  Geschichte  der  Entdeckung  Australiens  hat  Collingridgel"^ 
geschrieben ;  aber  von  der  ganz  verfehlten  Voraussetzung  ausgehend, 
dala  das  Land  bereits  dem  Homer  bekannt  gewesen  sei,  deaseo 
„Athiopen  zwiefach  geteilt"  die  afrikanische  und  australische  Menschen- 
rasse  oin&BBeDi  bemüht  er  sich  vergebens,  durch  Altertum  und  3dittel- 
alter  die  Sporen  einer  Kenntnis  vom  Südlande  nachzuweisen.  DiflW 
▼erkehrten  Hypotheaen  nötigen  ihn  dann,  die  wirkliche  Entdeokni« 
duroh  die  HoUfinder  im  17.  Jahrhundert  mit  nichtigen  Grflndea  n 
bestreiten.  Im  AnBohlnla  an  obiges  Werk  sind  noch  swei  kkiam 
Arbeiten  179*  180)  desselben  Ver&ssers  an  nennen.  Eine  übeniditSdie 
Daiatellung  der  Vorstellangen  yon  der  terra  aastralis  inoogoila  g»b 
Bnge^i).   Für  die  Entwiokelnng  der  Kartographie  sind  ven  Iw 

"*)  Ja*to  Zaragoza,  Geo[,-rafia  y  descripcion  universal  de  las  Indias  rec«- 
puada  por  eUoamögrafo-cronista  JuanLopez  de  Velasco  ...  pabL  por  pflf 
mera  yez  .  .  .  Uadiid  1894  PM  1897,  LB  268.  —  ^  J.  Winior,  Oirttorto 
Frontenac.  Qeogr.  dieeorery  in  tbe  interior  ©f  N.  America  in  ite  bist,  relations 
1634—1700.  Boston  u.  N.  York  1894.  PM  1895,  LB  667.  —  W^«)  «K.  & 
]>ionne,  Samuel  Cbamplain.  Quebec  1891.  —  W6)  Quenin,  Hirt,  de« 
SJ?S**ä"  frMQeiM.  UttMiTene  France.  Paria  1896  (CR  SöPteii  1896,  «41> - 

«  ^^^^  Fonteneau  dit  Alfonse  de  Saintonge  (BG.  biet  «t 

1896,  302-25,  Paris).  —  m»)  jj.  E.  Dionne,  Cbonart  et  Eadisson  (Mim.8. 
B.  du  Ctnada  XI,  Sect.  I,  116—36.  Ottawa  1894).  —  "8)  G.  Collingridge, 
Tbe  discovery  of  AwtraMa.  Sydner  1896.  Bespr.  in  VhOeB  1898.  623-28  - 
1ftQa^  i'rJ*®  ^^''^y  discovery  of  Auetralia  (J.  and PrEGS.  of  Austndaaia,  Sydaey 
irf.  i  7"  )  ^ er 8  ,  The  fantastic  Islands  of  the  Indian Ocean  and  of  AuattJJ" 
m  m  tbe  naiddle  ages,  and  tbeir  aiffnificanco  in  connection  with  tbe  early 


I 

I 

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Du  ZnULter  dor  giofiien  Satdeoknognu  237 

sonderer  Wichtigkeit  die  Hefte  2  und  3  der  Remarkable  Maps  ^^^). 
Einen  Originalbericht  über  die  erste  Reise  Mendanas,  1567 — 9,  hat 
Duro^^^)  veröffentlicht.  Mehrere  Arbeiten  beschäftigen  sich  mit 
Tasman^^),  dessen  Originalbericht  von  seiner  ersten  grolsen  Reise 
sogar  in  Faosimile-Drack  erschienen  ist.  Mault^)  yeröffentlioh teeine 
«Ito^  auf  TttsmanB  erste  Beise  bezügliche  Karte  Yon  Tajidkmeoihiidy 
midie  die  Insdirift  trSgt :  A  draught  of  the  aoath  land  lately  diacoTered 
164d.  Andere  kidne  Arbeiten  aind  Ton  Walker^,  Stamperius^^ 
um!  Hocken 


4»  Stum  m  md  naeh  Mim  Üb  1630, 

a.  Nordasien.  Naoihdem  tchon  früher  A.  E.  y.  Norden akiSld^ 
eine  Gesdbiehte  der  Kartographie  yon  Nordaaten  gegeben  hatte,  lat 
fibr  diesmal  nur  eine  Ge8<£ichte  der  Nordoatfohrten  Ton  Gostil^ 

la  verzeichnen,  deren  Ziel  Ostasien  war. 

b.  Indien.  Über  den  italienischen  Reisenden  Piero  di  Andrea 
Strozzi,  der  1509  nach  Indien  ging,  an  der  Eroberung  Malakas  und 
vielleicht  auch  an  der  Entdeckung  der  Molukken  unter  d'Abreu  teil- 
genommen haben  soll,  gibt  ein  Aufsatz  von  Uzielli*^^)  Auskunft. 
Über  eine  angebliche  Fahrt  Amerigo  Vespuocis  ^^^)  nach  Indien,  um 
1505  und  1506,  liegt  die  neue  englische  Übersetzung  eines  alten 
▼lamischen  Berichts  vor.  Eine  Segelanweisung  für  die  Fahrt  von 
Portogal  nach  Indien  entwarf  im  16.  Jahrhundert  der  portugiesische 
losBograph  Joäo  Gallego^^^)  Das  im  Mediceisohen  Archiv  zu 
floreni  befindliche  Msc  wurde  schon  1862  gedruckt,  ist  aber  non 
von  Gomea  de  Brite  mit  einem  Kommentar  versehen  worden. 

Dir  «iwM  ftblodiafke  Text  (wohl  sehir«rlich  die  Originalhandsohrift)  ualkfrt 

Remarkable  maps  of  the  XVth,  XVlth  and  XVIlth  centuries:  The  geogr. 
•f  Äustralia,  Amsterdam  1895.  —  C.  F.  Duro,  Relacion  breve  de  la  suce- 
<udo  en  «1  viaje  quo  hizo  Alraro  de  Mendana  en  la  demaada  de  la  Nnevm  Onioea 
(BSG.  Madrid  XXXVU,  1895,  411).  —  »*)  J.  E.  Heeres  u.  C.  H.  Ooote, 
Abel  Jaiuz.  Tasman's  Journal  of  the  discoyery  of  Vandiemensland  and  New  Zealand 
with  doouments  relating  to  the  ezploration  of  Aastralia  in  1644,  beiog 
PMo-Utltogr.  fitesimfles  of  the  original  msc.  at  the  Hague  and  elsewhere,  with 
<QgI.  translation,  biographieal  and  geogr.  notes,  53  maps  and  designs.  Fol.  Amster- 
1895  (Fr.  MuUer  &  Comp.).  —  ^85)  a.  Mault,  On  an  old  Manuscript  Chart 
«I  Tasmania  in  the  records  of  the  India-office  (Tr.  of  the  Australasian  Assoc.  for 
waAmMmMit  et  toienoe.  Hobart  1892).  —  1»)  *J.  B.  Walker,  The  di»- 
coTery  of  Tfenunte  in  1642,  with  notet  ob  fhe  locaUtya  mentioned  in  Tasman't 
Journal  of  the  Toyage.  KS.  of  Tasmania  for  1890,  Hobart  1891.  —  187)  *  j,  8 1  a  m  - 
I'/v*'  ^^'^  Twraan.  Haarlem  1893.  —  i»)  »T.  M.  Hocken,  Abel  Tasman 
mR  i«g>«L  Paper  read  before  the  Otago  Institute,  16"«  sept.  1895,  Dnnedin 
1  !»  rr'^A'^-NordenskiSld,  D«  ßrsta  pa  verkliga  iakttagelser  grundtde 
"TJ»  öfrer  norra  Asien  (Ymer  VII,  133).  —  i90)  Erm.  Costi,  Storia  del  paa 


iJi^«  Journal  by  Ä.  Vespuccius,  translated  from  the  contemporary  Flemish 
S»n»!i P'oiogue  and  notes  by  C.  H.  Coote.  London  1894  (QJ  London, 
W  *W>,  408).  —  198)  joao  Galiego,  Descrip^  «  rotdvo  dM  poneHoet 
P«nagtiezas  do  continent»  dt  Afrka  0  da  Alia  Bo  ZTI  MC  (BoL  8&  Unabon, 
"'iw.,  no.  II,  1894). 


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tS8  8.  Bag«,  Die  Littantnr  nur  6eMluAhte  d«r  Erdkinda. 

nur  4  Druokaeitea,  ist  aber  hier  suerst  richtiggestellt  und  erläutert.  Gelegent- 
lieh  Bchwcill  Oallago  aneh  noch  BMh  der  Neuen  Welt,  steh  NeafuQdland  nnd 
Brasilien  ab.  Die  Eüstenbeschreibong  ist  nur  sehr  al^;emein  gefslst  Die  Ent* 
femung  ron  Lissabon  bis  zum  Kap  wird  auf  2000  leg.,  von  da  bis  Mosambik  auf 
600  leg.,  von  da  nach  Goa  auf  600  leg.,  angegeben.  Von  Kotachin  bis  w  den 
Molnkken  reehaet  eallego  1000  leg.;  Malaka  liegt  auf  halbem  Wege.  Ad  Breiten- 
bcstimmungen  sind  gegeben  Madeira  32**  N.  Br:,  Kapverden  15%  Kap  der  gnt« 
Hoffnung  35°  8.  Br.,  Mosambik  15°  S.  Br.,  Goa  16°  N.  Br.,  KotBchin  12"  N.  Br„ 
Malaka  2°  N.  Br.,  Molukken  1°  N.  Br.,  China  26°,  Japan  28  und  29"  N  Br. 
Itftrtera  nneiehere  Beatimnungen  lassen  ungefähr  auf  die  Zeit  der  Abfassung 
•efalielaen. 

Die  Frage>  wer  der  Eatdeoker  der  GewOrzinseln  gewesen  aei, 
beantwortet  Warbarg^)  dabin,  da6  der  Italiener  Lad.  Bartheoa 
nm  1505  nnr  bis  naob  Malaka  gekommen  sei  und  der  Bericht  fibar 
seine  Heise  naob  den  Molnkken  nur  auf  Erfindung  beruhe.  Jkt 
wabre  Entdeoker  ist  A.d'Abreu,  1511. 

0.  Ostasien.  Eine  Übersiebt  Uber  die  Entdeokung  und  die 
firOberen  Fabrten  naob  Japan  entbSlt  das  Werk  Mflnsterbergs^^^). 
Auob  in  dem  Werke  „Kippoa**  von  Fb.  Fr.  t.  Siebold^  wird  dia 
Entdeeknngsgesobiebte  Japans  knrs  berübrt,  aber  nicbt  kritiioh  be- 
bandelt. 

Mit  einer  yortrefiPliohen  Geschichte  der  isländischen  Qeographie 
bat  uns  Th.  Thoro  ddsen  ^97)  beschenkt. 

Der  erste  bis  jetzt  erschienene  Band  enthält  drei  Abschnitte:  1.  Bericht« 
ftber  iBland  Tor  seiner  Beeiedelong.   9.  Voratellnagen  Uber  Island  Tor  der  Bi- 

rormationszeit.  3.  Die  Reformation.  Bei  der  Erörterung  der  Frage:  Was  ist  unter 
Thüle  zu  verstehen?  erklärt  Thoroddsen,  dafs  sich  mit  Sicherheit  daröber  nicht 
entscheiden  läfst.  Dafs  im  Mittelalter  anerst  die  Iren  naeh  Island  gekommen  sind, 
geht  ana  INenila  Angaben  denfUeh  beiror.  Dann  feigen  die  Hemannsn,  ntm 
denen  Naddod  nnd  Gardar  ▼Ofmstehen;  doch  bleibt  auch  die  Frage  ungelöst,  wer 
Ton  den  beiden  der  erste  war;  denn  die  Angaben  der  Sagas  weichen  von  einander 
ab.  Thoroddsen  scheint  sich  für  Öardar  (S,  21)  au  erklären.  Diese  normannische 
Entdeeknng  nnla  Ter  874  gesehehen  sein.  Zwischen  870  und  990  wnfde  dni 
Insel  von  Norwegen  aus  besiedelt.  Weiter  behandelt  Thoroddson  die  Fahrten  der 
Normannen  und  ihre  Länderkenntnia ,  die  ältesten  in-  und  ausländischen  Mit- 
teilungen und  Beschreibungen  Islands  (Adam  v.  Bremen,  öiraldus  Cambreneie,  Sim 
Grammatieaa),  sodann  die  Darstellung  Islands  auf  den  nittelaltsrlieheD  Uid' 
karten,  wobei  dnreh  ein  Versehen  die  Karte  von  Henricus  Martellus  statt  in  1489  in 
1400  verlegt  und  daher  vor  der  Karte  von  CI.  Clavus  betrachtet  wird.  Beachtens- 
wert ist  S.  110  die  Kritik  gegen  die  anffebliohe  Fahrt  des  Kolumbus  ins  Bismeec 
nBrdlieh  von  Island. 

Die  Unternehmungen  der  Franzosen  in  die  Gewässer  von  Spih" 
bergen  bat  HamyWS)  zusammengestellt. 

^^)t>.  War  bürg,  Wer  ist  der  Entdecker  der  Gewürzinseln  (VhGsBerlin  1896i 
JSJT^^-  "~  *^)*0.  Münsterberg,  Japans  auswärtiger  Handel  von  16»- 
1864.^  Stuttgart  1899.  —  MB)  Ph,  Fr.  t.  Siebold,  Nippon.  9.  Aufl.  I,  ?«. 
Würzburg  u.  Leipzig  1897.  —  »0  Th.  Thoroddsen,  Geschichte  der  islan«!- 
üeogr.  Autorisierte  Übersetzung  v.  A.  Gebhardt.  I.  Die  isländ.  Geogr,  bie  snm 
SeUnaae  des  16.  Jahrh.  Leipzig  1897.  PM  1897,  LB  192b.  -  U8)  E.T.  fl»«J» 
p!L  Ä  Splttberg  an  XVIIe  ai^e  (BG.  bist  et  deicr.  189«,  iW-"» 
Psna  1896).   PM  1897,  LB  268. 


Dte  Ktxtographift  von  1480—1680. 


289 


6.  Afrika. 

Die  Versuche  der  Franziskaner  schon  seit  dem  13.  Jahrhundert, 
nach  Habesch  189)  zu  den  christlichen  Fürsten  vorzudringen,  hat 
Romanet  du  Caillaud  gesammelt  und  erläutert.  Die  Be- 
schreibung Afrikas,  die  im  16.  Jahrhundert  Leo  Africanus  gegeben, 
ist  von  R.  Browne**)  für  die  Hakluyt  Soc.  herausgegeben  und 
mit  geographischen  Anmerkungen  versehen. 

Eine  eingehende  Darlegung  der  Geschichte  der  portogiensoheii 
BiBtzuDgen  In  Oitafirika  hat  M'Gall  Tbeal*>i)  geschrieben.  Mit 
Bwatrang  leiohen  nrbindlidien  MalerialB  ans  den  portagiesisehen 
AnhiTen  und  der  geiamten  Siteren  Litteratnr  werden  die  Yenudie  der 
Pnlogieeen,  ine  Linere  einxndringen,  geMhUdert  und  anoh  die  Oe- 
Mbidite  von  Lomn^o  Ifarquei  auaföhrliob  behandelt  Zum  Schluls 
ist  noeh  eme  Geeohiohte  der  Canariaahen  Inaein  von  Millaree^ 


B»  Bie  Kartographie  dei  Zeitalters  (1420 — ^1660)* 

1,  Geschichte  der  Ka/rtographie  und  Reproduktion  alter  Karten 

in  Sammlungen. 

Die  Geschichte  der  Erd-  und  Hiraraelsgloben  ist  in  einer  gründ- 
lichen Abhandlung  von  Fiorini^OS^  bearbeitet.  In  freier  Be- 
handlung des  Stoffes  hat  Günther  204)  eine  deutsche  Ausgabe  davon 
Woigt.  Fiorini^Oö)  hat  ferner  über  drei  im  16.  Jahrhundert 
vjehi&oh  angewendete  Projektionen,  über  Albirunis  Meridianprojektion, 
die  äqnidistaate  Meridianprojektion  und  die  ovale  Danteilung  der 
Weltkarte  gemhrieben.  E.  Brückner^  lieferte  einen  Auftati  über 
JMiefkvteo.  Eine  sehr  gehaltretohe  Arbeit  ttber  ToBoaneDis  Welt- 
karte vom  Jahre  1474  yerdanken  wirH.  Wagner Die  nnter 
dem  Namen  L.  da  Yinois  laufende  Weltkarte^  ans  8  Kugelaegmenten 
bestehend,  ist  von  Fiorini^)  cum  GegeuBtande  einer  üntereoohnng 

^  ^  F.  Komanet  du  Caillaud,  Lea  teutatives  des  fxanoiscains  au  moyen 
age  poar  p^netrer  dane  1a  Haute-^thiopie  (BSePerie  1896,  eer.  TU,  tom.  XVII, 

2  1  2).  —  200)  (Lqq  Africanus,)  The  history  and  desoription  of  Africa  and  of  the 
^s^^^  things  therein  contained,  anritten  by  AI- Hassan  ihn  -  Mohammed  al-Weza« 
a  moor,  baptised  as  Giovanni  Leone  .  .  .  Done  into  £ngliBh  in  the  year 
UOO,  by  John  Pory,  and  new  edlted,  with  an  introdnetion  and  notee  by  Dr.  B. 
Mown.  3  vol.  London  1896.  Hakluyt  Soc.  —  20i)  G.  M' C all  Theal,  ThePei* 
taguese  in  South  Africa.  London  1896.  PM  1897,  LB  252.  —  202)  *A.Millaree, 
aiitfjn.de  las  Canarias.  I.  Las  Palmas  1893.  PM  1894,  LB  706.  —  *»)  m.  Fio- 
^ni.  Le  8fere  eosmografiehe  e  spesiilmente  le  efere  temstri  (BSGIttL,Som  1894). 

1896,  LB  355».  —  204)  Günther,  Erd-  u.  Himmelsgloben,  ihre  Geschichte 
Jl^^'i'truktion.  Nach  dem  Italienischen  M.  Fiorinis  frei  bearbeitet.  Leipzig 
«BW.  PM  1896,  LB  3ööb.  _  205)  m.  Piorini,  Sopra  tre  speaiali  projezioni 
aetidiane  e  i  mapptmendi  oTile  del  seeolo  XVI  (Mem.  SGItal.  V,  tom.  I»,  165). 
m%  '  LB  356.  —  20e)  B.  Brückner,  Über  Reliefkarten  (JB  QGsBern 
JftW  ~"  ^'  ^a&^er.  IJie  Rekonstruktion  der  Toscanelli  -  Karte  vom 
*^  U74  u.  die  Pseudo-Facsimilia  des  Behaim-Giobus  v.  J.  1492  (Nachr.  K.  Gs. 
wiB«.Qattingenm4,  8,PML-hiit.Kl.).  PM  1895,  LB  858.  —  »)  M.  Piorini, 
T'"'*''^    Leonardo  d»  Vinei  ed  iltra  consinUi  mnppae  (Ber.eitaL,  April 


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940 


S.  Buge^  Di«  Littentar  mr  ÜMolUtthte  der  flrdkimd«, 


gemacht  worden.  Die  mehrfach  veröffentlichte  Karte  trägt  kein  Datum 
und  keinen  Verfassernamen.  Möglicherweise  stammt  sie  aus  den  Jahren 
1514 — 16;  vielleicht  ist  da  Vinci  der  Urheber.  Eine  ähnliche  Welt- 
karte in  8  Kugelaegmenten  findet  sich  im  Atlante  nautico  des  Fran- 
cesco Gisolfo  (Florenz,  Bibl.  Ricard,  no.  3140),  aber  die  Diaposition 
weicht  von  der  da  Vincis  ab;  ferner  in  einem  namen«  und  datum* 
losen  Atlas  der  Kationalbibliotbek  in  Neapel  und  einem  andeni  in 
der  ünif  enal-Bibliothek  an  Qenua.  Eine  leider  mit  vielen  FeUern 
behaftete  anaHlhrUobe  Gesohiehte  der  niederlSndisohen  Kartographeo- 
schule  hat  Wauwermans^  geschrieben.  Geradini^  Ünt»- 
liefii  eine  leider  unToUendete,  interessante  Arbmt  fiber  &  gwgr. 
Ansdiaunngen  des  16.  Jahrhunderts ,  anknfipfmd  an  die  Globen 
Meroators  von  1541  und  1551 .  Von  den  in  OriginalgrölBe  reproda- 
sierten  Bemarkable  Kaps^^^)  sind  d  weitere  Hefte  eiBohieneo. 

Die  zweite  liefentng  enthalt  1.  Montaau'  Weltkarte  in  2  HemispbareD,  1571. 
2.  B.  Wrights  Karte  von  Afrika  und  Indien  mit  dena  Kurs  der  Schiffe  J,  C.  m 
Neclu,  1600.  3.  N.  J.  Visschers  Karte  der  Sundainaeln,  1617.  4.  He»sel  Qerritsi' 
Oaert  im.  't  Landt  t«ii  d'Bendraeht,  1627.  S.MamMkriptksrtin  TOBAiwtHartenu 
de  Leenw,  1623,  über  die  Küsten  Ton  Nra-QidBM  md  dw  Carpentariagolf,  wie 
aie  bei  der  Expedition  von  Joh.  Carstensz  aufgenommen  wurden.  6.  Weltkarte 
in  2  Hemisphären  von  Eenr.  HondioSi  1630.  7.  Hinterindien  und  die  Snndawilt 
von  Jo.  JaoMODiag,  1688.  8.  Bfn«  Weitinrt«,  dit  von  dem  Hünbergw  FML 
EekebMeht  auf  Vannliaettiig  Keplers  entworfen  wurde,  1680.  „Cette  carte  est 
une  des  plus  remarquables  de  celles  qui  donnent  les  premiires  traces  des  coU« 
de  l'Australie."  9.  N.  J.  Piscators  Weltkarte  in  2  Hemiaphären,  1639.  10.  Indien 
von  Gnfl.  Blaeu,  1640.  11.  Die  attdUcbe  Hemiaphira  Mi  etwa  aam  efidüchen 
Wendekreise,  Ton  H.  Hondius,  1642.  18.  JT.  Jaaseonins,  Mar  di  India.,  1652. 
13,  J.  Janssonius,  Mar  del  Zur,  Hispania  mare  pacificum.  1650.  14.  Arnold  Colon», 
Oosterdeel  van  Ooat  Indien,  1650.  Die  dritte  Lieferung  enthält  1.  Vier  Ölob» 
Segmente  mit  der  Darateilang  yon  Auatralien  von  einem  siHeehen  164T  and  16« 
Twn  W.  Blaea  «ntwortown  Qlobne,  toh  dem  nur  2  Exemplare  (Library  of  Tnnvty 
House,  London,  u.  Britisches  Museum)  bekannt  sind.  2.  N.  Visscher,  WeltkarU 
in  2  Hemisphären,  1657.  3.  J.  Janssonius,  Südliche  Haibkugel  bis  etwa  wB 
•ttdUeben  Wendekreis,  1658/9.  4.  N.  Viaacher,  Indiae  orientatii  .  .  .  bot»  deejr. 
1657/8.  6.  F.  de  Wit,  Waltkarte  in  2  Henitpblreii,  1660.  6.H.  Doncker,  'tOoster 
Deel  van  Oost  Indien,  1660.  7.  J.  Th^venot,  Karte  von  HoUandit  »of»,  "W. 
Die  Karten  der  vierten  Abteilung  aind  aohoa  im  Titel  angegeben. 

G.  8aint-Yve82i2)  hat  einen  aus  6  Karten  bestehenden  See- 
Atlas  von  1568  beeohrieben :  fünf  Karten  vom  Mittelmeer  und  eme 


•»)  Wamrermana,  Hiat.  de  l'*cole  cartographique  Bei««  tt  AnTersoJse 
dn  XVI»  aUd«.    2  Bde.   Brüasel  1896.    Unveränderter  Abdruck  aus  d.  ösku. 
d'Anvera,  Tora.  XIX  et  suiv.  PM  1897,  LB.  —  aiO)  G.  Ceradini,  A  propo^ 
dei  dne  globi  mercatoriani  1641  e  1551,  appunti  critici  auUa  atoria  della  S^^Tr. 
nalaeeoliXV  eXVI.  Mailand  1894(1896).  PM  1897,  LB*42.— «")  ;i 
mapa  on  the  XV«k,  XVI«»  and  XVUtJ»  centuriea,  reproduced  in  their  ongi^ai  su» 
II— IIL  The  geography  of  Australia  aa  delineated  by  the  Dutch  Cartograpäersoi 
the  XVUth  Century,  edited  by  0.  H.  Goote.   Amaterdam  1895.  ^^tt 
WiUen'a  Map  of  Norllieni  Aais  from  the  Bodel  Nyenlinia  «ollMtion 
Library,  Leyden),  with  notes  by  F.  Q.  Kramp.  —  Tbree  raaps  of  t'»«  ^^^V 
Yavasaor's  map  of  the  World  (Venedig) ;   Giacomo  Gastaldis  ümTewale  tVMe-J 
1Ö46) ;  Paulo  Iforlanie  üniTeraale  Deacriaione  di  tutU  la  terra  oonoi««»  « 
(1665),  AaigtMdaaa  1867.  —  ««)  0.  St-TTas  (BG.  Mit  et  d«».,  4"^ 
1866,  878). 


Dm  KftttogftpMd  ton  1420—1660.  241 

Weltkarte.  Das  Original  befindet  sich  in  der  Bibliothek  zu  Marseille 
und  tragt  die  Inschrift:  Julianus  Graffingnia  oomposuit  huQC  Ubrum 
in  nobiU  dvitate  Maasilia,  auno  Ddi  1568. 

2.  Qlobm  vnd  Welticarien. 

fäneo  kleinen  Globus  aus  vergoldetem  Kupfer,  44  om  Umfang, 
TOD  einem  bisher  unbekanoten  Kartographen  hat  Harrisse-^^^^^^) 
beschrieben.  Die  Arbeit  erinnert  an  den  vergoldeten  Globus  der 
Nationalbibliothek  zu  Paris.  Nordamerika  ist  nach  Verrazzano  (1529) 
dargestellt  und  trägt  die  Inschrift  „Verrazana".  Im  Siidlande ,  das 
nach  Job.  Schöners  Vorstellung  gezeichnet  ist,  findet  sich  der  Name 
des  Kartographen  Robertus  de  Bailly,  1530.  Ein  Globus  von 
Kaspar  Vopell  aus  dem  Jahre  1545  ist  durch  Graf 215)  bekannt 
gemacht.  Er  gehört  zu  einem  Astrolabium ,  das  im  Besitz  des 
Fürstiiispektors  Frey  in  Bern  ist  und  die  Inschrift  trägt:  Caspar 
VopeUiuB  Mathe*  Profes*  hanc  sphaeram  faciebat  Coloniae  1545*. 
Ei  gabt  daraus  bervor,  dafe  Vopell  selbst  Metallgloben  graviert  bat. 
Meine  Yamutung,  dab  der  vergoldete  Globus  in  Paris  Yopells 
Arbeit  sei  (GJb.  XYin,  S.  40,  Ko.  510),  wird  dadurch  bestärkt 
BineSbDfiohe  Arbeit  Yopells  Ton  1543  befindet  sich  im  Altnordischen 
Museum  zu  Kopenhagen.  (NordenskiSlds  Facsimile-Atlas  8.  83.) 

Eine  Seekarte  des  Gabriel  de  Yalseoha  (1439)  hat  J.  G. 
Imaz'^iß)  beschrieben  und  in  farbiger  verkleinerter  Nachbildung  ver- 
öfifenthoht.  Eine  Seekarte  Bein  eis,  Westeuropa  von  Grofsbritannien 
an  und  Westafrika  fast  bis  zum  Kapland  darstellend,  ist  von  Casa- 
nova'*^i7j  bekannt  gemacht.  Diese  Karte,  etwa  im  Mafsstabe  von 
1:13000000,  stammt  aus  der  Zeit  von  1510—1520.  Dafür  gibt, 
meines  Eraohtens,  der  Name  Alegran^a  einen  Anhalt,  der,  im 
15.  Jahrhundert  für  eine  der  Canarischen  Inseln  tiblich,  nach  1511 
verschwindet  und  zuletzt  auf  der  Karte  Pilestrina's  sich  findet. 
Casanova^lS)  jj^t  ferner  eine  Seekarte  Freduccis  beschrieben, 
^  sieh  seit  1891  im  Staatsarchiv  zu  Florenz  befindet  und  beide 
oeiten  des  Atlantischen  Ozeans  zwischen  50°  N.  Br.  und  15°  S.  Br. 
«nthiUt.  Die  Karte  stammt  vermutlich  aus  dem  Jahre  1514  oder 
1515  und  trSgt  die  Inschrift:  Conte  de  HectomafLo  Frednod  de 
^n^na  la  f^ta  in  Anobona  nella  ...  —  Endlich  mag  hier  eine 
neuere  Welt-Karte  von  Mensi  n  g  2id)  angereiht  werden,  anf  der  die  wich- 
y  tan  hollgnd.  8eefohrten  und  Entdedrangsreisen  eingetragen  sind. 

„       ^  Harrisse,  Un  nonyeaQ  globe  Verrazanien  (Extrait  de  la  Kev.  de  G. 

T  ^  D  ers.,  La  cartographie  Verraaanieime  (Rev.  de  G.  1896,  324—33).  — 
fp  ,  ^  ^  AttrolaMnm  mit  Erdkngd  a.  d.  J.  1546  von  Kaspav  YopeUini 
l«8tochnft  d.  GGsMttnchen  1894,  228—38).  Mit  photogr.  Nacbbfldnng  n.  ver- 
Pouerter  Kartenskizze.  —  216)  jogß  Gomez  Imaz,  Monografm  de  una  carta 
K*?***  Mallorquitt  Gabriel  de  Valsecba  (1439).  Madrid  1892.  — 
v/.r-.^^^&nova,  Oaorta  nantica  d«l  Behid,  del  propri«t&  del  tMrone  G.SieasoU- 
di  Otf  ^^^^•^•^tal.,  JuDi  1894,  Rom).  —  218)  Ders.,  La  carta  nautica  di  Coattt 
üttomanno  Freducci  d'Ancona.  Florenz  1894.  Mit  Photozinkographie.  — 
tt^i  .■•**in6,  Mappe  of  tlie  pnncipal  voyages  and  discoveries  made  by  the 
«««M«».  Anatevdam  1895.  PH  1897,  LB  SU. 


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242 


8.  Buge,  Die  Litteratiir  rar  GeMhiehto  der  Brdkudi. 


3.  Dü  Kartographie  und  die  Karten  einzelner  Landir» 
a)  Europa.  Deutsehla/nd.  Die  Originalkarte  vom  Algän^ 
die  i.  J.  1534  Dr.  med.  Achilles  Gasserus  für  Seb.  Münster  ent- 
warf, ist  neuerdings  von  Dr.  Hotz^äOj  wieder  aufgefunden  worden.  Die 
Entwicklung  der  oldenburgischen  Kartographie  ist  von  6.  Sello^*!) 
dargestellt.  Auch  hat  Seile -22)  die  Karte  des  David  F  abriciuB  von 
Ostfriesland  nach  dem  Original  im  Oldenburger  Archiv  (Origioalgröfse 
375 : 415  mm)  beschrieben  und  mit  einer  von  Franz  Titzenthaler 
in  Oldenburg  hergestellten  Photographie  der  K^rte  begleitet.  Zur 
Erläuterung  des  Gedichts  von  Hans  ISachs  über  die  110  Flüsse  des 
Dentsehen  Landes  hat  H.  Z  i  m  m  e  r  e  r  223)  Ezlaubs  Karte  von  Deutsch- 
land (1569)  nach  dem  Exemplar  der  Staatsbibliothek  zu  München  in 
Facsimlledraok  herausgegeben. 

Frmiikreieh.  Drap eyron 824.  225^  giljt  Mitteilungen  über  den 
ersten  nationalen  Atlas  von  Frankreich,  „Le  Th^fttre  firan^ois", 
von  Bonguereaa  in  Tonrs.  Von  diesem,  1594  Heinrich  IV.  ge- 
widmeten Atlas  gibt  es  nur  noch  ein  yollständiges  Exemplar  ia  dw 
Nationalbibliothek  zn  Paris.  J.  Gauthier^  hat  eine  Übersiebt 
der  Karten  der  Franche-Gomtd  von  1579  an  gegeben,  Yignols^^ 
hat  die  Kartographie  von  Die  und  Vilaine  ziisammengeBtdlt  Die 
älteste  Karte  des  Gebiets  ist  von  1631. 

b.  Asien.  Eine  Übersicht  fiber  die  Kartographie  von  Noidaeieii 
bis  1668,  wo  die  auf  wirklii^en  Beobachtungen  bemheDcle  Ksrte 
von  Nordasien  erschien,  verdanken  wir  Norden skt6ld^.  Dien 
Arbeit,  die  ich  leider  in  meinem  ersten  Bericht  (GJb.XVin)  übe^ 
sehen  hatte,  ist  wichtig  genagt  um,  wenn  sie  auch  bereits  1887  e^ 
schienen  ist,  hier  noch  besonders  berttcknohtigt  zu  werden. 

Nordenskiöld  untorsclioidet  folgende  xwei  Typen  für  die  nordliche  Begrenzung 
der  Alten  Welt  bis  zur  Mitte  des  17.  Jahrhunderts:  1.  Den  homerischen  Typn« 
{TabnU  rotnnda  Kodgcnaua  1154,  Mapa  mundi  v.  P.  Vesconti  [M.  Sanuto]  1320, 
Rainulphs  Imago  mundi  1360,  PliQiapliere  im  Codex  Ponp.  Hdtt  m  Ul? 
[Bibl.  zu  Reims],  Andrea  Biancos  Plaoieph.,  um  1436,  und  gedrnckte  Karten  in 
Macrobiua,  Escuidus  und  Sacrobosco  aus  dem  15.  und  16.  Jahrhundert).  2.  Ptole- 
mUseber  Typus.  Dahin  werden  a)  Karten  vor  Entdeckung  Amerikas  gerechaet, 
und  zwar  in  den  alten  Ptolemiosanagaben,  Ibnier  Pomp.  Heia  1482  mit  der 
lateinischen  Ineehriftt  ^NoveUae  aetati  ad  geographie  venDicnlatoe  eaUee  hama» 

^  ^«"<^^t  über  die  J.  M.  Zieglerscho  Kartensaramlunp  1893—94,  Birf 
1894,  S.  4— 6.  —  »)  G.  Selio,  Die  Oldenburg.  Kartographie  bis  «nm  B«« 
des  18.  Jahrh.  (DGBI.  XVIU,  Heft  3  n.  4;  XIX,  1  v.  2).  —  «)  Der«., 
Karte  des  Dav.  Fabriciue  von  Ostfriesland  u.  a.  Fabrieiana  des  Oldenb.  Archivs. 
Norden  1896.  PM  1897,  LB  68.  —  223)  h.  Z  immerer,  Hans  Sachs  u.  sein 
Qediebt  von  den  llO  Flüssen  des  Deutschen  Landes,  1569  (Jß  GGsMawAee 
"84/96,  Hllnehen  1896).  —  «M)  L.  Drapeyron  in  CR  SePari»  1894,  407  - 
Ders.,  Le  premier  Atlas  national  et  Ia  M^nippöe  de  Tours  (1594)  troisiemc 
centenaire  (Rev.  G.  1894,  43.W45).  -  -  220)  j,  Gauthier,  Les  cartes  snoiennes 
et  med.  de  Franche-Corat§  (B.  G.  hist.  et  descr.  1894,  302—40).  -  ^  Jf- 
Yignols  luTentaire  eartographiqne  des  arehiTes  d'IUe  et  Vflaiae,  du  Musee 
?"0a' /p  ^  ®*  l'alys  pour  les  q'oques  antt'riflures  a 

ijJü  G.  bist,  et  descr.  1894,  342—79).  —  228)  a.  E.  Nordenskiöld,  ^ 
lorsta  pS  Twkliga  iakttagelser  grundade  karta  öffer  norra  Asien.  Mit  ?9ffSa» 
»nick  der  Karte  (rmer  VII,  183). 


Die  Kartographie  Ton  1480—1650. 


243 


viro  DecesBurioB  florea  aspiranti  votum  benemerenti  ponitar".  SchedeU  Uber  chronic 
tum  1498,  BfliMbi  Unaeg*  pkiU  150S,  Goanu^rraphia  Pii  Papaa  1509  und  M. 
BÄiitDS  Globas  1492.  b)  Karten  aus  den  ersten  50  Jahren  nach  der  Entdeckung 
Amerikas:  Ruysch  1508,  B.  Sylvanus  1511,  Stobnieza  1512,  Ptolemäus  1513  &c. 
bu  Gemmt  Friaias  lö4U.  o)  Karten,  auf  denen  Nordamerika  undNordaeien  einen 
lootiiMBt  bildeo.  d)  Ktrtoi,  auf  danen  Aalen  und  Amerika  durch  dne  Meerenge 
(fretum  Anian)  geachieden  aind. 

Die  älteste  Karte,  von  1668,  die  auf  wirklichen  Aufnahmen  beruht  und  von 
der  Nordenakiöld  eine  genaue  Nachbildung  gibt,  befindet  sich  im  Schwedischen 
Aithfr.  Sie  iit  «Bter  dem  ObenfUeiiteiuuitFriti  Oronmaa,  den  Karl  XI.  an  Alezei 
MichiUewitech  sandte,  von  dem  Fortiiikationa-Conducteur  Clas  Johannaen  Prytz 
am  8.  Januar  1669  nach  einer  in  Moakau  damaU  vorhandenen  Karte  von  Sibirien 
kopiert. 

Fourner  eau  229j  j^^t  in  seiner  umfassenden  Arbeit  über  das 
alte  Siam  eine  Anzahl  alter  Karten,  auf  denen  Siam  dargestellt  ist, 
wiedergegeben. 


4,  Müteämgm  t&er  einaelne  KartograpAm, 

Die  Kartographen,  um  die  es  sieh  hier  bandelt,  aind  in  historiBoher 

Beihenfolge  aufgeführt.  A.  Blessich^)  gibt  Mitteilungen  über 
Antonio  de  Ferraris  (1444 — 1617),  der  zuerst  klei n e  Karten 
entwarf.  Als  Antonius  Galateus  (nach  s.  Beinamen  11  Galateo) 
steht  er  auch  im  Catalogus  des  Ortelius,  aber  es  hat  sich  keine  Arbeit 
von  ihm  erhalten,  de  las  Navas^Si)  beschäftigt  sich  mit  Juan 
de  la  Cosa.  Elter232)  veröffentlichte  die  handschriftlichen  Welt- 
karten Glareans,  die  sich  in  Bonn  und  München  befinden.  K. 
Kretsch mer233)  hat  ein  fast  vollständiges  Verzeichnis  der  Atlanten 
Ü.  Agneses  zusammengOBtellt.  v.  Ortroy-^*^^)  teilt  vier  Briefe 
Mercators  an  Heinr.  v.  Rantzau  mit.  Über  die  italienischen 
Kosmographen  F.  und  And.  d'Albaigne  und  deren  nach  Frank- 
Wioh  gerichteten  Vorschläge  zu  Entdeckungsreisen  in  der  zweiten 
Hilftadfle  16. Jahrb. gibt H a m y 235) nähere Ausk unf t.  Drapeyron**^ 
bat  den  ersten  Kartographen  von  Limousin,  Jean  Fayen,  sum 
QegeoBtande  einer  speziellen  TJnterBnohang  genommen  und  teilt  auch 
d«ne&  Karte  von  1594  mit 

G,  lEltteilimgen  über  Geographen. 

Auch  hier  iet  die  historiaohe  Reihenfolge  beoba<ditet  und  sind 
zu  dem  Behuf  die  Geburtsjahre  der  Geographen  meistens  hinsngeffigt. 
^.  8torm*W)  sohrieb  Uber  den  d&nischen  Geographen  Claudius 

h.  F ourner eau,  Le  Siam  ancien  (Ann. Moaee  Guimet,  Tome  27,  1 — 43. 
Fttu  1896.  PM  1897,  LB  249.  —  »O)  a.  Bleeaich,  Le  carte  geograficha  di 
Antonio  de  Ferraria,  detto  il  Galateo  (Circolo  Napoletano  di  ae.  geogr.  a  nat 
nma'  "  Confle  de  las  Navas,  Juan  de  la  Coaa  y  au  mapa-raundi 

jWGMadrid  XXXVll,  473-80.  Madrid  lö9ö).  —  232)  a.  Elter,  De  Eenrico 
Seographo  et  antiqnieeima  forma  Amerieae  commentatio  (Bonner  Univer- 
watsschrift  z.Qebnrtatagd.  Kaieere Wilhelm  IL).  Bonn  1896.  PM  1897,  LB  241.  — 
jj^J- ^'«teehmer,  Die  Atlanten  des  liaptista  Agneso  (ZQsE  1896,  XXXI, 
w  J  j""       ^'  ^*  Otttoj^  Quatre  letlres  autographee  de  Görard  Mercator  a 
«•  Bantaan  (Oommiaa.  roy.  d'hietoiro,  T.  IV,  Brtteael  1896).  —  >»)  B.  T. 
amy,  Francisqne  et  Andr6  d'Albaigne,  coemographoa  Lnoqnoia  au  aervice  de  la 
^'aate  (ß.  q.  läsi.  et  deaer.  1894,  406).  —  Drape jron,  Jean  JPayen 

16» 


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844 


S.  Buge,  Die  Litteratur  sar  Qesohichte  der  Erdkunde. 


Ola^ns,  Penne8i  238)  über  Peter  Martyr  (1457),  Th.Geiger«») 
über  Conrad  Gel tis  (1459),  S.  Günth  er8*0- 241)  über  Jak.  Ziegler 
(um  1470).  Baubr^242)  jggt  die  Beziehungen  zwischen  Kopernikus 
und  den  geographisohen  Entdeckungen  seiner  Zeit  dar.  Lenz^«) 
hat  einen  Vortrag  über  Aventin  (1477)  und  Beatus  Rhenanus 
(1485)  veröffentliobt»  Götzinger^)  behandelt  in  ähnlicher  Weise 
Vadian  (1484),  Günther«ß)  weist  auf  die  geograph.  Studkn 
Job.  Ecks  (1486)  hin.  Die  geographisohen  Verdienste  des Olani 
Magnus  (1488)  wurden  zuerst  in  gründliofaer  Weise  beleachtet m 
Ahleniu8246).  Endlich  sind  nooh  die  Arbeiten  von  Kitre^^fiber 
TJlrichSchmidel,die  populär  geschriebenen  Biographien  Keplers 
und  Galileis  von  S.  Günther^),  sowie  die  nmfiuigliohe Soiirift 
Gioda8249)  Uber  Giov.  Botero  xu  nennen. 


B.  Beitrage  rar  mathemfttisolien  und  physikalimifaen 
Geographie  des  Zeitabeohnitte«  Ms  1660. 

Die  selten  gewordene  Ueine  Schrift  WaldBeemüllers^^: 
Globus  mundi  ist  in  Facsimiledruok  bei  HöpU  in  MaUand  endieBet. 
Eine  ahnliche  Schrift  des  portugiesisohen  Koemograpben  ans  dem 
Anfange  des  16.  Jahrhunderts  Dnarte  Paoheco  Pereira»^)  u( 
in  Lissabon  zum  erstenmal  in  Druck  erschienen.  Eine  der  enlMi 
Schriften  über  die  Steuermannskunst  (arte  de  marear),  die  tob  den 
KoRmogrnphen  und  Piloto  mayor  Alonso  de  Chaves  aus  Sevilla 
verfalst  worden  ist,  hat  D  uro  252)  nach  dem  in  Madrid  befindlichen 
Mscr.  herausgegeben.    Contreadmiral  JPleuriais258.a64)  hat  svei 

et  premi^  carte  de  Limousin,  1594.  Limogea  u.  Paris  1894.  Vgl.  B.  G.  bist, 
et  descr.  1894,  436.  —  «»)  G.  Storm,  Dea  Daaake  geograf  Olaadtei  Oans 

euer  Nicolaus  Niger  (Ymer  1889,  189;  1891,  lÄ).  —  »»)  *G.  Pennesi,  Pietro 
»   ^wx5''^*^^®'*  *  ^®  ****  relazioni  sulle  scoperto  oceaniche.  Rom  1894.  Vgl. 

*«:      *^**»        —       Th.  Geiger,  Conrad  Celti«  in  seinen  Beziehungeo 
??  oV"^'  ajttnehner  geogr.  Stadien,  U.  StBek).  ICBaehen  18M.  PK  l«Wi 
u         ^  ^  ^'  ^^"ther,  Jakob  Ziegler,  ein  bayr.  Geogr.  u.  Mathem.  (For- 
schungen z.  Kultur-  u.  Litt.-Gesch.  Bayerns.  Buch  IV.  Ansbach  u.  Leipzig  1896). 
i  V  ~  '^"^  Ders.,  Studien  zu  J.  Zieglera  Biographie  (ebendi, 

JStieli  V  1897).  —  a«)  A.  Daabrie,  Copemic  et  les  dÄcouTertee  g%r.  de  aoa 
TOinps  (J.  dos  Savants,  Dez.  1895).  _  243)  m.  Lenz,  Geschichtsschreibung  und 
Geschichtsauffassung  im  Elsafs  (Schriften  des  V.  für  Reformationsgesch.,  Nr.  49. 
Malle  1895).  —  Götzinger,  Joachim  Vadian,  der  Reformator  u.  Öeschicht- 

L'ß^S  n  ^'  (Sekriftwi  des  V.  f.  Ref-Gesch.,  Nr.  ÖO.  Hille  1895).  - 

}  ^.  (iünther,  Johann  Eck  als  Geograph  (Forschungen  zur  Kultur-  u.  Litt- 
besch.  Bayerns,  II.  München  u.  Lpz.  1894).  PM  1896,  LB  370.  —  ««)  K.Ähle- 
ii?Vo  ^^^^^  Magnus,  och  hans  framstäUning  af  nordens  geografi.  üpaala  1895. 
PM  1897,  LB  247.  —  «B.  Mitre,  Ulrich  Schmidel,  primer  histeiieder  « 
Kio  de  la  Plata  (Ann.  d.  Museo  de  la  Platt).  LaFltte  1890.  —  ^  S.  Günther, 
•2    1^'  (Öeisteshelden,  Bd.  22).  Berlin  189ß.  —        *C  Giods,  U 

Sr-  j  ^         Botero,  con  la  quinta  parte  delie  relazioni  unirersali  e 

ätn  doc.  ineditt  MUbad  1899.  8  toI.  (Vgl.  BSGItaL,  ser.  III,  toL  VIII,  49.) 
H«nm  i^i  I^odaratio  sive  descriptio  ainodL  Strafsburg  1509  (Mailand, 

«W.  rf^u^^^'       ^60.  -  261)  Duarte  Pacheco  Pereira,  Esmeraldo,  de  Situ 
1892.  ~  252)  c.  F.  D  u  r  o ,  De  algunas  obras  desconocidas  de  Cosmo- 
SlrfZ  Y JJ^^^ J «ingnlamente  de  la  que  esoribiö  Alfonso de ChaTss  k  prin«pi« 
<WiigloXVl.H«4ridl896(Tg|.BBGHadiidJmYII,1895,987).-«)*Ww'^^^^^ 


Dm  Zeitalter  der  Maeanogen. 


245 


Schriften  über  nautische  loBtrumente  erscheinen  lassen.  Über  die 
nautischen  Arbeiten  der  Portugiesen  schrieb  Souza  Viterbo'^^^). 
Über  wissenschaftliche  Bergbesteigungen  schrieb  G  ün  t  h  er  256^  ;  ferner 
hat  der8elbe257)  auf  Simon  Stevins  (1548  —  1620)  Lehre  von 
der  Bewegung  der  £rdmaterie,  den  er  Hylokinese  nennt,  aufmerk- 
sam gemacht.  Zimmerer^^  verbreitet  sich  über  das  Gedicht 
fOQ  Hans  Sachs  Uber  die  Flfisse  BeatBchlands. 


VI.  Das  Zeitalter  der  Messungen, 

▼on  der  llitto  dea  17.  Jahrhnnderta  bie  rar  Gegenvart 

A.  Die  räumliche  Erweiterung  der  Erdkunde  und  die  Reisen. 

1.  Asien.  Der  Reisebericht  des  Franzosen  Bellanger,  der 
von  1670 — 75  in  Ostindien  war,  ist  nach  dem  Originalmanuskript 
von  F  roidevaux^äö)  herausgegeben  und  mit  Anmerkungen  ver- 
sehen. Die  Kelsen  des  Archimandriten  P  a  1  la  d  i  u  s "^^)  durch  die 
Mongolei,  1847 — 1859 ,  sind  aus  dem  Russischen  ins  Französische 
übertragen. 

2.  Afrika.  A.  Wolynski^ßO)  hat  über  die  beiden  Italiener 
Ffediani,  der  von  1817—1823  reiste  und  bis  Sennaar  vordrang,  und 
8«gato,  der  nur  in  Ägypten  weilte,  nach  Briefen  und  Berichten  aus- 
fUkrliohe  Hitfteilnngen  veröffentlicht.  G.  Peter 8^1)  versucht  nach« 
nwdaen,  dab  der  zentralafrikanische  Urwald  am  mittleren  Kongo 
bereits  im  Anfimge  des  18.  Jahrhunderts  bekannt  gewesen  sei;  aber 
diese  Ansicht  ist  unhaltbar.  Auch  sind  seine  Deutungen  des  Namens 
Ophir,  als  etwa  gleichbedeutend  mit  Afrika,  entschieden  falsch. 

5.  Amerika.  D  rap  ey  ron262j  hat  bisher  nicht  gedruckte 
Briefe  des  Missionars  J.  Nävi  er  es  über  Canada  aus  den  Jahren 
1735—37  herausgegeben.  Über  Canada  unter  der  Verwaltung 
Frontonacs  hat  Lorin^ßS)  ein  Werk  erscheinen  lassen.  Die 
^ragenach  der  Entdeckung  des  Mississippi  hat  Bro  wer''^^^)  erörtert. 

Oiigme  et  emploi  de  la  boussole  marine  (Annuaire  du  Bureau  des  loDgitudes  pour 
1894).  —  964)  ^Fleuriaia,  Hiatoriqve  dea  inetraments  d'aetrononie  nantiqm 

(Kev.  maritime  1894).  —  256)  »Souza  Viterb o,  Trabalhos  nauticos  dos  Por- 
togueze«  nos  seculos  XVI  e  XVII.  Lissabon  1890.  —  s.  G  Ün  t b  e  r ,  Wissen- 
MliiftUehe  Bergbesteigungen  in  älterer  Zeit  (Wochenschrift  Aula,  JB  GüsMünchen 
1896,  51^67).  PM  1897,  LB  «48.  —  W)  Dera.,  Hylokineae,  eine  Vorliaferin 
J«  terrestrischen  Morphologie  (G.  Qerlasd»  BeitrSge  aur  Geophysik  III,  19—33. 
i-eipzig  1896).  —  258)  *h.  Froidevaux,  Mdraoires  de  Z.  A.  Bellanger  de  Le- 
»Pinty  Vendomois  sur  son  vojage  aux  Indes  Orientalea  (ß.  S.  archeol.  vendomoise, 
Yendome  1896X  Vgl.  CR  SOP  1895,  364.  —  «»)  Palladine,  Denx  traveiatea 
Je  la  Mongolie  (B.  Q.  bist,  et  descr.  1894,  35—111).  —  2W)  a.  Wolynski, 
Jjegüdo  Prediani  eOirolamo  Segato,  Tiaggiatori.  Rom  1894.  PM  1895,  LB671.— 
"^«.Peters,  Äguatoriai-  u.  Südafrika  nach  einer  Darstellung  vou  1719.  Der 
•^»Jgo  u.  d.  „gnbe  Wald«  160  Jabre  yor  ihrer  Botdeck,  dnreh  Stanley.  —  Ophir 
n  fl.port  Goldminen am  Sambesi.  Berlin  1895.  PM  1896,  LB  364.  — 262)  *l.  Dra- 
Peyron,  Lettres in^dites  du  missionaire  J.  Naviöres  sur  le  Canada,  1735—37  (Rev. 


hiatory 


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24e  S.  Boge,  Die  Littejratwr  nur  Geeehiehte  der  firdkn&de. 

Dasselbe  Thema  behandelt  Pe et 264a)  ^ine  neue  Ausgabe  der 
Forschungsreisen  Pikes,  1805—7,  und  gewissermafsen  eine  ÜB- 
arbeitung  der  Reiseberichte  ist  von  Co  n  es 265)  besorgt. 

Das  GJ  sagt  darüber  (1896,  444):  This  work  Las  been  re-edited,  which,  od 
accoant  of  the  eonfaeed  meirner  in  whieh  it  origioally  appeared,  means,  in  a  cerUin 
sensc,  re-written,  and  it  iB  provided  wiXh  %  eeries  of  originil  foetnotol  lerMQlE 
much  of  the  personality  of  the  Editor. 

Über  die  bisher  wenig  bekannten  Forschungsreisen,  die  muneiit^ 
lieh  unter  dem  Gouverneur  Claude  de  Guilionet  in  das  Innere  von 
Französisch-Guayana  gemacht  worden  sind,  berichtet  Froidevaux^ß«). 
Seine  Mitteilungen  beziehen  sich  auf  die  Reisen  vonConstant  und 
Gros  1720,  Capperon  1730/1,  La  Haye  1732,  Chabrillan 
1742,  de  la  Jeunesse  und  St.  Julien  1740.  Eine  Anzahl 
Original  berichte  ist  hier  zuerst  veröffentlicht.  Die  von  Alexander^^T) 
wieder  herausgegebenen  Reisen  Peter  Corneys  aus  den  Jahren 
1813  bis  18  enthalten  interessante  Nachrichten  über  die  ADfänge 
der  BesiedluDg  an  den  Westküsten  der  Vereinigten  Staaten  und  die 
erste  (oaoh  Cook)  ausführliche  Schilderung  der  Sandwichsinseln.  Auch 
die  Reisen  des  spanischen  Mönches  Francisco  Menendez  amBiidö 
des  Torigen  Jabrhanderts  in  die  patagonischen  Kordiiiaren  sind  neu 
yeröffentlicht  durch  F.  Fonck^. 

4.  Amtralien  und  die  Südsee.  Eine  kurzgefafste  Geschichte  (einen 
Leitfaden)  von  Australien  und  Neuseeland  verfafsten  A.  und  G. 
Satberland^^).  Hooker^TO)  hat  das  Tagebuch  Jos.  BMb 
während  seiner  Weltreise  mit  James  Cook  teilweise  TerSffinitlidii 
Die  Entdeckung  des  nördlichen  Teils  der  Markesas  auf  der  WeltniBe 
des  Kapitäns  Marohand  (1790—92)  ist  nach  dem  Tagebueh  d« 
Seefabreis  von  8t.-Yyes^l)  mitgeteilt.  Von  ^ner  Sammlaiig  m 
Zeichnungen,  dieyon  der  Expedition  d'Entreoasteanz'  stammeD, 
gibt  Hamy 272)  Nachricht  Bin  ausführliches  Werk  über  die  E^ 
forsch ung  des  Innern  von  Australien,  das  die  Originalberichte  des 
Keisenden  oft  wörtlich  su  gründe  legt^  aber  Htterarisohe  Naobveifle 

(Minnesota- bist  collect.  VII,  1893).  Vgl.  Levaseeur,  La  questioa  des  sourcea 
du  Mississippi  (ß.  g.  bist,  et  descr.  1894,  19—33).  —  3«*)  *St  D.  Peet,  Tb» 
kistory  of  «zpIoratioDs  in  the  Mississippi  Valley  (Pr.  Amer.  Antlq.  8.,  Worcdsto, 
Mass.,  18  9  6).  -  265)  *The  oxpeditions  of  Zebuion  Montgomery  Piko  to  head- 
waters  of  the  Mississippi  river,  through  Louisiana  Territory  and  in  New  Spam 

daring  the  years  1806-7.  A  new  edit  from  the  original  of  1810...  »f 

JBMiott  Cones.  8  Tole.  London  1896.  —  »■)  H.  Praideraux,  Eiplorsüons 
fran^ises  ä  rint^rieur  de  la  Guyana  pendant  le  second  quart  du  XVIl°  siöcle, 
mO— 42  (B.  G.  bist,  et  descr.  1894,  218).  _  267)  p.  c  o  r  n  a  y ,  Voyage«  iß  f»« 
jortherii Pacific, edit.  Prof.  W.  D.  Alexander.  Honolulu  1896.  PM  1897,LBM6.- 
/P.  P  o  n  c  k ,  Viajes  de  Fray  Fnmeiseo  Menendei  a  1»  OordiUera.  Bdic.  cente- 
iinna  adornata  de  grabadoa  orijiDales  dol  autor  con  un  raapa.  Valparaiso  189«» 
(IM  1897.  LB  187  u.  1  88).  -  269)  *a.  u.  G.  Sutherland,  Eist,  of  Aiutrtüt 
Md  NevZealMid.  London  1894.  —  270)  *J.  Hooker,  Journal  of  the  r.  hon.  B» 
Jos  Banks  during  Capt.  Cooks  firat  Toyage.  London  189«.  PM  1897,  LB  198.  - 
St- Yves,  Le  voyage  autour  du  monde  du  capitoine  Etienne  Marciianü, 
^Ji^^ll^^^  ^*  P»'*»'«  »«Pteöt.  do  l'archipel  des  Marquises  (B.  G.  hift- d««?« 
;!L5t  5^T®*^-.r"  *^  T.  Hamy,  Notioe  sur  uns  coüection  de 
Tenant  de  PeipÄditiim  de  PEntreeMteiNiz  (B.  a.  bkt  et  d6scr.  1895,  568). 


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Dm  Zaitaller  d«r  Mewmigftt. 


247 


leider  gar  nicht  gibt,  hat  Calvert^^^j  geschrieben.  Der  erste 
Band  umfafat  die  Zeit  bis  1840,  der  /weite  die  Zeit  von  1840 — 96. 
Einen  Teil  desselben  Themas  behandelt  Thynnes^^*),  und  zwar 
den  Zeitraum  von  der  ersten  Überschreitung  der  Blauen  Berge  bis 
auf  die  Reisen  von  Burke  und  Stuart.  Der  Bericht  von  IHeexlands 
Reise  (1823)  über  die  Blauen  Borge  hat  P  e  n  tla n d  2"^^)  neu  heraus- 
gegeben. Eine  Geichiohte  von  Südaustralien  schrieb  Hold  er  ^7^). 

B.  Die  Kartographie  seit  1660« 

Den  oben  unter  Nr.  221,  226  und  227  von  Sello,  Gauthier 
und  Vignols  erwähnten  kartographischen  Arbeiten,  die  in  die  neuere 
2eit  hineinreichen,  ist  hier  noch  die  Schrift  Marin ellis^^'^)  binzu- 
lufUgen.  An  einseinen  Karten,  die  doToih  FaoBimiledrack  neu  ver* 
öffimtlicht  Bind,  ist  nur  die  epochemachende  Karte  WitsenB^'^^) 
von  Kordasien  In  6  Bl.,  1687,  zn  nennen. 

Kartographen.  Porena^^  hat  den  italienieohen  Karto- 
gn^hen  GioT.  Batt.  da  MonteeasBino  wieder  ans  Licht  ge- 
wgen*  Drapeyron ^)  hat  die  geographischen  Arbeiten  Cassinis 
zom  Gegenstande  eines  Vortrags  gewählt.  Sandler^^i)  hat  das 
Leben  und  die  "Werke  des  Augsburger  Kartographen  Seutter  ge- 
schildert. Kleinere  Studien  Blessichs^^}  beziehen  sich  auf 
CaiBiniy  Carafa  und  Galiani. 

C.  Mathematische  und  physische  Geographie. 

F  resdorf '^^^)  behandelt  die  Metboden  zur  Bestimmung  der  mitt- 
leren Dichte  der  Erde.  Die  Aphorismen  des  Philosophen  Krause 
zur  Erdkunde  sind  von  Vetter^S«)  herausgegeben.  Über  die  Erd- 
kunde von  Humboldt  und  Ritter  ist  ein  Aufsatz  von  Zonder  ?an^^} 
zu  vergleichen. 

^  A.  E.  Ctlvert,  Th0  «xploration  of  AmtnHa.  8  voll.  London  1894  u.  96. 

rM  1897,  LB  2.')4.  —  274)  q'  h  y  n  n  e  s ,  The  story  of  Australian  ExploMrtioB.  London 
1894.  (GJb.  XVllI,  242.)  —  27r,)  Vgl.  Scott.  GMaj?.  189.J,  :J33.  —  2^6)  ej^, 
atlder,  flistory  o£  South  Aoatralia  from  iU  foundation  to  the  year  of  ita  Jubilee. 
«  Tol.  Loadon  189S  (GJb.  XVIIl,  249).  —  «")  *G.  MarinoUi,  Saggio  di 
etrtografia  italiana.  Florenz  1894.  —  N.  Witsen,  Nieuwe  Landkaarte  van 
J^J®®«^«^«»  Ooaterdeel  TanAsia  cn  Europa,  1687  (Remarkable  Maps,  Amsterdam 
1W7.  4ttp«rt).  —  F.  Poren a,  Un  cartografo  italiano  del  principio  del 
Ä      "  (Moni.  SGltd.,  vol.  V,  pt.  1»,  48—73.  Rom  1895).   PM  1896. 

358.  —  280^  Drapeyron,  Lea  travaui  geogr.  de  Cassini  de  Thury,  auteur 
«•  1»  premifere  Carte  topograph.  de  la  France  (CR  du  VI  congres  intemat.  de  6.  k 
JttiUet  1895.  Vgl.  CR  SGP  1896,  288.  —  281)  Ch.  Sand  1er,  Matthäus 
»wtter  u.  8.  Landkarttn  (UVB  Leipzig  1894).  PM1898,  LB  871.  —  «)  A.  Blea- 
^'ch,  I  lavori  geograf.  di  C.  F.  Cassini  di  Thury  (BSQltal.,  ser.  III,  vol  IX. 
IM  ~~  I^ers.,  La  curia  topof^r.  di  Napoli  di  G.  Carafa  (Rot.  Gltal.  IV, 
S  T*JJ'  l>er8.,  L'abate  Galiani  geografo.  Neapel  1896.  —  28ö)  g.  pres  - 

"I.  Die  Mfltiiodoii  B.  Bostfmnung  der  mittleren  Dichte  der  Erde  (Progr.  Gyran. 
weilaenburg  i.  E.  1894).  PM  1895,  LB  618.  —  2»".)  K.  Ch.  Fr.  Krause,  Apho- 
}S*^ «escWchtawiss.  Erdkunde,  herausg.  v.  R.  Vetter.  Berlin  1894.  Vgl. 
'■«•B  1895,  325.  —  287)  h.  Zo  ndervan.  De  richting  in  de  beoefening  der 
»wnjkaknnde  voor  A.  t.  flnmboldt  en  C.  Bitter  (T.  K.  Noderl.  Murdrijk.  Gen., 
*^      d«a  XII,  741— M,  1895). 


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248 


S.  Buge,  Die  Littoatnr  nw  Oetehiolite  der  Erdkunde. 


D.  Biographien.  , 

Die  Biographien  sind  alphabetisch  geordnet .  Die  VerÜMser  ler* 
sdlben  Bind  in  den  Anmerkungen  angegeben. 

Aga8Biz288)^  Baker2ö9),  ßarrere'-^^O)^  Burton29l),  Ehr  jn- 
berg295ä),  Peuill^e293),  Franklin2M)^  R&y^%  Hodgson 
Horneraann 297^ ,    Junker 2öh^ ^    Lahontan 25^9) ,    Martin  '^), 
P  i  a g  g  i  a  ^1),  R  e  t  z  i  u  8 302),  B  e n n  e  1 PO^),  S  tanley 30*),  Ton ty  «ö), 
WeBtenrieder3ü6). 


^)  *J.  Marcou,  Life,  letters  and  works  of  Louis  Agassis.  London  iS96. 
2  Tole.  Vgl.  Natnre  1896,  529.  —  ^  «Donglts  Mnrray  u.  SUra  White  Sir 
Samuel  Biker.  London  1896.  PM  1896,  LB  373.  —  290)  H.  FroideYaux,  "JotM 
aur  le  voyageur  Guyanaia  Pierre  Barrere  (B,  G.  hist.  et  doscr.  1895,  320-381.— 

*G.  M.  Stisted,  The  true  life  of  Capt.  Sir  H.  F.  Burton.  Loadon  1896 
(GJr  1897,  345,  Hirs).  —  988)  »jf.  Lann,  Cht.  C.  Elirenberg,  liB  Yerlnlir 
deutscher  Naturforschnng  im  19.  Jahrh.  Berlin  1895.  PM  1895,  LB  670.  - 
293)  G.  St. -Yves,  ün  voyageur  bas-alpin  le  pere  Louis  Feuillce  (1660—1732) 
(B.G.  hist.  et  descr.  1895.  302—25).  —  ^)  H.D.  Traill,  The  life  of  Sir  lohn 
Franklin.  London  1896.  PM  1897,  LB  276.  —  «)  W.  de  Winten,  A  ntmm 
of  Sir  John  Drummond  Hay,  aometime  minister  at  tho  court  of  Marocco,  lased 
on  bis  Journals  and  correspondence.  London  1896.  —  29C)  W.  Huntor,  Lif« 
of  Brian  Houghton  Hodgson,  britinh  resident  at  the  court  of  Nepal,  London  1896 
(GJ  1897,  468).  —  297)  A.  Pah  de,  Der  erste  deutsche  Afrikaforeeher  Pr.K.Hori«- 
mann.  Hamburg  1896  (PM  1896,  LB  872).  —  288)  «L.Hevesi,  Wilhelm  Junker. 
Berlin  1896.  PM  1896,  LB  374.  —  299)  j.  Edm.  Roy,  Le  baron  de  Lahontan 
(M^m.  S.  R.  duCanada  XII,  sect.  I,  63—192,  Ottawa  1895).  —  H.  ^'roide- 
vaux,  ün  explorateur  iuconnu  de  Madagascar  au  XYIl«  sikle,  Fran(;.ois  lülta 
(B.G.  hist.  «t  deier.  1896,  38).  —  «n)  p.  Bonola  Hey ,  In  memoriam  di  Carlo 
Piagga.  Lucca  1895  (YhQsE  1896,  94).  —  3^2)  Hj.  Stolpe,  Anders  Retiiu» 
(Ymer  1896,  213—19).  —  303)  ci.  R.  Mark  harn,  Major  James  Bennell  and  th« 
riee  of  modern  english  geography.  London,  Paris  u.  Melbonme  1895,  PM  19W» 
LB273.  —  «»)  p.  Beieiiard,  Stanley  (Geieteebelden,  Bd.  24).  Berlin  1897.  - 
»»)  B.  Suite,  Les  Tonty  (M6m.  S.  R.  du  Canada  XI,  Sect.  I,  3-32).  Ottawa 
1894.  —  306)  Ch.  Gr  Uber,  Die  Verdienste  Lorenz  y.  Westenrieder»  um  die  bayr. 
Geogr.  (Festschrift  d.  GGsMünchen  1894,  91—118). 


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Die  Fortschritte  in  der  Physik  und  Mechanik  des 

Eidkörpers. 


Von  Dr.  H.  Hergesell  in  Strafisburg. 


I.  Fortsohntte  der  Internationalen  Erdmessung. 

Sflit  der  Erledigung  des  letsten  Berichts  über  die  IntemaüoDale 
Erdmenong  haben  rioh  in  der  Organisation  derselben  wichtige  ^ 

Änderungen  vollzogen,  Uber  welche  wir  zunächst  berichten  mässen. 
Die  Übereinkunft,  auf  welcher  bisher  die  im  Jahre  1886  gegründete 
loterDationale  Erdmeirang  beruhte,  hatte  mit  dem  Jahre  1S96  ihre 
Existenzberechtigung  verloren,  da  die  beteiligten  Staaten  sich  zu- 
nächst nur  für  10  Jahre  verpflichtet  hatten,  die  zur  Betreibung  der 
Erdmessung  notwendige  Dotation  zu  zahlen.  Die  Permanente  Korn* 
misßion  hatte  deswegen  in  der  Sitzung  des  Jahres  1894 beschlossen, 
im  folgenden  Jahre  eine  Generalkonferenz  in  Berlin  zusammerizu-  * 
berufen,  die  die  wichtige  Frage  zu  lösen  hatte,  der  Internationalen 
BrdmesBung  eine  neue,  den  Fortschritten  der  Wissenschaft  und  In- 
ititation  entsprechende  Grundlage  zu  geben.  Die  von  allen  Staaten 
Mihr  sablreich  beschickte  Generalkonferenz  stellte  nach  schwierigen 
und  langdauemden  Verhandlungen  eine  neue  Übereinkunft  der 
Internationalen  Erdmessung  auf'),  die  in  der  SchlufsBitsung 
der  Konferenz  am  11.  Oktober  1895  yon  allen  Delegierten  der 
verschiedenen  Begiemngen  angenommen  wurde.  In  Anbetracht  der 
Wichtigkeit  dieser  für  die  Erkenntnis  der  Physik  und  Mechanik  des 
Mdkörpers  so  wichtigen  Grundsätze  geben  wir  im  folgenden  deren 
Wortlaut  nach  dem  offiziellen  Protokoll: 

Xeuo  Übereinkunft  der  Internationalen  Erdmeesang,  beaehloeeen  am  11.  Ok* 

lober  1895  in  Berlin. 

Art.  1.  Das  Zeatralbureaa  der  Internationalen  Erdmessung  mit  seinen  bis- 
^ngen  Attribntionen  bl«ibt  mit  dem  eeodttinhett  Inetitat  n  Berlin  in  solehar 
Weise  Terbunden,  dafs  der  Direktor  des  GeodätiflOhen  Inetitate  ingleieh  Direktor 
J«Z«atnilbureau8  der  Internationalen  Erdmessung  ist  und  dafii  die  Wissenschaft- 
'"un  K^fte  und  Mittel  des  Instituts  auch  den  Zwecken  der  Erdmeeaung  dienen, 
a«  ^'  eberato  leitende  Organ  der  Erdmefliung  ist  dio  Generalkonferens 
«»  Delegierten  der  betefl^gten  Beglerungen.  Diese  Generalkonferenz  tritt  min- 
alle  drei  Jahre  mimmen.  ^  In  der  Zwieohenzeit  ist  die  AnafUhrang  der 

tg^^^^^-  ^-  Konf.  d.  Permanenten  Kommission  der  Internat.  Erdmessung  in 
BerHn  1895.  —  2)  Verh.  d.  XI.  allgem.  Konf.  der  Internat.  Erd- 
ia  Berlin.  I.  Teil,  S.  278.   Berlin  1896. 

Oeogr,  Jahrbuch  XX.  17 


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250    H.  Hergesell,  Fortschritte  in  der  Physik  und  Mechanik  des  ErdkSrpen. 


Ton  der  Genoralkonferenz  gofafaten  Beschlüsse  und  die  administrative  Leitucg  der 
Angelegenheiten  der  Internationalen  Erdraessung  dem  Präsidiaiu  derselben,  be- 
eteheod  tvs  dem  Präsidenten,  dem  VizeprSsidenten,  dem  stSndfgen  Sdcntir  sid 

dem  Direktor  des  Zentralburcaus,  übertragen.  In  Verwaltungssachen  hat  in  be- 
sonderen,  nicht  vorhergesehenen  Fällen  das  Präsidium  die  Ver[)tlichtang,  auf  dem 
Wege  der  Korrespondenz  die  Ansicht  einer  beratenden  rerniaoenten  Koinmissioii 
einzuholen.  Diese  Permanente  Kominission  wird  ans  Delegierten  der  beteiligt« 
Staaten  derartig  gebildet,  dafs  jeder  Staat  hierfür  einen  Delegierten  emeoDt.  Den 
Präsidium  liegt  auch  dio  Wahl  des  Zcit[)unktes  und  des  Ortes  der  Generalkonferenzen 
ob,  sowie  die  Einladung  der  Delegierten  der  beteiligten  Staaten  unter  Aiigtbe 
der  Beratungsgegenstände. 

Art.  3.  Der  Direktor  des  Zentratboreans  hat  dem  Prlsidinm  alljährtick 
einen  Bericht  über  dio  Thätigkeit  des  Zentralbureaus  zu  ersfattrn  und  deraselbon 
den  Arbeitsplan  für  das  folgende  Jahr  zu  unterbreiten.  Sowohl  der  Bericht  als 
auch  das  Programm  sind  allen  Dolegierlou  der  beteiligten  Staaten  gt^druckt  M- 
•ttsaoden. 

Art.  4.  Die  Veröffentlichungen  der  Erdroessung,  die  Führung  der  Korre- 
spondenz mit  den  Regierungen  und  den  Delegierten,  sowie  im  allgemeiDen  die 
sonstige  laufende  Geschäftüluhrung  der  Internationalen  Erdmessung  sind,  sater 
der  OberlaituDg  des  PrüsidenteB  und  in  OemeiDsehaft  mit  dem  Direktor  des  Zcainl- 
bureans,  Aufgabe  des  ständigen  Sekretärs. 

Art.  5.  Der  Präsident  und  der  Vizepräsident  der  Erdmessucg,  sowie  der 
ständige  Sekretär  werden  für  die  Dauer  der  Konvention  von  der  GeiieralkoDfereill 
gewählt  Eintretende  Vakanz«ii  werden  provisoriseh  von  der  Permsnentep  Kom- 
mission auf  dem  Wege  der  Korrespondenz  ausgefüllt,  oder  nStigenfiills  ia  «sar 
Sitzung  der  zu  diesem  Zwecke  zu  rorsamniclnden  Kommi-ssion. 

Art.  6.  Für  dio  Internationale  Erdmessung  wird  eine  jährliche  Dotation  SU- 
gesetst,  welche  durch  die  Beiträge  der  eimtlirhen  beteiligten  Staaten  safKebncit 
wird  (siehe  Art.  9).  Diese  Dotation  soll  hauptsächlich  in  folgender  Weise  ver- 
wendet werden:  1)  für  die  Publikations-  und  Vorwaltutigskosten ;  2)  für  die  Be- 
soldung des  ständigen  Sekretärs;  3)  für  die  Unterstützung  oder  RemunerieruDg  eil- 
sehlBgiger  theoretischer,  rechnerischer  oder  experimenteller  Arbeitoi,  welche  dum 
einen  besonderen  Beschtniä  der  Oeneralkonferenz  aDi,'Oiirdnet  werden;  4)  für  n;? 
Ausführung  solcher  internationalen  wissenschaftlicbeu  Unternehmungen,  welche  für 
die  Erleichterung  und  Sicherung  der  Erdmessungsarboiten  aller  einzelcen  Usder 
Ton  allgemeinem  Interesse  sind.  Die  Verteilung  der  Dotation  anf  die  verstehnid 
angegebenen  Verwendungsgmppen  wird  dem  Prisidinm  unter  der  Kostrele  der 
Genoralkonferenz  übertragen. 

Art.  7.  Dio  jährliche  Dotation  wird  durch  die  Beiträge  der  Krdmeesung- 
ataaten  gebildet,  wie  sie  im  Art.  9  bestimmt  sind.  Diese  Dotation  betisgt  W 
eine  Dauer  von  10  Jahren  im  Minimum  60000  Mark  (75000  Franks),  wovon 
16000  Mark  (200('n  Franks)  für  die  ordentlichen  Ausgaben  dienen  soUcottna 
44U00  Mark  (55  000  Franks)  für  die  in  Nr.  4  des  Art,  6  angegebenen  geodstisoMI 
Arbeiten  unter  der  Direktion  und  Verantwortlichkeit  des  Zentralbnreans  und  siW 
der  Kontrole  dos  Präsidiums  der  Erdmessung  bestimmt  sind.  FUr  eine  dauerniie 
oder  vorübergehende  Erhöhung  des  obigen  Mindestbetrages  von  60000  Ma« 
(75000  Franks)  bedarf  es  eines  Antrages  der  Generalkonferenz  und  der  A»»"™ 
desselben  Ton  sBmtlichen  beteiligten  Regierungen.  Die  Nachweisung  über  « 
Verwendung  der  Dotation  wird  in  den  Verhandlungen  der  Generalkonferenzen  re- 
offentlicht.  Dio  in  einem  Jahre  nicht  verbrauchten  ßinnahmen  dürfen  au  ue 
Ausgaben  der  folgenden  Jahro  raitverwendet  werden.  .    _  . 

Art.  8.    Die  Beiträge  der  beteiligten  Staaten  werden  alljährlich 
des  Jahres  geleistet.    Die  Einzahlungen  der  Beiträge  erfolgen  durch  >i'e  «"P' 
raatischen  Vertreter  der  beteiligten  Staaten  an  dio  Lcgationskasso  zu  BcrUn. 
Ubereinstimmung  mit  letzterer  Festsetzung  hat  die  Korrespondenz 
mit  den  beteiligten  Regierungen  durch  die  Vermittlung  ihrer  diplomatiscliea 
tretor  in  Berlin  zu  erfolgei.  .  ^tm^m' 

Art.  9.    Die  Festsetzung  ^ler  Ikitr;ii;e  f^eschieht  nach  folgenden  AMtsWBgJ  • 
a)  Staaten  mit  einer  BevolkeruDg  bis  zu  fünf  Millionen  zahlen  800 
nahesu  1000  Franks)  jährlich  j  b)  Staaten  mit  einer  BeTdlkemng  Ton 


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Die  intornationale  ErdmessuDg. 


251 


fitof  bft  lebn  Millionen  raUen  1600  Mark  (oder  nah«sa  2000  FmkO  jihrlich; 

c)  Staaten  mit  einer  Bevölkerung  von  mehr  als  zehn  bis  >u  zwanzig  Millionen 
zahlen  3000  Mark  (oder  nahezu  3750  Franks)  jährlich;  J)  Staaten  mit  einer  Be- 
Tolkerang  von  mehr  aU  zwanzig  Millionen  zahlen  6000  Mark  (oder  nahezu  7Ö00 
Ptanka)  jShrliob.  BvantnoU«  danarnda  od«r  Torftbergahend«  BrhSbiingan  dar 
Dotatioii  Warden  nach  derselben  Abstufung  yerteilt.  Die  Höbe  der  Beiträge 
der  einzelnen  Staaten  wird  durch  Beitritt  eines  neuen  Staates  nicht  geändert. 
Der  neu  hinzutretende  Staat  zahlt  den  seiner  Bevüikerungsstufe  entpreciiendea 
Beitrag. 

Art.  10.  Die  Zahlungan  aua  der  Dotation  der  Erdmessnng  erfolgen  durch 
den  Direktor  des  Zentralbureaus  anf  Anweisung  dea  Präaidentan  oder  in  aainar 
Yerhiaderung  auf  Anweisung  des  Vizepräsidenten. 

Art.  11.  Dia  Abatimminigan  in  dar  Oananlkonfarens  bai  dar  Wahl  dea 
Präsidenten,  YizeprSaidantan  und  daa  atibidigan  SakratSrs,  sowie  bei  allen  geschäft- 
lichen Entscheidungen  geschehen  nach  Staaten,  wobei  joder  Staat  eine  Stimme  hat. 
Sie  bei  der  Qeneralkonfeienz  nicht  direkt  vertretenen  Staaten  können  ihr  Stimm- 
iNht  anf  einen  der  anweaenden  Dal^erten  übertragen;  doeh  darf  kainer  der  an- 
▼esenden  Delegierten  mehr  als  eine  solche  Vertretung  Uberndunan.  Zur  Gültigkeit 
der  gefafsten  Beschlüsse  ist  die  Anwesenheit  der  Delegierten  von  mindestens  der 
Hälfte  der  flrdrnessungsstaaten  erforderlich.  Die  Beschlüsse  der  beratenden  Per- 
manenten  Kommiaiion  erfordern  an  üirer  GtUtigkeit,  dafa  mindeatena  ein  Drittel 
ibver  Mitglieder  in  der  Tom  Priaidinm  feetseatellten  Friat  ihr  aohriftUohes  Votum 
•ngesendet  haben. 

Art.  1 2.  Für  wissenschaftliche  Fragen  worden  während  der  Oeneralkonferens 
Spadilkemuiaalonan  eingeaetat,  an  welchen  teilannehmen  jeden  Delegierten  frei* 
•tobt  Bei  der  Beschlufsfassung  der  Konferena  Über  die  wiaaenschaftlichen  An« 
gilegenheiten  entscheidet  die  abaolnte  Stimmanmehrhait  aller  in  der  Sitran^  an* 
WMenden  Delegierten. 

Art.  13.  in  gemischten  oder  awaifUhaften  Wßm  wttk  die  Abattinmung  naeh 
Staaten  (siebe  Art.  11)  erfolgen,  aobald  diea  von  aSmtUclien  Delegierten  eine» 
Staates  verlangt  wird. 

Art.  14.  In  Fällen  von  Stimmengleichheit  entscheidet,  sowohl  bei  Ab- 
itlmmnitgen  nach  Staaten,  ala  aneh  bei  aolehen  naeh  Delegierten,  die  Stimme  dee 
Vorsitzenden. 

Art.  15.  Die  vorstehenden  Bestimmungen  dieser  Üboreinkunft  haben  so- 
IsDge  Gültigkeit,  bis  sie  durch  eine  neue  Verständigung  der  Staaten  abgeändert 
werdea. 

Die  neue  Übereinkunft  unterscheidet  sich  von  den  alten  Grund- 
sätzen in  dem  wesentlichen  Punkte,  dafs  die  Sitzungen  und  die 
Wirksamkeit  der  bisher  bestehenden  Permanenten  Kommission  in 
^egfall  kommen.  Das  oberste  Organ  der  Internationalen  Erdmeflsang 
wild  die  6eDeralkoii£nronz,  die  mindoBteuB  alle  3  Jahre  susanunea- 
tiitt  Bie  Thätigkeit  der  frfihereo  Permaneiiton  EomnuBiion  ist  aaf 
an  Präridium,  beBtehend  aus  einem  Präsidenten,  einem  VizeprSaidenten^ 
ständigen  Sekretär  und  dem  Direktor  des  ZentralbnreanB,  über^ 
gegangen.  Eine  beratende  permanente  Eommiasiony  der  aber  nach  den 
neuen  Vorschlägen  die  Delegierten  sämtlicher  Staaten  angehören,  ist  nur 
in  besonderen  wichtigen  Verwaltungsfragen,  und  dann  schriftlich, 
2u  befragen.  Die  wichtige  Stellung  des  Direktors  des  Zentralbureaus 
bleibt  auch  in  dem  neuen  Statut  dem  Direktor  des  Prenüiischen 
Geodätischen  Instituts  gewahrt. 

Nach  Ausarbeitung  und  Annahme  des  Statuts  blieb  dem  bis- 
«•ngen  Bureau   die  Aufgabe,    die  neue  Übereinkunft  den  Regie- 


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252    H.  llergesell,  Fortschritte  in  der  Physik  und  Mechanik  des  Erdkörpers. 

In  der  leisten  Sitzung,  die  die  alte  Permanente  Komminion  18  6 
in  Lausanne^)  abhielt^  konnte  der  ständige  Sekretär  mitteilen,  d  b 
bereits  14  von  den  bisherigen  31  Erdmeasungsstaaten  der  Konvesti  n 
beigetreten  seien  und  da&  bei  den  übrigen  nur  noch  Foimatitiite 
SU  erledigen  seien,  um  den  endgültigen  Beitritt  zu  erklären.  Fir 
uns  Deutsche  ist  die  Mitteilung  des  Reiobskanzlers^)  beeonders  ir- 
freulichi  da  nach  derselben  die  bisher  beteiligt  gewesenen  Einzl* 
Staaten  sich  mit  dem  Beicbe  dahin  geeinigt  haben ,  dab  ne  v(m 
1,  Januar  1897  ab  als  Sondermitglieder  aus  der  Vereinigung  aia- 
Boheiden  und  dafs  an  ihre  Stelle  fortan  das  Reich  tritt 

Wir  wenden  uns  zu  den  wissenschaftlichen  Arbeiten  der  Intir- 
nationalen  Erdmessung.  In  erster  Linie  stehen  für  uns  die  Untir- 
Buchungen  über  die  Schwankungen  der  Erdachse  und  die  Schweie- 
messungen.  In  den  betreflfeuden  Kapiteln  werden  wir  das  Nähere 
darüber  berichten.  Hier  sei  nur  erwähnt,  dafs  die  Gründung  von  inter- 
nationalen Breitenstationen,  die  sich  nur  mit  Bestimmung  der  Polhöie 
zu  beschäftigen  haben  und  an  besonders  geeignet  gelegenen  StdlNl 
der  Erdoberfläche  eingerichtet  werden  sollen,  gesichert  ist.  Profenor 
Albreoht  hat  sich  der  Mühe  unterzogen^),  diejenigen  Beobacbtan§;8* 
Stationen  zu  ermitteln ,  die  aus  geodätischen,  meteorologiMjhes  niid 
BMsmisohen  Gründen  die  günstigsten  Beobacbtungsresultate  venpie* 
eben.  Er  hat  für  die  Nordhalbkugel  vier  Gruppen  znr  Auswahl 
gestellt,  aber  die  im  nächsten  Jahre  entschieden  werden  soll. 

Die  Messungen  der  Erdschwere  haben  auch  in  den  letzten  Jahren 
einen  erfreulichen  Fortgang  erfahren.  Besonders  sind  hier  die  zahl- 
reichen Beetimmungen  zu  erwähnen,  die  von  der  österreichisohen 
Kriegsmarine  an  zahlreichen  Punkten  der  Erdoberfläche  vorgenommen 
worden  sind.  Einzelheiten  finden  sich  in  dem  Abschnitt  über  Erd- 
schwere. Hervorzuheben  ist  hier,  dafs  die  relativen  Schwerebestim- 
mungen, die  besonders  durch  die  Bemühungen  v.  Sternecks  und 
Defforges  zur  Anerkennung  gekommen  sind,  immer  mehr  Anklang 
finden.  Diese  Bestimmungsart  hat  durch  die  Untersuchung  des  Mit' 
Schwingens  der  Pfeiler  6),  für  welche  besonders  die  Wippmethode 
empfohlen  wird,  bedeutend  an  Genauigkeit  gewonnen.  In  letzter 
Zeit  ist  eine  neue  Fehlerquelle  entdeckt  worden,  die  sich  dam 
äuisert,  da&  die  zur  Messung  benutzten  Halbsekundenpendel  m 
Laufe  der  Zeit  eine  kleine  Gestalts&ndernng  zeigen,  deren  Urssfloen 
noch  nicht  völlig  ermittelt  sind.  HofiFentUch  gelingt  es  auch  hier, 
die  Messungen  einwurüiirei  zu  machen. 

Die  Frage  emes  Normalhöhenpnnktes  hat  keinen  Fortschritt  er- 
fahren, so  dafs  es  bei  dem  Vorschlag  des  Zentralbureans  verbleiDti 
▼on  der  Einführung  eines  solchen  Höhenfixpunktes  abzusehen. 

Folgende  in  den  Berichten  abgedruckte  Abhandlangen  seien  be- 
sonders genannt: 

I.  VerhandlttBgea  der  allgMnehiMi  Konferenx  ia  Berlin  1895.  Bd.  I,  S.  24: 

3)  verh.  d.  Konf.  der  penn.  K.  fte.  in  Laniaao«.  Berlin  1897.  - 
S.  64.  -  6)  Ebenda,  Beilage  A  II,  S.  127—54.  —  •)  VerJi.  d.  XI.  aUg.  Mnferenz 
in  Berlin.   Berlin  1896,  XI.  Teil,  S.  121. 


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Gestalt  der  Erde< 


858 


Helmert,  Bericht  über  die  Thätigkeit  des  Zentralbureaus  seit  der  Konferenz  in 
lousbruck.  Bd.  II,  Beilage  AI.  Albrecht,  Bericht  Uber  den  gegenwärtigen  Stand 
der  Erforschung  der  BroitenTariatiooen.  8.1 — ^86. —  Beilage  All.  Bassot,  Rap- 
port sur  la  mesnre  des  bases.  S.  27—29.  —  Beilage  AIV.  Kalmar,  Beridit 
über  das  Präzisionsnivellement  in  Europa.  S.  31 — 38.  —  Beilage  A  V.  Berioht 
des  Zentralbur.  über  die  Längen-,  Breiton-  und  Azimutbestimmungen.  S.  39 — 117. — 
Beilage  AVI.  Helmert,  Bericht  über  die  relativen  Messungen  der  Schwer- 
kraft mit  Pendelapparaten.  S.  118—179.  —  Beilage  AVlI.  Helmert,  Bericht 
fiber  die  Lotabweichnngs-Bcstimmunc^eu  ISO 5.  8.  180 — 191.  Fejrrere,  Bappert 
lur  les  triangulations.    Besonders  paginiert. 

II.  Verhandlungen  der  Konferenz  der  Permanenten  Kommission  in  Lausanne 
1896.  Beilage  AI.  Albrecht,  Bericht  über  den  gegenwirtigeii  Staad  der 
Breitenvariationen.  ?5.  III  — 2fi.  —  Beilage  All.  Albrecht,  Ob«  die  Wahl  der 
Stationen  für  den  internationalen  rolhöhendicnst. 

Jedem  Band  der  Verhandlungen  sind  ferner  die  Briefe  der  Delegierten  über  die 
Arbflitea  in  ihren  Lindern  beigegeben,  anf  welche  irir  hier  nnr  Tcrweieen. 


II«  G-estalt  der  Erde* 

ÜDBere  EenDtnisBe  von  der  Gestalt  der  Erde  sind  innig  Terknüpft 
mit  den  Ergebnissen  der  Berechnungen  der  greisen  Triangulationen. 
Es  ist  natorgemärs,  dafs  die  letzteren  in  Anbetracht  der  greisen  . 
hierbei  notwendigen  Arbeitsleistungen  nur  langsam  fortschreiten. 

Das  wichtige  Resultat,  das  die  Berechnungen  der  Ketten  des 
56.  Parallels  ergeben  hat,  haben  wir  bereits  im  vorigen  Bericht'^) 
erwähnt.  Seiner  Bedeutung  entsprechend,  geben  wir  die  Worte 
wieder,  mit  welchen  Helmert  dieses  Ergebnis  in  seinem  neuesten 
Berichte 8)  übor  Lotabweichungen  begleitet: 

,tZa  den  merkwürdigsten  und  wichtigsten  neueren  Ergebnissen  rechne  ich  ■ 
die  Fettatellang  der  Thatsache,  dafs  längs  des  ö2.  Breitenkreises  in  Europa  die 
Krtmraang  wesentlich  etSrker  iet»  ala  nach  der  bisher  erlangten  Kenntnie  Ton 
der  Erdgestalt  zu  erwarten  war.  Mit  ura  so  gröfserer  Spannung  Dttfs  man  daher 
den  Ergebnissen  der  Berechnung  der  transkontinentalen  Farallelkette  in  39"  Breite 
ia  Nordamerika  entgegensehen." 

Das  beste  Mittel,  die  Abweichungen  des  Geoids  vom  Refereuz- 
ellipsoid  zu  erforschen,  sind  die  Lotabweichungen.  Die  Anzahl 
dieser  Bestimmungen  wachst  in  erfreulichem  MaTse,  wenn  anoh  hier 
noeh  lange  nicht  genug  geleistet  ist.  Helmert  sprieht  den  ausdrück- 
lichen Wunsch  nach  einer  Vermehrung  aus  9): 

„Die  Konstruktion  dee  Oeoids  erfordert  bekanntlich  ein  ziemlich  dichtes  Nets 
Ton  Lotabweichungen.  Ks  scheint  mir,  dafs  in  dieser  Hinsicht  noch  mehr  ge- 
schehen könnte,  als  vielfach  bisher.  Breitenbeobachtungen  lasaen  sich  ja  sehr 
»ich  anifahrcD.  Azimut-  und  Längenbestimraungen  sind  riel  schwieriger.  Ba 
empfiehlt  sich  daher,  die  Koostraktion  Tieler  Heridianprofile  ans  Breiten  zu  bevor- 
zugen und  nur  so  viele  Azimut-  und  Längenbestimmungen  ansnetellen,  als  nötig 
«nd,  um  die  Verbindunfr  der  Meridianprofile  zu  sichern." 

Dem  Bericht  Plelmerts  über  Lotabweichungsbestimmungen  im 
•shre  1895  entnehmen  wir  nur  die  wichtigsten  Thatsachea,  indem 
Wir  fiir  Einzelheiten  auf  das  OriginaP^)  verweisen. 

Bmfangreiche  Untersuchungen  wurden   seit  einigen  Jahren  in  der  Schveia 
!w  u  5  Stationen  der  Westechweia  hat  Leon  OnPaequierdie  nord-  • 

«tauche  Komponente  der  Ansiehung  der  Aber  dem  Meereenirean  liegenden  Qebirgi- 

i^J^rVli*  XVUI,  S.  3S8,  —  8)  verh.  d.  XL  allg.  Konf.  in  Berlin.  Berlin 
«96,  II  Teil,  8.  190.  —  9)  Ebenda,  8.  191.  —  M)  Ebenda,  8.  180. 


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254   H.  Herg€aell,  Fortsehriite  in  der  Physik  und  Maehanik  des  ErdkSrpen. 

inassen  bis  zu  300  km  Distanz  berechnet.  Die  Werte  weichen  tod  den  beobaeh« 
teten  um  10  bis  12  Sekunden  in  dem  Sinne  ab,  dafs  die  Anaiebung  der  eädiiehen 
Alpenmassen  kompensiert  erscheint. 

biteressant  ist  der  Verlauf  der  Lotmbwdehvngen  in  der  Gotthardliaie,  <Bi 
TOB  Hesserochraitt  bestimmt  wurden.  Die  Lotabweichung,  welche  m 
Hohentwiel  9"  beträgt  und  an  der  Grenze  von  .Tur;\  und  Alpen  in  der  Gegend 
Ton  Mettmenstetten  den  Wert  0  erreicht,  steigt  in  Amslett  zum  positiven  Maximum 
TOB  17%  wird  ia  Airolo  wieder  0  UBd  wSohst  in  Lngona  auf  —17'  an. 

IHe  LotabweicbungsbestimmaDgen  in  Osterreiob •Ungarn,  Italien, 
Portugal,  Belgien,  Dänemark  und  Norwegen  übergeben  wir  mit  der 
Bemerkung  I  dal«  sie  im  allgemeinen  der  Terrainkoofiguration  ent* 
spreeben;  von  den  rassischen  erwähnen  wir  die  Arbeit  von  Fritiohe. 
die  im  Aaftrage  der  Kaiserl.  russ.  Oeogr.  Gesellscbaft  ausgefülirt 
wurde  und  sich  mit  den  Lotstörungen  in  der  Umgebung  von  Moakav 
beschäftigt.  Die  Eesultate  weisen  auf  auffallende  Beziehungen  za 
den  Lotstörungen  bin,  so  dals  eine  gemeinsame  Ursaobe  beider  Artea 
▼on  Erscheinungen  angenommen  werden  kann. 

Wichtig  für  unsere  Kenntnis  der  Erdgestalt  sind  endlich  die 
Bestimmungen  in  Amerika  und  Südafrika^  die  in  ausführlichen  Ta- 
beUen  wiedergegeben  werden. 

"Wie  in  einem  kleinen  gebirgigen  und  vulkanischen  Terrain  die 
Lotstörungen  schnell  wechseln  und  verschiedenen  Charakter  annehmen 
können,  zeigen  die  Messungen  Prestons^^)  auf  den  Sandwichs« 
inseln:  Erscheinungen,  die  jedoch  durch  die  Wirkung  der  grofieo 
Oebirgsmassen  genügende  Erklärung  finden. 

Lotabweichungen  auf  den  Sandwichsinseln. 
Statlonoiit  Lotabwdchong:  Bemerknosen: 

Kahoka  4. 84^'     Nordspttae  tob  Oahn. 

Pnnloa  — 11,9"     Sftdküate  tob  Oahn. 

Honolulu  — 15,6"         „       „  „ 

Vaikiki  -18,0"  „       „  „ 

Lahani  —  0,4"     Westküste  tob  Mani. 

Haiku  _|-28,6"      Nordküste  von  Mani. 

Fakaoao  —  0,6"     Am  Krater  des  Haleakala.   3000  ro  hoch. 

Kaupo  — 30,2"     Südküste  von  Mani. 

Hana  +21,4*     Ostkttste  tob  Masi. 

Kohala  +41,6''     Nordküste  Ton  Hawaü. 

Xawaihae  -j- 10,8"  ,         „  » 

Manna  Kea  -\- Am  Krater  des  Manna  Raa. 

Ealaieha  —  0,9"     S&dlieh  davon,  n.  Manna  Loa  sn.  SOW»* 

Dilo  +10,8"      Ostküste  von  Hawaii. 

itailua  —  12,9"      Westküste  von  Hawaii, 

Ka  Lae  —  56,0"      SQdspitze  von  Hawaii. 

In  diesen  Zahlen  macht  sich  aufser  der  Gebirgsanziebung  be- 
sonders der  steile  Abfall  der  Küsten  bis  zu  5000m  Tiefe  geltend. 
Die  rusnsoben  Lotabweichungsbestimmungen  finden  eine  kurze  Za- 
sammenstellung  von  Venukoff  in  den  Oomptes  rendus^^. 
erste  Beobaohtungsreibe  umfaTst  die  Messungen  an  48  Orten  zwischen 
.  dem  Marmarameer  und  der  Donau,  während  eine  zweite  Beibe  tue 
Messungen  in  der  Krim  wiedei^btw 

J^^  ^'  Konf.  in  Berlin.  Berlin  1896,  iL  Teil,  S.  I86f.  - 

CE  CXXUI,  1896,  40-42. 


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F 

Schweremetimigeii.  266 

I 

Von  ibeoretisoben  Arbeiten  über  die  Gestalt  der  Erde  seien  hier 

iKwei  Arbeiten  Pizettis^)  erwähnt,  von  denen  die  erste  eicb  mit 
dflr  Reduktion  der  astronomischen  Längen  und  Breiten  auf  das 
Meeresniveau,  die  zweite sich  mit  der  Laplaceschen  Theorie  der 
Oleichgewiohtsfigur  einer  rotierenden  FlüBsigkeit  besohäftigt. 


in.  SohweremesBungen  und  deren  Besiehongen  sain  Bau 

der  Erdrinde« 

Über  den  Stand  unserer  Kenntnis  von  der  Erdschwere  giht  der 
Bericht  Relraerts^^)  in  den  Verbandlungen  der  Berliner  Konferenz 
l^naue  Auskunft.  Bis  Ende  1891  konnten  mit  Einschlufs  der  älteren 
Reisen  400  Orte  gezählt  werden,  für  welche  Beobachtungen  der 
Schwerkraft  gemacht  waren.  Ende  1894  stieg  diese  Anzahl  auf 
860  Statiouen;  unter  diesen  befinden  sich  aufserdem  64,  wo  zweimal 
oder  raebrere  Male  beobachtet  wurde.  Im  Jahre  1895  sind  wieder 
über  100  Stationen  hinzugekommen,  so  dafs  melir  als  1000  Schwere- 
fitationen  auf  der  Erdoberfläche  sich  vorfinden.  Die  geographische  Ver- 
teilung dieser  Stationen  zeigen  in  übersichtlicher  Weise  verschiedene 
Karten;  zwei  Plaoigloben  der  östlichen  und  westlichen  Erdhälfte  geben 
^oe  allgemeine  Übersicht,  während  je  eine  Karte  die  Schwerestationen 
in  Europa,  Nordafrika  und  Nordamerika  wiedergibt^^.  Die  Karten 
weben  trotz  der  fleiftigen  Arbeit  doch  nocb  viele  Lücken  auf,  wie 
aooh  niobt  anders  za  erwarten  ist;  insbesondere  ist  unsere  Kenntnis 
der  Erdschwere  auf  den  Ozeanen  sebr  gering;  die  Erfindung  eines 
Schweremessers,  der  aacb  auf  Schiffen  au  gebraudien  ist,  stellt  sich 
als  immer  notwendiger  heraus.  Bs  ist  übrigens  zu  bemerken,  dafs 
die  laternationale  Erdmessung  diesen  Punkt  durchaus  nicht  au fser  Acht 
gelassen  und  hinreichende  Geldmittel  zur  Verfügung  gestellt  hat. 

Der  Hei  mertsche  Bericht  gibt  die  neuen  Messungen  in  ver- 
schiedenen Tabellen  nach  Ländern  geordnet  genau  wieder.  Die 
beobachteten  g  sind  wegen  Meereshöhe  und  Terrainanziehung  auf 
Meeresniveau  reduziert  (go")  und  mit  dem  theoretischen  j'o.  das  der 
Helmertschen  Formel  =  9,7800  m  (1  +  0,005310  siü^y)  eat- 
«prichtl«»),  verglichen. 

Die  DifiFerenzen  g«" — y„  lassen  Schlüsse  auf  die  Massenstörungen 
neben,  indem  jede  Einheit  der  5.  Dezimalstelle  einer  ideellen 
•torenden  Schiebt  von  einer  Dicke  von  10  m  entspricht,  die  im  Heeres- 
mreao  lagert  und  die  Dichtigkeit  2,4  hat.  Die  im  vorigen  Bericht 
MBgeiprochene  Erwartung,  dafs  eine  neue  Bestimmung  der  Konstanten 
der  Formel,  die  die  Veränderung  der  Schwerkraft  mit  der  Breite 
gibt,  bald  möglich  sein  wird,  glaubte  Helmert!^  noch  zu  Beginn 

")  Astr.  Nachr.  CXXXVIII,  1895,  353  —  58.  —  Rrndic,  R.  Acc.  dei  Lincei 
»8.  1896,  I.Sem.,  S.  109-16.  —  15)  Verh.  d.  XI.  allg.  Konf.  in  Berlin.  Berlin 
»896  II.  Teil,  S  118,  Beil.  AYL  —  M)  Ebenda,  Taf.  6,  7,  8.  —  »•)  S.  Theorien 
«er  höheren  Gcodäeie  1884,  II,  241.  Auf  45°  Br.  bezogen,  lantet  die  Formel: 
Was.«  m  —  0,02.',%  p,  cos  ?  ff.  Versehentlich  steht  a,  a  0.  0,002396.6  cos  2  9>  (Anm. 
«2r*i"~  QJb.  XVUl.  342.  —  18;  Verh.  d  XI.  allg.  Konf.  in  Berlin.  Berlin 
1896,  II.  Ten,  Beilage  A  VI,  8.  126. 


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366    H.  HergeMll,  Fortsehxitte  in  dar  Physik  und  Meefatnik  dM  Srdkörpm. 

* 

seines  Beriehts  erfällen  zn  können.  „Allein  die  ünneherheit  in 
der  Verbindung  mehrerer  Grappen  untereinander,  sowie  dae  itarke 

Hervortreten  regionaler  Anomalien  auch  aufserhalb  der  Gebifgi* 
l&nder  lassen  eine  solche  Hecbnung  als  verfrüht  erscheinen/' 

Es  ist  leider  nicht  möglich,  hier  die  versobiedenen  Tabellen 
Helmerts  wiedenngeben,  so  interessant  dieselben  auch  sind.  Da- 
gegen  halten  wir  es  für  notwendig,  die  Beobachtungen  der  Haupt- 
Stationen  abzudrucken,  da  dieselben  den  Übergang  der  einzelnen 
Gruppen  aufeinander  vermitteln  und  den  Vergleich  einer  eiozelDen 
Schwerebeobachtung  mit  anderen  gestatten. 

(Tabelle  auf  nächster  Seite.) 

Von  den  übrigen  Tabellen  heben  wir  nur  besonders  wichtige 
Punkte  heraus.  An  den  Küsten  zeigen  sich,  wie  insbesondere  die 
Messungen  der  Österreichisch-Ungarischen  Kriegsmarine^^)  und  die- 
jenigen der  Amerikaner  beweisen,  ähnliche  Verhältnisse,  wie  sie 
seinerzeit  v.  Sterneck  zuerst  im  Innern  des  europäischen  Kontinents 
nachgewiesen  hat.  Es  ergeben  sich  in  ähnlichem  Sinne  regionale 
Störungen,  da  ganze  Küstenlängen  ein  positives  Vorzeichen,  andere 
ein  negatives  aufweisen.  Die  italienischen  und  dalmatinischen  Küsten 
zeigen  beispielsweise  sehr  hohe  positive  Beträge,  während  Alaska 
fast  durchweg  negative  Störungen  aufweist.  Ähnliche  VerhÜtSM» 
finden  eich  in  Norwegen.  Bei  diesen  Erscheinungen  sprechen  woU 
dieselben  ÜreacheD  mit  wie  im  Innern  der  Kontinente,  doch  icheint 
andh  hier  der  mehr  allgemeine  Aufbau  bis  zn  mehreren  RilometainTiefS» 
als  die  Dichtigkeit  der  oberen  uns  zugänglichen  Schichten  ▼on  Be- 
deutung zn  sein. 

Die  enormen  Störnngswerte  der  Schwerkraft  auf  den  Sandwichs* 
inseln  haben  wir  schon  im  vorigen  Bericht  erwähnt.  Wir  sind  jetzt 
im  Stande,  genaue  Zahlen^)  zu  geben.  Auf  der  Insel  Hawaii  erreicht 
go" — Yo  den  Betrag  von  3  mm,  auf  der  Kuppe  des  4000  m  hohen 
Mauna  Kea  beträgt  die  Störung  sogar  7  mm,  also  Vi400  ^' 
während  dieselbe  Gröfse  auf  dem  3000  m  hohen  Haleakala  der 
Insel  Mani  5,4  mm  ausmacht.  Die  Masse  des  Mauna  kea  und  der 
Nachbar-Vulkane  ist  also  nicht  durch  unterirdische  Defekte  kom- 
pensiert, so  dafs  diese  Lavaberge  sich  in  bestimmten  Gegensatz  ztt 
den  übrigen  Bergen  stellen. 

Auf  die  übrigen  Beobachtuugsreihen  können  wir,  wie  gesagt» 
nicht  näher  eingehen,  geben  jedoch  die  Titel  der  Publikationen,  die 
sie  ausführlich  enthalten. 

I.  Meunngen  durch  das  K.  u.  K.  Militär-geographische  Institut  sv  Wi«  i«  J«*** 
1894  in  den  Hittellongen  dieses  InsUtats  XIV.  S.  A.,  S.  65  und  66. 

IL  Messungen  durch  die  K.  u.  K.  Kriegsmarine  in  Österreich-Ungarn  in  den 
Jahren  1892  —  94,  enthalten  in  dem  Werke:  Relative  SchwerebestimmuDgeo  Äj»» 
Psndelbeobachtungen,  ausgeführt  durch  die  K.  u.  K.  Kriegsmaria«  in  4« 

BelatiTe  8chirsr«basUminiingen  dnreh  Pendelbsobaohtangm,  tnagefuhrt  von 
der  K.  u.  K.  Kriegsmarine  in  den  Jahren  1892—94,  herauspe?.  vom  K.  u  ^ 
Reichs- Kriegsministerium,  Marine-Sektion.    Wien,  Karl  Gerolds  Sohn,  lö9^' 
»»)  Verh.  d.  XI.  allg.  Konf.  in  Berlin.  Berlin  1896,  II.  Teil,  Beilage  A  VI,  8.  m. 


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Hauptstationen  der  Sobworemessung. 


257 


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258   H.  Uergeselly  Fortschritte  in  der  Fhyaik  und  Mechanik  des  Erdkorpm. 


1892 — 94,  heraasgegeben  vom  K.  u.  K.  Reichs-Eriegsministorium,  Marine>Sektion. 
Wim,  Karl  Gerold«  Sohn,  1895 

III.  Messungen  in  Norwegen  durcli  Prof.  Scliiötz.  Ilosultatc  der  im  Sommer 
1893  io  den  nördlichsten  Teilen  Norwegens  ausgeführten  Pendelmessungen;  Resultate 
der  im  Sommer  1894  iu  den  südlicbstea  Teilen  NorvregenB  ausgeführtea  Pe&dei- 
beobaebtnDgen.  Kristiaiiia,  in  KonmiieioB  bei  Jakob  Dfbwad,  1895(avehinSitsaKi- 
bericht  der  Gesollscbaft  der  WisBenscbaften  zu  Kristiania  vom  9.  Des.  1892). 

IV.  ^^ essungen  in  Rufsland.  Zusammengestellt  in  d.  Scbrift:  Tableau  deslongueun 
du  penduleaux  diflereDtea  stations  de  l'Empirerasse  et  de  l'etraDger,  obscrv^espar  des 
sftTants  rnases.  St.-Peterabarg,  Imprimerie  de  rAcad^mie  {mpiriale  des  BdcDcea. 

Y.  Scbweiser  Heasungmi.  Proc^e-Terbanz  de  U  eommiaeion  g^odMqae  raiiM 
1893  —  189.. 

VI.  Messungen  mit  Apparaten  des  französischen  Service  göograpbique: 
IMmorial  da  D6pöt  g6n6ral  de  U  gnerre,  t.  XV,  publik  par  le  gin^ral  Denlca^. 

Observations  du  pendule,  1.  Fatdenle.    Paris  1894. 

VII.  Araerikanisebe  Messungen:  Enthalten  in  Coast  and  Oeodetic  Surref 
Report  for  1876,  App.  15;  1883,  App.  19;  1884,  App  U.;  1888,  App.  14; 
1890,  App.  12;   1891,  App.  15;   1893,  App.  12;  1894,  App.  1. 

VIII.  Englisch-indische  Messungen.  Account  of  tbe  Operations  of  the  great 
trigonometrical  Survey  of  India,  Vol.  Y,  Dehn  Dun  1879,  S.  133  Account  of 
recent  Pendulum  Operations  Phil.  Transactions  of  tbe  Ii.  S.  of  London  1890, 
8.  181.   Proe.  of  the  Royal  8oe.  of  Vletorla  1893.  1894. 

Direkte  Bestimmungen  der  Abnahme  der  Schwere  mit  der 
Höhe  sind  von  Scheel  und  Diefselhorst^i)  auf  dem  Grund- 
stücke der  Physik.-technischen  Reichsanstalt  gemaobt  worden.  Die 
Methode  war  im  wesentlichen  die  JoUysehe  zar  BestimmuDg  der  Erd- 
dichte. Die  Messungen  fanden  in  dm,  14m  nnd  30 m  Höhe  statt 
Bezeichnet  y  die  in  Milligrammen  ausgedruckte  Abnahme  des  Gewichts 
yon  1  kg  daroh  die  Erhebung  von  1  m,  so  folgt  als  Mittelwert  au 
den  Bestimmungen  y  =  0,89$.  ^ 

Ähnliche  Untersuchungen  sind  von  Richarz  nnd  Menzel*') 
gelegentlich  ihrer  Bestimmungen  der  Erddichte,  ebenso  von  Tbiesen 
zu  Breteuil  gemacht  worden;  die  diesbezüglichen  Zahlen  sind  0,286 
und  0,309.  Dieselben  sind  natürlich  nicht  direkt  vergleichbar,  da 
die  lokalen  Einflüsse  noch  nicht  eliminiert  sind. 

Die  Versuche  Mascarts^S)^  zeitliche  Schwankungen  der  Schwere 
an  demselben  Orto  zu  finden,  hat  v.  Sterneck^l)  fortgesetzt.  Sem 
Apparat,  den  er  Baryraeter  nennt,  ist  nach  dem  Prinzip  der  Wage 
eingericlitet  und  erst  zu  vorläufigen  Messungen  benutzt  worden.  JSf 
bedarf  noch  verschiedener  Verbesserungen,  so  dafs  wir  Beobachtongs- 
zahlen  nicht  wiedergeben  können.  ^  »j. 

Eigenartige  Methoden  und  Instrumente  benutzt  R.  V.  Eötvos 
nm  die  Ändernng  der  Schwere  nicht  nur  im  vertikalen,  sosdeni 
auch  im  horizontalen  Sinne  iür  kleinere  Distanzen  zn  untersaobeo. 

Unter  Anlehnung  an  die  Poteotlaltheorie  wird  gezeigt,  dafo  man  dwet 
nntzung  der  Jollysrbcn  Wage  und  der  Coulombsrhen  Drehwage  im  "«n«»  Jj 
nicht  nur  die  Schwereänderung  der  GrÖfse  nnd  Richtung  nach,  sondern 
Krtlmmungsverhältnisse  der  entsprechenden  Niveaufläche  »n  finden.   D»«  •"""^ 
Migeetellten  Meaanngea  ergaben  eine  grofae  Empfindliehkeit  dea  Apparats. 

Wisaensch.  Abh.  der  Phys -tcchn.  Tieichsanstalt  II,  1895,  S.  ^^^^^nZ 
»)  Wied.  Ann.  LI,  S.  Ö59:  auch  SUzb.  AkBerlin  1896,  S.  1806.  J  "  ' 
XVlii,  341.  -  >4)  Mitt  des  lliL-gaogr.  Inatitnte  1894.  -  «)  ^"^ 
IdXi  854. 


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Mittlore  DIehte  der  Erde.  Botation  dee  ErdkSrpers. 


259 


Die  ersten  Messungen  wurdon  an  vorschiedenen  Stellen  eioos  Gebäudes  an- 
gestellt; die  beobachteten  Variationen  «nteprachen  im  allgemeinen  der  Massen- 
nrteflsiig  dee  Oebändes,  besonders  war  die  scheinbare  Abetofanng  des  unter  dem 
Hause  sich  hinziohcnden  länglichen  Kollers  deutlich  bemerk Imr.  —  Nach  diesen 
Torbereitenden  Messungen  wurde  der  Versuch  gemacht,  auch  im  Freien  systematische 
BeobacbtuDgcn  zu  machen.  Als  Studienobjekt  wurde  der  in  der  Nähe  befindliche 
Samberg  tneenaheB,  auf  dem  schon  vorher  Sterneek^)  beobachtet  und 
auf  zwei  nur  inOm  entfernten  Punkten  einen  Schwereunterschied  von  .,  01')  n  F  dea 
Gesamtbetrages  nachgewiesen  hatte.  Verfasser  \;\ht  nicht  die  einzelnen  Benbachtungs- 
reaultate,  glaubt  jedoch  schon  jetzt  Tersichern  zu  künueo,  dafs  nach  seinou  Be- 
obtebtmigeii  svisehen  den  beiden  8temeekaehen  kritiechen  Punkten  Sehwera« 
fltidcrangen  von  dem  angeführten  Betrage  nicht  beatehen,  eine  Behauptung,  dla 
vir  oatorgemafs  noch  nicht  prüfen  können. 


Mittlere  Diolite  der  Erde. 

Zu  den  im  TorigeD  Bericht  erwähnten  Bestiminiingen  der  Erd- 
dichte iat  das  Borgfaltige  und  umsichtige  MesaungsresuUat  von 
Bicbarz  u.  Krigar  MenzeP^)  hinzugekommen,  auf  daa  wir 
schon  früher  hingewiesen  haben 28).  Die  Untersuchungen,  auf  denen 
das  Endresultat  fufst,  haben  hereits  im  Jahre  1884  begonnen,  also 
über  10  Jahre  gedauert.  Die  Messiinci^en,  die  auf  dem  Prinzip  der 
Doppelwage  beruhen,  bestimmen  zunächst  die  Gravitationskonstante 
0  und  dann  unter  Zugrundelegung  einer  theoretischen  Formel  für 
die  Schwerkraft  g  die  mittlere  Dichte  der  Erde. 

Far  die  Oraritationskonstante  erhalten  die  Verfasser  folgenden  Wert: 

G  =  (6.«85  i  0,011)  10    -'""f  ^ 
die  mitäera  Didite  ergibt  eich  hieraus,  nnter  Benutzung  der  Helmerteehen 

'*~*'**™'*  J  =  (6,505  i  0.009)  -S- 

cm*' 

Ziehen  wir  die  Poyntingscbe  und  Boyssche  Bestimmung,  die  annähernd  den- 
«Iben  Qenauigkeitswcrt  haben  wie  das  soeben  erwähnte  llesultat,  hinzu,  so  er- 
Wttt  wir  als  Mittekahl  für  die  mittlere  Erddichte;  ^  =  5,6083,  —  ein  Wert,  der 
wk  von  der  Biiditn-Menceleehan  Zahl  nnr  wenig  nntereeheidet. 

Eine  zusammenfassende  Abhandlung  über  die  verschiedenen 
Ihthoden  lur  Bestimmung  der  Gravitationskonstanten  und  damit 
der  Erddichte  gibt  anillaume^^).  OleichfalU  auf  die  Kethodik 
^er  Messung  bezieht  noh  eine  Arbeit  von  A.  Sella^),  die  rieh 
mit  der  Form  des  anziehenden  Körpers  beschäftigt,  der  bei  den 
wägungen  verwendet  wird. 

IV.  Botation  dea  Erdkörpers  und  Lage  der  Erdachse. 

Die  Untersuchungen  über  Polhöhenschwankungen  haben  von  Seiten 
W  Internationalen  Erdmessung  weitere  Förderung  und  Ausbildung 
«rfjhren.  Im  ersten  Kapitel  teilten  wir  bereits  mit«»),  dafa  die  Ein- 
nostung  eines  internationalen  Polhöhendienstes  so  gut  wie  gesichert 

^  J^)  Gib.  Xin.  —  37)  sitzb.  ÄkBerlin  1896,  1806.  —  «)  OJb.  XI.  — 
;  beance  de  U  8oc.  fran(;.  de  Phyiiqne  1803,  2S8— 89.  —  »)  Bändle.  E.  Aec.  dei 
Y.  1894,  3./1.  -  i)  S.  oben  8.  852. 


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S60  H.  HergMell,  Fortsehritt«  in  der  Physik  und  M adhanifc  des  ErdkSrpefi. 


sei.  Wir  wollen  hier  des  näheren  auf  die  zusammenfassenden  Berichte 
von  Professor  Albrecht  im  Geodätischen  Bureau,  die  in  den  Verhand- 
lungen publizierte^)  sind,  eingehen.  Die  Polbewegung  gestaltet  sich 
danach  immer  verwickelter,  von  irgend  einer  regelmäfsigen  Gestalt  der 
Bahn  oder  einer  Gesctzmafuigkeit  ist  anscheinend  nichts  zu  spüren. 
In  den  Albrechtschen  UntersuchuDgen  wird  das  Beobachtuiigsraaterial, 
soweit  es  beim  Zentralbureau  eingelaufen  ist,  aufs  sorgfältigste  dis- 
kutiert. Da  jedoch  noch  nicht  sämtliche  Beobachtungen  zur  Ver- 
fügung standen,  sind  die  Kesultate  noch  nicht  definitive,  was  für 
diesen  Bericht  wenig  in  Betracht  kommt.  Die  Bahn  des  Pols  wird 
bis  1896,4  abgeleitet.  Die  folgende  kleine  Skizse  gibt  diese  Bahn, 
d.  h.  die  relative  Bewegung  des  Pols  za  Beiner  mitUeren  Lage 
wieder* 

Seit  1894  (▼ergl.  die  DareteUung  im  Bericht  XVUI.  Bd.,  1895) 
bat  sich  der  Pol  in  mebrfooben  Schleifen  in  der  Nahe  seiner  mitt^ 

Bewegung  des  Nordpoles  der  Mm 


-a'sc 


-a'fo 


*cac  — 


*a»9  — 


tote 


1-a'to 


aoo 


M)  Verh.  der  XI.  allg.  Konferenz  in  Berlin.  Berlin  1896,  II.  TeU,  Beü»^ 
AI,  1—26.  Verh.  d.  Perm.  Komm.  &c.  in  Lausanne.  Berlin  1897,  Bö«»  **» 
111—26. 


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Kotation  des  Erdkörpers. 


261 


leren  Lage  bewegt  und  ist  seit  1896  in  dauernder  Entfernung  von 
dieser  begriffen)  so  daft  er  1896,4  beinahe  leine  grölste  fintfernung 
Ton  der  mitüeren  Position  wieder  erreicht  hat. 

Wiewohl  die  Bahn  des  Pols  eine  völlig  regellose  zu  sein  soheint, 
kSnsen  doch  ffir  kürzere  Zuträame  Beduktionaformeln  angestellt 
wwdoDi  die  es  gestatten ,  fdr  eine  gegebene  Spoohe  nnd  einen  he- 
BtimmteD  Erdort  aus  den  beobachteten  Momentanwerten  die  mittlere 
Lage  des  FoUi,  iind  umgekehrt  aus  den  bereits  bekannten  mittleren 
Werten  die  momentan  geltenden  abzuleiten. 

Nach  Albreoht  gelten  folgende  Formeln: 

9 — fo—  +xcosX  +  y8inÄ. 

« — «0=  -{-(ycosX  —  xsinX)8ecy 
X  —  )^Q=  —  (y  cos  X  —  X  sin  A)  tg  (p 

).  ist  die  westliche  Länge,  bezogen  auf  den  Meridian  von  Green- 
wich,  (f  die  Polhöhe  und  a  das  Azimut  des  Pole.  Die  entsprechen- 
den Gröfsen  mit  der  Marke  q  sind  die  mittleren  Werte. 

Für  den  Zeitraum  1890 — 95  kann  man  für  x  mit  genügender 
Annäherung  — 2,o  und  für  y  +0,3  setzen. 

In  den  Verhandlungen  der  Berliner  Konferenz  sind  für  diese 
Fofmehl  Tafeln  gegeben,  auf  die  wir  hier  verweisen. 

Bb  liegen  wieder  eine  Reihe  theoretisoher  Ahhandlnngen  vor, 
die  noh  mit  der  Bewegung  des  Brdpols  beschäftigen.  ZonSehst 
leiea  die  yerschiedenen  Arbeiten  von  V.  Volterra^)  erwähnt, 
die  sich  in  Terschiedenen  Heften  der  Atti  B.  Aoo.  delle  Scienze 
Torino  vorfinden.  In  einer  Abhandlang  wird  der  Binflols  unter- 
Buoht,  den  stationäre  Bewegungen  auf  die  Botation  eines  Körpers 
kaben.  Solche  stationäre  Bewegungen  sind  nach  dem  Verfasser  die 
Meeresströmungen  und  der  Kreislauf  des  Wassers  in  der  Atmosphäre. 
Dieselben  haben  im  allgemeinen  den  Einflufs,  die  Bahn  und  die 
Winkelgeschwindigkeit  des  Pols  zu  verändern.  Auf  Einzelheiten 
können  wir  nicht  eingehen.  In  einer  weiteren  Abhandlung  wird 
der  Einflufs  von  cyklischen  Bewegungssystemen  im  Körper  iinter- 
Jj^t.  Der  Verfasser  findet  den  wichtigen  Satz,  dafs  bei  ungleichen 
Iragheitsmomenten  die  inneren  Bewegungen  des  Systems  nicht  iso- 
jyUwok  bleiben,  ein  Ausspruch,  der  für  das  Ausmafs  der  Pol- 
^gung  Ton  Wichtigkeit  ist.  Mit  ähnlichen  Theoremen  beschäf- 
«Seo  noh  Bdmond  und  Maurice  Fonohd^^)  in  Untersuchungen, 

«Iftk^  Konferenz  in  Berlin.  Berlin  1896,  IL  Teil,  S.  11.  — 

}  über  die  Theorie  der  Bewegungen  des  Erdpols.  (Atti  ß.  Acc.  delle  Soienxo 
selr^  ®'  **^""^*-)  —  läii»  Theorem  über  die  Rotstion  der  K8rper  und 
e  Anwendung  auf  die  Bewegung  eines  Systems,  in  welchem  stationäre  innere 
^»gangen  existieren.  (Ebenda  S.  280  —  97.)  —  Über  die  periodischen  Be- 
engen des  Erdpols.  (Ebenda  S.  303—17.)  —  Über  die  ßotation  eines  Kör- 
189-  f  cykllsche  Systeme  existieren.   (Rendie.  R.  Acc.  dd  Lineei  V, 

-gj*' .2- Sem.,  S.  94— 97.)  —  Über  die  Bewegungen  eines  Systeras,  in  welehem 
^«leruche  innere  Bewegvngtn  emtiefon.  (Ebenda  S.  107—10.)  —  OB 
v*Ain,  1896,  93—96. 


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262   U.  Uergeseli,  Fortschritte  in  der  Physik  und  Mechanik  des  BidkSrpen. 


die  allerdings  einen  ganz  anderen  Ausgangspunkt  haben.  Sie  weisen 
Dach,  dafs,  wenn  man  ein  System  durch  einen  geschlossenen  Cyklusvon 
Operationen  verändert,  derart,  dafs  es  am  tSchlufa  des  Cyklus  wieder 
dieselbe  Gestalt  angenommen  bat,  man  erreicben  könne,  d&b  die 
RotationBaohBe  des  Systems  am  Sdiluls  der  Operationen  eme  relatiT» 
Lage  annimmt,  die  sie  niemals  hätte  annehmen  können,  wenn  das 
System  wirklich  unverändert  geblieben  wäre.  Dieses  Thfloram^ 
das  zunächst  bei  Untersuchung  des  freien  Falls  einer  lebenden  Katie 
gewonnen  wurde,  hat  auch  Bedeutung  für  die  Polbewegang,  d&  » 
nachweist,  dals  bei  bestimmten  inneren  Bewegungen,  die  nach  ge< 
wisser  Zeit  den  Erdkörper  wieder  in  den  früheren  Zustand  zurück- 
fuhren, so  dafs  scheinbar  keine  Veränderung  eingetreten  ist,  doch 
die  Lage  des  Pols  Veränderungen  erlitten  haben  könne,  die  an 
keine  Grenze  gebunden  sind.  Eine  Arbeit  von  L.  Picart^ß)  über 
die  Rotation  eines  yeränderlichen  Körpers  woUen  wir  nur  erwälmeo. 

V.  Tiefentemperaturen  und  Abknhlimg  der  Erde. 

Über  die  Tiefentemperaturen  liegen  keine  grundlegenden  neaeres 
Arbeiten  vor;  zu  erwähnen  ist  das  IJuch  von  Duncker^^),  welch» 
neben  einer  Zusammenfassung  der  hier  schon  erwähnten  MeBsangea 
des  Verfassers  eine  breite  Theorie  und  Beschreibung  der  sur  T6^ 
Wendung  kommenden  Methode  enthält 

Mit  der  Abkühlung  des  Erkörpers  beschäftigt  sich  0.  Fisher^ 
in  Terachiedenen  Abhandlungen.  Die  Lage  der  Fläche,  wo  die 
innern  Spannungen  zeitlloh  sich  nicht  ändern,  hängt  von  der  Sphän- 
zität  des  Erdkörpers  ab.  Der  Verfa&ser  verteidigt  seine  Zahlea 
gegen  die  Angriffe  von  Blake  und  hält  dieselben  aufrecht. 

Die  Wärmeleitungsfähigkeit  der  Feisarton,  die  von  grofser  Wich- 
tigkeit für  die  Abliühlung  des  Erdkörpers  ist,  ist  schon  wiederholt 
von  Lord  Kelvin  (Thomson) -^^j  untersucht  worden.  In  einer 
weiteren  Arbeit  bestimmt  der  eben  Genannte  im  Verein  mit  J.  R« 
E.  Murray^O)  den  Einfluls  der  Temperatur  auf  das  LeituDgsver- 
mögen. 

Die  untersuchten  Felsarten  (Schiefer,  Granit,  Sandstein  &c.)  wardsaj^ 
der  unteren  Endfläche  in  ein  Bad  von  geschmolzenem  Zinn  gesetzt,  dae 
befand  sich  in  einer  Qaeckaaberaehioht,  die  beständig  auf  niedriger  Tcmpeijw 
gehalten  wurde.  Aus  den  Beobachtungen  ergab  sich,  dafs  für  Schiefer  die  »»WW 
Leitnngsfähigkeit  in  dem  TeraperaturintcrTall  von  123«»  bis  202 «  91  P"***  rj 
mittleren  Leitnngsfähigkeit  des  lutorvalls  von  ÖO"  bis  123'  betrSgt,  »«"^f  ."T 
Granit  die  Leitnngsfähigkeit  im  IntervaU  146*  bia  214*  gleich  88  Proa««  ^ 
jenigen  des  Intervalle  81**  bia  146**  iat 

Die  Wärmeleitungsfähigkeit  eines  schlecht  leitenden  Körpers 
bestimmt  B.  Weberei).    Folgende  kleine  TabeUe  gibt  seine  Ke- 

^)  CR  CXXII,  1896,  1264-G5.  —  3?)  Ed.  Duncker:  Über  die  ^»^""'Jj 
Innorn  der  Erde  und  ihre  mci-^Iichst  fehlerfreie  Ermittelung.  Stuttgart  W' 
»•.  242  8.-  88)  Phil.  Mag.  XXXVllI,  1894,  131.  -  »9)  Die  frühf? 

Benchte.  ~  iO)  PrBSoe.  LVIU,  1895,  162—67.  —  «)  BnlL  See.  Nat  VwOim 
23.  Sept.  1895. 


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Basalt  .... 

3,0144 

Marmor  .... 

2,7036 

s,ew 

Anhydrit  (rom  Jura) 

2,892 

Gyps  (catQrlich) 

2,884 

Kreide  .... 

1,547 

0,00817  (l  +  0,04!  t) 


Tiefenteroperatnreii.   IiiB«rer  Ziutand.  263 

floltate,  die  bei  theoretischen  Untersuchungen  benutzt  werden 
können,  wieder: 

D     Dichtigkeit,    c  ^  fpesiüsche  Warme,    k  =  WärmeleituDgsfähigkeit : 
D  «  k 

0,17«!  -4-       ****  *  (^^^' 

sehen  U**  u.  60") 
0,1946  -  |- 0.0 5  575  (t- 60) 
(zwisch.60**u.lOO'') 

0,20279  +  0,03  466  t  0,00540  (t  —  0,05 1) 

0,17M   -{-  0,03  4  t  0,01675  (1  —  0,0019  t) 

0.1801   -I-  0,0C03  t  0,0123  (l  —  0,C024 1) 

0,S64  O.f031 

0,20«  (0,0017)? 

VI.  Innerer  Zustand.  Gebirgsbildung. 

Im  vorigen  Bericht erwähnten  wir,  dafs  das  Stadium  der  Pol- 
höbeschwankungen  benutzt  werden  könne,  um  gewisse  Schlüsse  auf 
den  inoern  Zustand  der  Erde  zu  ziehen.  Dieser  Versuch  ist  that- 
Bächlich  von  Newcomb*^)  gemacht  worden,  der  aus  der  geringen 
Abweichung  der  theoretisch  gefundenen  Periode  der  Polbewegung  von 
der  darcb  Beobachtung  abgeleiteten  Zahl  schliefst ,  dafs  die  Erde 
an  fester  elastischer  Körper  von  einem  grolsen  Starrheitsgrade  ist 
(Starrheit  gröiser  als  Stahl).  Dieselben  Untersuchangen  fUhrt  M. 
F.  Rudsky  weiter.  Aus  seinen  Formeln  findet  er  den  Starrheits- 
grad  viel  gröfser,  nämlich  fast  doppelt  so  grofs  wie  den  des  Stahls. 

Eine  sehr  interessante  Untersuchung  stellt  C.  Chrec^"^)  über 
die  elastischen  VerhiUtnisse  einer  nicht  homogenen  Kugelschale  an. 
Er  betrachtet  eine  Kugelschale  oder  Kugel,  die  aus  drei  konzen- 
trischen isotropischen  Schichten  besteht,  von  denen  die  mittlere  andere 
Elastizitätskotffizienten  besitzt,  als  die  beiden  einschlieisenden.  Die 
Resultate  über  die  in  jeder  Schicht  eintretenden  Volumenänderungen 
übergehen  wir,  wichtig  ist  jedoch  der  Satz,  dafs  bei  der  geschich- 
teten Kugel  der  Druck  nicht  mehr  nach  allen  Richtungen  hin  den- 
Belben  Wert  besitzt.  Insbesondere  sind  diese  Verschiedenheiten  in 
der  mittleren  Schicht  bedeutend,  selbst  wenn  diese  Schicht  sehr 
dfinn  ist. 

Zu  dem  „Alter  der  Erde"  nimmt  noch  einmal  Lord  Kelvin^^ 
das  Wort»  der  sich  gegen  eine  Behauptung  Perrys  wendet,  dals  die 
BlntftrruDg  der  Erde  früher  als  vor  400  Millionen  Jahren  stattge- 
fanden  habe. 

Am  Schlols  dieses  Kapitels  machen  wir  noch  auf  eine  Arbeit 
von  R.  Ehlert  aufinerksam,  die  die  Horizontalpendelbeobachtungen 
im  Meridian  zu  Straföburg  i.  E.  von  April  bis  Winter  1895  be- 
handelt. Der  Hauptteü  der  Arbeit  beschäftigt  sich  mit  den  Schwan- 
kungen der  Lotlinie. 

Die  Lotschwanknngcn  unter  dorn  Einflufs  der  Anziehung  des  Mondes  weisen  deut- 
Iwk  eine  körperliche  f  lutbewogung  der  Erde  nath  und  bestätigen  die  von  Bebeur- 

«)  XYIII,  349.  —  «)  Astr.  Kachr.  CXXX,  1-6.  -  **)  Phil.  Mag. 
^Yül,  1894,  281.  —  «)  Ebeada  161.  —  *«)  Natwre  LI,  1895,  488-40. 


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I 


864    H,  Hergesell,  Fortschritte  in  der  Physik  und  Meehanik  des  ErdkSrpen. 

Paschwitz  erhaltenen  Resultate  volIkoniineD.  Verfasser  Tersucht  auch  eine  £rkliirttif 
der  tSglichan  Periode  der  Schwankung  der  Lotlinie  nnd  sneht  dieselbi  dtdonk 

zu  erkläreOt  dafs  der  ErdkSrper  durch  die  Erwarmuiig  der  SonneiiBtrahlen  eine 
Aufwölbung  erhält,  die  mit  einor  gewissen  Verzögerung  der  Sonne  nachfolgt.  Die 
Erscheinungen,  die  das  Horizontalpendel  nachweist,  stimmen  ziemlich  gat  n 
dieser  Hypothese  der  thennischen  kSrperliehen  Oeseiteo.  ErwÜOBcht  wire  «bt 
theoretische  Ableitung  der  Grölse  der  Verzögerung  der  thermischen  Welle,  di 
auf  diese  Weise  für  die  Theorie,  die  do«h  auf  sehr  nnsifiherer  Oraadlige  steht, 
sich  ein  guter  Prüfstein  böte. 

Zum  Schlufs  beschäftigt  sich  Ehlert  mit  den  „Palsationen" 

die  das  Horizontalpendel  anzeigt. 

£b  ist  dieses  eine  regelmäfsige,  langsame  Wellenbewegung,  der  das  Pendel, 
ohne  in  freie  Schwingungen  zu  geraten,  völlig  uachfolgt  nnd  die  die  Begifhiir 
linie  zu  einer  stark  susammengedrängten  Sinuslinie  umwandelt.  Bebeur-Pischwitz, 
der  diese  Erscheinung  ebenfalls  beobachtet  hatte,  liefs  dieselbe  TÖUig  nnerklirt 
Ehlert  yersucht  eine  Deutung,  indem  er  darauf  hinweist,  dafs  die  firscheinong 
ansBchliefslich  an  die  Monate  Oktober  bis  März  gebunden  ist,  —  ein  TTmituid,  te 
uns  zwingt,  nach  kosniaehen  nnd  nicht  nach  meteorologischen  Granden  fdr  dii 
Erscheinung  zu  suchen.  Verfasser  sieht  in  der  Einwirkung  des  beweglichen  Mag- 
mas auf  die  feste  Erdrinde  eine  Ursache  der  Erscheinung.  Die  beweglichen 
Teile  des  Erdinnern  müssen  durch  die  AuKiebung  der  Sonne  Ton  der  Nacht-  nr 
Tagselte  der  Erde  gedrfingt  werden,  nnd  diese  Asynmetria  mnfs  snr  Zeit  des  Periheli 
LcsoTiders  grofs  werden.  Dadurch,  dafs  die  Erde  über  diese  Asymmetrie  hinweg- 
rotiert, entstehen  in  der  Rinde  Spannungen,  die  sich  durch  die  Wellenbewegiuig 
der  „Pttlsation"  auch  im  Horizontalpendel  dokumentieren.  So  annehmbar  di«ia 
ErklXmng  auch  an  aein  scheint,  mit  einer  Schwierigkeit  hat  sie  an  kSrnpfan,  mit 
der  grofsen  Starrheit  der  Erde,  die  eine  grobe  Beweglichkeit  des  Hagnis  tam 
aoläfst 

Es  ist  von  grofsem  Vorteil,  dafs  die  Schwankungen  des  Horizontal- 
pendels  in  Strafsburg  seit  einiger  Zeit  nicht  nur  im  Meridian, 
sondern  in  3  Azimuten  registriert  werden,  eine  Beobachtungsweise, 
die  nicht  nur  viele  neue  Erscheinungen  liefern,  sondern  auch  mehr 
Licht  auf  die  altea  noch  zu  erklärenden  Phänomene  werfen  wirf. 


*7)  BeitrQeoph.,  III.  Bd.,  1896. 


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Die  Portschiitte  der  ßeophysik  der  Erdrinde. 

Von  Dr.  E.  Eudolph  in  StraTsburg. 

Niveauverschiebung.    Permanenz  der  Ozeane. 

1.  Die  Erforschung  der  alten  Strandlinien  ist  in  dem  glazialen 
Gebiete  des  nm'dlichen  Europa  und  Nordaynerikas  mit  Eifer  fortgesetzt 
worden.  Das  Studium  derselben  hat  zu  interessanten  Schlüssen  auf 
die  Bewegungen  der  festen  Erdrinde  während  der  jüngeren  geo- 
logischen Zeiten,  der  glazialen  und  postglazialen  Epoche  geführt. 
Während  aber  die  beteiligten  skandinavischen  Forscher  im  Grunde 
darin  einig  sind,  dafii  die  Bildang  der  alten  Strandmarken  im 
Xeofwoima  yor  sich  ging,  sind  unter  den  amerikanisohen  Foiechern 
ttbor  diesen  Punkt  nooh  yencbiedene  Meinungen  vertreten.  Die 
UnterBuohnngen  dieser  letzteren  knQpfen  an  die  Becken  der  greisen 
Emiütäm  80m  au. 

Einigkeit  herrscht  nur  m  dem  eioen  Paukte,  daft  die  Orofsen  Seen  aas  einem 

weitverzweigten  System  Ton  Erosionathälern  hervorgegangen  sind,  welcheB  sich 
>QT  Zeit  des  Hochstandes  des  Kontinents  bildete.  In  der  Eiszeit,  wo  der  Kon- 
tineat  tief  stand,  xrnrde  das  Flnresystem  infolge  von  AnfBliung  eines  grofsen  TeQes 
Thalcr  mit  Driftmaterial  vollständig  verändert.  Durch  die  in  postglazialer  Zeit 
«folgte  Hebung  des  Landes,  welche  in  nordöstlicher  Richtung  ihren  höchsten  Betrag 
«neiebte,  wurden  die  Flufsthäier  aufgestaut,  damit  zugleich  aber  auch  die  Süd-  und 
Westseiten  der  heutigen  Seen  ftberfhitet.  Die  Spnren  dieses  Znstandea  sind  in  den 
otrandlinien  erhalten,  deren  Bedeutung  für  die  frühere  Ausdehnung  der  Seenregion 
aacb  £.  J.  Hilli)  schon  im  Jahre  1761  ein  englischer  Händler  erkannt  hat. 

Wenn  man  nun  weiter  fragt,  wozu  die  Flufsthäier  umgebildet 
wurden,  so  gehen  die  Ansichten  auseinander.  Nach  J.  W.  Spencer^) 
Bind  alle  höheren  Strandlinien  im  Meeresniveau  entstanden,  als  nach 
Schlufs  der  Eiszeit  die  Wasserfläche  einen  Meerbusen  bildete.  In- 
dessen erklärt  E.  H.  Mudge^)  im  Hinblick  auf  gewisse  topo- 
graphische Verhältnisse  im  zentralen  Teile  des  Staates  Michigan 
Jfl  TOn  Spencer  geforderte  postglaziale  Senkung  für  unannehmbar. 
Von  ebem  ganz  anderen  Standpunkte  aus  betrachtet  W.  Up  harn*) 
^  postglazisle  BSnMokelungsgesohiohte  der  Eanadisohen  Seen. 

Nach  dem  yorgange  Ton  B.  W,  GlaypoleS),  der  sneiat  die  Sotviekfilnttg 
<^  glazialen  Eisseen  Nordamerikaa  in  ihren  Qnindsl^en  dargelegt  Iwt,  nimmt 


,  Yorbemericang.  Sin  Teneidinis  der  imtaa  folgenden  Abkttnnngea  findet 
«cb,  soweit  sie  nieht  ans  8.  1  ihre  BrUXrang  erhalten,  am  Bnde  diesea  Beriehta. 

^)  Am.  Geologist  XIV,  1894,  2,  405.  —  2)  Ebenda  S.  289—301.  —  S)  Am. 
^C- 1^,  1895,  442—45.  Ära.  Geologist  XII,  1893,  2,  2R4-88;  XIV,  1894,  2, 
A         —  *)  Ann.  Rep.  öeol.  N.  H.  Surr.  Minnesota  XXiii,  1894,  156—93. 

1—1»;  1  Taf.  FM  1896,  LB  268.  269.  Am.  Gaologist  XVII, 
1896,  1  238-41  ;  XVIII,  1896,  2,  169—77;  1  K.  —  ft).Tr.  Geol.  S.  Bdin- 
•"»'gh  V,  1887,  421—58;  4  Taf. 

QeogT.  Jahrbuch  XX.  18 


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866 


Dr.  £.  Badolph,  Die  Fortsehritt«  d«r  Qwphyifk  dir  Brdiind*. 


U.  an,  dafs  während  der  Champlain-Epoche,  d.  h.  der  Zeit  des  allgemeinen  Rück- 
mgw  der  glaiitlen  Bisdeeke,  im  Beeken  des  St.  Lorenaatromes  periodiacli  gla- 
ziale Seen  von  grofser  Ausdehnung  bestanden,  die  enf  ihrer  N-  imd  MO-MU 
durch  die  Wand  der  allmählich  schwindenden  Eisdecke  begrenzt  wurden.  SoIHmt 
glanalen  Seen  konstrniert  üpham  8  bzw.  10,  von  denen  4  der  Maxiraalausdehnniig 
Torangingen,  der  Western  Superior,  Michigan,  Western  Jirie  und  Erie-Huron,  and 
durch  ihre  Vereinigung  den  gröfsteii  See,  Warren  Lake,  sehvfen.  Es  fblgtBi  db 
glasialen  Seen  Algonquin,  Lundy,  Iroquois,  Hudson-Charaplain  und  St.  Lawram^ 
Naeh  dem  Warren-See  möchte  H.  L.  Faire  hild^)  den  Newberry-See  einschiebeo, 
den  aber  Spencer  und  üpham  mit  dem  von  ihnen  konstatierten  Lundy-See  idea- 
tifizieren.   Durch  Verbindung  mit  der  GeseMohte  der  anfeiDanderblgeBdn  ib- 
flufsrinnen,  welche  sich  durch  das  Zurückweichen  des  Eises  nacheinander  Sffnetai, 
will  Upham  eine  wellenförmige,  beständig  nordostwärts  fortschreitende  Hebung 
des  Landes  vor  der  glazialen  und  Champiain-  Senkung  erkennen.    Mariae  Bü* 
diiBgen  läfst  Upham  our  da  su,  wo  das  Vorkommen  Ton  marinen  Foiaflia  dm 
Ausnahme  bedingt     Die  Hypothese  eines  Eisdammes,  welchsr  bei  Quebec  du 
St.  Lorenzthal  bis  zum  Ontario  aufgestaut  haben  soll,  erklärt  indessen  R.  Chalmers^) 
fBr  unhaltbar.  Zu  dieser  seiner  Auffassung  von  der  Entwickelangsgeschichte  der  I 
GroCsen  Seen  ist  Upliam8)  jedenfaUs  dnreh  seine  Ansieht  Ton  der  Binksit  l«r  I 
Eiszeit  und  seine  Vorstellung  von  dem  nordostwärts  gerichteten  Bficksaga  der  ] 
glazialen  Eismassen  gebracht.    Eine  Stütze  für  seine  Anschauung  findet  TJphin  * 
in  den  Untersuchungen  Fr.  Leveretts^)  Uber  die  alten  Strandünien  und  MoräiA 
im  Staate  New  York.  Die  Lage  der  Morinen  an  dem  Sttdofitr  des  BrisssM  vi 
ihre  engen  Beziehungen  zn  den  Strandlinien ,  welche  in  regdmifsiger  Folge  T«n 
höheren  Niveau  an  zu  immer  tieferen  in  östlicher  Richtung  nach  einander  anf- 
hören  und  in  Moränenzügen  ihre  Fortsetzung  finden,  lassen  sich  nur  dann  erklaieii, 
wenn  der  Ssfliehe  Teil  des  Briebeekens  noeh  Ton  Bis  eingenommen  war,  wihnrf 
der  westliche  einen  See  bildete,  dessen  TersekiedMi  hohes  Ißreau  darch  die 
Strandlinien   angegeben   wird.     A.  C.   Lawscn^Oj^   welcher  ausgedehnte  Ver- 
messungen an  der  Nordküste  des  Oberen  Soes  vorgenommen  hat,  ist  ebenfalls  der 
Ansidit,  dais  die  Strandünien  an  Binnenseen  hergestellt  wurden,  denkt  sieb  ibff 
den  Abschlufs  der  Seen  durch  Hebung  des  Landes  bewerkstelligt.  Auffallend  ist  die 
Koinzidenz  der  vertikalen  Höhcnlafre  der  Strandlinien  in  bezug  auf  den  heutigen  See- 
spiegel,  woraus  auf  ein  einheitliches  Sinken  des  Spiegels  des  glazialen  Lake  Warreu 
geseblossen  werden  kann.  Durch  die  Bewegungen  der  Erdrinde,  welche  die  SeskooK 
dos  Seespiegels  herbeiführten,  wurde  der  Seeabflufs  tiefer  gelegt,  wihrend  da« 
zentrale  und  nördliche  Kanada  gehoben  wurden.  Die  Rückzugsperioden  erreichten 
in  den  älteren  Zeiten  gröfaere  Beträge  als  zur  Zeit  der  jüngsten  Strandlinien, 

Das  wertvollste  und  umfangreichste  Beobachtungsmaterial  zur 
Frage  der  Niveauverschiebungen  im  Gebiete  der  Kanadischen  Seen 
hat  unstreitig  F.  B.  Taylor")  geliefert. 

Sein  Hauptaugenmerk  hatte  er  dabei  stets  auf  die  Festlegung  der  hUetat 
«degenen  Strandiinie  gerichtet,  weil  diese  das  Maximum  der  postglasialen  Seokang 
angibt  und  gleichzeitig  den  gröfsten  Betrag  der  Deformation  erkennen  läfst.  Die 
.  Messungen  am  Michigan-See  und  der  Green  Bay  finden  ihre  Ergänzung  durch  die 
Beobachtungen  an  der  Südküste  des  Oberen  Sees^^)  und  in  dem  Hochlande  öst- 
lich von  der  Georgien  BayiS).  Nene  Messungen  an  der  Maekinac  Insel  Md  an 
der  Nordküste  der  den  Michigan-See  mit  dem  Huron  verbindenden  Mackinac-Strafse  j 
vervollständigen  die  Beobachtungen  in  dem  Becken  der  oberen  Grofsen  Seen. 
Durch  das  so  gewonnene  Material  glaubte  sich  Taylori^)  dazu  berechögt, 
awiseheh  den  beiden  extremen  Ansichten  von  Spencer  und  üpham  eine  ftmam^ 


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NiT6ftiiTtnelii«biuig.  267 

• 

BUitang  einnehmeu  za  köoneo,  indem  er  dem  AbsohlaiB  durch  Eisdämme  eine 
wichtige  Boll«  bei  dar  Bildviig  der  gltifftleii  Seen  snwiat,  ohne  indemn  Mlbtt 
ftr  höhere  NiTeant  die  Möglichkeit  einer  marioeD  Senkung  anezuschliersen.  Von 

den  drei  Strandlinien,  welche  die  kritischen  Stadien  in  der  rezenten  Geschichte  der 
Seen  bezeichnen,  sollten  swei  Ton  Binnenseen  gebildet  worden  sein,  die  dritte, 
leittloh  nriidien  den  beidas  anderen  gelegene  aollta  marinen  Ursprangs  aeln.  7ttr 
die  jüngste  der  drei  Strandbildungon ,  welche  einem  „zweiten  Lake  Algonquin'* 
angehören  sollte,  konstruierte  Taylor  iß)  mit  grofsem  Aufwand  von  Scharfsinn 
eine  Deformation,  deren  QefällekarTe  einen  auffallenden  üruch  haben  sollte.  Die 
gante  Hypothese  banthta  auf  dar  Yoranaaetiung,  dala  eine  breite  nnd  ti«fe  Straiaa 
Iber  den  Nipissing-See  zur  Hudson-Bai  führtat  durch  welche  das  Meer  bia  la 
den  Kanadischen  Seen  gelangen  konnte.  Eine  genaue  Untersuchung  des  Mattawa- 
und  Ottawatbales  auf  Strandlinien  hin  ergab  aber,  dafe  eine  solche  Meeresverbindang 
lieht  beitandett  haben  kann.  Die  marine  Hypotheae  mnlate  Tajlor^^  damnaeh 
f&r  den  höchsten  Strand  in  dem  nördlichen  Teil  der  Seebecken  aufgeben.  Eben- 
sowenig gelang  Taylor^^)  der  Versuch,  den  Nipissing-Strand  mit  einer  derjenigen 
Strandbildungen  zu  identifizieren,  welche  Lawson  an  der  Nordküste  des  Oberen 
8Me  uahgawieaen  hatte.  Hit  der  marinen  Hjpothaaa  mnbte  Taylor^^  auch 
den  hypothetischen  „zweiten  Lake  Algonquin"  fallen  lassen  und  ebenso  alle  Kom- 
binationen, welche  sich  an  denselben  knüpfton,  dagegen  halt  Taylor^O)  auch 
gegen  den  Widerspruch  von  W.  Upham^^)  die  Behauptung  aufrecht,  dafs  der 
Algonquin-  nnd  Kipiiaing-Strand  awai  Toltkomman  rerschiedene  Bildungen  sind; 
enterer  ist  wahrscheiulieh  dareh  einen  glazialen  See  gebildet,  welcher  durch  eiaan 
Eisdamm  im  Thale  doH  Ottawa  anfgeatant  wurda,  letaterar  ataht  mit  keiner  fiiamaaae 
in  irgendwelcher  Beziebuiig. 

Die  Strandlinien  auf  der  SUdseite  des  St.  Lorenzstromes  von 
der  Gaspc  Bay  an  westwärts  bis  nach  Somerset,  Quebec,  hat  H. 

m er 822)  verfolgt. 

Wenn  auch  in  den  Terrassen  bisher  noch  keine  Fossilien  gefunden  worden 
sind,  ao  glanbt  er  doeb,  dafa  hier  marine  Strandlinien  Torliegen,  da  in  der  nn(er> 

halb  der  Strandlinie  bis  zum  St.  Lorenz  gelegenen  Ebene  marine  Fossilien  vor- 
kommen. Ob  die  höchste  Strandlinie  des  Thals  mit  dem  Iroquois-Strand  identisch 
i>t»  dessen  marinen  Ursprung  Spencer  behauptet,  ist  noch  fraglich.  Die  Art  der 
Bodenbewegung  in  den  Üatliahan  Proyinaen  Kanadaa  war  naeh  Chalmera«) 
bei  der  postglazialen  NiveailTarlnderung  einerseits  eine  allgemeine  des  ganzen 
öebiets,  wenn  auch  örtlich  von  verschiedener  Intensität,  andererseits  eine  lokale, 
tnf  die  gebirgigen  Gegenden  beschränkte,  die  in  den  krystallinischen  Gegenden 
^cdsr  etirkar  war  ala  in  dam  Karbonbeeken. 

^  C.  fi.  Hitohoock^)  will  die  Beweise  für  das  Vorhandensein 
WIM  glazialen  Sees  im  hydrographischen  Becken  des  Memphremagog- 
in  Gestalt  von  drei  Strandterrassen  gefunden  haben,  die  in 
verscliiedenen  Höhen  übereinander  liegen.  Oerselbe  soll  duroh  einen 
glazialen  Eisdamm  abgeschlossen  gewesen  sein.  Ebenso  entnimmt 
H,  Prest25)  Existenz  einer  unterseeischen  Flufsrinne  des 
Musquodoboit  River,  Halifax  Co.,  den  Beweis  für  eine  postglasiale 
Senkung  der  Südküste  von  Neu-Schottland. 

Mit  der  Entwickelungsgeschichte  der  Kanadischen  Seen  un- 
grtreDDlioh  verknüpft  ist  diejenige  des  Nuisarafimsea,  Je  nach  der 

.  .1^}  Aai.OeologiatXV,  1895,  i,  100—120.  168—79;  1  K.,  «  Fig.  Vgl.  ebenda 
^.m.  —  17)  Ebenda  XVUI,  1896,  2,  108-20.  —  Ebenda  XV,  1896, 
i\  ~~       Ebenda  XVII,  189G,  1,  253—57.  —  2»)  Ebenda  397—400.  — 

)  Ebenda  S.  238—41.  400—2.   —   23)  Am.  JSe.  (4)  I,  1896,  302-8.  — 
Ann.  Rep.  eeol.  Surr.  Canada  (N.  8.)  VII,  1894  (1896),  28  U  bia  48  H. 
T,  w    '  —  '^*)  BQeol.  S.  Am.  VI,  1895,  460  u.  461.  —  ^  Pr.  and 

iHo?a  ScoUan  ISc.  (2)  I,  1891/98  (1898),  143—47. 


18 


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868         Dr.  £.  Budolpb,  Die  fortiehritto  der  Geophysik  der  Erdrinde. 

Ansicht,  welche  die  oben  genannten  Forscher  über  erstere  sich  ge» 
bildet  haben,  schreiben  sie  der  Existeoz  des  NiagaraMes  eine 
verschieden  lange  Dauer  zu. 

Tayloräß)  kann  den  Niagara  bei  einer  Berechnung  der  postglazialen  Zeit 
nieht  b«rflekeiehtig«B,  de  seiner  Ansieht  oeeh  der  Abflufs  der  Seen  nicht  immer 
auf  dem  heutigen  Wege  stattgefundon  bat.  W.  ÜphamZ?)  behauptet  nnter  dem 
Widerspruch  von  J.  W.  Spencer^»},  dafs  der  Niat,'ara  fast  immer  dieselbe 
Waasermaase  geführt  habe.  Wenn  je  die  drei  oberen  Seen  einen  Abflufs  m  der 
Qaorgfan  Bay  Aber  den  Nipisaingsee  in  den  Ottawaflurs  gehabt  haben,  so  kaon 
«•iner  Ansieht  naoh  derselbe  nur  Ton  knner  Dauer  gewesen  sein^ 

Einige  andere  Arbeiten  sind  darauf  gerichtet,  die  relatif  en  BiodeD- 
bewegnngen  ans  den  VerhiUtniBien  von  präglazialen  FlttfBtbiäeni  »i  ^ 
emieren. 

So  knüpft  W.  Upham*)  an  (jeu  Cuyahoga-  und  Rocky  RiTer  an,  welche 
beide  nahe  bei  Clevcland  in  den  Eriesee  münden.  Zu  demselben  Zwecke  legt 
S.  Pr.  JBaldwin^i)  die  pleiatocäoe  fintwickelungageachichte  dea  ChamplaintbaU 
dar,  und  Fr.  Leverett")  stellt  ans  sahlreichen  Tiefbohrungen  den  Yerliaf  nd 
das  GefiOle  des  präglazialen  Thaies  des  Miesisstppi  dar.  Der  nördliche  Teil 
des  Beckens  stand  Tor  dsr  Eisaeit  relatir,  wenn  aneh  nieht  absolat  köksrib 
gegenwärtig. 

Als  Beweis  für  Niveau  Verschiebungen  von  bedeutendem  Betrage 
hat  man  auch  die  submarinen  Rinnen  an  der  Küste  von  Kalifornien 
angeführt.  Dieselben  sollten,  obwohl  ihnen  auf  der  vorliegenden 
Küstenstrecke  kein  Flufsthal  entspricht,  durch  Erosion  zur  Zeit  des 
kontinentalen  Hochstandes  in  pliocäner  Zeit  entstanden  sein. 

Naeh  den  geologischen  Untersuchungen  von  A.  C.  Lawaon^^j  sind  aber  db 
Delta-  und  KUstenablagernngen,  Strand-  vnd  Terrassenbildnngen  an  der  Gmitl«- 
Bai  Büdlich  von  der  Bucht  von  Monterey  pUocänen  Altera.  Das  Pliocän  war 
demnach  eine  Periode  fortgesetzter  Senkung.  Überdies  ist  der  Cafion  des  San 
JoaÄ,  in  dessen  Verlängerung  das  submarine  Thal  der  Carmelo-Bai  liegt, 
tektonischen  Urspmnga;  die  Mont«rey-Bai  mit  ihrem  submarinen  Thal  stellt  eine 
Synklinale  dar.  Für  die  übrigen  submarinen  ThtUer  halt  Lawson  die  tektosiieh« 
Entstehung  für  wahrscheinlich. 

2.  Für  den  südlichen  Teil  Fmlands  unternimmt  es  W.  Kam- 
8ay34)  unter  Benutzung  der  Beobachtungen  von  V.  Hackman^^) 
und  J.  J.  S  e  d  e  r  h  o  1  m  86),  die  negative  Strandverschiebung  des  spät- 
glazialen Toldia-Meeres  durch  leobaaen  in  Aquidistanz  von  '2Sm 
darzustellen. 

Der  Verlauf  derselben  ist  zwar  bei  der  im  Verhältnis  zu  der  uDgeheor« 
Ausdehnung  des  Landes  geringen  Ansshl  von  Beobachtungapankten  noeb  ssbr  hjfo- 
thetisch,  doch  läfst  sich  immerhin  erkennen,  dsfs  einige  der  von  DcGeer  bei 
einem  gleichen  Versuche  für  Skandinavien  gewonnenen  Hesultate  ihre  Bestätigung 
finden.  —  Die  Hebung  des  Bodens  nach  dem  Maxiraum  der  Senkung  ist  znaäehit 
einmal  keine  gleiishmäraige  gewesen,  der  Betrag  der  Hebung  nimmt  tob  S  m 
SO  nach  dem  Zentrum  der  Halbinael  hin  su.  Dabei  ist  das  Gefalle  südlich  der 
grofaen  Endmoräne  Salpanaselkft  sttrker  als  ndrdlieh  denelbea.  Diese  Tbatsacb« 


Q  *  ~"      Jsbenda  XVIII.  1896,  2,  169—77;  l  ng-  f;""': 

^ll'  1^96,  327-48;  1  Tat  —  «)  Am.  Geologist  XIII,  1894,  I.  IJO'S*- 
;  ^  ^^I'  1896,  740—63.  —  83)  BDepart  Gool.  Univ.  Cal.  I,  1»^' 

^'V  'J  3  Taf.  —  84)  BCommiaaion  G6oI.  Finl.  1896,  Nr.  3;  «  »•» 

1  \'   ^en»»  XII,  1896,  Nr.  5;  30  S.,  1  K.  -  86)  pennia  XII,  189«,  W. 
8.  81—86.  —      Ebenda  B.  86—41. 


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NimuTttnohiabung.  269 

lüiigt  sich  Tielleicbt  dadurch  erklären,  dab  die  üebuDg  schon  begann,  als  der 
Bud  dM  InlandeitM  noeh  nfthe  bai  der  Salpanaoelki  lag.  Farnar  Migt  aicli  auch 

in  Finland  dna  iU)hSDgigkeit  im  Verlaufe  der  Isobaaan  von  der  Beschaffenheit 
des  Untergrundes:  Die  Ausbuchtungen  der  Isobasen  im  Gebiete  von  Wiborg  ent- 
aprechea  der  Qrenzo  der  krystaliinischen  Gesteine,  eine  gleiche  Beziehung  besteht 
gSrdHeb  vom  Ladogasee.  Bbanao  via  bei  den  Depreseionaii  dea  Wenar-  und 
Wettersees  zeigen  die  laobasen  auch  am  Nordende  des  Ladogasees  und  dea 
Bottniscben  Meerbusens  eine  bogenförmige  Umbiegung.  Die  Abnahme  der  Isobaaen- 
korren  von  einer  bestimmten  Linie  an  in  nordwestlicher  liichtong  hndet  darin  ihre 
SrUiruog,  dab  Idar  noeh  ein  Baafe  dea  InUndalaea  lag,  ala  aehon  aina  badantanda 
iigitiTe  StraadTerachiabniig  aii^trataD  war. 

Die  BradmorSne  Tayastinoi  sfldlioh  vom  See  KyrösjärTi,  war 
beiiii  Abflchmelzea  des  Eiees  vom  Meere  bedeckt;  EroaloiutterraeBen 
in  oa.  160  m  Höhe  deuten  nach  R.  H erlin auf  einen  Stilktand, 

vielleicht  auch  auf  eine  positive  Strandverschiebung  zur  Zeit  des 
Yoldia-Meeres.  Zwischen  dem  Weifsen  Meere  und  der  Ostsee  hat  nach 
H.  Berghell ^)  höchst  wahrscheinlich  über  dem  Ladoga«  und 
Onegasee  eine  offene  Verbindung  bestanden. 

Zwischen  den  höchsten  Strandlinien  des  Yoldia-Meeres  und  des  Ancylus-Sees 
mW  derselbe  eine  Beziehung  in  der  Weise  beobachtet  haben,  d&U  die  marine 
Qrm«  dea  Anejlna-Seaa,  in  Prosettten  ▼on  derjenigen  dea  Toldia-Haeraa  an^adrllakty 
Ton  den  peripherischen  Teilen  nach  den  zentralen  des  ehemals  deprimierten  Ge- 
biets konstant  zunimmt.  Die  Isobasen  des  Litorina-Meeres  im  südlichen  Finland 
dirergieren  nach  dem  £<adogabecken  hin.  Zur  Zeit  der  Mazimalausdehnung  des 
Litoriaa^MaMraa  gab  ea  nur  im  attdliahan  Teile  dea  jetzigen  Ladogabaekena  aupra- 
marines  Land.  Der  Ladoga  stand  nach  den  Untersnchnngen  yon  6.  Anderaaoa 
und  H.  B  e  r  g  h  e  1 1 39)  mit  dem  finniaahen  Meerbuaen  in  Verbindung. 

A.  6.  üögbom^O^  verBucht  es,  seine  eigenen  in  der  schwedischen 
Provinz  Norrland  angestellteQ  Messungen  mit  den  in  Finland  ge- 
machten Beobachtungen  zu  einem  Gesamtbild  für  den  Bottniachen 

Meerb 


usen  zu  vereinigen. 


Das  l^laximum  der  üebung  von  über  260  m  liegt  an  der  Küste  des  mittleren 
Nenlanda,  Ton  hier  ans  nimmt  dieaelbe  nach  N,  NW  und  S  ab.  Bemerkenswert 
w,  dafi  auch  die  Hebung  dea  Litorina-lfaarea  gerade  hier  ihren  Maximalwert  er- 
reicht zu  haben  scheint  und  dafs  dieselbe  Küstenstrecke  ebenso  für  die  jetzt  noch 
andauernde  Hebung  den  höchsten  Wert  zeigt.  Dieser  Umstand  scheint  darauf  zu 
^IMi  dafa  Ton  der  Eiszeit  an  bis  in  die  Gegenwart  noch  immer  dieselben 
*^tarai  f&r  die  NiyeaarerinderongeB  malagebead  aiad.  Die  von  Ramsay  an- 
gneiomene  Ursache  für  die  geringeren  Werte  im  zentralen  Finland  hält  Högbom 
M^IT"  zutreffend.  Das  Eis  bildete  nämlich  in  der  Depression  des  Bottniscben 
"••rtwiaeBa  nicht  eine  Einbuchtung  gegen  N,  sondern,  wie  Högbom  glaubt,  eine 
Ausbuchtung  gegen  8.  Zur  Beatimmnng  dar  aingatrekeiien  NiTaanrerSodernngen 
benutzt  Högbora*^)  auch  die  durch  Flufssedimente  gegebenen  Hohen.  "Wie 
Jjpothetisch  aber  der  Verlauf  der  Isobasen  gerade  hierdurch  wird,  geht  daraus 
dafa  0.  Andersson*»)  sowohl  hinsichtlich  der  Bedeutung  der  Kima- 
veranderuQgan  für  die  Bildung  dar  Flubablagemngen  wie  baaflgliah  dea  Ablaga- 
nuigsmediums  für  die  von  ihm  als  fossilfuhreada  Sttlawaaaanblagariuigan  ba- 
Michneten  Bildungen  ganz  anderer  Ansicht  ist. 

Durch  den  Versuch,  eine  Übersicht  der  Strandverschiebungen 

^  Fennia  XII,  1896,  Nr.  7;  17  S.,  2  Taf.  —  ^  BCora.  G6ol.  Finl,  1896, 
^-  1896f  Nr.  2;  64  S.,  16  Abb.,  1  Taf.,  l  geol.  K. 

I  -  400000.  Mit  anafthriieham  Utteraturreraeiehnia.  —  »)  eeol.  F8r.  P8rb.  XVU, 
ih  l'  *  Kartenskizzen.  —  «>)  Ebenda  XVIII,  1896,  469—91,  1  K,  — 

)  hbenda  XYü,  1896,  485—96.  —  ^  Ebenda  S.  496—606. 


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270       Dr.  £.  Budolph,  Die  Portoehritte  der  Q«op]iyuk  der  Brdriods. 


des  Ancylus-Sees  zu  geben,  ist  H.  Munthe*3)  zu  Erkenntnis 
gebracht  worden,  dafs  in  dieser  Hinsicht  unsere  Kenntnisse  der  Verhält- 
niflse  in  den  mittleren  und  nördlichen  Teilen  des  baltisoheu  Gebiets 
noch  sehr  lückenhaft  sind. 

In  der  auf  den  Ancylus-See  folgenden  marinen  Phase  der  Ostsee,  dem  Litorina- 
Meer,  war  daa  Waaaar  atlaraieher  ato  gegenwärtig.  Ana  den  Vergleich  der  iaobalinea 

Kurven,  welche  Munthe*»)  für  die  hantige  Ostsee  und  die  Litorina-See  entworfaa 
hat,  ergibt  sich,  dafs  die  marine  Fanna  weiter  innerhalb  der  Litorina-See  gelebt 
hat  als  jetzt  und  ihr  gegenwärtiges  Vorkommen  in  gleicher  Reihenfolge  nach 
aufsen  Taraehobeii  ist.  Dia  laobaam,  welche  daii  Betrag  der  Landsenknng  jener 
Zelt  angeben,  erklären  den  Versahungsprozers.  Die  typische  Utoriaatnai  dar 
finnischen  und  bottnischen  Küste,  welche  W.  S  egercrantz*^)  untersucht 
berechtigt  zu  denselben  Schlufsfolgerungen,  wie  Munthe  sie  gesogen  hat. 

Beobachtungsmaterial  über  die  spätglaziale  und  postglaziale 
Transgression  des  Meeres  in  Finland  liefern  H.  Berg  hell  und 
B.  Frosteru8*6)  sowie  J.  J.  Sed  erholm*^).  Ax.  Hamberg^) 
hat  auf  Renö  und  Skaterö  drei  Strandlinien  vermessen,  auf  Ring- 
vatsö  fand  er  breite  Terrassen.  A.  G.  fl.(ögbom)*8)  beschreibt 
SeterbUdnngen  aus  dem  Droradal. 

Eine  snaammenfaseende  Darstellung  der  in  den  letzten  Jahren 
BO  viel  erörterten  Frage  der  Niveauveränderungen,  von  denoD  die 
greise  nordeuropäisohe  Halbinsel  betroffen  worden  ist,  verdanken 
wir  6.  De  Geer^)  in  seiner  geographischen  Entwickelongsgeschialite 
Skandinaviens  seit  der  Sisseit.  Bei  der  Art  der  Entstebnng  d« 
Buches  aus  popol&ren  VertrageDy  welche  De  Geer  an  der  üniTanitat 
Stockholm  gehalten  hat,  ist  es  Terstftndlich,  wenn  alle  wissensohafl- 
lichen  Streitfragen  vermieden  und  nur  die  gesicherten  Fonchangi- 
ergebnisse  zu  gründe  gelegt  werden.  Als  Gegenstück  zu  dieser 
Arbeit  kann  diejenige  von  R.  Credneröi)  über  die  Entstehung 
der  Ostsee  angesehen  werden.  Freilich  wird  weniger  Gewicht  auf 
die  mannigfachen  Wandelungen  gelegt,  welche  die  Ostsee  seit  der 
Eiszeit  erfahren  hat,  als  auf  die  Entwickelungsgescbichte  des  bal- 
tischen Beckens,  wie  es  bei  Beginn  der  Eiszeit  vorlag. 

Die  wichtigsten  Vorgänge,  welche  für  die  Herausbildung  des  Beckens  grund- 
legend waren,  sind  solche  tektoniacher  Natur.  Die  Ostsee  stellt  eine  Ms  iu»tff 
das  Meeresniveau  abgesunkene  Zone  von  Binbrflehan  veraehiedancn  Betrages,  eines 
Schollengebirges,  dar.  Die  weitere  Ausgestaltung  des  Bodenreliefs  in  der  keotig« 
Erscheinungsweise  ist  das  Werk  der  glaaialen  Eismassen  gewesen. 

3.  In  engster  Beziehung  zu  den  Ansichten  Spencers  über  Niveau- 
versohiebungen  im  Gebiete  der  Kanadischen  Seen  (s.  o.  S.  265)  stehea 

BQeoU  I.  üaiv.  Ups.  I,  1893,  118-98.  —  **)  Ebenda  II,  1896,  1-38; 
2  K.  —  45)  Fennia  XII,  1896,  Nr.  8 ;  6  8.  —  46)  FGeol.  Ü.  Beskr.  1896,  Nr.  28; 
J\?v»  *  ^  1       1  :  400000.  —  47)  Ebenda  189ö,  Nr.  30  u.  »li.l' 

'  ^  '  1  K.  1  :  400000.  —  ^)  Y.  1894,  26-61.  —  ")  St.  Tstf.  Anw. 
T^-i'  ^^1-67,  1  Taf.  -  M)  om  Skandinaviina  Geografieka  T!tnMr^Sjf^ 
istiden.  Stockholm  1896.  160  S.,  29  Abb.,  6  K.  1:26  760000,  1 :  200000ÖÜ, 
1:8000000.  -  61)  vh.  Ges.  D.  Natf.  u.  Ärzte,  Allg.  T.  1895,  S.  131--5*; 
??irT;  ^»  189Ö,  609—12.  621—26.  637-39.  649—51.   ÖZ  I,  "»J 

b^  96    1  t5"'*  ^ '  •^^^^  Graifawald  VI,  1898/96  (1896),  1,  »•  •* 


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UnTMUiTerschiebang. 


S71 


seine  ForscbuDgeu  über  gleichartige  liewegungeu  der  Erdrinde  in 
Mittelmierika, 

]H6  BekonttrnktiMi  des  AntHltnkontiBeBto  stiltit  J.  W.  Spencer^)  auf  die  in 

das  letiten  Jahren  gemachte  Entdeckung  eines  Systems  von  submarioen  ThSIem 
ao  der  atlantischen  Küste  Nordamerikas,  derjenigen  des  Golfs  von  Mexico  und 
des  Karibiseben  Meeres,  die  er  mit  den  entsprechenden  Thälem  des  Festlandes 
in  VerMadnog  bringt.  Ihre  morphologisehen  VwhiltBiaM  sind  derart,  daJs  ti« 
als  Fjorde  angesehen  werden  können,  welche  zur  Zeit  ihrer  Erhebung  über  den 
Meeresspiegel  durch  subaerische  Erosion  gebildet  wurden.  Aus  der  Tiefe  der 
Fjorde  nnter  dem  heutigen  Meeresniveau  schliefst  nun  Spencer  auf  einen  friiheren 
Hodiatnid  der  Antillen  im  Betrage  yon  SOOO— 4000  m  ft.  d.  H.  Aue  dem  geo- 
logischen Alter  der  Formationen,  in  denen  die  Tbiler  ausgehöhlt  sindy  folgert 
Spencer  femer,  dafs  im  Pliocän  und  Pleistocän  eine  solche  Erhebung  von  fast 
gleichem  Betrage  stattfand,  in  der  Zwischenzeit  war  Westindien  durch  eine 
SiDkiiag  auf  gant  kleine  Inseln  redosiert. 

So  bedeutende  Niveau  Veränderungen  wären  geeignet,  auf  die 
glazialen  Verhältnisse  des  Dordamerikanischen  Kontinents  ein  neues 
Lidtt  zn  werfen.  FOr  diesen  hat  W.  MoGee^)  aus  den  Erosions- 
mid  AblagerungsverhSltniaaen  der  Lafayette*Formatioii  Khnliobe, 
veon  auch  minder  greise  Rindenbewegungen  abgeleitet  Die  geo- 
logiiGhe  Bntwiokelangsgeschiohte  Gubas,  wie  sie  sieb  Tom  morpho- 
logischen Standpunkt  ans  in  den  greisen  Erosionstbälem  und  den 
tiefen  Fjorden  des  PUedln  und  Pleistooan  ergibt,  steht  nach  Spe  n  cer^) 
mit  derjenigen  der  anderen  Inseln  Westindiens  in  vollem  Einklang. 
Aber  gerade  hinsichtlich  der  Insel  Ottba  ist  K.  T.  Hill^)  sa  einem 
ganz  anderen  Resultat  gelangt. 

Derselbe  kann  nur  eine  im  Pleistocän  eingetretene,  in  zwei  Perioden  voll- 
sogene  Hebung  epirogenetischer  Art  anerkennen,  deren  Betrag  weit  hinter  dem 
Ten  Speneer  angefeilten  Wert  snrfiekbleibt.  Yor  allem  vermag  er  nutzende  die  Spuren 
einer  posttertiKren  Senkung  an  erkennen.  Die  für  die  topographischen  VerhSltniaee 
ier  Insel  so  charakteristischen  Terrassen  sind  nicht  alte  Kifilinien,  sondern 
^kpDgen  der  anbaSrischen  Erosion  in  dem  alten  tertiären  Kalkmantel.  Dem 
ftgenlber  hat  die  Behauptung  Spenoers"),  die  VerhIltDitse  in  Hezieo  atütateu 
«euie  auf  den  westindischen  Inseln  gewonnenen  Ergebnisse,  keinen  Wert.  Aneb 
W".  G rego r y57)^  dessen  Untersuchungen  über  die  fossilen  Korallen  der  ge- 
hobenen Kiffe  Ton  Barbados  in  erwünschter  Weise  die  Ergebnisse  der  f  orschungen 
yon  A.J.Jnkee- Browne  vnd  J.  B.  HarrieonS^)  über  die  NiTeanTereehiebnngen 
UJ  Mittelamerika  und  Westindien  bestatijfen,  ist  der  Ansicht,  dafs  Spencer  seine 
»roauptung,  es  habe  noch  in  verhältnismäfsig:  junger  Zeit  ein  Antillen-Kontinent 
Mronden,  werde  aufgeben  müssen.  Ebensowenig  lassen  sich  den  Thatsachen,  welche 
m'2i  ^^^V^^^^  ftber  die  Yerbreitong  der  Land-  uad  8tllswaeeenioUnekeB  in 
westiBdien  anführt»  Stütaen  f&r  Spencera  Behanptang  entnebmen. 

H.  Trautschold^  hat  in  der  Umgebung  von  Nisza  Be- 
obachtungen gemacht,  weloheseinesefaon  wiederholt  auegesprochene  An* 
Sicht  über  die  rückgängige  Bewegung  der  Meere  auf  der  nördlichen  Halb- 
kugel stützen  sollen.  Dieselben  beziehen  sieh  besonders  auf  Roll- 
steinkoDglomerate  im  VaUon  obeeur  bei  Nizsa.   K.  Martin «i)  hat 

^)  BGeol.  S.  Am.  VI,  1895, 103—40;  1  K.,  7  Fig.  —  ^)  Ann.  ßep.  U.  St.  Geol. 
J«»-  All,  1890/91,  1, 3Ö3— 521.  —  «)  BGeol.  8.  Am.  VII,  1896,  67—94;  12  Fig.  — 
,lff°»  Conp.  Zool.  XVI,  1888—95  (1895),  241—88;  9  Taf.  —  »)  Geol.  Mag. 
XVI.   '  306—8.  ~  67)  QjGeolS  LI,  1895,  265—812;  1  Taf.  —  ^  QJb. 

^»111,  1895,  363.  —  59)  PrUSt.  National  Mus.  XVII,  1894  (1895),  423— 50;  iTaf.— 
J  »ölmp.  Naturalist.  IX,  1896,  32—40.  —  ^)  GZ  U,  1896,  361—78. 


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272         Dr.  £.  Äudolph,  Die  Portsohritte  der  Geophysik  der  Erdrinde. 

an  foBBÜen  Korallenriffen  der  west-  und  ostindischen  Inseln  un- 
xwöideutige  Spuren  einer  negativen  Strandverschiebung  getundeu. 

Die  Hdhe  derselben  betrSgt  In  einselnen  Fällen  bis  zu  400  m,  and  Martin  Ut 
geneigt,  dieselben  in  erster  Lude  sttf  Deforaetionen  des  Pesttaidss  snrttoksufaim 
Die  Möglichkeit,  dafs  Änderungen  im  Stande  des  Heeiw  mit  dazu  beieetraen 

'i.   ".^f^U^l"  "«««ti^««»  StrandTereeWebung  sn  erhÖJien»  labt  skh  Sr 
Torlanflg  ment  snrllekweiBen. 

4.  Die  relative  Lage  der  Küstenlinie  ist  von  einer  Reihe  von 
Faktoren  abhängig.  Zu  diesen  rechnet  N.  S.  Shalerß^)  nicht 
bloft  die  auf-  und  abwärts  gerichtete  Bewegung  des  Gebiets  der 
Lithosphäre,  an  welcher  die  Küstenlinie  liegt,  sondern  auch  das  Relief 
des  Meereebodenfl,  die  Aniiehungskraft  von  Eiskalotten,  von  Gebirgen 
und  Hoohländem.  Einen  greisen  Einflufs  schreibt  Shaler  in  dieser 
Hinsicht  den  Sedimentmassen  zu,  welche  durch  vulkanische  Aus- 
bruche ms  Meer  geführt  werden.  Daher  eoU  für  einen  grolsen  Teil 
der  Kontinentkttsten  die  positive  StrandTeraohiebang  röhren,  wMt 
in  relativ  rezenten  Zeiten  ein  VorrUcken  der  Küstenlinie  gegen  die 
K.ontineute  veranlafst. 

R  Bell  6ii)  behauptet  eine  negative  Strandvenobiebang  in  «Ur 
Üudson-Bai,  welche  noch  gegenwärtig  vor  sich  gehen  soll. 

Als  Beweise  dafür  worden  angeführt  das  Vorkommen  von  Treibholz  in  Hohen 
— ^fc™  ^'  <?«*>B'"«P*^i8che  Bezeichnungen,  die  von  der  früheren  Be- 
TOkeruig  faeratammeii,  und  bittorische  Nachrichten  über  das  Vorrücken  des  Landes 
und  die  zunehmende  Verflacboog  der  Bai  J.  B.  Tyrrell«*)  entkrilUgt  dina 
iJeweise  und  führt  seinerseits  Thatsaehen  dafür  an,  dafs  die  postglaiiale  Hebung 
aufgehört  und  sich  ein  stabüer  Zustand  im  Verhältnis  von  Wasser  und  Lwd 
beniusgebildet  habe. 

In  einer  Abhandlung  über  die  mittleren  Wasserstände  der  Ostsee, 
die  sich  auf  die  im  Hafen  von  Reval  während  der  Zeit  von  1842 
bis  1890  gemaohten  Pegelbeobachtungen  gründet,  hatte  Rylkeeine 
ziemhöh  bedeutende  positive  Strand  Verschiebung  herausgerechnet 
A.  Bonsdorfffift)  kritisiert  das  Verfahren. 

Er  hat  sowohl  filr  Beval  wie  fflr  Libau  und  Dfinanllnde  die  Wassersfbde 
von  neuem  nach  der  Methode  der  kleinsten  Quadrate  berechnet  und  findet,  daft 
üie  Verschiebung  wahrscheinlich  so  klein  ist,  dafs  sich  unmöglich  auf  Grund  der 
fieobaehtnngen  entscheiden  iäfst,  ob  die  Küste  sich  in  säkularer  Hebung  oder 
Senkung  befindet.  Br  bllt  es  deshalb  fttr  wahraeheinUcheT,  dafs  die  KÄstwIinfc 
an  der  Sudseite  des  Finnischen  Meerbusens  konstant  ist.  Die  ÜntertneliBij« 
S  WahlroosGG)  über  die  Strandverschiebung  an  der  finnischen  Wcstkügt« 
nardUeh  von  Björneborg  stutzen  sich  auf  vergleichendes  Kartenstudium,  dessen  Er- 
gebnis sich  dahin  ausamiaenfaeeen  156t,  dafs  der  Landanwaehs  nur  stsllsiiwsise 
aut  die  Hebung  des  Landes  allein  zurückzuführen  ist;  an  den  meisten  Stellen 
i'«*^^*^**  Landzuwachses  durch  Deltabildungcn  nnd  die 

UknnnlatiTe  Thatigkeit  der  Meeresweilen  verdeckt.  Mehrere  Thatsaehen,  welche 
|ut  eine  rezente  negative  NfveanTersehiebnng  an  der  finnisehen  Küste  isd  den 

m^i  T?'T    «1^"«^«''"  lassen,  führen  J.  J  Sederholm«),  B.  Preeterai«) 

und  H.  BerghellM)  an. 


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NiTMUiTenohiebnng.  Isostasie.  278 

5.  Buttons  Lehre  von  der  Isostasie  der  Erdrinde,  d.  h.  von  der 
Erhaltung  des  Gleichgewichts  zwischen  den  einzelnen  Teilen  der 
Erdrinde  in  der  Weise,  dafs  belastete  Flächen  untersinken,  während 
die  entsprechenden  entlasteten  sich  heben,  ist  in  letzter  Zeit  von 
verschiedenen  Seiten  angegriffen  und  in  ihrer  allgemeinen  Bedeutung 
für  die  SrUirung  der  inveaaverSaderangeii  iiraofern  eiDgesohränkt 
woideiii  als  sie  aaf  den  orogenetaschen  Vorgang  keine  Anwendung 
findet.  Auf-  diesem  Standpunkt  stehen  G-.  K.  Gilbert^®),  welcher 
die  Iiostasie  wenigstens  zur  Erkl&rung  der  groJsen  Zfige  im  Relief 
der  Erdrinde  aufrecht  halten  mochte,  und  W.  J.  MeGee^^),  nach 
wdefaem  die  isostatische  Theorie  versagt,  wenn  es  sich  um  Oszilla- 
tionen von  gröfeerem  Betrage  handelt. 

Die  stratigraphischen  Verhältnisse  in  der  Nähe  von  Liverpool  deuten  auf 
eine  dreimalige  Hebung  des  Landes,  von  denen  die  erste,  sicher  bezeugte  präglazial 
iit;  die  iWMte  ist  postglazial,  wie  die  erodierte  und  wieder  untergesunkene  Ober- 
flSdie  des  Gessbiebelehms  bew«ut;  die  dritte  ist  rezenten  Datams.  Als  Ureaeh« 
dieser  Niveauverschiebungen  kann  nach  T.  M.  Read 0^2)  nicht  die  Isostasie  an- 
geseben  werden,  da  die  glazialen  Ablagerungen  nur  eine  Dicke  von  ca  30 — 35  m 
Mniclitan;  andererseits  hilft  die  Anhäufung  der  Eismassen  nicht  zur  Erklärung 
d«r  pMtglasialcn  NiTeauveriodening. 

Die  eingehendste  Kritik  an  der  isostatisohen  Theorie  üht  F.  L. 
RasBome?^)  auf  Grund  von  Thatsachen,  welche  den  geologischen 
VerhältnisBen  der  grofsen  Thalehene  entnommen  sind,  in  welcher 
der  Saeramento  und  der  San  Joaquin  flielsen. 

Der  orogenetische  Vorgang,  welchem  die  beiden  das  Grofse  Thal  begrenzenden 
Gebirgszüge  der  Coast  Range  und  Sierra  Nevada  ihre  Entstehung  verdanken,  liegt 
leitlicb  vor  der  Bildung  der  Synklinalen  des  Saeramento,  ist  also  unabhängig  von 
der  fielastang  und  SankvBg  deraelben.  Bansome  kommt  an  dem  Betaltat,  dab 
Entlastung  durch  Denudation  und  Belastung  durch  Sediroentablagerung  nicht  ge- 
nügen, um  Bewegungen  der  Erdrinde  als  unmittelbare  Folge  des  Gewichts  der 
^sportierten  Masse  hetTorzurufen.  £r  stimmt  mit  McQee  und  T.  Mailar  d 
Beade»)  darin  fiberein,  dab  er  mir  das  Sinken  der  Meenaheeken  nnd  die 
eDtsprechende  Hebung  der  Kontinente  nach  dem  Prinsip  der  leoetasie  Tor  eieh 
gehen  läfst. 

In  dem  gleichen  Sinne  deutet  auch  ö.  K.  Gilbert 75)  das  Er-, 
der  von  G.  R.  Putnam  vorgenommenen  transkontinentalen 
SchweremessuDgen,  welches  T.  C.  Menden  hall  76)  mitteilt.  Die 
Messungen  stimmen  viel  besser  mit  einander  überein,  wenn  die 
«eduktion  nach  dem  Grundsatze  der  leostasie  vorgenommen  wird, 
^  wenn  man  von  der  Annahme  eines  Lohen  Starrheitsgrades  der 
™nde  ausgeht.  Eine  Ausnahme  machen  R.  D.  Salisbury  und 
H.B.Küinmel77). 

T  L  fHlhar  vermnteta  Bziatei»  elnee  glaaialen  Seee,  dea 

i^Me  Passaic,  im  nördlichen  Teile  dee  Staates  New  Jersey  bis  zur  Evidenz  nach- 
gevtesen,  wenn  auch  die  von  anderen  quaternären  Seen  Nordamerikas  her  be- 
^yten  Spuren  der  Anwesenheit  eines  grorsen  Wasserbeckens,  die  typischen  Kttsten- 
laknrtre  Ablagerungen  n.  dgl.  m.,  hier  m  aehiraeh  anagebüdet  eind. 

III,  1895,  331—34.  —  71)  BGeol.  S.  Am.  VI,  1895,  55—70.  — 
Jt.  '  ^^S.  (NS)  UL  1896,  488—92.  —  73)  BDepart.  Geol.  ün.  Cal.  1,  1896, 
^7l--428.  -  74)  Qeoi.  Mag.  (NS)  II,  1895,  567-65.  —  «)  BPhfloa.  8.  Wadi, 

III  'loa.^^'  ^^-^^   -       Am.  JSc.  (»)  XUX,  1896,  W-8G.  —  JOeoU 

ÜI.  1895,  583—60;  1  K. 


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274 


Dr«  £.  Budolph,  Die  forteobritte  der  Qeopliyuk  der  Bnlrinde. 


Die  Strandlinien  seigen  ein  von  S  nach  N  gerichtetes  Ansteigen,  welches  ab« 
nicht  konstant  ist.   Die  Deformation  trat  niebt  aehoD  wihrend  der  Tenchiedeaa 

Stadien  der  Entwickelung  des  Sees  ein,  sondern  erst  nach  der  giuliehea  Int- 
Wässerung  demselben.  Beide  Forscher  sehen  hierin  eine  WiederanpassuBg  der 
Erdrinde  an  die  isostatischen  Verhältnisse,  nachdem  die  Störung  derselben  dureii 
du  Oewieht  der  glaiialen  Bismaesen  entfernt  war. 

•  6.  Die  Anhänger  der  Lehre  von  der  Permanenz  der  Meere^heden 
gaben  besonden  seit  Dana  zwar  zu,  dafs  die  Kontinente  wiederholt 
unter  den  Meereispiegel  gesanken  seien,  behaupteten  aber,  dafe  diese 
Senkung  stets  nur  eine  lokale  und  partielle  gewesen  sei  und  dais 
im  ganzen  die  grolaen  Kontinentalbl5oke  seit  dem  Kambinam  ikn 
Stabilität  bewahrt  hätten.  Aber  selbst  in  diesem  besohrSokten 
Sinne  ist,  wie  A.  Nicholson^)  in  einer  eingehenden  Kritik  der 
Theorie  darlegt»  dieselbe  nicht  mehr  aufreoht  zu  halten,  seit  ose 
ganze  Reihe  von  geschichteten  Ablagerangen  von  d«  ältesten  Zeit 
herab  bis  zum  späteren  Tertiär  bekannt  ist,  welche  als  Tiefree* 
biHungen  angesehen  werden  mössen.  Nach  J.  W.  Gregory'') 
sprechen  die  geologischen  und  paläontologisoben  YerhaltDiBse  der 
westindischen  Inseln  gegen  die  Permanenz  der  Ozeane. 

Denn  einerseits  sind  auf  Barbados,  Trinidad  und  Cuba  Tiefseeablagerungen 
naehgewiesen,  welche  heute  mehr  als  iOOO  Jj^nfs  ü.  d.  M.  liegen,  andererseits  \M 
eieli  der  üreprang  der  Pannen  nnr  nnter  Annahme  einer  Senknng  etn«e  Ttfln 
des  mittleren  Atlütischen  Oseana  im  Hioein  erklären.  Femer  beweist  das  Vor- 
kommen von  ßadiolarienecblanim  auf  Cuba,  dafs  die  Senkun«?  nicht  nur  den  Rand 
der  westindischen  Inseln  betraf;  dieselbe  war  wabrscbeiniich  ein  Teil  jener  grolsen 
Bewegung,  welebe  daa  Beeken  dee  mittleren  Atlantiachen  Oseana  sehnf. 

Dafii  es  sich  bei  den  Ablagerungen  der  sogen.  ,,OceaDic  Series" 
auf  Barbados  um  wirkliche  Tiefseebildungen  handelt,  davon  bsbes 
sich  J.  B.  Harrison  und  A.  J.  Jukes-Browne^  doroh  du» 
Veigleioh  derselben  mit  rezentem  Tiefreethon  hinsichtlioh  der  che- 
mischen Zusammensetzung  beider  ilberzeugt.  Die  neueren  Erfahiui^ 
welche  £d.  Suefs^^)  ttber  die  Geschichte  der  Ozeane  gesanunstt 
hat,  sprechen  ebenfalls  gegen  die  Permanenz. 

Zur  Zeit  der  Trias  hatte  der  Qroiae  Ozean  zwei  weite  Buchten,  von  denen 
die  eine  sich  durch  ganz  Zentralasien  und  die  Alpen  bis  zum  westlichen  Mittel- 
meer eratreckte.  Dieser  „Tethys"  genannte  Arm  wurde  durch  die  Entstehnng 
der  Alpen  in  iwei  Teile  «erlegt.  Vdllig  trookengelegt  worde  aber  das  fi«tt  dir 
alten  Tethys  erst  durch  die  Bildung  der  jfingeren  Oaeane  Tom  atlaatiidieB  Typ"^ 
des  Indischen  und  Atlantischen  Ozeans. 

7.  Zur  Ermittelung  der  Erhebungsverhältnisse  der  Erdoberfläche 
hat  Fr.  Heiderich82)  bekanntlich  ein  Prinzip  angewandt,  welches 
sich  von  allen  früheren  zu  gleichem  Zwecke  benutzten  wesentlich 
unterschied.  Seine  Berechnung  führte  ihn  zu  Zahlenwerten,  welche 
von  den  bis  dahin  bekannten  so  sehr  abwichen,  dafs  H.  Wagner») 
sich  veranlafst  sah,  Heidericha  Verfahren  nach  der  theoretischen  wie 

8o^  ^^^^failosSEdinb.  1894/95,8.  1— 30.-  79)  aJGeolSLI,1895, 293-312.- 
ifto«  ^'  -  81)  CR  CXXI,  1895,  2,  1113-16.  -  82)  GJb.  XV; 

tRQ?  r       iieitrGeoph.  11,  1895,  667-772;  1  Taf.    Scott.  GMy.  A 

1!   J^'  ^^S'  Beriehti^g  in  Beit^Oeopb.  II.  180«,  720.  PM 

1885,  48—51.  Nachr.  K,  Qea.WiaB.  GSttingen  1896, 98— lOfi»  278—88;  1 


Finnaiiaii, 


S76 


praktischen  Seite  hin  kritisch  zu  beleuchten  und  die  gesamten 
Ergebnisse  auf  ihre  Eichtigkeit  und  Wahrscheinlichkeit  hin  zu 
untersuchen. 

Das  Ergeboiü  kann  nicht  anders  als  ein  für  Ueiderich  geradezu  yernichtendea 
leMMinet  werden.  Al^eeehen  toh  der  groben  Ansaht  von  Reehen-  bsw.  Heeeungt* 

fehlem,  'n-clchy  sich  Heiderich  bat  zu  schulden  kommen  lassen,  rührt  das  ab- 
veicbende  Resultat  Ueiderichs  zunächst  daher,  dafs  derselbe  zu  seinen  Profilen 
einen  su  kleinen  Malisstab  gewählt  hat.  Vor  allem  aber  weist  Wagner  nach,  dafs 
Heideriehs  Bereehnmig  ttberhaupt  auf  einem  methodiaehen  Grundfehler  beniht, 
indem  er  bei  Anwendung  der  Simpsonschen  Formel  zur  Berechnung  des  Volumens 
der  firdraasseu  eine  Tiel  zu  geringe  Zahl  von  Profilen  verwendet.  Eine  neue  Be- 
stiminang  des  Areals  der  Landüächen  nach  Zehngradzonen  führt  zu  wesentlich 
ud«r«B  vnd  geeiehecterw  Werten.  Die  Berechnung  der  Meeresfliehen  hingegen, 
welche  Wagner  ausgeführt  hat,  zeigt  in  ihren  Ergebnissen  eine  überraschende 
Übereinstirnraung  mit  der  früheren  von  Krümmel — Karstens.  Damit  sind  zum  ersten 
Haid  näher  vergleichbare  Rechnungsergebnisse  über  die  Land-  und  Wasserflächen 
gigebeo,  die  Verhiltnis  von  Land  und  Waseer  innerhalb  siemlieh  enger  Orensen 
n  bestiminen  ermöglichen.  Durch  Verbindung  mit  den  neuen  Werten  über  die 
nitUeren  Erhebungsverhältnisse  der  Erde  läfst  sich  das  Volumen  des  Land-  und 
Wasserbloeks  berechnen.  Die  auf  Grund  dieser  Daten  entworfene  hypsographische 
Xura  der  Erdkruste  entspricht  besser  als  alle  frfiheren  den  Bedingungen,  welche 
man  an  eine  solche  stellen  mufs.  Hinsichtlich  der  Hauptstufen  der  Erdrinde 
anterscheidet  Wagner  an  Stelle  der  bisherigen  zwei  deren  fünf,  die  als  Kulmi- 
nttionsgebiet,  Kontinentaltafel,  Kontinentaiabhang,  Tiefseetafel 
■Dd  Depressionsgebiet  beseichnet  werden.  Die  Bedeutung  dieser  Einteilung 
erkennt  H.  R.  MillW)  z^ar  an,  hält  aber  im  ganzen  das  Material  noch  für  zu 
ungenügend,  um  so  genaue  Resultate  zu  rechtfertigen.  Durch  die  Arbeit  von  Wagner 
nrulifst,  teilt  A.  t.  Tillo^)  seine  Bestimmungen  der  Verteilung  von  Land  und 
Wuser  Ar  die  Morfditnstreifen  Ton  10  su  10  Grad  mit. 

Eine  neue  Methode  zur  Berechnung  mittlerer  Meerestiefen  schlägt 
W.  Meinardna^  vor.  Diese  sogen.  ^^Stichproben*' -  Methode  er- 
mogMt  eine  unmittelbare  Beitimmtmg  der  mittleren  Tiefe  und 
bat  mit  der  Felder-Metbode  den  Vorzug  einer  eingehenden  Betracb* 
tang  jedes  Meereeteilee  gemein,  ohne  gleichen,  zeitraobenden  Hindere 
oiaeen  bei  ihrer  Anaf&brong  an  begegnen.  Zur  Bereobnong  der 
mittleren  Höhe  von  Südamerika  wendet  H.  Haaok^?)  die  graphieohe 
Uethode  an. 

Wenn  auch  die  Zahl  der  vorhandenen  Höhenmessungen  eine  ziemlich  be- 
achtliche ist,  so  reduziert  sich  dieselbe  doch  bedeutend  dadurch,  dafs  nur  die- 
jenigea  bei  der  Herstellung  der  Hdfaenschichtenkarte  benutst  wurden,  deren  Lage 
»eh  mit  genügender  Sicherheit  bestimmen  liefe.  Die  yon  Haack  bestimmte  mittlere 
Hohe  von  rund  580  m  bildet  fast  genau  das  Mittel  aus  deuTon  de  Lapparent  (637  m) 
und  Murray  (633  ra)  gefundenen  Werten. 

Von  den  mannigfachen  Formen,  welche  das  Relief  des  Pestlandes 
ausmachen,  hat  F.  H.  Dietrich^S)  wenigstens  drei  nachgewiesen, 
welche  auch  auf  dem  Meeresboden  vorkommen  und  die  Gleichförmig- 
wdesBelben  unterbrechen.  Es  sind  dies  Berge,  Tafel-  und  Spitz- 
Jjwgjr  Sohnttkegel  und  -Haiden,  Flufsrinnen.  Die  tabellarische  und 
Darstellung  läfst  die  Eigentümlichkeiten  der  Böschungs- 


,.\Nat.  LIV,  1896,  112— U;  1  Fig.  —  ^)  PM  1895,  96  u.  97.  —  8«)  VhGsB 
^w  in  XXII,  1895,  «8—68.  —  »)  Die  mittlara  H5he  ron  Stdamerika.  Dias. 
«Ue  a.  S.  1896  88  S  —  88)  Progr.  d.  ünterricbtstost.  Kloster  8t.  Job.  Ham- 
wrg  1895;  19  S.  4%  1  Taf. 


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276         Dr.  £.  Budolph,  Die  focteeiiriUe  der  Geophysik  der  Erdriodfc 

Verhältnisse  erkennen.  Die  theoretische  Gestalt  eines  isolierten  sub- 
marinen Berges  erörtert  G.  W.  L  ittl  e  b  al  es^O).  Nach  den  für 
dieselbe  aufgestellten  Gleichungen  entwirft  derselbe  die  mittlere 
Karre  ftr  submarine  Berge  und  vergleicht  mit  dieser  die  aus  den 
bathymetrisobenADgabeii  konstruierten  Kurven  für  einige  unterseeiache 
Bänke.  Einen  achätaenswerten  Beitrag  zur  Küstengliederung  der 
Vereinigten  Staaten  von  Amerika  liefert  M.  Pietscb^).  Die  Ar- 
beit ist  vom  anthropogeographiflohen  Standpunkt  aoB  yerfofiit  lod 
mag  hier  wegen  der  eehr  genauen  VermeBsung  der  Kfisteolinge  von 
Maine  erwähnt  werden,  deren  Resultat  mitgeteilt  wird. 

Gebirgsbildung  und  Qebirgsbau. 

1.  Gegenüber  den  Mifsverständnissen ,  denen  seine  Gebirgs- 
bildungstheorie  ausgesetzt  gewesen  ist,  hält  es  T.  M.  Raa  de"*) 
für  angebracht,  noch  einmal  die  Grundzüge  derselben  darzulegen 
und  besonders  auf  die  Gestaltsveranderung,  welche  in  einer  gegebenen 
Masse  durch  Ausdehnung  eintritt,  als  wichtigen  Faktor  der  Gebirgs- 
bildung hinzuweisen. 

Die  Thatsachen,  welche  sich  aus  der  geologischen  £DtwickeluDgsgeschichte 
der  Gebirge  Grobbritannieile  ergeben,  eind  seiner  Ansieht  nseh^)  ebenfiUi  w 
durch  seine  Expansionstheorie  zu  erkläreD.  Auf  den  Vorwurf,  welehsn  Boade^ 
gegen  A.  Vaughan  erhoben  hatte,  entgegnet  dieser^^),  d&k  er  die  Voluraen- 
abnahme  nie  beisei tegesetzt  habe,  allerdings  aber  das  Hauptgewieht  auf  <iie 
Verdrängung  dee  Haterinls  im  Innern  der  Erde  von  den  Senkungsgebieten  weg 
nach  solchen  lege,  welche  durch  Danndttlon  leichter  geworden  sind.  Damit  nähert 
sich  Vaughan  sehr  den  Anschauungen  von  0.  Fisher.  Ch.  DavisonS^)  siebt 
eieh  genötigt,  ein  Zugeständnis,  welches  er  der  Expansionstheorie  gemacht  halt«, 
snittekinBehneB.  Hatte  er  frtther  den  mit  Waeeer  geeitHgten  Sediment«  «iDi 
relativ  geringe  Wärmeleitungsfahigkeit  zugesprochen,  so  mufs  er  jetzt  zugeben, 
dafs  die  Sättigung  der  Sedimente  mit  Wasser  ihre  Leitungsfähigkeit  nur  noch 
erhöht.  Dazu  macht  T.  Mellard  Reade»«)  wohl  mit  Recht  die  ßernerkung, 
dafs  die  Verfestigung  und  ebenso  die  Anatrocknnng  der  Sedimeote  mit  ivoelraiciilflr 
Tiefe  wächst,  so  dafs  sie  Tielleicht  noch  eine  geringere  LeitangsfSbigkeit  bsiitMD 
als  das  Substrat,  auf  dem  sie  rohen. 

Die  Kontroverse  zwischen  0.  Pisher^^)  und  J.  J.  Blake*) 
über  die  Lage  der  neutralen  Zone  innerhalb  einer  festen  Erde 
wird  an  andrer  Stelle  gewürdigt  werden,  hier  möge  nur  ihre 
Stellung  zu  der  Frage  nach  den  Ursachen  der  Gebirgsbildung  aoge- 
deutet  werden. 

Blake  stellt  sich  auf  den  Standpunkt  der  positiven  Lehren  der  Geologie 
und  schliefst  ans  den  Unebenheiten  der  Erdoberfläche  auf  einen  grofsea  Bshjg 
der  Kontraktion.  Dabei  ist  die  Abkählung  der  wiehtigste  Faktor  gewesen.  JJ 
Anbetracht  der  Mächtigkeit  des  Reliefs  der  Erde  kann  die  neutrale  Zone  unmogliÄ 
ID  einer  so  geringen  Tiefe  von  2—4  roiles  unter  der  Erdoberfläche  liegen. 
halt  die  Befufnng  auf  geologische  Thatsachen  nicht  für  angängig  nnd  sieht  a«f 
^ntdecknng  der  neutralen  Zone  den  besten  Beweis  gegen  die  Kontrafctionstbeeiii. 

«h        J^'^-  1896,  15—17;    1  Taf.  *  Vgl.  ebenda  S.  106-10.  - 

iir  .L^^^i^  I>'ss.  Leipzig  1895.    120  S.  -        öeol.  Mag.  (NS) 

-  ^  Ebenda  H.  1895,  557-66.  -  ^)  GJb.  XVIU,  1895. 
^^pkTT^o^?^-  II,  1896,  98-k  ~  «)  Bbeilda  B.808  u.  309.  - 

^)  Ebenda  S.  379-81.  -  »)  »Phu.  Mag.  (5)  XXXVUI,  1894,  9,  181^37. 


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Oebii^bUdnog. 


«77 


Der  geringe  Wert  für  die  Tiefe  der  neutralen  Zone,  welcher 
mit  manchen  geologischen  Thatsachen  nicht  im  Einklang  steht,  war 
unter  der  Voraussetzung  gefunden  ,  dafs  die  Leitungsfähigkeit  und 
der  Ausdehnungskoeffizient  konstant  sind.  Um  ferneren  Einwänden 
vorzubeugen,  hat  Ch.  Davison^^)  eine  neue  Berechnung  vorge- 
nommen unter  der  Annahme ,  dafs  der  letstere  Faktor  mit  der 
Temperatar  waobat 

8dit  min  daron  ans,  dab  die  anflngliche  Temperator  7000"  F.  batnig,  ao 

lag  die  neutrale  Zone  nach  Verlauf  von  100  Millionen  Jahren  in  einer  Tiefe  Ton 
faat  8  iniles.  Die  Masse  des  infolge  der  Abkühlung  gefalteten  Gesteinsmaterials 
var  demnach  entsprechend  gröfser.  Isimmt  auch  die  Leitungsfähigkeit  mit  der 
T«np«ratnT  au«  ao  würde  aieh  (ttr  beide  Gräften  «In  noch  hdherar  Wert  ergeben. 
Vielleicht  ist  aber  sowohl  die  Leitungsfähigkeit  wie  der  Ausdehnungskoeffizient  in 
dem  Material  des  Erdinnern  gröfser  als  in  dem  Erdrindenmaterial.  Wenn  man 
deiBDach  die  Kontraktionstheorie  als  eine  Theorie  der  Qebirgsbildung  allein 
auielit  and  nicht  aneh  ala  rine  aelehe  der  Entatahnng  der  Kontinentalmaaaen,  ao 
■uft  man  scbliersen,  dafs  Berechnnngen  blnaichttieh  ihrer  behaupteten  UnanlXng^ 
Kdikeit  zur  Zeit  unzulässig  sind. 

Fr.  Virgilio ^00)  ist  der  erste,  welcher  es  unternimmt,  Reyers 
Gleitfaltungsthoorie  auf  einen  konkreten  Fall  anzuwenden  und  die 
Entstehung  der  Hügelreihe  von  Monferrato  bei  Turin  durch  ein 
Abgleiten  der  aus  den  Alpen  und  Apenninen  stammenden  Kon- 
glomerate auf  dem  Boden  des  damals  noch  existierenden  tertiären 
Meeres  der  heutigen  Poebone  zu  erklären.  Den  Einwänden,  welche 
F. Saooo^O^)  dagegen  erhebt,  tritt  Virgilic  ^^2)  in  einer  ausfahr- 
liehen  Arbeit  über  denselben  Gegenstand  entgegen. 

In  Niner  eigenen  Oebirgabildnngatheorie  gebt  8aecoi<i>}  ^ön  der  Bntetehnng 
Ton  ihm  so  genannten  „alten  Massive"  aus,  welche  als  Gebiete  relativer  Er- 
liebnng  die  Kerne  der  spateren  Kontinente  darstellen.    Da  diese  Massive  infolge 
fortadireitender  Kontraktion  der  Erde  sich  einander  nähern,  entstehen  zwischen 
halben  Mtengebirge,  die  in  alpine,  apenninieehe  nnd  oieaniadie  serfidlen. 

8t  Ueunier^^)  hält  den  Augenblick  fiir  gekommen,  die  aus 
der  Beobaebtang  abgeleiteten  Schlüsse  durch  synthetische  Ezperi- 
Mte  SU  bestiltigen ;  insbeoondere  sucht  er  den  Anteil  naohsaweisen, 
welcher  der  tangentialen  Komponente  der  Kontraktion  des  Erdkerns 
bei  der  Herausbildung  der  Hauptsüge  im  Relief  der  Erdrinde  zu- 
kommt. 

S).  Bei  der  Besprechung  der  widitigsten  Arbeiten  über  Gebirge- 
oau  Bollen  dieselben  Grundsätse  befolgt  werden  wie  in  den  früheren 
Berichten.  Trotz  der  hohen  Bedeutung,  weldie  den  Untersuchungen 
^er  französischen  Geologen  in  tektonischer  Hinsicht  beizulegen  ist, 
Können  die  Hauptergebnisse  derselben  hier  nur  in  gedrängter  Kürze 
angeführt  werden,  da  sie  an  andrer  Stelle  schon  eine  eingehende 
Würdigung  gefunden  haben. 


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278        Dr.  £.  Budolpii,  Die  Fortediiitte  der  Geophydk  dir  Erdrinde. 

A.  Alpen.  Während  im  Oberengadin  die  LängsverwerfuDgen  fast  X-S  w- 
Itnfen,  biegen  ele  weiter  vnterlialb  immer  mehr  nach  NO  um,  so  dais  sie  in 
Unterengadin  direkt  SW  — NO  streichen.  Die  Qaerbrilche  verlaiiftii  in  aianiB 
Gebiete  ebenso  wie  in  andern  Teilen  der  Ostalpen  mehr  oder  mind«  leokrecht 
au  den  LängsbrücLen,  doch  scheinen  die  Querbrüche  nicht,  wie  z.B.  in  der  Rege! 
in  Bayern,  jünger  ala  die  Längsbrüche  zu  sein.  Zwischen  Zeraetz— Ofenpafs  und 
Ssmaden— Berninastrarse  aber  schiebt  sich  ein  Zwiekel  ein,  welcher  eiara  gm 
andern  Verlauf  der  Brüche  aufweist.  Hier  haben  die  Längshrüche  eine  W-0- 
Bichtung  mit  einiger  Abweichung  nach  SO.  Eine  solche  Abweichung  im  Streichen 
der  Falteo  und  Brilebe  kommt  auch  im  Plessurgebiet  vor,  so  dafs  Jä.  Böfle^oä)  die 
Vermutung  ausspricht,  dafs  die  in  Gnnbftnden  beobaohtete  Bneheino;  mit  te 
ümbiegunp  der  Alpen  in  Verbindung  stehe. 

In  einer  bemerkenswerten  Studie  Über  die  Tektonik  der  schweizer  Alpen 
1  Terancht  B.  Hangle)  den  Nachweis  zu  liefern,  dafs  zu  beiden  Seiten  der  axialen 

f,  ^  Zone  und  besonders  in  den  änfaereo  Zonen  der  Vordeeite  die  Fieheratraktor  aif* 

^  tritt  und  dafs  eine  tektonische  Zone  der  Weetalpen  nach  der  andern  allmählicli 

'*  '    •  *tt  den  Aufsenrand  des  Gebirges  tritt.    Entgegen  der  bisherigen  Auffassung  des 

;  ;  Bhonethalee  als  eines  tektonischen  vertritt  er  die  Ansicht,  dafs  dasselbe  die 

«      WalUaer  Falten  qner  dnrehaebneidet,  indem  diejenigen  dea  Moken  Urers  lioü,  tail- 
v;-  weise  wenif,'stens,  auf  dem  rechten  wieder&lden. 

.. '  Hinsichtlich  der  tektonischen  Beziehungen  zwischen  Westalpen  und  Jura  be- 

awischen  E.  HaugW?)  und      LoryioS)  eine  Kontroverse.   Letzterer  sieht 
die  Verwerfong  von  Yoreppe  ala  die  natilriiehe  Grenae  awisehen  beiden  BMu 
'•\  während  Hang  in  dem  subalpinen  Massiv  des  Vercors  eine  direkte  Fortsetzung 

^  der  Falten  des  Jura  sieht.    Einige  tektonische  Verbältnisse,  aufweiche  sich  Haag 

atütat,  werden  von  W.  Kilian  richtiggestellt.  Das  Gebiet  des  Chablais  auf 
dem  linken  Ufer  der  Rhone  war  aehon  frSher  von  H.  Sehardt^iO)  ils  ti» 
grofse  Überschiebungsscholle  angesehen  worden.  Nachdem  M.  Lngeon"i)  dieser 
Hypothese  anfangs  mit  aller  Entschiedenheit  entgegengetreten  war,  hat  er  eidi 
nunmehr  zu  derselben  vollkommen  bekehrt  und,  gestützt  auf  ein  umfasaendM 
Beobaebtnngamaterial,  sie  noeh  weiter  auagebant^^^.  Die  tekteaiaebsD  Bft> 
Ziehungen  der  savoyischen  Kalkhochalpen  zur  Zone  des  Chablais  sind  nach 
Haug"3)  noch  nicht  ganz  aufgeklärt;  der  von  Schardt  vertretenen  Hypothese 
8*f^t  er  noch  skeptisch  gegenüber.  Wichtig  ist  sein  Nachweis,  dals  die  Dent  da 
Midi  mit  den  Falten  des  Generoia  in  Zusammenhang  steht.  Fttr  das  Umh  i« 
Grandes-RonaaOB  bestreitet  P.  T erm  i  er  ii*)  ebenso  wie  für  dasjenige  des  Pelvouxi") 
die  Existenz  von  Fächerstruktur.  Beide  sind  charakterisiert  durch  zwei  einander 
teilweise  sich  kreuzende  Faltensysteme,  welche  zu  verschiedenen  geologischen 
^  Epoeben  entstanden  sind.    Der  von  M.  Bertrand  aufgestellten  Kegel,  dtb 

Faltung  sich  stets  in  derselben  Sichtung  wiederhole,  entsprechen  die  Verbilhiiiw 
der  beiden  Massive  nicht  ganz.  Die  theoretischen  Betrachtungen  über  Falten- 
bilduüg,  welche  Ph.  ZürcheriiC)  an  seine  Darstellung  der  Struktur  des  Gebiets 
▼on  Caatellane  ansebliefst,  bewegen  sich  in  derselben  Qedankenreihe  wis  IHlhere 
über  dieselbe  Frage.  Durch  Anwendnng  aeiner  Ideen  auf  einige  tektonisct 
bemerkenswerte  Punkte  in  der  Region  von  Castellanc  sucht  Zürch  er  die 
Gültigkeit  derselben  darzuthun.    Zahlreiche  interessante  Beobachtungen  über  die 

^)  ZDQeolßs.  XLVIII,  1896,  557—631;  9  Kak.  —       BSGöol.  France  CR 

(3)  1895,  Nr.  13.    PM  1895,  LB  688.    BSG60I.  Fr.  (3)  XXIV,  1896,  535-94; 
1  K.   1  :  500000.  —  W)  BSGeol.  Fr.  (3)  XXIV,  1896,  34  —  38.    PM  1896, 
LB  661.  —  108)  Ebenda  S.  236  und  237.  —  10»)  Ebenda  8.  174  aad  175. 
"«)  GRS  Vaud.  Sc.  Nat.  1895,  90—98.   PM  1896,  LB  lilb.  Arch.  Sc.  Ph- 

(4)  II,  1896,  84—86.  -  ni)  CRS  Vaud.  Sc  Nat.  1895,  87—90.  PM  1896, 
,  a,^*^*-  ~         ^Serv.  C.  Geol.  Fr.  VII,  1895/96  (1896),  Nr.  49.  310  8^ 

^.  1      »  «8  Textfig.,  1  geol.  K.  1  :  öOOOO.    PM  1896,  LB  664.  — 


4. 


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OebiriBbaii. 


279 


Tektonik  der  Alpen  im  Dep.  Bassea- Alpes  sind  in  dem  ?on  W.  Kilian  und 
Pk.  Zflreheri^  Terfkfsten  Bzkvnionsbvrielit  d«r  PttmltaiMdien  Geolofitelun 
OMdlBchlft  abhalten.    W.  Eüian^i^  unterscheidet  in  der  Kette  von  Lure, 

Basses-Alpcs,  zwei  Systeme  von  Dislokationen :  Antiklinalen  und  Faltenverwerfungen, 
deren  Entstehung  zeitlich  weit  auseinander  liegt.  Das  sehr  komplizierte  System 
TOB  Fllteii  in  der  mh«  yon  Chabritoes  im  Thal  der  Asse ,  an  des  Strafte  ron 
Digne  nach  Barreine,  beschreibt  Ph.  Zürcher^).  In  demselben  Qebiet,  zwischen 
den  Thälem  des  Buech  und  der  Asse,  hat  auch  E,  Haugi'^i)  eine  wiederholte 
Mtang  konstatiert.  Die  Achsen  der  ersten  Faltung  verlaufen  WSW — ONO;  bei 
der  nroitea  Faltasf  war  der  Dmek  tob  KO  nach  SW  geriehtet.  Diese  al|»ineii 
FdtaB  legten  sich  über  die  früheren,  subalpinen.  Das  MasslT  von  AUanch  in  der 
Fähe  von  Marseille  bietet  infolge  der  peripherischen  Überschiebung  der  zentralen 
Scholle  desselben  durch  den  gefalteten  randlichen  Gürtel  ein  Beispiel  des  Ge- 
tfagebmee,  den  die  fransSeiseben  Geologen  als  „  Oharopignon-Stmktar**  beaeiehaet 
haben.  £.  Fournier^^)  erklärt  sich  diese  eigentümliche  Struktur  in  der  Weise, 
dafs  er  die  zentrale  Scholle  als  ein  stauendes  Massiv  ansieht,  welches  sich  der 
norsuden  Entwickelung  der  Falten  ringsherum  entgegenstellte.  Das  war  besondere 
In  FüQ  mit  der  Falto  toh  Sainte-Banme^ ,  welebe  dadureb  uebrfuh  bogen- 
förmig gekrümrat  wurde,  und  der  „Cheine  de  TEtoile"  und  „de  Notre  Dame  des 
ADge8"i24).  M.  B ertran di26)  ^  welcher  das  Massiv  von  AUauch  schon  früher 
beschrieben  hat,  hält  Falten  in  „Champignon-Struktur'*  überhaupt  für  unmöglich 
ud  dratel  die  Yerbiltnisse  als  Überdeekungsecbollen ;  E.  Haug^)  fafet  die 
Mitnle  SdkoUe  als  synklinales  Senkungsfeld  auf  und  die  peripherischen  Über- 
eebiebongen  als  liückfaltung.  Als  hauptsächlichste  tektonische  Eigentümlichkeit 
Im  K.  der  Seealpen  bezeichnet  L.  Bertrand^^)  elliptische  domförmige  Er- 
iMkngen,  deren  Sebichten  auf  allen  Seiten  naeb  anfsen  bin  einlidleB)  und  analoge 
Baeeidtangen,  bei  denen  die  Schichten  von  allen  Seiten  nach  dem  Mittelpunkt  zu 
einfallen.  Im  Gegensatz  zu  der  Erklärung  von  M.  Bertrand ,  nach  welcher  diese 
Stellen  Knotenpunkte  an  der  Kreuzung  von  Antiklinalen  und  Synklinalen  darsteilen, 
veiit  L.  Bertrand  naeb,  dafs  in  der  Gegend  von  Entrereanx  nnd  Faget-Thimiers 
die  Dome  bzw.  Depressionen  sich  auf  der  Erstreckung  der  Anti-  oder  Synklinalen 
an  jedem  beliebigen  Punkte  bilden  könncB,  Auch  für  die  mandelförmigen  Massive, 
welche  ganz  unvermittelt  im  Zentrum  einer  Synklinale  auftreten,  und  ebenso  für 
die  alpinen  ZentralmaseiTe,  trelche  sich  auf  Antiklinalen  erheben,  gibt  L.  Bertraad 
Beispiele.  A.Gu6bhardi28)  weist  in  dem  Gebiet  von  St.  Vallier  de  Tbiey, 
Alpes-Maritimes,  eine  liegende  schiefe  Antiklinale  nach,  welche  narh  Auswalzung 
des  MittelscUenkels  in  Yorfaltung  übergeht.  In  der  Gliederung  der  Alpen  ist  nach 
B.  Hang  189)  bisher  zu  wenig  Hücksicht  genommen  auf  die  domfonnigen  HaesiTO 
mit  periklinalem  Einfallen  der  Schichten  und  die  entsprechenden  Synklinalgebiete. 
Bei  dem  Entwurf  der  Leitlinien  geht  Hang  von  der  Dreiteilung  der  Alpen  in 
Westaipen,  nördhche  und  südliche  Ostalpen  aus.  Die  Haupteigentümlichkeit  der 
"«Upen  besteht  in  der  Anordnung  in  Fächerstruktur  au  beiden  Seiten  einer 
medianen  Achse  und  in  der  Wiederholung  dieser  Anordnung  an  der  äufsern  Seite 
des  Fächers.  Daneben  macht  sich  in  den  Nordalpen  die  Neigung  zu  peripherischer 
Uberfaltung  geltend.  P.  G.  Rouvillei^ö)  gibt  eine  Übersicht  der  wichtigsten 
Verwerfungen  im  Hdranlt.  Vasseur  jind  E.  Fournier"*)  Tersnehen  eine 
jUterseeische  Verlängerung  des  archiischen  Höhenzuges  zwischen  Fr^jus  und 
Toulon  Dach  W  darzuthun.  Dieser  Höhenzug  soll  früher  eine  Verbindung  zwischen 
den  Seealpen  und  den  Pyrenäen  hergestellt  haben.    In  der  alten  Streitfrage  nach 

MDx  i^^^  BSQ^ol.  Fr.  (3)  XXIII,  1895,  847—937.  —  11»)  Ebenda  S.  642-58.  — 
**)  Ebenda  S.  982—90;  l  Abb.  —  wi)  CR  CXX,  1895,  1,  1357—60.  PM  1896, 
700.  —  123)  BSGeol.  Fr.  (3)  XXIII,  1895,  508-54Ö;  43  Fig.    PM  1896. 

—  ^)  Ebenda  XXIV,  1896,  668—708;  1  geol.  K.  1 : 80000,  57  Fig.  — 
Ebenda  S.  255-66;  15  Fig.  PM  1896,  LB  669.  —  126)  Ebenda  763—65.  — 
^)  l^benda  S.  39— 41.  PM  1896,  LB  668b.  —  127)  CR  CXXI,  1895,  2,  137 
Tlüh  ^  ^  A"-  Franc.  Avanc.  Sc.  XXIII,  1894,  2.  CR  489—96;  1  geol.  K. 
1^50000.  —  ist)  AnnG^ogr.  V,  1896,  167—78;  1  K.  1:S000000.  PM  189«, 
uu  no*\r  ^SQ^ol.  Fr.  (8)  XXIII,  1895,  288-98.  PM  1896,  LB  671.  — 
)  CR  CXXII,  1896,  1,  809—18. 


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280         Dr.  £.  Badolpb,  Die  f  grtochritt«  der  Geophysik  der  firdriade. 

der  Orens«  swiacfaen  Alpen  und  Apennin  entscheidet  sich  F.  Saccoi32)  mit  Rick« 
sieht  auf  die  tektonischen  Benehnngen  swieehen  beiden  Gebirgen,  wie  er  rienfUiL 

für  den  Pafs  von  Giovi.  H.  Nolan^33)  ist  der  Ansicht,  dafs  die  Balearen  nicht» 
weiter  als  eine  Verlängerung  der  biitischen  Cordillere  darstellen  und  zu  derselben 
Yirgation  gehören  wie  die  Alpen  der  Provence,  Sie  bilden  eine  Scholle  dar 
infteren  gekrQmmten  Zone  eine«  kryotalliniechen  Gebirges,  welebee  heate  rm 
westlichen  Becken  des  Mittelmceres  eingenommen  wird  und  dessen  südlicher  Teil 
einst  die  Sierra  Nevada  mit  dem  Sardo-Corsischen  System  verband.  In  der  Tektonik 
der  Umgebung  von  Lagonegro  herrschen  nach  Q.  de  Lorenz o*^)  im  allgemeiiMi 
Falten  vor,  dl«  g«t«gentlieh  eteiler  werden  und  >iir  Übereehiebniig  ftthrai.  Se- 
gleitet sind  dieselben  von  mehreren  im  Streichen  gelegenen  Brüchen.  In  der 
südlichen  Basilicata  geht  nach  G.  de  Lorenz o  135)  die  Faltenbildung  in  Über- 
eohiebung  mit  zugehörigem  Wechsel  über.  Daneben  kommt  Brachbildung  inm 
Ttil  in  Treppenform,  snm  Teil  mit  nnregelmSrsiger,  bieweilen  rtditler  erappierang 
der  Spalten  vor.  —  In  den  Radstädtor  Tftnern  finden  sieh  nach  F.  Frec^J") 
neben  den  durch  Faltung,  Überschiebung  oder  FaltenverwerfuDg  erklärbaren 
Lagerungsformen  in  einzelnen  Teilen  des  Qebirges  auch  Sonkungsbrüche.  Entere 
sollen  von  einer  Ilteren  nach  NO  wirkenden  Faltung  herrühren ,  währead  die 
Senknngabrflehe-  der  Längserstreckung  des  hentigea  Alpeagabirges  entsprechen. 
Die  Abfertigune:,  welche  Fr.  für  diese  Behauptungen  ?on  M.  Vaeek^'O  " 
wird,  läfst  an  Deutlichkeit  nichts  zu  wünschen  übrit,'. 

B.  Die  Untersuchungen  von  A.  Tobler^^S)  tiber  die  tektonischen  Beziebnnpi 
des.  sehweiser  Jura  rar  Rheinthalsenke  führen  die  schon  von  SteinmaDD  äuge* 
sprochenen  Ansichten  weiter  ans.  Dfo  Vogesen-  nnd  die  Sehwarswaldvenrerfuf 
haben  in  ihrer  südlichen  Verlängerung  zwischen  sich  ein  Stück  des  Tafeljnr«  Ton 
der  Largbucht  bis  zur  Bucht  von  Birseck  auspeschnitton,  so  dafs  hier  die  Bheii* 
ebene  vnmittelbar  an  den  Paltenjura  anstöfst.  £d.  Greppin  ^3^)  hat  in  d« 
Palavangkette  des  sehweiser  Jnra  den  seltenen  1^11  einer  Übereinaadwl^pirav 
Ton  awei  Hegenden  Falten  mit  ausgewalztem  Mittelschenkel  beobachtet 

Die  Bewegungen  der  Erdrinde  in  Rufaland  bestehen  nach  A.  Karpins 
hanptsKehlieh  in  Senkungen,  die  abwechselnd  im  Sinne  der  Meridiane  nnd  iir 
Parallele  erfolgt  sind.  Von  diesen  Yonc&igen  blieb  das  nordwestliche  Bufsland 
verschont;  dasselbe  stellt  einen  Höret  dar,  welcher  nur  von  Brüchen  und  Spalten 
durchsetzt  wird.  Aus  diesen  hat  sich  eine  ganze  Reihe  von  Grabensenkangei 
heravsentwickelt,  su  denen,  wenigstens  teilweise,  der  ilnnische  Meerbusen, 
W^so  Meer,  der  Ladoga-  nnd  der  Onegasee  gehSren.  Das  Streiehen  der  Adtta  i|t 
im  nördlichen  Teil  der  Halbinsel  Kertsch  von  0  nach  W,  im  südlichen  von  8w 
nach  NO  gerichtet.  Die  gebirgsbildende  Kraft  ist  nach  N.  And russow^*^)  >» 
S  an  suchen.  Das  divergente  Faltensystem  der  Halbinsel  sieht  Andr.  als  w«l» 
liehe  Fortsetzung  der  kankaslsehen  Torberge  an  nnd  arklSrt  die  Divergois  de»- 
selben  durch  ein  Ausklingen  des  Hauptdruckes,  weleher  gegflo  die  Gesaatissiie  ^ 
kaukasischen  Parallelketten  im  SW  gerichtet  war. 

C.  Eine  zusammenfassende  Übersicht  über  die  allgemeinen  geologischflo 
gebnisse  der  neueren  Forschungen  in  Zentralasien   und  China  verdankas 

K.  Futtererl«).  Bd.  NanmannMS)  entwirft  in  groben  ZUgsn  ein  Bild  der 
Leitlinien  und  Langsthalfurchon  Anatoliens  und  der  tektonischen  Beziehungen 
dieses  Festlandes  au  Zentralasien.   Um  die  Entstehung  der  grabenartigen  Bi»- 

"«)  BSBelg.  G4ol.,.Pal.,  Hydr.  IX,  1895  (1896),  Mera.  33— 49;  1  Ü'-  ? 
1896,  LB  440.  —  188)  BSG«oLFr.  (8)  XXIII,  189Ä,  76— W;  6  Fig.  -  A.». 
Ac.  Sc.  Fis.  Mat,  Napoli  (2)  VI,  1894,  Nr.  15.    124  S.,  mit  zahlreichen  Pig-  r* 

Ebenda  VII,  1895,  Nr.  8.  31  S.  —  136^  sitzb.  AkBerlin,  Phys.-Matjj.  JI-i 
1255—77.  13  Fig.  -  137)  VhöeolBA  1897,  55-77.  ^ 
Natf.  Gs.  Basel  XI,  1896,  284—369;  8  Tat  PM  1896,  LB  648.  -  Ebenda 
8.  174—82.  —  140)  BAc.  Imp.  Sc.  St.  F^t.  (5)  I,  1894,  1-19;  8  Fig.  ÄnnQeop. 

18  Fig.  -  iti)  Mat.  Geol.  Rufsl.  XVI,  1893,  63-337;  It 
J  p  *  -  1896,  Ergh.  Nr.ll9.  60S.,  iK.  l-l^^OOm 

1  Profil  taf  ,  2  K.  u.  1  Prof.  i.  T.  —  1«)  GZ  II,  1896,  7—86;  8  K.  ^  I»*«^ 
eeogr.-Oongr.  London  VI,  1886  (1896),'  661—70. 


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281 


«enkung  des  Jordanthaies  und  besonders  des  Toten  Meeres  zu  erklären  ,  entwirft 
Ji.  Blancken horn^^)  ein  Bild  von  der  Yerteilang  und  dem  Charakter  der 
Dulokatiooeo,  welche  Syrien  von  N  bii  8  dumbtetseD.  Von  der  MitteUcboUe  des 
Hochplateaas  senkt  sich  das  Lud  nach  W  nnd  0  in  Stufen  cum  Mittelmeer  und 
Toten  Meer;  der  Übergang  von  einer  Stufe  zur  andern  erfolgt  durch  Flexuren 
oder  Brüche  und  Verwerfungen.  Am  wichtigsten  sind  die  Randspalten  des  Wadi- 
d-Araba,  des  Toten  Heeres  und  des  Jordantbales  selber.  An  der  Ostseite  yollzog 
«ich  der  Abbmdi  an  ainov  einsigen  Linie.  Die  jfingste  Bewegung,  diejenige,  welcbe 
zum  Untergänge  von  Sodom  und  Oomorrha  führte,  bestand  in  einem  Sinken  der 
den  Thalboden  bildenden  Scholle  der  Erdrinde  im  S  des  Toten  Meeres.  Die 
^Iisialepoche  machte  sich  im  Jordanthal  als  eine  Begenperiode  geltend.  Der 
Terschieden  hohe  Wasserstand  des  Toten  Meeren  ist  in  den  Temeeenecbotteni 
erkennbar.  Die  Grabensenkung  dos  Jordanthaies  findet  ihre  Fortsetzung  nach  8 
bin  in  dem  Grofsen  Ostafrikanischen  Graben.  J.  W.  Gregor  yi*^)  i^^t  unzwei- 
deetige  Beweise  dafür  gefunden,  dafs  der  Grtben  an  Verwerfangsapalten  abgesunken 
ist  Ebenso  bat  er  nacbgewleeen ,  dab  NiTennrevindinugigen  bia  in  bedentendam 
Betrage  in  geologisch  rezenter  Zeit  stattgefunden  haben  nnd  dafs  eine  von  diesen 
aar  Bildung  eines  grofsen  Sees  geführt  hat,  dessen  Existenz  in  Gostalt  von 
Tenrassen  an  den  Seitenwänden  des  Grabens  zu  erkennen  ist.  Gregory  schlägt  für 
diesen  Terscbwandenra  See  den  Nanen  „Bnera4ee**Tor.  Die  bente  noeb  Torhandenen 
Seen  des  Grofsen  Grabens  gehören  zwei  verschiedenen  Typen  an.  Die  einen  sind  rund, 
wie  der  Nyanza,  mit  flachen  Ufern ,  die  andern  lang  und  schmal,  wie  der  Tan- 
Sanyika  und  Nyassa,  die  wie  Fjorde  zwischen  hohen  und  steilen  Wänden  einge- 
schlossen liegen.  Diese  letateren  treten  in  awei  Linien  anf,  welebe  anf  beidio 
Seiten  des  Xyanza  verlaufen  und  sich  im  Rudolf-See  treffen.  Von  da  zieht  die 
Linie  nach  N  als  oin  langer  Streifen  niedrigen  Landes,  mit  Seen  und  alten  See- 
beeken  bedeckt.  So  reicht  sie  bis  zum  Südende  des  ßoten  Meeres,  welches  selbst 
die  Struktur  der  fjordibnlieben  Seen  in  groreem  Mafeataba  wiederbolt. 

D.  Amprika.  Mt.  Greylock  im  NW  von  Massacbnsetts  stellt  nach  den 
Untersuchungen  von  T.  N.  Dale"^)  ein  Synklinortum  dar,  welches  an  der  Stelle 
der  grörsten  Breite  aus  10 — 11  Synklinalen  mit  ebensoviel  Antiklinalen  besteht. 
Nach  der  Tiefe  an  wird  die  Zabl  der  aeknndiren  Synklinalen  immer  kl^er,  ao 
dafs  Bchliefslich  nur  zwei  grofsere  Synklinalen  mit  einigen  kleineren  seitlichen 
Synklinalen  übrig  bleiben.  Zwischen  diesen  beiden  liegt  eine  Antiklinale.  Die 
grSbere  sentrale  Synklinale  ist  stark  zusamroengeprefst.  Die  untergeordneten 
Falten  za  beiden  Seiten  dieser  swel  Hanptsynklinalen  sind  insbr  oder  minder  offen, 
ihre  Ächsenebenen  stehen  vertikal  oder  sind  gegen  0  bzw.  W  geneigt.  Im  Längs- 
schnitt aeigen  die  beiden  Hauptsynklinalen  ein  auffallendes  wellenförmiges  Äuf- 
Ud  Absteigen  der  Muldenbiegung.  Monument  Mt.  in  Qreat  Barrington,  Mass., 
|UD  der  südöstlichen  Verlängerung  des  Greyloek-Synklinorinms  gelegen,  stellt  naeh 
T.  N.  DaleW)  ein  kleines  Synklinorium  dar  und  steht  in  denselben  fiesiehnngen 
»1  seiner  Umgebung  wie  das  grofsere  Qreylock-Synklinorium.  Im  „Catoctin-Belt", 
«aem  Qebirgsstreifen ,  welcher  Maryland  and  den  gröfsten  Teil  von  Virginia 
dnrchsieht,  sind  naeb  A.  Keitb^iB)  .wei  Stmktartjpen  Tertretan:  in  unter- 
geordnetem Mafse  der  Newark-Typus  mit  monoklinaler  Schichtenbiegnng  nnd 
Swi^entlicher  Verwerfung,  und  der  Appalachische  Typus  von  stark  komprimierten 
Aitea  nnd  daraus  hervorgehenden  Verwerfungen.  Der  «wischen  der  Taconic 
Sange  nnd  Green  Monntain  Range  in  Vermont  gelegene  Gebirgszug  bildet  eine 
znsammengesetzte  Antiklinale.  Dieaelbe  ist  auf  zwiefache  Weise  disloziert :  durch 
«inen  doppelten  Bruch,  infolgedessen  ein  Block  in  Gestalt  eines  Schlufssteins 
A*  Antiklinale  gesunken  ist,  und  eine  Überschiebung,  durch 

^we  Qaanit  dea  nntaren  Kambrinna  Uber  Sebiefer  daa  nntem  Sflnr  gebraeht  iat 

M«)ZDpj,jjg^_y^  XIX,  1896.  SA.  59  S.,  1  K.  1:2400000,  1  K.  1:  500000, 
2  raf  8  Abb.  —  1«)  The  great  Rift  Valley.  London  1896.  R.  8»,  XXII  n.  4S2  8. 

r  lif  ^'  3*7—350;  2  Abb.    GeolMag.  III,  1896,  324'.  —  i*«)  Monogr. 

Ji«.  Geol.  Sur?.  XXIII,  1894,  P.  III,  119—79;  12  Taf.,  43  Fig.,  1  geol.  K. — 
-i^*ß«P.  U.  St.  Geol.  Surv.  XIV,  1892/93  (1894),  2,  551-65;  2  Taf. 
«  flg.  «  1«)  J5|,„^  g  28Ö— 866;  21  Taf.,  1  Fig. 

Oeogr.  Jabrbneh  XX.  19 


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282 


Dr.  E.  Rudolph,  Die  Fortsdhritte  der  Geophysik  der  Erdrinde. 


T.  N.  Dalel*^)  hat  die  Vcrworfang  auf  eine  Erstreckung  von  12  railes  kor?taticrt, 
Die  Hunter  Valley- Verwerfung,  welche  das  Big  stone  Gap- Kohlenfeld  im  SO  ab- 
sehneidet,  iet  tob  M.  B.  OampbellifiO}  auf  eiDe  Usge  ron  595  km  venoigt; 
dieselbe  bat  eine  Sprunghöhe  von  3350  m.  Im  Marqaette- Distrikt,  Hidiign, 
bilden  die  Schichten  ein  grofses  Synklinorium  von  panz  eigenartigem  Charakter. 
In  dem  Zentrum  des  Oehiets  ist  nämlich  das  Gestern  in  eine  Reihe  von  «charf 
ausgesprochenen,  Qberliegenden  Falten  susammengepreist;  dabei  sind  die  geschichtetei 
Gesteine  über  die  archaischen  Granite  geschobeo.  Die  Po^e  davon  ist,  dab  id 
beiden  Seiten  der  Mulde  eine  Reihe  von  Oberfalten  steil  gegpn  das  Zectrum  hin 
einfällt,  wodurch  ein  der  fächerstruktur  der  Alpen  ähnlicher  Bau  hervcr^renifeE 
wird.  Der  Unterschied  jedoch  besteht  darin,  dafs  man  vom  Rande  uer  Jiiuldo 
naeh  dem  Zentrum  hin  immer  jüngere  Schichten  antrifft.  Ee  ist,  als  wenn  4i» 
ztisaramengesötzten  Fächcrfalten  der  Alpen  nach  der  Mitte  zu  abgesunken  wären. 
V^enn  Ä.  van  Hise  und  W.  Sh.  liayleyißi)  für  diese  Struktur  den  Ausdruck 
Syn»  und  Antiklinorium  gebrauchen  im  Sinne  einer  zusamraeDgesetzten  Anti-  bzw. 
Synklinale,  so  ist  zu  beachten,  dals  sie  dem  Wort  eine  Bedentang  unterlegte, 
welche  ihm  ursprünglich  bei  Dana  nicht  zukam  ^52)  Der  tektonische  Bau  der 
Halbinsel  San  Francisco  läfst  nach  A  C  Lawson  ^^^)  sicher  eine  Antiklinale  nnd 
eine  grofse  Synklinale  erkennen.  Parallel  mit  letzterer  verläuft  eine  grofse  Ver- 
werfung, welehe  dem  inUMren  Sehenkel  der  Synklinale  folgt  Es  Ilgs  dmuA 
eine  Faltenverwerfung  vor,  doch  ist  der  Bau  der  Halbinsel  so  kompliziert,  dafs 
Lawson  selber  seine  Ansicht  als  sehr  hypothetisch  bezeichnet.  Nach  einer  vor- 
läufigen Untersuchung  der  White  Mountain  Bange,  Inyo  Co.,  Cal.,  giaabt 
Ch.  D.  WaleottUA)  behaupten  lu  können,  dafs  auch  in  den  Gebiigw  dei  Wsttmi 
der  Appalaehisehe  Typus  der  Dislokationen  vertreten  seL 

Die  Frage  Dach  der  Entstehung  der  £akko!ilhm  hat  Wh.  OroBsl'^r 
geatUtit  auf  ein  nmfiEMMMndes  Beobachtungsmatenal,  wieder  ao^*' 
nommen.  Wenn  auch  ansuerhennen  ist,  dafii  unsre  EenntoiB  von 
der  Verbreitung,  Gestalt  und  Beschaffenheit  der  Lakkolithen  sieht 
unwesentlich  gefördert  worden  Ist,  so  ist  doch  die  Hauptfrage 
warum  das  Magma  nur  bis  zu  bestimmten  Horizonten  aufgestiegen 
ist  und  nicht  bis  snr  Erdoberfläche,  nicht  einwandsfrei  beantwortet 
worden. 

Dafs  in  der  Zusammensetzung  des  Materials  nicht  die  Ursache  zu  suchen  ist, 
geht  daraus  hervor,  dafs  z.  B.  in  der  Ruby  Range  Material,  welches  mineralogisch  ^ 
und  strukturell  von  dem  der  benachbarten  Lakkolithen  nicht  zu  nntefsehsidsn  ii^  ,i! 
in  Gingen  bis  zur  Oberfläche  emporstieg.  Gross  glaubt  dsber,  dafs  die  Haupt- 
faktoren  in  der  Beschaffenheit  der  die  Lakkolithen  bergenden  Schichten  und 
besonders  in  der  verschiedenen  Intensität  der  tektonischen  und  vulkanisches  h 
Aufserungen  au  suchen  sind.  Twin  Butte  im  südöstlichen  Colorado  wird  ii 
G.  K.  Gilbert««)  als  ein  Lakkolith  angesehen.  Die  sedimentären  Schichten  bilden  4 
Über  dem  intrusiven  Kern  ein  Gewölbe.  Andre  Vorkommnisse  Roleber  Intrusionen, 
denen  der  Charakter  von  Lakkolithen  mehr  oder  minder  zukommt,  beschreibt 
J.  C.  Busseil »7)  ans  den  Black  Hills  von  Dakota  und  den  Big  Horn  M*»;^ 
Wyoming.  Die  Lagerung  des  Serpentins  im  San  Prancisco-Sandstein  auf  der 
San  Francisco- Halbinsel  sowie  die  Kontakterscheinungen  zwischen  dem  Serpentin  j 
und  dem  unterlagernden  Sandstein  machen  die  eruptive  Natur  des  Serpentin« 


^«P-  ^'  St.  Geol.  Surv.  XIV.  1892/93  (1894).  2,  525-49;  5  Taf., 
U  J?"  >  ß^'St.  Geol.  Surv.  1893,  Nr.  III  ;  106  S.    PM  1896,  LB  539.  - 

Rep-  ü.  St.  Geol.  Surv.  XV,  1893/94  (1895),  640-44.  - 
Jfj-  W  «8      1«».  -       Ann.  Rep.  U.  St.  Geol.  Burv.  XV,  1893/94 

^fS-TB-;  1  geoLKeHefk.  l  :  113000,  3  Taf.  —  Am.  JSc.  (3)  f ^1^' 
1895,  169-74.  -  186)  Ann.  Rep.  U.  St.  Geol.  Surv.  XIV,  1892/93  (1894),  2r 
iSl^^j  ^^^'^  19  Fig.  -  156)  JGeol.  IV,  1896,  816-25;  5  Fig-  - 
»0  Ebenda  S.  28-48,  6  Abb.,  und  S.  177-94. 


I 

,  's 
l; 


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Ditlokationeii. 


288 


imwtifeUiaft,  so  daTi  A.  C.  LawtonUS)  die  YoilcommnisM  als  LakkoUthe 
snfBUät. 

Eine  übeTsichtliche  Darlegung  der  gegenwärtig  herrschenden 
Ansichten  über  die  wichtigsten  Fragen  aus  dem  Gebiete  der 
Tektonik  unter  Anführung  der  einschlägigen  Litteratur  liefert 
A.  PhilippBoni*9). 

Dem  Bsgriff  Tektonik  ist  frofiieh  ein  weiterar  Siim  beigelegt^  als  es  in  diesen 

Berichten  geschieht»  insofern,  als  auch  Vulkanismus,  Erdbebenkui^  und  Stnnd- 
TerschieboDgen  dazu  g^erechnet  werden.  Im  Anschlufs  hieran  mag  noch  kurz  auf 
eioige  morphologische  Arbeiten  hingewiesen  werden,  so  auf  den  Beitrag,  welchen 
Fr.  8ek5ttberger^8<>)  inr  Ofometrie  der  Ntedern  Tanom  lietot,  und  die  Ab- 
hsndlnng  Ton  0.  Sinonyi*^  ttbev  OipfbUbmen. 

3,  IHMaimm.  Gh.  R.  Tsn  Hise^^  schickt  aeioer  groiken 
nuMnmeD&aBenden  Arbeit  Uber  die  prikambriflohe  Geologie  Nord- 
amerikaB  eineiL  AbsohniU  Toraus,  in  welchem  er  die  Eonohongs- 
DMAhoden  niMeinandersetit.  Da  FoBBilien  ToUkommen  fehlen,  so 
miils  sich  die  Beobachtung  auf  phyaikalimhe  Erscheinungen  stützen, 
welche  durch  die  allgemeinen  Bewegungen  des  Gesteinsmaterials  in« 
folge  von  Deformation,  Faltung  und  Verwerfung  bedingt  werden. 

Die  äufsere  Erdrinde  denkt  sich  van  TTise  in  drei  Zonen  zerfallend:  eine  obere 
Zone,  in  welcher  Bruch  eintritt,  eine  untere,  in  welcher  Plastizität  herrscht,  und 
tilo  Zwisehensebieht,  in  der  beide  Zustände  yorkommen  können.  Ist  der  Druck, 
dem  das  Gesteinsmaterial  ausgesetst  ist,  geringer,  als  es  ertragen  kann,  so  befindet 
e»  sich  in  der  Bruchzone,  d.  h.  wenn  Gestein  unter  solchen  Verhältnissen  deformiert 
Tird,  80  zerbricht  es  in  kleinere  oder  gröüsere  Stücke.  Die  untere  Grenze  dieser 
Zone  Uegt  fttr  Tersohiedene  Steine  in  yersobiedener  Tiefe  und  ebenso  fär  das 
gliche  Gestein  unter  yerschiedenen  Defonnationsbedingnngen.  Naeh  Bereehnnngen, 
welche  L.  M.  Hoskingi^^)  unter  bestimmten  verallgemeinernden  Voraussetzungen 
über  die  in  der  Erdrinde  herrschenden  Druck-  und  Spannungsverhältnisse  angestellt 
bs^  ist  es  sehr  wahrscheinlich ,  dafs  in  oiner  Tiefe  von  10  km  nicht  nur  keine 
Brüche  mehr  existieren  kSnnen,  sondern  dafs  aneh  aofoTt  ein  ZttsammsoschweKiBen 
etwa  gebrochener  Gesteinsmassen  eintritt.  Liegt  das  Gestein  in  einer  solchen 
Tiefe,  dafs  das  Gewicht  der  überlagernden  Massen  die  Grenze  der  Festigkeit  des 
«•■Was  Übertrifft,  so  befindet  es  sich  in  der  Zone  der  Plastizität  und  des 
nubens.  In  diesem  Zustande  sind  die  Bedingungen  für  Faltung  gegeben.  Yer- 
ändert  sich  die  Dicke  der  Schichten  nicht,  so  müssen  die  Falten  bei  zunehmender 
Dkke  verschwinden.  Bleiben  sie  von  gleicher  Gestalt,  so  ist  das  nur  möglich 
W  «iaer  Dickezunahme  der  Antiklinalen  und  Synklinalen  und  einer  Verdünnung 
w  Schenkel.  Eine  dementspreehende  Beobaehtnng  bat  T.  N.  Dalei»*)  in  den 
otrukturverLältnissen  der  Green  Mts.  gemacht.  Da  die  Grenze  zwischen  den  beiden 
gwannten  Zonen  für  zwei  Gestoinsarten  von  ungleicher  Festigkeit  in  vecschiedener 
*We  liegt,  so  gibt  es  eine  Zone ,  in  welcher  Broch  und  Faltung  vereint  sind, 
u  emer  Reihe  heterogener  Sidiiebten  kSnnen  die  oberen,  weiekeren  in  der  Zone 
w  Faltung  liegen ,  während  in  den  tieferen  mit  festerem  Material  nur  Bruch 
SkH  ^^'^^  Mächtigkeit  von  5  km  erreichen.  Falten, 

^'"™sn,  Verwerfungen  und  die  damit  verbundenen  Erscheinungen  des  Meta» 


895  101-gj  e  Tat  —  163)  Ann.  Eep.  ü.  St.  Geol.  Surr.  XVI,  1894/95  (1896), 
'  571—742;  1  geol.  K„  2  Taf.  u.  44  Hg.    Der  erste  Abschnitt  S.  589—681, 
au^m  JGeol.  IV,  1896,  195—213.  312—53.   449  —  83.  593—629;    V,  1897, 
Tn\I^l:        Auszug  in  Am.  JSc.  (4)  II ,  1896,  205—13.  —         Ann.  Bep. 

L.         Surr.  XYI,  1894/96  (1896),  1,  846-74.  —  M*)  Ebenda  S.  648  bi» 

"♦w;  91  Kg, 


19^ 


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284         Dr.  E.  Rudolph,  Die  PortMhritta  d«r  Geophysik  der  Etdriede. 

morphismus  sind  naeh  Tan  Eise  nur  die  vereinigten  WirJuuunn  m  Braek  ud 
Sdiwere. 

Die  Verwerfungen  in  den  sekundären  und  tertiären  Gebieten 
Belgiens  sind  im  allgemeinen  normale  oder  vertikale,  in  denjenigen 
mit  primären  Gesteinen  herrschen  hingegen  Faltenverwerfungen  vor. 
Die  Bntstehang  der  letzteren  ist  als  eine  Wirkung  des  FaltuDga- 
Vorganges  anzuflehen;  bezüglich  der  normalen  Verwerfungen  ist  nur 
Boviel  klar,  dafs  sie  von  Senkungen  herrühren.  Über  die  üreache 
dieser  Senkungen  gehen  aber  die  Anriohien  auseinander.  M.  Löhes 
ütiltit  sich  anf  die  Darlegungen  von  M.  Bertrand  fiber  die  oodi 
andauernde  Faltung  der  alten  abradierten  Gebirge. 

Zwischen  je  svei  benoehbarten  Antiklioalen  wird  eine  Synklinale  Ikgnrin 

sich  bilden.  Die  diskordant  und  fast  horizontal  darüber  lagernden  sekandirei 
und  tertiären  Schichten  sinken  nun  beim  Fortgang  der  Faltung;  in  die  Depression 
Ulid  werden  hierbei  verworfen.  Die  so  entstandenen  normalen  YerwerfuDgen  miisseo 
eine  den  Falten  parallele  Biehtavg  haben.  Manche  tektonisehe  Snebnnmigai. 
wie  z.  B.  die  Grabenbrttche,  lassen  eich  nach  K.  Clarl«')  dareh  die  Kontraktion«- 
tiieorie  nicht  erklären.  Seine  eigenen  Spekulationen,  in  denen  er  mit  StreckuDg 
des  Erdaphäroids  und  innern  Spannungen  operiert,  welche  enUtehen  aoUen,  weaa 
dnreh  Aasati  neuer  Hassen  der  inner«  Erdraum  sa  klein  wird,  sind  sk«  Mb 
▼ager  Natur. 

W.  H.  HobbB^^^)  Termilst  in  der  Klassifikation  der  Verw«^ 
fungen  von  Heim  und  Margerie  eine  Berficksichtiguog  der  Neigug 
der  Gewölbe-  und  Muldenlinie  und  möchte  einen  neuen  TyP*^' 
stellen  für  den  Fall,  dals  die  Faltenneigung  in  den  beiden  Seheolcelii 
einer  geneigten  LäogSTerwerfung  verschieden  ist.  Wegen  dff 
differentiellen  Bewegung  des  einen  Schenkels  im  Verhältnis  zu 
dem  andern  schlägt  Hobbs  die  Bezeichnung  |,differentieUe  FaltM- 
verwerfung"  vor. 

Der  von  Daubree  zur  Erklärung  der  Diaklaaen  aufgestellten 
Torsionstheorie  hatte  W.  0.  CroshylGS)  die  Vi brationstheorie  ent- 
gegengestellt, nach  welcher  die  Erdbebeuwelien  die  Entstehung  der 
Diaklasen  veranlassen  sollten. 

•  Croaby  bleibt  dabei,  dals  ein  einzelnes  System  von  Diaklasen,  welches  «in 
Gestein  in  Sehiehten,  aber  nieht  in  BlScke  serlegt,  sich  am  besten  dttreti  seiiniidii 
Schwingungen  erklärt,  ebeneo  awei  Systeme  von  nngleiehem  Charakter.  Dagegen 
kann  man  zwei  Systeme  von  gleichem  Charakter  am  besten  durch  die  Torsions- 
theorie erklären.  Croaby  hält  es  deswegen  für  das  Beste,  beide  Theorien  su  iom- 
bimeren:  TMe  Torsion  eraeugt  die  Spannung  und  bestimmt  die  Eiehteni  d«' 
Diaklasen ;  das  Auslösen  der  Spannung  nad  dae  Eintreten  des  Bruches  erfolgt  im 
Augenblick  eines  Erdbebens.  Ch.  R.  van  Hise'^g)  kehrt  die  Reihenfolge  Ton 
Wirkung  und  Ursache  um;  der  Bruch  erfolgt,  sobald  die  stetig  wirkenden  gebirg«- 
bildenden  KrSfte  die  Wideretandskraft  der  deformierten  Schichten  übersteigen,  w 
dieser  reranlafst  den  ersten  Erdbebeaetob ,  weleher  dann  aeinerseits  eist  T««- 
iassung  zur  Auslösung  der  Spannungen  in  benaehbarten  Teilen  gibt. 

Eine  mathematische  Theorie  der  natärlichen  Brüche  und  der 
künstlichen  Diaklasen  wersucht  £.  Ferren auf  Gruad  der 


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Disiokatiooen. 


286 


Prinzipien  der  Elastizitätslehre  und  unter  V erallgemeiner uog  eines 
Theorems  von  Poisson  zu  entwickeln. 

In  der  westlichen  Verlängerung  des  Silurstreifens  von  Sambre-et- 
HeoBe  in  Belgien  unterscheidet  H.  de  Dorlodotl^l)  vier  Massive, 
die  dnrch  drei  Verwerfangen ,  diejenige  von  OrmoDt,  von  Cham* 
boigniatt  und  die  bekannte  ,,Faille  du  Midi",  von  einander  ge- 
trennt sind. 

Dimelben  siod  als  die  YerzweiguDgen  cinor  und  derselben  grofsan  Verwerfung 
anzusehen  und  auf  einen  Schuh  der  höheren  Massive  gfgen  N  hin  zurückzuführen. 
Die  erste  Phase  der  Überschiebung  entspricht  der  Falte  von  Ormont.  Der  Druck 
tthob  Bber  das  erste  MaaaiT  ein  bii  dahin  noch  nngeteiltea  HatitT,  welchea  der 
GHarotbeit  der  drei  andern  Massive  entspricht.  Der  Schub  bedingte  gleichzeitig 
einen  neuen  Bruch,  infolge  dessen  ein  zweites  Massiv  7,urückblieb  und  eine  über- 
schobeoe  Scholle  bildete,  während  der  liest  dos  Uberschobenen  Massivs  weiter- 
wmderte  nnd  dabei  zugleich  eine  rotierende  Bewegung  vollzog.  In  gleioher  Weise 
ging  die  Zerstückelung  des  ursprünglichen  Massivs  und  die  Verschiebung  der 
einzelnen  Teile  gegeneinander  weiter.  Die  „Grete  du  Condroz"  zwischen  LiSge 
und  Cbarlerol  ist  durch  die  grofse  Zahl  von  Störungen  benaerkenswert.  Die 
Obersehiebnag  hat  sieh,  obwohl  aio  einer  nnd  deraelben  Bewegung  entsprang,  in  drei 
Phasen  vollzogen.  Zweimal  haben  nach  A.  Brlart^^  die  am  weitesten  vor- 
gerückten Teile  der  überschobenen  Gebiete  Halt  gemacht,  um  die  hinteren  Schollen 
auf  neuen  Verwerfungsebenen  nacheinander  Uber  sieb  weggehen  zu  lassen.  Ciegen 
Heins  Erklirungsweise  der  Obersohiebnngen  ala  PalteoTerwerfangen  dnreh  Ans- 
VSltung  des  Mittelschenkels  sind  von  Cremer  und  Rotbpletz  in  letzter  Zeit 
Einwürfe  geltend  gemacht  worden.  Beide  fassen  die  Überschiebungen  als  durch 
tangentialen  Druck  entstandene  flach  fallende  Spalten  auf,  an  denen  sich  das 
baagende  Oebirgsstttck  emporsehob.  Kur  bezüglich  der  Frage  nach  dem  Zeitpunkt 
der  Entstehung  der  Überschiebungen  gehen  die  Ansichten  beider  auseinander. 
Nach  Fr.  Büttgenb  ac  hi73)  findet  Cremers  Theorie  im  Wurmrevier  ihre  Be- 
ttitiguBg,  und  zwar  sollen  nach  seiner  Ansicht  die  Überschiebungen  zeitlich  vor 
der  Faltnngsepoche  atattgefanden  haben.  F.  A.  Hoffmann*?^)  hSlt  es  dagegen 
nicht  für  notig,  die  Entstehung  der  Dislokationen  vor  Beginn  des  Faltungs- 
prozesaes  zu  legen,  und  ist  der  Überzeugung,  dafs  die  Überschiebungen  im 
engsten  Zusammenhang  mit  der  Faltung  stehen  und  gleichzeitig  mit  derselben  ent- 
rtndsn  sind. 

F.  B.  C.  Reedl75)  besch  reibt  die  Falten  und  Verwerfungen  an 
der  Kordkäste  von  Pembrokesbire  zwischen  Newport  und  Strnmble 
Head.  Die  greise  Falte  der  Insel  Purbeck  ist  nacb  A.  Straban^^«^) 
0ine  Fortsetzung  der  Dislokation  der  Insel  Wight  und  ist  mit  einer 
grofsen  Faltenverwerfung  verknüpft.  Gewisse  Störungen  kreta- 
7.eiBcher  und  tertiärer  Schichten  in  der  atlantischen  Küstenebene 
Nordamerikas  von  Nantucket  und  Martha's  Vineyard  bis  nach  New 
Jersey,  welche  Shaler  als  Beweise  einer  rezenten  Gebirgsbildung 
angesehen  hatte,  weist  A.  Hollickl")  als  Druckwirkungen  der 
glazialen  Eismassen  nach.  Die  Yardley-Verwerfung  auf  dem  rechten 
Uter  des  Delaware  E.  in  Pennsylvanien ,  die  schon  von  Lewis  be- 
Bcbriebea  worden  ist,  ist  nach  B.  S.  Lyman^'^)  eine  normale 

^"1)  AnnSG4ol.  Belg.  XX,  1892/93,  Mem.  »89—486;  1  geoL  K.  1  :  40000» 

J  Profiltaf.;  XXI,  1893/94,  Mdm.  167-70.  —  "2)  Ebenda  XXI,  1893/94,  Mira. 
^5--i03;  1  geoi  1:40000,  1  Profiltaf.  —  173)  ZPrGeol.  III.  1895,  133-37f 
iVf- -  ^'*)  Ebenda  S.  229—35;  4  Fig.  —  "Sj  QjQeolS  LI,  1895,  149-53.— 
)  Ebenda  8.  649— «2;  8  Taf.  —  VT)  TrNTork  Ae.  8e.  XIV,  1894/96,  8-20; 
l  y  BQeolSAm.  VI,  1895,  6-7.  —  »«)  Pr.  An.  PhiL  8.  XXXIV,  1896, 
381-84;  1  Tat 


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286         Dr.  E.  Rudolph,  Die  Fortschritte  der  Geophysik  der  Brdriade. 

Verwerfung,^  die  in  keiner  Beziehung  zu  irgendwelchem  gangartigen 
Auftreten  eine«  Trapgesteins  steht.  An  der  Westseite  des  Cham- 
plainseee  hat  H.  P.  Cttflhingi79)  aufser  den  schon  bekanoten 
20 — 30  Yerwerfangen  nooh  eine  ganze  Reihe  von  grö&eren  und 
Ueineren  nacbgewiesen.  Zu  welcher  Klasse  dieselben  gehören,  labt 
sich  nicht  genau  angeben.  Die  drei  haoptsicbliohsten  hiUt  Cndiog 
für  Verzweigungen  einer  and  derselben  VerwerfangsUme. 

Srdbeben* 

Z  Seimomdrü* 

1.  Seismometer.  Die  VerroUkommnung,  welche  das  Eori- 
xontalpendel  dnrcli  den  der  Wissenschaft  leider  zu  früh  ent- 
rissenen Dr.  B.  T.  fiebeur-Pasohwits  noch  erfithren  bat,  bat 
der  seismometrischen  Forschung  einen  mächtigen  Antrieb  gegebeo. 
Em  wahrer  Wetteifer  scheint  unter  den  Forschem  entstanden  sa 
sein,  um  Seismometer  zu  konstruieren,  welohe  dasselbe  oder  noch 
Besseres  leisten  als  das  florizontalpendel.  Bei  der  grofsen  Anzahl 
von  Beschreibungen  ist  es  nicht  möglich,  auf  die  Einzelheiten  der 
Konstruktion  einzugehen,  und  mufs  ee  genügen,  den  Zweck  anzu- 
geben, welchem  das  Instrument  dienen  soll|  und  die  Prinapieo, 
nach  denen  es  konstruiert  ist. 

E.  V.  Rebeur-Paschwitz  180)  noch  bis  zu  seinem  Tode  mit  Vw 
besiemngen  beschäftigt,  welche  am  Horizontaipendel  anzubringen  seien.  Vor  allem 
arbeitete  er  an  der  KonstniktioB  eines  neoen  sweiftehen  Pendele,  fiber  dem 
Ausführung  HockeriSi)  ausführlich  berichtet.  —  Die  Entstehung  des  Horizontal- 
pendeis nebst  den  Veränderungen,  die  es  im  Laufe  der  Zeit  erfahren  hat,  legt 
Oh.  DaTiaoni82)  dar.  —  Um  die  Vieldeutigkeit  bei  der  Richtungsbestimraung 
der  firdbebenstSfaa  bv  Tormeiden,  macht  R.  RhUrt^)  efaen  Vorschlag,  wiemia 
durch  z^ei  Stationen  selbst  bei  paralleler  Aofatellang  der  Apparate  jedesmal  Ein- 
deutigkeit, bei  einer  einzelnen  Station  aber  nur  eine  diametrale  Zweideutigkeit 
erreichen  kann.  Es  geschieht  das  durch  Kombination  von  drei  Pendeln  auf  einem 
Apparat,  reiche  mit  emander  den  Winkel  von  120'  0fnsehIielM&.  —  IH»  tob 
J.  Mi  In  eis*)  seinerzeit  in  Japan  benutzten  Horizontalpendel  haben  eine  ein- 
fachere Konstruktiou.  Sie  bestehen  in  der  Hauptsache  aus  einem  langen  Stab, 
welcher  an  seinem  freien  Ende  durch  einen  feinen  Draht  gehalten  wird.  In  der 
YerUngemng  dea  Stabes  ist  eine  leichte  Metallplatte  angebracht,  welche  pcillil 
zur  Länge  des  Stabes  einen  feinen  Spalt  hat.  Unter  dieser  Platte  steht  ein  Kasten, 
der  in  seinem  Innern  die  photographisch  registrierende  Walze  enthält.  In  dem 
Deckel  dieses  Kastens  ist  ebenfalls  ein  Spalt  angebracht,  welcher  rechtwinklig  « 
dem  der  Platte  steht  Der  Liehtstrahl,  welcher  dnreb  beide  Spalten  geleitet 
wird,  fällt  als  Punkt  auf  die  Waise.  —  Darwins  Bifilarpendel  ist  aufser  in  Bir- 
mingham, wo  es  von  Ch.  Davison^^S)  beobachtet  wird,  jetzt  auch  in  Edinburgt 
aufgestellt  unter  der  Aufsicht  von  R.  Cop e  1  and^Sß).  Solange  jedoch  k«M 
photographisohe  B^atriening  mit  dem  Apparat  Terbnnden  iat,  labt  lieh  dendbe 
•la  Seismometer  nieht  Terwendea. 


o,t        --Vo""-  285—96;  1  Taf.  —  ^)  BeitrGeoph.  II,  1895, 

Zll~l^-  ^  ^^^)  Zinstrumentenkde  XVI,  1896,  2-16.  -        NatSc.  VIII,  189^, 


^'»)  BGeolSAm.  VI, 

-74.  ^  181)  Zin8tru.„.....^u.  .o^u   ^-xu.  -  >   

rooT*^'  ^  -^«P-        Ass.  1895,  184  uLd  185.  —  ^^^)  BeitrGeoph.  lH, 

'.f'rl^'  ^  -  ß«P-  Awoc.  LXV,  1895,  84-88,  i  H^ 
bi  7ßo  '  ^       -  ^  Bbenda  1894.  145-104,  8  Fig.  -  ^  Bbenda  S.  IW 


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Sflinnonkotrie« 


28r 


Horisontalpendel  ein&oberer  Art  naob  den  Angaben  von  G« 
Grsblovitz^^)  iind  auf  mehreren  italienischen  Stationen  im  Ge- 
brauch. Sie  unterBcheiden  sieb  von  den  bisher  angefahrten  darcb  ihre 
GröÄenverliältnisao  (horizontaler  Arm  40cm,  Höhe  Im,  Pendel- 
masse 5  kg)  und  die  mechanische  Begistrierang.  Drei  solober  Hori- 
Mntalpendel  sind  zu  einem  System  vereinigt  und  stehen  um  60° 
von  einander  ab.  Die  Registrierung  geschieht  auf  einer  einzigen 
Walze.  —  In  seiner  einfachsten  Gestalt  wird  dieses  Horizontalpendel 
von  Grablovi  tz  i^ö)  auch  dazu  benutzt,  um  als  Seismoskop  zu 
dienen  und  den  Zeitpunkt  des  Erdbebens  anzugeben. 

Dem  Horizontalpendel  am  nächsten  an  Bedeutung  steht  der 
Mikroseismograp  h.  G.  V i c e n  ti n i ^^^)  ist  es  gelungen,  den 
gewöhnlichen  Tronioiueter  Berteiiis  zu  einem  registrierenden  Apparat 
mit  astatischer  Masse  umzugestalten,  indem  er  eine  Masse  von 
fiO  kg  anwandte  und  dem  Pendel  eine  Länge  von  l^ho  m  gab. 
Den  gewöhnlichen  Nachteil  des  Tromometers,  infolge  der  Vibra- 
tionen des  Aufbängepunktes  in  Schwankungen  zu  geraten,  vermeidet 
Yicentini  dadurch,  dafe  er  das  Pendel  eine  kleine  Arbeit  leisten 
lälst.  Die  Basis  der  Pendelmaase  ist  nämlich  in  ihrem  Mittelpunkt 
mit  dem  oberen  Ende  des  kurzen  Armes  eines  leichten  vertikalen 
Hebels  verbunden,  so  dafil  jede  Bewegung  der  Masse  durch  das 
untere  Ende  des  Hebels  vergröfsert  fibertragen  wird.  Eine  weitere 
Übersetzung  erhält  man  vermittels  zweier  zu  einander  rechtwinklig 
stehenden  horizontalen  Hebel,  deren  kürzere  Arme  mit  dem  untersten 
Punkte  des  vertikalen  Hebels  verbunden  sind.  Die  anderen  Enden 
der  horizontalen  Hebel  bestehen  aus  Spitzen,  welche  lose  auf  einem 
Papierstreifen  liegen.  Bei  Störungen  des  Pendels  wird  der  Weg 
des  Zentnans  der  Pendelmasse  durch  Kombination  der  an  beiden 
Spitzen  gezogenen  Kurven  bestimmt.  Ein  solcher  Apparat  funktioniert 
feit  mehreren  Jahren  in  Sieria.  Indessen  aus  dem  Diagraraui  ist 
nidhts  weiter  zu  entnehmen  als  die  Aufeinanderfolge  und  Intensität 
der  versehiedenen  Phasen  der  in  zwei  Komponenten  zerlegten  Be- 
^Qgnng.  Um  die  Bewegung  der  Pendelmasse  oder  des  Erdbodens 
QDzerlegt  zu  erhalten,  haben  G^.  Yicentini  und  Q,  Paoherl^O) 
das  untere  Ende  des  vertikalen  Hebels  mit  einem  g&nz  leichten 
Pantographen  versehen.  Der  in  solcher  Weise  abgeänderte  Mikro- 
seismograp h,  welcher  in  Padua  aufgestellt  ist,  läfst  mit  aller  Deut- 
lichkeit die  Richtung  des  Fortschreitens  der  seismischen  Wellen  er- 
kennen. 

Zu  demselben  Typus  wie  die  Mikroseiamograpben  gehören  die 
Seismometrographen;  letztere  unterscheiden  sich  von  jenen  nur 
durch  die  gröfsere  Länge  und  die  gröfsere  Schwere  der  Pendelmasse. 
^  Cancani'»^)  hat  solche  von  15  bzw.  26m  Länge  und  200  bxw.  300  kg 

M»)  BSSeitm.  lt.  II,  1896,  47—51.  171—79.  —  "8)  Ebenda  I,  1895, 
loT^^  ~        ARAc.  Fiaioer.  Siem.  <4)  V,  1894;  SÄ.,  10  S.    BSSeiBm.  It.  I, 

I8j'5,  G6-72;  2  Fig.  BSVcn.-Trt.  Sc.  Nat.  Padova  VI,  1895,  21—29;  1  Taf. 
AMom.  lUc.  Sc.  Padova  XII,  1896,  89—97.  —  BSSeiam.  lt.  11,  1896, 
107-^21;  8  Tat  -  Mi)  Ebenda  S.  62-65. 


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tS^        Dr.  B.  Bndolpb,  Die  Fortuhritt«  der  Geophysac  der  Erdriide. 

Masse  konstruiert.  Das  erstere  GröfsenTerhältnis  hat  auch  0.  Agamennone^^) 
bei  seinem  Apparat  angewandt.  Derselbe  besteht  aus  einem  PendelseismographeD, 
einem  Begistrierapparat  und  einem  Seismoskop  und  zeigt  im  gunzon  gegen  seineß 
flüberen  Apparat  nur  geriage  VerSnderangen.  Bei  seinem  pbotographiieh 
registrierenden  Tromometer  geht  G.  Agam en none^^)  ebenso  wie 
Vicentini  von  Berteiiis  Norraaltroraometer  aus,  nur  mit  dem  Unterschiede,  dafs  er 
der  Fendelmasse  ein  Gewicht  von  10  kg  gegeben  hat.  Kbensowenig  ist  er  damit 
eioTerstanden,  dafe  Vieentini  die  Scbwingnogen  der  Peaddinuse  durch  Anbriograf 
der  Hebel  dämpft.  Er  hält  die  dopi)elte  ReibttBg  für  nachteilig,  besondera  bei 
einem  Instrument,  das  den  schnellen  Uodenbewegungen  gegenüber  astatisch  wirken, 
aber  auch  die  langsamen  Abweichungen  der  Lotlinie  verzeichnen  soll.  Gerade 
QtD  die  Beibnng  möglichst  gering  au  maeben,  die  bei  ednem  Trononetcr  m 
der  Verbindmig  mit  swei  Spiegeln  berrObrt,  bat  Agameanone  die  Muae  vir> 
gröfsert. 

Mit  der  BenutzUDg  der  beiden  bisher  erwähnten  Systeme  ist 
leider  die  Unannehmlichkeit  verknüpft,  dafs  die  von  ihnen  gelieferten 
Diagramme  nicht  direkt  vergleichbar  sind.  Für  die  vorgeechlagenen 
internationalen  seismischen  Beobachtungsstationen  wäre  aber  Einheit- 
lichkeit dringend  wünschenswert.  Die  in  Aussicht  genommenen  Seismo- 
metrographcn  sind  nun  aber  den  Horizontalpendeln  in  keiner  Weise 
gleichwertig  an  die  Seite  zu  stellen. 

Der  Vergleich,  welchen  G.  Vicentini*^)  über  die  Leistungen  eines  kurzen 
Mikrosefsmographen  (1,60  m  Länge  and  50  kg  Fendelmasse)  mit  einem  Ingw 
Seismometrographen  (lim  Lange  nnd  400  kg  Fendelmasse)  angestellt  bat,  ist 
entschieden  zu  Gunsten  des  ersteren  ausgefallen,  so  dals  diesem  der  Vorzug  zu 
geben  wäre.    Eine  ganze  Keibe  von  Verbesserungen,  welche  an  den  schon 
stehenden  seismischen  Apparaten  anzubringen  wären,  rührt  Ton  Ö,  GrabloTiti™'? 
her.    Zu  diesen  gehören  anfser  den  aehon  erwähnten  auf  das  Horisontalpenael 
bezüglichen  diejenigen,  welche  eine  astatische  Aufhängung  in  horizontalem  Sione 
bezwecken,  ferner  Veränderungen  an  Seismometrographou  und  Seismoskopen,  di» 
erst  teilweise  ausgeführt  sind.  Am  interessantesten  sind  jedenfalls  die  Instraiesiti» 
welche  auf  hydrostatischem  Prinaip  beruhen  ^M).   Zwei  Wasserwagcn,  die  ein» 
in  der  Richtung  des  Meridians,  die  andere  in  der  des  ersten  Vortikals,  sind  an 
dem  einen  Ende  durch  ein  Rnhr  verbunden,  so  dafs  sie  mit  einander  koramMi- 
aieren.   Sie  sind  fast  bis  zum  Kaude  mit  Wasser  gefüllt  nnd  an  den  fi«  I» 
mit  Schwimmern  rerseben.  Diese  sind  dasn  bestimgit,  dnrch  eine  geeigaets  vo^ 
richtung  die  Bewegungen  des  Wassers  auf  eine  Walze  zu  übertragen.  —  Auf  dem 
gleichen  Prinzip  beruht  das  „seismische  Becken",  eine  cylinderförmige  Vertiefung 
im  Boden,  die  teilweise  mit  Wasser  angefüllt  ist.   Auf  der  Oberfläche  des 
befindet  sich  ebenfalts  ein  Sebwimmer,  der  die  Registrieryorrichtung  trä^t. 
seismischen    Beobachtungen  verwendet  Grablovitz   scbliifsHch   auch  noch  z^^ei 
astronomische  Niveaus  in  der  Art,  wie  sie  früher  von  Plantaraour  zur  JJ^"**'"""""? 
der  NiTeauveränderungen  des  Bodens  benutzt  wurden.  T.  B  ertelli'")  hst  sicn 
bei  der  Konstruktion  seines  seismischen  Pendelprotographenvon  der  Absiebt 
leiten  lassen,  nur  die  ersten  von  einem  Erdbebenstofs  herrührenden  Schwingungen 
zu  erhalten.    Während  bei  den  spüteren  Schwingungen  Interferenzen  mit  ^^°J^ 
wegungen  des  Instruments  selber,   der  Gebäude  &c.  nicht  au8ge8chloss«B  «Mr 
so  dafs  man  niebt  erkennen  kann,  ob  diese  von  nenw  Impulsen  herrühren  o<i( 
nicht,  glaubt  er  in  den  ersten  Schwingungen  das  beste  Kriterium  für  ß^""*!^^ 
der  relativen  Amplitude,  der  Bewegungsricblung  und  des  Ursprungs  !^**f"*J' 
telen  Komponente  des  ersten  Stofses  zu  haben.   Seinen  Zweck  errrfcht  «  "tT^  ' 
dafs  nach  den  ersten  Schwingnngen  die  eiasplatte  von  der  Bagistrierromeuws. 

IM)  B8Seism.It.  I,  1896,  160— 68. —  «»)  Ebenda  II,  1896,  «79-93;  2  Figr 
3  Diagr.  —  104)  Atti  RlVen.  Sc.  L.  A.  (7)  Vlll,  1896/97  (1897),  207-36.^ 
J»^  BSSeism.  It.  II,  i89C,  41  —  61.   —  Ebenda  I,  1895,  39-43- 

BHSDS.  S.  Met.  lt.  (2)  XVI,  1896,  69—71  ;  1  Fig. 


3 


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Seismometrip.  289 

gtlmftt  wird.  —  S.  Areiditeono^  hat  Uogwe  Zeit  hindoreh  das  gegen- 
seitige Verhalten  von  zwei  Normaltromometern,  System  B  ertel  li^^^),  be- 
obachtet, von  denen  der  eine  an  der  Wand  des  Oliservatoriums  bofostiirt  war,  der 
andere  an  einem  isolierten  Pfeiler.  Beide  folgen  dem  Witterungswccbsol  eo  eng, 
dib  EinflllMe  endogener  Nntnr  verdeekt  werden.  Im  Durebsebnitt  wer  die  Be- 
wegung des  ersteren  grölser  als  die  des  isolierten.  Eine  zeitliche  Koinzidenz  der 
Schwingungen  in  einer  nnd  derselben  Ebene  war  nicht  ausgesprochen.  Unter  den 
YorEügeD,  welche  die  seismischen  Niveaus  allgemein  den  seismischen  Pendel- 
ippartten  gegenüber  beben»  ftbrt  6.  OrebloTits^)  besonders  den  an,  dafe 
die  Kigenbewegnng  eine  kürzere  Zeit  andauert.  Die  Reibung,  welche  bei  den 
PeLileln  angebracht  wird,  um  die  nachträ^^lichen  Schwingungen  zu  verhüten,  be- 
einträchtigt die  Empfindlichkeit  des  Instruments  und  verhindert  sogar  das  Wieder- 
eieiebnen  der  Vertikalen,  wSbrend  bei  den  NWeens  die  WaeserflSehe  die  toU- 
konnene  Horizontalitat  unabhängig  von  der  Ileibung  der  Sehwimner  wieder 
einniramt.  —  G.  G  i  o  vanno  z  zi  erinnert  an  den  Mikroseismographen  Cecchi, 
der  noch  der  Yerbesseruug  fähig  wäre.  —  Das  von  G.  Guzzanti^^^)  erfundene 
Uikroseisnoekop  reagiert  auf  borisontale  wie  vertikale  Bewegung  nnd  beaitat 
grofse  Empfindlichkeit.  Der  Apparat  funktionierte  sehr  gnt  zum  ersten  Male  bei 
dem  griechischen  Erdbeben  1894,  so  dafs  G.  Guzzanti*®)  ihn  den  Soisraometro- 
grapben  gleichstellt.  —  G.  Mugna^^*)  hat  ein  Seismoskop  hergestellt,  welches 
derch  elektrisebe  Begietriernng  niebt  blols  die  Biehtung  des  Stofsee  angibt,  sondern 
anch  erkennen  lafst,  ob  der  Stöfs  in  der  Uorizontalebene,  oder  unter  einem  Winkel 
zu  derselben,  oder  endlich  vertikal  erfolgt  ist.  Das  von  G.  Mugna^os)  gleichfalls 
angegebene  Seismomikrotelephon  soll  den  Verlauf  eines  Erdbebens  vom  An- 
fug  bis  Bum  Ende  verfolgen  laseen  können.  —  M.  Baratta*!")  TerSffentlieht  die 
authentische  Besebreibnng  des  Seiamoskops  Caralli  aus  dem  Jahre  1784.  Aue 
derselben  geht  hervor,  dafs  der  Apparat  mit  dem  von  De  IIuute-Feuille  im 
Jahre  1703  erfundenen  identisch  ist,  obwohl  Cavalii  Ton  der  Er&ndung  des 
fnuSibeben  Abb^  keine  Kenntnis  gebebt  beben  kann.  Ad.  Oaneani>iV)  bat 
an  seinem  photographischen  P  h  o  t  o  c  h  r  0  n  o g r  a  p  h  e  n  einige  Verbesserungen  an- 
gebracht, welche  ein  deutlicheros  Bild  des  Chronometers  liefern  und  ein  leichteres 
Funktionieren  des  ganzen  Apparats  ermöglichen.  —  Der  seismische  Apparat 
TkiTenetVS)  goi|  j^j^  borisontalen  Bodenbewegnngen  Teneichnen.  —  Der 
Seismograpb  ^Angot'*  ist  durch  die  von  W.  KilianSoe)  angebrachten  Verändc- 
ningen  zu  einem  sehr  empfindlichen  Apparat  geworden,  der  an  seinem  Standort 
Orenoble  unter  anderm  das  Laibacher  Erdbeben  verzeichnete —  AI.  v.  K.a- 
leesinaskj^ii)  ^  Lepaiussehen  Apparat  so  verbessert,  dab  er  als  Seismo- 
Aep  fingiert. 

8choD6  ReBttltate  ▼ersprioht  das  geodynamiache  Observatorium 
Vatilcatk  za  liefern,  welcbea  noch  von  Fr.  Denza^^^  in  der 
Torre  Leonba  eingerichtet  worden  ist. 

Die  Apparate  der  seismischen  Abteilung  beschreibt  Q.  Lais^W).  Unter  den- 
selben befindet  sich  aufser  dem  oben  erwähnten  Reismischen  Pendelprotographen 
•neb  der  von  T.  ßertelliai*)  Terbesserto  Troraometer,  welcher  nunmehr  auch 
«•  Beobacbtang  von  Verlikalbewegungen  gestattet. 

IMe  EiinrichtuDg  einer  neuen  Erdbebenetation  in  Pavia  durch 


BSSeism.  It.  II,  1896,  271—78.  —  BMens.  S.  Met.  It.  (2)  XIII, 
Ii«  '         ~  I'-  S.  —  201)  BSSeism.  lt.  1,  1895, 

MfifT.***  —        Ebenda  S.  131—36;   2  Eig.     Vgl  Cosroos  1896,  S.  331.  — 

BMens.  8.  Met.  It.  («)  XIV,  1894,  117—120.  —  »*)  BSSeism.  It.  I,  1895, 
33-38;  1  Fig.  _  205)  Ebenda  11,  1896,  294—98.  —  206)  Atti  ST08C.  So. 
m.  X,  1895—97,  Pro  -Vb.  191—93.  —  207)  BSSeism.  It.  I,  1895,  73—77.  — 
Tfi  ^'  Sc.  XXV,  1896  (1897),  CR  238  u.  239;  l  Jj'ig.  —  ^)  Trav. 

i-GeolFScGreneble  II,  1898/94  (1894),  103-8;  1  Tef.  —  »«)  CR  OXX,  1896, 
Jj  394,  1436—38.  —  211)  XXll,  1892,  415—18.  —  212)  Pubbl.  Sp.  Vat. 
iuVii*^^'  l'*6-.'58.  —  218)  Atti  Ac.  Pont.  NUncei  XUX,  1896,  67—79.— 

Bbenda  S.  135-42. 


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290 


Dr.  E.  Rudolph,  Die  Fortschritte  der  Geophysik  der  Erdrinde. 


B.  Oddone«l5)^  welche  £ör  die  Lombardei  den  Mittelpunkt  der 
Beismometrisehen  BeobaobtoDgen  abgeben  soll,  gibt  M.  S.  de  RoBsiSiß) 
Yeranlassang,  die  Orundeätze  darzol^eoi  welche  in  einem  mlchen 
Falle  erfällt  sein  mfiasen.  Den  schon  erwähnten  YonchlSgoiSn)  jg, 
Errichtung  eines  internationalen  Systems  von  ErdbebeoBtationen 
schliefst  sich  J.  M  i  1  n  e  218)  an,  indem  er  seinerseits  die  Kotwendig* 
keit  betont,  ein  solches  Instrument  zu  w&hlen,  welches  den  Ein- 
flüssen des  Temperaturwechaels  und  der  LuftdruckasohwaokuDgen 
gegeniihcr  möglichst  unempfindlich  ist.  Daneben  kommt  es  darauf 
an,  die  Stationen  mit  Apparaten  auszustatten,  welche  den  gleichen 
Grad  der  Empfindlichkeit  besitzen,  um  direkt  vergleichbare  Auf- 
zeichnungen zu  bekommen  210).  Den  Opportunitätsstandpunkt,  auf 
welchen  man  sich  bei  der  Verteilung  der  Stationen  gestellt  hat, 
teilt  G.  G  rablovi  tz  2^0',  nicht;  er  schlägt  im  Gegenteil  einen  gröfsten 
Kreis  vor,  welcher  sich  den  grofsen  Bruchlioien  und  Vulkanreihen 
der  Erde  möglichst  eng  anschliefst. 

2.  Seismische  Elemente.  Die  Horizontalpendelbeobach. 
tungen  haben  uns  mit  drei  Arten  kurzer  unperiodischor  Bewegungen 
der  Lotlinie  bekannt  gemacht,  welche  E.  v.  Rebeur22l)  oach  dem 
Vorgänge  von  J.  Milne  222)  als  iiiikroseismische  Bewegungen,  ßril- 
palsationen  und  Erdbebenstörungen  bezeichuet.  S.  Kortazzi--^) 
unterscheidet  neben  den  seismischen  Störungen  noch  Abweichungen 
von  kurzer  Periodoi  die  aber  ebenfalls  seismischer  Natur  sein  Bollen. 
Das  Pendel  befindet  sich,  obwohl  nicht  erregt,  in  fortwährender 
Unruhe,  indem  es  für  mehrere  Stunden  bald  nach  der  einen,  bald 
nach  der  andern  Richtung  abgelenkt  wird. 

A.  Mi  kroseismische  Bewegungen.  Während  im  einzelnen 
nach  E.  v.  R  e  b  e  u  r  eine  deutliche  Besiehnng  zwischen  Wind  nnd 
mikroseismischer  Bewegung  erkennbar  ist,  stellt  sich  letztere,  wenn 
man  die  Monats-  und  Jahresdurchschnitte  allein  betraohtety  als  eine 
ganz  unabhängige  Erscheinung  dar. 

Dieses  Verhalten  erklärt  v.  Rebeur  durch  die  Annahme,  dafs  die  mikro« 
seismische  Bewegung  verschiedenen  Ursachen  ihre  Entstehung  verdankt,  ustef 
denen  der  Wind  zwar  am  stSrksten  wirkt,  aber  ««gleich  such  den  Chirakt«  «Mf 
zufälligen  Erscheinung  trägt.  R.  Ehlert^a*)  hat  dagegen  die  Beziehungen  W 
Windstärke  bis  zur  Evidenz  dargethan,  so  dafs  man  den  Wind  &ls  die  alleinige 
ümohe  ansusehen  hat.  Diesen  Standpunkt  nimmt  jetzt  auch  J.  Milne225)  im 
grofsen  und  ganzen  eis,  doch  macht  er  auch  noch  aitf  andere Besiehnngea  anfmerksam, 
welche  das  Phänomen  komplizierter  erscheinen  lassen,  als  man  meinen  möcbte. 
Auffallend  ist  zunächst,  dafs  das  Auftreten  der  mikroseismischen  Bewegung  m 
gewisser  Besiehung  zur  täglichen  Periode  der  Horizontalpendelbewegung  stAt 
gast  immer  erscheint  dieselbe  gegen  6  oder  9h  a.  m.,  wenn  das  Pendel 

?J5  BlLomb.  Sc.  L.  Kend.  (2)  XXVI,  1893,  752—60.  —  ^lO)  Atti  AcPont 
7h    .J"'  187-94.  -  217;  BeitrGeoph.  II,  189Ö,  773-82.   PK  IW» 

-        Nat.  UV,  1896,  234  nnd  285.  ~       Ebenda  LI,  1894  9o, 
548  u.  5  4  9.—  220)  BSSeisra.  lt.  II,  1896,  222-28.  —  221)  BeitrGeoph.  H,  1895, 
3Ö4— 535;  1  Taf.   PM  1897,  Lß  38*.  —  222)  jjat.  Llll,  1895/96,  180-82. 
T?'  Brit.  Assoc.  1894,  155—58,  u.  Nachr.  K.  Buss.  Astr.  Ges.  1894/95  (18»5» 
cV  71  ^  Horizontaliiendelbeobaehtangen  im  Meridian  an  Strafsburg  1. 1^- 
D^ss  Strafsbnrg.   BeitrGeoph.  III,  1896,  130-215;  26  Fig.  PM  1897,  LB  38. - 
;  Äep.  Bnt.  Assoc.  1895,  88—111.  126—47.    GJ  YU,  1896,  229— 5ö. 


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Seismische  Elemente. 


291 


4Mtwirte  geriehtete  Eiknrsioo  ToUeodot  htt  und  dl«  entgegengeMtsto  Bewegung 
anSagt.  Selbst  weDn  ein  mikrofeUmischer  Stum  über  zwei  Tage  sich  erstreckt, 

«rscheint  ein  Maximum  der  Bewegung  um  diese  Zeit.  Die  Erscheinung  ist  ferner 
umgeprägter  im  Anfiing  eines  raschen  Wechsels  im  atmofiphiirischeu  Druck.  Diese 
Beobachtiug  hat  anch  W.  L.  Dallas^^)  gemaeht. 

Am  merkwIiTdigBteD  ist  jedenfalls  die  Thatsaehe,  daTs  Hilne  mit 
tonen  Instrumenten  weder  die  mikrofleismische  Bewegung  noch  die 
ügliehe  Periode  der  Pendelbewegung  entdecken  konnte,  wenn  das 
Instrument  auf  festem  Gestein  aufgestellt  war. 

Es  steht  diese  Beobachtung  in  direkten  Gegensatz  zu  derjenigen,  welche  in 
dieser  Hinsicht  italienischo  Seismologon  gemacht  haben.  Nach  A.  Ricc«"t227j 
oebmea  an  der  Erzeugung  der  roikroseismischen  Bewegungen  auch  endogene  Kräfte 
dtr  Erde,  Erdbeben  nnd  Tulkanische  Vorgänge,  teil.  T.  Berte IliSSB)  fiuirt  Bet- 
spiele dafür  an,  dafs  den  Bmptionen  des  Ätna  und  dvn  damit  verbundenen  Erd- 
beben auffallende  Bewegungen  des  Tromometers  vorausgehen.  Besonders  deutlich 
waren  diese  Beziehungen  bei  dem  Aasbruch  des  Ätna  vom  Mai  and  Juni  1886,  wie 
S.  Arcidiacono'*')  in  seiner  Obersicht  der  geodynamischtn  Pklnomene,  welche 
Tor,  während  und  nach  der  Eruption  aaftraten,  klar  vor  Augen  führt.  Xur 
C.  Melzi230)  niacht  eine  Ausnahme,  indem  or  den  barometrischen  Gradienten  als 
den  wichtigsten  Faktor  fiir  die  mikroseismische  Bewegung  ansieht. 

B.  ErdpuUationen.  Zwischen  mikroseismischen  Bewegungen 
und  Erdpulsationen  macht  J.  Milne'^^^)  keinen  genetischen  Unter- 
fichied.  Die  ersteren  sollen  nicht  in  elastischen  Schwingungen  be- 
stehen, sondern  den  Charakter  von  wellenförmigen  Ondulationen 
haben.  Dagegen  halten  E.  v.  Rebeur232j  und  R,  Ehler  1-^3) 
ihn  mit  aller  Entschiedenheit  aufrecht. 

Die  Erklärung  der  Erscheinung  ist  mit  grofscu  Schwierigkeiten  verknüpft. 
Enterer  begnügt  eieh  damit,  der  Behanptnng  von  Mitne  entgegenintreten,  naeh 
welcher  das  Auftreten  von  Erdpulsationen  im  allgemeinen  an  das  Vorhandensein 
steiler  barometrischer  Gradienten  gebunden  ist;  letzterer  meint,  daÜB  kosmische 
Unteben  im  Spiele  seien. 

C.  E r d  b  eb  e  n  s  tö r  u  n  g  e  n.  In  der  Form  der  Aufzeichnungen 
entfernter  Erdbeben  unterscheidet  E.  v.  Rebeur'-^^^)  drei  Phasen. 
Die  ersten  Wellen  erzeugen  den  der  Hauptphase  vorausgehenden  Teil 
^StSrungen  und  vermögen  das  Pendel  schon  in  starke  Schwingungen 
SQ  BGtien,  die  Maximalphase  beginnt  meist  mit  einem  raschen  An- 
wachsen der  Amplitude,  den  Schlafe  bilden  naohtriigliohe  Bewegungen, 
wdohe  fast  bei  keiner  gröleeren  Störung  fehlen. 

Nseh  0.  Vieentini^  hingt  der  Charakter  des  wom  Mikroseismographen 
^hefertcn  Diaf^ramms  von  der  Intensität  dos  Erdbebens  und  der  Entfernung  des 
Beobachtungsortes  vom  Epizfintrum  ab    Bei  schwachen  lokalen  Erdbeben  bestehen 

«nten  Bewegungen  aus  raschen  Vibrationen,  die  sich  Uber  kleine  Ossillatioiien 
^"n  längerer  Periode  legen  und  erkennen  lassen,  dafs  sie  nm  einen  Nullpunkt 
erfolgen,  der  sich  stetig  verändert,  d.  h.  der  Boden  erfährt  eine  Neigunf^r  Je 
weiter  entfernt  das  Epizentrum  liegt,  desto  länger  ist  die  erste  Phase  der  Be- 
^J*SUlg}  ist  der  Stöfs  im  Epizentrum  heftig  gewesen,  so  kann  die  erete  Phase 
«Bi  Hinnte  dansrn,  nnd  es  folgt  auf  dieses  erste  Stadinm  der  Bodenneigaag  die 


Nat.LlII,  1895/96,  390.  —  227)  Mem.  S.Spettr.  It.  XXII,  1893,  186—88.  — 
)  BMens.  S.  Met.  lt.  (2)  XU,  1892,  194—96.  —  22")  Atti  Ac.  Qioenia  Sc.Nat.  (4) 
™  189S,  VI.  Mem.  XXI.  49  S.  —  «0)  Atti  Ao.  Pont.  NL.  XLVII,  96—100.  — 

)  S.  Acm.  Nr.  2  2  5.  —  232)  BeitrGeoph.  II,  1895,  382—406.  —  233)  Ebenda  III, 
1896,  197  -  201.  —  234)  Ebenda  II,  1805,  406—35.  —  2^5)  BSSeisra.  lt.  II,  1896, 
^«-«4.   Atti  Mein.  RAc.  ScLA  Padova  (NS)  Xll,  1895/96  (1896),  89—97. 


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892         Dr.  E.  Bndolph,  Die  Fortschritte  der  Geopliyeik  der  Erdrinde. 

»weite  Phaee  der  grolsen  PendeloB«l!»tionen ,  welche  verschiedene  Maxima  an- 
Dehmen.  Die  dritte  Phase  ist  durch  kletDe  nnregelmSfefge  OslilUtionfii  charak. 
terisiert.  Durch  die  beiden  l.  tzton  Phason  hindurch  erfolgen  die Pendelsehwtajswii« 
um  einen  stetig  sich  ändernden  Nullpunkt  des  Tendels  herum,  als  w^nn  pHch- 
seitlg  lange,  langsame  Wellen  mit  einer  Periode  von  20«  sich  im  Boden  fort- 
pfflansten.  —  G  Lewitzky«»)  uotereeheidet  drei  Arten  Ton  Brdbebenetöruug.n 
•olche,  welche  durch  einen  einzigen  Stofa  entstehen,  mehrfach  zusammeDssairte 
btorungen  und  unsymmetrische  Störungen.  Letztere  setzen  sich  viellrioht  aus 
karzperioitiMriieQ  Oszillationen  de»  Pendels  und  schwachen  SchwiogunKea  deMelben 
aueammeo. 

Leider  ist  es  bisher  noch  nicht  in  allen  Fällen  möglich  gewesen, 
die  vom  Pendel  yerzeichneteo  Störungen  auf  ein  bestimmtes  Erd- 
bebea  zurfiokzuföhren ;  einen  schönen  Anfang  in  dieser  IlichtuDg  hat 
E.      Bebear^37^  gemacht. 

R.  Bhlert«»),  welcher  v.  Rebenre  Beobaehtuogen  fortfUhrt,  bescbrioM;  tiA 
m  seinem  vom  28.  Marz  bis  1.  Dezember  1895  reichenden  Verzeichnis  auf  gani 
knappe  Angaben  über  Charakter.  Gröfse  und  Zeitdauer  der  Störun^ien.  In  Churkn^r 
f.^*  1- f^'**''^^'*^  Störungen  in  grofser  Anzahl  beobachtet:  aein  sehr 

ausfuhrliches  Verzeichnis  reicht  vom  4.  August  1898  bis  9.  Oktober  1994.  Dh 
y?*".  ^{''''■^^^^'^'""{-''■ai'ben  in  Siena  vermerkten  Erdbebenstörungen  teilt  G.  Vicen- 
tini-H)  mit;  die  Fortsetzung  der  Beobachtungen  in  Siena  hat  M  Cinelli«") 
flbemommen,  wShrend  G.  Vicen tini^Ma)  gelber  mit  dem  verbesserten  Apparat  in 
Padua  beobachtet.  J.  MilneMS)  hat  noch  keine  znsammenbSngeDde  Bsihs  m 
IJeobachtungen  anstellen  können;  sein  Verzeichnis  umfafst  einige  aus  dem  Jahre 
1893  in  Karaakura  und  die  Zeit  von  Oktober  1894  bis  Februar  1895  in  Tokin,  Da» 
M8ndische  Erdbeben  vom  26./27.  August  1896  ist  durch  das  Bifilarpendel  in 
Edinburgh  vermerkt,  wieTh.  Heath«*«)  mitteilt,  ebenso  nach  Th.  Monrssw««) 
•  vom  Magnetogrnphcn  des  Obspr\ ati^riums  Parc  Saint-Maur,  nach  Ch,  Ch re eZ«"] 
von  demjenigen  des  Kew-Observatoriums,  nach  G.  Gerland247)  vom  ünrizortal- 
pmidd  in  Strafsburg.  Die  auffallende  Störung  vom  3.  Juni  1893  hat  weder 
Qh.  DaTiaon»8)  noch  B.  t.  Bebeur»»)  „it  einem  Erdbeben  in  Besiebrag 
setzen  können:  ebensowenig  ist  es  Th.  HeathSßO)  für  diejenige  vom  9.  Juni 
1895  gelungen.  lJa?c-on  konnte  Ch.  DaTieonS^^)  diejenigen  Tom  Aprü  18M  . 
auf  ihren  Ursprung  zurückführen.  P 

D.Fortpflanzungsgeschwindigkeit.  Die  Ermittelung 
der  Fortpflanzungsgeschwindigkeit  ist  mit  Schwierigkeiten  verknüpft, 
da  bei  dem  verschiedenen  Grade  der  Emptindlichkeit  der  seismischen 
Apparate  je  nach  dem  System  und  der  Art  der  Aufstellung  es  sich 
nicht  immer  entscheiden  IdSst,  welcher  Phaae  der  Bewegung  die  vom 
Apparat  verzeichnete  Stürmig  entspricht.  Jü 

Agamennone  ist  bei  allen  seinen  auf  diesen  Punkt  bezüglichen  Arbeiten  vob 
der  A  oraussetzung  auegegangen,  dafs  die  Oberflicbengeeehwindigkeit  konatant  ist; 
,   J*    »  hingegen  zu  dem  Resultat  gekommen,  dafs  dieselbe  reit  warh- 

eender  Entfernung  vom  Epizentrum  zunimmt,  und  sah  hierin  eine  Bestätigung  der 
m  A.  8chmidt»tii)  aufgestellten  Theorie  über  die  Fortpflanzung  der  Brf- 

237>  '  IW«-  SA.  69  S..  4  Taf.   PM  1897,  LB  88«.- 

239  ^''^'■^^«I'b-        1896,  436-535;  1  Taf.  —  238)  Ebenda  III,  1896.  201-9  - 
V^Ja  ^^6-  —  ^)  Atti  RAc.  Pisiocr.  Siena  (4)  V,  1894.   US.,  1 

04  ?  ^?J':  *  Taf.  Ebenda.  14  8.,  1  Taf.  -  Ebenda  (4)  V,  18W. 
i;«no  7«of  ^a^^'^^'""-'^'*-  N«t.  Padoia  VI,  1896,  «7-29.  -  ^  Bei,»* 
Assoc  1895,  0i_9H.   147-49.  179-82.  —  «*)  Nat,  LV,  1896/97,  4.  Vgl. 

5  f^R  !  Ji^'  ^^'«^^^^  S.  4.  -  246)  Ebenda  S.  1  78.  -  247)  Ebesda 
ivtr  p  t  n  "~  ^  I'I'  1894/95.  208.  -  2«)  Ebenda  S.  208-11; 
Br  L  ^«ol  472-.79.  -i  «0)  Nat.  LH.  1895,  M3. J^P- 
iJr.  ASS  1894.  U5-54. -       Siehe  C h.  Daiison.  Nat  LIl,' 1899.  «81-33. 


1'^ 
i 


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Seismicehe  Elenente,  398 


.bebenweilen.  Die  YeraulassuDg  dazu,  dafs  G.  Agameunone^^)  die  Diakuasion 
fiber  diese  Fn^  vfoder  erSChet  fatt,  frt  eine  Mitteilung  dee  Beriebteratatters 
£.  Rudolph^  Aber  die  Erdbeben  von  Zante  im  Jahre  1893  gewesen.  Die 
Absicht  des  letzleren  ging  dahin,  den  entgegengesetzten  Standpunkt  und  die  yer- 
sebiedene  Auffassung  beider  forscher  graphisch  anschaulich  vor  Augen  zu  führen. 
Freilieb  ist  der  Berichteratatter  der  Aaeielit,  dafs  die  t.  Rebearsche  Behauptung 
besser  begrändet  ist,  aber  nicht,  wie  AftnenDone  meint,  dafa  die  Frage  aehon 
endgüUie;  entschieden  sei.  G.  A  gam  en  n  on  e25t)  präzisiert  seine  Ansicht  nun- 
mehr dahin,  dafs  die  Fortpüanzungsgeschwindigkeit  innerhalb  eines  Radius  tou 
1000— SOOO  km  Tom  Episentrum  konstant  ist,  nur  für  grofaere  Entfernungen  gibt 
er  die  MSgUehkeit  an,  dafs  dieaelbe  mehr  oder  minder  schwanke.  Hieran  wird 
Agamennone  nicht  blofs  durch  die  theoretische  Betrachtung  geführt,  welche  er 
mit  F  Bonetti^)  über  diese  Frage  anstellt,  sondern  er  Endet  seine  Auffassung 
auch  durch  die  jüngsten  Erdbeben  bestätigt,  für  welche  derselbe  die  Fortpflanzunga- 
gMohwindigkeit  bereehnet  Zn  dieaen  gehSren  die  Erdbeben  toa  Pamnijthia<B^  in 
Epims  vom  13. /14.  Mai  1896  und  dasjenige  ron  Araed^)  in  Kleinasien  am  16.  April 
4896.  Agamennone  verweist  ferner  auf  F.  Omori^sS)^  welcher  für  4  japanische 
Brdbeben  die  Rechnung  ausfährt  und  als  Mittel  einen  Wert  von  2,04  km  findet. 
Ad.  Caocani>B>)  bringt  die  Zunehme  der  aeheinberen  Oberfllehengeeehwindigkeit 
der  Wellenbewegung  mit  der  verschiedenen  Art  der  Wellen  in  Verbindung.  Den 
Unterschied  zwischen  longitudinalen  und  transversalen  seismischen  Wellen  hält 
M  anfrecht  und  belegt  seine  Behauptung  durch  neue  Daten.  Ja,  den  drei  Phasen 
dir  aaismischen  Wellan  entapneheBd  mSohte  Ga&eani  noeh  eine  dritte  Wellenart 
annebmen.  Dieselbe  soll  eine  Maxiroalperiode  von  30^  haben  und  eine  Fort- 
pflaozungsgeschwindigkeit,  deren  GrBfse  zwischen  derjenigen  der  ersten  und  zweiten 
Wsllaoart  liegt,  so  dafs  sie  auf  einer  gegebenen  Station  als  zweite  in  der  zeitlichen 
Bahenfelge  auftritt.  Aneh  G.  OrebloTitB»»)  nntereeheidet  auf  Grund  einer 
erneuten  Berechnung  der  Fortpflanzungsgeschwindigkeit  des  japanischen  Erdbebens 
Tom  22.  März  1894  raschere  longitudinale  und  langsamere  transversale  Schwingungen. 
Vialleieht  hat  £.  0  d  d  o  n  e  26i)  recht,  wenn  er  die  verschiedene  Auffassung  der 
fMpflanaungsgeaehwindigkeit  auf  die  eigentümliche  Art  der  Eegietrierung  der 
modernen  seismischen  Apparate  zurückführt.  Die  Beobachtungen  zeigen  nämlich, 
d»l8  die  Dauer  der  Erschütterung  mit  der  Entfernung  des  Epizentrums  vom  Be- 
ebaehtuDgsort  zunimmt.  Die  verschiedenen  Maxima  der  Diagramme  erklären  zum 
Teil  wenigatena  die  Tereehiedenen  Zeitdaten  und  damit  auch  die  von  einander 
abweichenden  Werte  der  Portpflanzungsgeschwindigkeit.  Zur  Illustration  dessen 
•eiaufdie  Berechnung  hingewiesen,  welche  Ch.  D a viso n^ö^j  und  E.  v.  Rebeur263) 
Äb«  daa argentinische  Erdbeben  vom  27.  Oktober  1894  angestellt  haben ;  letzterer  2'^) 
«Btanochte  auch  daa  grofae  japanieehe  Erdbeben  rem  8S.  Mira  1894  und  das 
teneBolanische  vom  28.  April  1894.  Viel  geringere  Werte  erhält  M.  Baratta^ßS) 
ftr  das  lorabardiscbe  Erdbeben  vom  27.  November  1894.  Für  das  Veroneser 
Adbaben  vom  9.  Februar  1894  erhält  Baratta 206)  sehr  verschiedene  Werte,  je 
iHhdem  die  Zeitangabe  tou  nerena  anegeeehloBaen  wird  oder  nicht. 

In  dankenswerter  Weise  bat  J.  Müne^  die  Besnltate  aller 
Arbeiten  SQsammenge&iBty  welche  die  Geschwindigkeit  behandeln, 
mit  der  sioh  Wellen  und  Schwingungen  durch  festes  Gestein  und 
<iie  Erde  sowie  an  der  Oberfläche  derselben  fortpflanzen.  Dabei 
und  sowohl  die  Icünstiich  erzengten  Ersohiitterungen  wie  die  seismo- 

252)  BSSeism.  It.  II,  1896,  203  —  21.  —  253)  PM  1896,  121—23.  — 
^)  BSSeiam.lt.  II,  1896.  161—70.  —  2W5)  aRAc.  Line.  (5)  1895.  Kend.  Cl.  Sc.  Fia. 
«t.Nat.  IV,  1,  38-45.  6Ü— 68.  —  2ß6;  BSSeism.  it.  11,  1896, 5—14.  —  257)  Ebenda 
^233-50  ^  968)  Ebenda  1, 1896,  59—60.  —  »)  Ebenda  II,  1896, 125-39  — 
ARAc.  L.  (5)  1895.  Rend.  Cl.  Sc.  Fia.  Hat  Nat.  IV,  1,  376-82.  —  261)  Ebenda 
ö.  425-30.  ^  262)  LI,  1894/95,  462.  —  263)  Ebenda  LH,  1895,  55.  Beitr. 
^eoph-II,  1895,  524-28.  —  »)  PM  1895,  13—21.  39-42  j  1  Fig.  —  265)  Atti 
öroBc.  ScNat.  Pre.-Vb.  X,  1896,  41—55.  —  Ebenda  1895,  IX,  80.  — 
i  Äep.  Brit  Aiaoe.  1895,  158—79. 


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294        Dr.  B.  Bodolpb,  Dia  Fortiehritte  der  eaopbyiik  d«r  Bnlrind«. 

metrischen   Beobachtungen  und  aUe  iheoretisohen  Abhandlanm 

berücksichtigt,  ^ 

Milne  kommt  zu  dem  Sclilufs,  dafs  bei  einem  Erdbeben  mindestens  drei  Art» 
von  »«'^ep^Kf  erzeugt  werden,  von  denen  jede  eine  besondere  Fortpflanzting«. 
geschwindigkeit  betitst  Von  dem  Hypozentrum  gehen  zunächst  rein  eUstisde 
AVellen  aus  welche  auf  geradUaigttdi  oder  karrenfSrailgeni  Wege  die  BrdobeiilM» 
erreichen  und  deren  Fortpflanzungsgeschwindigkeit  auf  diesem  Wege  Veränderuneen 
unterliegen  mag ;  ferner  quaei-elastische  Schwingungen,  die  durch  körperliche  Df- 
ronnatioiieii  in  der  «piientralen  Flache  heryorgerufen  werden:  drittens  lange  WeUea. 
die  sich  an  der  BrdoberllSehe  unter  der  Wirkung  der  BlaetiritXt  und  Sdnrn 
ausbreiten. 

E.  SeiBmische  Welle.  In  einer  gewiBsen  einBeitigen  Av^ 
ÄMning  hatte  E.  v.  BebeurMB)  Pendelaoeachläge  ala  Folge 
▼on  entsprechenden  Neigungsändernngen  der  Drebachae  des  Bori- 
zontalpendels  aufgefafst  So  nahm  er  in  einem  Falle  eine  THam 
und  Senkung  des  Bodens,  also  eine  Wellenhöhe  Ton  19,4  an  an. 
Auch  Ch.  Davi8on269)  bestimmt  die  Höhe  der  Erdbebenwelle, 
welche  am  27.  April  1894  am  Darwinschen  Bifilarpendel  verzeichnet 
ward,  zu  0,5  inch.  Dieser  Deutung  der  HorizontalpendelaaBBeUäge 
tritt  A.  Schmidt  270)  mit  dem  Hinweis  darauf  entgegen,  dab  auch 
Beschleunigungen  in  der  Horizontalen,  wenn  sie  senkrecht  zur 
Richtung  des  Pendelarraes  erfolgen,  denselben  um  einen  Winkel 
ablenken  müssen,  welcher  von  der  Neigung  der  Drehachse  gegeo 
die  Vertikale  abhängig  ist. 

Das  Versagen  des  Horizontalpendela,  welches  in  Strafsburg  bei  dem  Erdball« 
vom  22   Januar  1896  konstatiert  werden  konnte  und  auch  von  J.  Milne«) 
mehrfach  bemerkt  worden  ist.  rtthrt  naeh Sehmidt daher,  daleeiehdie  SchwinguDgen 
und  die  Honzontalbeschleunigungen  gegenseitig  aufheben.  Auch  J.  Liznar^«) 
QOersieht  in  seiner  Arbeit  über  die  Wirkung  der  Erdbeben  auf  magnetische 
Vanationsapparate  den  SinfluTe  der  Bodenbeschleunigung  f  auf  die  BeschleuniguDgg 
der  Sch;vere.    In  diesem  Falle  steht  f  nicht  senkreeht  au  g,  sondern  ist  vertikal. 
l>ie  den  Magnetoraeter  beeinflussende  Schwerobeschleunigung  hat  nach  Schmidt 
den  Betrag  g  +  f,  je  nachdem  der  Boden  nach  oben  oder  nach  unten  beschleanigt 
A^-^i^^      ^  Lianar  konstant  gleich  g  ist.  Die  Störungen  des  rJsmu- 
und  bifilarmagnotometers  leitet  L  i  a  n  a  r  deswegen  aus  horiaonialen  Bodenbewegungeii 
w  ~         beiden  HauptprÖfsen.  welche  die  zerstörende  Kraft  eines  Erdbebens 
Oedingen  sind  die  Amplitude,  welche  die  Intensität  bestimmt,  und  die  Periode, 
welche  die  Qeeehwind.gkoit  der  Bewegung  angibt.    Beide  GröIiMn  Jsis«  «W» 
nicüt  unmittelbar  ermitteln.  Kennt  man  aber  den  Wert  der  Maxiaialbeechleuidiii»» 
so  kann  man  die  Periode  berechnen,  wenn  die  Amplitude  gegeben  ist.  und  um- 
gekehrt die  Amplitude  aus  der  Periode.    Zum  ersten  Mal  hat  F.  Omori-'^) 
oeim  Hino-Owari-Erdbeben  rom  21.  Oktober  1891  die  Maximalbeschlenniguaj 
5?f«?^^  oL?®^^"^*°  angerichteten  BeechSdiguigen  ermittelt  Für  Ntgoya  wtf 
dieselbe  2600  in  der  Sekunde,  die  Periode  betong  1.J  Sekunde.  War  die  Be- 

weguag  eine  eln&che  harmonleehe,  so  ist  die  Uaximalbeeeklennigung  A«=-^r- 

t^r?^^l5"*^*'  ^—^0PP«lt«  Periode,  jt— 3,14.  Daraus  ergibt  sieb  die  p8to 
n  ?w  l  '''^""^  Bodens,  d.  h.  die  doppelte  Amplitude  (2«)  zu  200initu 
uie  Wirkungen  entfernter  Erdbeben  auf  die  Magnetnadel  soU  nach  P.  M.  ösn- 


III  isL  1  22*-  —  ^        MII,  1895/96,  548.  -  I^eitrGeoph. 

272)  ^;rx\  '  .P^  38^  -  271)  Eep.  Brit.  Assoc.  1895,  91-93. - 

'         *  261-67;   3  Fig.    -    »TJ^  BSSeiam.  lt.  Ü,  m«, 


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Seitmologie. 


S95 


baldi^'*)  TOD  einer  elektromagnetischen  Welle  herrühren.  Die  Ausfdhrunffen  sind 
leider  nicht  diskutierbar,  da  kein  Beobacbtungsmateriai  zur  Stütze  der  Bebaup- 
toDg  roitgeteUt  wird. 

h  Emätmhmmgen,  Bei  der  aUgemeinen  DiBkosrion  des  um- 
fusenden  Beobachtungsmaterials  über  die  Nachbeben  bei  den  drei 
grofBeo  Brdbeben  von  Eamamoio  1889»  Hino«Owari  1891  und 
Kagoehima  1893,  deren  Ergebnis  Oh.  Davison^^^)  Iturz  mitteilt, 

hatte  F.  Omori^'^^)    eine  deutlich   ausgesprochene  tägliche  und 

jährliche  Periode  gefunden.    Dieser  Umstand  vernnlafste  Omori, 

das  für  Tokyo  und  Japan  überhaupt  gesammelte  statistische  Erd- 

bebeomaterial  auf  eine  solche  Periodizität  hin  zu  untersuchen 2*^'^). 

Die  tägliche  Periode  der  Erdbeben  ergibt  gerade  so  wie  die  der  Nachbeben  drei 
deutliche  Maxima  und  Minima.  Die  Tageszeiten,  in  denen  dieselben  auftreten, 
ibd  ftr  Ttraehiedenft  Gebiete  Tertebieden.  Wenn  man  daher  Brdbebenberiehte 
aas  mehreren  von  einander  entfernt  liegenden  seismischen  Gebieten  zusammennimmt, 
80  ist  es  möglich,  dafs  die  Perioden  nicht  hervortreten.  Ob  die  Zahl  der  Erdbeben 
bei  Nacht  gröfser  ist  als  bei  Tage,  bleibt  unentsciüeden.  Für  die  jährliche  Periode 
fidlen  die  Ifaximt  und  Mtnima  der  Naelibebett  in  Knmatooto  fast  genau  auf  dis- 
Belben  Monate  wie  die  Maxiraa  und  Miniraa  für  Japan  überhaupt.  Die  Periodizität 
spielt  nach  Omori  in  der  Frpquenz  der  Erdbeben  eine  sehr  wichtige  Rolle.  Aus 
den  Nachbeben  des  grofsen  japanischen  Erdbebens  vom  NoTember  1854  auf  der 
IiiMl  Slnkoltn  berechnet  Omori  378)  ei^e  Erdbebenfreqneni  Ton  6~6  im  Jahre. 
Ii  beruht  seiner  Ansicht  nach  nicht  auf  Zufall,  wenn  thatalchlieh  die  Frequenz 
im  Jahresmittel  für  dieses  Gebiet  4—5  beträgt.  Cb.  Davison^TS)  verbindet  mit 
dem  statistischen  Material  für  Japan  dasjenige  für  die  Philippinen  und  Italien  und 
veadet  auf  dieses  die  Methode  der  hamonischen  Analyse  an.  Da  die  abeoluta 
Erdbobenhäufigkeit  in  verschiedenen  Gebiettn  sehr  yeränderlich  ist,  so  wird  die 
mittlere  stündliche  Zahl  der  Stöfse  in  jedem  einzelnen  Fall  als  Einheit  angenommen, 
80  dafs  die  Resultate  direkt  vergleichbar  sind.  Die  Realität  der  täglichen 
SdiwulLiug  der  Erdbebenhäufigkeit  erscheint  dadarch  bewiesen,  dafs  in  der  Epoehe 
(ausgedrfiekt  in  M.O.Z.)  der  vier  ersten  harmonisehen  Komponenten  (24,  12,  8, 
6  Stunden)  für  das  ganze  Jahr  in  Tokyo  und  Manila,  und  für  das  Winter-  und 
Sommerhalbjahr  in  Tokyo  leidliche  Übereinstimmung  herrscht.  Bei  gewöhnlichen 
jMbeben  ist  in  fast  allen  Fällen  eine  tägliche  Periode  deutlich  erkennbar,  ebenso 
OK  Periode  vorbanden ,  wenn  sie  auch  weniger  ausgesprochen  ist. 

Obgleich  das  Material  für  einen  allgemeinen  Schlufs  nicht  ausreicht,  so  scheint 
doch  ein  Vergleich  der  Resultate  für  Tokyo  und  Rocca  di  Papa  zu  ergeben,  dafs 
«w  MhwSefaeren  Störungen  an  letzterem  Punkte  einer  deutlicheren  täglichen  Periode 
Mterliegen.  Bei  den  Nachbeben  ist  die  tägliche  Periode  scharf  ausgesprochen. 
Die  Ursache  der  tätlichen  Periode  der  Erdbobenhäufigkeit  sieht  Davison  nicht 
ÄitMilne  ausschliefslich  in  dem  Luftdruck  oder  der  Windgeschwindigkeit,  hält 
M  aber  nicht  Ar  nnwahrscheinlich ,  dafs  eine  Kombination  beider  PhSnomene  In 
Betracht  komme,  in  der  Weise,  dafs  die  tagliche  Periode  der  gewöhnlichen  Erd- 
beben hauptsächlich  von  derjenigen  der  Windgeschwindigkeit  herrührt  und  diejenige 
«r  Nachbeben  von  der  täglichen  Periode  des  Luftdrucks.  Für  Ligurien  findet 
E.  Oddone«>)  nnr  eine  tagliehe  Periode  angedeutet.  Die  angeblich  gröfeere 
Juiulgkttt  in  der  Naeht  ist  ebensowenig  wie  ein  Vorherrschen  der  Erdbeben  im 

BSSeism.  It.  I,  1895,  7—11.  —  «»)  Nat.  Sc.  VI,  1895,  868.  891—97.  — 

)  JCoU.  Sc.  Imp.  Un.  Japan  VII,  1894,  111—200;  16  Taf.  —  277)  Vgl.  J.  H  ana, 
ä,7jf-XU,  1895,  159  u.  160.   —  ^)  BSSeism.  lt.  II,  1896,  152—55.  — 
Fhjl.  Mag.  (5)  XLU,  1896,  2,  463—476.  —  PrÄSoc  LIX,  1896,  1,  306— 6. 
,11.*^- 8«idl,  M.d,  Museal-Y.  Krain  1895.  Bef.  ron  S.6tlnther,  N»t.  Bdach. 
«86,  ui  ^  152^  _  «0)  BSSrism.  It  H,  1896.  140—51. 


296 


Dr.  B.  Bndolph,  Die  Fortidiritto  der  Geophydk  dar  Bidiinde. 


m  oJnVl  ^^'  ^'  577-79.  BMens.  Obs.  Met.  C.  1895,  101-10?.-- 

S-^ih.  w^^'  ^'  1183-86.   BMens.  Obs.  Met.  C.  1895,  97-101  - 

ms  nia  J^l^^"^^  ^ö^ö'  113-33.  -  28*) Ebenda  iXXlU. 33-61;  iK-- 
VI  ?892/9l  ^l^'  n^f  *  T*^"  13  Fig.  -  »)  Ms«.  7  Bi»T.  80AA 

288;  pf  v^!'  f  59      60 ;  1  K.  -  287)  OB  OXXI,  1895,  2,  434  u.  435. 

flMM 1®^^  Nr.  10,  52-77.  -  28»)  äIRAc.  Äg.  XH-  l^^* 

G  ?t  \f^?!*  T.  """^  Nat.  1894.  Prc.-Vb.  X,  135  u.  136.  -  29i)  B.r. 

293/ F^fl.^^l^'  46;  8  Pfg.  —  292)  Ebenda  I,  1894, 

2«  BSgLi'u  '^I^^*'  ^^2-1^5  24-31.    Vgl.  Anm.  Nr.  m  - 

1895  l7iÜit  ^^"'J^^*'  19-22.  -  «6)  EI.  Lomb.  Sc  L.  Eend.  (2)  XXVIII. 


Herbst  erkennbar.  F.  de  Montessue  de  Ballorc28i)  „acht  lUo  lehr 
Wtgtia  Vertttcb,  nach  historischen  und  seismologischen  Nachrichten  sowie  nact 

Unter  Seismizität  dnes  Gebiet«  ventebt  P.  deMootesBii 
de  Ballore'äSä)  die  Häufigkeit  einer  beBtimmten  ErdbebeomteiMitü 
Durch  statistische  UntersacbuDgen  über  das  Auftreten  von  Eidbeb« 
will  derselbe  einer  Reihe  von  Gesetzmafeigkeiten  über  das  VerhBltois 

der  Erdbeben  zum  Bodenrelief  auf  die  Spur  gekommen  sein,  die  sidi 
teilweise  von  selber  verstehen  und  längst  bekannt  sind  283).  Die  i 
Aufstellung  solcher  allgemeinen  Gesetze  war  aber  erst  mö^,  nach-  ( 
dem  die  Seismizität  der  einzelnen  Länder  ermittelt  worden  war.  Vi« 
für  die  andern  erdbebenreichen  Länder,  so  hat  F.  de  MonteBSUi 
de  B allere  284)  ^iese  Arbeit  jetzt  auch  für  Italien,  die  Britiachen 
Inseln  nebst  den  Kolonien  285)  und  Mexiko  286)  durchgeführt.  ' 

A  i>**,'i  ^^^o^Tx**"  Ermittelungen  der  japanischen  SUtionen  hat  de  MontessuB  ; 
d  e  B  a  1 1  o  r  e  287)  die  mittlere  Ord/ie  der  SehüUerßäche  bereehnei  Für  Norwegen  J 
beschreibt  H.  Re  u  s  eh  288)  die  Awdehnung  der  Schtitterfläche  der  bedeutenden 
V  V   -f!*  ^^^^^  ^^^^^^  veröffentlichten  Karte  der  relativen  Häufigkeit  ond 

aJlStwoito.^*' in  Italien  gibt  T.  Taramelii289)  j^tat  die  erkläreadei 

Um  den  seismiscbeo  Zustand  eines  Gebietes  kennen  zu  lernen, 
wendet  M.  Baratta^^  eine  rein  topographische  Methode  an,  indem 
er  fSr  jeden  Stols  das  Gebiet  der  st&rksten  ErBobüttsruDg  bM, 
aus  welchem  aicb  das  seismisehe  Zentrum  bestimmen  I&fiit 

Auf  diese  Weise  gelingt  e«  ihn,  diejenigen  Erdbeben  sn  identilUiswn,  vdcie 
gleichen  Charakter  an  sich  tragen,  und  die  einzelnen  Stofszentren  zu  lokalisieren, 
ir*'*  «M^**  ^^^^^  Arbeit  bisher  ausgeführt  für  Calabria  ultra  29i),  CapitanaU^), 
PavieMö)/^*  ^«»»«na  nad  die  Marken2M),  sowie   eDdiich   den  Apennin  m 

Auf  Grund  der  bisher  gebr&uohliohen  Methoden  die  Tiefe  eioei 
Brd beben herdes  auoh  nur  angenähert  xu  bestimmen,  erklÄrt  ö. 
Maas2d6)  für  unm8glioh,hauptsäobUch  wefl  dasGesets  der  Geschwind«- 
keitaabnahme  der  Erdbebenwellen  mit  der  Tiefe  unbekannt  iei 

Eine  für  die  Seismologie  intereesante  Beobaehtung  teüt  F.  Ber- 
teil i  297)  Manuskript  yom  Anfang  des  17.  Jtbf 
nunderts  mit. 

Bei  den  schwachen  Erdbebenstofsen  im  Anfang  des  Januars  1605  verriet  die 
„Jforretta  genannte  Thermalquelle  eine  aufsergewöhnliche  Zunahme  der  Ten- 
pwwnr  und  Wassermenge.  AnffUlend  ist  an  dieser  auch  sonst  häufig  ^— ^ 


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äeismologie. 


297 


Tbatsacbe  nur  der  ümttand,  dftfs  dfe  Veränderung  schon  naeh  einigen  ganz 
lehwachen  Stöben  eintrat.  Berteiii  rauchte  den  Vorgang  auf  eine  plötzliche  und 
Btarke  Zunabmo  dor  Spannung  der  in  dem  unterirdischen  Reservoir  enthaltenen 
Oase  und  Dämpfe  zurückführen.  Er  denkt  sich,  dafs  entweder  zwischen  einem 
über  dem  Tbermalwaeser  gelegenen  Raum  und  einem  tieferen  und  höher  tempe- 
rierten sich  seitveilig  infolge  einer  in  dieser  Höhlung  stattfindenden  Explosion  eine 
VerbindüDg  herstellt  oder  dafs  infolge  einer  unterirdischen  Senkung  in  dem  höher 
gelegenen  Raum  allein  eine  plötzliche  Verringerung  in  dem  FassungSTermÖgen 
Tielleicht  durch  teilweisen  Verscblufs  desselben  eintritt. 

Dem  schon  wiederholt  ausgesprochenen  Wunsche,  durch  Wieder- 
holung der  Präzisionsnivellements  auf  einzelnen  Linien  nachzuweisen, 
ob  Niveau  Veränderungen  und  Lageverschiebungen  von 
PonktoD  der  BSrdoberfläcbe  im  Laufe  der  Zeit  eingetreten  sind^  ist  zum 
enteil  Male  Fr.  Lehrl^)  mit  Beziehung  auf  die  Agramer  Erd- 
bebenperiode Vom  November  1880  bis  1884  ia  einer  aUen  berechtigten 
Aneprfichen  entspreohenden  Weise  gerecht  geworden.  Ein  über  alle 
Zweifel  erhabenee  Ergebnia  konnte  aber  bei  der  Lage  der  Dinge 
nicht  erreicht  werden. 

A.  We ix  1er 299)  ist  durch  seine  Untersuchungen  Aber  die  Wirkungen  des 
Agramer  Erdbebens  auf  die  in  und  zunächst  um  Agrara  gelegenen  trigonometrischen 
Punkte  dazu  geführt,  die  absolute  Unyeränderlichkeit  der  trigonometrischen  Fix- 
pinkte  irihrend  langer  Zeitrinme  sowohl  hinsiebtlieh  der  Lage  wie  der  H5he  la 
benreifeln.  Dagegen  ist  Ton  J.  J.  A.  Mull  er  300)  mit  Sicherheit  naohgewiesen, 
dafs  in  der  Residoritschaft  Tapanoeli,  Sumatra,  infolge  des  Erdbebens  vom  17.  Mai 
1892  eine  Verschiebung  einiger  Triangulationspfeiler  stattgefunden  hat.  Beim 
Brdbeben  vom  SS.  Härs  1 894  bildeten  sich  am  Strande  der  Qarganischen  Halbinsel 
khiM  trichterförmige  Vertiefungen,  die  in  Reihen  angeordnet  waren.  C.  Bassanl  ^^^) 
fShrte  ihre  Bildung  auf  unterirdische  Hohlräume  zurück,  in  ■welche  der  Sand  nach 
dem  Binbruch  der  Decke  stürzte.  Die  Arbeiten  von  F.deMontesaus  de  Bailore  302) 
UdTk.  Tnmbnll«»*)  über  die  Wirkung  der  Erdbeben  auf  Gebäude  sind  rein 
kompflatorieeb. 

Cb.  V.  Zenger^)  setzt  seine  BemUbungen  fort,  die  Ab- 
hingigkeit  der  seismischen  Ersoheinangen  von  kosmischen  Vorgängen 
dtrzatbun. 

G.  BassaniSM)  Beobaehtnng  gemteht  haben,  dafs  eich  im  Gebiete 

rund  um  das  Epizentrum  stets  ein  eigenartiger  nebeliger  Zustand  in  der  Atrao- 
spliäre  geltend  macht ;  trotzdem  ist  die  Luft  trocken  und  durchsichtig.  In  Zeiten 
•Btuaisditr  Ruhe  ist  von  diesem  Zuälunde  keine  Spur  zu  bemerken.  Je  nach  der 
i?"^^^  des  Stofses  und  der  Entfernung  des  Bpisentrmns  Tom  Beobachtungsort 
soll  dieser  Zustand  schon  einen,  ja  sogar  zwei  Tage  ror  dem  Eintreffen  des  Erd- 
bebens bemerkbar  sein,  so  dafs  man,  wenn  man  sich  darauf  Tersteht,  Erdbeben 
Vfltbaisagai  kSnnte. 

•  A.  Cancani305)  diskutiert  uoch  einmal  alle  Fälle,  in  denen  vom 
Verhalten  der  Tiere  bei  Erdbeben  die  Kede  ist,  und  folgert,  dab 

*»)  MMil.-geogr.  Inst.  XV,  1896,  47—118;  1  K.  1:200000.  PM  1897, 
LB  82\  -  299)  Ebenda  S.  119-202;  7  K.  PM  1897,  LB  82\  —  ^)  VhKAk. 
'»«■1896,  I.Sekt.  lU,  Nr.  2;  26  S.,  1  K.  1:400000,  2  Taf.  Vgl.  PM  1895, 
»7  «  98,  u.  Th.  Delpart,  Nat.  LH,  1895,  1S9  n.  180;  2  Hg.  —  »i)  BMena. 

»•Met.  lt.  (2)  XIV,  1894,  164-66;  2  Fig.  —  3^2)  BMens.  Obs.  Met.  C.  1896, 
37--44.  -  302a)         ^^^j^  jg95^  763-73.  —  303)  CR  CXX, 

mV^V*'  **0— 52.  1133-34.  1186—87.  1377.    Ass.  Franc.  Av.  Sc.  XXIII,  1894, 

—  ao4,  BMene.  8.  Met.  It  («)  XU,  1898,  119-24. 

188-92;    XIH,  1893,  4—8.  19-25.  36—40.  86-88.  98—104. 
"6-21.  133—35.  -  305)  ijssism.  lt.  II,  1896,  66—74. 

Gwgr.  Jahrbuch  XX,  20 


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298 


Dr.  E.  Rudolph,  Die  Fortschritte  der  Geophysik  der  Erdrinde. 


die  Tiere  sehr  häufig  früher  als  die  Menachen  das  HenmulMii  im 

Erdbeben  verspüren ,  dafs  sie  dagegen  selten  den  Stob  donh  ihr 
Verhalten  ankündigen ,  wenn  sie  noh  in  der  epiientialen  Fliobe 

befinden. 

Unter  dem  Titel  „Seismographische  Kleinigkeit"  gibt  G.  Ger- 

land^^ß)  eine  Berichtigung  der  in  vielen  seismologischen  Werken 

verbreiteten  Abbildung  des  Jupitertempeis  an  der  Nordseite  des 

pompejanischen  Forums. 

Die  bisher  unwidersprochen  gebliebene  Annahme,  dais  es  sich  hierbei  um  die 
Darstellung  eines  EinitDrses  beim  Erdbeben  Tom  Jthre  68  n.  Chr.  handle,  iit 

nach  der  übereinstimmenden  Aussage  zweier  hervorragenden  Archäologen  hUA; 
es  ist  Tielmehr  darin  der  ungeschickte  Versuch  einer  perspektivischen  DanteUoiii 
wa  eehen. 

2.  Zur  Frage  der  submarinen  Erdbeben  hat  der  Bericht' 
entatter  E.  Badolph^o^)  dnen  weiteren  Beitrag  geliefert,  watdMr 
die  experimentelle  Seite  des  aubmarinen  aeiimiBohen  PhiDooeDi 
behandelt. 

Naoh  einer  eingehenden  Kritik  Tim  fiertellis  Beobachtungen  über  die  W^u^ 
kung  submariner  Explosionen  werden  an  der  Hand  des  ausführlichen  Beriebti, 
welchen  Abbot  über  die  zahlreichen  Minensprengungen  in  Nordamerika  erstattet 
hat,  die  Safserlieh  wtiiTBehmbaTeii  WirknngeD  nntenedeeher  ExplMiensn  dargelegt. 

Zum  besseren  Verständnis  der  mit  den  submarinen  Minensprengungen  verknüpften 
Vorgänge  werden  schliefslich  das  Wesen  der  Explosionen  und  die  djfnami««keB 
Wirkungen  im  Innern  der  Wassermasse  erörtert. 

3.  M.  Maury^^)  sieht  die  Ursache  der  Erdbeben  in  der 
explosiven  Kraft  grolser  Mengen  überhitzten  Dampfes.  Der  Unto^ 
aohied  swiachen  Vulkanen  nnd  Brdbeben  besteht  demnaoh  nnr  dariii, 
dals  bei  ersteren  bereits  ein  Kanal  Torhanden  is^  der  snr  Erdo1w^ 
fläohe  führt,  während  ein  eoloher  bei  Erdbeben  fehlt 

Für  J.  L,  LobleySOO)  reicht  die  Annahme  der  Schrumpfung  der  Erde  dorcli 
Abkühlung  für  die  Erklärung  der  seismischen  Erscheinungen  nicht  aus;  er  wewt 
darauf  hin,  dafs  chemische  Vorgänge  an  getrennten  und  isolierten  Herden  in  bIhWK 
Tiefe  yielea  besser  erUireo  kSnnteii.  Die  Ansieht  von  L.  de  Longrai re»^ 
nach  welcher  alle  Erdbeben  die  Folge  von  oberflächlichen  AbrutschuDgen  wl 
sollen,  ist  einfach  nicht  diskutierbar.  Es  ist  zu  bedauern,  dafs  di«"^^«-!^^'*.*! 
aeheint,  eine  grtfibere  Verbreitung  gefunden  hat»«).  M.  J.  Berg eroi"^  »«« 
die  Anschauungen  von  de  Iiongraire  zurück  und  stellt  sich  seinerseits  ftw  «* 
Standpunkt  ron  de  Lapparent.  Im  Anschlufs  an  die  Arbeit  von  de  I^PP""^' 
behauptet  ein  ungenannter  Verfasser  ^^^)t  dafs  die  Erschütterung  der  BrdobealM'J 
bei  Erdbeben  eine  instantane  sei,  die  PortpflaBSUBgegeschwindigkeit  *j*  *JJ 
unendliche.  Die  Ursache  solcher  Erschütterungen  knum-  nicht  im  InnomdefMJ« 
liegen,  sondern  müsse  eine  äufaere  sein ;  welcher  Art  dieselbe  ist,  sollen  wir  «piW» 
•ifahren.  In  sehr  einfacher  und  klarer  Form  legt  T.  Berteiii«*)  dw 
Phänomen  dar.  Eine  neue  Klassifikation  der  Erdbeben  schlägt  Lancaster  ; 
vor;  sie  gründet  sieh  auf  das  Verhalten  der  Magnetometer  den  StSisen  gegenaD«r. 

»)  BeitrGeoph.  III,  1896,  215  u.  216.  —  «W)  Ebenda  S.  873— »«i 

8  Fig.  _  808)  pr.  and  Tr.  Nov.  Scot.  1.  Nat.  Sc.  VII,  1889/90  (1890), 

^  ßep.  Brit.  Ass.  1894.  Tr.  649  u.  650.  -  ^i")  M6m.  et  CRTrav.  S.  des  iDg^meun 

Oir.  de  France  1894;  94  S.    PM  1895,  LB  G29»  u.  629»».  —        B^ens  . 

Met.  Centr.  1895,  45  u.4e.  59  u.  60.  140  n.  141.  —  »»)  8.  Anm-  f/;',,^^., 

1896,  LB  G30.  —  313)  BMens.  Obs.  Met.  Centr.  1895,  150-58.  -  ' ,7 

considerazioni  sul  terremoto.  Florena  1896.  43  8.  PM  1896,  LB  42.  - 

ö.  Met  It  (8)  XYI,  1896,  186. 


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uiyiu.  (Google 


Seisnologie. 


29» 


Hl  werden  unterschieden:  1)  vulkanische  Erdbeben,  die  von  chemischen  Aktionen 
berrfihren«  Dieselben  erzeugen  elektromagnetische  Ströme,  welche  Störungen  der 
Magnetudtl  bedingen;  2}  machiDitolw  lEMVeben,  welche  t«f  die  Magnet(MBtter 
kitee  Wirkug  aoifibeii. 

i.  Binseld arstellangen  von  bedeutenderen  Erdbeben  sind 
wieder  in  solcher  Anzahl  und  solchem  ümfaoge  erschieoeny  dafs  eine 
AoBwahl  getroffen  werden  moie.  Nur  die  wichtigsten  Abhand- 
lungen können  oingebender  besprochen  werden,  bei  allen  anderen 
mufs  eine  kurze  Bemerkung  genügen.  loh  fange  die  Übersicht»  wie 
billig,  mit  Italien  an. 

Die  beiden  grofsen  Erdbeben,  welche  am  7.  Juni  und  21.  August  das  Gebiet 
▼en  Terena  hefmenehten,  bringt  A.  Oeiran'i^  vit  den  gleichzeitigen  anderen 

•eismischen  und  vulkanischen  Vorgängen  Italiens  in  Verbindung.  Da  das  erstere 
nr  Zeit  einer  barometrischen  Depression  erfolgte)  während  gleichseitig  der  Mond 
in  «ine  neue  Phase  eintrat,  so  sollen  die  aefsmladien  PhSnomene  eine  Folge  hinerer 
Ud  änrserer  Kräfte  sein.  Als  eine  Wiederholung  dieses  Erdbebens  vom  7.  Juni 
rieht  M.  R ara tta'^'öa)  dasjenif^e  vom  9.  Februar  1894  an.  A.  Goiran^i?^  und 
F.  Bettoni^^)  beschreiben  das  Erdbeben  vom  5.  Januar  1892,  welches  an  der 
Sfididte  des  Gnrdaseca  das  8eblet  von  Bresela  und  Verona  enehfitterte.  Da«  Brd> 
beben  vom  27.  November  1894  im  Gebiet  von  Cremona  und  Brescia  trug  denselben 
Charakter  an  sich  wie  dasjenige  vom  12.  Mai  1802,  dessen  Epizentrum  bei  Soncino 
lag.  tf.  BarattaSl*)  stellt  alle  Nachrichten  über  dassdbo  nnd  einige  frOhere 
derselben  Region  zusammen.  Das  schwache  Erdbeben  Tom  17.  Oktober  1894  iin 
Gebiete  von  Voghera,  bemerkenswert  durch  die  geringe  Ausdehnung  seiner 
SchQtterfläche,  gehört  nach  M.  Baratta^)  zu  den  sporadischen  Stöfsen,  welche 
fast  taglieh  in  irgend  einem  Teile  der  italienisehen  Halbinsel  auftreten.  Zahlreiche 
Erdatöfse  leichterer  Art  in  der  zweiten  Hälfte  des  August  1805  in  der  Umgebung 
TOD  Fiaerolo  verzeichnet  Q.  Ugonino^^).  Das  Erdbeben  vom  5.  März  1894 
IB)  Sttdende  des  Seee  Ton  Lecco  ist  nach  M.  Baratta^^)  em  rein  tektonisehes 
md  erfolgte  auf  einer  der  Bruchlinien,  welche  den  Gebirgszug  der  Qrigna  durch- 
•rtscn.  Nachtraglich  mag  hier  noch  auf  eine  Abhandlung  von  AI.  Kalecsinsky^sS) 
Cb«r  das  lignrische  Erdbeben  vom  23.  Februar  1887  aufmerksam  gemacht  werden. 
Dm  grofse  Florenttner  Erdbeben  Tom  18.  Hai  1895  bat  eine  Reihe  Ton  Arbeiten 
hervorgerufen.  Eei  dem  fast  vollständigen  Mangel  an  seismoraetrischen  Aufzeich- 
nungen (nur  Ö.  Berte  Iii  324)  hat  auf  seinem  Observatorium  zu  Varlongo  bei 
Rsnos  mit  einem  einfachen  Seismographen  Ceccbi  ein  Diagramm,  erhalten)  Ist  man 
suf  die  alte  Methode  angewiesen ,  die  seismischen  Elemente  aus  den  an  Baulich- 
keiten angestellten  Beschädigungen  abzuleiten.  Dieser  Aufgabe  hat  sich  C.BassaniSSS) 
QSteisogen.  In  einer  hochinteressanten,  fast  möchte  man  sagen  fesselnden  Ab- 
handlung whrd  er  derselben  gereeht.  Leider  liegt  sefaie  Hittenung  in  diesem 
Augenblick,  wo  der  Bericht  abgeschloesen  wird,  noch  nicht  vollständig  vor,  so 
dalä  oiue  Beurteilung  derselben  auf  den  aichsten  Bericht  verschoben  werden  mnfs. 
Mach  einem  Torl&ii^eii  Bericht  yon  P.  G.  Giovannozai,  P.  E.  Yinassa 
aeRegny  und  V.  Pimp in  e  111326)  war  die  erste  vertikale  Bewegung  von  einer 
aorizontalen  Komponente  in  der  Richtung  S — N  begleitet,  darauf  folgte  unmittelbar 
Jjtt  solche  von  OSO— W NW.  Die  Intensität  erreichte  in  der  Umgegend  von 
8W,  S,  80  den  Grad  IX,  in  Florens  selber  den  Grad  VlIL  Die 

BMeQS.8.  Uet.  It.  (2)  XI,  1891,  168  u.  169,  178—80;  Xli,  1892,  5-7. 
86.  58—55.  —  W»)  Attl  SToee.  Se.  Nat.  IX,  1896,  Pro.-7b.  886—80.  — 

*2**Men8.  S.  Met.  It.  (2)  XII,  1892,  58—60.  —  3i8)  Ebenda  S.  00-62.  — 
ASTosc.  Sc.  Nat.  X,  1896,  Prc.-Vb.  47—55.  —  320)  RiLomb.  So.  L.  (2)  1896, 
»id.  XXVIII,  178-93.  —  ai)  BMens.  S.  Met.  lt.  (2)  XVI,  1896,  86  u.  27.  — 
^  BSSism.  It  1,  1895,  18—86.  ~  »)  FK  F51dtani  K8al8ny  XYIII,  1888, 
gJ-SlS;  2  Taf.  —  324)  BMens.  S.  Met.  It.  (2)  XV,  1895,  16  u.  16;  1  Taf.  — 
Bbenda  XV,  1895,  4-7.  25—32. 41—52. 63-70;  XVI,  1896,  12-22.  35-52. 
^2-88.  108-24;  XVU,  1897,  1-7.  17—84.  38—4»;  8  Taf.  —  »)  AttiSTosc. 
8«.  Nat  IX,  1895,  Prc-Vb.  268-79, 

80* 


Digiii^cü  üy  Google 


i 


800         Dr.  £.  Rudolph,  Die  Fortsehritte  der  Geophysik  der  Erdrinde. 

•j^entrale  Fläche  hat  die  Gestalt  einer  Ellipse  mit  einer  grorsen  Achse  von  14  km 
SW — NO  und  einer  kleinen  Yon  ca.  8  km.  Das  Epizentrum  lap  wahrscheinlich 
nahe  bei  Percussina.  Die  geringe  Ausdehnung  der  Scbiitteriiäche,  die  schnelle 
Abnahme  der  Intensität  in  geringer  Entfernung  von  derselben,  di«  nnmittalbin 
Aufeinanderfolge  von  Pchall  iiTid  Stöfs  lassen  darauf  schliefson,  dafs  das  Zentrum 
in  nicht  grofsor  Tiefe  lag.  Ala  Ursache  irird  eine  Explosion  Ton  Schwefelwuwi* 
Stoff  angesehen,  auf  dessen  yorhftiideiisdin  die  Sehwefelqnellen  im  EpbsntnuBUl 
die  Serpentinmassen  deuten,  welehe  eehweflige  Metalle  liefern.  Bei  dieser  Aaaabms 
bleibt  freilicL  unerklärlich,  warum  perade  in  so  langen  Zwischenränmen  die 
Explosionen  erfolgen  und  wie  sie  Uberhaupt  möglich  sind.  Am  meisten  Ähnlich- 
keit haben  mit  dieiem  Brdbeben  neeh  M.  BtrattaVO  disjenigsii  von  14.  Ko- 
vember  1887  und  11.  September  1812.  Nach  zahlreichen  andern  Angaben  hat 
M.  Baratta^)  die  isoseisten  Zonen  ausgeschieden.  Den  Zeitpunkt  des  ersteD 
Stofses  konnte  A.  Abetti^^  mit  aller  nnr  wünschenswerten  Genauigkeit  an 
einer  astronomischen  Uhr  fixieren.  Die  JBrdbebenetöfsu  vom  27.  Febraar  1893 
hatten  nach  G.  V  icentini^so)  jj^r  Zentrum  swisehen  Siena,  Vagliagli  und  Broüo. 
Am  4.  September  1885  wurde  ein  grofser  Teil  Ton  Toscana  und  der  Romagni 
durch  ein  Erdbeben  betroffen,  dessen  Epizentmn  in  der  NKhe  Ton  Vulessdk  M 
Portico  lag.  Eine  benachbarte  sogenannte  brennende  Quelle  zeigte  hohe  Flammen, 
so  dafs  G.  Trabucco33i)  jje  Ursache  dieses  Bebens  in  einer  starken  Gsseatwiek«* 
lung  aus  dem  Boden  sucht.  Infolge  zahlreicher  Nachrichten  über  du  rBniiils 
Erdbeben  Tom  1.  November  1895  konnte  P.  Taccbini332)  mtiifeif  isoiciite 
Zonen  ausBcheiden.  Nach  M.  S.  de  Kossi^^)  soll  die  Erschütterung  von  eintm 
erloschenen  Vulkan  in  Latium,  dem  Hügel  der  Cecchignolo,  ausgegangen  sein. 
Ob  die  BrsehUttemn^,  welehe  an  demselben  Ttge  in  Nyon  am  Genftisei  vfiljjj 
wurde,  mit  dorn  römischen  Erdbeben  in  Verbindung  steht,  wie  L,  Qauthier  ) 
will,  ist  doch  sehr  fraglich.  Das  Erdbeben  von  Velletri  am  22.  Janoar  189!, 
welches  M.  S.  de  EoasiSSS)  und  lg.  Galli836)  behandeln,  hat  nach  T.  Bsr- 
teinnr)  tneh  anf  meteorologisehe  Regietrierapiiarate  seine  Wirkung  ansgeObt. 
Die  zahlreichen  Erdbeben  der  italienischen  Küste  des  Adriatischnn  Meeres  und 
besondera  des  Monte  Gargano  leitet  G.  del  V  iscioSSS)  yon  einem  unterseeiscbeQ 
•oismisehen  Zentrum  im  N  der  Garganiteben  Halbinsel  her.  Das  Brdbebss  toi 
Viggianello,  Basflieat«,  anf  dem  Isthmus  zwischen  dem  Golf  von  Tarent  und  dem 
von  T'olifastro,  welches  am  28.  Mai  1894  statthatte,  ist  nach  M.  ' 
ein  reiü  tektonisches  und  steht  zu  den  Brüchen  am  Nordabhangs  des  H. 
in  engster  Betfehnng.  Das  am  W.  Jmn  1898  in  Keapsl  verspürte  ErdbebeD 
ist  besonders  interessant  durch  die  ganz  verschiedene  Intensität,  welche  es  je  naeü 
der  ßeschatfenheit  des  Bodens  oifenbarte.  Ohne  von  der  weiteren  Verbrdtmg 
doMelben  eine  Kenntnis  zu  haben,  vermutete  G.  Merealli«*')  sofort,  dsB  «• 
sich  um  ein  lukanisches  Beben  handle.  Das  calabriscbe  Erdbeben  vom  16  »o* 
vember  1894  ist  nach  M.  BarattaWi)  nur  eine  Wiederholung  des  grofsen  StoW» 
vom  Februar  1783.  Beide  gehen  von  Verwerfungen  aus,  auf  denen  *! 
Zentrum  wiederholt  Teraehoben  hat.  Die  beiden  Erdbebenstöfse  vom  ?• 
8.  August  1804,  welche  den  Süd-  und  Ostabhanj?  des  Ätna  erschütterten,  *«« 
rein  vulkanischen  Draprungs.  A.  Riocö^ia)  betont  besonders  die  schneUsj^ 
nähme  in  der  Intsnsitit  vom  Epizentrum  aus  nach  der  Peripherie  der  nir  WMP 
Kilometer  im  Durchmeseer  betragenden  Schtitterfläche  hin.  Im  Anschlnte  an 
schreckliche  Erdbeben  yon  1693  ,  welehes  Catania  in  Trümmer  '^ß^*»  J^*J 
C.  Sc.  Patti3*3)  die  Zentren  feateulegen,  von  denen  die  Erschütterungen  SttPn» 

327)  BSSism.  It.  1,  1895,  148—47.  —  ^)  Ebenda,  Beilage  S.  ^l*-"* 
M»)  BSSm.  lt.  1,  1895,  138—42.  —  SSO)  aRAc.  Fisiocr.  (4)  V,  1893, 

BSGeol.  It.  XIY,  1896,  284-286.  —  ^  ABAe.  Line.  (5),  1896,  Bend  l  • 
Fis.,  Mat.  e  Nat.  IV,  2,  221-23.  —  333)  aAc.  Pont.  NLioc.  XLIX,  1896, 
33*)  Arch.  Sc.  Ph.  Nat.  (4)  I,  1896,  178  u.  179.  -  335)  BMens.  S.  Met.     (J?  f  ' ' 
1892,  62.  ~  886)  Ebenda  S.  78  u.  79.  —  837)  Ebenda  S.  79  u.  80.  ° 
XIV,  1894,  129-32.  -  8»)  BSSism.  It.  I,  1895,  82-88;  1  Fig.  '  f 
S.  Met.  It.  (2)  XIII.  1893,  65  u.  66.   -   3*1)  Riv.  G.  lt.  II,  lö^^'/Ll, 
i?»-**.  -  ^)  BMena.  S.  Met.  It.  (2)  XIV,  1894,  146-48.  -  A»*«- 
Gioeilia  Be.  Nat.  (4)  IX,  1898.  Harn.  XVI,  8i  S.;  1  K; 


SeinDologie, 


801 


«usgeheD.  Ei  lassen  sich  drei  solcher  Hauptzentren  unteracbeiden,  Ton  denen  ein» 
im  80  der  Intel,  im  Val  di  Noto  liegt;  der  ganie  Wetten  Siefliens  etelit  miter 

dam  Einflafs  des  seismischen  Zentrumt  im  Val  di  Mazzara,  ein  drittes  scheint 
vor  der  Nordostecke  der  Insel  nahe  bei  den  Aolischen  Inseln  zu  liegen.  Alle  drei 
sud  untereinander  uud  von  dem  des  Ätna  unabhängig.  £s  scheint  ferner  die 
•aimitehe  Tbitigkdt  swiaehen  dieten  drei  Zentren  in  einer  bestimmten  Reihenfolge 
ibliwechscin.  An  der  Hand  einer  Sammlung  von  offiziellen  Rerichten  über  das 
grobe  Erdbeben  von  Cagli  am  3.  Juni  1781  konnte  M.  Baratta^)  die  laoseiaten 
dindben  entwerfen.  Die  Zone  dea  Bpisentmm«  mit  elliptischer  Oettalt  lag  am 
Nordfufse  des  M.  Nerone.  Das  Epizentrum  dea  Bebens  von  Rimini  am  14.  April 
1S72  lag  im  Meer,  wie  M.  B  aratta^*^)  auf  Grund  alter,  zum  Teil  ungedruckter  Doku- 
■ente  bestimmen  konnte.  Aus  historischen  Nachrichten,  welche  Uaratta^)  über 
dn  Erdbeben  ron  Benevent  am  14.  Wbn  1708  genmmelt  hit,  wgibt  eieli,  (büa 
die  SchQtterflHche  desselben  fast  die  glolehe  GrSÜM  und  Lftge  hatte  wie  die 
groiiMn  Beben  von  1688  und  1885. 

Th.  8knphotS«7)  bringt  in  leinem  grolbtn  Beriehte  über  die  beiden  Brd" 
beb«  in  Lokris  vom  20.  nnd  27.  April  1894  unwiderlegliche  Beweise  dafür  vor, 
dafs  d^e  grofse  Spalte  von  Atalanti  (Skuphos  schläfst  den  Namen  „Lokrischer 
Bruch ^'  vor)  eine  wirkliche  Verwerfung  ist  und  nicht  biofs  durch  eine  Abrutschung 
«Dtrtand«  itt,  wie  MitaopnloiS'B)  wollte.  Sknphoa  hat  an  deraelben  towohl 
fin?  vertikale  wie  horizontal i"»  Verschiebung  nachgewiesen.  G.  A  ga  ni  en  non  6^*0) 
beschreibt  das  Erdbeben  rem  13.  und  14.  Mai  1895,  dessen  Epizentrum  bei 
niramythia,  8W  von  Janina,  lag,  soweit  es  bei  den  wenigen  nnd  noch  dasn  tebr  nn- 
zumlässigen  Angihen  zu  bestimmen  möglich  ist.  Eine  zusammenfassende  Darstellung 
des  Erdbebens  von  Konstantinopel  am  10.  Juli  1894  gehen  D.  E  g  i  n  i  t  i  s  35i))  und 
Ch. Da?i8oa^^).  Ein  ungenannter  Professor  der  Naturwissenschaften^^)  in  ivon- 
stsDtinopel  eieht  in  dietem  Brdbeben  den  Vorboten  einer  mlkanitchen  Brnption. 
K.  Mitzopulos  beschreibt  die  Erschatterung  dea  mäandriaehen  Flulegebiete 
«m  19.  August  1895,  bei  welcher  Aidin  seratört  wurde. 

Du  Laibaeber  Brdbeben  Tom  14.  nnd  15.  April  1896  hat  naeh  A.  Belar>N) 
ganz  denselben  Charakter  wie  die  letzten  grofsen  Beben  VOB  Belluno  1873  und 
Agram  1880.  F  E.  Suefs^Sö)  geht  bei  seinen  Untersuchungen  über  dieses  Erd- 
beben von  den  an  Baulichkeiten  beobachteten  Beschädigungen  aus.  Alles  deutet 
iuwtf  daft  die  Bnehttttemng  dnreh  eine  forteelureitende  tranereraale  Wellen- 
bewegüng  hervorgerufen  worden  ist.  Die  Bewegung  schritt  55"  gegen  NNW  Yor 
und  kam  aus  südlicher  Richtung.  6.  Maas ^)  stellt  das  Erdbeben  in  die  Kategorie 
<|«r  Bidokationabi^ben:  ein  Gedanke,  der  durch  die  sahlreichen  groften  Storungs- 
linien  der  tüdSetlichen  Alpen  nahegelegt  wird.  Durch  Vergleich  mit  fräheren  Beben 
10  dem  periadriatischen  SchüttHrgebiete  hält  Maas  sich  ferner  für  berechtigt, 
^elbe  als  ein  longitudinales  oder  im  Hinblick  auf  das  Bruchgebiet  des  Adria- 
tischen  Meeres  alt  ein  peripherieehee  ansnspreehen.  In  Italien  reichten  die 
«eismischen  Wellen  nach  M.  R  ar  at  ta  3-^''')  bis  räch  Alessandria  und  Spoleto. 
Au  den  Aufzeichnungen  der  Seismometer  auf  der  Station  Hohenheim  bei  Stuttgart 
isUieftt  Uaek«»),  dafa  die  Stoftriehtnng  annähernd  S—V  war.  Die  Ablenknng 
Ms  der  SO-Richtung  mag  sich  durch  das  Alpenmassiv  erklären.  Unter  den  Erd- 
bebenkatastrophen der  letzten  Zeit  bespricht  Fr.  Toula^^^  besonders  ausführlich 
diejenige  von  Laibach,  über  deren  Wirkungen  er  eigene  Beobachtungen  angestellt 

^)  Mem.  S.  G.  It.  V,  1895,  363—83;  1  K.  1  :  300000.  —  ^)  Riv.  G.  It.  I, 
1894,  494-501.  —  846)  ßSSiam.  It.  II,  1896,  85—95.  —  347)  zGsE  XXIX, 
If^^'  409-74;  1  K.   PM  1896,  LB  459.  —  «8)  Vgl.  PM  1896,  LB  491.  — 

BSSism.  It.  I,  1895,  121—30.  —  ^  AnnGöogr.  IV,  1895,  151—65;  mit  Abb. 
i'M  1895,  LB  718.  —  36i)  Nat.  Sc.  VIII,  1896,  27—33;  2  Fig.  —  SM)  RMent. 
»■  Metlt.  (2)  XIV,  1894,  132—35;  1  K.  —  PM  1895,  266—68.  — 
«*)  MNaturw.  V.  Wien  1896.  40  8.  Naeh  Eef.  t.  Braneo,  Nat.  Rdsch.  1896, 
460.-  555)  VhQeolRA  1895,  198—207;  1896,  90  u.  91.  —  ^)  GZ  I,  1895, 
W7-.97 ;  1  K.  —  367)  jjssi«n.  lt.  I,  1896,  98—100.  —  »»)  Ber.  Va.  Oberrh.  Qeol. 
;  XXV  III,  1895^  18—21;  2  Big.  Vgl.  Ann.  Nr.  210.  —  «»)  Sehr.  V,  Verbr. 
Naturw.  Kennt.  XXXV,  1895,  371—456;  6  Taf.,  8  Abb.  PM  1896,  LB  886.  — 
^°8«a.  u.  Arohit.  Y.  XLVll,  609—16.  621—26;  10  Abb.  u.  Eig. 


802         Dr.  £.  Bndolph,  Die  Forttoliritte  der  Oeephysik  der  Erdrind«. 

liat.  Von  technischer  Seite  liegen  zwei  Mitteilungen  Über  die  bei  der  üntersuchuBg 
der  beschädigten  Gebäude  gesammelten  Erfahrungen  yor.  J.  Eoeh^^  bemerkt,  dafi 
die  Anabreitang  nnd  IntensttSt  nieht  oaeh  allen  BiehtaogeB  biii  glriehnKsig 
gewesen  ist.  Ebenso  ist  die  Umgebung  Laibachs  in  sehr  verschiedenem  Qnde 
heimgesucht  worden.  A.  G.  Stradalä")  betont  mehr  die  bautechnische  Seite 
und  beriehtet  naeh  bekannten  Quellen  Aber  die  Bewegung,  welche  ein  Punkt  an 
der  Erdoberfläche  oder  Ober  derselben,  aber  mit  ihr  in  fester  Verbiodnaf  fsIMbt. 
Das  Gebiet  der  Haupterschütterung  bei  dem  Erdbeben  in  der  Gegend  von  Neu- 
lengbach, zwischen  Pölten  und  Kekawinkel,  fallt  nach  F.  £.  Suefs^^)  mit  den 
Episentnun  der  frBheren  Erdbeben  an  der  Kanplinie  miaamm.  Die  iHilib 
Erschatterung  iknd  aneh  dieaee  ICal  am  Xnitoni  Bande  der  FlyiolisDai 
Alpen  statt 

Dae  Erdbeben  Tom  13.  Januar  1895  im  südlichen  Schwarzwald  und  den 
bmachbarten  Gebieten  ging  naeh  B.  Langenbeek^^  wahrseheinUek  m  4ir 

am  Südostabhange  des  Feldbergroassivs  von  NNO  nach  SSW  verlaufenden  Greni- 
linie  zwischen  Granit  und  Gneü«  aue.  Dieser  Ansicht  kann  sich  K.  f  utterer^), 
veleber  dae  ftst  gleichen  (äarakter  an  eieh  tragende  Erdbeben  Tom  fS.  Jnnr 
1896  behandelt,  nicht  anschliefsen.    Bei  dem  im  Schwarzwald  zwischen  Gracit 
und  Qneifs  herrschenden  Verhältnis  kann  die  Grenzlinie  zwischen  beiden  nicht  als 
eine  tektonisebe  angesehen  werden.    Auch  den  Einüufs  der  .Streichrichtung  des 
Triaszugee  anf  die  Porfepflanittttg  dee  Brdbebene  beetreitet  Vattwer.  Für  to 
Erdbeben  vom  22.  Januar  lag  das  Zontrum  ziemlich  tief  unter  einem  epizentralen 
Gebiet,  das  die  Umgebung  von  Titisee  —  Neustadt— Lenzkirch  umfalst.  Die  selir 
komplicierte  Tektonik  deieelben  legt  den  Gedanken  nahe,  dafs  hier  in  grSbenr 
Tiefe  noch  Bewegungen  oder  JCraftauslösungen  yorkommen  mögen,  die  ein  solch« 
Erdbeben  erzeugen  können.    Diese  Kräfte  denkt  sich  G.  Gerland^^),  welcher 
dasselbe  Erdbeben  zum  Gegenstand  seiner  Betrachtungen  gemacht  hat,  nieht  all 
Bewegungen  an  Sprüngen  oder  Bmehlinien,  sondern  ala  exptoeioDMrtige  TeiBhc* 
in  den  Teilen  des  Erdinnern ,  welche  sich  an  die  feste  Rinde  unmittelbar  an- 
Bchliefsen.  Aus  dem  Verlauf  der  Isoseisten  ergeben  sieh  für  das  mittelscblesiMiie 
Brdbeben  ton  11.  Jnni  1895  zwei  pleistoseiete  Gebiete:  ein  grSfaeree  ia  dir 
Gegend  der  Strehlener  Berge,  ein  kleineres  am  Fufse  des  Eulengebirges.  ZimduB 
beiden  liegt  eine  Zone  geringerer  Intensität  um  Nimptsch.    Die  Ursache  dieM 
Bebens  erblicken  ß.  Leonhard  und  W.  Vola^öfl)  in  einer  Bewegung  d« 
Nimptscher  SchoUenkomplexea,  der  ein  nnregelmllaigee  Viereek  darstent  Derselbe 
soll  eine  Kipp-  oder  Schaukelbewegung  um  die  kürzfire  Diagomile  auagefübrt 
haben,    i'ür  eine  derartige  Bewegung  wird ,  wenn  sie  zu  einem  Erdbeben  fährt, 
der  Nene  nSehoIIenbeben«  vorgeschlagen;  einen  besonderen  Fall  dieser  Belwo  atdlo  ^ 
die  Kipp-  oder  Schaukelbeben  dar.    Übrigene  leigt  eine  von  Leonhard  und  ^ 
Vo  lz3C7)  gegebene  Übersicht  der  bisher  bekannt  tjewordenen  Änfsprungcn  seismischer  i 
Thätigkeit  in  Schleeien,  dafs  diese«  Land  keineswegs  den  erdbebenarmen  Gebieten  j 
Norddeutschlande  gleiebgeetellt  werden  darf.  ^ 
Das  Leicester  Erdbeben 368)  yom  4.  August  1893,  das  Exmoor-ErdbebeD*<0 
vom  23.  Januar  1894  und  das  Comrie-Erdbeben  370)  vom  12.  Juni  1895  werden  m  $ 
Oh.  Darieon  ale  tektonische  angesehen.    In  allen  drei  fällen  lieft  tick  M*"  ^ 
weisen,  dafs  die  Fläche  stärkster  Eraehfltterang  mit  einer  Verwerfung  in  ^r-  ^ 
bindung  steht.    Über  das  Erdbeben  vom  17.  Deiember  1896,  das  bedeutendät«, 
▼alehee  England  in  dem  letzten  Jahrhundert  heimgesucht  hat,  machen  J.  LI.  Bof  u 
ward"»)  xatd  Oh.  Daria 0B<n)  Torllufige  MitteilnngMi.  Daa  BrdbelUB  t«« 

  a 


7?o?^!;r"  ""'^  ^•'«"d*         i896;  197  8..  SS  fi.  1 :  450000.  -  ») 
1896  129-36.  -  866,  ,B  Sehlee. Oa,  VaterL  Knltnr  LXXUl,  1895.  Natiirw^Sekt- 
lä^  VJo      }  -        20sE  XXXI,  1896,  l-»l;  1  K.  1  =  510000. 

lai«  ^894/96  (1895),  87-95;  1  Kek.  -  «)  öeolMag.  (NS)  lU, 

l«9e/87,  1T8  H.  79.  ^  «»)  Bbend*  8.  179. 


i5 


t 

uiyui^Cü  by  GoOgle 


Seismologi«. 


SOS 


5.  Eebmir  1896  Ist  udh  H.  Beutoh^S)  Uber  g«i»  Norwegen  mit  Anmahne  dei 

äofsersten  Nordens  und  Südens  verspürt  worden.  Ober  die  beiden  isISndischen 
Erdbeben  vom  26.  und  27.  August  und  5.  und  6.  September  1896  stellt  A.  Geb- 
bardt37i)  alle  Nacbrichtca  zusammen.  Nach  J.  S  tefansson  ^7'^)  hatte  das 
libtere  grofse  Verindinrngen  des  Bedras  snr  Folge;  nater  andorsm  entladen  aneh 

leue  Geysire. 

Am  31.  Oktober  1895  hatte  im  Mississippibecken  ein  weitverbreitotes  £rd- 
bebsB  statt dessen  Episentrani  yielleieht  bei  Cairo  lag,  also  in  aninittelbarer 

Nähe  von  Neu-Madrid,  das  durch  die  ErschBttarangsn  Ton  1811  und  1813  be- 
rühmt geworden  ist.  Das  starke  Erdbeben  vom  3.  Mai  1896  in  Kcuador  hatte 
zahlreiche  Nachbeben.  Das  Epizentrum  desselben  verlegt  C.  H.  D  o  l  b  y  -  T  y  1  e  r  377) 
auf  den  Meeresboden.  Seit  dem  IS.  Mai  1896  sind  nach  H.  Steffen^)  die 
mittleren  Provinzen  Chiles  der  Schauplatz  heftiger  und  wiederholter  Erschütte- 
rangen.  Das  grofse  argentinische  Erdbeben  vom  27.  Oktober  1894,  welches  die 
FroviBssD  S.  Jnan  and  Bioja  ersehtitterte ,  ist  Ton  W.  Bodenben derS**), 
A  Cantoni  und  L.  CaptttoOB<>),  L.  Gömea  de  TeranMl),  W.  SioversS^) 
tlld  A.  F.  Nogu^B^SS)  Gegenstand   der  Untersuchung  gemacht  worden. 

IHe  Besnltste  dieser  Forschungen  sind  schon  von  Davison  und  v.  Rebeur  benutzt 
worden. 

Eins  der  schrecklichsten  Erdbeben  der  Insel  Luz6n  war  dasjenige  vom 
16.  Uära  1892.  Nach  M.  Saderra  y  Masö^)  war  es  in  den  Provinsen 
Phagasinan,  Üai6n  nnd  Bengnet  besonders  serstSrend.  über  das  Brdbeben  yon 
Kamaishi  macht  J.  MilneSSö)  eine  vorläufige  Mitteilung.  Die  von  der  zerstörenden 
Welle  betroffene  Küstenpppond  reicht  von  der  Insel  Kinkwa-San  im  S  bis  Hachinohe 
in  N.  Das  schwerste  Erdbeben,  von  dem  Tokyo  seit  dem  Jahre  1855  heimgesucht 
worden  ist,  war  dasjenige  vom  20.  Jnni  1894.  F.  Omori^Slf)  und  J.  HilneSST) 
machen  darauf  aufmerksam,  dafs  die  Zahl  der  Nachbeben  in  den  ersten  drei 
Tkgen  auffallend  gering  gewesen  ist.  Der  Charakter  der  Bewegung  war  nach 
das  AnftaiehnttBgen  des  Selsmometrographen ,  welebe  Ton  S.  Sekiya  nnd 
F.OmoriSS^  interpretiert  werden,  sehr  einfaeh;dissdbe  bestand  In  einer  einzigen 
grofsen  Schwingung.  Omori  meint,  dafs  bei  einem  solchen  starken  Erdbeben  die 
Bewegung  des  Bodens  im  Zentrum  stets  einen  derartigen  Charakter  trägt,  da  der 
erste  Stöfs  die  Elastizitätsgrenie  des  Gesteins  ttberstefgt  und  daher  schnell  abnimmt. 
Bei  schwachen  Stöfsen  besteht  die  Bewegung,'  im  allgemeinen  aus  einer  fjrofHon 
2slü  von  kleinen  Schwingungen  mit  gleicher  Amplitude,  die  sich  innerhalb  der 
Bittisititsgrense  befinden  mid  d^hatb  nieht  schnell  abnehmen  ktenen.  Die 
RiehttiD^r^  in  welcher  zahlreiche  Grabsteine  verschoben  waren,  stimmt  im  allge- 
meinen mit  derjenigen  überein,  welche  fttr  das  Mazimnm  der  Bewegung  rom 
Sanmometrographen  angezeigt  war. 

5.  Die  erste  Frage,  welche  durch  die  neueren  Beobachtungen  mit 
m  Horizontalpendel  und  dem  Mikroseismographen  oder  dem  grofaen 
8«iBlometrographen  angeregt  worden  ist,  bezieht  sich  auf  die  Fort- 
pfluizQngsgeBohwindigkeit  der  Beismischen  Welle.  Zur  Bereohonng 
derselbeE  ist  vor  aUem  die  Eenntnie  des  AnsgangapanlcteB  der 
Schütterwelle  an  der  Erdoberfläche  notwendig.  Der  Venuoh,  welchen 

Ferh.  Vid.  8.  1895  (1896),  Hr.  10,  8.  19—61.  Nat  LI.  1894/95,  890 

n.  391.  -  374)  Gl.  LXX,  1896,  309—11-,  1  Ksk.  —  375)  Nat.  LIV,  1896,  574 
575.  ~  W6)  GZ  I,  1895,  701.  —  377)  qJ.  VIII,  1896,  177—79;  1  Fig.  — 
"|)  62  II,  1896,  347  u.  348.  —  •»)  La  Plata  iidsch.  1, 1895, 387-94.  PII  1895, 
119  u.  LH  845».  b.  ßAc.  Nac.  Ciene.  XIY,  1894,  293—329.  —  «<>)  SSo.  Arg.  1894, 

5  u.  6.  Nach  Ref.  in  Qaea  1895,  312.  —  38i)  ig  Arg.  XV,  1894;  XVI. 
JW5,  22  8.  —  882)  pji  1895,  119  u.  120.  —  ^)  CR  CXX,  1896,  1,  167 
looi'^  ^  Ohe.  Met.  1898.  Gr.  4«.  4  8.,  2  Tat,  1  K.  —  «)  OJ  Vlll, 
iSae'  ^^'—60;  1  Ksk.  Nat.  LIV,  1896,  449  u.  450.  —  *6)  BSSism.  It.  II, 
1896,  180-88.  —  887)  Bep.  Bnt.  Ass.  1895,  III  tt.  U2.  —  ^)  JColl.  Sc.  Imp. 

VM,  1894/95,  289—92;  l  Taf. 


804         Dr.  E.  Eudolph,  Die  Fortachritte  der  Geophyuk  der  £rdrhd«. 

in  dieser  HiDflioht  zum  ersten  Male  v.  Kebeur  machte,  zeigt,  nur 
aa  deutlich,  mit  welohen  Sohwierigkeiten  er  mangels  Bystematisch 
geordneter  Erdbebenverzeiebnisse  20  thun  hatte.  Im  folgenden  eoU 
daher  eine  mogliehst  vollständige  Liste  aller  Erdbebenttber- 
sichten  gegeben  werden. 

Als  Muster  für  alle  Verzeicbnisse  kann  dasjenige  hingesteUt  werden,  w«IchM 
^iS  *L  Centrale  -!i  Meteorolofjia  e  Oeodinainica  al  Collegio  Romano  erstitW 
WM.  Fttr  1895  hat  M.  liarattaSSöj  die  Zuaammenstellang  besoKt,  für  1891 
L.  Pa  1  a  2 z 0  3M).  Dieselbe  ist  »n  Stelle  de«  Heberigen  Supplemento  com  BoIMHm 
quotidiano  dol  II.  Ufficio  Centr.  di  Meteorologia  e  Geodinamica  getreten.  Ii» 
erwünschte  Ergänzung  zu  diesen  Übersichten ,  deren  Wert  nicht  hoch  genug  an- 
geecblageii  werden  kann,  bilden  die  geodynamischen  Nachrichten 39i)  des  ßoUettino 
Mensuale  della  Societä  Meteorol.  Italiana.    Historische  DobuBente  «borSidkebcB 

T  5-         ^^^^  verÖflFentlicht  Ach.  Teil  ini  3^2)     Scit  G.  A  pam  en n one«)  j 
iw  Lettnng  des  meteorologischen  Observatoriums  in  Konstaotinopel  berufen  wordo,  ' 
ist  aucli  die  seismologiaehe  Beobaehtnng  besser  organisiert.  Die  Bedentnag  ditM 
Umstandes  beweist  die  Thatsache,  dafs  viele  Erdbeben,  die  in  ihrer  Ferawirkiag 
mWesteuropa  verspürt  worden  sind,  aus  dem  Orient  stararaen.  Für  1894  sind  die 
Berichte  noch  aebr  spirlich ;  Ton  18a5  an  erfolgen  monatliche  ZusammenstellaDgea. 
Die  /eitangaben  sind  leider  noch  sehr  wenig  raverllseig.  Die  TelegnpbflDititHm 
geben  in  m.  Z   Konst.  an,  dagegen  ist  es  für  alle  übrigen  Punkte  fast  unmöglicli, 
sichere  Daten  zu  erhalten,    für  wichtigere  Erdbeben  sind  die  Mitteilungen  ii»- 
führlicher.     Nach  diesen  hat  G.  Agamennone«»*)  eine  zusammenfamni« 
Ubersicht  über  die  seismische  Thätigkcit  im  Orient  und  in  der  Türkei  im  begondem 
Rumänien  hat  St.  C.  Hepitesa»^)  ^en  seismischen  Dienst  ein- 
gerichtet.    Ala  Einleitung  zu  den  regelmäfsig  jährlich  erfolgenden  Obersichteil 
dient  ein  Veraeichnis  der  Erdbeben  Ton  1S89  bis  1898.  Die  weiteren  yerseiefaBiiM*^ 
S^jif''^*^         die  hauptsächlichsten  Stöfse  besondere  BesprechunRcn.     FSr  die 
Brdbeben  vom  U.Oktober  1892  und  25.  Dezember  1880  diskutiert  Hepitegä") 
hauptsachlich  die  Zeitangaben,  die  noch  alles  zu  wünschen  übrig  lassen.  Sria« 
Intensität  und  Ausdehnung  der  Schttterfläche  nach  ist  ersteres  das  bedeuteodito 
seit  dem  von  1838  gewesen,  mit  dem  es  manche  Ähnlichkeit  hat.  Die  Nachrichten  üb« 
die  aiebenbfirgtschen  Erdbeben  im  Jahre  -1886  und  1888  stellt  A.  KochSSS)  w 
sammen,  über  die  kroati8eh-a1aTOBieeh.daImatiaehen  eowie  «her  die  bosniaeli. 
herzegowinischen  in  den  Jahren  1884—1888  M.  Kis  patica^fl).  Über  die ThStfgkeit 
der  Erdbeben-Kommisaion  der  Ungarischen  Geologischen  Gesellschaft  während  des 
ersten  Jahres  ihree  Beatehena  berichtet  Pr.  Schafarzik«»);  ebenderselbe  w- 
offenthcht  auch  die  Statistik  der  Erdbeben  in  Ungarn«»)  in  den  Jahren  1883-1888 
und  geht  näher  auf  dasjenige  im  Öden  burger  Komitat  vom  Aprü  1888  «in. 
Bnrsland  setet  J.  Muschketow«»^;  die  Sammlung  fort. 

Die  Erdbebenberichte  der  Sehweis  fttr  das  Jahr  1898  sannielt  J.  Früh*«); 
L.  Gauthior^oi)  beschränkt  seine  Arbeit  auf  den  Kanton  \7aadt.  Über  die 
«Webenbeobachtung  in  Eleafa- Lothringen  von  August  1893  bis  Juni  1895  b«- 

39^  ^  MSjem.  It.  I,  1896,  Beilage.  2a0S.  —  ^ao)  Ebenda  XJ,  1896,  Beil.  1868.- 
J  UMens.  S.  Met.  lt.  1895,  1896  unter  den  „Osserrazioni  Meteorologiche*'. - 
,oi.    f  ^«  13—16.  48  u.  44.  55—57.  -  893)  BM4t.  et  Seistn.  Obs.  Imp. 

irJJ'  t  58  S.  1896.  —  384)  Ebenda  1895,  Dec.  LXVII  u.  LXVUl; 

1896  Jan,  V~VIIL  396)  Ann.  IH«t.  VI,  2,  1890  (1893),  Mto.  Nr.  4,  8.  65-68. 
itturaO  -  896)  Ebenda  VIII,   1893  (1894),  2,  M,5m.  Nr.  2,  S.  1.3-31  (Rum); 

^J^*  (1895).  M«m.  Nr.  4,  S.  58-86  (Rum  ).  -  «")  Ebenda  VI.  IJJÖ 
76   74      3^^'        ^'   ®'  35-5^  (f'ran«.      ^um.).    Ann.  Ac.  E.  (2)  lU, 


1- 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


Seismologie. 


305 


ricbtet  G.  6«rlaB4^}.  B.  Langenbeek^  gibt  «ine  ErgSnraiig  m  wAnm 

ersten  Bericht  über  die  Erdbebonerscheinungen  in  der  oberrheinischen  Tiefebene 
und  ihrer  Umgebung  und  fuhrt  denselben  fort  bis  zum  1.  April  1895.  Das 
Veneicbnis  der  in  Württemberg  und  UobeuzoUern  vom  1.  März  1894  bis  19.  April 
1895  nod  ebenso  vom  1.  März  1895  bis  1.  MSrz  1896  beobachteten  Erdbeben 
ist  dieses  Mal  von  A.  Schmidt*^")  allein  aufgestellt  worden.  Dem  letzteren  hat 
Schmidt^*^)  eine  Übersicht  der  aus  Württemberg  su  dem  Erdbeben  vom 
n.  Jaoaar  1898  «iogelanfeneii  Beriehte  «inverleibt.  Einen  weaentlieben  Fortsehritt 
der  Erdbebenforschung  bezeichnet  die  sogenannte  SchoUeukarte  SUdwestdeutschlandg. 
In  dieselbe  werden  nur  die  thatsächlich  konstatierten  Störungslinien  eingetragen. 
Die  iolserat  schwierigen  Vorarbeiten  zur  Herstellung  einer  solchen  tektonischen 
BnUMben-Qrund karte  bat  A.  Regelmann^)  UberDoromen.  Die  aus  Schweden 
stammenden  Erdbebenlitrichtc  für  das  Jahr  1895  sind  von  E.  Svedmark**^) 
tosammengestelltj  für  Norwegen  hat  H.  Beuseh^^^)  dieselbe  Arbeit  für  das 
Jihr  1894  anagefSbrt.  Einen  bfstorischen  Oberbliek  über  die  Erdbeben  der 
spaniflchon  Provinz  Logrono  auf  dem  rechten  Ebroufor  von  Miranda  bis  Saragossa 
bat  B.  S.  Losano^)  aeiner  geologiaoben  fieeehreibung  der  betreffenden  Provins 
«nverleibt. 

Für  Canada  hat  0.  M.  Dawson^^)  die  vom  März  1884  bie  Februar  1894  ver- 
spürten Erdbeben  verzeichnet;  die  Erdbeben  Californiens  hat  Ch.  D.  Perrine*!*) 
f&r  das  Jahr  1894  zusammengestellt.  Die  in  einigen  Distrikten  von  Oaxaca 
hanerkten  Erdbeben  veneiehnet  A.  M.  Domfngnea*»)^  weleber  dadnreh  daa 
allgemeine  Verzeichnis  der  Erdbeben  Mexicos  ergänzt*^**).  Für  das  Jahr  1890 
fassen  K.  Aguilar  y  Santillän  und  ü.  B.  y  Puga**^)  die  Beobachtungen 
mnmmen;  soweit  der  Distrikt  von  Orizaba  in  Betracht  kommt,  hat  C.  Mottl*^^) 
regelroäfsig  die  seismiachen  Erscheinungen  notiert.  Die  Mehrzahl  der  in  der 
AitaVerapaz  beobachteten  Erdbeben  ist  auf  diesen  Bezirk  beschränkt.  K.Sapper*^^) 
rechnet  dieselben  zur  Klasse  der  Eineturzbeben.  Seine  früher  ansgesprochene 
Airidt,  dab  die  Regenperioden  Ton  Binflnfa  anf  die  BEvflgkeit  der  Erdbeben 
seien,  glaubt  Sapper  dahin  beschränken  zu  müssen .  dafs  wenigstens  ein  unmittel- 
barer Einflufs  nicht  besteht  Die  Erdbeben  von  Costa  Hica  veraeicbnet  H.Pittier 
de  Pabrega*20). 

Die^von  S.  Figee  und  H.  Onnen''^)  geeamnielten  Berichte  über  die  Erd- 
beben im  Ostindischen  Archipel  1893 — 1895  untersclieirlen  sich  in  keiner  Weise 
Ton  den  früheren.  Ein  Bückblick  auf  die  nnnmehr  einen  Zeitraum  von  50  Jahren 
Mfueende  Statistik  der  Erdbeben  im  Indiachen  Archipel  gibt  A.  Viehnann^ 
Veranlassung,  nach  der  Ursache  der  Erdbeben  zu  forschen.  Das  Ergebnis  lautet 
dthiDt  dafs  die  indischen  Erdbeben  der  Hauptsache  nach  zu  den  tektonischen 
8^>8ieil.  Für  alle  ferneren  seismischen  Forschungen  ist  es  von  grofser  Wichtigkeit, 
dab  von  jetzt  an  auch  die  auf  den  Philippinen  angestellten  Erdbebenbeobachtnngeil 
Mgelraäfsip  veröffentlicht  werden.  Die  Grundlage  für  alle  späteren  Forschungen 
inldet  eine  grofse  Arbeit  von  M.  Saderra  ;  Masö^).  Ein  ausführlicher  Katalog 


*»)  Ber.Vs.Oberrh.  Geol.V.  XXVIII,  1895,  13  u.  14.  —  GAbb.Bld.E-L 

1895,  869—8«.  —  «7)  ßer.  Vs.  Oberrh.  GeoL  V.  XXVIII,  1895,  14—18.  JhV 
]^t.  Natk.  LH,  1896,  255—76.  —  *«)  JhV  Vat.  Natk.  LH,  1896,  258—76.  — 
*J5«''-  Vs.  Oberrh.  Geol.V.  XXVllI,  1895,  8—13;  XXIX,  1896,  7-14.  — 
™)  Geol.  F.  F.  XVlll,  1896,  38—40.  71—72.  —  *")  Forh.  Vid.  S.  1895  (1896), 
»t.  10,  8.  1^11.  4U)  Mem.  Com.  Map.  Geol.  1894,  119—27.  —  *»)  Oan.  See. 
»e.Vl,  1894,  1-7.  GZ  I,  1895,  6.39.  —  BUSt.  Geol.  Surv.  1895,  Nr.  129  ; 
M8.  —  415)  BMens.  Obs.  Met.  C.  1895,  64.  96-97.  106.  146-46;  1896, 
JJ^  *")  Ebenda  1895,  14.  35.  52.  64.  80.  106.  126.  145;  1898,  4.  19. 
JJ;-^1.  47.  59.  80.  94—95.  110.  125.  137.  148.  164.  —  Mem.  y  Rer. 
J0AA1V,  1891,323— 29.— «8)  Ebenda  V,  1891/92;  VI,  1892/93;  VII,  1893/94.  — 
'*)  ZDQeolQs.  XLVI,  1894.  832—88.  —  BMens.  8.  Met.  it.  (2)  XU, 
13  —       Natk.  T.  T.  Ned.  Ind.  LIV,  1895,  208-96;  LV, 

1896,  478—601;  LVl,  1896,  35  S.  SA.  —  *22)  H.  Ned.  Natk.  en  Qsk.  Congr.  V, 
189^493-98.  — *23j  La  Seismologia  en  Filipinaa.  Manila  1895.  Gr..4°,  122  S., 


2.  Einzeldarstellung«!!.  Nur  an  den  italienMoben VnlbDeo 

werden  seit  letzter  Zeit  alle  Vorg&nge  and  Veränderungen  syste- 
matisch beobachtet ;  unter  denselben  Bteht  der  Vm9  wieder  in  «nt^ 

Linie,  mit  dem  deshalb  begonnen  werden  mag. 

^tli?^  ietat«  grofse  Eruptionsperiode,  über  welche  R.  V.  Matteueci*^ 
«Utraiulidl  beriohtet,  dauerte  vom  November  1891  bis  ia  den  Februar  1894.  i» 

VT  ,o?.  Pf-NZetlX  XXVn,  1894,  699.  —         ßep.  An«tr.  A«.  A?.8fc 

IV  1  «a.'  ^l^-l^-  -  Rep.  Brit.  Ass.  1895,  81-84, 1 13-16.  -  Sei»»j' 
i  s     n  »^^^  S.,  1  Tat,  1  K.    PM  1896,  LB  494.  -  *^')  BSGIt.  1893, 

f^iJ/*r^^'  2  Taf._  430)  BMens.  S.  Met.  It.  (2)  Xfl,  1892,151-»«;  ^^^^ 
1894,  51-57;  XY,  1896,  1-4;  1  Pig. 


306         Dr.  E.  Rudolph,  Die  f  ortediritto  der  QeopliTaik  der  lirdiiade. 

dwTMi  1599  bil  1889  Tervplirteii Erdbeben  ermögUolit  es,  den  allgemeinen  CharakUr 
der  seismischen  Erschfitterungen ,  ihre  geographiaehe  VerbreHuK,  Vtwam  mi 
Intensität,  jährliche  und  tägliche  Periode  zu  erkennen.  Die  Zahl  der  im  Jahre 
1894  auf  Neu -Seeland^*)  und  in  Australien  verspürten  Erdbeben  ist  nach  G 
H  0  g  b  e  n  *a4*)  aoflUlend  gering.  Die  Liste  der  tob  dem  Gray-Milne- Seismographen 
in  Tokyo  aufj^ozeichneten  ErdbebenstSfse  teilt  J.  Milne*»)  fär  die  Zeit  vom  April 
1893  bis  Mai  1895  mit.  Ich  schliefse  diese  Übersicht  mit  dem  Hinweis  auf  deo 
8881  Nnrnmeni  nmlkssenden  Katalog  der  vom  Jahre  1885  bis  1892  in  Japan  TenpSr- 
Un  Erdbeben.  Der  Wert  dieser  Arbeit  kiso  Hiebt  boeb  fenvg  eogeaehlagai  virdtt. 
Einige  Eesultate,  die  sich  bezüglich  der  geogrephiichen  Verbreitung  und  der  Be- 
Ziehungen  zu  NivoauTeränderungeu  ergeben,  hat  J.  Mi  ine***)  schon  mitgeteilt 

Vzcll-antS7?iu8. 

1.  Allgemein  hat  man  bisher  in  der  eruptiven  Thätigkeit  eines 
Vulkans  nach  dem  Grade  der  Intensität  vier  Phasen  unterschieden. 
.  Dieeelben  wurden,  wenn  man  von  der  Phase  des  Erlöschens  absieht, 
alBifplinianisohe'',  „Btrombolianisohe"  und  „solfatarische"  bezeichnet 
Bie  erste  Phase  war  durch  explosive  ISruptionen  ehamkterineiti  in 
die  zweite  Phase  trat  der  Vulkan  ein,  wenn  er  sieh  auf  des  A» 
wurf  von  glühenden  Massen,  Banden  und  Aschen  beeofaräokte;  die 
dritte  Phase,  in  Dampfemanationen  bestehend,  leitet  zum  Erlöschen 
des  Vulkans  über.  Durch  aufmerksame  Beobachtung  zahlreicher 
Eruptionen  der  letzten  Jahre  veranlafst,  ist  M.  Baratta^^)  dazu 
geführt,  nicht  von  Phasen  zu  sprechen,  sondern  Perioden  oder  Cyklen 
SU  unterscheiden,  weiche  durch  eine  bestimmte  i'olge  von  Phasen 
charakterisrart  sind. 

Solcher  Perioden  gibt  es  drei:    1)  ischianiaebe:  EraptioiieB  in  hng« 

Zwischenräumen,  während  welcher  verheerende  Erdbeben  auftreten,  die  als  rerfehlte 
Eruptionen  aufzufassen  sind;  2)  atrombolianische:  ruhige,  rhythmische 
TbStfgkeit,  nnterbrochen  durch  plinianische  Phasen,  denen  fast  immer  eine  Zeit 
ruhiger  Thätigkeit  vorausgeht;  8)  veenviaiiisehe:  aUmlhUdi  inehmeBde 
eruptive  Thätigkeit,  eine  mehr  oder  minder  lange  Phase  des  Auswurfs,  eine 
schliersliche  Explosion,  nach  welcher  der  Vulkan  in  den  Zustand  einer  Solfatan 
Übergebt 

Bie  schon  im  lotsten  Bericht^)  erwähnten  Venmobe  m 
H.  Behrens^  fiber  die  Bildung  yon  Spalten,  flobliäomen  and 
Steinkernen  in  Schattkegeln  sind  nun  auch  an  anderer,  leiditer  sn- 
g&nglicher  Stelle  erschienen.  ^ 


Yulkaniimiis. 


der  Statistik  der  Tbätigkeit  in  diesem  Zeitraum  ergibt  sich ,  dafs  die  Eruption 
nicht  immer  Ton  «iHMT  Zmulme  dar  Beaktion  im  Erdinneru  abhängt,  dafe  dieselbe 

Tielmehr  häufig  d»rdi  lokale  Umstände,  wie  den  Bau  des  Eruptionakraters,  rer- 
anlafst  sein  kann.    Ein  Aufschüttungskrater  ist  ein  Zeichen  mäfsiger  ThStigkeit, 
wahrend  die  Bildung  eines  Einsturzkraters  auf  heftige  Thitigkeit  hinireist  In 
leWerem  Pille  entstehen  am  Zentralkegel  in  der  Ebene  geringsten  Widerstandes 
Radialspalten  mit  Flankcnergüssen.    Die  Ursache  des  Einsturzes  des  Kegels  sieht 
Matteucci*3i)  in  dessen  Brüchigkeit  oder  auch  in  dem  Ausflufs  der  stützenden 
Linsinle.  Nach  dieser  Statistik  konetmiert  Hatte« eei^  eine  Knrre,  welche 
mit  einem  Blick  übersehen  läfst,  wie  der  Vesuv  im  Jahre  1894  in  seinem  eruptiven 
Verhalten  geschwankt  hat.    Dieselbe  Periode  bildet  auch  den  Gegenstand  des 
lettten  Berichts,  welchen  H.  J.  Johns  ton -LaTis*88)  fj}^  die  Ton  ihm  wahr- 
gneMMnaD  Erseheinnngen  erstattet  hat.    Bei  dem  Ergufs  yom  S4.  Mai  1895 
enthielt  die  Lava  sehr  viel  Leucit,  verhältnisrnüfsig  wenig  Aupit ,  ^n^hörte  also  zu 
den  Leaoittephhten.   Der  Austritt  solcher  Pahoahoe-Lava  erfolgt  meist  durch  den 
lidknter,  wShrsnd  die  eehlaekige,  augitreiehe  Aa-Uv»  Cast  immer  am  antem 
Ends  der  grofsen  Risse  im  Kegel  herTorquillt.    Don  Unterschied  in  der  Äus- 
büdunt;  der  Struktur  der  Lava  führt  Q.  de  Loren ao*^)  auf  die  verschieden 
lange  flauer  zurück,  welche  das  Magma  im  Vulkansehlot  steht.  Je  grSfser  dieselbe 
fit,  desto  mehr  können  die  Gase  aus  dem  Schlot  entwuehen;  beim  Überströmen 
entwickeln  sich  die  leucitreichen  Laven.    Bricht  hingegen   die  Lava  an  einer 
tieferen  Stelle  einer  Spalte  berror,  so  entweichen  die  Gase  mit  (jewalt  und  es 
Uldra  sieh  die  Angite:  die  Lava  nimmt  den  Aa-Typn«        ^  Eruption  Tom 
a.  Iidi  1895  bestätigte  diese  von  G.  de  Lorenzo*^^')  vertretene  Ansieht.  Auch 
dieses  Mal  ging  dem  Austritt  der  Fahoehoe-Lava  eine  lange  Periode^  strombolia- 
üischer  Thätigkeit  voraus.  Den  Verlauf  der  Erscheinungen  dieser  Eruption  verfolgte 
E.V.  Mstteneei*»)  vom  3.  bis  6.  Juli,  V.  Sabatini"?)  bis  zum  13.  Juli; 
H.  J.  Johnston-LavislSS)  beschreibt  die  durch  dieselbe  im  Krater  von  1891 
heryorgerufenen  Veränderungen.  M. Bar atta*^»)  knüpft  an  die  Beschreibung  der 
bei  der  Eruption  Tom  3t.  Jnni  1896  beobaehteten  Erseheinnngen  einige  Betraeh- 
tuDgen  über  den  Mechanismns  der  bei  der  sogen,  strombnlianischen  Phase  so 
häufigen  Explosionen  in  der  Lavasäule.    Dieselben  sind  nicht  blofs  dem  Strombolt 
eigen,  sondern  eine  allgemeine  Eigentümlichkeit  aller  Vttlkaoe.    Die  Lät»  befindet 
lieh  im  Zustande  einer  Plttsaigkeit  und  schlieliit  Wasser  in  überhitztem  Zustande 
in  sich  ein.    Verändern  sich  durch  die  Bewegung  der  Säule  die  Druckverhältnisse 
in  derselben,  so  kann  unter  Umständen  das  Wasser  sich  plötzlich  in  Dampf  ver- 
«ndslB,  welcher  die  HttUe  sprengt  und  explodiert.    Die  Szploeion  einer  solchen 
Blase  stört  das  Gleichgewicht  anderer,  die  sich  in  gleichem  Zustande  befinden, 
und  80  entstehen  weitere  Explosionen.    Als  Baratta**^)  am  22.  Mira  1896  den 
Vesuv  besuchte,  war  er  überrascht  von  der  Ähnlichkeit  der  Exploeionen  mit 
imjsnigen,  velehe  Vnlcano  gewöhnlich  zeigt.    Den  Vorgang  der  Bmption  stellt 
lieh  Baratta  folgendermafsen  vor:   Sobald  der  Eruptionskegel  von  1894  in  sich 
suflammengestürat  war,  bildet©  sich  auf  einer  itadialspalte  eine  Bocca,  welche  nach 
^  Priofip  der  kommnnisieTenden  B8hren  mit  dem  Vnlkansehlot  in  Verbindung 
stand.   Infolge  des  sShflttaiigen  Charakters  des  Magmas  steht  die  Lavasäule  im 
.  Schlot  etwas  höher  als  die  Bocca  (750  ra  ü.  d.  M.)-    1»         liafse,  wie  das 
HiTSKu  der  Lavasäule  sich  infolge  des  ununterbrochenen  Ansflnsses  erniedrigt, 
nehmen  die  Explosionen  an  Energie  ab,  bis  schliofslich  nur  Wasserdampf  ana> 
gestofaen  wird.    Ober  den  Lavastrom  1fi2;t  sich  zuletzt  eine  Schicht  TrümmW- 
aaterials,  welches  von  dem  aerstörten  Kegel  herrührt.    Höchst  wertfoU  ist  die 

TschennacksMin.  u.  Petrogr.  M.  (NF)  XV,  1895,  325-49;  1  K.  1: 15000, 
ataf.  —  «8)  Ebenda  S.  77—89 ;  1  Taf.  Vgl.  Bemerkungen  Ton  J.  Becke  dazu 
8.  89.  -  483)  Rep.  Brit.  Ass.  1894,  315-18.  471—73.   —  ARAc  Line. 

1895.  Rend.  Cl.  Sc.  Fis.  Mat.  e  Nat.  IV,  2,  10—19:  1  Fig.  —  Bend.  Ac. 
B«.Ks.  e  Mat.  (3)  i,  1895.  183-94;  3  Fig.  —  *36)  ZDGeolGs.  XLVII,  18W, 
383-67.  -  «?)  BBOoM.  Oeol.  lt.  (3)  VI,  1895,  149-64  -  *38)  Nat  LH, 
1895,  343-45  ;  4  Abb  —  «)  BSSism.  lt.  I,  1896,  101- lU.  —  ^em. 
Sß  lt.  Vi,  1896,  199-808;  1  K.  l:  15000,  3  Fig. 


308         Dr.  £.  Badolph,  Die  Eortschritte  der  Oeophyiik  der  firdnnde. 

ehronikartige  Übereidit  der  Vorgänge  am  YeanT,  Trelehe  wir  6.  Hercalli^t) 
verdanken.  Die  Beobachtungen  sind  von  Neapel  aus  angestellt  worden ;  bei  wichtigeren 
Vorgängen  hat  sicli  Mercalli  durch  don  Augenschein  von  den  cicgotretenen  Ver- 
änderungen überzeugt.  Es  ist  das  erste  Mal,  dafs  ein  Vulkan  sosusageD  onteT 
Anfeicht  gestellt  ist.  Als  firgSnauog  aa  dieeeii  Mitteilungen  dienen  die  m  dv 
Italienischen  Meteorologischen  GesellBcbaft^  gesammelten  Berichte,  die  moDatlicli 
veröffentlicht  werden.  Zusammeofassende  Übersichten  über  die  Thätigkeit  dei 
Vesuvs  in  den  Jahren  1892  und  1893^^  sowie  für  die  Zeit  von  1875  bis  1895Terdankai 
vir  noeh  L.  Palmieri^).   Latitere  ist  nieht  gann  frei  von  üngenanigkiilin. 

B.  Der  Aasbruch  des  Ätna  vom  18.  Mai  1886  hat  noch  keine  Beschreibuog 
gefunden.  Damit  in  der  Geschichte  der  Atnaemptinneri  keine  Lücke  bleibe,  bat 
A.  Silvestri^}  nach  den  hinterlasseoen  Aufzeicboungen  seines  Vaters  0.  Sil- 
▼  e  stri  und  persSnIichen  Brinnenmgen  eine  knappe  Chronologie^  Beickrritasf  te 
eruptiven  Phänoraone  gegeben.  Die  Eruption  ist  nur  c  id e  Phase  in  der  langen  Pwisli 
von  1879  bis  1892,  sie  ähnelt  in  allen  Punkten  als  exzentrische  Eroptioü  dir 
vorhergebenden  wie  der  nachfolgenden.  Bezüglich  des  Austretens  der  Lars  bei 
•xzentrisehen  Eruptionen  dnreh  Spalten  kann  viA  Silveatri  nicht  der  Erklänng 
von  Mercalli  u.  a.  anschliefsen,  dafs  nämlich  der  Wep,  anf  welchem  «sich  die  LavR 
erhebt,  der  Vulkanecblot  sei  und  dafs  der  hydrostatische  Druck  dieser  Masse  die 
Spalten  oder  Binitttn«  an  der  Sdte  des  Vnlkans  ersenge.  Seiner  Aneidit  nadi 
vf  rwechselt  man  hierbei  Wirkung  und  Ursache.  Die  Lava  wird  ohne  Zweifc! 
durch  eine  Kraft  getrieben,  sich  im  Schlot  zu  erheben.  Diese  Kraft  wirkt  nicht 
blofs  in  dem  Sinne,  dafs  die  Lava  steigt,  sondern  auch  mehr  oder  minder  direkt 
auf  die  Planken  den  Vulkane.  Bilvestri  glaubt,  dafa  aie  auch  die  Wirkung  haben 
kann,  die  Seiten  einaustürzen.  Das  Aufsteigen  der  LavasSule  ist  die  Wirkung, 
nicht  die  Ursache  des  innern  Druckes,  in  einer  ergänzenden  zweiten  Arbeit  be- 
handelt A.  Sil  vestri**«)  das  Eruptionsmaterial  vom  petrographisohen  StsaipMl* 
aus.  Die  geodynamischen  Phänomene,  welche  vor,  während  und  nach  der  Eruption 
auftraten,  haben  in  S.  A  r  c i d  i  ti  e  o  n  o**^)  einen  Bearbeiter  gefunden.  Wenn  TM 
den  seismischen  Erscheinungen  abgesehen  wird,  die  schon  im  letzten  Abscluitt 
enrihnt  sind,  so  besteht  die  auffallendste  Tliatsaehe  darin,  dafs  die  Eruption  oluw 
jegliehes  Vorzeichen  eintrat.  Diesen  Umstand  will  Arcidiacono  nicht  auf 
Xoaten  des  bekannten  Fehlers  des  Tromometers  setzen,  er  ist  vielmehr  der  Ansiclit, 
dafs  alle  geodynamischen  Äufserungen  deswegen  fehlten ,  weil  die  Braptiea  wi 
1883  den  Weg  für  die  spStere  von  1886  schon  geebnet  und  die  Spalte  anftenssen 
habe,  auf  welcher  1886  der  Lavaergnfs  erfolgen  konnte.  Den  Ausbruck  tob 
9.  Juli  1892  haben  A.  Bartoli*«)  und  M.  Baratta"»)  genau  verfolgt; 
hat  in  eereeinsehaft  mit  C.  del  Lungo^)  daa  Bude  dieser  Eruption  beschrieben 
und  allt^in  endlich  den  Zustand  des  Kraters  nach  der  grofscn  Eruption  unter- 
Bucht^i).  Seine  Beobachtungen  hat  A.  üioeö^)  bis  zum  Ende  des  Jahres  1894 
fortgesetst. 

0.  Den  Zustand  des  Kraters  von  Vulcano  am  Ende  der  groften 
Periode  von  1888  bis  1890  beschreibt  8.  Consiglio  Ponte*^).  Dm  J«* 
zeichnendste  Merkmal  war  die  Forderung  zahlloser  Lavabomben ,  die  bei  den 
heftigen  Explosionen  ausgeworfen  wurden,  ohne  dafs  eine  Lavaergufs  erfolgt  wn» 
8.  0.  Ponte«M)  nimmt  an,  daa  Magma  sei  besonders  sih  gewesen  und  dan« 
nicht  übergetreten,  habe  aber  durch  seinen  inneren  Zusammenhang  das 
der  Dämpfe  erschwert  und  so  die  Explosionen  veranhifst.   Während  der  Eruptioaa 

BSSiem.  lt.  I,  1895,  26-82.  44—51.  90-97.  112-18;  IX,  18J6.  IJrf 
(4  Fig.).  25t  -  66.  —  442)  BMens.  S.  Met.  It.  (2)  XV,  1 895;  XVI.  1896.  -  **^)  tM»" 
(2).X11,  1892,  196;  XllI,  1893,  184   -  «4)  Ebenda  (2)  XVI,  1836,  29 T»*;  T 
*»)  AAc.  eioenia  Sc.  Nat.  (4)  VI,  1893,   Mem.  N.  XI.    36  S.,  20  Taf.,  I  j- 
1  :  50000.  -  «6;  Ebenda,  Mem.  N.  XX.   44  S.,  4  Taf.  -  ^^'}  Ebenda,  Mcn. 
N.  XXI,  49  S.,  1  Taf.  -  ^tS)  ßMens.  8.  Met.  It.  (2)  XII,  1892, 
1893,  11.  _  449,  11  pensiero  lt.  XXIV,  1892,  SA.   16  S.  -  ^^Xn^^m 
It.  (2)  XllI,  1898,  28  u.  29.  -  «1)  Ebenda  (2)  XIV,  1894,  83-35.  -  ^  ßSSw«. 
U.  1,  1805,  61-64.  ~  453)  AAc.Gioenia  Sc.  Nat.  (4)  III,  1890/91,  Sl?-33. 
«*)  Ebenda  (4)  V,  1892/93,  Mem.  N.  XU.  33  8.,  l  Taf. 


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Yolkanumiu. 


809 


.ereignete  es  sich  mehrfach,  dafs  das  Kabpl,  welches  dio  Insel  Lipari  mit  Sicilieo 
Terbindet  und  in  weiter  EntfernuDg  au  Vulcano  vorbeigeht,  Be8chSdigttiigen 
erlitt.  Dar  Beriebt,  welchen  Y.  Cleriei^)  darüber  in  dem  amtlichen  Bericht 
der  Kommission  erstattete,  enthält  manche  Ungenauiglceiten.  Zuverlässiger  sind 
die  Angaben  von  Gaetano  und  Giovanni  riatania*^^),  welche  durch  den 
letzteren  der  beiden  Brüder  noch  vervolUtändigt  werden ^7).  Es  liegt  nahe,  wie 
«8  beide  thnn,  dieee  BeschSdigungen  mit  Vorgingen  Tnlkanieeher  Natnr  anf 
dem  Meeresboden  an  der  betreffenden  Stelle  in  Verbindung  zu  bringen.  Indf-ssen 
ist  es  nicht  unmöglich,  dafs  auch  rein  seismische  Erscheinungen  dieselbe  Wirkung 
lar  Folge  haben,  wenigstens  ist  bei  dem  jUngsten  Brdbeben  von  Konstantinopel, 
bei  welchem  der  Oedanke  an  vulkanische  Einflässe  von  Tornherein  ausgeschlossen 
ist,  dieselbe  Beobachtung  an  Kabeln  j^pmacht  worden.  Am  Strom  hell  sind  seit 
1891  keine  grofsen  Veränderungen  eingetreten.  Im  November  1895  waren  nach 
A.  Riee&^)  Tier  Öffbungen  in  TbSHgkeit,  doeh  mit  mgUfehmifefgen  Bubepanien. 
Beobachturgen ,  welche  A.  Berge  at*^9)  Uber  die  Besiehungen  zwischen  der 
Energie  der  Ausbräche  des  Stromboli  und  dem  jeweiligen  Luftdruck  an  Ort  und 
Stelle  angestellt  hat,  haben  insofern  zu  einem  negativen  Resultat  geführt,  als 
leiner  Ansicht  nach  nichts  für  die  Zunahme  der  Energie  infolge  verminderten 
Luftdrucks  spricht ;  eher  scheint  eine  gesteigerte  Thätigkeit  des  Vulkans  mit  Zeiten 
höheren  Barometerstandes  zusammenzufallen.  Der  Bericht  über  einen  Besuch  der 
Uptrierhes  Inseln  dvreh  Wm.  H.  Hobba^  im  Jabre  1889  ist  wenig  bedeatend. 
Das  Verhalten  der  endogenen  Erscheinungen  im  Jahre  1895  auf  den  Äolischen 
laieln,  Stromboli,  Panaria  und  Vulcano  verzeichnet  A.  Biccö^^i).  Eingehender 
irt  8.  Arcidiaoono^^-),  welcher  in  gleicher  Weise  wie  Mercalli  für  den  VesnT, 
so  fSr  den  Ätna,  die  Stiaa  di  Paterno ,  Vulcano  und  Stromboli  die  Rolle  einea 
Chronisten  übernommen  hat.  Wie  es  in  der  Natur  der  Sache  liegt,  können  diese 
Berichte  bei  der  weiten  Entfernung  der  Inseln  vom  Wohnort  des  Verfassers  und 
dtn  geringen  Verkehr  nicht  ao  anafllhrlieh  sein  wie  diejenigen  Mercallia.  CGm- 
iasti^3)  gibt  in  tabellarischer  Form  die  täglichen  Beobachtungen  über  Temperatur 
Ud  Zustand  des  Wassers  der  „Fiume  calda"  bei  Catania. 

B.  0.  H.  Ho  warth^)  will  in  den  Spalteneruptioneu  das  primäre  vulkanische 
Pbbonen  sehen,  der  Aufban  yon  vnlkaniseben  Kegeln  soll  eine  seknndire  Er- 
scheinung sein.  Von  diesem  Standpunkt  aus  sieht  er  den  grofsen  Lavaergufs  im 
Thal  von  Mexico  als  vom  Vulkan  Ajusco  kommend  an  ;  der  Kegel  dieses  Vulkans 
MMwr  wie  alle  andern  Vulkane  des  Thaies  von  Mexico  einschliefslich  des  Popo- 
htepetl  sind  späteren  Datnma,  nnehdem  die  Braption  ana  der  grofsen  Mexico 
durchkreuzenden  Spalte  aufgehört  hatte.  Hnwarth  gründet  diese  Unterscheidung 
Mf  die  verschiedene  Beschaffenheit  des  Qesteins.  Auch  in  mineralogischer  Hin- 
|id>t  seil  ein  Unterschied  swiseben  Popokttepetl  nnd  Iztaccihnatl  bestehen; 
Witsrem  spricht  Howarth  den  Charakter  eines  Vulkans  ab.  Auf  Grund  mikro- 
JM^her  Untersuchung  kann  aber  G.  T.  Prior*^^)  versichern,  dafs  ein  solcher 
UntcrMhied  nicht  besteht.  Alle  auf  denselben  gegründeten  Deduktionen  sind  damit 
fi^teiiteils  hinfällig.  Nach  der  geologiaehen  Bee^raibvDg,  welche  J.  O.  A  g  u  i  1  e  r  a 
y  Ez.  Ordonez  vom  Popokatepetl  entwirft,  ist  derselbe  ein  Stratovulkan, 
Udessen  Entstehungsgeschichte  sich  drei  Perioden  unterscheiden  lassen  sollen. 
Jw  Krater  liegt  exsentriach  und  ist  gegen  80  Terrilekt.  BegelnStrige  Beobach- 
tMgen  über  die  Thätigkeit  des  Vulkans  von  Colima  stellt  S.  Castellan  o  s^CT) 

2apotlto  aus  an,  ebenao  Ton  Colima  ana  J.  M.  Arreola^;.  Ebenderselbe 

*»)  QJb.  XVI,  1893,  191.  —  *»)  AAc.  Gioenia  Sc.  Nat.  (4)  VII,  1894, 
Jen».  N.  X.  13  8.,  1  K.  l  :  150000.  —  «7)  aAc.  Sc.  Acr.  (NS.)  I,  1889,  63 
Jh  76.  —  AB)  BSSism.  It.  II,  96—106.  —  ZDGeolQs.  XLYllI,  1896, 
-  W"''-  Ac.  Sc.  A.  L.  IX,  1892/93,  1,  S.  21—32;  l  Taf.  — 

'")BBSi8m.  lt.  II,  1896,  96—106;  2  Abb.  —  Ebenda  I,  IROfj,  78—81. 
155—56.  157—59;  II,  1896,  122—24.  229—82.  —  *«0  Ebenda  i,  1895,  119 
J.  120  136.  -  4M)  6j  VIII,  1886,  187-150;  1  K.  1:1500000,  7  Abb.  - 

Bbeada  8.  152.  —  *66)  Com.  Gool.  Mex.  1895,  48  S.,  1  geol.  K.,  1  Profiltaf., 
OAtb.  ~«7j  BMens.  Obs.  Met.  Centr.  1895,  106  146;  1896,  4.  19.  3ö  u.  36.  47. 
w.  »6.  110.  —  IflB)  Bbenda  lß96,  4.  19  u.  20.  36  n.  87,  47  n.  48.  88.  80  u, 
•1.  »5.  110  n.  III,  126.  187.  184—88. 


810         Dr.  £.  Endolpb,  Dm  Portsehritto  in  eeophyaik  der  Eidriede. 

gibt  auch  eine  Beschreibung  des  Vulkans^eO),  Der  Gegensatz  zwischen  E. Sappen 
Auffasanng  Ton  der  Anordnung  der  roexikaniachen  Vulkane  uod  derjenigen  ton 
J.  Felix  und  H.  Lenk  beruht  auf  den  rereohiedenen  Defiaitiosen  des  Begrifft 
„Vulkanspalte  Die  letzteren  *70)  verstehen  darunter  eine  Bruchlinie  derfinbiide. 
an  welche  vulkanische  Erscheinungen  geknüpft  sind.  In  dieser  BegriffsbestimmtiDg 
atlmiQt  K.  Sapper^i)  mit  beiden  insoweit  überein,  als  er  unter  einer Vulkan«p»lU 
eine  wirkliche  Bruchspalte  der  Brdrinde  Tereteht,  welcher  die  Vnlkaae  anfUtm 
Aus  diesem  Grunde  glaubt  Sapper,  dafs  die  Volkane  oberirdisch  den  VerlMf 
der  ßruchspalte  kennzeichnen ,  und  legt  besondere«  Gewicht  auf  eine  möglichst 
genane  FeaUegon?  der  topographiaehen  Lage  der  Vulkane.  Die  StratoTulkaoe  ab 
die  Jüngsten  eruptiven  Erscheinungen  stehen  allerdings  nur  in  emeai  mittanm 
it^T**^*?^  tektonischen  Umwälzungen,  insofern,  als  sie  erst  nachträglich 

Mltatenden  sind.  Von  einigen  weniger  bekannten  Vulkanen  Guatemalas  gibt  m  ; 
K.  Sapper*72)  aus  eigener  Ancehmnng  Knnde.  Die  Vulkiagruppe  imOm  \ 
Viejo  ira  westlichen  Nicaragua  ist  reich  an  heifsen  Quellen  nnd  Schlammapndell.  ^ 
Die  Spitze  des  Kegels  Santa  Maria  ist  tod  einer  ca.  30  m  breiten  Zone  solcher  ' 
Sprudel  fast  gans  eingeseliloasen.  Das  Steigen  und  Fallen  des  heifsen  Schlamme»  • 
in  dieser.  Sprudeln  ist  nach  J.  Crawford*»)  gm»  gleichmabig  und  periodidi,  ;, 
indem  sich  jede  auf-  und  abwärts  gerichtete  Bewegung  alle  zwei  Stunden  vollzieht. 
Den  Portgang  der  Eruption  des  Calbucco  in  Chile  beschreiben  H.  Steffen«*)  C 
m  0.  Heinrieh^TS);  letsterer  bat  den  Vulkan  beaticgen  nnd  lolüldart  dm 
Vorgang  aus  eigener  Anschauung.  ' 

E.   S.  Pigee  und  H.  Onnen^'C)  haben  die  amtlichen  Berichte  und  die  m 
Privaten   sUmraenden  Mitteilungen   über  den  Ausbruch  des  Galnnggung  fw  I' 
18  Oktober  1894  auf  Weat-Java  gesammelt.   Am  wichtigsten  ist  derjenige  t«  ' 
K.  Fennema*77)^  welcher  einen  Monat  später  die  Kraterstellcn  neu  Termewen 
hat.    Das  Eruptionsmaterial  bestand  ganz  allein  aus  Steinen  und  Asche,  weder  1 
Bomben  noeh  Leven  wurden  ausgestofsen.    Der  Verlauf  der  Eruption  ähnelt  in  | 
allen  Stücken  demjenigen  der  loteten  vom  Oalnnggnng  bekaneten  ans  den  Jüm 
1822,  nur  waren  die  Scblammstrome  nicht  so  vorderblich,  weil  die  Kraterseen  ' 
nicht  so  stark  gefüllt  waren.    Der  jährlich  von  S.  Figee  und  H.  Onnen*'«) 
gelieferte  Bericht  Aber  die  vnlkanisehen  Vorgänge  im  Ostindischen  Archipel  iit  «i 
hergebrachter  Weise  abgefafst.    In  einer  kritischen  Studie  über  den  angeblichen 
Schlammausbruch  des  Gunung  Salak  im  Jahre  1699  weist  A.  Wichmann^'^) 
flberzeugend  nach ,  dafs  derselbe  nicht  infolge  einer  von  andrer  Seite  behaupteten 
Eruption  dieses  Vulkans  entotanden  iat,  aondem  dafa  es  sieh  in  eretor  Linie  na 
iiergstürze  handelt,  welche  durch  ein  schreckliches  Erdbeben  dos  5.  Januar  169? 
reranlafat  worden  waren.    Diese  hatten  wieder  Überschwemmungen  m  Foi^e, 
weleiM  die  Verieblammung  des  Flusses  von  Batavia  bedingten. 

Eine  dem  heutigen  Standpunkt  der  geologischen  Forschung  entsprechende 
aÄt"*  l»»b«n  die  Vulkane  Javas  durch  R.  D.  M.  Verbeek  und  B.  Feil- 
aeme«li*)  in  ihrem  grofsen  VFerko  über  die  Geologie  von  Java  und  Madaii 
erfahren.  Bei  der  geologiaehea  Beaehreibnng  eines  jeden  eiasebai  Vulkans  wtria 
ttie  bedeutendsten  Eruptionen  in  ihren  TIauptzügon  besprochen;  in  dem  «BMin»«* 
aasenden  Uberblick  der  Vulkane  werden  das  Alter  und  die  Gestalt  dendb« 
erörtert,  die  ursprünglichen  nnd  späteren  Einsturzkrater  sowie  das  Brsirttais» 
material  beschrieben.  Neben  der  Anordnung  der  einzelnen  Vulkanherde  auf  einer 
Linie  vom  KrakaUu  bia  snr  Strafee  von  Bali,  welche  der  Jongitudiaalen  Aelue 

*«s>)  BMens.  Obs.  Met.  C.  1896,  10.  —  470)  ZDGeolGs.  XLVI,  18M, 
Hl  t®«*  ~"  Ebenda  XLVII,  1895,  359-63.  —  *72)  PM  1895,  105-».- 
«3)  PrBoston.  S.  Nat.  flist.  XXVI,  1892-95  (1895),  «46-57.  -  VhGsJ 
TV  7-^?.^^'^^^"-120.  —  *76)Gi.  LX,  1894.  258  u.2.'59.  -  476)  Natk.  T.  Ned.  Inj 
LV,  1896,  440-77;  1  K.  1  :  20000.  -  477)  jb.  Mw.  Ned.  0.  lad.  XXlV,  1895, 
l^l  '."^'^  Anheog  von  H.  de  Kock,  8.  76-84,  1  Karte  1 : lOOOO,  l  Ub«^; 
aichtskarte  l  :  1  500000,  9  Lichtdruckbilder.  —  478)  Natk.  T.  Ned.  Ind.  LIV,  205-'  , 
1  iAnl'  J*<>-77;  LVI,  1896.  SA.  9  S.  —  479>  xjb.  Min.  1896,  2,  1-2«) 
A«.* '  V-?^^®'  *  Tat  —  Description  geologique  de  Java  etMad«i«. 
Amsterdam  1896,  8  Bde.,  S.  69-584.  718-90%98:-91i:986-101S.  Mit  Afl« 


I 

t 

uiyiii^Cü  by  GoOgle 


ThalbildiiDg. 


Sil 


Ton  Java  entspricht,  ISfst  sich  auch  eine  transversale  Vulkanreihe  erkennen.  Diese 
Iduien  hat  man  sich  aber  nicht  immer  und  überall  als  wirkliche  firuchepalten  zu 

Den  Vulkanismus  auf  den  Philippinen  und  besonders  den  Ausbruch  des 
Vulkans  Mayen,  im  äufsersten  Südosten  der  Issel  Lusön  gelegen,  behandelt 
M.  Saderra  y  Masö^).  Nachdem  der  Rnapehv  am  1.  Mai  1889  enm  letzten 
Mal  ein  Lebenszeichen  Ton  sich  gegeben  hatte,  hat  erst  am  10.  März  1895 
wieder  ein  Ausbruch  stattgefunden.  H.  Hill*8l)  vermutet,  dafs  die  Thiitigkeit 
dieses  Vulkans  gleich  derjenigen  des  Tongariro  von  hjdrothermiscben  Vorgängen 
abKiogig  sei. 

F.  8.  P.  Smith^)  teilt  einen  Bericht  über  eine  Eruption  mit,  welche  am 
8.  Mars  1814  in  einer  Bai  der  Sounday  -  Insel  in  der  Kermadec  -  Gruppe 
(29«  12'  8.  Br.,178''  W.  L.)  stattgehabt  hat.  E.  £.  Parey  Cust^)  beschreibt 
dn  grofaartigeii  Lamvsbraeh  Tom  16.  Oktob«r  1894  auf  der  Insel  Amlnryn.  Die 
biptioD  ging  nicht  aas  einem  der  beiden  mächtigen  Krater  der  Insel  vor  sich, 
sondern  am  Nordwesttvbbang  dos  Bembow,  des  westlichen  der  beiden  Krater. 
Niuafu,  politisch  zu  den  Tonga-inseln  gehörig  (15"  34'  S.  Br.,  175*  41'  W.  L.), 
besteht  aus  einem  Kraterring,  dessen  Inneres  Ton  einem  See  eingenonmen  wird. 
Ans  demselben  erheben  sich  kleinere  Krater,  weicht?  bei  der  Eruption  von  1886 
entstanden.  B. T. Somerville welcher  diese  vulkanische  Insel  im  Jahre  1895 
bandkt  bat,  beschreibt  den  gegenwärtigen  Znstand  dersslben. 

Sohliefsen  wir  diese  Übersicht  mit  dem  Hinweis  auf  die  hoch- 
MeutBime  Eotdeokung  ein«  thätigen  VulkaoBy  welche  6.  A.  Oraf 

Qötsen^)  auf  seiner  Darobqaerung  Afrikas  im  Henen  des 
Sehwanen  Erdteils  gemacht  hat.  * 

Der  Kininga  tscha  gongo ,  d.  h.  Opferplatz ,  hat  nach  vorläufiger  Berechnung 
eine  Höhe  Ton  3420  m  und  beherbergt  in  seinem  Krater  wahrscheinlich  einen  Lavasee. 
WeiUidi  Ton  diesem  Vulkan  liegt  am  Ufer  des  Kiwusees  ein  zweiter  Valkan,  der 
Vam  lagira  ya  gongo,  dessen  relative  Höhe  H.  Kersting,  der  Begleiter  des 
Grafen  v.  Götzen ,  zu  600  m  schätzt.  Derselbe  sitzt  flach,  als  breitbasige  Kuppe 
liemlich  genau  im  NW  des  Kirunga  tscha  gongo  der  Sohle  der  zentralafrikanischen 
Onbensaddng  anC. 

Der  Beriehtentatter  E.  Rudolph^^*^)  gibt  ab  Fortsetzung  der 
früheren  Berichte  yon  8.  Knüttel  eine  Darstellung  der  Tnlkanisohen 
Sragnisse  des  Jahres  1894,  jedoeh  in  erweitertem  Sinne,  indem  er 

alle  geodynamischen  Vorgänge,  welche  mit  dem  Vulkanismus  in 
ursächlicher  Verbindung  stehen,  berücksichtigt. 


Thalbildung.  Erosion  und  Denudation. 

1.  Zu  der  Diaskussion  über  asymmetrische  Thal  er  bringt 
A.  V.  Könen ^87)  einige  Gesichtspunkte  bei,  welche  geeignet  er- 
scheinen, auffallende  Erscheinungen  in  einielnen  Fällen  durch  rein 

geologische  Verhältnißse  zu  erklären. 

Abgesehen  Ton  den  Ablenkungen  der  Strömungen  durch  Nebenüüsse  und 
Seitenthüer  odsr  aneh  durch  festere  Gesteine,  nnd  abgesehen  Ton  der  hferdnreh 
bestimmtn  Erosion  einselner  SteUen,  findet  sieh  stirkere  AbspUnng  besonders  an 


BMena.  S.  ÄJet.  It.  (2)  XllI,  1893,  172—74.  191  u.  192;  XIY,  1894, 
60,  76—78.  —  «1)  Tr.  and  Pr.  NZeal.l.  XXVIII,  1895  (1896),  881—88.  — 
Ebenda  S.  47—49.  —  *S3)  qj  vill,  1896,  585—602;    6  Abb.,  3  Prof., 
i*  Ebenda  VII,  1896,  65—71;  3  Abb.  —        Durch  Afrika  von  Ost 

»A  Weat.   Berlin  1895.   Kap.  Vill,  210 n. ff.    VhGsE  XXI,  1894,  476.  — 
)  I  schormacks  Min.  u,  Petragr.  M.  (NF.)  XVI,  1896,  365.464.  —  «0  »«kr. 
^Qb.  WiM.  Qötfc  1896,  168-72. 


81«         Dr.  E.  Bndolph,  Die  Foitadiritte  der  Geophysik  der  Järdrind«. 

S!l'w!  ^"i"'' f     7  '^''^  ^voseDtliche  Mo««t  Ar  die  Lage 

des  Wasserlaufs  und  der  Lrosion  sowie  auch  für  die  der  diluvialen  mä  alluviakn 

««iSTr!«  *  S5ft*"^  "»»«i  die  dadurch  bedütta 

Tenehiedturtige  BfiMhang  der  beiden  Thaleeiteii. 

8.  Günther«»)  ist  geneigt,  Spaltenthiler  ab  besondere Kateflori« 
gelten  zu  lassen,  wenn  die  Zahl  derselben  auch  nur  sebr  beBehiiokt 
sein  mag. 

Von  diesen  werden  die  tektonischen  Thäler  scharf  geschieden.  Wegendet 
überwiegenden  Linliusses,  den  die  Erosion  auf  die  Ausgestaltung  derselben  m^.U 
werden  lie  als  SknlptortliUer  bezeichnet  Durchbruchsthäier  sind  reine  £ro»ioM- 

Im  Sinne  der  Ausführungen  Könens  erUärt  JB.  Hirld*») 
die  Verbreiterung  des  Thalea  der  Garonne  zwischen  Gsi^res  ud 

Toulouse  nach  der  rechten  Seite  hin.    Ebenso  leitet  J.  Söbanyi*») 
die  Entwickelung  der  Krümmungen  der  Sebes-Körös  ans  geologischen 
Ursachen  her.   H.  A  r  c  t  o  w  s  k  i  491)  vertritt  den  gleichen  Standpunkt 
in  seiner  Arbeit  über   die  Ausbildung   der  Ardennenthäler.  Die 
Schilderung  des  Durchbruches  der  Donau  durch  die  Kasanschluchten 
^t  Pp.  To ula*^)  Veranlassung,  die  verschiedenen  Theorien,  welche 
Aber  Thalbildung  und  besonders  die  Querthalbildung  aufgestellt  sind, 
zu  diskutieren,  ohne  sich  für  die  eine  oder  die  andere  m  entsohoidflB. 
In  einer  kritischen  Besprechung  Ton  A.  Behm an ns  Karpathenwelk 
erörtert  E.  v.  ß  o  m  e  r  493)  dessen  Ansichten  über  die  Ausbüdung 
der  Thäler.    Neben  der  Erosion  hat  nach  Rehmann  die  Tektonik  einen 
grofsen  Anteil  an  der  Entstehung  der  Durchbrüche,  i.f'utterer*^*) 
stellt  eine  interessante  Untersuchung  darüber  an,  welche  von  den 
fiir  die  Entstehung  der  Durchbruchsthäier  aufgestellten  Theorien  auf 
wund  der  geologischen  Verhältnisse  in  den  Karniachen  Voralpen 
awisehen  Pia?e  und  Tagliamento  auf  die  Flulsthäler  in  diesem  Ge- 
biete anwendbar  sei. 

Er  kommt  za  dem  Sehlnfe,  dab  dl«  dortigen  PlnfidnrehbrBehe  mfr  dtt«fc 

Überwindung  einer  Aufwölbung  seitens  der  Flüsse  entstanden  sein  können  und 
dafe  m  diesem  FaUe  die  Querthäler  die  primären ,  die  Längsthäler  dagegen  die 
»  *****  tektonischen  Veränderungen  angepafaten  Thäler  sind.  Die  Be- 
weisführung Rtützt  sich  auf  die  ror  den  Thalnflnduigea  abgebgertennnfsBedimeDte, 

.üi.^^  "'^«^       £nt«tehnngsart  des  Dnrehbraehes  ana  mohiedenaia  Matadil  be- 
aieoen  mttsaen. 

^  Für  die  Limane  Südrufslands  weist  N.  S  okolo  w^Sö)  nach,  dafs 
MO  reine  Brosiousthäler  sind,  deren  Enden  unter  den  Meereaspiegel 
gesunken  sind. 

Mehr  morphologuchen  Charakter  tragen  die  Arbeiten  m  ^ 
i*.Griesmann*W)  aber  die  Ausbildung  des  jetzigen  Saalethslea  und  - 

yyitT^  Natnrw.  Bnndseh.  XI,  1896,  52  ff..  68  ff.  —  BSQM.  Fm»  O  i 
^  4^??'^®®""^®^-  -  XXV,  1896,  97-108.. 137-141;  5  Abb.-  ^ 

TYYv  ^ti:,^'*"*^*  (3)  XXlll,  189.^  3-9.  -  Sehr.  Wbr.  Nat.  Kemt 
Ö*)2qLe  ^        -  ^""^  MöQsWien  XXXIX.  1896,  251-W.- 

PM  iftö«  T  l®^^'  1-94 ;  1  K.  1 :  600000,  4  geol.  Ehiielk.  1 ;  75000,  2  Proßltaf. 
Mff  lM«'T^f -  M^m.  Com.  G6ol.  X.  1895,  Nr.  4,  V.  102  S,  l  )- 
™  1896.  LB  693.  -       jß  Reaigy««.  gaalfeld  1894.'  Beüage,  20  S.  PH  IS^».      , ; 

I-'' 


I 

uiyiii^Cü  by  GoOglc 


Thalbüdang. 


You  0.  F  0 1  Im  a  n  n  über  die  Thäler  der  Eifel.  W.  M.  D  a  v  i  s  ^98) 
«rBrtert  die  sdhon  oft  TentiUerte  Frage,  wU  weit  die  Koeel  uad 
Seme  ihr  Gebiet  auf  Kosten  der  Maas  erweitert  haben.  In  einer 
-«nsifheDd  geschriebenen  Abhandlung  über  den  „Oafion''  und  die 

„Perte"  der  Bhone  sowie  deren  Beziehungen  zum  Genfer  See  will 
G.  Board on^99)  die  Fortdauer  der  Faltung  dieser  Gebiete  bis  in 

.die  Gegenwart  beweisen. 

SÜD  Hauptargument  entnimmt  er  der  YerteUuiig  der  Moränen  und  erratischen 
fBMM.  Dt  er  e«  Ar  wnnSglich  erkürt,  dafs  das  glasiale  Material  von  Gletschern 
aaf  den  Jura  abgelagert  sei,  ao  folgert  eine  postglasiale  Hebung  von  600 — 800  m. 
Der  Ton  ihm  ala  Qebirgafalte  «igesproehrae  Zug  bei  le  Sal&re  ist  eine  typische 
Moräne. 

J.  E,  Marr^OO)  entwickelt  diejenigen  Ursachen,  welche  eine 
Abweichung  von  der  auffallend  radialen  Anordnung  der  Flüsse  im 
englischen  Seendistrikt  bedingten. 

Es  ist  nur  Zufall,  wenn  das  Tbal  der  Hanpttnaae  mit  Vwwerftngan  snsaaimen- 
füllt.  Bei  einigen  der  gröfseren  Nebenflüsse  ist  eine  Abhängigkeit  des  Thaies  von 
dem  Verlaufe  von  Brucbzonen  dagegen  unverkennbar.  Daneben  kommen  Thäler 
w,  velehe  mit  den  Streidien  der  Selifebteii  saeanmenftlleii.  Die  grOfsten  Vm<- 
anderungen  fährte  die  eiszeitliche  Vergletscherung  herbei.  Alle  Flufsläufe  waren 
in  tertiärer  Zeit  schon  susgebildet.  Diese  letzte  Behauptung  vertritt  J.  W.  Gre- 
gory^^i)  auch  für  die  Grundzüge  der  Fhysiographie  und  Flufssjsteme  des  süd- 
ditlicben  England,  besondera  der  Themse,  imdB.  Tliompson<(")lltr  die  Thiler 
in  Northamptonsbire,  dem  sich  G.  M.  DawsonBQ^  für  den  Fräser-  ttnd  Thompson- 
ftaf»  in  Br.-Columbia  anschlicfst. 

C  h.  Deperet'^^)  entwirft  eine  Entwickelungageschichte  der 
groisen  Depression  zwischen  Alpen  und  Zentralplateau,  in  welcher 
cÜA  Rhone  ffielst. 

In  einer  interessanten ,  teilweüe  auf  lingaittiedber  Grandlage 
beruhenden  Kritik  der  Begriffe  Combe,  Ruz  und  dose  weist 
J.  Früh»<)»)  nach,  daTs  die  Oomben  dnrcbaas  keine  Eigentümlich- 
keiten von  Faltengebirgen  sind,  sondern  Hohlformen  bezeichnen,  die 
ebensogut  in  Tafel-  und  aufgeschütteten  Landschaften  vorkommen. 

Aagesichta  der  vielen  neutralen  AuedrBcke,  welche  in  der  Morphologie  für 
(■ttprediflsde  Formen  zur  Verfügung  stehen,  schlägt  Früh  vor,  „Combe'*  als 
norphologisehen  Typus  fallen  zvl  lassen.  Gegen  Penek  bemerkt  er,  dafs  „Rua*' 
Mineswegs  eine  allgemeine  Bezeicbnung  für  Ncbentbäler  im  Schweizer  Jura  ist. 
Om  „Clusen"  betrachtet  .er  mit  Förste  ala  Eroaionathaier.  Das  rätororoanisehe 
Wort  „Roffla",  von  Penek  als  Avedrnek  fOr  NehenthUer  gedeutet,  bedeutet 
«fjiel  wie  „Durchgang*«.  Die  Bornas  am  Hinterrhein  sind  eaflonartige  Teile  oinee 
Uales,  Thalecgen. 

2.  Erosion  des  Wassers.  Das  ,,des0rt  de  Plate"  genannte 
und  nördlich  der  Montblanc-Gruppe  zwischen  Arve  und  Gififre  ge- 
legene Gebiet  bildet  einen  Teil  eines  Kalkgebirges,  welches  reich 

PoraehDLVKde  1894,  VlIL  3;  88  S.  PM  1895,  LB  106.  —  «8)  Ann 
SJK;- ;,895,  V,  25—49 ;  1  K.  1 : 100000,  4  K.  1 :  80000.  PM  1896,  LB  666.  — 
^  BSG  Paris  (7)  1894,  XV,  70—134;  1895,  XVI,  75—111.  219—266.  — 
97  ri*®''»  ^^^«  602—626;  1  J£.,  7  Abb.,  3  Fig.  —  »l)  NatSc.  1894,  V, 
»(--108;  i  K.  —  M«)  BepBritAss.  1896,  Tr.  68«.  — »»)  AnnRepGeolSnrvCaaada, 
iM.b)  1894  (1896),  VII,  302 B- 308 B,  1  Abb.,  3  Fig.  —  804)  AunQÄogr.  1895, 
}'i  2?~462;  2  K.  PM  1895,  LB  699.  —  505)  VscbrNatÖsZürich  1896,  XU; 
«oewjand  »,  818—339;  1  Taf.    PM  1897,  LB  88. 

Q«ogr.  Jahrbuch  XX.  « 


SIA         Dr.  £.  Hudolph,  Die  ForUehxitte  der  Geophysik  der  Eidriad«. 

an  KarrenbildaDgen  ist.  E.  Chaix^6)  hat  hier  eine  grofse  Fiäche 
topographisch  aaf{|^nommen|  um  die  Erschein ungeu  im  einzelnen  zu 
bMchreiben. 

£3  werden  zanächst  oberflächliche  Rillen  ansgeeebfedou  Ee  lind  dgurtHtke 

Schratten  oder  Karren,  deren  Entstehung  auf  die  erodierende  Wirkung  des 
meteorischen  Wassers  zurückgeführt  wird.  Die  Schlachten  und  Schrunde,  deren 
Blehtnng  toh  der  Neigung  der  Oberfliehe  unabhängig  ist,  sollen  durch  Torjum 
und  Pressen  der  Schichten  yeranlafst  und  sekundär  durch  chemische  Erosion  ^^ 
weitert  sein.  Daneben  kommen  kreisrunde  Schächte  vor,  die  Chaix  als  rätselliafte 
Gebilde  bezeichnet.  Die  Karrenfelder,  welche  Bou rgeat im  fraosösisciiea 
Jura  bei  St.  Claude  unterraeht  hat,  aind  entaehiedeii  pestglarial,  aber» «tat 
bestimmte  Höhe  oder  vielmehr  die  Nähe  von  Scbneefeldern  gebundm.  Die  Wir- 
kung der  Sohmela Wasser  ist  aber  mehr  mechanischer  als  chemischer  Nstur.  Eine 
•olehe  Trennung  ron  mechanischer  und  chemischer  Erosion  ist  aber  Daeb 
M.  Eckert**)  bei  der  Karrenbildung  nieht  anzunehmen.  In  der  vereintea  Arbelt 
beider  kann  das  Produkt  der  Wirkungen  der  einen  auf  Kosten  der  andern  grofser 
oder  kleiner  sein.  Noch  andern  Faktoren  als  blofs  den  Wirknogen  des  Wasser» 
ist  bei  der  Karrenbildung  naehsnspttren.  Di»  etihten  Karren  elnd  als  eis 
artiger  Formentypus  der  Erdoberfläche  aufzufassen.  Die  Karrenformen  sind  den 
Spülformen  fliefseoden  Wassers  am  äbnlichsttn  Den  von  Cacciaraali  für  Doliaca 
eint'eführten  Ausdruck  „anticrateri"  weibl  0.  M  a  r  i  n  el  1  i  ß^»)  als  unzutreffend  ib. 

Die  durch  heftigen  Nordwind  am  16.  Mai  1895  bewirkte  Hochflut 
hat  nach  J.  Spiller^io^  an  der  Küste  von  South wold  und  Covehilhft 
Btark  erodiert. 

Das  dadurch  blofegclegte  itttereeetnte  Profil  beaehreibt  ff.  B.  Woodward^"]; 
eines  früheren  ähnlichen  Ereignisses  in  der  Nähe  ;  nii  Brighton  gedenkt  W.  G. 
Black'ii^).  C.  £.  de  Hance^^)  veröffentlicht  eine  groise  Zahl  von  Beridtea, 
hl  denen  die  Wirkung  der  Meeraewellen  auf  die  Küste  behandelt  wird.  8U|«hll 
zusammen  mit  frUheren  Berichten  das  Material  ab  für  eine  aaMHunMAmnlt 
Darstellung  der  erodierenden  Wirkung  der  Meereswellen. 

Der  Kalkstein  auf  dem  Boden  eines  Teiles  des  Huron  unterliegt  jß 
einer  besonderen  Art  von  Erosion ,  welche  R.  Bell^^*)  als  waben- 
förmig  bezeichnet. 

Die  Erscheinung  scheint  in  einer  Tiefe  von  50 — 100  e.  F.  am  ausgcbreitetatea 
au  sein.  Werden  die  serfreaaenen  Geateine  IBngere  Zeit  dar  Wirkung  der  Welhi 
oder  der  Luft  ausgesetzt,  so  verschwinden  die  Erosionsformen.  Die  Bedingungen 
für  das  Zustandekommen  dieser  Krosionsformcn  scheinen  in  erster  Linie  in  <i*^ 
Struktur  dea  Kalksteins  «a  liegen.  Vorausgesetzt  mufs  ferner  werden 
auch  nur  geringe  Menge  Sinra  im  Waaaer;  nebenaieblieh  kommt  noch  die  Baw 
dea  Waaaera  in  Detracht. 


li 


Vom  morphologischen  Standpunkt  aus  behandeln  die  Erosion  dw 
fliefsenden  Wassers  Fr.  B.  WrightSlö)  und  E.  Walter^^'^}. 

^Der  „Wind Gap",  eine  Scharte,  welche  den  Kamm  der  Rltuien  Berge  in  PenBSjl-  ,^ 

Tanien  durchsetzt,  soll  in  präglazialer  Zeit  durch  einen  Fiuis  ciugeschnitten  wew»  , 

■ein.    Nebenflüsse  des  tebigh  und  Delaware,  welche  an  beiden  Seiten  des  „öip  . 

das  Gebirge  durchbrochen,  hätten  den  präglazialen  Flu  Ts  angezapft  und  abfe!eD»J  ,^ 

üedeutend  breiter  und  tiefer  ist  daa  Dnrchbruchsthal  des  Delaware,  das  ostlica  _^ 


»»)  QlobJG  1895,  XXXIV,  Mem.  44  S.;  1  K.  1:5000,  JJJf' 
\lvu.-  o7  ""'^  <3)  1895.  XXIU,  414-416.  -  «»)  »  ' 

JvJ^ii^'  321-432.  -  509)  In  Alto  1896,  VII,  4-6.  —  sio)  GeoIMag.  (N.  S.)  m,  ^ 
V  -  '"^  ^^«"«l»  S-  354-308;  l  Fig.  -  ß»»)  TrGeolS.  Ei  «J, 

V,  399-406.  -  .618)  BepBritAaa.  1895,  868-80«.  -  «*)  BöeolSAm  189^ 
ll\  rf\l!^^''  ^        -        Am. Geologist  1896,  9,  XVIII,  190-193;  1 
^''')  PrAcNatScPhil.  1895  (1896),  198-206;  1  Fig. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


Eroliai.  815 

na  ^Wind  6ap"  gelegene  „WüUir  Gap*<.  Die  topographtaehen  Foraen  d«s 
Thaies  wie  die  TiefenverhältDisse  des  Flusses  deuten  nach  £.  Walter  daranl^ 
dafs  der  Plufs  in  präglazialer  Zeit  von  S  nach  N,  also  in  einer  der  heutigen 
StrömoiigsricbtuDg  entgegengesetzten  strömte.  NiveauTeränderungen  seit  der  Eiszeit 
hitten  die  Flalsrichtang  «ufekehrt,  sodafs  das  ,,WtterG«p**attt  iwtl  TwrMbi«dfliie& 
Bttekoft  bestSod«,  dk  von  ▼•nehiedtiiMi  Scitoii  htr  erodiert  wlren. 

3.  H  0  h  1 6  D.  DI»  Qrttndang  einer  Gesellsohaft  für  Höhlenkunde, 
welebe  auf  eine  Ani^g^ang  von  E.  A.  Härtel  zurücksnfÜbren  ist, 
hat  der  Höhlenforschung  einen  mächtigen  Anstofs  gegeben.  Wie 
nicht  anders  zu  erwarten,  sind  die  bisher  veröffentlichten  Mit- 
teilungen überwiegend  beschreibenden  Inhalts,  wobei  bisweilen  sogar 
die  Erzählung  von  Abenteuern  einen  breiten  Raum  einnimmt.  Eb 
möge  daher  genügen,  alle  diese  Arbeiten  ganz  kurz  aufzuzählen. 

Der  dritte  Besncb,  welchen  E.  A.  Martel^^~)  zusammen  mit  E.  Rupin  dem 
NatofBcbacht  von  Padirac,  D6p.  Lot,  abstattete,  hatte  den  Zweck,  die  Auadehmnig 
der  Höhle  genauer  festzustellen  und  die  hydrographischen  Verhältnisse  za  MP- 
forscben.  Im  Jahre  1894  untersuchte  Martel^^^)  rerschiedene  Höhlen  dat 
OMMie  Ten  Unogne  twieeben  Oahon  und  ViUe  firanehe,  D6p.  Lot  Im  Gebiet  d«r 
Gausses  von  Grnmat,  Lot,  hat  E.  Albe^iJ»)  mehrere  neue  Schlünde  erforscht; 
J.  Barbot^j  die  Grotte  der  Capelans  auf  der  Grenze  der  Departements  Lozere 
Ud  AreyroB  nnd  einige  Grotten  im  Thal  des  Lot  bei  Mende,  Ä.  F ab i 6^21)  (je^ 
Sehlnnd  von  Courrinos,  Arefron.  Ausgedebntnr  ist  das  Höblensystem  im  Thal  des 
Eiraolt,  welches  F.  Mazauric^22>  aufgenommen  hat.  Die  Grotte  von  Roffj  bei 
Siiate-Nathaline,  Bordogne,  hat  sich  kleiner  herausgestellt,  als  £.  Bupin^^) 
Ttrmntete.  tW  die  Grotte  von  8t.*Bobert  beriehtot  kurz  Pb.  lalande^). 
Äof  dem  Gebiete  von  St.-Christol,  Vaucluse,  bat  Bonneau^^ß)  mehrere  Gruppen 
TOB  Schächten  gefunden.  Auf  den  Höhlenreichtum  des  Departements  Meuse  macht 
Bfocard*»)  aufmerksam.  Mehr  wissenschaftlichen  Wert  hat  die  Aufnahme  und 
Worschung  der  Grotte  von  Dargilan,  Loz&re,  welche  G.  CarriÄre'527)  ansgeflUirt 
kit.  Die  Höhle  von  Dions,  Gard,  oder  der  Schacht  der  „Espelugues"  genannt, 
bJiteht  nach  den  eingehenden  Untersuchungen  von  F.  Mazauric  und  G.  Ca- 
bsnesSV)  ans  einer  Reihe  nebeneinanderliegender  Naturtcblchte ,  die  diureb  eine 
Verwerfung  verbunden  werden.  Nach  heftigen  Eegengüssen  im  Oktober  189B 
sttnu  im  Gebiete  der  Gemeinde  Talant,  Cöte-d'Or,  eine  fast  kreisrunde  Fläche 
m.  Sie  bitte  da«  Gewölbe  einer  17  m  tiefen  Höhle  gebildet.  Ch.  Mocquery^^») 
iimmt  an,  dafs  die  Höhle  vorher  gebildet  war  und  die  Decke  einstttnte,  all  ai» 
dm  Druck  über  ihr  nicht  mehr  tragen  konnte. 

Der  Versuch,  die  „Caborne"  bei  Frequent,  Jura,  zu  erforschen,  ist  C  h  e  v  r o  t^ao) 
m  getragen,  dagegen  konnte  denolbe  in  die  HSble  von  FiemfenMl), 
«nannten,  GrolsartiR  ist  nach  der  Beschreibung  von  Ed.  Eenauld^sa)  die 
^'^^  ßaume-les-Messieurs  bei  Lons-Le-Saunier ,  Jura.  Eine  ganze  Reihe 
••dweiie  biaher  noch  unbekannter  Höhlen  im  südlichen  Jura,  im  Thal  des  Gland, 
des  Furaannd  des  Seran,  bat  J.  CorcelleM»)  erforscht.  In  seiner  beachtens- • 
werten  Arbeit  über  die  Paana  einiger  Höhlen  der  D6partement8  Doubs  und  Jum 

Yvv?,^  M^m.  SSpÄWologie  1896,  1,  N.  1;  24  S.,  2  Taf.  RevGöogr.  1896^ 
AXXyui,  401—418;  2  Hg.  —  «8)  Ann.  Gl.  Alp.  Fr.  1894  (1896),  XXI,17»— 18«; 
100  BSGeolFr.  (3)   1896,  XXIV,  87  -  89.   —    519)  BSSp616ologie 

2         129-134,  3  Fig.;  1896,  11,  90—93,  2  Fig.  —  ^20)  Ebenda  1896,  II, 
183—135;  1  Fig.  —  Ml)  Ebenda  1895,  I,  28—31.  —       Ebenda  1895, 
c'  ;'~97;  1  K.,  5  Fig.  _  MB)  Ebenda  1896,  II,  186—187;  1  K.  —  «>*)  Ebenda 
^)  Ebenda  1895,  I,  98—102.  —  ^)  Ebenda  1896,  II,  14-27.  — 
JMöm.SSp.  1896,  I,  N.  6;  26  S.,  1  Plan  1 :  3ü0ü,  6  Taf.  —  6»)  Ebenda 
TivV  ^^J-'  1  Trf.  —  »)  M«m.Ae.8e.ABL  (4)  1893/94,  IV,  889— «32; 
J^Abb^  -  530)  BSSpaiol,  1895,  I,  24-28.  —  531)  Ebenda  8.116—118:  3  Fig.  — 

uLkT'^^^^^^""^'  189«»  N.  4;  23  S.,  8  Tafl,  S  Abb.,  1  Plan.  —  ^  BSSp^i^oL 
*w4, 1,  119—128. 


81 


316         Dr.  K.  Budolpli,  Die  Fortschritte  der  Geophysik  der  Enirindc. 

gdit  Arm.  Tirö^}  aveh  tnf  die  geoIegfschaB  YerlilltBissfl  nlher  ein.  B.  Kt* 

nauld^)  ist  den  uDterirdischen  Quellen  des  LaD9ot,  eines  Nebetiäusses  des 
Boubs,  nacbpegangon.  In  Österreich  haben  sich  J.  Marinitsch  536)  nvA 
F.  Müller^;  um  die  Erforschung  der  Koso?a  Jama  (Taubenhölile}  bei  Ines', 
nnd  Ktdaa  Hm  (SdilMgenhöhle),  S  km  NW  d«r  Stell«,  vo  di«  Sekt  versehvindct, 
sehr  verdient  gemacht.  Bei  Hochwasser  gibt  die  Reka  einen  Teil  ihrer  Wass«- 
massen  an  die  letstere  Höhle  ab.  J.  Criiic^),  durch  seine  Karatforftchungeo 
bektttnt,  hat  in  aeinar  Heimat  «Iii  entsprechendes  Arbaltifdd  gefteden;  die  grofu 
Höhle  von  Daboca  im  östlichen  Serbien  ist  von  ihm  aufgenomraen  wordes. 
E.  A.  Härtel 538^  selber  hat  sein  Arbeitsfeld  bis  nach  England  und  Irland  aus- 
gedehnt. „Gaping-QhyU"  in  der  Nähe  von  Alum-Pot,  Yorkshire,  warbisjeUt 
nur  Ma  an  einar  Tiefe  Ton  100  m  aondiert  Die  AI»IeitnDg  dea  Fell  Bedt,  welcher 
als  Wasserfall  im  Gaping-Ghyll  verschwindet,  ermö^^lichtc  eine  weitere  Unter- 
auchung,  die  zur  Entdeckung  einer  Höhle  von  grolsen  Dimensionen  fährte.  Tm 
den  Natnrschächten  des  südlichen  Frankreich  unterscheiden  sich  diese  „PsIImIh*' 
oder„8wallow  holea"  durch  die  stetige  Zufuhr  von  Wasser.  Der  tiefste  Ml  jiW 
bekannte  Schlund  ist  derjenige  der  Lindnerhöhle  bei  Trchid,,  N.  von  Triest.  wie 
Fr.  £  raus  als  Berichtigung  zu  Martels  Aufstellung  bemerkt.  L.  A.Ovrec^) 
aSUt  einige  Höhlen  der  weatiiebeB  Unionataaten  anf ;  mit  dea  ForBchasgen  too 
H.  C.  Mercer  in  den  Höhlen  von  Taeatan  maebt  uns  Fr.  Kraus bekannt 

Temporaturraessungon  in  den  Höhlen  von  Fadirac,  Tindoul  de  U 
Yayssiere  und  Dargilan  haben  ergeben ,  dafs  die  Temperatur  nach  der  Tl«ft  Ui 
annimmt.  B.  A.  Martel^S)  erklirt  die  Abnormitit  dorek  den  Siaflab  da 
Wassers  der  unterirdischen  Flüsse. 

Auf  die  hydrographischen  Verhältnisse  hat  £.  A.  Härtel^}  u 
letater  Zeit  aein  beaonderei  Augenmerk  geriebtet,  so  a.  B.  ftr  die  HSble  m 
Padirac,  die  schon  erwähnte  „Gaping-Ghyir"'>'^l  und  „Marble  Arch' im 
nördlichen  Irland  in  der  Nähe  von  Enni^^kilien ,  Ulster.  Das  bydrograpbiscbe 
System  des  Brudoux-Cholet,  Ddp.  Drorae ,  ist  nach  den  Forschungen  von  B.  t 
Härtel  nnd  A.  DelebeeqneU?)  fast  gana  unterirdisch.  Die  intermittierende 
Quelle  von  Pont  Saint-Nicolas,  D^p,  Gard,  die  alle  2  Stunden  etwa  10  Mmutes 
lang  bedeutend  stärker  als  gewöhnlich  fliefst,  führt  F.  Mazauric^j  sul  ««• 
naterirdiaebe  Ableitung  ava  dem  Gardon  anHIek.  Die  Flüsse  BiUe,  Iten  vod 
Avre  im  Dep.  Eure  haben  stollenweise  einen  uoterirdiscben  Lauf;  Ed.  ^•"'3^  ' 
hat  durch  Färbung  des  Wassers  mit  Pluorescin  die  Beziehungen  der  TerwaiedM« 
Laufabschnitte  zu  einander  festgestellt.  Bei  der  Kille  werden  die  aar  W 
Zwiachenatreeken  gelegenen  Quellen  niebt  von  dem  unterirdischen  Wasser  gespeist, 
wohl  aber  ist  dio^:es  bei  der  Avre  der  Fall ;  beim  Iton  deuten  zahlreiche  ScUou 
den  unterirdischen  Lauf  an.  Die  „Foiba"  oder  der  „Buco"  (Schlund)  ton  "■■» 
in  latrien  bietet  naeh  E.  A.  Härtel 5»)  daa  merkwürdigste  Beispiel  für  au 
Veraehlrinden  eines  Flusses  im  Karst.  Der  Lauf  der  unterirdischen  5'^"® 
fast  immer  nach  einer  mehr  oder  minder  langen  Strecke  durch  ein  eingMtnr« 
Gewölbe  gesperrt,  unter  dem  hindurch  die  Verbindung  mit  einem  * 
aebnitt  dea  Lanfea  dureb  natttrliebe  Sipbona  etattfindet.  Diese  Siphons  regun  rw 
nach  E.  A.  MartelM^)  den  Abflufs  ilcr  unterirdischen  Flufsläufc.  »»"^'J 
zur  Benutzung  dieser  Siphons  zum  Zwecke  einer  besseren  llcgulierung  der  r« 


534)  M6m.  SSp6l6ologie  189G,  N.  6:  35  3.  -  ^^3^)  Ann.  Cl.  Alp.  tr.  IBM. 
XXII,  147-170;   1  Abb.  —  «6)  uSSp.  1895,  I.  31-35;  1896,  "-f  7/  ' 
2  Pläne.   M«m.  SSp.  1896,  N.  3;  20  B.,  1  Taf  mit  Plänen.  -  '^^^J, J;!!;,' 
II,  77-80.  -  638)  Ebenda  1895,  I,  81-87.  —  ««»)  CR  1896,  1,  CXXII,  öl 
CRAss.FrAv.Sc.  1896  (1897),  XXV,  691-693.  -  "<>)  Ql.  1896  j^XX,  *». 
«1)  BSSp.  1896,  II.  8-13.  -  ^)  Ebenda  8.  98-100.  -  ^)  CR  •f/'j: 
CXXII,  903-905.  -  W*)  Ebenda   1895,  2,  CXXI,  576  -578;  1 
^)  Ebenda  1896,  1,  CXXU,  51-53.  -        Ann.  OL  Alp.  Fr.  1895, 
171-209;  8  Pläne.  -  "7)  OB  1896,  2,  CXXUi,  847-850.  -  *ffr\ 
1896,  I,  134-138;  1  Plan.  —  «»)  CRAss.FrAv.Sc.  1894  (1895),  XXm.  j; 
496-  512:  1  K.  1  :  500000,  5  Prof.  —  530)  CR  1896,  2,  CXXUI,  l333'3l>- 
651)  Ebenda  1896,  1,  CXXII,  1147—1100;  1  Abb. 


Erosion. 


317 


nacht  P.  Girard^).  üm  das  Rätsel  zu  lösen ,  welches  di«  bekannten  Meer- 
mBhlcn  von  ArRostnli  noch  immer  bieten,  schlä^^t  A.  Issel^S^  T«r,  einen  Versuch 
nit  Färbung  des  Wassers  durch  Fluorescin  zu  machen.  Die  morphologische  Seite 
dar  HoÜenbfldimg  in  ihrer  Bedeutnng  fttr  das  fielief  der  £rdoberfliehe  behandelt 
J.NöltingAM). 

Das  wissenschftfÜiche  Ergebnis  seiner  mehrjährigen  auBgerlehnteo 
Höhlenforschungen,  soweit  es  sich  auf  die  Entstehung  und  Bedeutung 
der  Höhlen,  die  klimatischen  uml  hydrographischen  Verhältnisse 
bezieht,  falkt  £.  A.  Martel'^^^)  iu  einer  grelleren  Abbaudlung  zu- 
sammen. 

4.  Erosion  des  Windes  Die  überwiegende  Mehrzahl  der 
am  Fufs  der  Sandsleinfelsen  des  Djobcl  Naküs,  Sinaiküste,  unter  den 
Küllsteinen  zerstreut  liegenden  prachtvoll  entwickelten  Kantengerölle 
sind  nicht  typische  Dreikanter,  sondern  werden  von  M.  Verworn^^ß) 
all  „EiDkaoter"  bezeiobnet. 

Es  sind  ISofi^be  OerSlte,  welche  an  ihrer  Oberseite  eine  einzige,  scharfe 
Kante  der  Län^c  nach  Uber  den  Stein  verlaufend  zeigen,  so  dafs  ilie  Oberseite 
der  Stücke  durch  diesen  Kamm  in  zwei  sehr  flach  konvexe  Flächen  geteilt  wird. 
Die  Kante  ist  nristens  Ton  WSW  naeh  ONO  orientiert.  Die  eigentttmliehe  Ge- 
stalt und  die  vorherrschende  Lage  der  KantengerSUe  ergeben  sich  auf  Qrund  der 
Sandscliliffthcorip  aus  dtn  lokalen  WiudverhältniHsi-n.  Dio  rundliche  Gestalt  und 
gleiciimärsige  Härte  der  aus  dem  nubiscbeu  Sandstein  stammenden  Kolleteine  sind 
dieootwendigenVoranseetsnngen  fttr  die  BotetebnBg  dieser  Einkanter.  A.  Baltzer^ 
hatte  in  der  Nähe  von  l^iskra  Gelegenheit,  den  Kantenschleifprozefs  bei  heftigem 
Wisde  in  vollem  Gange  zu  beobactiten.  Beispiele  der  korrodierenden  Wirkung 
des  Windes  fthrt  B.  Beok^  ana  dem  Qnadersandsteingebiet  der  SSehslsdien 
Schweiz  an.  J.  Prüh^S®)  fand  am  rechten  Ufer  des  Laufen  fett  glänz  ende,  fimifs- 
irtiije  Gesteinsoberflächen,  eine  Wirkung  dos  Windschliffs.  Ganz  flache  Seebecken 
ohne  sichtbaren  Zuflufs  und  ohne  beständigen  Ablluls,  die  sich  in  manchen  Teilen 
der  grofsen  Ebenen  der  westliehen  TTnioitftaaten  gewSbnlicb  auf  der  Wasser- 
scheide von  zwei  Flufsthälern  finden,  denkt  sich  Q.  K.  Gilbertö«0)  durch  Wind- 
erosion entstanden.    Voraussetzung  ist  gänzlicher  Mangel  einer  Pflanzendecke. 

5.  Glaziale  Erosion.  Um  den  Anteil  der  Gletschererosion 
an  der  Herausbildung  der  Seen   zu  ermitteln,  hat  E.  lielloc^ßl) 

mehreren  Seen  der  Vogesen,  Alpen,  Pyrenäen  und  des  Zentral- 
plateaw  die  natürlichen  Abschlüsse  untersucht. 

An  allen  besteht  die  Seh  welle  aas  anstehendem  Gestein.  Wenn  diese  von 
Mors;  nr.niaterial  überlagert  ist,  so  ist  die  Masse  desselben  zu  dem  des  abschlie- 
bcnden  Gesteins  so  gering,  dafs  sie  für  die  Aufstauung  des  Wassers  nur  geringe 
Bsdentang  hat.  Belloc  hält  sich  demnach  zu  der  Behauptung  berechtigt,  dafs  auch 
bei  Hochgebirgsseen»  selbst  wenn  deren  Abschlufs  durch  heterogenes  Material  ge- 
bildet wird,  dieses  nicht  ansschliefslich  Mor.inentnaterial  sein  kann,  besonders  wenn 
«  Becken  von  grofsor  Tiefe  bei  geringer  Oberfläche  absperrt.  Die  postglaziale 
mon  hat  an  den  Drnmlins  ron  Maaaaebneetts  kefaie  Spur  ihrer  Wirkeankeit 

«2)  BSSpöleol.  1896  ,  11,  140—42.  —  553)  Mem.  SGlt.  189.«),  V,  149-64; 
PM  1896,  LIi  700.  —  Höhlenbildung  und  ihre  Bedeutung  für  das  Relief  der 
Erdoberfläche.  Progr.  Hamburg  1896.  4«,  80  S.  —  ««)  Ann.  Min  (9)  1896, 
Mem.  X,  1—100;  3  Taf.  mit  Plänen.  PM  1B07,  LB  213.  —  NJbMin. 
1896,  1,  200—10;  1  Taf.,  2  Fig.  —  MNatGsBern  1895  (1896),  27—30; 
l  Taf.  —  808)  ZDGeolGs.  1894,  XLYi,  537—46  ;  1  Taf.  —  «»)  Gl.  1895,  LXVII, 
'7-20;  1  K.  1:20000.  Vgl.  die  Bern,  von  A.  Baltzer,  MNatGsBern  1895 
lih*Ä  "-^^i  1  —  ^^^^  Jö'^ol-  1895,  III,  47—49.  PM  1896,  LB  616,  — 
p  CRAssFranij.Avanc.Sc.  1895  (1896),  XXIV,  622  —  64;  1  Tiefenk.  1:5000, 
«wjpien  Ten  16— löro. 


818       Dr.  E.  Rudolph,  Die  Fortachritte  der  Geophysik  der  Erdrinde. 

hiDtcrlaaeen    Die  zalilreichen  ErosimMfiurehw,  w«l«he  fn  aUen  Stadiei  der  Bit. 
Wicklung  Torbanden  sind,  stammen  aus  dor  glazialen  Zeit,  ihre  Entsteh«« 
danken  sie  aber  nicht  den  glazialen  Eiemaaeen,  sondern  nach  G.  H.  BartonM) 
glazialen  Huseen.  Dar  snietst  Toll  Keilbtn,  Pettei»en  und  Hansen  vertretenen  Aaiicht 

sien  l^itt  (7r  ^"i'^'Vsr''*'''''*''"  KrtiUrtwerti 
Ü^SkÜ  •  ^-       Schlot z 563)  ,n  einer  interessanten  Abhandlung  enfgegön,  indem 

V  Jl-!f  "1?®'  ansprechende  Erklärung  aufetellt,  die  sich  auf  den  Prozefs  der 
i.rrS^p"°f  V.  »emidatioil  atttit    IMe  „Wegbahn"  der  Strandlima 

m  das  l'rodukt  der  Verwitterung  an  nicht  zu  steilen  Abhängen  der  Fjordthäler 
in  der  kalten  Jahreszeit  gefriert  das  lose  Material  in  das  Küsteneis  und  wird 
am  dlM0m  durah  d«n  Fiat-  nod  Ebbestrom  fortgetragen.  Da.  die  Wegbahn  dar 
Btraadhnie  in  der  Regel  horisontil  iat,  ao  kann  die  Bildnnf  deraelbm  aicht  W 
pOimTMr  Niveauverschiebung  vor  sich  gegangen  sein .  wie  Pettersen  und  Blytt 
^^'^'"otzjiiramt  vielmehr  an,  dafs  die  Strandlinien  in  einer  Periode  de» 
BtOIatandes  der  NiveauyerachiabuDg  entaUnden.  Aneh  dar  Spaltenfroet  kann  keiuea 
80  grofsen  Einflufs  gehabt  haben,  wie  Blytt  behauptet,  da  Salzwasser  erst  bei  fiel 
medrigerer  Temperatur  als  Süfswasser  sich  ausdehnt.  Ö.  E.  Cu Uerfi«)  iit  der 
Analeiit,  dafa  die  glaziale  Erosion  in  ihrer  Bedeutung  sehr  tiberschätzt  worden  irt. 

6.  Verwitterung  und  Denudation.  Das  hauptsächlichste 
meGhaniBche  Agens  für  die  Verwitterung  ist  nach  J.C.  BraDDer^sS), 
der  Beine  Erfahnugen  in  Brasilien  gesammelt  hat,  der  Temperatur- 
wecheel.  Die  direkte  Wirkang  dieses  Agens  besteht  aber  nur  darin, 
dafs  infolge  der  7er8chiedeneD  AtudehnuDg  der  Ißneralifln  das  Go* 
stein  von  Sprüngen  durchsetzt  wird,  welche  der  Feuehtigkeit  md 
den  Säuren  Zutritt  zum  QeeteinBinnern  ▼erKOi'affen.  Die  Komm- 
tration  des  Regens  in  der  warmen  Jahreszeit  macht  diesen  aowoU 
in  chemischer  wie  in  mechanischer  Hinsicht  besonders  wirksam. 

Seinen  Ausführungen  tritt  0.  A.  Derbyß««)  entgegen,  insofern,  tis  er  nidit 
80  aehr  klimatiaehan  und  biologischen  Ursachen  die  Verwitterung  zuschreibt  wii 
vielmehr  dem  meliiedenen  Charakter  der  Glaatafne  nnd  ihr«  wahr  oder  minder 
^*ii«w\^*^'^^*^*'  zersetzenden  Agentien  zu  widerstehen.  Auch  G.  P.  Mer- 
iPlll'W)  tritt  als  Gegner  Branners  auf.  Schon  mit  RQoksicht  auf  die  grofse  Tiif^ 
bis  zu  welcher  das  Oaateinaniateritl  saraatst  ist  (in  BnsiHen  Ua  n  100«),  iM 
pnysikahsche  Agentien  ausgeschlossen ;  ebensowenig  kommen  von  chemischen  Vor- 
gangen die  Lösung  und  Oxydierong  in  Betracht.  So  bleibt  nur  die  Hydratbildiug 
•U  Viehtigater  PSktor  llbrig.  Wenn  dieselbe  ohne  Verlust  an  Substanz  ror  «14 
gaht,  80  hat  sie  Ausdehnung  rar  Folge.  Eine  knns  nnd  ^iaa  Znaammenfusom 
Wljr  denenigen  Erscheinungen,  welche  sich  bei  der  GeateinaTervittemog  Bkapi*i^> 
hnt  «benftlls  G.  P.  MerrilieeS)  verfafst. 

^A.^  Baltzer669)  igt  von  den  aufserordentlichen  Wirkungen  der 
Mation  zwar  überzeugt  und  bestreitet  selbst  die  thalbildend« 
Wirkung  derselben  als  Teilfaktor  nicht,  möchte  aber  dooh  des 
Anteil,  welcher  der  Erosion  am  Gesamteflbfct  sukomat,  Waith« 
gegenüber  vermehren. 

Zur  Stütze  seiner  Ansicht  führt  Baltzer  an,  dafs  Risse  des  Kalksteins  tob 
Jnakra  zuweüen  durch  sekundären  krystallinischen  Kalkspat  oder  verwandte  i»' 
üffa  fi'^  ««gehwlt  sind,  eine  Erscheinung,  die  sich  nur  durch  WaaserwWaW 
4>rKiärwi  ttfat  Einen  wiehtigen  Beitrag  tvr  Frage  d«r  Danndation  in  der  WH* 

A  v^^^  BGeolSAm.  1895,  VI,  8— 13.  —  563)  Forh.VidS.  1801  (mb),  X.  4.  ISS., 
VIT  T  Tr.  Wisc.  AcScAL.  1894/95,  X,  339-66.  -  ^66)  ßöeolSAm.  1896. 

1  Taf  ^896,  VU,  849-62,  1  Taf.;  1896,  VI,  321 '32- 

/1m£  Tu  ^®®^»       704-24.  850-71.  -        MKitG-B«»  1895 


Digitizc 


Denvdatioii. 


819 


#B«b  VwwitterDDg  und  Deflation  liefert  W.  0 b ru ts ch e w ^70^,  der  seine  Be- 
obschlungen  in  Zentralasion  aogestelit  hat  und  su  gleichen  Ergebnissen  gelangt 
wie  Waltber.  Typische  Beispiele  sabaSrischer  Denudation  schildern  Q.  K.  Gil- 
bert und  F.  P.  Öullirer'^)  in  den  sogenannten  Tepec  buttes  nordöstlich  Toa 
Pueblo,  Colorado.  Die  früher  zusamnienhiin^jendo  Decke  von  Kalk  im  östlichen 
£Qgland  ist  jetzt  in  drei  grofse  Qebiete  serschnitten »  in  denen  der  Kalkstein  in 
Blldce  (cballt  rabble)  leifdlei)  ist  H.  B.  Howortbl»)  will  hierin  nielit  die 
Wirkung  mariner  oder  suhacriscber  Denudation  erblicken,  sondern  sieht  als  treuer 
Anhänger  der  Kataklysmcntbeorie  alle  Erscheinungen  als  das  Resultat  einer  plötz- 
lichen Auslösung  Ton  grofsen  Spannungen  in  der  Erdrinde  an.  Seine  absonder- 
liehen Ansichten  erregen  wie  immer  eine  weitschweifige  Diskussion,  an  der  •ish 
0.  A.  J.  Cole»»),  £.  Hill»«)  und  0.  W.  L«mpUghA7&)  beteiligo». 

7.  Es  ist  hier  der  PUti,  eine  Reihe  von  geomorpho Io- 
nischen Arbeiten  zu  erwähnen,  welche  die  in  diesem  Kapit^ 
behandelten  Kräfte  in  ihrer  Eigenschaft  als  gestaltbildende  Faktoren 
zum  Gegenstand  haben.  Bei  der  grofsen  Anzahl  derselben  können 
nur  die  bedeutendsten  hervorgehoben  werden,  bei  allen  andern  mofs 
die  blofse  Anfdhruüg  genügen. 

In  der  Streitfrage,  ob  die  Denudationsebenen  einer  marinen  oder 
wbaSrisohen  DenadRtion  ihre  Entsteh nng  verdanken,  eotecheidet  sieh 
Davifli^^^  nach  eorgföltiger  Abwägung  aller  in  Betracht 
komiDenden  Orttnde  für  die  letztere  Eventualität. 

Von  diesem  Standpunkte  aus  bütracbtet  Davis^TT)  die  Entwicklung  einiger 
Flufssystenie  des  östlichen  England.  Die  geographischen  Verhältnisse  dieses  Landes 
tiefem  den  Beweis,  dafs  mindestens  zwei  Cyklen  subaerischer  Denudation  sich  hier 
Tolltogen  haben.  Von  diesen  war  der  entere  voUstindig  dnreblanfen,  der  nweite 
iit  noch  im  Stadium  seiner  Entwicklung.  Gof^enüber  einem  Angriff  von  P.  Mac- 
oair  und  J.  £eid<>^)  sieht  sich  Davis^79)  zur  EechtCertigung  genötigt.  Der 
<2rteetin-Zng  soll  nncb  A.  Keith^  nicht  weniger  als  siebeniDnl  bis  auf  dit 
Denndationsnimu  erniedrigt  worden  sein.  In  jeder  Periode  wurde  eine  Beihe 
Ton  Peoeplains  (Fastehenen)  hergestellt;  die  Deformationen,  welche  das  Wieder- 
«rwachen  der  Erosion  bedingten ,  waren  durch  gleichföriDige ,  weitausgedehnte 
Hebong  charakterisiert.  In  beiden  Punkten«  der  Zabl  der  DenudationssiTMus  und 
den  Eigenschaften  der  Pastebenen,  unterscheidet  sich  Keith  wesentlich  von  W. 
Hajes  und  M.  B.  Campbell^^),  welche  nur  eine  kleine  Zahl  gelten  lassen 
vollen  nnd  die  Pastebene  als  dorn  förmige  oder  gekraromte  Pliehen  definieren.  Die 
weiten  Ebenen,  welche  vom  Mississippi  bis  ssura  Fufse  des  Felsengebirgos  an- 
■teigen,  stellen  nach  W.  UphamSS^}  ein  Denudationsniyeau  dar.  J.  S.  Diller 583) 
«kennt  ein  solches  ina  nördlichen  Californien,  A.  C.  Lawspn^)  in  den  Coast 
Buges  desselben  Staates.  Die  Bntwieklungegeeebtehte  der  8anta-Cmn  Ii ts.,  eines 
Znges  der  Coast  Ranges,  südlich  von  San  Francisco,  stimmt  mit  derjenigen  überein, 
welche  Lawson  für  den  nördlichen  Teil  entworfen  hat.  Die  Insel  Santa  Catalina 
Mt  an  der  allgcroeinan  Senkung  nach  G.  H.  Aebley^)  niebt  teilgenomnea. 

ÄbhUttss.MinGs.  (2)  1895,  XXXIII,  229-72;  4  Taf.  PM  1897,  LB  124.— 
BGeolSAm.  1895,  VI,  338—4«;  7  Fig.,  1  Taf.  —  672)  GeolMag.  (N.  S.)  1896, 
HI,  58—66.  298—309.  —  ö73)  Ebenda  1895,  11,  553  u.  664.  —  «*)  Ebenda 
8.  655-57.  —  575)  Ebenda  1896,  III,  45  u.  46.  —  «»)  BGeolSAm.  1896,  VII, 
II.      ^-  —  ^895,  V,  127-46;  3  Fig.  —         GeolMa^r  (N.  S.)  1896, 

lU,  106-16.  670-- 72.  —  679)  Ebenda  S  625-28.  —  680)  AnnEepUStGeolSurT. 
WW/W  (1894),  XIV,  2,  366-95.  BGeolSAm.  1896,  VII,  519— M.  —  öfii)  Xational 
"Mag.  1894,  VI ,  6.3—126.  PM  1895,  LB  268.  —  Am.  Geologist  1894, 
235-46.  BGeolSAm.  1895,  VI,  17—20.  —  633)  AnnRepUStGeolSurr. 
«92/93  (1894),  XlV,  2,  397—434;  8 Taf.,  4  Fig.  —  684^  BDepart.Qeolüniv.Cal. 
MM,  I.  241-71.  PM  1895,  LB  672;  1896,  LB  556.  —  JQaol.1895,  III, 
«4-04;  8  Taf. 


«20       Dr.  B.  Rudolph,  Die  Fortwshritfee  der  Geephysik  der  Erdrinde. 

vSu," ffr^''-^' r  Mississippibeckens  stehen  ntch  0.  H.  Harshey") 

^oriSjtrÄLeT^L^ern.'- 

•  Nebenbei^mag  hier  die  Abhandlung  von  J.  ß.  W ood worthäS») 
w  !L  u  ,  Deoudatioiisniveaus  und  der  organiscbea 
Entmckalaog  erwähnt  werden.  Die  Denudation  als  Faktor  der 
geologischen  Zeitreohnang  behandelt  H.  Hillö90).  Die  beutige 
Landoberflcäche  Norwegen«  ist  eine  DenndationsflSobe.  Die  Bedeu- 
tang  und  Aufeinanderfolge  der  bernohenden  DenudatiooBformeu  legt 
Uid.  RichteröSi)  i„  einer  anziehend  geschriebenen  Arbeit  dar. 

Der  auffallendste  Zu?  im  landschaftlichen  Charakter  Norwegens  ist  der  MbfiA 
OegeBeet«  zwischen  ijord-  und  Fjeldlandschaft.  Spuren  einer  Eiswirkonp  trag« 
Thal  nnd  Berg  überall  an  rieh,  doch  iat  die  Oberfläche  des  Fjeldes  nicht  als  di- 
ziale  Denudations-  oder  Abrasiorisplatte  allein  anzusehen:  ein  präglamles  Till* 
System  ist  uüyerkennbar.    Was  die  Kahre  oder  Botner  der  Fjeldlandschaft  angeht, 

♦  ■•f  •  f  ^  »  *""^  '°  ^^P^^  gesammelten  Erfahrungen  in  Norwegen  be- 
statigt    Die  Botner  sind  nieht  Ergehaieee  der  Inlandeiabedecknog,  soadmiB 

erster  Linie  Vorwittcrungsformen ,  deren  Ausbildung  nicht  durch  die  Lokilf««- 
gletecherung  beeinflufst  ist.  Da«  Fjordphänomen  glaubt  Kichter  mit  zwei  An- 
naiimen:  Vefgletaeherung  praglasialer  Thäler  und  Transgression  in  allen  semea 
Eigenschaften  ausreichend  erklärt.  Die  norwegische  Strandebeoe  hilt  Bd.  Biel- 
tero«^;  mit  Reusch  für  eine  Wirkung  der  marinen  Abrasion. 

Die  erodierei.de  Thätigkeit  des  fliefsenden  Wassers  erleidet  durch 
Niveauveränderungen  der  Erdoberfläche  eine  VeränderuDg,  die  sich 
m  Terrassenbildung  und  dem  Charakter  der  Ablagerungen  aufr 
spnohtb 

A  J*"*^®b«dbtnnghat  0.  H.  HersheyöOS)  in  den  Thälern des Ozark-Plateaut 
w"  w  )  »™  oberen  Ohio  gemacht.   M.  B.  Campbell«)  Mtersncht 

w  i  lok&lc  Rindenbewegungen  orogenetischer  Art  auf  die  Ver- 

eeMebnngen  der  Wasserscheide  haben  können.  Zwei  Beispiele  für  die  Anzapfung 
des  Quellgebietee  einee  Fluaeee  durch  einen  andern  ftthrt  N.  H.  Dartonfi»)  am 
den  CatskiU  Ute.  an. 

Eine  interessante  geomorphologische  Stndie  Uber  die  Heraus- 
bildung des  Terrains  im  Süden  von  Tunis  unter  dem  Bioflufe  der 
atmosphärischen  Erosionsfaktoren  liefert  E.  de  Larminat597). 

Für  die  Bildung  und  Veränderung  der  an  der  Ostküste  Nord- 
MnOTikas  so  charakteristischen  Schwemralandsbildungen  machen  F.F. 
QnlliyerSW)  und  Cl.  Abbe^^y)  die  Meeresströmucgen  verant- 
worthoh.  ' 

^^Eigentümliche,  phantastisch  geataltete  KalksteiBpftÜer  an  der  K««te  öland» 

werden  dort  als  „Raukar"  bezeichnet.  Die  Entstehun-  derselben  ist  nach  J,  6. 
Andereaonw»)  in  erster  Linie  von  dem  Vorhandensein  vertikaler  Diaklasen  ab- 

588%  n^^T^tr  ^ 2»  XVm,  72-100.  - «)  Ebenda  1898,  l,XI,«45-W.7 
viv  SS?''®^*^"*- ^^^2— 95,  XXYI,  474—79.—  689)  Am.  Geologist  1894,  «» 
Sw«.,  r       l'^^i'rNZeal.  I,  1896  (1896),  XXVUI,  666-80.  -  '»»)SiUb. 

1896,  CV,  1,  147-89;  2  Taf.  -  «»)  Gl.  1«9«,  LXÄ 
M    aI  ^         Geologist   1895,  2,  XVI,   338-57;    1896,  1,  XVII, 

7«  Am.  JSc.  1895,  XLIX,  112—20.  -  ^^95)  jQool.  1896,  IV,  667-81' 

^^)lll^^A    ^h.'^^  218.  -  ßW)  BGeolSAm.  1896,  VII,  606-T.- 

bis  422  1°^^-  r^^^^'  ^'  386-406;  S8  Fig.  -  «)  BGeolSAm.  1896.  VII,  399 
m  pr^^hi.^^  1896,  LB  773.    Science  1896,  Hl,  N.  67. - 

«00)  bSsSKS^'.'*'  1892- 9ö,  XXVI,  489-97.     PM  1896,  LB  772.- 
)  BhSTVetÄkH  1896,  XXI.  2,  N.  4;  25  S.,  13  Fig.,  1  Taf. 


Graudwasser. 


321 


Uagig.  Je  nachdem  cur  eiD  Spalt  oder  mehrere  nebeneinander  das  Gestein  darch- 

NtMB,  ist  die  Gestalt  dos  Einschnitts  eine  verschiedene.  Aufserdem  ist  für  dio 
AnsbilduDg  der  Uaukar  eine  negative  NivcauTerschiebuDg  notwendig.  Es  lassen 
deh  drei  EntwickelungsatadieD  untorseheiden :  1)  Komelraaion«,  in  welcher  dti 
Gestein  noch  der  Wirkung  des  Meeres  ausgesetzt  ist;  2)  Ablationszone ,  der  Ein- 
flafs  des  Meeres  ist  nioditiziert  dadurch,  dafs  das  Gestein  schon  über  den  Meerea- 
gpiegel  emporragt;  3)  Stülttandstone,  der  Einwirkwig  des  Heeres  gsns  entsogen. 

Einen  Überblick  fiber  die  Entwickelung  der  Geomorphologie  in 
dem  lettten  Jahrzehnt  entwirft  A.  Philippson^^).  £ine  Klaan- 
fikation  der  geographiachen  Formen,  auf  genetiaohem  Prinsip  be- 
ruhend, versucht  8t.  H.  Perry«»).  A.  Penck603)  stellt  die 
Gmndzfige  einer  Nomenklatur  der  Formen  der  Erdoberfläche  auf, 
indem  er  einige  der  Regeln  erörtert,  nach  welchen  jene  Formen 
umgebildet  werden. 

GmmdwaMer.  Quellen. 

1.  Dw  gewöhnlichen  Annahme,  dafe  ein  Drittel  der  Nieder* 
wblSge  durdh  VerBickem  der  Qrundwaaaer*  oder  Quellbildnng  an- 
heimfalle, tritt  F.  M.  Stapff^)  entgegen,  weloher  aus  dem  offenen 

Abflufsquanlum  eines  Sammelgebiets  und  dem  Niederschlag  in  dem- 
selben unter  Berücksichtigung  der  übrigen  mafsgebenden  meteoro- 
logischen Elemente  einen  den  jeweiligen  Bedingungen  der  Jahreaaeit 
entsprechenden  VersickerungskoelBzienten  zu  ermitteln  sucht. 

Diesen  Koefüsienten  definiert  Stapft'  als  das  Verhältnis  zwischen  dem  auf 
einem  abgesehlosaenen  Gebiet  Tersickerten  und  dvreh  Verdnnstnng  oder  Vegetation 
nicht  wieder  ausgegebenen  Wasser  zu  dem  Niederschlag,  welcbotn  dasselbe  ent- 
ctamrot.  Seine  Methode  geht  von  der  Voraussetzung  aus,  dafs  die  temporäre,  be- 
taimte  Watserrübrung  des  Abflnfskanals  eines  Sammelgebieta  durch  einen  kurzen, 
noTermittelt  beginnenden  und  wieder  endendm  Regenfall  am  ein  gewisses  Quantum 
vermehrt  wird,  so  dafs  sich  ein  gut  begrenztes  Hochwasser  bekannter  Höhe  ein- 
stellt, welches  den  nicht  sofort  wieder  verdunsteten,  sondern  oberhächlich  abge- 
flossenen Teil  des  Regenvasaert  dnrstellt,  wlhrend  der  versiekerte  Teil  desselben 
in  der  kurznn  Zeit  zwischen  Beginn  des  Regens  und  Ende  des  Hochwassers  den 
Qnell-  und  Grundwasscrabflufs  nicht  erbeblich  vermehren  konnte  FQr  den  einsetnea 
Pill  lifst  sieh  also  das  Sickerwasserquantum  vom  oberflächlichen  Abfiufs  ideell 
trenupn  und  ein  Abflufakoefßzient  bildeOt  welcher  das  Verhältnis  zwischen  nur  dem 
oberflächlichen  Abfiufs  und  dem  Regen  ausdrückt.  Der  mittlere  jährliche  Abtlufs- 
loeffizicnt  des  Gebiets  ist  dagegen  aus  mittlerer  Waaserabfuhr  durch  den  Abzuga- 
kannl  und  mittlerer  NiedersehlagshShe  gebildet  und  enthalt  den  Versiekerangs- 
koeffizicnten.  Man  kann  also  zwei  Abflufskoefßzienten  bilden,  den  einen  ein- 
whhefslich,  den  andern  ausschliefslich  Sickerwasser,  und  ein  Vergleich  beider  ergibt 
MO  Versickerungskooffisienten.  Diese  Methode  hat  Stapff  auf  die  Verhältnisse  im 
Qnadersandsteingebict  des  Folsenflosses  in  B5hm«n  nngewandt. 

Eine  praktische  Frage,  die  Veraorgung  der  Stadt  Brüssel  mit 
^Trinkwasser,  hat  Veranlassung  gegeben,  die  GrnndwaaserTerhältniiBe 

der  Umgegend  von  Brüssel  zu  untersuchen. 

.  In  dem  Plateau  L'Entre -Sambre  -  et  -  Meuse  liegen  zu  unterst 
ieTonieche  Quarzitschiefer ,  darüber  folgen  Saudsteine  (Psammite) 
und  Kohlenkalk.    Nach  Ed.  G.  D  e  t  i  e  n  n  e       ist  es  der  Psammit, 

GZ  1896,  ir,  512—27.  557  —  76.  626—39.  688—703.  —  6^)  Am.Geologlst 
iJJ3j2^11,  153-59.  —  603)  Rep.  Intern.  Geogr.C.  1895  (1896),  VI,  735—52.  — 
J  «pQeol.  1895, 194—201.  305— ö2;  1  K.  1  :  225000.  —  6°^)  AnnSG^olBelgique 
MW/91,  Mto.  XIX,  159-8». 


S2«       Dr.  E.  Rndolpli,  Die  FortwhritU  der  Geophysik  der  Erdrinde. 

in  dem  sich  dae  Orundwaaser  aoBammalt  In  dem  TertUrbflokeB 
von  L'Entre-Senne-et-Dyle  sammelt  sich  nach  Ch.  Oonokier  de 
DonceelGOö)  das  Regenwaaser  an  der  Oberfläche  des  sehr  weew 

durchlässigen  Sandsteins.  Einen  beträchtlichen  Teil  des  Gruod. 
Wassers  empfangen  infolge  der  Lagen  Verhältnisse  die  Kalke,  zu 
welchem  noch  der  im  Kalk  selbst  hindurchsickernde  Teil  kommt 
Damit  ist  schon  die  grofae  Streitfrage  angedeutet,  welche  seit  1891 
die  belgischen  Hydrologen  beschäftigt:  Gibt  es  in  dem  Kalkgebiete 
Belgiens  ebe  besondere,  grundwasserführende  Schicht,  ein  Grund- 
wasserniveao  oder  nicht?  Die  VeranlasBung  su  dieser  KontroTene 
bat  Dupont  gegeben. 

Derselbe  gibt  nur  für  die  Schiefergebiete  eine  OfDiidwtBierMliIebt  s«,  fi  d«i 
Kalk  dagegen  soll  eich  die  Wasserzirkulation  auf  Kanälen  oder  geradezu  in  unter- 
iMleehen  Ffflssen  vollziehen,  welche  das  Waaser  wieder  in  Qaellen  an  Uge  treUo 
Iftseen.  Diese  Behauptung  hat  yon  TersehiedeBeD  Seiten  Widenpmeh  eriUnv, 
80  Ton  Ph  RomeC"7)  y^d  Th.  V  er  Straeten  «»),  welche  beide  Dapontsuwidu^ 
legen  suchen;  letzterer  hält  übrigens  mangels  hinreichend  genauer  Beobachtung« 
jUe  Frege  ooeh  nieht  für  spruchreif.  A.  J?  lamache««»)  ist  aus  einem  anftnj- 
liehen  Anhänger  au  einem  Gegner  der  Dnponimdien  Theorie  gewoito.  Br  Im- 
elreitet  zunächst,  dafs  dio  chemische  Wirkung  des  Wassers  bei  der  Bildung  der 
Höhlen  in  Betracht  komme,  da  daaeelbe  schon  nach  einem  kurzen  Laufe  von  2-3  m 
mit  Kalk  flbersittigt  also  nicht  mehr  Mseud  wirkeu  könne.  Beweit;  te 
^  orkommon  von  Stalaktiten  an  der  HShlendecke.  Alle  Höhlen  seien  ursprönglldi 
nnterirdiache  Waaaerläufe  gewesen.  Die  Widerlecnnff  dieier  fiebauptauto  iit 
E.  Tan  den  BroekßJO)  leicht  gemacht. 

Der  20.  Bericht,  welchen  C,  E.  de  Kance^^^)  für  die  von  der 
Britischen  NatnrforBchergesellschaft  eingesetzte  Kommission  zur  ü^te^ 
Buchung  des  Grundwassers  erstattet,  enthält  wertvolles  Material, 
welches  bei  Bohrungen  gesammelt  worden  ist.  Der  Sohlnliberiohl^ 
welcher  die  allgemeinen  Resultate  susammenstellt,  enthält  keim 
neuen  Gesichtspunkte.  Wertvoll  ist  die  von  de  Rance^J*)  ge- 
lieferte ,  chronologisch  angeordnete  Bibliographie  über  die  Orttsd' 
Wasserverhältnisse  in  England  und  Wales. 

In  dem  Kalk  des  Londoner  Beckens  hat  W.  WLitaker^lS)  die  BcobachtuDg 
gemacht,  dafs  die  Zirkulation  des  Wassers  hauptsächlich  auf  den  Diaklasen  und 
Yerwerfungen  in  Ttrtiknler  Biebtnng  aUtt  hat.  Pftr  die  ForUeltiiBg  in  keriwitahr 
Kichtang  kommen  nicht  eo  eehr  die  SehiehtflSehen  wie  die  Spalten  ia  BeUadit. 

Die  von  A.  Vollerßl*)  fortgesetzten  Beobachtungeo  über  das 
Grundwasser  in  Hamburg  bestätigen  die  schon  früher  ausgesprocbeDen 
Behauptungen.  Die  Ursache  der  Veränderlichkeit  des  Grundwasser- 
Standes  in  den  tiefliegenden  Marscbgebieten  ist  noch  immer  nicht 
bekannt.  Das  Grundwasser  findet  sich  n  ach  J.  F.  Heller6l5)iD 
der  Traunebene  bei  Linz  5  m  unter  der  Erdoberfläche;  es  bat  oif» 

607^  i?D'^"°^^«*"*^*'»-  1891  92,  mm,  XIX,  191—222;  1  geol.  K.  ItHOOOÖ.-- 

1895  (1896),  IX,  mm.  320-54.  -  606j  Ebenda  S.  241-59; 
GuVp  ""t^?  ^^'eoda  S.  355—67;  9  Fig.  —  GiQ)  Ebenda  S.3G8-416;  3  J?ig.  - 
ciJh  283-302;  2  fig.  —  612)  JEbenda  1896,  393-401 

Lft  N  ,"'^o  i^-^^  '''''  -       JbH.mk.WAnet.  1894.  XII.  B«- 

eT.f      'ßyil'A  ^  ^^^f  1897,  LB  74);  1895,  Xlll,  Beiheft  N.  4,  f 

•V«*»  s!  Jiif^^**-^"g-A"hit.V  1896,  XLVlll,ö41-49;  1  Taf.  Vgl.  V.PolUek 


i 

'II 


daeUen. 


Sts 


8  m  Mlohtigkeit  und  im  Mittel  eine  Geschwindigkeit  von  9  m  in 
94  Standen. 

ITöhenuritcrschiede  im  Wasserstande  der  Fliisso  crzengon  GnmdwtBiörwellen, 
«elcbe  sich  mehrfach  schneller  fortpflanzen,  als  das  Wasser  strömtt  iiad  «n  einem 
OHi  taftreten  kBonen ,  wemi  die  ersengviide  tTmehe  nieht  mehr  bettalit.  Übar- 
lanpt  stellt  das  Onudwasser  der  Traunebene  einen  selbständigen  unterirdiaehen 
WMMrlaaf  dar  und  ist  nicht  blofs  als  durchgesickertes  Traanwaaser  anansehen. 

W.  J.  M'Gee^^^)  bespricht  die  Bedeutung  des  Grundwassers 
für  die  Trinkwasserquellen.  P.  H.  Bryce^^^)  setzt  kurz  die  Be- 
dioguDgen  für  das  Auftreten  des  Grundwassers  auseinander. 

2.  A.  fafst  die  wichtigsten  Momente  der  gene- 

tischen Verhältnisse  der  Karlsbader  Thermen  folgendermafsen  zu- 
fiammen : 

1)  Bin  Senknngsfeld  trennt  einen  gewaltigen  Gebirgskoroplex;  es  eratreelEt 
ddi  dn  Sfidfufs  des  Erzgebirges  entlang  Uber  den  ganzen  Nordwesten  Böhmens. 
$)  Ubigs  der  Bruchspaltc  dringt  cruptionsfiihip  gewordenes  Magma  aus  der  Tiefe, 
velehea  die  ßasalt-  und  Fhonolithberge  des  Mittelgebirges  bildet.  3}  Eine  der 
TvlkaaiaeheB  PolgeeraebeinvBgen  machen  die  Bzhidationen  ani,  welehe  dem  anf 
Tiefspalten  erwärmten  Niedernchlagswasser  den  Charakter  der  Thermen  verleihen. 
i)  Der  gegenwärtige  Zustand  der  Karlsbader  Thermen  ist  durch  die  Art  dieser 
BxludttioB  bedingt,  welche  in  dem  ungefähren  Oloicbgewieht  der  Mengen  Ton 
CyerwBsserstoff  und  Schwefelsäure  zur  Menge  von  Kohlensäure  liegt.  Aufserdem 
tritt  Wasserdarapf  als  Wärraebringer  hinzu.  5)  Diese  Belation  verändert  sich 
ionerbalb  sehr  grofser  Zeiträume  zu  Ungunsten  dea  Salzgebalta  nnd  zu  Gunsten 
dte  relatiTen  Qehtlts  an  Sohlenainre.  AbsoUt  genomnen,  irivd  aneh  di«  Heng« 
der  letzteren  allmählich  geringer;  der  erkaltende  Sprudel  wird  zum  Säuerling. 

Sehliefslich  hört  jede  Kohlensäureexbalation  anf;  der  Sprudel  ist  eine  gewöhn- 
liehe  Onradwaeaerqnelle  geworden. 

Nach  K.  Clar0i9)  dürfte  der  mutmafsliche  Verlauf  der  Gleichenberger  Uaupt- 
quellenspalte  ein  nordsüdlicher  und  mit  der  Haupteruptionsspalte  sowohl  der 
nnren  trachytischen  wie  auch  der  baaischen  baaaltiachen  Ergüsse  identisch  sein. 
I.  Blaas^W)  gibt  Anfbehlnrs  über  die  geologisebe  Poeitfon  einiger  Trinkwaaser- 
quellen  der  Alpen  in  der  Nähe  von  Innsbruck,  Kufstein,  Brisen  und  Bozen-Eggen- 
tbai. Der  Streit  zwischen  G.  Ristori^äi)  und  C.  de  Stefani^äü)  über  die 
Harikonft  dea  Wassers  der  Quelle  „La  PoUaccia"  in  den  apuanischen  Alpen  ist 
durch  die  von  Q.  de  Agostini  mit  Fluorescin  angestellten  Versuche  zu  Gunsten 
dea  letzteren  entschieden.  Die  Pollaccia  ist  keine  Quelle  im  cigentlicbcn  Sinne, 
üur  Wasser  stammt  aus  dem  Val  d'Arni  und  ist  auf  Spalten  zur  Tiefe  gesunken. 
Bie  Frage  der  Versorgung  der  grSfaeren  StÜdts  Toeeanae  mit  Trinkwasasr  bat 
F.  Sestini^aS)  einer  Untersuchung  der  wasserreichen  Quellen  des  Monte  Amiata 
Teranltfst.  Die  beiden  Thermalquellen  von  N^ris  uad  Evaux  liegen  in  faat  un- 
■Mbarer  WOn  einer  grofsen  Depression,  welche  nach  S  das  Thal  der  Tardes, 
Mdi  N  das  des  Ober  bildet.  Beide  Quellen  sind  an  Quarzadern  gebunden  und 
IjMren  zur  Klasse  der  „Wildbäder Die  oro^raphischon  Verhältniese  des  Ge- 
rn lassen,  wie  L.  de  Launay^)  meint,  darauf  scbliefsen,  dafs  es  sich  um 
>ut«criaehes  Wasesr  bandelt,  welebes  in  einer  Entrsmong  Ton  12—15  km  anf 
Lithoklaaen  eingesirkcrt  ist  und  in  der  Tiefe  die  Temperatur  von  53  bzw.  55* 
«ooimmt.   Die  Mineralquelle  Ton  flanre  in  der  belgischen  Provinz  Luxemburg 

AnnBspUStQeolSnrr.  1899/98  (1894),  XIV,  «,  1  —  47.  —  •»)  Tr. 

Wn.I.  1891,  I,  149—69.  —  «8)  SchrVVbNaturw.Kennt.  1895,  XXXV,  553—671  ; 
J  geol.  K.  1 : 60000.  4  Taf.,  6  Vollbild.  —  «i»)  MNatVSk.  1896  (1896),  XXXII, 
JOl— 5.  ZPrGeol.  1896,  59-64.  194.  217  —  19.  —  "»)  A8T«ie. 

»cNat.  1894,  ?rc.-Vb.  IX,  108—10.  —  022)  Mem.  SGIt.  1895,  V,  384—434: 
6  Flg.  _  023)  ASTosc.ScNat.  1896,  Prc.-Vb.  X,  80-92.  —  «24)  AnnMin.  (9) 
MM,  Mim.  Vil,  Ö63— 628;  1  geol.  K.  1:320000,  6  Taf.  CU  1895,  1,  CXX, 
UB8— 81, 


3i4        Dr.  E.  ßttdolpli,  Bio  Fortschritte  der  Geophysik  der  Erdrinde. 

n„\T!P       ^  orientierten  Verwerfti.B  tob  geringer  Sprungbobe. 

1    /L^  Jl'^I??®  RGotherraischen  Tiofenstufe  von  31m  berechnet  Ad  Fi r- 

k  etwa)  die  Tiefe,  aus  welcher  das  Wasser  stammt,  zu  85  m.  L.  du  Pasq  uier«26i 
veröffentlicht  Diagrttnme  über  die  Ergiebigkeit  der  Quellen  der  Areuse  und 
öernere. 

£ia  Vergleich  zwischen  einer  geologjsdieii  Karte  der  Vewinigton 
Staaten  und  einer  Karte  der  Verbreitung  der  Mioeralqaelleii  b»« 
stätigt  die  Regel,  dafs  die  letzteren  an  die  geologiaehe  Struktur  d« 

betreffenden  Gebiets  gebunden  sind. 

In  den  östlichen  ünionstaaten  sind  die  Thermen  auf  die  Gebirge  beschränkt. 
Ytrfleiebt  man  die  SstUebe  Hilfte  mit  der  westlichen  einschhefshch  des  ielaea. 
gebirges ,  so  springt  das  Vorwiejjen  der  Thermen  in  der  letsteren  in  die  Aign. 
»'^'i^J?™^  2U  den  zahlreichen  Dislokationen  noch  der  Umstand,  dafs,  wie  A.  C, 
Fe»le«27)  hervorhebt,  die  Durchbrüche  eruptiven  Gesteins  weiter  terbreitet  uiuL 
als  im  Osten.  Den  Einflub  der  stratigraphisebea  Verbiltnine  taf  du  Avftntn 
von  Quellen  macht  T.  C.  Hopkins  C28)  an  einem  dem  Oserk-Plateatt  «ntaomnieneD 
Beispiel  klar.  C.  Sapper029)  beschreibt  iiach  eie^onen  Untersuchungen  und  den 
Beobeehtungen  früherer  fieieenden  die  Dampi-  und  iieifswasserauellen  in  Saa 
SaI?ador. 

Daiibrees  Behauptong,  dafs  die  Quolleii  im  allgemeittea  die 

mittlere  Jahrestemperatur  des  Ortea  annehmen,  beriebHgfc  B.  A. 
Mar  t^e  1  ^30)  ^jahin,  dafs  die  Temperatur  von  der  Art  der  Herleitnig 

des  Wassers  abhängig  ist. 

Wenn  die  Temperatur  einer  Quelle  im  Winter  niefhiger  und  im  Sommer 
hSher  Ist  als  die  mittlere  Jahrestemperatur,  so  stammt  das  Wasser,  teilweise 
wenigstens,  aus  subaerischen  Wasserlänfen  nnd  war  siemlieh  lange  den  Scbwiui- 
knngen  der  Lufttemperatur  ausgesetzt,  zu  kurze  Zeit  aber  dem  Einflub  d«  Beda* 
temperatnr,  um  ein  thermisches  Gleichgewicht  annehmen  an  können. 

Strömende  Gewässer. 
Z  Sydrologia, 

Auf  Anregung  von  J.  v.  Lorenz- Liburnan  haben  E.  Fugger 
und  K.  Kastner68l)  die  Geachiebe  der  Schotterbäake  der 

Salzach  untersucht. 

Die  Untersuchung  erstreckte  sich  nuf  die  Gröfse  der  Gfcschiebc,  ihre  Aniilü 
m  jeder  der  40  Grefsenstufen,  ihre  Art  uod  form.  Ais  Schotterfestigkeit  wird  du 
\  crhaltnis  der  Schottervolumenzahl  einer  Station  »nr  Tolnmenzabl  einer  andere 
definiert.  Die  des  Kalkes  wird  als  Einheit  gesetzt,  wahrend  die  Abreibung  »1» 
WS  Verhältnis  zwischen  Verlustmenge  und  Volumenzahl  der  oberen  Stotion  erscbeiot 
Bei  grofsem  Gefalle  eines  Flnsses  herrseht  nach  den  Verfassern  die  Zsrtröranie- 
Hing,  bei  kleinem  die  Abreibung  vor.  Die  Bildong  der  verschiedenen  Formen  der 
ebenso  wie  die  ürölse  der  Abreibung  wohl  hauptsächlich  von  der 
materiellen  Beschaffenheit  der  Gesteinsart  abhängig.  Dabei  kommt  weniger  dl» 
spezifiRche  Gewicht  als  der  Härtegrad  in  Betracht.  Das  Geiricbt  der  Geschiebe 
nimmt  flufsabwärts  ab,  weil  die  härteren  Gesteine,  die  flufsabwarts  zunebmen, 
ragleieh  die  spezifisch  leichteren  sind.  Die  chemische  Einwirkung  des  Wesse» 
ineeht  weh^  bseonders  auf  das  oben  liegende  Material  benwikbar.  Bi«»" 

IftflA/oi  4.°°SGeoIBelg.  1892/93,  Mem.  XX.  7-41;  2  Taf.  -  62G)  BSScNeacli. 
?ibq1?  v^!S^*^»  ^^^^^^  245  U.246;  2  Taf.  -  «»)  AnnRepüStGeolSurv.  1892/9S 
&fznp?.n*  «  K.  -  «8)  Am.  Geologist  1894.  2,  XIV,  36fi--68. ' 

J^ZDGeolGs  189G.  XLVIII,  14_26;  4  Fig.  -  630)  CR  1896,  1,  CXXÜ,  9? 
ä  me^LB  11^^°^"^'*''  XXXVm.  Beilage  III;  U8  S.,  1  D'««^- 


Die 


Hydrologie. 


825 


«itar  UmitiBdaii  denrt  kleiner  w«rdeii|  dafs  m  bn  einen  WsMenlande,  weleher 

frlher  den  Transport  nicht  mehr  leisteA  konnte,  in  späterer  Zeit  wieder  weiter- 
geführt werden  kann.  Das  von  einem  Seitenbach  zugefübrte  Material  vermischt 
tidk  nicht  gleichmäfaig  mit  dem  FInftaehotter,  sondern  wird  tiilwehe  nbirfirts  ia 
dnt  üftr  getrieben,  in  wdehem  der  Znflnle  einmllndete. 

Einen  ganz  eigenartigen  Weg,  die  Stromgeschwindigkeit 
der  Donaa  auf  der  Strecke  Yon  PaBsau  bis  Galatz  zu  ennitteln, 

hat  J.  V.  Loren  z  -  Li  b  um  au  ^^2)  eingeschlagen,  indem  er  die 
Zeitdauer  vergleicht,  welche  Dampfer  auf  einer  bestimmten  Strecke 
für  Thal-  und  Bergfahrt  gebrauchen. 

J.  Rein633j  macht  Bemerkungen  allgemeiner  Art  über  Verän- 
derungen der  Flulsläufe,  über  Stromstrich  und  Begleiterscheinungen. 
Unter  letateren  wird  die  Wölbnog  des  Wasserspiegels  eingebender 
beiprodien;  die  Brklftrung  scblielst  sieh  an  die  der  fransHsisclien 
Hydrotekten  an.  —  Durch  Beobaohtangen  an  der  Garonne  war 
Fargue***)  zu  der  tTbenengUDg  gekommen,  dafs  das  Längsprofil 
des  Thalwegs  eines  Flusses  von  der  Gestalt  der  Ufer  abhängig  ist. 

Durch  hydrolopische  Experimente,  welche  er  an  einem  künstlich  hergestellten 
Wasserlaufe  vornebmen  koDiite,  wies  er  ferner  nach,  dafd  die  Tiefe  des  Bettes 
keineswegs  regelmlfsig  mit  der  mittleren  Stromgeaehwindigkeit  snaimmt.  An- 
knüpfend an  diese  Arbeit  legt  C 1  a  v  e  1  "•''5)  einen  interessanten  Fall  der  Verlegung 
der  KrilmmuDgen  des  Bettes  der  daronne  in  longitndinalem  nnd  transversalem 
Siuie  dar. 

iZi  Jlydromefyrte. 

1.  Wasserstand  und  Abflufsmenge.  Die  tägliche  Periode 
der  Wasserfkihrung  ans  Gletseherbftohen  ist  sehen  lange  bekannt. 
Finsterwalder  hat  dieselbe  suerst  an  der  Yenter  Ache  im  ötz« 
thal  auch  im  Winter  ausgespredien  gefbndffii.  Auf  Grund  Ton  Be- 
obachtungen, welche  am  Ausflufs  des  Rhonegletschers  zu  Gletsch 
angestellt  worden  sind,  berechnet  £.  Brückner^)  die  Amplitude 
der  Wasserführung  des  Baches. 

Das  konstante  Fliersen  des  Qletscberbacbes  im  Winter  möchte  Brückner  aber 
>ickt  mit  Penek  nnd  Finsterwalder  auf  Schmelzung  durch  die  Erdwirme  sorflck- 
ttkiMi,  er  neigt  vielmehr  der  Auffassung  zu,  dafs  unter  dem  Gletscher  Quellen 
•etipringen.  Wichtiger  ist  das  zweite  Resultat  der  llntersuchungon,  dafs  nämlich 
WMk  der  Hauptüufs  auf  seiner  ganzen  Erstreckuug  bis  zum  Genfer  See  eine  dcut- 
M  aaBgesproebene  t^liebe  Periode  der  Waeeerfllhrang  erkennen  läbt.  Die 
Häufigkeit  der  täglichen  Periodo  wie  deren  ximplitude  zeigen  das  gleiche  Ver- 
Wten.  Die  Erscheinung  der  täglichen  Periode  ist  durch  die  grofse  Gescbwindig- 
nit  des  Wassers  in  den  Gletscherbächen  und  in  der  Kbone  bedingt,  die  fttr  die 
»eit  des  Eintreffens  der  Hochflut  selbst  grofse  Unterschiede  der  Entfernung  ihres 
Einflusses  beraubt.    Der  Zeitpunkt  des  Eintretens  des  Maximums  verschiebt  sich 

einem  Monat  zum  andern,  gleichzeitig  ändert  sich  die  Geschwindigkeit  der 
Bochflat  mit  dem  Weeseratande.  Naeb  Brttekner  besitzen  nicht  blofs  alle 
Gletscherflüsse  eine  tägliche  Periodn  ihres  Wasserstandes,  sondern  sie  ist  überall 
da,  wo  Schmelzung  stattfindet,  zu  spüren.  Ähnliche  Untersuchungen  haben 
u-  6rsiin«i7)  ^m  Jambaeb  bei  Oaltttr  im  oberen  Pasnaiinthel  nnd  F.  See- 
Iand638)  an  der  Möll  in  fleiligenblut  angestellt.  Ersterer  betont  besondere  die 
Toüige  Unabhängigkeit  der  WaaserfUlirong  im  Winter  von  der  Witterung. 

632)  MQQg^i^u  1895^ XXXVIU,  Befl.  IV.  115  8.  —  «»)  PM  189G,  129—34.  — 
^)  AnnPCh.  (7)  1894,  1,  Mem.  VUI,  .126—67;  18  Taf.  —  Ebenda  1895,  1, 
«Je.  IX,  369-74;  1  K.  1  :  13333.  —  ^)  PM  189Ö,  129—37.  159—69.  — 
"0  MfiÖAV  1896,  83     84.  —  «6}  Ebenda  S.  107  n.  108. 


826       Dr.  E.  lludolph,  Die  ForUchritte  der  Geophysik  der  Erdriode. 

Die  von  V.  Buvarao«»»)  mOhsam  gewonnenen  Resultate  einer 
Untersuchung  Ober  die  Abflufi-  nnd  Niedenchlagsverhältnisse  von 
Böhmen  1876  bis  1890  bieten  A.  Penck«0)  das  geeignete  Material 
um  das  Verhältnis  swiBoben  VerduoBtong  und  AbaiUii  m  grSJIeNii 

Jjandflächen  zu  erörtern. 

A*  Beziehungen  zwischen  Niederschlag,  Temperatur  und  Abflnli  Iimbd  mr 

L- u  ".f  des  letzteren  von  den  beiden  ersteren  deutlich  erkennen,  sie  er- 

aegbiAai  jedoeh  nicht,  die  einem  bestimmten  Niederschlage  zukommende  Abfluüi. 
"m^^  ^  berechnen  wie  fBr  die  Verdunstungshohen.   Aufser  Nied«^ 

schlag,  Abüola  und  Verdunstung  spielt  aber  noch  die  seitweüige  Äufspeicherun? 
yen  waner  in  emem  Plufsgebiete  im  Laufe  eines  Jahres  eine  EoUe.  derzufol«» 
in  einem  Jahre  nicht  blofs  der  Nicdereehlag  deeielben,  aoode»  aaoh  te  du  m- 
nergehenden  siun  Abflola  gelangt» 

Sehr  gewagt  ist  es,  wenn  W.  Ule6*0*)  von  dem  im  Gebiete  der 

Saale  gefallenen  Niederschlag  rund  300/q  abfliefsen  läfat;  50% sollen 

verdunsten  und  20 0/^  zur  Bntwickelung  der  Organismen  Terbraiicht 
werden. 

In  der  Havel  hei  Plaue  fällt  nach  K.  S  ch  1  o  t  tm a n  n^ii)  das 
S^mum  des  jährlichen  Wasserstandes  auf  1855,  das  Minimum  auf 
1865.    In  mehr  als  1/5  der  ganzen  Zeit  hielt  sich  das  Wasser  ia 
der  Nähe  des  niedrigsten  Standes,  in  i/e  in  der  Nähe  des  hadudei 
Die  hydrographische  Beschreibung  des  Maingebiets  von  Bd.  Faber««), 
vom  techni.^chen  Standpunkt  aus  verfalst,  enthält  AnsfllhrQngeD  über 
den  Niederschlag  und  die  Wasserstandsverhältnisse  des  Mains  bd 
Würzburg.  —  Herrscht  in  einem  Plufsgebiete  durchlässiger  Bodea 
vor,  80  nützen  die  Niederschläge  der  Sommermonate  den  Wasser- 
läufen fast  gar  nicht  infolge  der  starken  VerdunstuD^-.    Derart  sind 
die  Verhältnisse  im  Seinebecken,  wo  nur  1/4  des  Bodens  undurch- 
lässig ist.    Wenn  die  Quellen  gegen  Ende  Mai  anfangen  zu  ve^ 
siegen,  erheben  sie  sieh  selten  wieder  im  Sommer.   Die  im  Wistar 
gefallene  Regenmenge  erlaobt  demnach,  den  mittleren  Wsssentand 
der  Fluisläufe  im  folgenden  Sommer  voraussusagen,  wie  es  Ö. 
moine  und  Babinet6*3)  f^r  den  Sommer  und  Herbst  1893  ge- 
than  haben.  —  J.  L.  G  r e e  n  1  e  a f  644)  erörtert  den  Einflufe,  wel- 
chen die   16  bedeutendsten   Nebenflüsse  des  Mississippi  auf  die 
Wasserführung  des  Hauptflusses  ausüben. 

Die  Gesamtwirkung  der  Nebenflüsse  läfst  deutlich  die  Berechtigung  der  Ein- 
teilung des  Hissiseippi  in  einen  oberen  und  unteren  Lauf  erkennen.  Die  Qnau 
liegt  an  der  Mündung  des  Missouri.  Im  oberen  Abschnitt  ist  derselbe  ein  Hoch- 
TB   D  S  gehört  er  zur  Klasse  der  Flüsse  mit  niederem  Wasfierstand«. 

ff  M    j**^*^"®  ^^^^         ^^00  fallende  Wirkung  auf  den  fiauptstrom  aus;  am 
auffalleodsten  ist  diese  Wirknng  beim  Hissovri.    In  seinem  6.  Berieht  über  die 
w^n^wlx        Abflufsmcngen  in  den  Flüssen  der  Unionstaaten  aieht  F.  H.  Ne- 
Sl*         o"*  «"'«'»'aal  Angaben  aus  den  Flüssen  des  Ostens  Potomac,  Conne^ 
und  Bavannth  smn  Vergleich  heran.    Die  Diakussion  da«  VeiMatiiiii» 

n  aT^  ^J^^^-  ^891— 9ß  (1896),  V,  429—60;  1  K.  1  :  1  150000.  -  'Ebenda 
K  1  ^  '^^*L^K^-  ^»'n-  Nr.  743.  -  ^)  Forsch.DLVKde  1896,  X,  l-öö; 

K.  l.  500000.  -  eU)pM  1896,  234-36.  -  642)  Hydrographie  des  Maingebieto. 
iftOK   1'  \,^'*P^-  Taf.    München  1895.    PM  1897,  LB  78.  —  "3)  AnnPCh.  (7) 
•«?A»iwinfl;i^„^^^-'^-  -        A"^  -^Sc.  1896,  II,  29-46;  4Disgr.- 
J  AmutepUSiOeolSarr.  1892/93  (1894),  XiV,  2,  89-1Ö6;  2  Taf. 


Hydrometrie. 


887 


iwhditB  dtr  nittinmi  jShrUolieii  Abflnüineng«  und  dem  mittlfliwii  jilnlieheii 

Niederschlag  ist  bei  der  kurzen  Dauer  der  Beobachtungen  sehr  allgemein  gehalten. 
Im  Anschlufs  an  die  Bcobachtaogen  aus  den  Jahren  1893  und  1894  teilt  Newell^} 
du  Beobacbtangsmaterial  in  der  Hauptsache  mit,  welches  H.  Uay^T)  bd  adnen 
ÜQtersucbur  gen  Uber  du  Grandirawer  in  daam  Teila  dar  Orofsan  Bbiraen,  Nebraska» 
Colorado  und  Kansas,  an  den  Brunnen  gewonnen  hat. 

In  die  Aeihe  derjenigen  Staaten,  in  weldien  hydrometrische 

Beobachtungen  angestellt  werden,  ist  nunmehr  auch  Österreich  ge- 
treten und  damit  der  Vorschlag  Ton  Lorenz-Liburoau  ia  Erfüllung 
gegangen  ^^). 

2.  Hochwatser.    P.  Klunzinger^)  macht  den  Versuch, 

die  Veränderungen,  welche  eine  Hochwasserkurve  im  Flusse  strom- 
abwärts erfährt,  in  allgemein  gültige  mathematiBche  Formeln  zu 
fassen. 

Er  betrachtet  zunächst  die  Entatehung  der  Hochwasser  im  Niederschlags- 
gebiete,  dann  die  Änderangan  der  Karre  der  «eknodlieheii  Hoehwatsermeagen  im 

▼eiteren  Laufe  unterhalb  der  Wurzel  eines  Niederschlagpgebiets.  EnrlHoh  wird 
der  Bioflafs  von  Seen,  Überflntangsgebieten,  vereogten  Stellen,  SeiteDflursmiiaduogen 
lad  ünUntuDgen  mathemttiseh  nntersueht. 

Die  Hochwasser  der  norddeutschen  Ströme  haben  nach  H.  Eel- 
Ur<BO)  je  nach  dem  Klima  einen  Tersohiedenen  Yerlaof. 

Die  echroffiiten  Gegensitze  in  der  Wasaerftthrnng  «eigen  die  Weier  mit  ihrem 

Seellima  und  die  "Weichsel  mit  ihrem  festländischen  Klima.  Eine  Mittelstellung 
aimmt  in  dieser  Uinsicht  die  Oder  ein.  GUnstig  wirkt  für  sie  der  Umstand,  dafa 
ito  Qebirgssüge  im  Quellgobiet  meistens  nicht  gleichzeitig  Ton  starken  Nieder- 
•eUigen  betroifen  werden.  Der  Sommer  erseagt  in  der  Oder  die  niedrigsten 
Wasserstände;  so  zeigt  z.  B.  auch  die  ^Varthe  im  Sommer  nur  2  0Vj,  im  Winter 
98%  Hocbwasserfalle.  Die  Sommerhocbwasser  sind  aber  in  der  nassen  Periode 
1874—91  weit  hSnfiger  anfgetreten  alt  in  der  trockenen  Zeit  Ton  1855 — 73. 

Die  Frage,  mit  welchem  Hüchstwasserstande  der  Donau  man  in 

Wien  lu  rechnen  habe,  erörtert  C.  Pasoher^^). 

Er  geht  nach  der  alten  Methode  tob  dem  bisher  bekannten  b8eksten  Wasser- 
stande aus  und  untersucht  die  Gründe,  welche  das  Eintreten  eines  noch  höheren 
Wasserstandes  wahrscheinlich  machen,  da  aas  der  Regonintensität  und  der  Begen- 
eiMr  eine  Voravsbestimmung  des  Wasserstandes  nicht  möglich  ist. 

Eine  wichtige  Rolle  spielt  bei  dieser  Frage  der  Wasserstand 
vor  dem  Eintritt  des  Hochwassers.    Im  Vergleich  mit  den  FlUiBen- 
des  Seineayatems  haben  die  der  Garonne  den  Charakter  von  Wild- 
bäcben  sowohl  infolge  der  ündurohlKssigkeit  des  Bodens  im  oberen 
lAofe  als  aneh  wegen  des  starken  Oefalles  in  diesem  Abschnitt. 

Der  Unterschied  tritt  am  scbrofEsten  bei  Hochwasser  hervor,  welches  in  der 
öaronne  gewöhnlich  8—10  Tage  dauert.  Dazu  kommt,  dafs  das  Bocken  der 
«•reane  von  zwei  Gebirgen  gespeist  wird,  den  Pyrenäen  und  dem  Zentralplatean. 
Die  Dauer  des  tiefsten  Wasserstandes  ist  nach  0.  Lemoine««)  im  illgemetneik 
tür  die  Garonne  iinger  als  bei  der  Seine,  aber  anderseita  nieht  so  anageaptocheii 

^)  BUStGeolSurv.  1895,  N.  131.  126  S.  —  6*7)  AnnRepUStQeol^urv.  1894/95 
(1895),  XVI,  2,  635  —  88;  3  K.  —  «8)  JbUydr.Centr.B  1893  (1895),  I. 
JIII  tt.  562  8.,  1  K.  l  :  3850000.  —  •«)  ZÖatlnR.Archit.V  1896,  XLVIll, 
?Tv  49  -57.  —  650)  cblBw.  1896,  521.  526.  —  ^'^)  ZÖst.rng.Archit.V  1895, 
JJjJ"^^53— 59;  2  Taf.  —  «3)  AnnQ^ogr.  1896,  V,  368-85  j  2  K.,  12  graph. 


328         Dr.  £.  Rudolph,  Die  Fortschritte  der  Geophysik  der  £rdrisde. 

vi«  bei  der  Loire.  Die  Liane,  Fas-de-Gataia,  bt  trotz  der  geringen  Liof»  m 
nur  40  km  infolge  des  wildbachartigen  Charakters  nnd  des  fast  undarcblusiges 
Bodens  häafigen  Hochwassern  ausgesetst,  wie  Yoisin^)  des  näheren  dirthnt. 
QiaphiMhe  Methoden  rar  Voraneiage  dee  HoebwBieert  erttnten  £.  AlUrd^), 
Hasoyer«»)  und  P.  Prettille««). 

Das  Hochwasfler  der  Themse  Tom  November  1894,  Uber  welofa« 

G.  J.  Symons  und  G.  Chatterto n ^6^)  alle  Daten  gesammelt 
haben,  veranlafste  beide,  eine  chronologiBoh  geordnete  Liste  aller  an 
dem  Tkemsetbal  bekaonten  Hochwasser  sosammeniustelleii. 


Als  Gegenstück  xu  dem  schon  früher  Yon  Honsell  veröffeotlichten 
Rhein -Werk  ist  jetzt  unter  Leitung  Ton  H.  Keller^^)  eine  bydro* 
graphische  Beschreibung  des  Oderstroms  herausgegeben  worden.  Es 
ist  nicht  möglich,  in  dem  engen  Rahmen  dieses  Berichts  auf  den 
reichen  Inhalt  des  Workea  einzugehen,  ich  verweise  vieiraehr  auf 
die  treffliche  Analyse,  welche  J.  Partsch^^)^  der  beruff^nsto  Kenner 
der  Verhältnisse,  von  diesem  Werke  gegeben  bat.  Ais  i:]rgänzung 
dazu  kann  die  hydrographische  Karte  von  Norddeutachland®^  »• 
gesehen  werden,  die  eb^&Us  wie  das  Oder-Werk  im  Bönen  dei 
WasserauBSchusses  .zur  Untereuchnog  der  Wasserverhaltaisse  in  den 
der  Überschwemmosgsgefohr  besonders  ausgesetzten  Flufsgebieten 
herausgegeben  ist.  Als  Anhang  ist  ein  Verzeichnis  der  Pegel- 
Stationen,  der  Regenstationen  und  des  Flächeninhalts  der  Strom- 
gebiete gegeben.  A.  Bludau^^O)  teilt  die  Resultate  einiger  karte- 
metrischen  Messungen  mit,  die  er  an  den  bedeutendsten  Flüssen 
des  östlichen  Teils  der  preufsischen  Seenplatte  angestellt  hat.  Mit 
dem  Inhalt  des  grofden  Werks  von  Weber  v.  Ebenbof^^O  «Jj 
den  Gebirgswasserbau  im  alpinen  Etschbecken  macht  uns  A.  Penci"'} 
bekannt.  In  scharfen  Zügen  zeiohnet  derselbe  in  einer  eigenen 
kleinen  Arbeit  die  hydrographischen  VerhiUtnisse  des  Etschbeckensn 
M.  HantreuxW*)  beschreibt  auf  Grund  eines  vergleichenden 
Kartenstudiums  den  Lauf  der  Gironde  von  Bordeaux  abwärts  und 
die  Veränderungen,  welche  seit  zwei  Jahrhunderten  in  den  band- 
bänken,  Untiefen  und  dem  Fahrwasser  sich  voUsogen  haben. 


053)  AnnPCh.  (6)  1888,  1,  M«».  XV,  484-510;  1  K.  1  =  80000,  2  Taf. - 
Ebenda  1889,  1,  M^m.  XVII,  629-85  ;  1  Taf.  —  ^M)  Ebenda  1890,  2,  M«"« 
XX,  441-511;  2  Taf.  —  656)  Ebenda  (7)  1896.  1,  Mem.  X,  128-59;  2  Ttt - 

QJBMetS  1895,  XXI,  189—208.  —  «W)  D«  OdeTstrom,  sein 
seine  wichtigsten  Nebenflüsse.   Eine  hydrographische,  wasserwirtscbaftücüe  n 
waeaerrechtlicho  Darstellung.  Berlin  1896.  3  Bde.  XVllI  u.  244  S.,  IV  u- 1"  •' 
II  tt.  886  8.;  VI  u.  981  S.    Dazu  1  üd.  Tabellen  u.  Anlagen.  Folio,  Iv 
88  Kartellbeilagen.  —  658)  pu  i897,  37—41.  —         Zwei  Blatt  1 : 1  z»"^^"- 
Berlin  1896.   IV,  70  S.    PM  1897,  LB  65.  —  660)  PM  189^  ^^^JL  Ü 

Der  Gebirgswasserbau  (Fiufsregulierung  und  HauptschluchtyerttWi« 
alpinen  Bteehbeeken  und  leine  Besiehnngen  «um  Plubbtn  des  ol'e;''*';«"'^"^ 
Schweramlandes.    Polio.    421  S.,  Alias.    Wien  1892.    PM  1896,       i"  • 
«6»)  MDOAV  1895,  6  u.  7.    -    ^3)  ZDÖAV  1895,  XXVI,  1-15;   P»  l»»»i 
IB  185*.  —  ««)  M^mSScPhNatBordeaux  (3)  1889.  Y,  1—54;  1  Tef. 


uiqiii^Cü  by  GoQgle 


HydrogTAphie. 


829 


/F.  Einzelerscheinungen. 

1.  Temperatur.  Die  Temperatur  der  Flüsse  Mitteleuropas 
ist  im  allgemeinen  höher  als  diejenige  der  überlagernden  Luft.  Als 
Ursache  wird  das  dem  Wasser  eigene  Verhalten  hinsichtlich  der 
Erwärmung  angesehen.  Für  die  Zuführung  der  "Wärme  durch  die 
Sonne  im  Flulswasser  legt  W.  üle^^^)  der  Beweglichkeit  des 
fließenden  WaeserB  eine  gro&e  Bedeutung  bei,  welche  eine  ununter- 
brochene BurchmenguDg  der  Waeserteilchen  bewirkt  Dadurch  wird 
die  nSchÜiche  Abkühlung  durch  AuBstrahlung  yerminderti  die  Er- 
wärmung am  Tage  aber  erhöht. 

Das  Nilwasser  zeigt  nach  ß.  Guppy^^  ein  ganz  besondereB, 
ihm  allein  eigentümliches  thermisches  Verhalten. 

ZwiMben  dem  ersten  und  zweiten  Katarakt  ist  der  Nil  das  ganze  Jahr  bin» 
dneh  kfibler  als  die  Luft.  Die  Differenz  steigt  in  der  Mitte  dos  Sommers  bis 
lb«18*F.  und  reduziert  sich  im  Januar  bis  auf  2 — 3"  F.  Zwiscben  Assuan 
und  Minieh  ist  die  relative  Kühle  im  Sommer  im  Verhältnis  zur  Luft  weniger 
aoBgesprocheo,  beträgt  aber  immerbin  im  Juni  und  Juli  nocb  8^.   In  der  Mitte 

Winten  wird  d«r  Plvb  um  fast  8*  F.  w8m«r  ml«  di«  Lnft,  ein  Obersehnlt, 
welcher  bei  Cairo  bis  auf  5 — 6"  F.  steigt.  Diese  Annäherung  und  darauffolgende 
Krauang  der  Temperaturen  von  Luft  und  Flufswasser  in  der  Mitte  des  Winters 
iDterlialb  des  ersten  Katarakts  rührt  hauptsächlich  yom  Fallen  der  Lufttemperatur 
kar.  Die  Regel,  welche  Forster  über  die  Temperatur  der  Flüsse  HittdflSMpta 
lufstellte,  hat  nur  für  Fiüsse  Gültigkeit,  welche  keine  grofse  Wassermenge  be- 
sitzen. Die  grofsen  Ströme  der  Erde  baben  kein  festes  thermisches  Verhalten, 
«l^(Mb«ii  Ten  dnem  sololien,  welches  von  der  OleiehheU  der  Stromrielitnng  ab- 
häogt.  Das  Terschiedcne  thermische  Verhalten  von  Flüssen  und  kleinen  Seen 
betont  Qu  ppyfl«7)  hauptsächlich  aus  Rücksicht  auf  die  Flora  der  letzteren.  Eben- 
dWHlbs  deoiet  die  Methoden  an,  wie  man  den  Einflufs  der  Quellen  auf  die  Tem- 
pentar  des  Flvfewassers  bestimmen  kann.  Die  Thatsacben,  welche  6npp7*IB} 
m  der  Themse  und  ihren  NebenflasMn  in  dieser  Hinsieht  anfOhrt,  dienen  nnr 
dMu,  seine  Methode  zu  erläutern. 

2.  Eisverhältnisse.  Ein  Eisgang  der  Sibl  ist  wegen  des 
Bmiiigen  Oberlaufes  und  des  schattigen  Unterlaufes  dieses  Flusses 
keine  Seltenheit. 

Aq  8.  Februar  189ft  hat  A.  HeiniM9)  den  Eisgang  in  Zttrieb  beobaebtet. 

Die  Bewegung  des  Eisstrones  war  nicht  nur  ein  Fliefsen,  sonrlern  auch  ein 
Kutschen  von  Eis  an  Eis,  indem  die  Randpartien  wegen  der  starken  Reibung  am 
Hf*  "t^hen  blieben  und  sich  vom  Hauptstrom  abscherten.  Nirgends  konnte  eine 
Einwirkung  des  Eisganges  auf  die  Gesefaiebe  beobachtet  werden:  der  Ei^strom 
Md  die  stehengebliebenen  üfereiRmassen  Ovaren  vollständig  frei  von  Sand,  Schlamm 
Mer  Geschieben.   Der  ganze  Eisgang  war  aus  Oberflächeneis  entstanden. 


Seen« 

L  EitUUhmg  mä  JSUuB^ikatkn  der  Sm, 

Die  für  die  Entetehnng  des  Garda^Sees  mafiigebenden  Voig&nge 
^ren  nach  der  Anfiaesong  von  T.  Taramdüi«^  die  Bildung 

^)  GZ  1895,  I,  345  u.  346.  —  ««)  PrRPhSEd.  1894/95  (1895),  33  —  61.— 
Ebenda  1896/96  (1896),  204—14.   —  «8)  OJRMetS  1895,  XXI,  1—11; 
IDiBgr.  -  6C9)  vjMbr.  NatOs.  1894,  XXZIZ,  1—14.    PM  1896,  LB  133.  — 
MIinp.RÄcc.Ag.l893  C1894),  XI,  55— III;  2  K.  1 :  450000,  1  Längsprof.,  lQ.rxW 
PM  1895,  LB  4  73*.   EILomb.  Sc.  L.  Bend.  (2)  1894,  XXVil,  148—59. 

Öeogr.  Jahrbuch  XX.  «8 


330       Dr.  £.  Rndolpb,  Dia  Fortaehritte  dar  Oaophjaik  dar  Eidiinda. 


einer  Synklinalen  sowie  die  leichte  Zerstör barkeifc  der  die  Mitta 
derselben  bildenden  Gesteine. 

Beim  Beginn  der  Qnartärperiode  wurde  das  Gebiet  des  Garda-Sees  toq  eiaem 
weitverzweigten  Flurssystem  eingenommen.  In  dem  dvreli  Faltang  voigeMkItBttn 
Hohlräume  haben  die  glazialen  Gletscher  das  heutige  Seobecken  ausgestaltet;  denn 
die  präglazialen  Flursschotter  befinden  sich  in  einem  Nivean,  das  bedeutend  höher 
liegt  ala  der  Spiegel  daa  hantigan  Saea.  Da  mtn  naab  dam  Verschviodea  der 
Gletscher  das  Seebeckas  im  grofsen  und  ganzen  schon  diejenige  Form  hatte,  WeUt 
wir  noch  gegenwärtig  sehen,  ao  kann  die  endgültige  Auagastaltnng  wu  dud 
Gletschererosion  erfolgt  sein. 

Das  Altalluvium,  welches  an  den  Ufern  des  Genfer  Sees  an 
drei  Stellen  vertreten  ist,  wird  überall  von  Gletschermaterial  über- 
lagert. A,  Delebecque^'^i)  sieht  in  dieser  Ablagerung  einÄqui» 
▼alent  des  Deokensohotters. 

Dia  Vorginge,  welche  cur  Entatehnng  dea  Genfer  Seea  flhrtan,  w&rdei  ihh 

demnach  in  etwas  atulercr  Reihenfolge  abgespielt  haben,  als  man  früher  anDahm. 
Ein  eingehendes  Studium  der  plelstocänen  Ablagerungen  im  Thal  von  Cbnmbirf 
ermSglieht  ea  J.  Rivil  und  J.  Vivien^^,  genauer,  als  es  Delebecque  komte^ 
die  Entwickelungsgeschichte  des  Sees  von  le  Bonrget  daranlagaa.  Der  hentigl 
See  liegt  in  einer  Synklinalen  der  Molaaae. 

Die  Entstehung  der  Hochseen  kann  nach  Eb.  Fngger^'*)  auf 

sehr  verschiedene  Ursachen  zurückgeführt  werden. 

Es  können  ursprüngliche  tektonische  Verhältnisse  oder  es  kann  die  WirkuDg 
ainaa  Gletschers  oder  Abdämmung  eines  Flufslaufes,  die  erodierende  Wirkung  eine» 
Waaaatfalla  oder  andlieh  der  dvreh  lokale  Korroeioa  vai  Broaion  hermgabncU* 
unterirdische  Abflufs  eines  Flufslaufes  die  Veranlassung  zur  Secbildung  gegika 
haben.  Die  letztgenannte  Ursache  macht  F.  für  die  Entstehung  der  IimM 
nieht  blofa  im  Kalkgebiet,  sondern  auch  in  krystaUinischem  Gestein  TeranlwerlliA. 
Das  Experiment,  walehaa  er  anstellte,  um  die  Möglichkeit  der  ehemischen  Erosioii 
darzuthun,  indem  er  verschiedene  Gerolle  in  einem  Netze  verschieden  lange  Zeit 
der  Einwirkung  des  fliefsenden  und  stehenden  Wassers  aussetzte,  ist  jedoch  als 
dvrebana  munreidiend  abanwaiaeo. 

An  der  Küste  der  Provence  findet  sich  in  der  Ntthe  des  OoUii 
▼OD  FoB  eine  Anzahl  Ton  kleinen  Seen,  unter  denen  A.  Dels' 
becque674)  j^i  Typen  untersoheidet:  1)  Laganen;  2)  echte  Felfr 
hecken,  die  in  der  Kichtnog  alter  Thäler  liegen  und  darob  fÜnstun 
unterirdischer  Höhlen  entstanden  sind;  3)  Ansammlungen  zwischen 
Schuttkegeln  der  Crau,  wahrscheinlich  ebenfalls  durch  Einsturz 
hervorgerufen,  welcher  durch  Quellen  in  dem  Boden  bediogt  war. 
Für  einige  der  kleinen  Wasserbecken  im  englischen  SeendiBtnü 
macht  es  J.  E.  Marr^'^ö)  gehr  wahrscheinlich,  dafs  sie  ihre  Bot' 
stebung  der  Absperrung  eines  präexistierenden  Thals  durch  Sfibutt" 
walle  za  verdanken  haben.  Ebenseldhe  Seebeoken  in  der  NSbe 
Snowdon  sind  nach  W.  W.  Watts möglieherweUe  FelsbecIceD, 
aber  jedenfalls  so  flaoh,  da&  sie  ohne  einen  MorSnendamm  ^am 
Wasser  halten  würden. 


671)  Arch.  ScPhNat.  (3)  1895,  XXXIII,  98-101.  -  6^2)  CR  1895,  1,  CXX, 
lii^i:}.^'  "         MGGsWien  1896,  XXXIX,  638—72.    PM  1897,  LB  217. 

1896  LH,  12-ie.  ^  aw)  BepBritAaa.  1890,  688.  OeolMag.  (N-S.)  1«»*' 
11,  565  n.  566. 


S6Cfl* 


331 


Nedre  Vand  und  övre  Vand,  zwischen  dem  Suliteliua  und  dem 
äaltenfjord  gelegen,  werden  durch  eine  Endmoräne  von  dem  innere 
steil  TflH  des  Fjords  getrennt.  Ebenso  liegt  swiBchen  beiden  Seen 
flin  tf  oränenwall.  Die  Tiefe  beträgt  30  bzw.  328  m.  0.  N  o  r  d  e  n  • 
ikjSld^^  beseiohnet  sie  als  Ejordseen  und  denkt  sie  duroh  Ab- 
BobntlniDg  des  innersten  Teils  des  Fjords  durch  eine  Endmoräne 
entstanden.  Bas  Fjordthal  selber  ist  präglazial  und  war  in  der 
Eiszeit  unter  Wasser  gesetzt ;  beim  Rückgang  der  Gletscher  wurde 
es  im  innersten  Winkel  mit  Moränen  angefüllt.  Krahmer*^^^)  teilt 
die  Hauptresultate  einer  Arbeit  von  N.  Anutschin  über  die  Seen 
der  Gouvernements  Twer,  Pskow  und  Smolensk  mit.  Die  Seen  ge- 
hören m  den  Moränenseen  und  haben  grolse  Ähnlielikeit  mit  den 
pieiilnBchen  Seen.  Den  Ronkonkoma-See,  auf  Long  Island  zwisohen 
nrei  lloriuien  gelegen,  welche  ein  Thal  einaohliefken ,  bezeiohnet 
J.  Bryson^'S)  als  ein  ▼ergröfsertes  Kesselloch  (Kettle-hole).  Über 
die  Xatur  des  Cayuga-Sees  im  Staate  New  York,  ob  derselbe  ein 
echtes  Felsbecken  durch  glaziale  Erosion  oder  ein  tektonisches 
Becken  ist,  streiten  sich  Fr.  W.  Simonds J.  W.  Spencer ^^^) 
und  R.  S.  Tarr682),  R^in  beschreibend  ist  die  Mitteilung  von 
D.  Kerr683)  über  die  Kraterseen  im  N.  des  Nyassa.  Die  Seen  der 
Auvergne  und  des  Velay  zerfallen  nach  M^Boule^)  in  Kraterseen, 
SktBoheneen  und  Seen  in  einer  Depression  dee  quaternären  Bettet 
der  Bordogne. 

Im  April  1895  entstand  bei  Leprignano,  33  km  nördl.  von  Horn, 
durch  Bodensenkung;  ein  See,  indem  sich  ein  ungefähr  kreisförniigeB 
Loch  von  130  m  Radius  bildete. 

Ganz  in  der  Nähe  dieser  Stelle  liegt  der  1856  entstandene  Lagopozzo.  Vul- 
IttBiiche  Ursachen  sind  bei  diesen  Erdföllen  nicht  im  Spiele.  P.  Moderni^BS) 
an  Äuslaagimg  der  in  der  Tiefe  steckenden  Kalke.  Die  Kohlensäure  der 
alten  vulkanischen  Zentren  der  Vulcani  Sabatini,  die  sich  mit  dem  Grundwasser 
verbreitet,  mag  diesen  Prozela  begünstigen.  Die  unmittelbare  Veranlassung  zn 
•Ina  Einbrneh  haben  wohl  die  im  J.  1895  besondere  eahlreiehen  Erdbeben  gegeben. 
Das  Verschwinden  der  Seen  erfolgt  entweder  durch  Zuschwemmen  des  Beckens 
nüt  Sedimenten  oder  durch  zu  schnelles  Abfliefscn  infolge  Tiefereinschneidens  der 
Ablelnrinne.  Die  Seen  im  Quellgebiet  dos  West  Canada  creek  auf  der  Westseite 
der  Adirondacks,  die  snr  Klasse  der  Abdimmnngsseen  gehflren,  nnterliegen  aach 
0.  JL  Smy  thoss)  £Mt  ausnahmslos  dem  ersteren  Frosefa. 


//.  Mnzelerachemunffen  und  BeohacMunfjen  an  Seen. 

1-  Seiches.    Am  Neuenburger  See  sind  die  Beobaohtongm 

bei  Prefargier,  Cudrefin  und  YTOnand  fortgesetzt  worden. 

Die  zweiknotigen  Seiches  fehlen  ganz  in  Neuchäte),  Cudrefin  und  Yvonand, 
|l||diiMheinUch  weil  diese  Stationen  ganz  in  der  Nähe  der  Knotenpunkte  der 
■naodtlMi  BehwisKiUBen  liegen.  AnflhUead  ist,  dab  die  sweiknotige  Seiehe  von 

^  QeolFörFörh.  1805,  XVII,  511-22;  1  K.  1:50000.  —  «78)  Qi,  i895, 
UVm,  334-36.  —  679)  Am.  Geologist  1894,  l,  Xlll,  3d0— 92.  —  680)  Ebenda 
WM,  2,  XIV,  68—62.  —  68i)  Ebenda  S.  134.  —  «)  Bbend*  8.  194.  — 
"p  QJ  1895,  V,  112-24;  1  K.  —  684)  ßSGÖolFr.  (3)  1896,  XXIY,  769  u. 
JjO.  —  «86)  BRComGeol.  lt.  (3)  1896,  VI,  146  n.  146 ;  1896,  YU,  46—67.  — 
~  4ai.Qsologiet  1893,  1.  XI,  86—90. 

29« 


332       Dr.  £.  Kiidolph,  Die  Fortschritte  der  Geopbysik  der  Erdrisde. 


TTerdon  eine  Periode  tob  et  SB  Hin.  bat,  irehreod  sie  bei  Fr^fargier  Tiel  öfter 
SO  als  25  Min.  dmert;)  obgleich  die  einknotige  Seiche  hier  eine  Periode  toq 
SO  Min.  hat.  Im  ganzen  scheint  der  See  für  die  Beobachtung  der  Seiches  nicht 
geeignet  zu  sein.  Die  Erklärung  von  Sar&sio,  welcher  die  beiden  aninodalet 
Perioden  als  die  Seiebes  der  beiden  TOrsehiedea  tiefen  loDgitadiaskn  Baekn  4« 
Sees  ansah,  wird  man  aufgeben  rnüssen.  Vielleicht  handelt  es  sich  um  zwei 
Schwinguogsarten,  so  meinen  Ed.  Sarasin  und  L.  du  Fasquier<^),  von  denes 
die  eine  oder  die  andere  auftritt,  je  nachdem  die  ganze  Seefläche  in  Bevegung 
ist  oder  das  tiefe  Becken  allein  die  Periode  bestimmt.  Die  Periode  von  9  Mio. 
bei  Yvonand  bleibt  unerklärlich.  Für  den  Thuner  See  hat  Ed.  Sara Bin*^)  eice 
Hauptperiode  Ton  15  Min.  gefanden.  Ob  man  es  mit  einer  einknotigen  Seiche  n 
fhnn  hat,  ist  ungewils.  Ans  DerraTaragh-See,  Co.Weatneath  in  Irland,  bat  J.B. 
H.  Mac  Pari aae^  min  erstenmal  Seidhea  mit  einer  Periode  toi  StHii. 
beobachtet. 

2.  Tiefenmessungen  sind  an  mehreren  Seen  vorgenommen 
worden.  Dieselben  sollen  hier  nur  geographisch  geordnet  aufgezählt 
werden. 

W.  Halbfafs^^  hat  zahlreiche  Messungen  an  einigen  Seen  des  Lechgebieti 
nnd  am  Arendsee«»!)  in  der  AUmark  ausgeführt,  welche  die  flerstellung  sebr 
genauer  Tiofenkarten  ermöglichten.  Diese  hinwiederum  setzten  K.  Peucker^^^ 
bl  die  Lage,  einige  roorphometrische  Ausführungen  daran  anzuknüpfen.  Wie  an- 
nilSnglieh  unsere  Kenntnis  von  den  TiefenverhSltnissen  der  norddentsdiia  Ski 
noch  sind,  weist  Halbfafsö^S)  am  Glambecker  See  nach,  dessen  Tiefe 
Wahnschaffe  56,5  ra  betragen  sollte ,  in  der  That  aber  nur  24,5  ra  betrügt. 
E.  lielioc^öi)  hat  den  See  von  Lourdes  und  zwei  kleinere  im  Dep.  Hut»- 
Garonne  vermessen,  A.  Delebecqne^)  mehrere  Seen  im  Gebiete  der  Landet, 
sowie  in  den  .\lpen  und  Pyrenäen®^).  In  Gemeinschaft  mit  E.  Garcin  hat 
U  eUbecque697)  die  Tiefenmessungen  am  See  von  le  Bourget  und  lUsammeB 
mit  L.  Leg ay 898)  diijenißen  des  Sees  von  Annecy  kartographisch  TsrSfifentlicbt: 
ebenso  hat  D  e  le  b  e  c  q  u  c  o»»)  eine  Tiefenkarte  des  Genfer  Sees  angefertigt  0  M  ari- 
nelli  700)  hat  seine  Forschuujron  noch  über  andere  Seen  des  veuetiamschea  Ge- 
biets ausgedehnt.  An  die  auslührliche  Beschreibung  der  zehn  gröfrten  86« 
engUsehen  Beendlstrikts  von  H.  B.  Mill^l)  Itnttpft  £dw.  Heawood  Betrach- 
tungen über  die  Gestalt  der  TbüeT,  in  welchen  die  Seen  liegen.  Den  LappijMTi« 
See  in  iinland  hat  K.  HammarstrSm»«»)  und  die  östliche  Hilfte  de»  Lojo-Sw, 
des  grSfsten  Binnenmeeres  in  Finlsnd,  R.  Boldt^f»)  ausgelotet.  IiBl«keUBö» 
im  kanadischen  Felsengebirge,  Älberta,  beträgt  nach  den  Messungen  von  W.  v. 
Wilcox'O*)  die  gröfste  Tiefe  22.')e.Fuf8;  dm  Kamloops -See  im  Thal  des  ThompMB- 
Flusses  in  Br. -Columbia  bat  G.  M.  Dawsou'Oß)  genau  vermeaseD. 

3.  Temperaturverhältnisse.  Von  den  TemperÄtai»»' 
Bungen  interessieren  uns  am  meisten  diejenigen,  welche  sich  sBi«» 

«7)  BSScNat.  Neuch.  1894/95  (1895),  XXIII,  1—9-  PM  IS^^,  LB  92j. 
ArchScFhNat.  (3)  1895,  XXXllI ,  192—95.  —  <»8)  ArchScPhNat^3)  ^3^"- 
868—71.  —  «9)  ScPrRDublS  (N.S.)  1895,  VIII,  288—96.  —  ""^  ^*  „  ^ 
225—33  ;  6  Tiefenk.  1  : 26000.  —  »1)  Ebenda  1896,  173—87 ;  1  K.  1 :  2nnou 
«92)  MQGeWien,  (N.  F.)  1896,  XXIX,  G81-83.  —  693)  Gl.  1896,  L^IX,  1<»  u- ij, 
1  K.  1 : 10000;  1896,  LXX,  126—28;  3  Fig.  —  «9*)  AssFrAvSc,  CR  1896  [IWh 
XX?,  642—62;  1  Tiefenk.  1 : 8000,  2  Prof.  —  «)  OE 1896, 1,  CXXII,  ^J'öi 

Ebendi  1895,  l,  CXX,  54-56.   —         AnnPCh.  (7)  1892,  2,  Mem. 
'888->44;  1  K.  1:50000.    —   698)  Ebenda  1891,   1,  M6m.  1,  ^^^''lllJ  Z. 
JJ*0«>0.  —  «9)  Ebenda  1891,  1,  M6m.  1,  393-403;   1  K.  l^^f^^ 

ARlVen.  (7)  1894/95,  VI,  68-74;  1  K.  1:30000.  PM  1896,  LB  439. 
'W)GJ  1895,  I,  4G  ^-73.  135-66;  1  K.  1  :  190000,  7  Tiefenk.  1  ^  31680,  20 Abb. 

VetMedüFFl.  ib96,  III,  97—111 ;  1  K.  1 :  100000,  1  Frofiltaf.  -  f^.^fT 
S.  112-16;  1  K.  1:85000.  -  «*)  Qj  i896,  VII,  49-64;  1  ^'«f«;!;'  ^.^^^ 
1  :  160000,  5  Abb.  -  705)  AnnRepQeolSnrT.C»n.  (N.  S.)  1894  (1896),  Vüi  3«»" 
bis  310  B;  1  K.    PM  1897,  LB  164. 


SSM. 


833 


Entstehung,  Lage  und  Veränderungen  der  Sprungschicht  be- 
sieheo.   Die  Existenz  derBeiben  ist  übrigens,  wie  hdb  J.  Müll n er 

mitteilt,  schon  Fr.  Simonv  bekannt  gewesen. 

H.  H ergCB el  1  ™'')  hnt  die  Spruni^sohicht  im  Weifs-en  Seoi  zu  verschiedenen 
Tages-  und  Nachtzeiten  und  an  unniitteibar  aufeinanderfolgenden  Tagen  geniesseDt 
um  stt  koiutatieren,  ob  in  den  TagMetnndm  eine  Verindernng  in  denelbea  ein- 
tritt und  ob  eine  innerhalb  zweier  aufeinanderfolgenden  Tige  etwa  stattgehabte 
YeränderuDg  mit  den  Nacht-  bzw.  Minimaltemperaturen  in  Verbindung  steht.  Eine 
ÜMsoDg  mit  dem  Minimnrothennometer  wlhrend  der  Nacht  bewies,  dafis  die 
Sprnngschicht  durch  das  Niedersinken  des  abgekühlten  Wanst  rs  der  Secoberfläche 
entstatulen  ist.  Das  Ergöbnis  der  L'ntf^rsuchunpen  lautet:  1)  Die  Tiefenlape  der 
Spruugschicht  zeigt  wahrend  des  Tages  auch  bei  starker  Insolation  keine  Ver- 
iDdemng;  S)  die  SeeoberflSehe  kühlt  lieh  wlhrend  der  Naobt  bis  an  einer  Tem- 
pira^r  ab,  die  am  folgenden  Tage  nn  der  untersten  Stelle  der  Sprangschiebt 
bemeht.  Das  erstere  kesultat  findet  nach  W.  Halbfafa?^)  am  Arendaee  in 
der  Altmark  keine  Bestätigung.  Unter  denjenigen  Paktorottf  irelehe  fBr  die  Bil- 
duDK  der  Sprnngschieht  von  entscheidendem  Einflufs  sind,  führt  Ualbfafs  in  erster 
Linie  die  Tageszeit  an.  Daneben  spielen  der  Grad  der  Bewölkung,  starke  Winde 
und  der  Regen  eine  Rolle.  Aus  seinen  an  einigen  Seen  des  Lechgebiets  angestellten 
Messangen  scheint  ihm  als  Resnltat  herrorangehen,  dafs  ftlr  die  Spmngeehleht 
wie  für  die  diese  überlagernden  Wasserschichten  sowohl  die  absolute  Temperatur 
der  Luft  wie  auch  die  Temperatnrdifferenzen  mafsgebend  sind.  Um  die  Frage 
Bscb  dem  Einflab  der  Gestalt  des  Seebeekens  auf  thermische  Verhiltnisse  an 
prüfen,  bat  HalbCkb  die  thermisch,e  Bilanz  während  dreier  Beobaehtongsreihen 
»afgefctollt.  Daraus  ergibt  sich,  dafs  bedeutende  Schwankungen  des  Wirmeinhalts 
sof  die  Tendenz  der  Sprungschichte nbildung  ungünstig  wirken.  In  den  gröfseren 
SscD  Piemonts  liegt  die  Sprangsehicht  naeh  G.  de  Agostini'^W)  in  der  warmen 
Jahreizeit  im  allgemeinen  in  10  m  Tiefe.  Die  Temperatur  am  Boden  steht  in 
keiner  koostasten  Beziehung  weder  zur  Tiefe  des  Sees,  noch  zu  seinen  Dirnen- 
«ie»en  nad  der  BSbenlage.  Wahrscheinlich  ist  sie  Ton  den  klimatiseben  Ver* 
kittsissen  der  Umgebung  des  Sees  abbSngig. 

Am  7.  Mars  1895  trat  der  seltene  Fall  ein,  dab  der  Omundner 

oder  Traun-See  voUstSndig  sufror.  Ö.  A.  Koch^lO)  erörtert  die 
dem  Zufrieren  eines  Sees  und  besonders  der  Scblielsang  des  Traan» 
Sees  vorausgeheodeü  Umstände. 

^  Gegen  Ed.  Richter,  welcher  sich  dahin  geäufsert  hatte,  dafs  selbst  bei 
S  Oberflächenteroperatur  sich  das  Wasser  bei  absoluter  Luftruhe  in  einer  einzigen 
Nacht  bis  auf  0*  abkühlen  kSnnte,  weist  Koch  ana  den  TemperatursiessuDgen 
nach,  dafs  die  .Abkühlung  allmrihlich  sich  entwickelt  hat.  Am  7.  März  besafs 
bei  einer  von  der  Oberfläche  bis  zum  Seegrund  nachweisbaren  konstanten  Tem- 
fsrstsnnnahme,  wetehe  von  0,8*  bis  auf  3,9 und  4,o°  stieg,  die  in  100  m  Tiefe 
befindliche  Wasserschicht  noch  -|-4''C.  Am  4.  April  lag  diese  Wasserschicht 
Ton  4°  in  160  m  Tiefe;  die  Abkühlung  war  also  in  vertikalem  Sinne  abwärts 
Seeh fer^eschritten,  während  die  Oberfläche  sich  bereits  wieder  erwärmte.  A.  De- 
lebecqueTii)  zeigt  an  dem  Beispiel  des  lae  des  Ronsses  im  Thal  der  Orbe, 
Jora,  und  des  Genfer  Sees,  wie  die  Vermischung  des  Wassers  an  der  Oberfläche 
Md  in  der  Tiefe  ia  grofsen  Seen  unter  Einflufs  der  Strömungen  Tiel  leichter  vor 
gebt,  als  in  kleinen  durch  den  Wind,  selbst  wenn  sie  in  der  Riehtnng  der 
vorherrschenden  Winde  Uegen.  Kleinere  Beiträge  liefern  C.  Bettoni'ia)  Tom 
Utner  8«e  nnd  G.  PicoTlS)  yom  See  von  Cavazzo.  Die  Messungen,  wdehe 
S.  inntichtn  an  einigen  MoräneDseen  der  Gouvernements  Twer,  Pskow  nnd 

;°^)  Jß  Staatsoberrealaehnle  Gras  1895.  8«,  Ä5  S.  PM  1896,  LB  127.  — 
JJOGAbh.  RidEL.  1895,  883—88;  1  Taf.  —  708)  s.  Anm.  691  u.  690.  — 
"5  ARAccSc.  Torino  1894/95  (189Ö),  XXX,  285-300.  —  "<>)  MQUsWien  1896, 
mviii.  ii9-,5o.  —  ni)  ArehScPhNat.  (3)  1895,  XXXIV,  583.  —  ROomb. 

Read.  (2)  1895,  XXVUI,  94S— 46.  —  ^U)  jnAlto  1894,  V,  41. 


884       Dr.  B.  Rudolph,  Die  Fort^dTritt«  der  Geophysik  der  Erdrinde. 

Smolensk  vorgenommen  hat,   sind  ziomlldl  wertloi,  dt        wi«  KrthB»"«) 

mitteilt,  ganz  unsystematisch  angestellt  sind. 

Auf  dem  Grenzgebiet  von  Festland  und  Küste  liegen  die  Arbeiten 

Yon  H.  E.  Mill^iS)  ^^^^  Hamb  er  716) 

Ersterer  teilt  die  zahlreichen  T€mperaturmessun<;tii  im  Gebiet  der  Clvde  sei 
und  der  anetofsenden  Loolis  mit,  deren  Ergebnis  ßchon  früher  erwähnt  worden  iit; 
letzterer  hat  im  Mälar-  und  Salzsee  bei  Stock  In.lm  HessuDgen  rorgeBommn,  n 
die  Beziehungen  zwischen  beiden  bezüglich  des  WaaaennietaaBches  darrolegen. 

Die  „Rianäs"  genannten  Eissprengungen,  welche  in  regelmäfsig 
nahe  dem  Seeufer  und  parallel  demselben  verlaufenden  Spalten  be- 
stehen, will  W.  Krebs^i^)  nicht  auf  die  am  Ufer  stärker  wirkende 
Betonnuilg  aurtickführen ,  sondern  leitet  sie  aus  dem  hydraulischeD 
Drude  der  Qnellflpeisung  eines  Sees  auf  die  Eisdecke  her,  da  diese 
den  bei  freier  Oberfläche  bestehenden  Ausgleich  zwischen  Zafahi 
und  Yerdunstung  aufhebt. 

4.  Wasserstand.  Die  limnimetrischen  BeobachtuDgeo,  welche 
Ph.  Plantamour?^  bei  S^cheron  am  Genfer  See  vornimmiv 
verdienen  fdr  das  Jahr  1894  ein  höheres  Interesse,  weil  infolge  der 
grofsen  Trockenheit  die  Schleusen  bei  Genf  nie  ganz  ge^ffoet  wann, 
so  dafs  das  Verhalten  des  Sees  wieder  selbständiger  za  Tage  tat 
Das  Erdbeben  vom  1.  November  1895,  welches  in  Nyon  verspürt 
wurde,  hatte  auf  das  Seeniveau  nicht  den  geringsten  Binfluls  L. 
du  Pa8quier719)  teilt  Daten  über  die  Beziehungen  zwischen  dem 
Wasserstand  der  Seen  von  Neuchatel,  Bienne  und  Morat  mit,  die 
alle  drei  mit  einander  in  Verbindung  stehen,  aber  verachiedeneo 
Wasserstand  haben.  Die  Schwankungen  im  Wasserstande  des  On- 
tario-Sees  verfolgt  K.  TuUy  WO)  f^r  die  letzten  40  Jahre,  und  B. 
F.  S  t  u  p  ar  t  ni)  erörtert  den  Einfluft  des  Begenfells  auf  die  Waw 
standsschwankungen  desselben  Sees. 

5.  Strömungen.  Regelmäfsige  und  scharf  aaegeprSgte  Strii- 
mungen  sind  in  den  kanadischen  Seen  nicht  vorhanden.  Die  ganze 
Wassermasse  hat  nur  das  Bestreben,  in  der  Bichtung  nach  den 
Ausflufa  zu  strömen. 

Was  von  Strfjmungen  vorübergehend  beobachtet  wird,  ist  durch  die  WirkoBg 
lokaler  und  temporärer  Winde  bedingt.  DafiU  spricht,  wie  L.  F.  Clark"*) 
meint,  die  regelmärrig  in  einem  solchen  Falle  en  dem  Strande  auftretende  Ooter- 
ströranng.  Zu  dem  gleichen  Ergebnis  ist  M.  W.  H arrington'i«)  durch  An- 
wendang  von  hlaschenpoaten  gekommen.  Auch  hier  soll  nur  hingewiesen  werden 
auf  die  ITntersnehttngea  von  H.  Witt  und  G.  Lundolpa*)  aber  die  Wmi«^ 
Zirkulation  im  Mälar  und  den  Wasseraustausch  zwischen  diesem  und  dera  Salwe 
bei  Stockholm,  eine  Arbeit,  welche  aioli  auf  dem  Grsnsgebiet  tob  Limnologie  w« 
Oieanographie  bewegt. 

J")  Gl .  1 895,  LXVm,  384-86.  —  nS)  TrRSEdinb.  1894/98  (1896),  XXXVUJ 

il7  "'^f,^         -        BhSvVetAkH  1896,  XXI,  Afd.  I,  Nr.  4.   25  S.,  1  griph- 
^       ^ö^ö,  LXVllI,  174—76.  -  718)  ArchScPhNat.(3)  1895,XXXm, 
IH    aI'  i*^  ^»  118—20.  —  719)  BSScNatNeuch.  1894/95  (1895), XXlflt 

Lllir*  •  Z   ^  1891,  II,  154-57;  1893,  UI.  276-80.  -  '^J^^l 

fi'^l-B-  1894.    6  S.,  6  Tat  -  ^)  BhSTV«*A«I 
1896,  XXI,  Afd.  II,  N.  7.  18  S.,  2  Tat 


Seen. 


886 


6.  Wasser-  und  Grund  proben.  Wasserproben,  welche 
aus  dem  Genfer  See  in  einer  Tiefe  von  250  und  290  m  genommen 
waren,  ergaben  bei  der  Unteraucbung  auf  die  in  gelöstem  Zu- 
stande befindlichen  Gase,  welche  darin  enthalten  sind,  dais  die 
Menge  denelb«ii  miftbhängig  von  dem  Dmek  des  Wanen  ist;  die« 
«elbe  ist  in  der  Tiefe  infolge  der  niederen  Temperatur  etwas  grölaer 
ab  an  der  Oberflaohe.  Wenn  dies  aaeh  nur  für  den  Genfer  See 
iplt,  80  meint  A.  Belebeoque^^)  dodh,  dais  das  Verhältnis  all- 
gemein  gültig  sei. 

Zur  Erklärung  der  Schwankungen  im  Gehalt  an  gelöstem  Kalk- 
karbonat mit  der  Tiefe  und  den  Jahreszeiten  zieht  A.  Dele- 
becque^^ö)  neben  dem  Entkalken  durch  die  Organismen  des 
Wassers  noch  ein  zweites  Moment  in  Erwägung,  welches  in  dem 
▼OD  Schlösing  studierten  Einflufs  der  Kohlensäure  auf  die  Lösung 
der  Kalkkarbonate  besteht 

Bte  b«i  mner  bettimmten  Temperatur  in  Form  von  Bikarbonat  in  einer  ge- 
wissen Wassermasse  gelöste  Menge  von  kohlnnsaurem  Kalk  hängt  von  der  Spannung 
ist  Kohlensäurd  in  der  Atmosphäre  ab,  und  bei  derselben  Spannung  sinkt  auch 
iBs  Iteige  dee  gelösten  Bikarbonate  mit  etdgender  Temperatur.  Die  Znfltteee  der 
kalkhaltigen  Seen  sind  nun  fast  immer  kalkreicher,  als  dem  Kohlensäuregehalt  der 
Atmosphäre  entspricht.  So  hat  Deleberquo  in  der  Dranse  und  Ubone  0,08 gr 
Bikarbonat  gefunden  und  Duparc  in  andern  Flüssen  des  Jura  im  M.  sogar  0,16 
bis  0,20  gr.  Dies  erklärt  sich  dnreh  den  bfe  anf  1%  steigenden  Kohlensinre* 
gehalt  der  Atmosphäre  in  den  Quellgebieten  der  Zuflüsse.  Kommt  dies  Wasser 
in  den  See,  so  ist  es  übersättigt  und  läfdt  einen  Teil  des  Bikarbonats  fallen,  um 
eo  Mchter,  je  hSher  die  Temperatur  ist.  Dies  seigt  eieh  in  frappanter  Wtlw  in 
den  Tiefen  von  10 — 15  m,  in  denen  im  Sommer  die  Sprungschicht  liegt.  Hier  trifft 
man  dem  thermischen  Sprung  entsprechend  auch  einen  chemischen  Sprung, 
eine  plötzliche  Änderung  des  Üehalts  an  kohlensaurem  Kalk.  Sobald  der  Gebalt 
einer  Flässigkeit  an  alkalieeh-«Hrdigen  Basen  unter  0,0«  gr  pro  Liter  AUt,  kenn 
sich  der  Niederschlag  der  Thone,  welche  das  Medium  in  Suspension  hält,  nur  sehr 
langsam  volisieben ;  dagegen  geht  derselbe  «lern  lieh  schnell  Tor  sich,  wenn  der 
^balt  an  den  betreffmden  Basen  den  genannten  Betrag  überatelgt.  Ntek  den 
UntersQcbungeu  von  Delebecque727)  {«t  nnn  im  Bodenaee  nnd  Genfer  See  die 
Samme  des  Üehalts  an  CaO-MgO  gröfaer  als  0,06  gr  pro  Liter,  im  Brienzer-, 
Ylerwaldstätter-  und  Laugen  See  hingegen  kleiner.  Aus  dieser  Verschiedenheit 
erklärt  Delebecque  die  Torkommen  der  nnteraeeisehen  tiefen  Binne  in  den  eveten 
)>aiden  Seen,  daa  Feblen  einer  solchen  in  den  letzten. 

Der  See  von  Limini  in  der  Terra  d'Otranto,  welchen  C.  de 
Öiorgi"'23)  ausführlich  beschreibt,  und  der  See  auf  der  Insel  Kildiu, 
vor  der  Küste  des  russischen  Lappland  bei  der  Stadt  Kola,  sind 
Beiapiele  von  Seen ,  welche  unterirdisch  mit  dem  Meere  kommuni- 
ikren  und  je  nach  den  Umständen  Süfs-  und  Salzwasser  führen, 
lo  dem  letzteren  ist  nach  Venukoff'29)  das  Waaeer  ao  der  Ober^ 
fliehe  aafs  und  stammt  tod  Bächen  oder  dem  Bogen  her,  darnnter 
%t  Salswasser. 

7.  Farbe  des  Wassers.  Naoh  dem  Vorgange  von  Tyndall 
nnd  Sorot  nahm  man  bisher  an,  daTs  das  blaue  Licht  des  Wassers 

ArchScPhNat.  (3)  1895,  XXXIll,  208  i  XXXI V,  74—77 ;  1  Ta£.  CR  1895, 
l,  CXX,  1488—1440.  —  ««)  CR  1895,  1,  OXX,  790—92.  —  W)  ArebSePhllat 
{4)  1896,  I,  484—87.  CE  189G,  2,  CXXIII,  71  u.  72.  —  7«)  BirOlt  1895,  U, 
*09-l4.  496-508.  —       CR  1895,  1,  CXX,  1376-1877. 


336       Dr.  B.  Rudolph,  Die  Fortaehritte  der  Geophysik  der  Brdrbde. 

n;L^"^r.T  Z^''''  suspendierten  P«rtikelol««i  ««gehl, 

W  Auf  assung  tritt  W.  Spring  730;  entgegen,  welcherd!«* 

Si^o'ÄÄrbJ^  einer  Flüssigkeit  aurdo™^!^*rsTahÄ  et 
Licht^JrA^A!l^  i  Z^  WirkuDg  aus,  je  gröfser  die  Wassermme  ist.  Dm 
A  ,    '°  Schichten  niigleieher  Dichte  gebrochen  und  aerstreut.  wiewe^ 

wL  Ih«'' ^örperchen  enthielte.    Ein  See  2rit  ÄJ 

«S^^'.lT  '«»te^  Partikeln,  deren  Vorkommen  in  blaaem  W«»«  nod 

g  ht  dÄ^eT^Jr "l'  -cht  dorehen.  notwendig.  Ist  Sfob  rorhSL  Sl 
8^  dte  K««vUr  '^^^  brechbarere  Licht  leichter  absorbiert. 

C^i^Sih  i/.^H.u"'"  ''^^'T*  ^^"^«^  See  immer  dunkler  erscheinen. 
J^fi^loin^  dieErÄhnmg  beetStigt:  das  Seewaseer  ist  im  Winter  durchsichtiger 

Jei^L  hl^iSL  Wasserschichten  gleichmhTsig  femi^eriert  sind,  im  SoLerllh. 
N?ch  5^r.      8'^'^«°  Seen,  bedeutende  Temperaturdifferenzen  herrsch«!!. 

LanL  s«f  ^'"^^^^^S.lV»'        Beobachtung,  welche  G.  de  Agostini^i)  am 
Ma/adinf  h/r!,'^*'  I'r'^*'  Auffallendes  mehr  an  sich.    Auf  der  Linie  Arona- 
V  «°  «       Uiiterschied  in  der  Färbung  an  den  beiden  Enden,  nämlich 

da  aL«!«-*  e^önUche,  im  8  eine  aaurblaue.  Die  gleiche  Beobachtung  machte 
de  Agoatini  am  See  Ton  Orte  wenigitena  in  bestimmten  Jahreaaeiten. 

Die  bedeutendste  linmologieche  Monographie  ist  diejeuigc,  wefadw 
^^.^e^°stini732)  über  den  See  von  Orta  Terfa&t  hat  We- 

selbe  bietet  ein  anachauliches  und  abgerundetes  Bild  von  den  geo- 
graphischen, geologischen,  hydrographischen  und  hlimatologiicbeo 
Verhaltnissen  des  Sees  und  seiner  Umgebung. 

CUtJa  monographischen  Bearbeitung  der  französischen  Vogesenseea 

ffilrMT^r  ™d  »«tournemer  behandelt  J.  Thoulet733;  besonders  au- 

lüürnoh  die  remporaturvorhältnisse.  Unsere  Kenntnis  Ton  dem  ßeeephiaoBea  la 
*«rfA«  i?'  '^'"''^       Belloc734)  besonders  gefördert  worden.   Die  Seea- 

^^?xr      l  dos  Massivs  von  N6ouvieüle  umfafst  nicht  weniger  ib 

mLLn  «OOOn»  hoch  gelegen  sind.  Genai  W 

messen  ist  der  See  von  Oredon.  Von  den  zahlreichen  Hochgebirgaseeo  deri*- 
ShL  TJuT  ßelloc735)  den  See  von  06  aasgelotet,  ebenso  einige  «Bdere 
Pla^!.^,.:     iJ  ^'^eitea  Bericht  über  die  Thätigkeit  der 

I  ia         f  "'"'il'"'?"  ^-  -Loc.y«»).   A.  DelebeeqneW)  hat  sebem 

Ca-IL  ?  1  ™,*""cl»en  Alpensecn  den  Text  für  die  Seen  der  Dauphine  und  Sa- 
HJd^  JSf^  ^^"^  ^^"»e'»  Kara-Kul  und  dem  Baasik-Knl  gibt  Sfen 

w«i2.  V         "«nologiwhe  Skiu«.  Bbenderselbe  steUtdie  Verliiaraaio 
aar,  welche  daa  Becken  des  Lop-nor«0)  in  neuerer  Zeit  erfohm  hat 

1894/9?  nSlff^^^i'  ^>  201-19.  434-43.  -  731)  ARAccScToriw 

1894/95  (1896),  XXX.  885-300.  -  79^  U  lago  d'Orta.  Turin  I8W. 
Ton  1  fl  .„  ?n       ""'^  ^  ^-  ^  ■  100000,   1  Tiefenk.  1  :  25000  mit  IsobathflO 

557  Rn?  «  o™'  1  J^ofiltaf.  PM  1897,  LB  322.  -  783i  RsGParis  1894.  iV, 
923^36*=  «Wö,  LB  696.  -  734)  AssFrAvSc.  Cli  1895  (1896).  XXIV, 

XXI    424    ««  ^«o^yP«en  von  16  au  I5m.  -  «)  AnnClAlpFr.  1894, 

CR  189A  yvtVt  ^^»^«"l'-  1:5000,  Isobathen  5  zu  r>m.  -  736)  AssPrÄySe. 
Cit.i,lchEd-^i\^'^^.7^^'  -         BSHongrGeogr.  1894.  XXII,  20, 

LB  154  I  ml  lu^Ji}^^'^  "        -       AnnSTstDauph.  18M.  PM  1895, 


887 


Yon  dem  Atlas  der  französischen  Seen  hat  A.  Delebe ccjue'^^^) 
vier  weitere  Blätter  yeröffentlicht ;  die  2.  Lieferung  des  Atlas  der 
österreichischen  Alpenseen  enthalt  die  Seen  von  Kärnten,  Erain 

uod  Siidtirol. 

Die  Karten  siDd  hauptsächlich  nach  eigenen  Lotungen  yon  £d.  £i  cht  er 
entworfeD,  die  Art  der  AtufftbroBg  ist  die  gleiche  ipie  bei  der  1.  LiefeniDg.  Als 

Erläuterung  zur  1.  Lieferung  des  österreichischen  Seenatlas  behandelt  Joh. 
Uülloer^^)  die  morphographischon  Verhältnisse  der  Seen  des  Salzkammergotes, 
deren  Wannengestnlt  ihn  dazu  führt,  einige  Regeln  Uber  dieselbe  anfzuatelleo. 
Nach  einem  AbscLnitt  Uber  die  Wasserstandsvorhältnisse  des  Halletätter  und  dei 
Gmundener  Sees  folgt  eine  Darstellung  der  hydrolo(,nsrhcTi  Verhältnisse  der  nstor- 
leicbischen  Traun,  welche  die  behandelten  Seen  mit  einander  Terbindet.  Die  Be- 
riehugeo  siriidm  Nitdandilag,  Ycrdniiito]«  tmd  Abflnb  werden  gtns  nach  dem 
Bdaplel  der  oben  erwihaten  Arbeiten  tob  Penck^^M)  behandelt 

Den  Fortschritt  und  gegenwärtigen  Standpunkt  der  Seen  forsch  ung 
legen  kurz  dar  II.  Sieger^^ö),  G.  Greim^e),  W.  Halbfafs^*?) 
und  H.  11.  Mill'i^ö).  Da  das  Seenphänomen  durchaus  noch  nicht 
in  allen  seinen  Einzelheiten  hinreichend  erforscht  ist,  so  meint  0. 
Marin  eil  i 'f^öj  ^on  einer  genetischen  Klassifikation  der  Seen  noch 
abseben  zu  müssen  und  schlägt  eine  solche  auf  geographischer  Grund- 
lage vor.  Dieser  entsprechend  ist  die  Nomenklatur,  die  er  einge- 
fthrt  wiaaen  mSdite.  F.  A.  ForeP^)  entwickelt  ein  Programm 
für  limnologische  Forschungen,  bei  denen  D.  Tincignerra^^^) 
mehr  das  biologisobe  Moment  betont  wissen  mSchte. 

Filr  die  beiden  Koppenteicbe  bat  E.  Peaeker^^)  nach  Zeich- 
nungen und  Lotungsdaten ,  die  ihm  zur  Verfügung  gestellt  waren, 
einige  morphoraetrische  Werte  abgeleitet.  Ebenderselbe  hat  in 
tabellarischer  Form  die  europäiBchen  Seen ,  deren  Flächeninhalt 
mehr  als  1  qkm  beträgt,  zusammengestellt.  Die  Daten  erstrecken 
Mch  auf  Meereshöhe,  Flächeninhalt,  gröfste  und  mittlere  Tiefe  und 
Batimbbalt^. 

Sedimente. 

/.  Sedimmthüdung. 

J.  Thoulet^ö*)  hat  Versuche  über  den  Niederschlag  von  Kaolin 

und  Thon  im  Wasser  angestellt,  bei  denen  die  Erscheinung  der 
Trennung  in  Schichten  sehr  deutlich  hervortrat.  Auf  diesen  Vor- 
gang legt  Thoulet  ganz  besonderes  Gewicht,  weil  vielfach  die  Meinung 
Wrbreitet  ist,  dals  die  Sedimente,  weiche  sich  am  Boden  der  Ozeane 

GeolFörFörh.  1896,  XVIII,  409-514;  1  K.  ZGaEBerlin  1896,  XXXI,  295 
W8  345;  1  K.  1  :  1  882000,  1  K.  1  :  564000.  —  7«)  Atlas  des  laca  fran(;ai8. 
«•4,  8^10.  Paris  1894.  Cit.  nach  A.  Supan  PAl  1896,  LB  399.  —  742)  Atlas 
^er  ostorrdeUaehen  Alpenieen  ron  A.  Penok  n.  Bd.  Riehter.   2.  Liefernng. 

O  K  1  :  25000  mit  Profilen.  Wien  1896.  —  743)  GAbh.  1896,  VI,  1—114; 
llrofilUf.  _  Ui)  s.  Anm.  640.  —  746)  Qi.  J89.5,  LXVli,  80—84.  — 
J^Ol.  1895,  LXVlil,  367—61.  —  747)  Qi.  LXVlll,  224—27.  —  748)  Rep. 
jnterDat.  GCongr.  1895  (1896),  VI,  601.  —  «•)  AttiCongrGlt.  1895  (1896), 
213— 20.  —  750)  Rep  Internat.  QCongr.  1895  (1896),  Vi,  593— P9.  — 
}  ACoDgrQIt.  1895  (1896),  11,  '2(t.5-  12.  —  762)  Wanderer  im  Riesengebirge 
765  —  1896,  II,  606—1«.  —  W*)  CR  1896,  S»  OXXIU, 


8S8       Dr.  B.  Rudolph»  Die  Portteliritte  der  Geophysik  der  Erdiiade. 

absetzen,  eine  Art  sclilammiger  Atmosphäre  bUden,  welche  nach 
oben  hin  immer  dünner  werde.  Die  Sedimentschicht  ist  deutlich 
ausgeprägt  und  durch  eine  horizontale  Fläche  begrenit,  welche  sie 
von  dem  klaren  darüberliegenden  Wasser  trennt. 

Die  Batwickelung  und  den  gegenwärtigen  Standpunkt  der  For- 
flchiiDg  auf  dem  Gebiete  der  SedimentbilduDg  legt  K.  Weule'») 
übeniohtlioh  dar. 

IL  Sedimentahlagming. 

1.  Festländische  Sedimente.  A.  Glaziale  SedimoDte. 
Unter  den  Glazialgeologen  Nordamerikas  stehen  sich  bezüglich  des 
Ursprongs,  des  Transports  und  der  Ablagerung  des  glazialen  Drift- 
materials  noch  immer  die  beiden  Parteien  einander  gegenüber,  die 
im  letzten  Bericht näher  charakterisiert  worden  sind.  Doch  neigt 
Bloh  infolge  der  jüngsten  FoTBcbungen  in  Grönland  das  Gewiobt  der 
Tbatsachen  immer  mehr  auf  die  Seite  derjenigen,  welofae  eine  intn* 
glaziale  Bildung  vertreten. 

W,  Upham757)  untersucht  die  Art  der  Entstehung  der  Drum  lins  und  der 
Endmoränen ,  zweier  glazialen  Gebilde ,  dio  aus  dem  gleichen  Material  besUhen, 
aber  dnreh  ihre  Safeere  Oeetalt  deranf  hinweisen,  dafe  vie  nnter  Temhisdcott 
Bedingungen  abgelagert  vurden.     Die  Drumlins  sind  aus  intraglazialem  Drift- 
naterial  gebildet.    Infolge  von  AbKchmelzung  der  glazialen  Eisdecke  wurde  du 
im  Innern  der  Eiemaaaen  enthaltene  Material  blofsgelegt  und  bildete  an  der  Ober- 
fläche eine  dicke  Schieht.   Trat  infolg«  tm  KSlteperieden  ein  StUlatnd  ii  d« 
Abscbmelzung  ein,  so  wird  das  oberflächh'ch  lagern  de  Material  durch  neue  Eis- 
maseen  verhüllt  und  dadurch  intraglazial.    Der  Nachschub  neuer  Eismassen  an 
der  Oberfliche  eoU  nnn  wegen  seiner  schnelleren  Bewegung  durch  eine  diffenetiilii 
lind  scherende  Bewegung  das  Material  in  ovale,  linsenförmige  Rücken  gebiiiM 
haben.    Die  Verteilung  über  das  Land  ist  nicht  so  sehr  durch  die  Topogrtphie 
des  Bodens  bedingt  gewesen  wie  durch  den  Kontur  der  Eisoberfläche.  Dia  Mo- 
ränen lagerten  sich  in  Zeiten  ab,  wenn  im  allgemeinen  Rfieksag  der  EisnaiscB  da 
Stillstand  eingetreten  war.    Die  Bedingungen  für  die  Ablagerung  beider  OeWIde 
waren  nur  gegen  den  Schlufs  der  Eiszeit,  in  der  sogenannten  Champlain- Epoche, 
gegeben.   Bs  ist  dabei  ra  bedenken ,  dafs  Upham  die  glaziale  Periede  ftr  «M 
einheitliche  und  zusammenhangende  hllt,  die  durch  Klimaschwankungen  aar  in 
untergeordnetem  Mafse  unterbrochen  wurde.    Zum  VorRlciche  weist  Üphara  auf 
die  Yerhiltnisse  in  Alaska  und  Grönland  hin.    Der  Malaspina-  und  iluirgletsek« 
setzen  biiuüg  infolge  sterlter  Absehmelsnng  Bndmorioen  an;  in  OHtelaad  kann  du 
intraglaziale  Material  wegen  starken  Schneefalls  nicht  supraglazial  werden.  Gegea 
Chamberlin,  den  Hauptvertreter  des  subglazialen  Transports,  kann  W.  Upham'^ 
deeeen  eigene  an  den  grönlindisehen  Gletschern  gemachten  Beebtchtraig«  « 
Qnnaten  seiner  Theorie  ins  Feld  fuhren.  Auf  Uphams  Seite  steht  W.O.  CrosbyWJ 
der  eine  Reihe  von  neuen  Thatsachen  beibringt.    Neben  der  Inlandeisdecke  schrti« 
B.  D.  Saliebnry700)  dem  Küsten-  und  Treibeis  sowie  den  Eisbergen  nur  «M 
nntergeordnete  Bedentangn,  jeDuhdem  lokale  Ümeande  der  Bfldiiog  eelchor  Eis- 
massen gunstig  waren.    Die  Ergebnisse  der  an  andrer  Stelle  mch  zu  erwabDenden 
Experimente,  welche  E.  C.  Gase?")  angestellt  hat,  sollen  die  Ansicht  einer  intw- 
glazialon  Entatehnng  stataen.   E.  S.  Tarr762)  entscheidet  sich  filr  diesogenianw 
Destruktionstheorie.    Nach  derselben  bestehen  die  Drumlins  aus  MoränoDmatenil; 
ob  ürund-  oder  Endmoränen  bleibt  unentschieden.  Dio  eifjenlümliche  linseaförBig« 
WBtalt  hat  dasselbe  durch  Gletschererosion  beim  wiederholten  Vorrücken  der  pfr 

M  ^^^^„^°°Ryd'"^larMet.  1896,  XXIV,  402—13.  —  756)  GJb.  1895,  XViU, 
wSr^  7  ßöeolSAra.  1896.  VH,  17—30.  -  758)  Am.Geologist  1895, 1,XV,  194.- 
3|Kf?*i^^<^'  1,  XVII,  208-34.  -  760)  jGeol.  1895,  lU,  70-«r. - 
'«)  Ebenda  S.  918^34.  -  ?«)  Am.Oeologiat  189d,  1,  XIU,  398-407. 


Sadimentablagaiiii;. 


8S9 


llileB  Bisraassen  erbaltec.  In  und  bei  Madison,  Wisc,  bestehen  die  Drumlins  aus 
«inem  Kern  von  geschichtetem  Sand  und  feinem  Gerölle  mit  einer  ganz  dünnen 
Dwice  von  Qeschiebemergel.  Derartige  Dmmliss  ftfat  W.  UphamW»)  als  einen 
besonderen  Typus  auf.  Der  Kern  wird  als  subglaziale  Ablagerung  angesehen, 
wolclie  in  ihre  gegenwärtige  Lage  durch  Ströme  gebracht  wurde,  dia  von  der  Ober- 
üäciie  der  «cbmelsenden  Eismassen  kameu.  Die  dünne  Decke  stellt  den  Beat  dea 
iatra-  und  anpra^laainlen  Hateriala  dar.  —  Eine  nene  typiaehe  Dramlinalandaebaft 
JntBr.  Ooaa'M)  im  mittleren  Livland  entdeckt. 

Sehr  zeitgemäfs  ist  die  morphologische  Arbeit  von  J.  Früh^ß^) 
über  die  Drumlinslandscbaft,  eine  Beschreibung  aller  bisher  bekannten 
DrumÜDSgebiete  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  alpinen  Vor- 
landes. Zu  einer  allseitig  befriedigenden  Erklärung  kann  auch  Früh 
nicht  gelangen. 

Die  auf  dem  rechten  Ufer  der  Döna  aetlich  von  Riga  gelegenen 
Mllzüge,  den  Kleinen  und  Grolken  Kanger  und  den  Oger^Kanger, 
ipnohtBr.  Dots'^^  alt  Ä aar  an,  fttr  welche  subglasiale  Entstehung 

«ngenommen  mrd  anter  Abweisung  der  Einwände ,  welche  B. 
Koken 7^7)  gegen  die  Möglichkeit  einer  solchen  vorgebracht  hat. 

Dem  7wischen  den  beiden  Jungfernhofschen  Seen  in  Livland  sich  hinziehenden 
ÖMchieberücken  spricht  Br.  DoXs^ß^)  den  von  J.  Klinge'ßö)  behaupteten 
<Jharalcter  einee  i»  mit  gntem  Ornnde  ab.  Dagegen  hat  man  «einer  Ansiebt  naoh 
in  dem  JJstlich  davon,  im  Kirchspiel  St.Matthiä  gelegenen  wallartigen  Damm  einen 
typischen  As  zu  sehen '70).  Fr  G.  Fluni raer77i)  fand  auf  einem  Gletscher  am 
Sit.  St.  Helena,  Washington,  eine  Moräne,  welche  die  OberflSche  diagonal  kraute. 
Dm  Material  war  gerundet  und  kleiner  als  das  der  Seitenmoränen.  Man  kann  in 
diner  diagonalen  Morine  Tielleicht  eine  äsartige  Bildung  sehen. 

Die  Entstehung  und  eigentümliche  Anordnung  der  Kam  es  im 
Thale  des  Oriskany,  New  York,  ist  durch  die  topographischen  Ver- 
hältnisse während  der  Eiszeit  gegeben. 

Von  der  Wasserscheide  awischen  den  zum  Ontario-See  fliefsenden  Strömen, 
aal  dem  Snaqnehanna  sieben  die  Thiler  naeb  entgegengesetzten  Richtungen.  In 
den  nordwärts  gerichteten  bildete  sich  beim  Rückzug  der  glazialen  Eismassen  em 
See,  aaf  dessen  Boden  dnrch  subglaziale  Ströme  das  Material  abgelagert  wurde. 
Di  die  Biaannge  im  Tbalweg  dicker  war  ala  an  den  beiden  OehSngen,  ao  ging  die 
Abcebnelsnog  an  diesen  acbneller  vor  sich.  Die  Transportkraft  der  subglazialen 
Strome  war  hier  gröfser,  daher  sind  die  Kamos  ln«^r  mächtiger,  nach  der  Mitte  des 
Thaies  zu  werden  sie  kleiner.  Von  dieser  Erklärung,  welche  in  dem  von  T.  W. 
Harris^)  behandelten  Falle  passen  mag,  nnteracheidet  sich  diejenige  sehr 
vessBtlich,  welche  H.  L.  Fair chi  1  d773)  für  die  kanienrtige  Moräne  von  Bochester, 
NsvYork,  gibt.  Der  „Pinnacle  "-Hügel  wird  als  eine  Endmoräne  angeaehen,  in 
vildwr  aber  das  in  Wasser  abgeeetste  Driftmaterial  überwiegt.  Die  Topographie 
ilteiae  anageaprochen  moränenartige.  Entscheidend  für  diese  Auffassung  war  das 
Verkoramen  von  Gletscherschrammen  rechtwinkelig  zu  dem  Uügelzuge.  Do^  sieht 
ei«h  Pairchild"*)  genötigt,  für  das  Karaegebiet  im  westlichen  NewTork  aeine 

Am.  Qeologist  1894,  2,  XIV,  69-83;  1  Taf.   -    '<5*)  ZDQeolGa. 
1896    XLVIII,  1-13;  1  K.  1:200000.   —  Ber.  Naturw.  Gs.  St. Gallen 

1894/96  (1896),  325  -96;  1  K.  1:500000.  —  W)  Pestaehr.  Naturt  V.  Riga 
1895,  161-260;  1  K.  1  :  1  240000,  1  K.  1  :  50000,  2  K.  1  :  100000,  1  K.  1  :  5200. 
2  Taf.,  7  Fig.  PM  1896,  LB  157.  Vgl.  Br.  Dofs,  Kbl.  Nat.  V.  Riga  1896, 
XIXIX,  25—30.  —  W)  Die  Vorwelt  und  ihre  Entwickelungsgesehiehte.  Leipsig 
18  9  3.  -  768)  Kbl.  Nat.  V.Riga  1896.  XXXVlll,  117-26;  1  K.  1 :  200000.  - 
Festschr. Nat.  V.  Riga  1895,  59-75.  —  77«)  Kbl.  Nat. V.Riga  1895,  XXXYIU, 
H?-34;  1  K.  1:250000.  —  m\  Am. Geologist  1893,  2,  Xll.  231  u.  232- 
^  Ebenda  1894,  1,  XIU,  884— «0.  —  «»)  Ebenda  1895,  2,  XVI,  89-61; 
1  Taf.  ~  TO)  Jö^ol.  1896,  17,  129—69;  7  Abb,  u.  Kg. 


840       Dr.  B.  Bndolpli,  Die  Fortsohritte  der  Geophysik  der  ürdrade. 

Ansicht  stark  zu  modifizieren.  Hier  stehen  die  Kames  in  keiner  Boriehnnr  «■ 
Moranen^^  Das  glaziale  Material  über  der  Grundmoräne  ranfs  in  Wasser  ahgel^ 
eem.  Die  Torherrteheiide  8W-RIehtnng  der  Kames  rührt  von  der  glaziale«  ße- 
wegnng  her.  Es  müssen  also  hier  verschiedeue  Pektoreii  Mianmengewirkt  tabao: 
schneller  Ruckzug  des  Eises;  Wirkung  des  SeewasserR,  welches  die  lokale  An- 
MafliDg  von  Moränen  verhinderte;  dazu  endlich  starke  glaziale  Ströme.  Die  erofse 
Masse  der  Grundmoräne  bildet  dmmliDihiiliehe  Rtteken;  die  Ablagerung  der  iva^e» 
fand  spa  or  als  die  der  drumlinahnlichen  Züge  statt.  Die  Esker  in  NerJann 
smd  nach  G.  E.  Culyor775)  ^or  der  Glete eherfront  entstanden.  ^ 

Bei  allen  diesen  Gebilden  ist  nur  ein  Punkt  stets  schwer  M 
erklaren,  das  ist  die  bedeutende  Höhenlage  dieser  Ablagerumron 
,  ?f"ö  hilft  W.  Up  h  am  776)  „it  seiner  Theorie  der  inW 

glasigen  Bildang.  Der  Geschiebemergel  zeigt  Spuren  der  Einwirkung 
von  Seewaner,  aber  dem  Gesohiebemergel  wurde  das  iotraglaziale 
Material  als  Käme  oder  Esker  abgelagert. 

Die  Queen's  River-Moräne  in  Ebode  Island,  deren  Bfldang  l  B. 
Wood  Worth  und  C.  F.  Marbat?")  Schritt  für  Schritt  verfolgen, 
lat  eine  typische  Endmoräne,  welche  sich  am  Rande  der  glazialen 
Eisdecke  der  Narragansett-Bai  ablagerte.  An  der  WestkDSte  tob 
Washington  finden  sich  etwas  südlich  von  Olympia  in  ungeheurer 
Zahl  Hügel  von  regelmäfsiger ,  flacher  Kegelform,  aus  Sand  und 
veröll  bestehend. 

Da  diese  Tumnli  der  „monnd  prairies"  noch  innerhalb  des  glaziilen  V«^ 
gletscherungsgebietos  Hrgen,  so  denkt  sich  G.  0.  RogersTTB),  dafs  die  schon 
ruhende  Eismasse  von  zahlreichen  Vertiefungen  durchlöchert  war,  in  denen  ^irh 
die  OerSUe  laniinelten.  Ähnlich  geformte  Hügel  fand  J.  Bryson^ä;  bei  üiwt- 
hampton,  Long  Isl.,  deren  Entstehung  anbgtesialen  StrSmes  a wgeMhriebea  »iii 
J.  B.  W  o  0  d  w  0  r  t  h  7S0)  erörtert  die  Bedingmwen,  miter  denen  die  PftiUi  (Kettto- 
Aoles)  entstanden  sein  können. 

Die  Entstehung  der  geschichteten  glazialen  Sedimente  und  die 
Klassifikation  derselben  auf  Grund  ihrer  LagerungsverhältDisae  legt 
B.  D.  SalisburyTSl)  systematisch  dar. 

B,  Löfs.^  Die  stratigraphischen  Verhältnisse  des  voralpinen 
LösseSy  der  nicht  umgelagert  ist,  sprechen  ebenso  entschieden  gegen 
die  Hypothese  eines  direkt  glazialen  Ursprungs  wie  die  geographische 
Verbreitung. 

Rings  am  FuTs  der  Alpen  liegt  der  Löfs  auf  den  lofaereo  Moränen  der  ror- 
leteten  Vergletscherung  und  den  entsprechenden  11  ochterrassen ;  er  fehlt  durchsni 
aar  deo  inneren  MorKnen  der  letzten  Vergletscherung.  In  der  Gegend  tob  Vi«» 
verschwindet  die  präalpine  Löfsaone.  An  Stelle  dereelben  tritt  im  südlichen  Frank- 
reich und  nördlichen  Italien  ein  rothrnnccr  Thon,  ,ier  ..ferretto",  die  „terra  rostt 
^J?**«'»«'^-  l>ie  Grenze  zwischen  beiden  Bildungen  fällt  mit  der  Ürenie  aweiff 
Jtiimatischen  Gebiet»  tnsammen,  der  auptropischen  Region  des  Mitteime««  wi  der 
ÄOTitincntalen  des  zentralen  Europa.  Den  Unterschied  in  der  Ausbildung  beider 
Ablagerungen  führen  A.  Penck  und  L.  du  Pa8quier7e2)  auf  die  kUmatiMhen 
if^J  Z,'***^**"  R.  D.  Salisburyraa;  ist  ebenso  entschiedm  «n* 

enenfalls  ^  atratigrapliiichen  Grilnden  für  eine  genetische  Besieliin«  awii«*» 

1  Yvf}  Tr.  Wisconsin  Ac.  ScAL  1894/95,  X,  19—23.  —  776)  Am.  Geologist  ISHr 
Ina^f  i  Jnf  ~        "^»«o^-  1896,  IV,  691-703;  3  Abb.  -  »»)  An-Ö»' 

WiBt  1893,  1,  XI  393-99.  -  779)  Ebenda  1893,  2.  xü,  127-29.  -  ^)  EJ«  J 
n^^^r^^^  ^896,  IV,  948-70.  -  782)  ßSScNat.  Neuchatel  l8W,f 

1896,  XLIX,  121-26.  GZ  18M,  V.  68-7S.  -      JG^L  18W,  IV,  M»-W- 


I. 


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I 

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uiyui^Cü  by  GoOgle 


SedimentablageruDg. 


341 


im  LSfs  lud  dem  glasialen  Driftmateritl  in  WiMonna.   Ohne  irgwidwi«  in  one 

Diskussion  der äolischen  Theorie  des Lösses  einzutreten,  suchen  S.  B.J.  Skertchly 
und  T.  W.  Kingsmili?^)  darsuthnn,  daia  der  Löla  dea  nSrdliohen  CMnt  ma- 
rinen Ursprungs  sei. 

C.  Dünen.  Die  Dünen  an  der  WeBtküste  von  Jütlaud  zeigen 
«ine  auBgesproehen  0—- W  Terlaufende  Riebtang,  die  ganz  allein  von 
der  Torhemchenden  Windrichtung  abhängig  ist. 

Diese  Wanderdttoen  haben  die  Form  einer  Parabel  mit  der  konvexen  Seite 
dem  Winde  cnt|;ec:en.  Die  mittlere  Partie  wurde  in  der  Windrichtung  fortbewegt, 
wahrend  die  Seiten  infolge  der  Bewachsung  zurUckblieben.  Die  parallelen  Rücken 
hält  K.  J.  V.  SteenstrupT^)  lediglich  für  den  Beet  einer  Wanderdttne.  An 
der  Kfiste  des  östlichen  Finlaiid  kommen  Dünen  östlich  von  Björkö  vor,  wo  keine 
ScherenbilduDg  hindernd  entgegentritt  Trotzdem  Ebbe  und  Flut  fehlen,  ist  das 
Meer  nie  in  Bnhe;  Brandungen  nnd  anch  die  grofaen  Differenaen  awiachen  dem 
hohen  und  niedrigen  Wasserstand  haben  zur  Bildung  dieses  SatUehen  Dfinengebietes 
Finlands  beigetragen.  Ihre  Gestalt  ist  meist  unregelmäfsig,  nur  in  der  Nähe  von 
Syaterbäck  hat  A.  Thesleff®®)  die  typische  Hufeisenform  gefunden.  Auch  au 
der  OstkUste  dee  BoUnieeben  Meerbusens  eind  die  Geaeiten  ganz  unscheinbar, 
dafür  ist  die  npgative  Strnndlinienverschiebung  aber  bedeutend.  Nach  J.  E.  Rös- 
berg^') befinden  sich  alle  Bttnenbiidungen  in  der  Mähe  von  sedimentreichen  und 
Ui  aon  Heer  aehnell  flielaenden  Str9men,  nnd  awar  Uesen  eie  ateta  anf  der  Sfld- 
•eite  der  MflndangeOf  weil  gerade  in  der  Zeit,  wo  die  Flfiese  Schlamm  führen, 
aSrdliche  Winde  wehen.  Einige  Besonderheiten  dea  innem  Banea  der  Dfinen  in 
der  Umgegend  von  Riga  erläutert  Br.  Doss'SS), 

D.  Deltabildungen.  Um  der  Entstehung  und  Entwickelung 
der  Deltas  naxdigehen  za  können,  bat  J.  E.  Rosberg'^^^)  die  Deltas 
der  finnisohen  Kttste  des  Bottnisi^en  Meerbusens  nördlich  Ton  den 
Quarken  untersodbit. 

Obgleich  die  Entwickelung  und  morphologischen  Verhältnisse  eines  jeden  Deltas 
iadividuell  sind,  glaubt  Rosberg  doch  gewisse  Typen  aufstellen  zu  können,  für  die 
er  in  «ner  groCien  Aniahl  yon  Beschreibungen  einzelner  Deltaa  die  Belege  erbringt 
Wenn  die  Uflndnngen  der  Flüfschen  Vehkajoki  und  Summajoki  in  der  Nähe  von 
Prederikshamn  am  Finnischen  Meerbusen  keine  Anzeichen  einer  Deltabildung  ver- 
raten wie  die  Flüsse  am  Bottnischen  Meerbusen,  so  ist  nicht  die  positive  Niveau- 
rerschiebung  daran  aeknld,  eonden  der  ateile  Kflateneharaktor  and,  wie  J.  £. 
R  0  8  b  e  r  790)  hinzufügt,  daa  Vorkommen  Ton  Seebecken,  welehe  daa  aehlammige 

Fiafswasser  klären. 

E.  Erdrutsche  und  S  c  h  u  1 1  b  i  1  d  u  n  ge  n.  Am  27.  April 
1894:  kam  auf  dem  rechten  Ufer  des  Sie.  Anne- Flusses  bei  St.  Alban 
ttae  mächtige  Saodterrasse  ins  Kutschen. 

Ermögliebt  wurde  daaaelbe  dadnreh,  dafs  der  Sand  anf  nndurcblassigem  Thon 
ruhte.  Die  erste  Veranlassung  zu  der  Katastrophe  gab  nach  Laflamme'^^)  ein 
kleiner  Erdrutsch ,  durch  welchen  das  gerade  an  jener  Stelle  enge  Thal  verstopft 
varde.  Hinter  dem  Damm  atante  nek  dae  Waeeer  nnd  brach  infolge  dea  hohen 
hydrostatischen  Druckes  auf  der  redilen  Seite  durch.  Ganz  denselben  Verlauf 
nahm  die  gewaltige  Katastrophe,  von  welcher  1345  das  östlich  von  Drontheim 
l*UgeDe  Gttldal  heimgesucht  wurde  und  welche  A.  üelland  und  H.  Steen792} 
Meb  Metorieehen  Berichten  nnd  Studien  an  Ort  nnd  Stelle  besohreibeo. 

**)  QJQeolS  1895,  LI,  238—54.  —  785)  Med.  DanskOeolP  1894,  I,  1— 14» 
1895,  LB  G31    —  786)  Vet.  Med.  GFärFld.  1894/95,  II,  36—77;   1  K- 
l;400000.  —  787)  Ebenda  S.  87-96,  1  K.  1  : 400000,  1  Taf.  —  788)  Kbl.  Nat- 
»•Kiga  1896,  XXXIX,  31—40.  Vgl.  S.  30.  —        Vet.Med.GFörFld.  1894/95, 

II,  103-875;  1  K.  1:4700000.    PM  1897,  LB  801.  —  «>)  Ebenda  1896f 

III,  220—34;  1  K.  1:100000.  —  701)  PrTrRSCanada  1894,  XII,  Section  IV, 
J3— 70;  1  K.,  4  Prof.  —  792)  Lerfaldet  i  Guldalen  i  1345.  Kristiania  1895.  8«, 

8«»  1  K.  1:100000.    Cit.  nach  K.  Keil  hack  PM  1896,  LB  407. 


Digiii^cü  üy  Google 


342       Dr.  E.  Rudolph,  Die  Fortechritte  der  Oeophyiik  der  Brdiiid«. 

Gewisse  Fragen  über  das  Alter  und  die  Entstebung  ausgedehnter 
ScbattmasseD,^  vornehmlioh  aber  die  Beziehungen  zu  einer  von  ver- 
sohiedenen  Seiten  behaupteten  ausgedehnten  Verbreitung  der  Glazial- 
wirkungen in  den  deutschen  Mittelgebirgen  haben  A.  Leppla^^^) 
zu  einem  eingehenden  Studium  dieser  jängsten  Bildungen  im  Gebiete 
des  Taunusquarzits  im  Hochwald  veraiüalat 

Die  AnfäEge  der  Schuttbildung  mögen  in  die  Diltivialzeit  zu  verlegen  uia, 
in  der  Haupteache  bleibt  aie  aber  eine  alluviale  Erscheinung.  C.  Chelius™) 
naterseheidet  im  kryatalliniachen  westlichen  Odenwald  vier  Arten  Ton  Felinuneer- 
DuauiigeB. 

2.  Korallenriffe.  Die  Macclesfield-Bank  steigt  mitten  in  der 
China-See  unter  dem  16.**  X  Br.  aus  der  Tiefsee  empor,  hat  ofrie 
Gestalt  mit  einer  greisen  Achse  von  ca  80  miles  und  einer  Uein« 
von  30  miles;  im  allgemeinen  stehen  40  Faden  Waeser  darüliai: 
Da  die  ersten  Lotungen  im  Jahre  1888  vermuten  liefsen,  dab  die 
Bank  von  einem  erhöhten  Rande  umgeben  sei,  so  wurde  eine  genaue 
Vermessung  derselben  in  den  Jahren  1892  und  1893  durchgeführt. 
Die  Ergebnisse  der  Lotungen  veröffentlicht  ?.  W.  Bassett» 
Smith'i^95)  in  einem  Werke,  dessen  Inhait  H.  ß.  Mill'^ß)  ana- 
lysieri 

Die  gtnse  Peripherie  der  Bank  steigt  als  ein  Korallcnring  bis  zu  9—15  P»dea 
von  der  Meeresflache  empor.    Dieselbe  ist  an  mehreren  Stellen  von  breiten  Öff- 
nungen unterbrochen,  die  eine  gröfsere  Tiefe  haben,  aber  nio  bis  zu  dem  Nireju 
der  sentralen  Depression  hinabreicben ,  deren  Tiefe  «wischen  40  und  48  fad«» 
eehmkt.    Die  geringste  Tiefe  betrag  am  Bande  6|  Faden;  in  Zeetraa  4«r 
inneren  Depression  ragt  eino  isolierte  Untiefe  bie  zu  5  Faden  empor.  Inder 
gleichmäCsigen  Tiefe  mufs  man  einen  Beweis  gegen  die  Annahme  irgendeiner  Be- 
wegung des  Boden«  seit  der  Zeit  solion,  wo  die  Atollform  angenoramen  wnrfa 
Das  Wachsen  der  Korallen  am  Rande  genügt,  um  mit  der  Zeit  eine  vollkommeQ 
kreisförmige  Koralleninsel  zu  bilden,  ohne  dab  eine  Senkung  hzw.  üebuDg  eintrat. 
In  der  That  scheint  hier  ein  i'all  voranU^;en,  der  die  Theorie  Murrays  beatäligt, 
dafs  nimlieh  die  Bildung  einee  Atolls  «benll  da  erfeigen  kann,  ire  die  Yw 
oedingung  für  das  "Wachstum  der  Korallen,  ein  Untergrund  in  entsprechenÄr 
Tiefe,  gegeben^  ist.    Die  Beobachtungen  bestätigen  ferner  Murrays  Behauptang, 
deie  es  sieh  bei  Atollbildungen  eher  um  „organische"  als  um  koralline  Bildnofen 
handle ,  denn  ein  sehr  grofser  Teil  des  Gesteins  rührt  yen  Kalkalgen  und  Dicht 
Ton  ri  ff  bilden  den  Korallen  her,  sowie  von  Anhäufung  kalkiger  Bestandteile  der 
Orustaceen,  Mollusken  und  Anneliden.    Der  Behauptung  Ton  ßassett- Smith,  daft 
die  Kruste  der  Algen  das  darunter  liegende  Somllengestein  Tor  Bertthraag  mit 
der  Kohlensäure  des  Meerwassers  schütae,  widerspricht  Mi  II.   Das  Wachstum 
der  Atolle  geht  hauptsächlich  am  Rande  vor  sich,  da  aus  der  zentralen  Bepreaaioii 
überwiegend  „rotten  rock«  gefischt  wurde.   Der  wallförmige  Auf  bau  der  Bl* 
ist  besonders  an  der  Südseite  deutlich,  wo  150  Faden  scbott  ^/a  roilo  Tom  Rande 
djr  Bank  gelotet  wurden,  300  Faden  in  1  mile  EntfernnBg,  nad  wo  die  ofSlBiicl» 
Tie»  Ton  llOü  Faden  nur  3|  miles  weiter  sich  fand. 

Ein  abermaliger  Besuch  der  Floridariffe,  um  dieselben  im  lichte 
der  auf  den  Bermudas  und  Bahamas  gesammelten  Erfahrungen  «l 
nntersnchen,  zwang  AI.  Ägassiz^»^),  seine  Ansicht  über  die  BiK 

TT  vm  ^^r^^^  (^896),  XV,  S.  XXXVm-XLV.  -  ZDQflolö».189«. 
n«H  •  '  '  ®  ^»K-.  1  Taf.  —  ««)  China  See.  Report  on  the  Bcanlto  f 

?,"i£5«*  on  the  Macdesfield  Bank.  London  1894.  -  '«)  Nat.  1894/96» 

808-4.    GJ  1896,  Y,  73-75.  —  7W)  Am.  JSe.  189Ö,  XLIX,  lö*  o-i*^*' 


Sodimentablagerang. 


348 


dungsweise  der  Keys  zu  modiüzieren  und  die  Marquesas  als  echtes 
Atoll  aufzugeben. 

Letstere  bildm  nur  eiii«ii  breiten  kreiifBraigen  Sund.   Als  dts  intorestanteste 

Ro?uUat  seiner  Untersuchungen  bezeichnet  Agassi  2'^)  die  Tliatsacho,  dafs  die 
Dicke  des  seit  dem  Pliocän  gebildeten  Koralleoriffs  etwa  ÖU  e.  Fufs  beträgt,  wie 
lieh  bei  einer  BronneDbohrung  auf  Key  West  ergab ,  die  bis  sn  einer  Tiefe  von 
2000  Feet  getrieben  wurde!  Bezüglich  der  Florida  Keys  neigt  er  jetzt  zu  der 
Ansicht,  dafs  die  Hauptlinie  der  Keys  und  der  Stücke  des  äufsereii  Riffs  die  Reste 
eines  langen  und  breiten  Zuges  von  Streifen  und  Stücken  eines  gehobenen  iiitfs  dar- 
itiUt  Auf  dieeem  Korallenriff,  dne  an  mehreren  Punkten  noch  su  Tage  tritt,  eind 
die  Keys  aufgebaut;  vom  Rande  desstlbm  gogen  das  Meer  hin  stammt  das  ooli- 
thische  Material,  welches  als  äoüschcr  Sand  die  Keys  bis  zu  einer  Uöhe  von 
10—18  e.  FaCs  aof baute.  Dieser  Sand  fällte ,  nordwärts  getrieben ,  die  Tiefen, 
Sonde  und  Kanäle  zwischen  den  Riffstücken;  landeinwärts  häufte  er  sich  zu  nie- 
drigen üoliscben  Hügeln  zwischen  den  Streifen  des  alten  Koralleiiritrs  oder  auf  der 
Spitze  derselben  an.  Hier  wurde  er,  teilweise  wenigstens,  durch  Regen  verfestigt 
nd  bildet  den  harten  Kalkstein  der  Hauptlinie  der  Florida  Keys.    Ans  den 

Brunrenliohningen  wissen  wir,  dafs  das  jetzt  >;ehobene  Riff  in  keiner  grofscn  Tiefe 
tnf  dem  Hachen  Strande  der  postpliocänen  Küste  dos  südlichen  Florida  gewachsen 
ist.  Auf  Stndbarren  und  Untiefen  in  nicht  einmal  SO  Faden  Tiefe  entstand  daa 
postpliocäne  Korallenriff  von  Florida.  Zwischen  den  beiden  Seiten  der  Florida- 
strafse  besteht  aber  ein  scharfer  Unterschied.  Auf  den  Bahamas  trat  seit  der 
Bildung  der  äoliscben  Hügel  dieser  Oruppe  eine  merkliche  Senkung  ein,  vielleicht 
bis  saro  Betrage  Ton  800  Feet,  wihrend  das  gehobene  Riff,  welches  die  Unterlag» 
der  Florida-Keys  bildet,  eine  geringe  Hebunj?  seit  der  Bildung  des  üoliscben  Ge- 
steins von  Süd-Florida  anzeigt.  Endlich  erhob  sich  auf  den  Resten  des  alten  ge- 
kobsaen  lUflb  das  rezente  Riff,  das  auf  dem  unterliegenden  pliocänen  Geatein 
eile  TerkütBismafsig  dttnne  Krnst«  bUdet 

R.  8.  TarrT^S)  weist  auf  die  bekaiiate  Tbatsaohe  hin,  dals  die 

Bermudas  an  ihrer  Oberfläche  nur  äoliache  Bildungen  zeigen. 

Geht  man  von  Murrays  Theorie  aus,  so  müfsto  man  auf  einem  Atnll  einen 
Bing  zuerst  von  Riffkalk,  dann  von  Korallensand  üuden,  welcher  mit  der  Zeit  an 
H8hs  Bunebnen  würde,  bis  das  Stadium  erreicht  wSre,  in  dem  sieh  die  Bermudas 
befinden.  Sind  die  Koralleoinseln  stationSr  oder  gehoben,  so  sollte  man  alle  Ab- 
•tofangen  zwischen  Atoll  und  einer  aus  äolischen  Riklungen  zusammengesetzten 
^wlsebar  nach  Art  der  Bermudas  antreffen.  Nach  der  Theorie  von  Darwin/Dana 
vare  hingegen  ein  solcher  Znstand  nieht  an  erwarten ,  da  die  Senkung  den  Wir- 
kungen von  Wind  und  Wellen  entgegenwirkte;  das  ringförmige  Atoll  niüfste  der 
typische  Zustand  sein.  Das  grofse  australische  Wailriff,  welches  A.  Penck^) 
nach  den  neusten  Untersnehnngen  schildert,  zeigt  nach  A.  Agassia^oi)  eine  He- 
onag  im  Betrage  von  mindestens  10  e.  F. 

öer  Versuch,  die  innere  Struktur  eines  Korallenriffs  durch  Boh- 
rungen zu  enthüllen,  ist  völlig  fehlgeschlagen. 

^  Die  Bohrungen  auf  dem  Atoll  Funafuti,  nördlich  von  den  Fidschi-Inseln  unter 
^®  8.Br.  und  179"  Ö.  L.,  mufsten  nach  mehreren  Versuchen  eingestellt  werden, 
^  die  Bohrloch  entweder  eich  mit  Heerwasser  fttUte,  oder  Schwemmsand  in 
•olehen  Massen  zuströmte,  dafs  ein  Vertiefen  des  Lochs  unmöglich  wurde.  Der 
«ad  besteht  nur  zum  geringsten  Teil  aus  JKorallengestein  und  Korallenresten; 
nklreieher  sbd  Kalkalgen  rertreten ,  den  Hauptbestandteil  machen  aber  grofse 
Foramitiiferen  aus.  In  den  Tiefenverhältmaaen  aufserhalb  des  Riffs ,  welche  bei 
HO  Faden  einen  Broch  in  der  Qefällskurve  verraten,  sieht  W.  J.  Sollas^oa)  eine 
yHtse  der  Darwinschen  Theorie,    8.  G.  Hickson'^o^)  deutet  den  Umstand,  dafs 

'*)  B.  Mus.  Comp.  Zool.  189G,  XXVIII  (Gool.  S.  III),  27—62;  20  Taf.,  6  K. 
wt  Anhang  «her  die  Geologie  des  südlichen  Florida  ron  L.  8.  Griswold.  — 
1896,  LIV,  101.  —  800)  SchrVVerbrNatKennt.  1895/9G  (1896),  XXXVI, 
1 1*'*  —        Am.  JSc.  1896»  U,  840.  —  ««)  Nat.  1896/97,  LV,  373—77; 
4  Hg,      80^  Ebenda  S.  439. 


344       Dr.  E.  Eudolph,  Die  Fortaoliritte  der  Geopbyeik  der  Erdriad«. 

UDter  dem  50  FaA  mSehtfgen  RiiTlailk  eine  Schicht  von  Sand  mit  wenig  KoraU«- 
blocken  hegt  als  Bewois  gegen  die  Senkungstheorie.  Die  TiefenneHrann.  wilcli 
bei  dieser  Gelegenheit  um  Funafuti  und  zwischen  einigen  Inseln  des  Etlicnrchipel» 
Torepnomnieii  wurden,  haben  nach  W.  J.  L.  Whartonö«*)  ergeben,  dafs  jed« 
Atoll  auf  einer  besonderen  Erhöhung  Hegt,  welehe  yon  einem  mehr  oder  minder 
ebenen  Boden  aus  bedeutenden  Tiefen  aufsteigt.  Das  deutet  nicht  auf  einen  nDte^ 
gesunkenen  K^tinent.  i^erner  «eigen  vier  Bänke  von  Atollform  eine  fast  vollif 
gleiche  WeeeerMefe  fiber  Ihrer  Oberfläche  innerhalb  eines  schwach  erhabenen  Budei 
Jon  lebenden  Korallen,  welcher  die  Bank  umschliefst.  WhartoB  hilt  diese  Bbm 
für  eine  submarine  Abrasionsfläche,  die  durch  die  Wellenthätigkcit  und  Strömungsa 
bei  der  geringen  Zusammenhangsfeatigkeit  des  vulkanischen  Gesteins  leicht  her- 
gestellt  werden  könne.  Sobald  eieh  an  Bande  der  Bank  Korallen  angesiedelt 
haben,  ist  die  Möglichkeit  einer  Atollbildung  vorhandoi.  Atolle  kSnB«i  alio  «Im 
Senkung  und  ohne  die  Jösonde  Wirkung  des  Seewassers  entstehen. 

Eine  neue  Auffassung  von  der  BntfltehuDg  der  Atolle  hat  sich 
A.  Krämer804)  während  seines  zweijährigen  Aufenthalts  in  den 
Samoanischen  Gewässern  gebildet.  Das  Ergebnis  Beiner  umfang- 
reichen,  aber  wenig  übersichtlichen  und  systematischen  Beobacbtuogeo 
&&t  £rämer  in  folgende  Punkte  zusammen: 

Ji^^*  Büdnng  der  TereeMedenen  Formen  der  Korallenriffe  wird  erklärt  durcL 
die  Tektonik  des  Untergrundes  in  Beziehung  anr  Tektonik  der  Käste.  2)  Der 
Untergrund  der  Atolle  wird  gebildet  durch  unterseeische  Bergkuppen  (ausgefällte 
Atolle)  oder  submarine  Krater  (tieflagunige).  3)  Die  Krater  können  so  bescMeo 
sein  wie  die  oberirdieehen ;  in  den  meisten  PSllen  handelt  es  sieh  iadeiseB  mto- 
scheinlich  um  submarine  Qeyserfelder  und  Vulkane,  deren  Sediment  durch  die 
Meeres-  und  Qezeitenströme  angeordnet  wurde.  4)  Die  merkwürdige  Form  der  Atolle 
erklSrt  sieh  ans  der  Anordnung  der  heifsen  Quellen  und  Aus  wurfssteilen  und  ws 
der  wechselnden  Einwirkung  der  Ströme.  6)  Daa  Waehstnm  der  Koralleo  ist  der 
See  au,  d.  h.  in  der  Brandung,  mehr  behind^-rt  als  im  stillen  Wasser.  6)  D»e 
Vordringen  der  Kiffkante  gegen  dio  See  geschieht  mittels  des  f  ufses.  Die  Breite 
diesea  f  ulsea  ist  proportional  der  StSrke  der  auf  dar  Biffkante  itah«nden  8te. 

Eis  und  Eishöhlen.    Gletscher,  ehemalige  Vergletscherung 

und  Eiszeit. 

Z  Eis  und  Eishöhlm. 
1.  Eis.    0.  Mügge805)  }iat  die  Versuche  von  McConnel  wieder 
aufgenommen,  um  an  Eis  die  reine  Translation  ohne  Biegung  lle^ 
▼orjubringen  und  womöglich  auch  die  TranBlationsrichtuDg  JB  be- 
stimmen. 

Es  gelang,  nieht  nnr  die  Tranalation  ohne  Biegung  damtbnn,  eeBdern  incl 

nachzuweisen,  dafs  das  Eis  Translationen  nach  allen  Richtungen  in  der  Basis 
einzugehen  vermag.  Die  Plastizität  der  Eiskrystalle  zeigt  sich  ferner  darin, 
«n  aenkreeht  «ur  optischen  Achse  geschnittener  Stab ,  welcher  e»  aaf 
Beluieiden  gelegt  ist,  dafs  die  optisehe  Aehse  etwa  46*  mit  der  Vertikalen  bildet, 
bei  der  Belastung  um  eine  Richtung  senkrecht  zur  optischen  Achse  gedrillt  wird, 
öie  Torsionsachse  und  Tranelationsrichtang  sind  in  diesem  Falle  am  Eis  paralhl. 
JJiese  (nicht  mit  Spannung  Terbnndene,  nnetaatiache)  Torsion  wird  beim  Ei»  «• 
öurch  moglieh,  dafs  (iie  nsich  derselben  Richtung  senkrecht  zur  optischen  Achse 
•ich  erstreckenden  MoiekiUreihen  aich  Terhaiten  wie  nickt  ausdehnbare,  aber  roll- 

**)  über  den  Bau  der  Korallenriffe  und  die  Planktonverteilung  an  dea  Sil»' 

Anhang:  Über  den  Fakdownm,  von  A.  Co  hn.  ^ 
«ÄÄi?.^*-  ^  '  S.,  1  K  1 :  7500.  mehrere  Fig.  u-  Abb.  im  Text.- 

;  IWbMin.  1896,  2,  2U— 28,    NachrGsWaattingaii  1895,  173-76. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


Eis.  £Uhölüeii. 


345 


kamMB  imd  beliebig  bfegsame  FideD,  wdehe  unabhängig  yonefnrader  parallel 
iltnr  LangsricbtuQg  gleiten  können,  ohne  dabei  ihren  Abstand  im  mindesten  zu 
Indern.  Die  Translation^ fiihigkeit  des  Eises,  verbunden  mit  der  dadurch  mög- 
lichea  Biegsamkeit  und  linlibarkeit,  würde  vollständig  genügen,  die  Bewegung  der 
OletBcfaer  au  erkllran,  wfnn  ea  gelSoge,  den  Kachireia  am  fthren,  dars  die  T^ana- 
latioDsfähigkeit  mit  der  Temperatur  merklich  zunimmt.  Daneben  noch  Schrael- 
iiug  durch  Druck  ansunebmen,  erscheint  awar  nieht  nötig,  sie  mag  aber  gleich- 
T»U  «tatUilideii,  niid  ihr«  Annahm«  iat  TicUoleht  anr  Eriüfirung  des  GiSIserwerdena 
dn  Oletieharkona  Tom  Firn  bia  anm  Olatsoliannda  nicht  an  nmgehan. 

Beoht  intereBsante  Stodien  und  Experimente  mit  Keer-  und 
Oletsohereis  bat  Az.  Harn b er g^^)  angestellt. 

Was  über  die  Struktur-  und  Schmelzongflersoheinungen  mit- 
geteilt wird,  ist  zwar  nicht  neu,  dürfte  aber  geeignet  sein,  manche 
BescbreibuDg  der  Polarforscher  über  diesen  Punkt  richtigzustellen. 
Wichtiger  sind  wegen  der  Folgerungen,  welche  sich  für  die  Frage 
der  Gletscher  beweg  ung  daraus  ergehen,  die  Beobachtungen  über  den 
GsBgehalt  des  Meer-  und  Gletschereiäes. 

Dia  Wasser  bat  fBr  Sanentoffgas  einen  grSfaeren  AbaorptionakoSf&aionten 

als  für  StickstofFgas.  Daher  enthält  die  Qasquantität,  welche  im  Wasser  absorbiert 
i»t,  Terhältnismäfsig  mehr  Sauerstoff  als  die  atmosphärische  Luft.  Bezüglich  des 
Ssnentoffprozents  der  Gasblasen  im  frischen  ^leereis,  weiches  aus  dem  lufthaltigen 
Heorwasser  gebildet  worden  ist,  ergibt  sieb,  daCs  derselbe  groCier  ist  als  deijeniga 
der  Luft,  aber  kleiner  als  derjenige  der  vom  Meerwasaer  absorbierten  Gasmenge. 
Bs«  vom  Gletschereise  eingeschlossene  Gas  hatte  dagegen  ungefähr  dieselbe  Zu- 
nsnaensetinng  irie  dia  atmosphäriaeha  Lnft. 

E.  T.  DrygaUki^s*)  streift  die  Probleme  des  Eises  nur  kurz. 
Kleinere  Beitr&ge  liefern  J.G.  Mo  Gregor  ^  fiber  ein  Vorkommen 
von  Eis  in  der  Form  von  nichtkrystalliner  Struktur ,  sowie  K. 
Grofsmann  und  J.  Lomas^)  über  boble  pyramidenförmige  Eis- 

krystalle. 

2.  Eishöhlen.   In  einigen  natürlichen  und  künstlichen  Höhlen 
Erzgebirges  hat  H.  Lob  man  n^^)  Eis  mit  wabenartigem  Aus- 
Behen  gefunden. 

Die  Jäntstehnng  dieser  Erscheinung  ist  in  den  Temperaturschwankungen  der 
Hille  Sur  Zeit  der  Eisbildung  zu  suchen.  Diese  bewirken  eine  Spaltung  senk- 
recht zur  Oberfläche.  Dia  weitere  Entwickelnng  beruht  auf  dem  Bestreben  der 
^achbarzellen ,  sich  zu  f^röfseren  Einheiten  zu  vereinigen.  Die  Fortbildung  der 
bröfseren  Krjstalle  wird  schliefslich  durch  die  Ausschmelzung  der  Bäume  zwischen 

Einielkrystallen  rerbindert.  Hierana  erkl&rt  aich  die  Yersehiedeobeit  dea 
Wsbenbaucs  bei  Eisgebilden  derselben  Höhle. 

E.  TerlandeySiO)  hat  die  Beobachtung  gemacht,  dafs  auch  im 
Sommer  die  Eisbildung  in  Eishöhlen  vor  sich  gehen  kann;  für  das 
ganze  Phänomen  hat  freilich  diese  Sommereisbildung  keine  Bedeu- 
tjDg.  Die  erste  Eishöhle  in  Schlesien  hat  KriegSU)  am  „Kahlen 
wge"  in  Polnisch-Hundorf,  zwischen  Schönau  und  Goldberg,  ent- 
jg^^^^JDieselbe  liegt  in  i3asaitgerölle.    Fr.  KrausS^ä^  hat  einige 

806)  Bijg,Yet.\kH  1896,  XXI,  Afd.  II,  Nr.  2.   13  S.  —  VhDGTags 
«95  (1896),  XI,  18—29.  —        PrTrNScotlNatSc.  1889/90,  Vll,  377-80.  — 
)  Nat.  1894,  L,  600—2;  1  Abb.  —  800)  Dias.  Jena  u.  Progr.  der  Annenaehnle 

A^resden  1895.  40,  40  S.,  3  Taf.    PM  1897,  LB  222.  —  810)  PM  1896,  217.  — 

)  JBSchlQsYatiiult.  1895,  LXXIXI,  2.  Abt.,  97—100.  —  Gl.  189Ö,  LXYIU, 
m  n,  810.  ' 

Qeogr.  Jahrbuch  XX.  88 


346        Dr.  E.  Rudolph,  Die  Fortschritte  d«r  Geophysik  der  firdcud«. 

Stellische  Eishöblen  besucht.  J.  CvijidSisj  unterscheidet  in  dem 
typischen  Ksntgebiet  des  SstHohen  Serbieo  drei  Arten  von  Ein- 
höhlen:  1)  kleine,  korze  Grotten  („Ocapinaa"  genannt);  2)  solche, 
welche  die  Gestalt  von  Schächten  haben;  3)  Galerien. 

H.  Gletscher, 

1.  Gletsoherbewegung.  Die  theoretischen  ErörteruDgeo 
derGletacherbewegung  gehen  alle  von  der  Kornatrnktur  des  GletBeho«- 
eises  aus.    Aas  dem  Umstände,  dafs  der  bei  niedrigeren  Tempern- 

turen  feste  Zusammenhang  zwischen  den  Gletscherkörnern  aufgelört 
wird,  wenn  die  Temperatur  auf  0*  oder  darfiber  steigt,  schlieftt 
Ax.  Haml)erg8i4)  nach  Analogie  der  Erscheinungen  beim  Schmel- 
sen  des  Meercises,  dafs  diese  Schnielzpunkterniedrigung  von  der 
Anwesenheit  fremder  im  Wasser  löslicher  Stoffe,  hauptsächlich  SaUe, 
Terarsacht  wird. 

lo  dem  fertigen  Gletscherei«  Bind  die  Sake  in  dfinnen  Sehichten  tm»  Sib- 
losungen  vorhanden,   welche  din  Glctscherkörnor  tronnen.    Verbindet  man  da* 
YorhancleDsein  der  dünnen  Flüssigkeitsschichten  mit  der  Theorie  von  Heim,  so 
erhut  man  folgende  VoretelluDg  von  der  Gletscherbewegung:  Die  Gletscherkömr 
aind  hn  Temperaturen  unter  0",  aber  eehr  nahe  bei  0",  von  düoneB  SehieUn 
SalzlösungOD  umgeben,  welche  das  Ilaarppaltpnnctz  im  frischen  Eise  ganz  ausfüllen. 
Die  Bewegung  der  ületscher  kommt  dadurch  au  stände,  dafs  der  Druck,  weiche» 
die  Terschiedenen  QleteeberkSmer  aufeinander  auaeben  und  welcher  m  in 
Bekwerkraft  verursacht  wird,  an  allen  Punkten  des  Gletecherkorns  nicht  de:- 
Mibe  ist.    Weil  der  Druck  den  Schmelzpunkt  de.s  Eise.«»  senkt,  schmeim  die 
S5nier  an  den  Punkten,  wo  der  Druck  am  gröfsten  ist;  die  Salslösunff  irii* 
dadnreh  rerdUnnt.    Durch  Ditfusion  und  Strömungen  waniert  aber  das  ScLmeli- 
Wasser  allmählich  zu  denjenigen  Teilen  der  Flüssigkeitsschichten,  wo  dor  Druck 
geringer  ist,  und  erstarrt  da  wieder  au  Eis.    Auf  diese  Weise  wird  eine  koD- 
tmnierliehe  Drehung  oder  StellnngSTerfindenuiff  der  GleftraherkSner  eriaSgliehi 
An  die  Eornstraktor  knüpfen  auch  R.  M.  Deelej  uod  G. 
FletcherSiS)  ^n.    Um  das  Verschwinden  der  kldnerA  Kömer 
und  das  Wachstum  der  gröfseren  zu  erklären,  stützt  nck  B.  M. 
Deeley8i6)  auf  die  Gesetze,  nach  welchen  die  Erscheinungen  der 
Oberflächenspannungen  sieh  vollziehen. 

Zwischen  jo  awei  Körnern  bestellt  eine  Oberfläche,  deren  Spannung  walir- 
aeheinlieh  Ton  der  Beziehung  ihrer  Achsen  zu  einander  abhäogt.  Ein  niclit  w- 
betr;.<  litlicher  Teil  der  Energie  eines  featen  KSrpen  kt  aber  von  dor  GrSfte 
soxner  Oberfläche  abhnn-i^  und  auch  von  den  Oberflächen,  welche  die  Krystall* 
eniheiten  von  einander  trennen.  Nach  einem  Satae  der  Dynamik  roufs  nun  für 
das  Btabiie  Gleichgewicht  eines  Systems  die  potentieHe  Energie  dee  eaasea  «a» 
A  inimum  sein.  Beim  Qlet^chrreis  strebt  die  potentielle  Energie  stets  nach  einem 
AUnimum,  ein  Zustand,  der  nur  durch  das  Verschwinden  der  Grenzflächen  zvi- 
adien  den  KrystalllcSmern  erreicht  werden  kann.  Damit  nun  eine  Bowegung  «n- 
atandeknninio,  müssen  die  Körner  nicht  nur  an  GrBfee  aunebmen,  sondern  aneh 
unter  dem  gorinpstcn  Druck  ihre  Gestalt  verändern  können.  Dies  ist  nnr  dadurch 
möglich,  dafs  eine  grofse  Zahl  von  Molekülen  einen  gewissen  Grad  der  Freita« 
oeaim,  d.  h.  es  kSnnen  in  einem  gegebenen  Augenblick  alle  Oberfläcbenraoleküie 
eine  Lage  einnehmen,  die  mehr  mit  dem  in  der  Haaae  herrschenden  Verhältnis 
Ton  Druck  und  Zug  in  Einklang  steht,  indem  ai«  Ton  «ner  Pläche  eines  Köm» 
»q  der  anliegenden  eines  andern  Übertreten. 

m  ft?UÄi^'^-  1«9G.  II,  64-77.  -  814)  Vgl.  Anm.  806.  -  ^15)  GeolMa«. 
l«.80  1895,  II,  152-62.  —  816;  Pi^jiMag.  1895,  1,  XXXIX,  463-55. 


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Gletscher. 


347 


Den  Standpankt  der  Fonohung  bezüglich  der  Gletsoherbewegung 
W.  Upham^l^  übersiohtlioli  suaammen.  —  Von  der  experimen- 
tellea  Seite  sind  W.  J.  SoUaB^l^  and  E.  C.  Caee^l^)  dem  Problem 
näher  getreten. 

Letzterer  bestätigt  die  von  Chamberlin  an  den  Gletschern  Grönlands  gemach- 
tan  Beobachtungea,  soweit  sie  die  Bewegung  der  tieferen,  mit  Schutt  angefüllten 
Sehiehten  betrdftD.  In  der  ErklSraiig  denelben  weicht  jedoeh  Cmse  insefiBni  toh 

Chamberlin  ab,  als  er  das  Eis  nteht  für  starr  ansieht,  welches  nur  einer  scherenden 
Bc^^'h'uug  der  einzelnen  Schichten  fähig  sei,  sondern  einen  gewissen  Grad  der 
YiskoäUät  in  der  Mechanik  der  Gletscherbewegung  für  notwendig  erachtet. 

2.  ü  letsch  er  sc  hwan  klingen.  In  der  Frage  nach  den  Ur- 
sachea  der  periodischen  Schwankungen  stehen  sich  die  beiden  Theorien 
von  Forel  und  Kichter  einander  gegenüber.  Nadi  der  ereteren  ist 
die  Bewegung  des  GletBohera  ein  kontinoierlichee  FlieDseo,  während 
nach  der  Theorie  Richters  das  FlieJsen  ein  intermittierendes  wäre. 
Nach  Forel  ist  die  Fortpflanzangsgesohwindigkeit  diejenige  des 
Gletschereises,  nach  Richter  kann  man  von  einer  Fortpflanzung 
überhaupt  nicht  sprechen,  da  der  ganze  Gletscher  in  Masse  gleitet. 
L.  de  Marchi820)  ijat  es  unternommen,  Foreis  Theorie  in  ein 
frisaenschafthches  Gewand  zu  kleiden.  Dadurch  wird  sie  zwar  etwas 
modifiziert,  aber  gleichzeitig  denjenigen  Einwänden  entrückt,  welche 
tk  die  entgegengesetzte  Theorie  sprechen. 

Tor  altem  ergibt  sich,  dab  die  Fertpflanznngsgoschwindigkeit  der  Welle 
grofaer  ist  als  die  Geschwindigkeit  des  Eises.  Die  Länge  der  Welle  ist  unab- 
hängig von  der  Dauer  der  Periode;  dagegen  ist  die  Dauer  des  Durchflusses  pro- 
portional der  Dauer  der  Periode  und  der  Länge  des  Gletschers  und  umgekehrt 
proportional  dem  Verhiltnis  des  Areale  des  Sammelgebiete  sn  der  Breite  der 
Aasflufsöffnung  des  Gletsehert. 

Nach  H.  F.  Eeid^^^)  rühren  die  Schwankungen  von  Störungen 
des  Gleichgewichts  des  Grletsohers  her. 

Ein  Gletscher,  welcher  sich  in  einem  den  zur  Zeit  herrschenden  kiimatischen 
Bidingangen  entsprechenden  Gleichgewicht  befindet,  reagiert  unmittelbar  auf  die 
lii>6Bten  Uimatischen  VerlndcrnugeD  dnreh  dne  Änderung  in  der  Länge.  Hin- 
gegen kann  ein  Gletscher,  welcher  den  Gletcligewichtsbedingungen  nicht  entspricht, 
ent  reagieren ,  wenn  die  Wirkungen  der  Klimaschwankungen  lange  genug  ange- 
dnurt  haben,  um  den  Glatieher  wieder  in  den  Qleiebgewiehtesnstand  inrttek  und 
darüber  hinaus  zu  bv&igen.  Zwei  im  allgemeinen  ähnliche  Gletscher,  die  nach 
Bxposition  und  Ncignng  verschieden  sind,  können  von  ihrer  respektiven  Gleich- 
IBwicbtsgestalt  verschieden  weit  entfernt  sein  und  werden  daher  zu  Tereehiedenea 
Zeiten  den  gegebenen  KUmasehwanknngen  sich  anpassen.  Kleine  Oletscher  ent- 
sprechen im  allgemeinen  schneller  dem  Klimawechsel;  denn  eine  Veränderung  ia 
dem  Betrage  des  Schneefalls  oder  der  Abschnoelaung  wird  die  gleiche  Veränderung 
in  der  augenblicklichen  Dicke  zweier  Teraehieden  groben  Gletscher  herrormfen. 
Der  kleinere  Gletscher  wird  jedoch  eine  gröfsere  relative  Dickcveränderung  er- 
fahren, die  eine  gröfsere  relative  Veränderung  im  Fliefsen  zur  folge  hat.  Er 
»wgiert  also  schneller  als  ein  grofaer  Gletecher.  Diese  Theorie  bildet  das  Ter- 
biadende  Glied  zwischen  den  Theorien  von  Forel  und  Kichter.  Nach  derselben 
«tspricht  ein  Gletscher  einem  Klimawechsel  nicht  durch  eine  an  der  Oberfläche 
fortschreitende  Welle,  sondern  durch  eine  Veränderung  über  die  ganze  Oberfläche. 


^■'')  Am. Geologist  1896,  1,  XVIL  16—89;  1  Taf.  -  6^8)  QJGeolS  1895,  LI. 
361-68;  5Pig.  RepBritAss.  189Ö,  680.  -  ^'^)  JGeol  1896,  III,  918-34; 
JJ  Fig.  PH  1896,  LB  616.  —  «)  lULombScL.  Kend.  (2)  1895,  XXVIII, 
1018-ai.  -  8»)  jQ^  1896,  lY,  918—28 ;  3  Fig.  BQeolSAm.  1896,  VII,  608. 

28« 


S48       Dr.  B.  Rudolph,  Die  Fortschritte  der  Geophysik  der  Erdrinde. 

Aber  diese  Veränderung  wird  sich  in  der  Umkehr  dm  FIim«  ent  dttn  olbobini. 
wenn  sie  lange  genug  gewirkt  hat,  um  die  Oberflgehe  bis  SU  fhrar  GltiebMficir 

gestalt  und  darüber  hinaus  zu  bringen. 

Ähnliche  Betrachtungen  stellt  R.  M.  Deeley822,  an.    Für  J  C 

Bas8en823^  ergeben  sich  drei  Faktoren  .als  Ursache  der  Oaiiila- 
tionen : 

Veränderungen  1)  in  der  Ernährung  dea  Gletaehen  im  HrHgebiet,  2)  ia  dn 
ürade  des  Abschmelzens,  3)  in  dem  Mafse  der  Bewegung.  Was  diesen  letst« 
^unkt  betrifft,  so  geht  Euaaell  von  der  Yorauasetzung  aus,  dafs  Gletschereis 
anicb  Vermeagnng  mit  GeateinaiiiAferial  aeine  Plastizität  teüweise  oder  ganz  ver- 
lieren kann.  . 

Aus  einem  Überblick  der  am  besten  bekannten  perioduditt 

Schwankungen  der  Alpengletscher  gewinnt  P,  A.  ForelS'-»*)  die 
Uberzeugung,  dafs  das  Stadium  des  Minimams  für  jeden  Gletader 
individuell  ist,  das  Maximum  scheint  dagegen  einen  deutlich  aus- 
gesprochenen Charakter  der  Üleich/ceitigkeit  an  sich  zu  tragen.  Der 
Bericht  über  die  periodischen  Schwankungen  der  Alpengletscher,  wel- 
chen Forel825)  für  das  Jahr  1894  allein  erstattet  hat  und  für  das 
Jahr  1896  in  Gemeinachaft  mit  L.  du  Pa8quier826)^  lüüt  übrigens, 
wie  ForelMT)  hervorhebt,  erkennen«  dala  der  jüogate  Vontoftan 
Ende  des  19.  Jahrhunderts  fär  die  Mehrzahl  der  Gletscher  irnJabn 
1893  sein  Ende  erreicht  hat.  Derselbe  war  nur  ein  partieller,  Icaiii 
allgemeiner,  und  konzentrierte  sich  um  zwei  Punkte:  das  Massiv 
des  Montblanc  im  W  und  die  Massive  Tirols  im  0.  Die  Gletscher 
der  östlichen  Schweiz  und  die  der  Ostalpen  jenseita  des  ßreßoea 
zeigten  überhaupt  keine  Neigung  zum  Anwachsen. 

Die  hohe  wissenschaftliche  Bedeutung  der  Gletscherschwankungeu, 
deren  reale  Existenz  L.  du  Pasquier«-^)  gegen  Hirsch  verteidigt, 
TeranlaTste  M.  Hall»»),  auf  dem  Internationalen  Geologenkosgrelii 
in  ZQrich  eine  internationale  Beobacbtnng  voninschlageD. 

Von  den  Mitgliedern  der  Internationalen  Glctschorkommission  haben  uhtt 
Hall  selber  F.  A.  Forel^ao)  und  II.  F.  Reid83i)  eine  Anleitung  zur  ßeobacb- 

gegeben  vnd  die  Methoden  der  Forschung  auseinandergesetzt.  Zu  dem  enhl 
Bericht,  den  Porel832)  für  das  Jahr  1895  geliefert  hat  nnd  der  aur  als  Am- 
gangapunkt  dient,  hat  M.  Hall  »33)  eine  Ergänzung  gegeben.  Von  den  verschie- 
denen vorgeschlagenen  lieobachtungsmethoden  hat  0.  J.  Klota^Si)  die  pbotograra- 
metrische  Methode  anf  den  Baird-Oletacher  an  der  Thonas-Bai,  Alaska,  angewandt 
Eine  besondere  Kommission  zur  Erforschung  der  Gletscher  Italiens  ist  auf  Ver- 
anlassung von  C.  F.  Parona,  F.  Sacco  und  F.  Virgilio835)  vom  ItalieniscbjJ 
Alpenklnb  ernannt  worden,  welche  ebenfalls  eine  Anleitung  zur  Beobachtaag"^ 
veröffentlicht  hat.  Fr.  Porro887)  hat  ala  enter  dar  Anfforderung  entsprechend 
ausammen  mit  A.  Druetti  aefne  Gletaekerbeobaelitnngett  in  der  Orapp«  d« 
wan  FaradiBo  mitgeteilt. 

822)  GeolMag.  (N.  S  )  1895,  II,  408—15.  —  823)  jQeoI.  1895,  III,  823-3J. 
teßf  tIo^^'  —   ®^*)  ArchScPhNat.  (3)  1895,  XXXIV,  209-29.  - 

^5)  JbSchwAlpCI.  1894/95  (1895),  XXX,  2Ö1-85J.  —  8»)  Ebenda  1895/96  (18W)^ 
'we  ^r^^-  -       BSVaudScXat  1898,  XXXII.  PrcVb.  XXV  u.  XXVI.  - 
aWh'iS  ^'^^  XXXlV,  18(5-88.  -  829)  NatSc.  1895,  VI,  17--22.- 

sS»h^„/ ms'      ^^^^^  -  831)  jeeol.  1895,  III,  278-88.  -  «»)  A«*- 

jßf ,  ^tl.af  ^'  -  (N.  S.)  1895,  II,  368-70.  - 

isPi;  '4?';o^"'  ^'^-'^  -  I^ivMensClAlt.  1895.  XIV,  159-202^  ' 
Uö    80   ö  K       '  282-84.  -  8»)  BClAlpIt.  1895/96  (1896J,  XÜX, 


Gletscher. 


349 


Frios  B.  Bonapart«^  bat  seine  Beobaohtuogen  ttbcr  die  Veränderaogen 

der  Gletscher  auch  auf  diejenigen  der  Alpen  Sfivnyeris  und  der  Pyrenäen  aus- 
gedehnt. Der  westliche  Gletscher  dos  M.  Canin  befindet  sieb  nach  den  Beobach- 
tungen von  0.  Marinelli^^'^)  noch  wie  die  nelateii  Gletieher  der  Ostalpen  im 
Ettckgiog  begriffen.  E.  Richter^«)  konnte  aa  den  von  ihm  besuchten  Glet- 
schern Norwegens,  dem  Jostcdalsbrae  ti  a..  von  einer  Rückganpsperiode,  die  der 
alpinen  ton  1850  — 1080  vergleichbar  wäre,  nichts  entdecken.  S.  Finster- 
vftlderMi)  beriebtet  ttber  Gleteebereehwanknngea  im  Adamello-  nnd  Ortlergebiet; 
B.  Biuthaisi2)  hat  an  den  Gletaehem  der  Mendosiner  Kette  einen  rasehen 
Mekgang  konstatiert. 

3.  Verschiedene  Beobachtungen  an  existierenden 
Gletschern.  Als  eine  der  charakteristischen  Eigentümlichkeiten 
der  nördlichen  Gletscher  Grönlands  führt  T.  C.  Cham  berlin^lS) 
an,  dafs  sie  mit  steil  abfallenden  Zungen  endeo,  und  führt  dies  auf 
die  mit  der  geographischen  Breite  zunehmende  seitliche  Insolation 
iiirtt(^. 

Sebr  aafGaUg  ist  die  Schichtung.  Die  einzelnen  Schichten  gleiten  selbständig 
üTiereina^ider  weg.  Dabei  wird  nicht  selten  Material  des  Gletscherbodens  mit 
verschleppt  und  in  das  Eis  eingeprefst.  So  erklärt  Charaberlin  die  lahtreieben 
TrtemerUigen  in  den  nntereten  16^30  m  des  Eises.  Die  Geschwindigkeit  der 
Gletscherbewegiing  ist  im  N  sehr  ^'Pring.  Fast  alle  dieselben  Erscheinungen  hatte 
Torher  schon  Ax.  Hamberg^")  an  dem  Loven-Gletscher  auf  Spitzbergen  beob- 
Mhtet  Die  Beobaebtnogen  von  Ghamberlin  werden  In  mebreran  Funkten  Ton 
B.D.  8al  ishurySiS)  ergänzt;  in  der  Erklärung  der  Thatsachen  weicht  Salisbury 
»ber  mehrfach  von  Cliamherlin  ab,  so  hinsichtlich  der  überhängenden  Schichten. 
Diese  Erscbeiaung  rührt  nicht  von  einer  scherenden  Bewegung  her,  eondeni 
gui  allein  ven  dem  nngleieb  eehnellen  Sebmelzen  infolge  der  ungleichen  Yertei- 
luDg  des  Gesteinsmateriah  zwischen  je  zwei  Schichten.  Schichtenkrümmungen 
werden  durch  linsenförmige  Einlagerungen  von  festem  Material  veranlafst.  Auch 
das  Aefbiegen  der  Schiebten  am  Bode  und  an  den  Seiten  der  Gleteeber  aebeint 
mit  eingeschlossenen  Steinen  in  Beziehung  zu  stehen.  Derartige  Schichtenaufbie- 
gnngen  kommen  auch  auf  dem  Iniandeiso  vor,  stets  in  Verbindung  mit  groCsen 
Zügen  von  Driftraaterial ,  das  durch  die  aufwärts  gerichtete  Bewegung  dee  Eiaee 
an  die  OberflSche  gebraelit  wird.  Eine  gleiche  Entstehungsweiae  nimmt  SaUsbory 
«Mb  für  die  Seitenmoränen  der  nordgrSnländischen  Gletscher  an. 

Einen  neuen  Gletschertypus  fand  Salisbury^ie)  an  der  West- 
küste Grönlands  vertreten,  sogenannte  ,,Cliff"  -  Gletscher.  Derselbe 
ist  unabhängig  von  der  allgemeinen  Inlandeisdecke  und  entsteht 
aus  dem  Schnee,  welcher  vom  Hochland  herab  über  die  Kaute  in 
dfe  Vertiefungen  der  Steilwände  weht.  Die  Inseln  dee  Pran«  Joseph- 
Ltmdea  sind  fast  alle  von  einer  Eiskappe  bedeckt  Die  Eismaasen 
Sfligen  nach  A.  Montefiore  Brioe^^)  gering«  Bewegung;  dem- 
cotipreohend  sind  Spalten  nur  in  geringem  Hafae  Torhanden.  Die 

^  ig9ß    1^  CXXll,  1163— Ö5.    AnnGiogr.  1898,  V,  4«5— «7.  — 

^InAlteU94,V,  74n.78;  1895,  VI,  86  n. 87 ;  1896,  VII,  78-82.    PM  1895, 

LB  472.  Vgl.  BSGlt.  (3)  1896,  XXXUI,  199—205.  —  840)  PM  1896,  107—10.— 
MDÜAV  1896,  20  u.  21.  31  u.  32.  —  ^  Bev.  Mus.  de  la  Plate  1894,  VI, 
W»-IS;  4  Abb.  Oit.  nach  PM  1895,  LB  847.  Ebenda  1896.  SA.  8  8.,  5  Tat 
61-  1895,  LXVII,  37  u.  38.  -  843)  JGeol.  1894,  II,  649-60.  768—88;  1895, 
Iii,  81— 69.  198-218.  469-80.  565—82.  668—81.  833—43;  1896,  IV,  582-92; 
If.  \  :  1000000,  63  Abb.  PM  189G,  LB  581.  BQeolSAm.  1895,  VI,  199— «20. 
MI  18D6,  LB  588.  Im  Anesnge  in  Nat.  1895,  LH,  139  u.  140.  —  ^)  Yrnw 
1894,  25-61;  1  K.,  14  Abb.  —  81»)  JGeol.  1896,  IV,  769-810;  33  Abb.  — 
7)  Kbenda  1895,  IIL  875-902:  2  Abb.  PM  1896,  LB  577.  —  GJ  1896^ 
VIU,  648-66;  1  K./ö  Abb. 


350       Dr.  £.  Kudolpb,  Die  Fortoebritte  der  Geophysik  der  Erdrinde. 


SohichtuDg  des  OletsohereiseB  ist  aneh  hier  io  aof&Uender  Weise 
eotwiokelt. 

Bas  Problem  des  xagammengesetstoD  Oletsohera  behandelt  A. 

Neuber8*8). 

Entgegen  der  von  Heim  vertretenen  Ansicht  scheint  es  ihm,  dafs  die  vereinte 
und  in  eine  Art  von  Gleichgewicht  gesetzte  Eismasse  keine  einheitliche  ist,  son- 
dtm  dafi  die  Komponenten  derselben  infolge  ihrer  eigenartigen  Entstehung  aD«h 
an  eine  verschiedene  Existenzdauer  gebunden  bleiben.  Die  Richtigkeit  dieser 
Behauptung  sucht  Neuber  aus  dem  Verlauf  der  Mittel-  und  Seitenmoräneo  au 
einer  grSfeerea  Z«bl  tob  Qletsebetn  dftnmtbnii. 

P.  F.  Rendali  und  J.  Lomas^^  haben  an  den  Olejtsohern 
des  Nicolaithals  und  des  Yal  Tournanche  die  Beobachtung  gemachti 
dals  Kreuzung  von  Gleteobersdirammen  in  verschiedenen  Richtungen 
besonders  an  der  steil  geneigten  Wetterseite  Ton  Rnndböckern 

vorkommt. 

Diese  Erscheinung  kann  demnach  nicht  als  Beweis  für  zwei  oder  mehrere 
Vergletschcrungen  gedeatet  werden.  Die  Form  der  Sebramnen  gibt  kein  liittol 
tb,  die  Richtung  zu  betttmineD,  aus  welcher  der  Gletscher  kam.  Die  Ton  ameri- 
kanischen Glazialgeologen  gefundenen  „aidielföraigen"  Sehrammoi  finden  sieb 

auch  bei  den  Alpengletschern. 

In  der  Frage  nach  den  Beziehungen  von  Grundmoränen  za 
Oberfiächenmoränen  an  den  rezenten  Alpengletsobern,  die  zwiwben 
A.  Penek«»)»  0.  Diener«»)  und  Ö.  Freytag852)  strittig  ist, 
bleibt  Diener  bei  der  Behauptung  stehen,  dafs  man  bis  jetzt  alpine 
Gebängegletscher  ohne  echte  Oberfläohenmoränen  nicht  kenne,  weil 
es  in  den  Alpen  keine  Gehängegletscher  gebe,  die  nicht  von  Fels- 
hängen umrandet  wären  und  deren  Oberfläche  daher  von  Verwitte* 
rungsschutt  frei  bleiben  könnte. 

R.  8ieger853)  macht  den  Versuch,  die  Ähnlichkeit,  welche 
gewisse  Oberflächen  formen  ruhiger,  d.  h.  schwach  geneigter  Gletscher 
mit  gewissen  Karsterscheiuuugen  zeigen,  zu  verfolgen  und  ihre  ITr- 
saohe  genetisch  zu  erklären. 

Aue  der  fibersichtUeben  ZimnnienatellnBg  der  bisbor  bekannten  Belege  geht 
hervor,  dars  auTser  den  Foljen  alle  typiachen  Karetformen  an  Gletcchern  aieli 
nachweisen  lassen. 

An  einer  gröfseron  Anzahl  von  Gletschern  sind  Vermessungen 
von  mehr  oder  oiinder  genauem  Grade  vorgenommen  worden;  eine 
einfache  Aufzählung  mufs  hier  genügen. 

In  erster  Linie  verdienen  erwibnt  m  werden  die  Anfbahme  des  Hocbjocb' 

ferners  im  J.  1893  von  Ad.  Blümcko  und  H.  HerBf''''i)  und  die  NachraessuDg 
am  Alpeiner  Ferner  im  J.  1892  von  H.  liefs«^).  Hagenbach-Bischoff^) 
teilt  ans  dem  von  Held  an  die  Gletschorkommission  gerichteten  Berieht  einig« 
Besnltate  der  im  J.  1894  am  Rhonegletscher  angestellton  Messungen  mit.  Dw 
Studien  von  Ad.  Blümcko  und  H.  Hefs«''")  am  Hintereisferner  erstrecken  «icn 
nicht  blofs  anf  Vermessungsarbeiten,  sondern  auch  auf  Tiefbohrungen,  um  die 

»«)  PM  1895,  123—26.  —  8«)  RepBritAss,  1895,  G84.  —  ^  VM  1895, 
21—23.  99— JOl.  —  851)  Ebenda  S.  51—53.  VhÖeolliA  1895,  222—31. 
«")  PM  1895,  68  n.  54.  —  853)  gZ  1895.  I,  18«— 104.  PM  1897,  LB  216. 
MDÖAV  1896,  247-49.  258—60.  —  854)  ZÜüAV  1895,  XXVI,  16—20;  1  ^ 
1:20000.  PM  189G,  LB  391.  — '  8^)  Ebenda  S.  21  —  24;  1  K.  ^  • 
1896,  LB  äi)2.  —  i^)  VhSchwNaturfGfl.  1896,LXXVm,  115— 25.  —  ^»7)  MOOAT 
1895»  91  n.  92;  1896,  46--48. 


uiyiii^Cü  by  GoOgl 


S51 


Jläcbtigkeit  des  Gletschers,  die  Ablation  und  Temperatur  des  Eises  in  verschie- 
4eDeii  Tiefen  zu  bestimmen.  1;\  Seeland^)  berichtet  in  hergebrachter  Weise 
Uber  seine  Studien  am  Pastenengtoteeher  in  den  Jahnn  1898 — 96  mit  sasammen- 
fasFonder  Übersicht  der  Ergcbiiisso  der  vorborgeliendrn  Jahre.  Th.  S  c h  m i  d  t S"*!) 
verfolgt  die  Veränderungen  im  Stande  mehrerer  Gletscherzungen  im  Ötztbale. 

B.  Sieger^'j'J)  hat  an  mehreren  Oletschern  der  ötzthaler  Alpeu,  der  Ortler-  und 
Adamello-Presanella-Gruppe  Markierungen  ausgeführt.  W.  Kilian®"!)  veröfTent- 
licht  in  statistischer  Form  ein  umfangreiches  Boobacbtungsmaterial  über  den  Stand 
der  Gletscher  der  Dauphin^.  Wichtig  ist,  dafs  auch  die  Schneomessungen  von 
Tidea  Stationen  mitgeteilt  werden.  Die  Pyrenien  betitsen  nar  swei  Qletsehei^ 
massive,  das  eiro  im  S  des  Tbales  von  Argelos,  das  andere  im  S  demjenigen  von 
Luchon.  Das  Thal  der  Aure  trennt  beide  Gebiete.  Das  vergletscherte  Gebiet 
erstreckt  sich  über  eine  Längenausdebnung  von  ca  100  km.  Eine  neue  Vermea- 
fong  der  Ober ß liehe  der  Gletscher  auf  Grund  der  neuaten  Anfiiahmen  ergibt  naeh 
F.  8  chra  d  er nicht  ganz  40  qkm. 

Ax.  Hamberg^^)  bat  die  Gletscher  auf  dem  SarjekijaU  zwi- 
BohoD  Kvikkjükk  und  Stora  Lille  Elf  untersucht. 

Von  den  drei  GIctschcrtypen  kommen  die  Hängegletscher  sehr  selten  vor; 
die  Plateangletscher  sind  nur  mit  einem  Exemplar  vertreten.  Von  den  Thal- 
gletschorn  kommen  die  XischergletschtT  den  Hiingegletschern  nm  nächsten.  Am 
häufigsten  kommen  Mischtjpen  vor,  Kombinationen  von  Thal>  und  üängegletschern 
am  unteren  Ende,  oder  Tbalgfetseher,  die  in  einen  Plateaui^letseher  ftbergehen« 
S.  Bichter^«)  möchte  von  zwei  verschiedenen  Arten  von  Plateaugletschorn  der 
norwegischen  Gletschcrland-chaft  sprechen,  solchen,  bei  denen  sich  das  Einzugs- 
gebiet in  der  Höhe,  das  Schmelzgebiet  im  Thal  betindet,  und  solchen,  bei  denen 
auch  das  Schroelzgebiet  auf  hohem  Pjeld  liegt.  Erstere  Art  wiirde  zu  dem  Misch- 
typus Hambergs  pehören.  Der  j^rofse  Unterschied  in  der  Geschwindigkeit  der 
fieweguDg,  welche  der  Muirgletscher  nach  den  Messungen  von  Wright  im  J.  1886 
and  Ton  Heid  im  J.  1890  zeigte,  ist  nicht  aus  der  mangelhaften  Meaanng  des 
einen  oder  dea  andern  herzuleiten,  sondern,  wie  S.  P  r,  BaldwiD^cS)  und  H.  P. 
CushingS^'')  meinen,  auf  den  Umstand  zu  schieben,  dals  die  Messung  eines  jeden 
von  beidfu  iu  eine  andere  Periode  des  Gletschers  hei.  In  seinem  grofsen  Berichte 
über  seine  zweite  Expedition  nach  der  Gletscher-Bai  im  J.  1892  behauptet  nun 
aber  U  F.  Reid^^)^  ,irif,s  der  Mutr^'etKcher  bis  zum  Jahre  1890  ununterbrochen 
aurUckgegaugen  sei.  lioi  seiner  Auwesenbeit  fand  Reid,  dafa  der  Gletscher  über 
den  Stand  ron  1890  Yorgertlckt  war.  Kaeh  photographisehen  Aufnahmen  stt 
urteilen,  war  er  1894  wieder  auf  den  Stand  von  1892  zurückgegangen.  Reid 
bdiauptet  daher,  dafs  in  den  Messungen  von  Wright  ein  Fehler  stecken  müsse. 

C.  E  Douglas  und  A.  P.  Harper8<58)  sind  die  ersten,  denen  es  gelungen  ist, 
den  FranzJoaeph- Gletscher  an  queren.  Die  Bawegung  des  Gletschers  wurde 
gerade  unten  am  Fufs  des  grofsen  Gletschersturzes  und  oberhalb  eines  kleineren 
gMessen.  K.  t.  Lendenfeld^^)  stellt  die  wichtigsten  Angaben  über  den 
Ttenangletecher  und  einige  andere  nach  aeinen  eigenen  und  neueren  Messungen 
zusammen.  Die  (iletschtr  des  Mus-t.ig-ata  sind  zum  erstenmal  wissenschaftlich 
von  Sven  Uedin^''*)  in  bezug  auf  Ablation,  Bewegung  &c.  untersucht  worden. 

An  dieser  Stelle  mag  noch  auf  das  Prachtwerk  von  Pr.  Si- 

moüy^^i)  bingewieseu  werden,  welchem  ein  Abschnitt  über  die 

8^)  MDÖAV  1895,  IQl  u,  10.5.  116—18.  295—97;  1896,  271  —  74.  — 
Ebenda  1896,  184—86.  197—99.  —  ^)  Ebenda  1896,  57  -59.  68.  — 
*")TraT.LG6olP8c,Greiioble  1894/96  (1898),  III,  121— «81.  Ann.  STst.  Dauph. 
1894  (1895),  XX,  161—821.  PM  1896,  LB  147.  659.  —  Ann.ClAFr. 
1894,  XXI,  403—23.  —  863)  GeolFörFörh.  1896.  XVill,  621—36.  Sr.Tstf. 
Arikr.  1896,  158-92;  1  K  1  :  lUOOüO.  PM  1896,  LB  680.  —  8M)  GZ  1896, 
II,  305-19.  —  8<»)  Am.  Geologist  1893,  1,  XI,  366—75.  —  866)  Ebenda 
8.276—78.  —  W7)  AnnUepUStGeolSurv.  1894/95  (1896),  XVI,  1,  415-61; 
*  K.,  8  Taf.  —  SeB)  GJ  1895,  Y,  61—68;  4  Abb.  —  ^  Gl.  1896,  LXX,  277 
1.  878.  ~  870)  zOaB  1895,  XXX,  94—184  ;  2  Taf.  —  911)  Daa  Dtchateingabi««. 
Wi«n  1895.  Qr.-AO.  s.  184-50.  Atlaa  mit  132  TafL 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


S52       Dr.  B.  Bndolpli,  Die  Portoehrfit«  d«r  Oeopbyiik  der  Erdrinde. 

Gletscher  des  DaobsteiogebietB  einverleibt  ist.    Derselbe  stellt  in  der 

Hauptsache  eine  ZusammenfaBsung  früherer  Forschungen  dar. 

4.  Gletscherlawine D.  Der  Gletscherabbruch  an  der  Altela 
vom  11.  September  1895  hat  eine  grofse  Zahl  von  Arbeiten  her- 
vorgerufen, so  von  Ch.  Sarasin  ^'^^),  L.  du  P  a  s  q  u  i  e  r  ^'^^),  H .  V. 
Knox874)^  C.  S.  du  R  i  ch  e- P  r  el  1  e  r875)  ^  Fr.  Toula^^ß)  und 
Maria  M.  Ogil vie^'^^).  Die  beiden  wichtigsten,  welche  allein  in 
Betracht  kommen,  stammen  von  A.  Heim ^7^)  und  F.  A.  Forel^^^). 

Briterer  bei^ebnet  dm  Vorgtvg  gendeiv  als  Gleteeherlawin,  die  elcli  Toa 

einem  Hängegletscher  abgetrennt  bat.  Das  gleiche  Ereignis  hat  sich  schon  einmal 
im  J.  1782  an  derselben  Stelle  zugetragen.  Ein  Vergleich  beider  Jahre  hiosicht- 
lieb  des  Standes  der  Oletscher  und  der  klimatischen  Verhältnisse  ftthrt  Heim  ro 
dem  Schlurg,  dafs  die  ungewöbnliehe  Höhenwitterung  in  ihrer  Wirkimg  auf  Qmnd 
und  Gletscher  die  Veranlassung  zum  Abbruch  des  Alteisgletschers  gegeben  hat. 
Den  Orund  dafür,  dats  ein  solches  Losroifsen  der  Gletschereismassen  nicht  auch 
bei  anderen  Gletaehem  nnd  gerade  b^m  Altelsgletseher  nnr  in  beatinmten  Jahrei 
vorkomrat,  sieht  Heim  darin,  dafs  unter  normalen  Vcrhältnisspn  der  Gletscher 
stets  auf  dorn  Untergrande  angefroren  ist.  In  diesem  eigentümlichen  Verhalten 
ist  die  Möglichkeit  gegeben,  dafs  der  Gletscher  eich  aaf  den  um  31 — 32°  geneigt«l 
Fclsplatten  halten  kann.  Die  Ursache  des  Abatnrses  kann  nur  ein  Loslösen  vom 
Untergrunde  sein.  Dazu  ist  eine  Erwärmung  von  unten  her  notwendic.  Heim 
ist  deswegen  der  Überzeugung,  dafs  ein  geringes  Steigen  der  Bodentemperatur 
unter  dem  Gletscher  um  0,6 — 1**  als  snmmierte«  Besultat  der  drei  leisten  Somnsr 
den  Absturz  erzeugt  hat.  Forel  zählt  eine  ganze  Reihe  von  ähnlichen  Kata- 
strophen auf.  Die  Ursache  war  in  jedem  einzelnen  Falle  entweder  ein  aufser» 
ordentUehes  Anwachsen  des  Gletschers  oder  eine  abnorm  hohe  Hitze,  weleha  dank 
einen  schwer  definierbaren  Mechanismus  die  Kohasion  des  Gletschers  verminderte» 
oder  grofse  Feuchtigkeit,  die  eine  Ansfjramlung  von  Wasser  im  Gletscher  veran- 
lafdte.  Im  fraglichen  Falle  war  jedenfalls  die  hohe  Temperatur  die  Ursache,  doch 
efflthBlt  sich  Porel  eines  Urteils,  wie  diese  den  Abbraeh  herfonrafen  konnte. 

5.  Oletschersaen.  Die  AusbrUebe  von  Qletscheraeen  und 
Wasseratuben,  wdcbe  in  den  letsten  Jahren  wiederholt  Torgekommen 
sind,  haben  E.  Belloc^  yeranlafat,  der  Entstehung  derselben 

nachzugehen. 

Er  unterscheidet  drei  Kategorien:  1)  Felsbecken  in  der  Mitte  oder  am  Rande 
eines  Gletschers;  2}  Höhlungen  ausachliefslich  im  Innern  des  gesundtii  Eises; 
8)  Wesserlinfe  im  Fimfeld.  Belloe  konnte  in  mehreren  FÜlsn  die  Vorgiinge^ 
welche  zur  Bildung  der  Hohlräume  im  Innern  des  Gletschers  oder  des  Firnes 
liihrten,  verfolgen  und  sieht  in  den  Winden,  der  Sonnenwärme  und  dem  Begea 
die  Hanptagentiea  der  Erosion  and  Sehmelanng  des  Eise«. 

Die  Entleerung  des  Merjelensees  ging  am  S3./34.  September 
1895  in  ganz  gleicher  Weise  vor  sieb  wie  bei  frttberen  Oelegen- 
beiteo. 

Nach  C.  S.  du  Iii  che- Prell  er^si)  tritt  dieselbe  ein,  wenn  die  durch  die 
Ablation  gelieferte  Wassermasse  zu  grofs  ist,  als  dafs  sie  durch  die  Gletscher- 


W«)  ArchSePhNat.  (S)  1896,  XXXIT,  675—77.  —  »»)  Ebenda  (4)  1896,  I, 
184—87;  1896,  II,  265  u.  266.  AnnGeogr.  1896,  V,  458—68;  1  K.  1  :  5000. — 
W4)  Nat.Sc.l896,  VlU,  17-20;  1  K.,  2  Taf.  —  875)  GeolMng.  (N.  S.)  1896,  lU, 
108—6.  —  87i)  SchrVbrNatKenntB.  1895/96  (1806),  XXXV 1,  848—7«;  6  Tsf.  - 
877)  Nat.  1895,  LH,  573—75.  —  ^78)  NeujaLrsbl.  Natf.  GsZüricb  1895,  XCVIII. 
63  S.,  1  K.  1  :  25001t,  2  Taf.  TM  1896,  LB  132.  —  ^''^)  ÄrcbScrhNat.  (S) 
1895,  XXXIV,  513-43;  1896,  I,  176.  —  ^)  AssFrAvSc.  1894  (1895),  XXUIr 
2,  CR  4  7  4  —88.  —  881)  GeoiMsg.  (N.8.)  1896,  III,  97—102;  1  Taf..  2  Fig.  VgU 
P.  P.  K eadall,  Kat.  1895/96,  IUI,  176,  n.  Greenvood  Fim  ebenda  6. 198* 


Yerglfttmherung, 


353 


■palten  abfliefson  könnte.  Sind  durrh  den  vermehrten  Druck  des  Wassers  die 
Spalten  bedeutend  erweitert,  so  erfolgt  die  Entleerung.  Bemerkenswert  ist,  dafs 
Bich  dieser  Vorgang  stet«  in  den  Monaten  Juni — September  abgespielt  hat.  Ähn- 
lich liegen  die  Verhältnisse  in  den  beiden  Qletscherseen,  welche  durch  einen  Arm 
des  Hardanger  Jökul  im  Hintergründe  des  Simodal  frebildot  werden.  Katastrophen 
werden  nach  Ii.  Munro^)  durch  den  KembisdalTand  am  Ende  des  Qletechers 
Termieden.  P.  A.  Oyen*^)  bSIt  den  Dlmmmnd  fBr  ein  Produkt  der  Erotion 
in  festem  Fels.  Der  Auibruch  zweier  Seen  des  Crcte-S^che-Oletscheri  am  28.  Juni 
1894  im  Thal  Ton  Bagnes  war  nach  Ch.  Bioche^)  deswegen  nicht  so  gefähr- 
lich, weil  der  Otemma-Gletscher,  welcher  quer  Tor  dem  Strom  lag,  das  Wasser 
eine  Zdt  Ing  anfMelt,  bis  et  »ieh  unter  dem  ^letoeber  einen  Weg  gebahnt  hatte. 

HL  VtrgUtBohmtng. 

1.  J.  Geikie^^^)  teilt  die  Eiszeit  in  sechs  glaziale  Epoclien 
mit  fUof  dazwischenliegenden  interglazialen.  Für  die  diesen  11  Sta> 
dien  entspreohenden  glazialen  Ablagerongen  ftthrt  Geikie  bestimmte 
Bezaohnungen  eiui  die  dem  Haaptrerbreitungsgebiet  der  betreffenden 
Ablagerong  entnommen  sind. 

Den  Ausgangspunkt  bildet  das  Saxonian,  welches  die  Epoche  des  Maximums 
der  Vergletscherung  repräsentiert  Von  diesem  Höhepunkt  an  nahm  jedes  spätere 
glaziale  Stadium  an  Bedeutung  ab.  Ebenso  scheint  die  früheste  Interglazialepoche 
die  wärmste  gewesen  zu  sein,  jede  folgende  niherte  sich  mehr  und  mehr  dem 
gegenwärtigen  Zustande.  Dio  Klimate  der  späteren  gla/.ialen  und  intcrglazialcn 
Phasen  standen  mithin  weniger  im  Gegensatz  zu  einander  als  diejenigen  der 
frOhnren. 

Eine  vollständige  Parallelisierung  der  amerikanischen  glazialen 
und  interglazialen  Ablagerungen  ist  nach  T.  C.  Chamberlin^ 
nicht  möglich.  0.  H.  Bawson^^  unterscheidet  im  wesUicheo 
Alberta  drei  Horizonte. 

Das  Material  des  untersten  stammt  ganz  nllpin  au=;  dem  Felsengebirge.  Den 
naterea  Qeschiebelehm  stellt  Dawson  der  Kansan- Formation  Chamberlins  gleich, 
den  oberen  demnach  der  lowan-Formation.  Alsdann  mufj  die  aus  W  atammmd« 
glaziale  Ablagerung  die  dem  Kansan  roransgehende  Epoche  repräsentieren.  Dawaon 
schlägt  den  Namen  „Albertan"  dafür  vor  und  stellt  sie  in  Übereinstimmung  mit 
C.  Jd.  üitchcock^J  den  Lafayette-QcröUen  gleich.  Das  Gebiet  westlich  von 
der  Hndeon-Bai  sieht  J.  B.  Tyrrell^)  als  das  Zentrum  einer  grofsen  Ter- 
gletscherung  an  und  .schlägt  für  die  Eismassen,  welche  von  diesem  Zentrum  aus- 
gingen, den  Namen  „ Keewatin-Oletscher"  vor.  Dawsons  Laurentische  Gletscher 
nilliiten  dann  auf  das  Hochland  von  Labrador  im  N  des  St.  Lorens  besehrSnkt 
gewesen  sein,  in  dorn  nördlichen  Teile  des  nordamerikanischen  Kontinents  wären 
demnach  drei  grofse  Zentren  zu  unterscheiden:  der  Kordilleren-Gletscher  in  Brit,- 
Colambia,  der  Keewatin  westlich  der  Hudson-Bai  und  der  Laurectische  auf  der 
Halbinsel  Labrador.  Sie  erreiehten  ihre  MazimalansdehniiBg  nfebt  gleichzeitig, 
sondern  nacheinander  in  der  Richtung  von  W  nach  0,  d  h.  während  der  Kee- 
watin-Gletscher  im  Rückzug  begriffen  war,  hatte  der  Laurentische  Gletscher  sein 
Mazinnm  erreicht.  Zu  einer  gleichen  Auffassung  gelangt  R.  D.  Saliabary^) 
besQglich  der  £iskappa  Ton  Grönland. 


^)  l'rRSEdinb.  1892—95  (ISg.")),  XX,  53-62;  1  K.  —  883)  BgMusÄrsb. 
1894-95  (1896),  Nr.  3;  14  S.  —  ^)  AnnClAFr.  1894  (1895),  XXI,  71; 
2  Abb.  —  888)  JOeol.  1895,  III,  «41—69.  —  888)  Ebenda  S.  270—77  (PM  1896, 
LR  257);  18!16,  IV,  872—76.  —  887)  Ebenda  1895,  III,  507  —  11.  —  ^)  Am. 
Öeologist  1895,  1,  XV,  330—35.  BGeolSAra.  1896,  Vll,  2—4.  —  JGeol. 
iW6.  IV,  811—15,  Vgl.  Fr.  Leverett,  Anj.Geologist  1896,  1,  XVU,  102.  — 

JGfeoL  1896,  III,  876—902. 


uiLjiii^cü  üy  Google 


I 


354       Dr.  £.  Rttdolph,  Die  Fortschritte  der  Geophysik  der  JBrdrinde. 

K.  KeilhackSSi)  widerspricht  der  Viergliederung  der  nord- 
deutschen Glasialbildungen,  vor  allem  der  ZuteüoDg  der  als  „oberer 
Geschiebemergel"  bezeichneten  Grundmoräne  in  zwei  ?erBcbiedenen 

Ausbreitungen  des  Inlandeises. 

£r  hält  an  dor  Ansicht  fest,  dafs  die  jüngste  Qnindiiioi  aae  vor  und  hinter 
der  EndiDÖrioe  von  einem  und  denselben  Inlandeise  in  einer  und  derselben  Eitsdt 

abgelagert  worden  ist.  Dagegen  kann  er  Getkie  zustimmen  in  der  Auffasgaog 
der  Ilaupteiszeit,  seiner  sächsiechen  Stuf«,  als  der  zweiten  Eiszeit,  dio  in  der 
soge-vannten  Schoiienschen  Stufe  nocii  eintu  v  orgänger  bat.  Schon  der  mit  voll- 
kommener Sicherheit  geführte  Naehweis  einer  dreifachen  Vergletsohernng  der  Alpen 
nflfste  den  Gedanken  nahelegen,  dafs  auch  die  nordeuroph'ischc  F^iszeit  tinc 
Dreigliederung  besitzt.  Wie  grofa  der  Umfang  der  tou  Geikie  ausgeschiedenen 
Stufen  ist,  beweist  A.  Jentiseh^),  ircleher  das  Neudeckian  für  die  Elbinger 
Oegend  neeb  wieder  in  sechs  Unterabteilungen  gliedert, 

W.  üpham^  tritt  der  bisher  allgemeiD  verbreiteten  Tor- 

stellung  Uber  die  Entstehung,  Verbreitung  und  das  Schwinden  der 

glazialen  Eisdecke  entgegen  und  vertritt  im  Gegensatz  zu  DawsoD, 
Tyrrell  u.  a.  die  Ansicht,  dafs  sich  die  Eisdecke  auf  dem  ganzen 
vergletscherten  Gebiet  gleichzeitig  durch  starke  ächaeestürme  gebildet 
habe. 

Das  Abschmelzen  soU  anf  dem  Gebiet  des  glazialen  Warren-  und  Algocquia- 
eees  früher  stattgehabt  haben  als  im  Becken  des  Ontariosees  und  ostwärts  bis 
zur  Küste.  Demnach  sollen  die  Moränen  innerh;ilb  der  Vereinigten  Staaten  im  W 
des  scharfen  Winkels,  welchen  die  Driftgrouze  bei  Salamanca,  N.  1.,  macht,  etwas 
Slter  sein,  als  die  Horlnen  Sstlieb  davon.  Diese  unerwartete  Yoretellang  Aber 
das  Schwinden  der  '(glazialen  Eisdecke,  die  Upham  aus  den  meteorologischen  Ver- 
hältnissen ableitet,  steht  in  engster  Beziehung  zu  seinen  Ansichten  über  die  gla- 
•ialen  NtveauTerschiebungeD,  wie  umgekehrt  diese  wieder  dureb  seine  Vorstellung 
von  der  Eiszeit  bedingt  ist^^*).  Naeh  A.  P.  CoIeman^sS)  sprechen  jedoch  die 
glazialen  und  interglazialt  n  Ablagerungen  bei  Toronto  ober  für  Geikies  und  Cbarn- 
berlins  Theorie  getrennter  Glazial-  und  Interglazialepochen,  als  für  LTpbams^^ 
Auffassung,  naeb  welcher  diese  vielmehr  milsigen  OssUlatioten  der  Eisgrsose 
während  des  allgemeinen  HOcksttgs  naeb  der  lowau-StufOi  d.  b.  wSbrcnd  der 
Wisconsin- Stufe,  entsprechen. 

Noch  eine  andere  Einteilung  der  Driftablagerungen  hat  V.  Mad- 
sen^O?)  aufgestellt.  Dieselbe  stützt  sich  auf  die  Beweise  klima- 
tischer Veränderungen  Wtährend  der  Eiszeit,  soweit  sich  solche  aus 
den  glazialen  Gebilden  der  jütischen  Halbinsel  ergeben. 

Die  erste  Stufe  der  Geikieschen  Klassifikation  fillt  fort,  ebenso  die  fünfte. 
Der  norwegische  l'iestrom  soll  älter  als  der  älteste  baltische  Eisstrom  sein ;  beide 
waren  durch  eine  Interglazialzeit  getrennt,  in  welcher  das  Eis  vollständig  Tom 
Lande  verschwand.  Als  Beweis  hierfür  wird  auf  das  Vorkommen  von  norwegi- 
schem Geschiebe  in  den  untersten  iloränen  Dänemarks  und  in  dem  Driftniaterial 
südlich  vom  Südrande  der  baltischen  Moräne  Nordeuropas  hingewiesen.  Madsen 
hält  es  für  unwahrscheinlich,  dafs  der  norwegische  Strom  durch  den  baltischen 
in  derselben  glaaialen  Periode  so  weit  abgelenkt  werden  kSnnte,  dafs  er  zuerst 
sein  Material  im  nSrdlidien  DSnemark  ablagern  nad  dann  in  Bofland  Moränen 
bilden  konnte. 


JbGeolLA  1895  (1896),  XVI,  111—24.  PM  lö96,  70—73.  —  Ö«)  S«hr. 
PhysÖkonomGsKönigeb.  1896,  XXXVII,  Sttab.  18— «0.  —  BGeolSAro.  1895, 
VI.  21-27.  343-52.  —  8M)  Am.  Geologist  1895,  1,  XV.  396—99.  —  ^^5)  Ebenda 
1894,  1,  XllI,  85—93.  JGeol.  1895,  III,  622—45.  —  Am.  Geologist  ISDo,  1, 
XVI,  100—18.  —  8W)  ifeddDaaskGMlFSr.  18M,  Nr.«.  Mö  S.  B«f.  BMb  J.A. 
Udden,  JGeoU  1896,  IV,  119->28. 


VergleUcberung. 


355 


8.  Die  Zahl  der  Arbeiten  Ober  die  Spuren  der  Vergletscberuog 
let  wieder  so  umfangreich»  dafs  nur  die  bedeutendsten  eingebender 
besprochen  werden  können,  bei  allen  anderen  mufs  eiae  blofse  Auf- 
zahlung genügen.  Unter  diesen  Umständen  ist  es  nicht  immer 
möglich,  eine  bestimmte  Reiheufolge  einzulialten. 

A.  Alpensyatm  und  Südeuropa.    A.  B  a  1 1 2  e  r  ö^^)  bat  sum  ersten* 

mal  den  Vorpurli  £»emaclit,  die  früher  schon  erkannten  zwei  Haupt- 
pletsiherzeiten  iür  das  (Tesaratgebiet  des  Aar-  und  Hhonegletschers 
kartographisch  darzustellen,  wodurch  die  Gletschcrkarte  von  Favre 
in  wesentlichen  Punkten  vorändert  wird. 

Die  Karte  tcranscliaulicht  die  Auedehniing  des  llhone-  und  Aarglctschers  ZUT 
zweiten  (KTofseD)  und  dritten  (letstra)  Eiszeit.  Das  ZasanmcntrefTen  der  beiden 
Gletscher  fand  hei  Bern  statt.  Die  Vnrstofs-  und  Uüokzugsperinden  beider  waren 
aber  nicht  gleichzeitig.  Thatsachcu  sprechen  ferner  datUr,  dalü  beide  innerhalb 
efn«r  und  derselben  Eisseit  an  iriederholten  Malen  an-  nnd  abgeaebwoUen  sind. 
Der  nördlich  von  Bern  stehende  Rhonegletscher  niaehte  einstens  einen  Vorstofi 
in  südöstlicher  Riclitung  in  das  Gebiet  des  Aarplotschors,  welcher  damals  zurück- 
ging. Anderseits  sticfs  der  Aargletscher  bei  Bern  gegen  das  Ende  der  letzten 
Bisseit  noeb  einmal  ror,  ala  der  KhoaegletBelier  eebon  in  vollem  RQckxug  begriffen 
war.  Dieses  Verhalten  der  diluvialen  Aar-  und  Rhone^^lclsrhcr  steht  im  Einklang 
mit  demjenigen  der  heutigen  beiden  Gletscher.  Die  Perioden  des  Vorrückens  und 
Sflcksnges  sind  aneb  heute  weder  von  gleicher  Danen,  noeb  yerlaufen  sie  fttr  die 
TerBchieden>?n  Gl.  t scher  ganz  synchron.  Baltser  siebt  in  diesem  Verhalten  ein 
Gesetz  und  bezeiolinet  es  als  das  der  relativen  Inkongruenz  der  Vor-  und  Rück- 
wärtsperioden. Dasselbe  soll  ai)er  nicht  blofs  far  die  beutigen  Gletscher  gelten, 
sondern  hat,  wie  Baltser  meint,  wahrsebeinlieb  eine  für  alle  Alpengletseher  und 
alle  Eiszeiten  allgem.  ine  Gültigkeit. 

K.  Prohaska^^-'J  untersucht  die  Sparen  der  Eiszeit  in  Kürnten,  G.  6  reim 
iladet  Beweise  für  einen  postglazialen  Olotscherstard  im  Sebnalserthal.  Der  Ma- 
lejapars  trägt  nach  Chr.  Tarnnazer^Ol)  ausgezeichnete  Merkmale  einer  Gletscher- 
landschaft an  sich.  G  Boyer  und  A.  Girardot^o^)  besprechen  die  Verbrei- 
tung der  glazialen  Juraablagerungen  bei  Besanqon.  Die  beiden  Gletscherströme 
des  PiaTe-  und  Clamonethales  waren  naeb  G.  dal  Piaa««)  auch  während  der 
«weiten  Eiszeit  vereinigt  und  bildeten  ^jemeiosam  die  grofse  Moräne,  welche  am 
PnJae  der  Mti.  Roncone,  Valorna  und  Toraatico  liegt.  0.  Marinelli^*)  hat  am 
Nordabhang  der  Kette  des  Ciampon  in  den  westlfeben  Jnlischen  Alpen  Spuren  der 
VergletscheruDg  gefunden,  E.  Olivero^o^)  ebensolche  am  Ausgange  des  Thaies 
der  Dora  Riparia.  Wie  am  Mto-  Sirino  scheint  nach  G.  de  Lorenzo^oö)  auch 
am  Volturiuo  ein  Gletscher  bestanden  zu  haben.  Den  Gletscherspuren  in  der 
Sierra  d'EstreUa  ist  Fr.  A.  de  Vaaeoncallos  Fereira  Cabral«>7}  nach- 
gegangen; im  Thal  des  Mond^o  Tormatet  J.  F.  Nery  Delgado^i»)  einen  gla- 
zialen Gletscher. 

B.  Mitteleuropa.  Der  nördliche  Schwnr;^wald  bat  DBoh  C.  Kegel- 
mann 9^9^  eine  dreimalige  Vereisung  erfahren. 

^)  Beitr.  Geol.  K.  Schweis  1896.  XXX.  169  S  ,  17  Taf.,  1  K.  ZDGeolGa. 
1896,  XLVIU,  652—64;  1  K.  1  :  1  OOnoOO.  —  899)  MDOAV  1895,  260.  272.  — 

Ebenda  8.  237.  —  «»i)  jß  NatGsGraubunden  1895/96  (1896).  N.F.  XXXIX, 
25—68;  1  K.  1 : 100000.  PM  1897,  LS  89.  —  ««)  M«m.8Bm.Donbs  (6)  1891, 
VI,  .-345—88.  —  9Ö8)  ASVen.-Tr.Sc.Nat.  1896,  336—47;  1  K.  PM  1896, 
LB  443.  —  MA)  In  Alto  1894,  V,  72   (PM  1895.  LB  471);   1896,  Vll,  20.  — 

BSGeolIt.  1896,  XV,  263—61;  1  K.  1  :  75000,  1  K.  1  :  800000.  — 
**)  Ebenda  1895,  XIV,  169  —  72.  —  ^'^')  Com.  Dir.  Tr.  G.ol.  1885  —  87,  I, 
W9— 210;  1  K.  1:100000.    —  Ebenda  1895/96,  III.  5.0—82;  2  Taf.  — 

r"*)  Württ.  Jb.  Stat.  Lkde  1895.  25  S.,  1  Übersichtsk ,  6  Terrainbilder.  PM 
1896,  LB  637. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


356        Dr.  £.  Rudolph,  Die  Fortschritte  der  Qeophyeik  der  Erdribde. 


Die  Spuren  der  ersten  Vergletscherung  rdehoi  bis  sii  600  m  IfeereehShe 
herab.  Der  zweiten  Eiszeit  worden  die  Hochtcrrassi^Tischottor  bei  Bictip;heim  zu- 
gerechnet, welche  dem  £uz  -  Nagold  -  Gletscher  angehörten.  Während  der  dritten 
iUtteit  sind  die  jüngeren  Kare  vnd  MorSnenwXtle  der  Elbaebkare  gebildet  vorden. 
Die  Gletsoherbttdnng  reicbte  bis  lu  670  m  SeehShe  berab. 


G.  Klemm^iO)»  H.  Thüracb^ii)  und  Chr.  VogePi»)  „Qter^ 


suchen  die  gla/cialen  Gebilde  im  Main-  und  Rheingebiet,  Spessart 
und  Odenwald;  F.  SinkeliD^^^)  entwirft  eine  Entwickeluogs- 
gesobichte  des  Rhein-  und  Maingebiets  in  der  Diluvialzeit. 

Den  Ton  Thürach  und  Klemm  vertretfnen  Anschauungen  tritt  M.  Blanckcn- 
horn^'^)  entgegen;  er  meint,  die  von  jenen  als  Beweise  angeführten  Staucbungen 
und  Yerquetsehvngen  als  psendoglasial  besdebn«!  sn  nflssen,  vihread  Q.  Stein- 
mann^'5)  auf  den  Standpunkt  der  beiden  stellt  und  meint,  dafs  während  der 
gröfsten  Ausdehnung  des  Inlandeises  in  Mitteleuropa  eisfreies  Gebiet  überhaupt 
nieht  existiert  habe.  If.  Blanekenhorn^  selbst  nnterseheidet  im  DilaThua 
der  Umgegend  Ton  Erlangen  drei  Terrassen,  von  denen  die  beiden  höchsten  der 
Hoch-  und  Niederterrasse  der  Schweiz  entsprechen.  Für  den  altdiluvialen,  alpinen 
Deckenschotter  hat  er  kein  sicheres  Ä(][uivalent  gefunden.  Seine  unterste  Terrasse 
wird  dem  AltaUnrinm  ingesSblt. 

B.  D  B  t  h  e  bat  in  der  Graftchaft  Glatz  nordisdbes  Dilamm 
naobgewiesen.  Nach  E.  Altbans^^)  bat  die  nordische  Eisdecke 
das  den  Rummelsberg  im  Kreise  Strehlen  umgebende  Bcrgplateau 
überschritten.  Nach  G.  Berendt^i^)  und  K.  Keilhack920)  igt 
der  Verlauf  der  grofsen  norddeutschen  Endmoräne  nunmehr  über 
eine  Strecke  von  1000  km  festgelegt;  ersterer  schlägt  für  dieselbe 
den  Namen  „Groffie  südbaltische  Endmoräne"  vor. 

Aus  den  10  Oeschiebostreifen,  unter  welchem  Namen  E.  Geinitz^^^)  früher 
die  Endmoränen  mit  dem  in  dieselben  fibergehenden  Teil  der  QmndmerSnengebiete 

ausamroenfafste,  werden  jetat  vier  eigentliche  Endmoränen  herausgeschält,  von  denen 
awei  besonders  deutlich  entwickelt  s-ind.  Eingehende  Untersuchungen  der  Diluvial- 
geschiebe aus  Neu- Vorpommern  und  Rügen  haben  die  Schlüsse,  zu  denen  E.  Cohen 
und  W.  Deecke»^  sebon  frfiber  Über  die  Transportrichtung  gekommen  waren, 

vollauf  bestätigt.    Nach  den  Kesultaten  zu  urteilen,  welche  die  statistische  ünter- 


lolandeiseB,  ao  meint  J.  Korn"*},  wlbread  der  Ablagernng  des  oberen  Dilavinma 
eine  andere  gewesen  sein  ala  in  der  Torangegangenea  Zeit. 

H.  van  Capelle^)  ist  bei  seinen  Bilaviaktadien  imSWvon 
Eriesland  bezfigUob  der  zablreioben  Bücken,  in  denen  unterer  Oe- 


««)  NblVB  (4)  1893,  XIV,  9—18,  2  Taf.;  1894,  XV,  2—16;  1895,  XVI, 
19—82.  —  9")  Bcr.  Vers.  Oberrh.  GeolV  1895,  XXVill,  27—34;  1896,  XXIX, 
32—48.  ZDGeolGs.  1896,  XLVIll,  GG.^— 82  —  »»2)  NblVfi  (4)  1894,  XV, 
88—42.  —  W3)  Ber.  Senkenb.  NatGs.  1895,  47—73.  —  W4)  ZDOeolGs.  1896, 
XLVIll,  382—400.  421.  —  »«)  Ber.Vers.Obenrb.  OeolV  1896,  XXIX,  43—15.  — 
916)  Sitzb.  Ph.-Med.  S  Erlangen  1895.  48  S.,  —  »'7)  JbGeolLA  1894  (1895), 
XV,  252—78;  2  K  1 :  ÖOOOO.  ZDGeolGs.  1894,  XLVl,  849—58.  —  JbGeolLA 

1894,  XIV,84— 59.  —  »M)  Ebenda  1894  (1895),  XV,  222-34;  4K.  —  •»»)  Ebenda 
S,  235—51;  1  K.  1:600000.  —  ^^i)  M.  ürofshzgl.  Mecklenb.  GeolLA  1894,  1V. 
38  S.,  1  K.  1  : 400000,  1  K.  1  .  200000,  8  Taf.  Cit.  nach  PM  1896,  LB  98.  — 
•"•)  MNatVNeuTorpommern  u.  Rügen  1896,  XXVIU,  1—95.  —  W)  JbOeelLA 
1894  (1895),  XV,  1— GG.  —  <»4)  VhAkW  1895,  11  S.,  D.  IV,  Nr.  3;  16  S., 
3  Taf.     Med.  Qeol.  Ned. .   Nr.  18;   1   K.   1  :  50000,   2  Taf.     T.  AardrGen.  (2) 

1895,  XU,  183—202,  1  K.  1  :  ÖOOOO,  2  Taf.;  1896,  XUI,  1—24;  1  Taf. 
PM  1896,  LB  876. 


Vergletscberuog. 


357 


lebiebelebm  mit  fleinem  AiuwaaohuDgtrttokstand ,  Geeohiebesand ,  zu 

Tage  tritt,  zu  einem  Resultat  gekommen,  welches  demjenigen  Ton 

J.  Martin ^25^  durchaus  widerspricht. 

Die  Gesehiebelebmwälle  werden  nicht  als  Asar,  sondern  als  Endrnoränon  an- 
geseheo.  Nur  für  die  wenigen  NO  —  SW  stmcbenden  Höhenzüge  möchte  Capelle 
«faie  Botttdrang  in  oder  unter  dem  Eiea  als  Isar  oder  Seatibnlicbe  Temüiw«U«i 
aonebmen. 

Der  von  P.  F.  Ken  dal  1^26)  alljährlich  erstattete  Bericht  über 
die  Verbreitung  der  erratischen  Blöcke  in  England,  Wales  und  Irland 
ist  diesmal  trotz  seines  geringen  Umfangs  sehr  wichtig.  Das  Studium 
der  glazialen  Phänomene  im  südwestlichen  Teil  der  Applecross- 
Halbinsel  macht  es  für  J.  Hörne  ^^'^)  als  wahrscheinlich,  dafs 
schon  vor  der  von  aufseu  kommenden  Vereisung  dieses  Gebiets  die 
hoben  Berge  ihre  lokalen  Gletschersysteme  hatten.  H.  Boale^) 
will  auf  dem  Hoofaland  der  Auvergne  westlioh  vom  Cantal  und 
Mont  Dore  die  Sparen  der  vorletzten  Eiszeit  gefunden  haben ;  ebenso 
6.  Fabre^^)  im  floohthal  von  le  Böz  auf  dem  Nordabhang  des 
MaBsivB  der  Berge  Ton  Aubrao. 

C.  N&rär  und  OtUuropa,  Sehr  wertyoUea  Beobaohtungsmaterial 
enthalten  die  Begleitworte  sn  den  Karten  der  geologischen  Aufnahme 

Ton  Schweden. 

So  liefert  6.  de  Qeer^^^)  die  Beschreibung  zu  dem  Blatt  Hallaods  Län, 
A.  G.  HÖgbom^^i)  2u  dem  über  Jemtlands  Län  und  A.  Blomberg ^^2)  » 
über  Qefleborgs  Läu.    J.  Eekstad^^^)  vereneht  ea,  ans  den  Qletaeherapnren  in 
Namdalen  die  Dicke  der  Eisdecke  zu  berechoeD. 

Ebenso  lehrreich  wie  die  schwedischen  sind  die  finnischen  Auf- 
nahmeberichte von  K.  Ad.  Moberg  9^^),  H.  Berghell  •^•^'^) ,  J.  J. 
Sederholm936),  K.  Gylling937),  A.  F.  Tigerstedt^^S),  B. 
Frost  er  u  8^39^.  N.  K  r  is  t  a  f  o  v  i  t  sch  ^^*^)  hat  in  dem  Gebiet  der 
OcaverDements  Kowno,  Wilna  und  Grodno  die  Existenz  sweier 
Olazialepoohen  nachgewiesen.  In  weiterem  Sinne  faTst  H.  W. 
Feilden^i)  die  Glazialgeologie  bei  seinen  Forschungen  im  ark- 
tischen Europa  und  auf  den  arktischen  Inseln. 

D.  Jmmka.  Drei  Staaten  lassen  die  glazialen  Ablagerungen 
genau  kartieren. 

W.  üphamM^  hat  die  Anfisahine  im  nordöatliehfin  Teile  Ton  Minneaota  be- 

^  JE  NatVOanabrttek  1893,  IX;  1894,  X,  1—70,  8  Taf.   Oft.  naeh  PIC 

1895,  LB  108.  —  996)  RepBritAss.  t895,  42G-  -36.  —  »27)  TrE.lQeolS  1894, 
VII,  38—44.  —  928)  CR  1895,  2,  CXXI ,  837—39.  —  .929)  Ebenda  1896,  1, 
OXXn,  95—97.  —  98b)  SvGeolU  1893,  4»   Ser.  C,  Nr.  181.    76  8.,  1  K.  — 

Ebenda  1894,  40,  Ser.  C,  Nr.  140,  S.  71—106.  —  Ebenda  1895,  4«, 
Ser.  C,  Nr.  152,  S.  128  —  50;  1  K.  1:1000000,  1  K.  1:500000.  —  «33)  Nyt. 
MagNat.  1896,  XXXIV,  241—68.  —  934)  finl.  Geolü.  Beskr.  1895,  Nr.  27. 
81  S.,  1  K.  1 : 400000.  ~  Ebenda  1898,  Nr.  28.  41  8.,  1  K,,  6  Abb., 
1  Taf.;  Nr.  29.  10  S.,  1  Abb.  —  936)  Ebenda  1895,  Nr.  30  u.  31.  17  S.,  l  K., 
1  Taf.,  1  Fig.;  1890,  Nr.  18.  84  S.,  2  K.,  3  Taf.  —  ^)  Ebenda  1888,  Nr.  12. 
91  8.,  1  K.,  7  Taf.  —  988)  Ebenda  1888,  Nr.  13.  95  8.,  2  K.,  6  Taf.  — 
^^^)  Ebenda  1890,  Nr.  17.  61  S.,  2  K.,  4  Taf.;  1892,  Nr.  21.  65  S.,  2  K., 
6  Taf.;  1894,  Nr.  25.  43  S.,  1  Taf.  —  ^^O)  AnnGöolMin.  Russ.  1896,  1,  10-23.  — 

QJüeolS  1896,  LH,  62-65,  mit  Anbang  von  T.  G.  lionuey;  721—47.  — 
^  AnnBepeeolNatHSnrrMinneaota  1893(1894),  XXII,  3, 18-66;  2  Taf. 


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358        Dr.  E.  Kudolpb,  Die  Fortechritto  der  Geophysik  der  Erdrinde. 


gönnen,  B.  D.  S  a  1  is  b  u  r  y  berichtet  über  die  Fortschritte  der  Auf  nähme  in 
New  Jersey  und  J.  E.  Todd^ii)  über  diejenigen  im  Staate  Missouri.  J.  B. 
W  oodw  ortb^^)  beschreibt  genau  die  MoränenzUge  mit  den  dazugehörigen  Sand- 
flaehen  im  Gebiet«  der  Narragansett'Bal,  velehe  al«  RfiekaegamorSnen  gedeatet 
werden.  C.  H.  HitchcockölC)  fafst  die  ErgebnisRe  der  glazialen  Forschung  in 
New  Hanapshire  zusammen.  Rocic  hill  auf  Long  Island  wird  von  einem  mächtigen 
erratischen  Block  gekrönt,  dessen  Bedeutung  für  die  glaziale  Frage  J.  Bryson^^^^ 
darlegt.  H.  B.  Kümmel'''^  hat  die  Beweise  dafür  gefanden,  dafs  der  Pocone 
Knob  in  Pennsylvanien  ganz  vergletschert  war;  für  den  Mt.  Ararat  und  Mt.  Sugar 
Loaf  ist  es  nicht  unwahrscheinlich,  dafs  sie  ebenfalls  tou  Eis  bedeckt  waren. 
In  dem  Gebiet  «wischen  dem  Mohawk  and  Snsqnehaima  war  die  Bewegnng 
des  Eises  nach  A.  P.  Brigham''*^)  im  allgemeinen  S20°W.  Die  parallelen  Ge- 
birgsrücken im  östlichen  Pennsylvanien  mit  ihren  Längen-  und  Querthälern  haben 
nach  E.  H.  Williams^''^)  bewirkt,  dals  die  Grenze  des  vorrückenden  Inlandeise» 
infolge  des  verschiedenen  Widerstandes  auf  kurze  Entfernungen  grofse  Unterschiode 
in  ihrem  Verlaufe  zeigt.  Im  südöstlichen  Wisoon^sin  ist  nach  Ira  M.  Buclpö^) 
der  Quarzit  ein  vorzügliches  Leitgeatein,  um  die  Herkunft  und  Wanderung  der 
Driftgebilde  zu  bestimmen.  Ansgeseichnete  Gletschersehrammen  fiind  Gh.  B. 
Key  es  ^^2)  jn  lown.  Die  Spuren  eines  lokalen  glazialen  Gletschers  fand  G,  H. 
S 1 0  n  e ^■'"^•'')  im  Tliale  des  Salmon-Flusses,  Idaho,  in  Gestalt  Ton  Seiten»  and  End* 
moräncn  und  sogenannten  „Nunatak-Moräncn". 

G.  M.  I)  a  w  s  o  n  s  ^•'^)  glaziale  Forschungen  im  südwestlichen 
Teil  des  Distrikts  Aiberta  zwischen  49°  und  51"  20'  N.  Br.  am  Ost- 
abbange  des  Feteengebirges  in  Gana^a  sind  yon  besonderer  Wichtig- 
keit, weil  ne  die  Verbindung  zwischen  den  glazialen  Ablagerongen 
der  Kordilleren  im  Westen  und  denen  der  östlichen  Ebenen  her- 
stellen. 

Die  VergletscheruDg  von  Neufundland  rührte  nach  T.  C.  Cham- 
ber 1  i  n  ^•''•'')  wahrscheinlich  eher  von  lokalen  Eiskappen  her  als  von 
einer  Ausdehnun^f  der  Ei.sdoeke  des  Festlandes  über  die  Tnsel.  Das 
Verhältnis  der  Vergletscherung  GrönliUids  zu  der  glazialen  des  nord- 
amerikanischen Kontinents  ist  erst  durch  die  jüngsten  arktisdien 
Forschungen  in  das  richtige  Licht  gestellt  worden. 

Aneh  GrSnlaad  hatte  aeine  Eisieit   WShrend  dea  MaximnmB  der  TergletMli«- 

rnng  bildeten  die  Berge  an  der  Küste  des  südlichen  Grönland  Nunataks :  bis  in 
die  DaviRHtrafse  reichte,  wie  G.  Fr.  Wright^SC)  meint,  das  Eis  wahrscheinlich 
nicht.  Anderseits  waren  in  Labrador  und  auf  Neufundland  alle  Berge  nnter  Bis 
begraben.  Wenn  anch  das  nnterseeische  Koatinentalplateau  von  Eis  bedeckt  war, 
so  reichte  Iftztcn-s  doch  roch  nicht  bis  ins  Meer,  da  das  Land  zur  Eiszeit  in 
einem  höhereu  Niveau  stand.  Was  den  letzten  Punkt  betritft|  so  ist  G.  M.  Bar- 
tonUiT)  derselben  Ansieht.  Auch  T.  C.  Ohamberlin*BB)  hSlt  es  för  nnvehr- 
scbeinlich,  dafs  Grönland  das  Zentrum  des  amerikanischen  Inlandeises  gewesen  seu 
Unmittelbar  vor  dem  Bowdoin- Gletscher  liegt  ein  moränenfreies,  stark  verwitterte» 


AnnRepGeolSnrvNJersey  1893  (1894),  35—328;  3  K.,  6  Tat  PM  18M, 
LB  271.  537.  Ebenda  1894  (1895);  802  S.  PM  1896,  LB  538.  —  ^)  Rep. 
MiHsücolSurv.  1896,  X,  111—217;  11  Taf.,  4  Abb.  —  9*^)  Am.  Geologist  1896, 
2,  XVm,  150— 68  (1  Taf.).  391  u.  392.  —  916)  JGeoL  1896,  IV,  60—62.— 
•«)  Am.  Oeologist  1895,  2,  XVI,  228—38;  1  Abb.  —  Am.JSc.  1896,  I, 
lia— U.  —  MS)  Ebenda  1895,  XLIX,  213—28.  —  "50)  Ebenda  S.  174-85.  — 
Wl)  Tr.  Wisc.  AcScAL  1894—96,  X.  485—509;  ö  Taf.  —  ^)  AnnRepIowaGeol. 
Surr.  1893  (189.Ö),  in,  147—65;  8  Taf.  PM  1896,  LB  547.  —  «•)  Am.Geologwt 
1898,  1,  XI,  406-9.  —  ^rA)  AnnRepGeolSurvCanada  (N.  S.)  1894  (1896),  MI, 
248B  — 302B;  l  Abb.  PM  1897,  LB  164.  BGcolSAm.  1896,  VII,  31—66; 
ITat  —  «66)  BGeolSAra.  1895,  VI,  467,  —  »S«)  Am.  JSc.  1895,  XLlX,  86-94.  — 
W)  Ain.aeelogiat  1898,  i,  XYIU,  379—84.  —  «)  BGeo]8AiD.1895,  VI,  199— «0. 


Yergletscberung. 


36» 


Gebiet,  obnc  Spur  einer  früheren  VerglctscbcruDg.  Alle  Inseln  haben,  wie  R.  D. 
Salisbury^j  betont,  ihre  eigenen  Gletscher;  eine  Verbindung?  zwischen  diesen 
nnd  den  UleUcbern  des  Festlandes  hat  aber  selbst  über  die  schmälsten  Mecres- 
■triben  hinweg  nie  besttnden. 

Im  Gegensats  sa  S  iBinirftdzki '^),  der  Bswoisd  für  oins  Vor* 
gletscberung  der  Sierra  de  Taodil  in  Argeotinieii  gefandeo  haben 
wollte,  weist  0.  Nordenskjold^^')  nach,  dafs  es  sich  bei  den 
angeblichen  Gletscherschliffen  um  Windschliffe  ohne  Schrammen 
bandelt,  der  Blocktransport  hat  nur  auf  ganz  kurze  Strecken  vom 
Muttergestein  nus  stattgefunden ,  von  Moränen  ist  keine  Spur  vor- 
handen. Der  Panipaslöfs  ist  ein  Verwitteruugsprodukt,  welches  unter 
äoliscber  Mitwirkung  abgehigert  wurde. 

E.  Afrika.  In  den  Tliiilern  Mubuku,  Nyamwaniba  und  Butngu 
am  Ruwenzori  wollen  (7.  F.  Scott  Elliot  und  .1.  W.  G  rogory^^'^) 
Spuren  einstiger  Vcrgletscherung  entdeckt  liabcn  insofern ,  als  die 
Gletscher  früher  iu  die  Tbiiler  weiter  abwärts  gereicht  haben 
miisseo. 

F.  Anen.  Die  gelegentlich  seiner  Reise  in  das  Janaland  und 
nach  den  l^eusibirischen  Inseln  1885  und  1886  gewonnenen  allge- 
meinen Ei^ebnisse  über  die  Eislager  Nordostasiens  hat  Ed.  y.  Toll 
schon  früher  bekannt  gegeben.  In  seiner  zusammenfassenden  Ab- 
handlung Uber  die  fossilen  Eislager  und  ihre  Beziehungen  zu  den 
Mammutleichen  führt  v.  Toir^G*'*)  auch  Moräuenspuren  aus  Nordost- 
asien an  und  bolinuptet  eine  frühere  Vergletscherung  dieses  Gebiets^ 
dessen  Eis  stellenweise  im  Steineis  aufbewahrt  sei. 

Dieser  Vergletscherung  folgte  die  postglaziale  idammutzeit.  In  Westsibirien 
hingegen  folgte  eine  Transgreesion  des  Meeree,  welehe  die  Eisseitspnrra  rerwnecb, 
und  dann  erst  die  Mammutzoit.  Eine  äbniicbe  Tr.msfirt  ssion  fehlt  in  Nordost- 
asien mit  Ausnahme  der  Nordwestspitze  der  lustl  Neusibirien.  Das  Land  bat 
rieh  hier  in  der  postgla'/.ialen  Zeit  gesenkt,  dadurch  sind  die  Gebiete  der  Hamnint- 
filima  in  Inseln  zerstückelt  worden.  Daraus  nun,  dafs  sich  die  Gebiete  der  ma- 
rinen postf^lazialen  Transgression  und  das  (jlaziale  Steineis  ausschliefsen  ,  folgrrt 
V.  Toll  auf  einen  kausalen  Zusammenhang  beider,  analog  dem  Verhältnis  der 
glasialen  Gebiete  sa  dem  marinen  Dilavittm  im  enropiOschen  BafeUuid. 

C.  Diener^)  teilt  die  Ergebnisse  seiner  eigeneo  Beobachtungen 
über  die  EntwickeluDg  des  Glazialphänomens  im  Zentialhimalaya 
mit  und  verbreitet  sich  über  den  gegenwärtigen  Stand  unserer 
Kenntnisse  über  die  Eiszeit  im  Himalaya. 

d.  Von  den  geomorpho logischen  Arbeiten  beschäftigen  sich 
mehrere  mit  der  Verlegung  präglazialer  Flulsläufe  infolge  von  An- 
flUlong  mit  glazialem  Driftmaterial. 

So  legt  W.  lTpham9«5)  die  Verhältnisse  des  präglazialen  und  postglaaialen 
Thaies  des  Cuyahoga- Flusses  dar,  welcher  bei  Clcveland  in  don  Eriesee  mündet^ 
und  des  wesUieh  dSTon  fliefeendeii  Boehy  river.  Das  alte  Mississippithal  war  auf 
kmge  Strecken  im  tlldSatliehen  Iowa  sagescbttttet;  sein  Lauf  wurde,  wie  C.  H. 


•*)  JGeol.  1896,  IV,  769—74.  —  «0)  NJbMiu.  1893,  1,  22.  —  GeoL 
For.  Förh.  189S,  XVII,  690—98.  —  QJGeolS  1896,  LI,  675.  Vgl.  Nat 
1894/95,  LT,  271.  —  ^)  M.^m AcImpScStPet.  (7)  1895,  XLII,  Nr.  13.  VII  n. 
86  S.,  7  Taf.  PM  1896,  LB  479.  GJ  1895,  V,  373.  —  «»*)  MGÖsWien  1896, 
XXXIX,  1—86.  —  966)  BGeolSAm.  1896,  VII,  327—48;  1  Tat 


uiLjUi^ca  üy  Google 


360 


Dr.  E.  Bndolpb,  Die  Fortschritte  der  Geophysik  der  Brdrinde. 


Görden^)  nachweist,  ebenso  wie  derjenige  einiger  NebenflÜsee  mlegt.  Ähnlich 
liegen  die  Vcrhältnisso  beim  Grand  river  in  Michigan,  dessen  oberer,  von  S  nach 
N  gerichteter  Lauf  nach  £.  H.  Mudge^^)  aus  spätgiazialer  Zeit  datiert.  Im 
nordwestliehen  lUlnofs  iat  die  präglasiale  Topographie  in  ihren  Hanptzügen  noch 
arhalten,  da  weder  die  glaziale  Abrasion  stark  genug,  noch  die  glazialen  Drift- 
massen mächtig  genog  waren,  um  das  Relief  zu  verändern.  Die  Ilauptverändorung 
bestand  darin,  dafa  die  Flüsse  infolge  von  Zuschüttung  des  alten  Thaies  genötigt 
waren,  eich  in  festaii  Fels  •insosehnMden.  0.  Hl  HeraheyM^  fUurt  mehntt 
Bebpiele  hierfitr  an. 

Die  Spuren  glazialer  Seen  sind  besonders  deutlich  im  hydro- 
graphischen Becken  des  Geneaee- Flusses  im  Staate  New  York  er- 
halten. 

Die  Kntwickelurpsgeschichto  dieser  glazialen  Seen,  der  Vorläufer  der  heutigen 
„Fingerlakes",  hat  ii.  L.  Pairchild^ö)  aus  der  Höhenlage  der  alten  Abflufs- 
kanale,  der  Deltabildungen  und  Terrassen  entziffert.  Die  hochgelegenen  TemiseBr 
bi!ilun<^cn  des  Monongahela-Flusses  erklärt  J.  C.  Whito^^)  durch  Konstruktion 
eines  hypothetischen  Monongahela-Sees,  welcher  durch  einen  Eisdamm  aufgebaut 
gewesen  sein  soll.  Die  gleiche  Hypothese  naeht  Ad.  M.  Hillsr*'^)  fttr  dis 
Schotter-  und  Lehmbildungen  des  Kentucky.  Am.  W.  Grabau'*'^)  stimmt  mit 
Fairchild  überein,  soweit  es  die  präglazialen  Verhältnisse  des  Genesee-Flusses  be- 
trifft. Er  weist  die  Existenz  von  zwei  präglazialen  nordwärts  fliefsenden  Flüssen 
im  Staate  New  York  nach,  die  parallel  dem  Seneea,  Gaynga  n.  a.  sogen  nnd  deren 
Thaler  jetzt  von  den  Gewässern  der  Kingerseen  eingenommen  werden.  Drift- 
ablagerungon  verdrängten  den  Qenesee  aus  seinem  alten  Bett  bei  Fortageville  und 
veranlabten  ihn,  das  Platean  diagonal  bis  snm  Mt.  Morris  su  dnrebiehneideD,  nn 
in  das  Tbal  des  Caneseraga  Überzugehen.  Dieser  letztere  hatte  durch  Driftablage- 
rungen bei  Donsville  einen  grofsen  Teil  seines  QneUwassers  eingebttfat  und  war  zu 
einem  NebcLllufs  dos  Gcnespo  degradiert. 

Die  Bewahrung  priiglazialer  Erosionsformen  vor  der  glazialen 
Zerstörung  führt  A.  G.  VV  i  1  s  o  ii auf  gefrorne  Ströme  zurück. 
J.  Marr^^)  fElhrl  mehrere  Beispiele  von  Verlegung  präglazisler 
Flulsläufe  und  Wassersoheiden  durch  Ablagerung  von  glazialem 
Driftmaterial  im  englischen  Seendistrikt  an.  In  dem  grofsen  vom 
Mont-Dore,  Cezallier  und  Cantal  umschlossenen  Zirkus  schufen  die 
glazialen  Gletscher  eine  typische  glaziale  Landschaft.  M.  B  o  u  1  e  ^'^^) 
beschreibt  als  typische  Gebilde  derselben  Rundhöcker,  Moränen, 
Moränenseen  und  glaziale  Flufsthäler.  C.  S.  du  K  i  c  h  e-P  re  11  er^^^) 
weicht  in  vielen  Punkten  bezüglich  des  Charakters  und  der  Ent- 
stehung der  Nagelfluh,  des  subalpinen  Deckenschotters,  der  glazialen 
Ablagerungen  in  subalpinen  Thälern,  Entstehung  der  subalpinen 
Seebeoken  von  den  Erklärungen  der  Schweizer  Geologen  mehr&oh 
ab,  besonders  in  der  Frage,  ob  die  hanpto&ohlichsten  subalpinen 
Thäler  vor  oder  nach  der  ersten  Vergletscherung  ausgehöhlt  worden 
sind.   Aus  der  tertiären  Entwiokelung  folgert  Preller,  da&  die  be- 

•W)  AnnReplowaGeolSury.  1893,  III,  227—65.  PM  1896,  LB  550. 
«W)  Am.  Geologist  1898,  2.  XII,  284—88;  1894,  2,  XIV,  801—8.  —  ^)  Ebenda 
1893,  2,  XII,  31.4—23;  1  Fig.  —  »6ö)  BGeolSAm.  1896,  VIT,  423-52,  3  Taf.f 
1896,  VI,  353—74,  6  Taf.  —  «W)  Am.  Geologist  1896,  2,  XYllI,  368—79.  — 
•«)  Ebenda  1895,  2,  XVI,  281—87.  —  ^  PrBostonSNatHisfc  1892—95  (1896), 
XXVI,  359-69;  2  Fig.   —  973)  Am.  Geologist  1896,  1,  XVII,  364-71.  - 

QeolMag.  (N.  S.)  1895,  II,  299—303.  —  976)  AnnGeogr.  1896,  V,  277—96; 
1  K.  1 : 80000,  1  K.  1 : 650000,  18  Abb.  —  ««i  QJQeolS  1896,  LH,  6W— 86; 
1«  Rg. 


861 


deatondeten  ThiUer  Bohon  vorhanden  waren.  Die  Frage  nach  der 
ünMhe  der  postpliocänon  Verschiebung  der  Wassersoheide  im  Zentral- 
Himalaya  l&bt  C.  Dien  er  9'^'?)  noch  offen. 

Eine  ttbersichtliche  Darlegung  des  gegenwärtigen  Standpunktes 
unserer  Kenntnisse  von  Gletschern,  Vergletecherung  und  Eiszeit 
wdanken  wir  T.  Ö.  Bonney^. 

Ünt«r  steter  Beziehung  auf  die  gegenwärtig  an  GUtMhwn  «Ii  boobtohteBd« 
TwbntBine  mht  er  durch  Eückachlüsse  die  glaziolm  Vorgänge  zu  erklaren. 
Dabei  ist  zu  beachten,  dafs  Eonney  Gegner  der  glazialen  EroBionstheone  ist  und 
BW  eine  abradierende,  aber  nicht  aushöhlende  Thätigkeit  den  Gletschern  lu- 
«ehreibt. 

Die  Frage  nach  der  Entstehung  der  „Parallel Boads*'  TOttölen 
Roy  Iftlat  er  offen,  wfthrend  D.  BellW«)  und  A.  B.  Hunt«»)  es 
fSa  ansgemaeht  halten,  dafii  es  StrandwSlle  sind,  welohe  aioh  u 
ghiialen  Eisseen  bildeten. 

TT.  Eiuuä. 

1.  Bedingungen  der  Eiszeit.  A.  Astronomisohe 
Hypothesen.  An  der  astronomischen  Erklärung  der  glazialen 
und  interglasialen  Zeiten  in  der  ursprünglichen  Form ,  welche  ihr 
Croll  gegeben  hat,  und  der  angeblich  verbesserten,  welche  von  Ball 
herrührt,  übt  E.  P.  CulverwellPSi)  eine  scharfe  Kritik.  Die 
Annahme,  auf  welche  sich  die  Anhänger  der  astronomischen  Theorie 
der  Eiszeit  stützen,  sei  nichts  als  eine  vage  Spekulation,  die  mit 
den  physikalischen  Beweisen  in  direktem  Widerspruch  stehe. 

Culyerwell  sucht  durch  Rechnung  diejenigen  Breltenkretee  >n  ermitteln,  wdehi 
gegWwSrtig,  soweit  dfo  direkte  Wirkung  der  Sonnenwärrne  in  Betracht  kommt, 
dieselbe  Sonnenwärrae  im  Winter  erhalten ,  wie  die  Parallele  von  40  ,       »  , 
10°  und  der  Pol  in  dem  langen  Winter  bei  grofaer  Exzentrizität  der 
empfingen,  und  findet,  daTe  die  Inteneitit  der  BoniieBatrablung  für  jeden  Parallel 
diejenige  war,  welche  heute  ein  Parallel  empfängt,  der  2—3°  weiter  nördlich  hegt. 
Die  Parallele  von  43",  52%  61%  70*^  &c.  empfangen  jetzt        J'»^"«**®^,  .^^ß® 
den  nämlichen  Betrag  an  Sonnenwärme  wie  die  vorgenannten  Breiten  am  glMOlien 
n«e  in  der  Periode  grofeer  Bxientriritat.    Da  Grolls  Theorie  der  Verlegung  des 
Golfstroms  abhängig  i^t  von  der  vorhergehenden  Abkühlung  der  nördlichen  tUüb- 
kugel,  so  ist  lilar,  dafs  die  astronomische  Theorie  der  Eiszeit  durch  das  Beeniw 
der  Temperaturberechnnng  abgethan  let.   Gegen  Ball  erhebt  Culverwell  besonders 
det  Vorwurf,  dafs  er  die  Winteraonnen warme  über  die  ganze  nördliche  Hemisphäre 
snsammenfafst  und  sie  mit  der  Soramersonnenwärme  über  "^i®  .°*'°''"|®; 
vergleicht.   Das  von  Ball  so  sehr  betonte  VerhSltnis  von  68  : 
aatronomiiehen  Theorie  in  g«r  keiner  Beaiehung.    Die  quantitativen  Bestimrmingen, 
welche  Ball  auf  dieses  Verhältnis  gründet,  sind  falsch.    Den  gleichen  btandpunK 
in  dieser  Frage  nimmt  ö.  H.  Darwin^ea)  ein.    Die  Arbeit  von  Oalverwell  hat 
hl  den  Spalten  der  „Naturo"  eine  eingehende  Diskussion  ^^^'^^'■6""^^°'  /°  ±' 
Hriill.8.  BalH«)"A.  B.  WalUce»).  0.  Fisher«»),  H.  H.  Howortb««), 

977)  PM  1895,  268  u.  269.  -  «8)  lee  Work,  Freeent  and  Paafc  LendMi  1896. 

80,  XIV  n.  996  8.,  «4  K.  n.  Diagr.   Internat  Scientific  Series,  N.  ^^^^v.  —  • 
«"9)  GeolMag.  (N.  S.)  189C,  III,  319-24.  Vgl.  die  Erwiderung  von  T.  a  Bonn ey 
ebenda  S.  383  und  die  Replik  von  D.  Bell  ebenda  S.  " 
8.  598.  -  «)  GeolMag.  (N.  S.)  1895,       8-18.  55-65.    PM  1895  LB  341 
Nat.  1894/95,  LI,  33-35.    PM  1895,  LB  342.    RepBntAss.  1894,  660  u.  661. 
NatSe.  1895,  VI,  146  u.  147.    PhilMag.  1894,  2,  X^^jL\5V.7iL/«i  T  ut"^^^ 
^  BMensSMetIt.  (2)  1896,  XVI,  23  tt.  24.  -        Nat.  W96/96,  LIU,  220^ 
888  u.  389.  -  •«)  Bhenda  8. 290  n.  221.  817.  -      Bbende  8.  295.  —  ««)  Bbenda 

G«ogr.  Jahrbnch  XX. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


362 


Dr.  E.  Rudolph,  Die  Porteehritt«  der  Geophysik  der  Erdrinde. 


E.  W.  Hob8on987)^  J  F.  BlakeSeS),  G.  H.  Darwin^SS)  und  E.  P.  Culver- 
weli^)  selbst  beteiligen.  Auch  A.  M.  Uansen^^)  kommt  in  einer  eiDgebeodeo 
Studie  ttber  die  q^artirea  KlinaireelMl  m  dem  Brgelmit,  dtlk  die  jBxtentrjiitita- 
theorien  ia  jeder  Hinneht  lieh  ale  nngenligeiid  erweieen ,  nm  die  BieieÜ  ra  er^ 
klftren. 

Dagegen  stützt  sich  Schaw^^^j  zur  Erklärung  der  Eiszeit  auf 
die  Entdeckung  einer  zweiten  Rotation  des  Erdkörpers,  welche 
Drayson  gemacht  haben  will  und  welche  die  PolhöhenbeweguugeQ 
erklären  soll,  die  aber  leider  unter  den  Astronomen  noch  nicht  die 
ihr  gebührende  Anerkennung  und  Beachtung  gefunden  hat. 

Anfeer  der  tSglielieB  Rotetion  eoll  die  Erde  lengeem  in  entgegengeeetiter 

Richtung  um  eine  Achse  rotieren,  deren  Pole  etwa  C"  von  den  Polen  dor  Ekh'ptik 
entfernt  sind.  Diese  zweite  Rotation  ist  die  Ursache  der  Präzession  der  Äqui« 
noktien  und  der  wechselnden  Sebiefe-  der  Ekliptik,  und  die  Eisseit  irilre  das  Be> 
avltot  gröfaerer  Sehief«  dar  Ekliptik. 

Bei  Bo  entgegengesetzten  Ansichten  über  die  astronomischem 
Theorien  ist  die  streng  mathematisohe  üntersaebang  von  B.  Har* 

greaves^^'*)  sehr  zeitgemäfs. 

Derselho  sieht  seine  Hauptaufgabe  darin,  in  der  Form  einer  harmonischen 
Reihe  den  Wiirniebetrag  auszudrücken,  welcher  der  Erde  in  irgendeiner  Breite 
oder  Zone  dnreh  die  Sonneaetrafahmg  in  irgendeiner  Periode  des  Jahres  snkommt. 

Besondere  Aufmorksarnkeit  ist  der  Art  gewidmet,  in  welcher  die  versrliiedenen 
Qröfsen  durch  einen  Wechsel  in  dem  Wert  der  astronomischen  Elemente  beeiuilofst 
▼erden. 

A.  Woeikow^}  ist  mit  der  schon  in  frfiberen  Berichten  er^ 
wühnten  Hypothese  von  £.  Dubois^)  Yollkommen  einverstanden^ 
da  nichts  in  derselben  gegen  die  Gesetze  der  Astronomie,  Physik 

■und  Meteorologie  verstofse.  "Woeikow  läfst  aber  ununtersucht,  ob 
dieselbe  auch  mit  geologischen  Thatsaohen  im  Einklang  steht. 

B.  Geographisch-physikalische  Hypothesen,  J. 
Geikie  spricht  in  seinem  grofsen  Werke  Uber  die  Ei»zeit,  von 
dem  uns  E.  Brückner^^^)  eine  trefiFliche  Analyse  gibt,  die  An- 
sicht aus,  dafs  CroUs  Hypothese  immer  noch  die  meiste  Wahr- 
scheinlichkeit für  sich  habe.  Die  physikalische  Seite  der  Hypothese 
sucht  W.  M.  Davis'-^^*)  zu  verbessern,  indem  er  sich  auf  die  Unter- 
suchung von  Hann  über  den  dynamischen  Ursprung  von  oyUoDalen 
und  antioyklonalen  Winden  stütst.  0.  Fisher^  erwähnt  ans 
einem  früheren  Briefwedisel  mit  dem  Astronomen  Adams  dessen 
Ansicht,  dafs  die  Ver&nderang  der  Ezsentrisität  der  Erdbahn  nicht 
die  ürsaohe  der  Klimawechsel  sei.  Wenn  überhaupt  eine  Wirkung 
vorhanden  sei,  so  hänge  sie  von  dem  Quadrat  der  Exzentrizität  ab. 
Damit  kommt  CroUs  Theorie,  wie  Fisher  meint,  auf  die  gleiche 

8.  840  V.  841.  460;   1896,  LTl,  594  n.  595;   1895/96,  LIII,  29  u.  SO.  — 

867)  Nat.  189.%  LH,  643.  —  988)  Am.  Geologist  189.3,  1,  XI,  202  u.  203.  — 
08»)  Nat.  1895/96,  LIII,  196  u.  197.  —  ^^>)  Ebenda  S.  269.  —  Fh.  Vid.  S 
1894  (1895),  Nr.  7.  39  S.  —  »92;  XrPrNZeal.i  1894,  XXVII,  513—34.  660  U. 
661;  1  Taf.  -  M8)  TrCambr.  PhüS  1896,  XVI,  68—94.  —  ^)  PM  1895, 
252  —  56.  —  ÖÖ5)  'i'he  Olimatea  nf  the  Geological  Past.  London  1895.  Die  Arbeit 
ist  zuerst  in  holländischer  Sprache  erschienen,  dann  in  das  Deutsche  übertragen 
worden.  —  «»)  PM  1895,  171—76.  —  W)  TrEdGeolS  1894,  VU,  77-80.  — 
•»)  QeolMag.  (N.  8.)  1896,  U,  142. 


Eiaieit. 


363 


Stufe  mit  Adhcmars  Theorie.  0.  de  Pretto^^i^)  und  St.  Meu- 
nieriooo)  vertroton  die  alte  Anüdit,  die  ISttieit  habe  ihren  aDeinlgea 
Grand  in  der  grölseren  H5be  der  Berge  gehabt  Für  die  Alpen 
ninmt  de  Pretto  eine  Abtragung  yon  1000  m  an  und  anoht  dieeäbe 

auch  heransznrechnen.  E.  Koken  1^^)  ist  der  Ansicht,  dale  die 
Veränderungen  in  der  Umgrensung  Ton  lieer  und  •  Festland,  event, 

mäfsige  Hebungen  und  Senkungen  ausreichen ,  alle  Erscheinungen 
der  Eiszeit  zu  erklären.  Er  glaubt  deswegen  auch  von  dem  be- 
trächtlichen Temperaturfall  um  5°,  wie  er  berechnet  worden  ist, 
absehen  zu  können,  da  er  überdies  nicht  annimmt,  dafs  schon  mit 
dem  Eintritt  der  ersten  Vereisung  die  arktische  Flora  in  Deutsch* 
lind  eingewanderti  aondern  erat  in  der  lotsten  Phaae  derselben  er» 
sohienen  sei.  J.  Le  Conte^^  sieht  in  der  JBiszMt  eine  söge* 
nannte  kritJsohe  Periode  der  Erdentwickelung.  Als  solche  sind 
Zeitränme  beseichnet,  in  denen  so  ziemlich  auf  der  ganzen  Erde 
in  relativ  kurzer  Zeit  eine  Veränderung  in  der  Erdrinde  durch 
epirogenetische  Bewegungen  und  Gebirgsbildung  vor  sich  geht.  R. 
Rieh  a  r  d  so  n  1^^)  halt  es  für  nötig,  gegen  Ho  Worths  Fluttheorie 
Stellung  zu  nehmen. 

C.  Meteorologische  Hypothesen.  Zwei  Arbeiten  suchen 
die  Lösung  des  Problems  in  periodisch  wechselndem  Verhalten  der 
Atmosphäre.  Svante  Arrhenius^^)  geht  von  den  Arbeiten 
Langleys  Uber  die  Wärmeetrahlung  des  Mondes  ans;  er  bestimmt 
die  Wärmemenge,  welche  durch  den  Wasserdampf  und  die  Eohlen- 
liuie  der  Atmosph&re  absorbiert  wird,  and  ermittelt  den  Einflulk, 
welchen  diese  Absorption  auf  die  Temperatur  der  Erdoberfläche 
auBübt. 

Unter  BerücksichtiguDg  verschiedeoer  Neben  umstände,  wie  Bewölkang,  Aua- 
dduiung  der  Schneefelder  und  Wasserbedeckung,  kommt  er  m  dem  Bemütat,  dafs, 
Venn  die  Menge  der  Eohlensänre  in  der  Atmosphäre  in  geomatriaoher  Progression 
wächst,  die  Temperatur  etwa  in  arithmetrischf r  Progression  zunimmt.  Darauf 
fubend  erklärt  Arrhenius  die  TemperatorachwanJcungen  während  der  Dilufialzeit. 
Bio«  Bareehnimg,  welehe  auf  Grund  tob  Formeln  aogoatolU  wird,  ergibt,  dab  die 
Temperatur  in  arktischen  Regionen  um  8 — 9**  steigen  würde,  wenn  der  Kohlen- 
aäaregahalt  der  Luft  2,5  oder  3  mal  gröfeer  würde,  als  er  jetzt  ist.  Sinkt  der 
KohleiMinregehalt  auf  0,62  —  0,65  des  jetzigen  Wertes,  so  wird  die  tempentur 
zvischen  dem  40.  und  60.  Breitesgrsd  rnn  4—5**  fallen,  d.  h.  die  für  die  Eiszeit 
angenoTOniene  mittlere  Warme  ergeben.  Diese  TemperaturänderuDgen  würden 
auf  der  ganzen  Erde  gleichartig  sein,  so  dafs  die  wärmere  oder  kältere  Epoche 
in  ullen  Tdl«n  der  Brd«  nngefihr  gleichseitig  eintreten  mttlste.  Was  nun  die 
Wahrscheinlichkeit  einer  derartigen  Änderung  des  Kohlensäaregehalts  der  Luft 
Angeht,  so  verweist  Arrhenius  auf  die  Darlegungen  von  A.  Högbora^^).  Die 
PronsM,  welche  CO,  liefern  oder  Terbranchen ,  stehen  nicht  in  einer  derartigen 
Abhängigkeit  von  einander,  dafs  sie  ein  fortwährendes  Gleichbleiben  des  Kohlen- 
sänregehalts  der  Atmosphäre  waLrschüinlich  machten;  es  ist  vielmehr  anzunehmen, 
dafs  derselbe  in  verschiedenen  geologischen  Epochen  ein  verschiedener  war.  Die 
Qi«a«,  ana  welohor  eine  fortwXhr«nde  ErgKosnng  desaen,  waa  doreh  Karbonat- 

•»)  BSöeolIt.  1895,  XIV,  233—58.  —  i«»)  BSßelg.GeolPH  1895,  M6m.  IX, 
14-^2.  —  lOW)  DieEUzeit.  Akad.  Antrittsrede.  Tübingen  1896. 41 8.  —  »'«)BDep«rt. 

GeolünCal.  1895, 1,  313—36.  -  ^'^^)  TrKdQoolS  1894,  Vll,  21—29.  —  PhilMag. 
1896,  XLI,  237—76.  YgL  die  Besprechung  von  L.  de  Marchi  BMens.  SMot.  XC 
(2)  1896,  XYl,  52—56.  —  MOö)  Svensk  üemisk  Tidskr.  1894,  VI,  169. 

«4» 


864       Dr.  £.  fiudolpb,  Die  Fortschritte  der  Qeophysik  der  Srdrinde. 

bildung  Terbraueht  wird,  atattfiadet,  sind  aber  die  vulkanischeo  Eruptionen,  in 
Perioden  gpröfserer  und  geringirer  Tulkaniscber  Tbätigkeit  -wird  eioe  fptütun  oder 
geringere  Menge  von  CO«  ausgestofeen,  die  in  die  Luft  übergeht.  Je  gröfser  aber 
die  Menge  von  CO^  io  der  letzteren  ist,  eine  desto  gröfsere  Menge  der  von  der 
Erde  fn  den  Weltenranm  ansgeelnhlteo  Wirme  wird  tob  der  Luft  festgehalten 
und  erzeugt  warme  Epochen,  der  Gegensatz  aber  Eisseiten.  Die  Vorzüge  dieser 
Erklärungsweise  bebt  W.  Branco^<*6j  passend  bervor:  die  pröfste  Schwierigkeit 
liegt  darin,  dafs  die  grofse  paläozoische  Eiszeit,  welche  bisher  tiir  karbonen  Alters 
«vtchtet  wnrde,  wahrscheinlich  erst  im  Perm  eingetreten  ist.  Die  Permsttt,  nnd 
swar  die  Zeit  des  Rotliegenden,  ist  aber  offenbar  eine  Periode  starker  valkanischer 
Tbätigkeit  gewesen.  Bestätigt  sieb  nun  NöUings  £ebaaptang  einer  Eiszeit  in  der 
penniaeh«n.EpoeIio,  dann  wir«  die  Hypotbeee  von  AtrheBin«  MnfBlUg. 

Att<di  L.  de  Marobi^^  führt  den  Weehael  wamer  and  kttter 
Spoohen  auf  eine  weebeelnde  Beeobaffenheit  der  Luft  surüdcy  nur 
kt  es  bei  ihm  nicht  die  Kohlensäure,  aondem  der  peiiodkefa  wech- 
selnde Gehalt  an  Wasserdampf,  welcher  die  Ursache  hergeben 

mufs. 

De  Marcbi  exemplifiziert  auf  den  Mars  und  zeigt  an  ihm,  wie  Perioden 
grSfserer  Darchsichtigkeit  der  Luft  auf  der  Erde  warme  Zeiten  bringen  mnfsteo, 
Perioden  gröfserer  TJndurcbsichtigkeit  aber  Eiszeiten.  Die  Ursache  eines  solchen 
periodischen  Wechsels  Rieht  auch  de  Marchi  in  der  wechsoludon  Intensität  des 
Vulkanismus.  Die  Richtigkeit  dieser  Ansicht  bestreitet  Arrbenius,  indem  er  geltend 
mneht ,  dnb  de  llnrchi  die  relnttre  Absorption  des  Wusordnmpfes  Temeehlissigt, 
nnd  ferner  darauf  hinweiet,  dafs  die  absolute  Feuchtigkeit  der  Luft  während  der 
Eiszeit  nicht  gröfser  gewesen  sein  könne  als  heute.  Beide  Hypothesen  rerbalten 
sich  gegenüber  der  Frage  nach  dem  Alter  der  paläozoischen  Eiszeit  gegenteilig. 
Kftdb  de  Marcbi  steigt  die  Temperatur  auf  der  Erde  in  dem  Mafse,  wie  der  Vulka- 
Bismns  abnimmt;  nach  Arrhenius  steigt  jene  Temperatur  in  gleichem  Grade,  in 
welebem  der  Vulkanismus  steigt.  Nach  de  Marcbi  gehen  Eiszeit  und  Vulkanismus 
Hand  in  Hand;  naeh  Arrhenivs  fliehen  sieh  beid«.  Wahrend  nun  die  Thntsaeh« 
einer  regen  vulkanischen  Tbätigkeit  zur  Zeit  des  Eotliegenden  für  de  Marchis 
Hypothese  spricht,  steht  die  andre  Thatsache,  dafs  auch  die  Tertiärzeit  reich  an 
Vulkanausbrüchen  war,  mit  derselben  in  Widerspruch. 

H.  HilPOOS^  geht  von  den  Geröllablagerungen  an  der  Küste 
der  Hawke's-Bai  anf  der  Nordinsel  Fon  Neuseeland,  Napier,  aus,  die 
als  glaziale  Gebilde  aufgefafst  werden.  Bewegungen  der  Erdrinde 
allein  hält  Hill  nicht  fttr  genügend^  um  die  Erscheinungen  der  Eis- 
zeit zu  erklären.  Eine  sekundäre  Ursache  siebt  Hill  in  den  durch 
die  Niveauverschiebungen  bedingten  Veränderungen  des  i^ospbäi- 
rischen  Drucks  und  der  Temperatur. 

2.  Drifttbeorie  oder  Glazialtheorie?  Der  Standpunkt 
der  beiden  Parteien  unter  den  englischen  Glazialgeologen  ist  noch 
Bo  ziemlich  derselbe,  wie  er  im  letzten  Bericht  skizziert  wurde. 
Doch  macht  sich  auf  beiden  Seiten  ein  Anpassen  an  den  Standpunkt 
der  gegnerischen  Partei  geltend.    Die  Glazialtheoretiker  behaupten 

lOOC)  Naturw.  Rdsch.  1896,  XI,  479  u.  480.  493-95.  —  i^^^)  Le  cause  deil* 
glaciale.  Pavia  1895.  8°,  Xll  u.  231  S.,  1  K.  Besprechungen  von  G.  Celorii 
in  BHeiie.8Met.It.  (2)  1895,  XV,  1—4.  Het.Z  1896,  XII,  180—86.  Vgl.  Nat. 
1895,  LII,  412,  und  die  Berichtigung  von  L.  de  March i  ebenda  1895/96,  LIII, 
376  u.  377.  L.  du  Pasquier  in  ArcbScPhNat.  (4)  1896,  Ii,  60--76. 
L.  de  Mar  eh  i  selber  teilt  die  Hauptpunkte  seiner  Beweisfabrnog  mit  in  BClAIt 
1896/96  (1896),  XXIX,  93—180  und  benutzt  die  Gelegenheit,  auf  einige 
Kritiken  seiner  Arbelt  lu  «ntwortan.  —  ^)  TrPrNZeal.1  1894  (1895),  XXVll, 
451—76;  2  Taf. 


BitMit. 


365 


zwar  noch,  dafs  die  Geschiebe  mit  den  marinen  Schalenresten  unter 
den  Gletschern  transportiert  worden  seien,  doch  nehmen  sie  jetzt  an, 
dafs  die  Ablagerung  derselben  in  einem  glazialen  See  erfolgt  sei.  Die 
Anhänger  der  Drifttheorie  hingegen  sind,  davon  zurückgekommen, 
eine  Senkung  bis  zu  bedeutendem  Betrage  zu  behaupten,  wie  es 
früher  geschah;  einige  derselben  sind  jetzt  mit  einer  Senkung  bis 
sn  500  Feet  snftiedeii. 

T.  HelUrd-Reftd6i<"")  Twtoidigt  die  Drifttheorie.   Von  entsehddendw 

BedeutoDg  ist  die  EDtderkang  des  „marinen  Gcschiebelehms"  in  Ayrsbire,  welche 
J.  Smith^o^^  gemacht  hat.  Es  iat  ein  ununterbrochenes  Profil,  welches  sich 
vom  Meeresspiegel  bis  zu  1061  Feet  Höhe  ü.  d.  M.  bei  Dippal  verfolgen  läfst.  In 
ftllen  frttberen  Fanden  ähnlicher  Art  hatte  man  es  nur  mit  Sauden  und  Oerdllen 
bis  zu  1400  Feet  Höhe  zu  thun,  in  denen  Schalenreste  Torkaraen.  Die  hoch- 
gelegenen Schalen  von  Ajrshire  hingegen  sind  dem  Geschiebelehm  entnommen; 
•a  anderen  Stelion  liegon  die  Drlftbildungen  in  geringer  Hftho,  wie  die  Ton 

C.  Callaway^o^i)  in  North  Shropshire  nachgewiesenen.  Die  geographische  Ver- 
breitung der  Driftbildungen  mit  marinen  Fossilien  spricht  gegen  die  Glazialtheorie; 
sie  finden  sich  rundherum  au  den  Küsten  von  Grofsbritaonien  und  an  der  Ost- 
kUste  Ton  Irland.  Für  die  Drifttheorie  tritt  aafaer  W.  B roekbankloiS)  noch 
der  Duke  of  ArgylllOlS)  ein^  der  auf  den  topographisch  ganz  verschiedenen 
Charakter  des  Qlen  Aray  und  Qlen  Sbira  hinweist,  welche  beide  in  der  Nähe 
▼OB  InTenumy  in  den  Lodi  Fyne  münden.    Huptanhingor  der  Qlasialtbeorie  ist 

D.  Bei  1101*),  welcher  sich  die  Gelegenheit  nicht  entgehen  läfst,  J.  Geikie^^l'U) 
seinen  Teräodertcn  Standpunkt  Torzubalten,  da  or  jetzt  eine  Senkung  im  Betrage 
Ton  nur  500 — 600  i:'eet  annehme.  Belli^i^)  ist  es  vor  allen,  weicher  die 
SliataiM  eines  glniialen  Eiaaees  voraossetst,  in  welchem  das  Material  znr  Ab- 
lageruDg  gekommen  sein  soll.  IT  II  i  c k  s  i''^'^)  stimmt  in  diesem  Punkte  mit  Bell 
überein,  während  J.  F.  Blake ^*^^^)  die  mechanische  Möglichkeit  nachzuweisen 
•nebt,  dtb  ofai  Oletaebor  Hntarlal  vom  Maoreaboden  bis  in  et  SOOn  anfwSrla 
transportieren  könne.  Die  Bedeutung  der  von  Smith  gemachten  Entdeckung  mufs 
Bein^l^  anerkennen,  kann  aber  als  Beweis  für  die  Richtigkeit  seiner  Ansicht 
das  negative  Resultat  der  Bohrungen  bei  Gbapelhail,  östlich  von  Glasgow,  an- 
ffthren,  wo  sich  „abellj  elnj**  innorbnlb  Sebottiands  im  höchsten  Nireau  befinden 
sollte E.  Hullioai)^  Anhänger  der  Drifttheorie,  wird  von  J.  Lomasioa») 
abgefertigt.  Von  den  amerikanischen  Glazialgeologen  ergreift  W.  Uphami<>^  aa 
diräer  Frage  daa  Wort,  nm  entgegen  der  Drifttheorie  die  anf  epirogenettacben 
Bewegungen  beruhende  Glazialtbeorie  zu  verteidigen.  R.  Chalmers^^)  ist 
durch  seine  glazialen  Untersuchungen  in  den  östlichen  Provinzen  Canadas  südlich 
Tom  St.  Lorenz  zu  der  Überzeugung  gekommen,  dais  neben  Gletschereis  auch 
Mbeia  tbitig  gewesen  sein  innfs. 

3.  Klima  der  Eiszeit.    Untersuchungen  von  fosdleiiFflAnseii 
In  einigen  Torfmooren  auf  Ootland  beweisen  nach  O.  Andersson 
auf  wie  schwachen  Ffilsen  die  ganse  Blyttsche  Theorie  der  KUma> 


QeolMag.  (N.  8.)  1898,  III,  542—51.  NntSc.  1895,  VI,  206  u.  207.  — 
GeolMag.  (N.  S)  1896,  III,  286  u.  287.  498  —  502.  —  J»")  Ebenda 
S.  482  — 84.  —  1012)  Mem.  Fr.  Manch.  LPhilS  1894/96,  IX,  195—205.  — 
loiS)  TrESEdinb.  1894/96  (1896),  XXXVIU,  198—20«;  1  K.  —  "»*)  GeolMag. 
(N  S.)  1895,  II,  .321-26.  348—55.  402—5.  —  ^^15)  Ebenda  S.  277—79.  — 
MIß)  QJGeolS  1895,  Li,  472—79;   1  Fip.  —  ioi7)  RepBritAss   1894,  659.  — 

£benda  S.  661  u.  662.  —  lOiö)  GeolMag.  (N.  S.)  1896,  III,  335  u  336.  — 
J™J)  RepBritAss.  1894,  807— IS.  Vgl,  D.  Robartson,  ebenda  S.  313-15.  — 
*°")  Glacialist's  Mag.  I,  61—66.  Cit.  nach  PM  1895,  LB  343».  —  1^2)  Ebenda 
8.  134—38.  PM  1895,  LB  343b.  —  10^3)  Am.Qeologist  1894,  1,  Xlil,  276—79.  — 
^^^)  AnaBepeeolSnrTCanadn  (N.S.)  1894  (1896),  VII,  4SM— 181M;  8  K.,  STat 

1897,  IS  164.      KM)  GeolF«rF9rb.  1895,  ZVU,  86—52. 


uiLjUi^ca  üy  Google 


366       Dr.  E.  Bttdolph,  Die  Forteehritta  dtr  Geophysik  der  Erdrinde. 


Wechsel  in  postglazialer  Zeit  steht.  Dagegen  findet  .T.  Lorid^^ 
in  einer  eingehenden  Untersuchung  der  Hochmoore  in  den  Nieder- 
landen nördlich  vom  Rhein,  dafs  seine  Schlüsse  vollkommen  mit 
denjenigen  übereinstimmen,  zu  welchen  Blytt  durch  das  Studium 
der  norwegischen  Moore  gekommen  ist,  R.  Herlin  ^^27)  hat  seiner 
paläontologiscb  •  pilaozengeographischen  Arbeit  einige  hypothetische 
Sühluisfolgerungen  über  die  Veränderungen  des  postglaziaien  Klimas 
in  Skandinavien  angefügt. 

4.  Dauer   und  Alter   der  Eisseit.     Die  relative  Dauer 

der  postglazialen  Zeit  in  den  beiden  Hemisphären  versucht  Ch. 

Davison^^  ans  den  bei  Tief bohrungen  ermittelten  geothermiaoben 

Tiefenstttfen  zu  ermitteln. 

Üoter  gewissen  Voraussetzungen  findet  Davison,  dafs  die  Länge  der  post- 
glazialen Zeit  im  nördlichen  England  grofser  gewesen  sein  mufs,  als  hei  Port 
Jackson  in  N.-S.- Wales.  F.  F.  Kendall^^^  macht  dagegen  geltend,  dafs  den 
sahlreichen  Tiefentempcratnrmeesuogen  auf  der  Nordbemispblre  aar  eine  einiige 
anf  der  ettdlichen  Halbkugel  gegenüberstehe. 

Über  das  Alter  der  Eiszeit  stellt  A.  Heim  ^^^)  eine  interessante 

Betrachtung  an ,  die  von  den  relativen  Schlammmassen  ausgebt, 
welche  durch  die  ReuTs  und  die  Muotta  in  den  Vierwaldstättersee 
gebracht  werden. 

Die  Zahl  von  ca  16000  Jahren,  welche  seit  dem  Ende  der  Eisseit  Tergangen 
sein  sollen,  ist  natürlich  nicht  genaa,  aber  ihre  Orörsenordnung  ist  TerläfBlich. 
Nicht  minder  eigenartig  sind  die  Betrachtungen,  welche  H.  Munthe^oai)  über 
die  gleiche  Frage  an  den  in  archäologischer  Einsicht  wichtigen  Fund  eines  Arte- 
ftkt«  aas  dem  Bedias  vom  BIdi  anknüpft.  Hnafbe  legft  deo  Betrag  der  Niveaa- 
Verschiebung  zu  Grunde,  welcher  in  der  Zeit  von  1774 — 1875  bei  Stockholm  be- 
obachtet worden  ist,  und  findet  rund  10000  Jahre  als  die  Zeit«  welsbe  seit  dem 
Maximuna  der  Litorinasenkung  yerllosscn  sein  mufs. 

5.  Einteilung  der  Eiszeit.  Hat  es  nur  eine  einzige 
glaziale  Periode  gegeben,  oder  zerfällt  dieselbe  in  mehrere  Unter- 
abteilungen, Epochen?  Bekannt  aind  die  UnterBUohungen,  dureh 
welche  A.  Penek  dazu  gebraeht  iat,  eine  dreifiuihe  Vereiaang  für 
die  Alpen  ansunehmen. 

Mit  W.  Kilian  zusammen  hat  A.  Penck^O^^  nun  im  Becken  der  Durance 
die  glazialen  und  flurioglazialen  Ablagerungen  untersucht  und  übereinstimmend 
mit  den  Verhältnissen  der  Schweiz  die  drei  Schotteraassen  naehgewiesen.  Die* 
eelbsn  drei  grorsen  Schottersysteme  konnte  M.  Boule^^^)  bei  seinen  Olazial- 
stadien  am  Rande  der  Pyrenäen  nachweisen.  L.  du  Pasquier^^^*)  neigt  dazu, 
die  glaziale  Periode  in  vier  Epochen  einzuteilen,  indem  er  nach  Oeikies  Vorgang 
die  SadmorSnen  der  HoebthSler  der  AIpw  aad  dee  Jura  als  Sparen  einer  Tiertoi, 
jüngsten  Epoche  ansschoidet.  C.  S.  du  Rieh  e- Prell er'036)  weicht  in  dieser 
Frage  von  den  Schweizer  Oeologen  besonders  darin  ab,  daTa  er  der  ersten  Inter- 
glanalaeit  eine  kürsere  Daner  zuschreibt  als  der  sweitea. 


ArchMusT  (2)  1895,  IV,  1G5— 309.  —  VetMedOFörFl.  1896,  III, 

117—219;  1  K.  1:400000,  1  Profiltaf.  —  1028)  ^at.  1896,  LIV,  137  u.  138. 
KepBritAss.  1895,  76—77.  üeolMag.  (N.  S.)  1896,  II,  356—60;  1  Fig.  — 
1029)  Nat.  1896,  LIV,  81».  —  «W)  VjsehrNate».  1894,  XXXIX,  180-88.  - 
1031)  Öfv.VetAkForh.  1895,  LH,  151—77;  1  K.  1  :  100000.  —  ^o^'^)  CR  1895,  1, 
CXX,  1354—57.  Vgl.  W.  Kilian,  BSQ6olFr.  (3)  1895,  XXHI,  805—18. 
»^B8er?CGtolPt.  1894/95,  VI.  Nr.«.  888.  PM 1886, LB  144.— ""^ÄflöNeach. 
1884/98  (1895),  VUI,  889—56.  —  »M)  QJQ«iIS  1895,  LI,  869—87;  9  Fi«. 


Eiszeit. 


367 


W.  Uphaml^^  mdohte  die  beiden  einander  entgegengeBetston 
Hypotheeen  von  der  Einheit  nnd  Mehrzahl  der  Bisxeit  dadareh 

yereinen ,  dafs  er  Kontinuität  der  pleistocänen  Vergletacherung 
etataiert,  aber  gmÜM  Schwankungen  dn  Eiarandes  zuläfst,  die  im 
Innern  des  amerikanischen  Kontinents  einen  gröfseren  Betrag  er- 
reicht haben  sollen  als  an  der  Oatküste.  Er  unterscheidet  nur 
zwei  Epochen,  die  als  glaziale  und  Champlain-Epoche  unterschieden 
werden.  Für  die  Unterabteilungen  acceptiert  er  die  von  Chamberliu 
vorgeschlagenen  BezeiohouDgen.  Oegeo  diese  Einteilung  erklären 
«oh  C.  H.  Hitohcook»»7)  und  G.  M.  BawBon^J»^.  In  Europa 
▼ertritt  N.  0.  Holst^^  den  Standpunkt  einer  einheitlichen  gla- 
zialen Periode  und  verteidigt  die  Konsequenzen  seiner  Anaioht  mit 
Ohr.  Mobergi<)^)  gegen  0.  de  Geerl^^)  bezüglich  der  Stellung 
der  glazialen  Ablagerung  von  Lemma  am  Oresund.  Holst  und 
Moberg  sehen  den  Loraraalehm  als  marine  Bildung  an  und  nicht 
für  interglazial  wie  de  Geer.  Das  beste  Interglazialprofil  befindet 
sich  nach  A.  Baltzer^^*^)  bei  Pianico-Sellere  in  der  Provinz  Ber- 
gamo am  obereu  Ende  des  Iseosees  im  Thal  der  Borle;^za. 

6.  Zahl  der  Eiszeiten.  Die  Breccie  am  Mont  Crepon  und 
überhaupt  die  des  Kohlenbeckens  von  St.-£tienne  hält  A.  J  u  1  i  e  n  1043) 
für  eine  alte  Qletscbermoräne. 

Eb«Bao  niiBweideutif  sollen  auch  in  noeh  anderen  Beeken  dee  franiVeisefaen 
Zentralplateau»  die  Beweise  für  die  Thatigkeit  der  Gletscher  sein.  Mit  Fr.  N8t- 
linj^lOU)  verlebt  Julien  die  paläozoische  Eiszeit  in  das  Karbon.  T.  W.  E.  Da- 
yidiWö)  [jat  bei  HaiietU  Cove  an  der  Ostküste  des  St.  Vincent-Golfs,  15  Miles 
SSW.  von  Adelaide,  glaiitle  Ablagerungen  gefunden,  die  von  mioflinein  sandigen 
Meereskalk  überlagert  werden.  Gibt  man  die  Gleicbstollung  zu,  welche  David 
xwiscben  diesen  und  denen  von  Bacchus  Marsh  u.  a.  auf  Grund  lithologischer 
vnd  pallontologiecher  Beweise  bebauptet,  so  ninfaret  die  PenuTergletaebernng  ein 
Gebiet  yom  42.'*  S.  bis  20**  30'  S.  und  137"  30'  ö.  L.  bis  151**  30'  W.  L.  Die 
Fauna  und  Flora  setzt  diese  australische  Pcrmverglotscherung  mit  den  Dwyka- 
«ebicbten  Südafrikas  und  dtn  Talchir  Boulderbeds  Indiens  in  Verbindung.  Die 
Ulchtigkeit  der  glasiaten  Ablagerangen  in  Anatnlien,  ca  2000  Feet  mit  den 
Zwischenschichten  von  Sandstein  und  Konglomeraten,  die  für  icterglazial  gelten, 
■aetet  voraus,  dafs  die  Fermeiazeit  auf  der  südlichen  üalbkugel  von  sehr  langer 
Paner  gewesen  ist  Gr.  Offieer,  L.  Balfonr  nnd  B  0.  Hogg^}  haben 
in  Coimadai- Distrikt  swisehen  den  Lerderderg  Banget  im  W,  Djerriwanrah  in  0 


Am.  Qeologist  1895,  1,  XV,  273—95.  Am.  Naturalist  1895,  XXiX, 
«W— 41.  Am.  JSc.  1895,  XLIX,  305.  Am.  GeologUt  1895,  2,  XVI,  386. 
PrAmAssAdvSc.  1895  (1896),  XLIV,  140—46.  BGeolSAm.  1896,  VII,  327—48. 
Am.  Qeologist  1894,  2,  XIV,  12—20.  Vgl.  die  Entgegnung  von  Marsden 
Manson  ebenda  S.  192 — 94.  Umfassend  vertritt  Upham  seine  Ansichten  in  dem 
Itompilatorisdien  Werke;  G.  Fr.  Wright  und  W.  Upbam,  Qreenland  Iceüelds 
and  Life  in  the  North-Atlantic;  with  a  New  Discussion  of  the  Ganses  of  the  Ice 
Age.  New  York  1896.  XV  u.  407  S.,  9  K.,  63  Abb.  u.  Fig.  —  lO»')  Am.  Geologist 
1895,  1,  XV,  830-85.  —  M»)  Ebenda  1895,  2,  XVI,  65  n.  66.  —  «»)  St. 
Geolü,  Ser.  C,  1895,  80,  Nr.  151.  56  S.  PM  1896,  LH  403.  —  ^^iO)  Ebenda 
S"*!  Nr.  149.  19  S.  PM  1896,  LH  404.  Vgl.  Geol.  För.  Förh.  1895,  XVII, 
847—60.  —  lOii)  Ebenda  Nr.  165.  Geol.  Für.  Förh.  1895,  XVII,  478—84. 
Ebenda  1890,  XVIII,  45—58.  —  M«*)  NJbMin.  1896,  1,  159-86;  3  Taf.  — 
AnnClAlpFr.  1894,  XXI,  377—402.  —  ^^^)  NJbMin.  1896,  2,  61—86; 
1  Taf.  —  1046)  Rep.  Austr.  AAdvSc.  1895,  VI,  315—20;  2  Taf.  QJGeolS  1896, 
MI,  188-801;  l  Tat  —  io*ö)  ßep.  Austr.  AAdTfle.  1885,  VI,  328—80;  4  Abb. 


8B9        Dr.  E.  iiudolph,  Die  Fortschritte  der  Geophysik  der  Erdriudo. 


und  dem  Lerdordtig  Birer  im  8  gecebrftnnite  Gwofaiebe  mid  RvadliSeker  g«feiid«i. 

Aus  der  Bevregungsrichtung  der  Eismassen  von  S  her  schliftlieii  lie  auf  tbiB 

„antarktischen  Kontinent",  der  seitdem  versunken  wäre. 

Schlielflen  wir  diesen  Abschnitt  mit  dem  Hinweis  auf  die  scharfe 
Kritik,  welche  T.  McKenny  Hughes  1047)  an  den  angeblichen 
geologischen  Beweisen  übt,  die  für  eine  Wiederholung  der  Eiszeiten 
sprechen  sollen. 


Fir.0«iii1»r.Plifl.8  1892—95  (1895),  X,  98—129.  219—35. 


Abkürzimgen» 

AAeGioeoiaScNat.  =  Atti  doli' A«cadMiila  Gioenia  di  Beirase  Natuali  in  Ottiaia. 

Serie  IV.  Memorie. 
AAePmitNL  —  Attt  dell'  Aeeademia  Pontifleia  de*  Nnovi  Lincei.  Borna. 

AAoScAcr.  =  Atti  dell'  Aeeademia  di  Scienze  di  Acireale. 
ACongrGlt.  =  Atti  del  Secondo  Conpresso  Geografico  Italiano. 
AlmpBAoAg.  =  Atti  deir  Imperiale  lieale  Aeeademia  degli  Agiati.  Rovei«(o. 
AHemBAeSc.  Padova  =  Atti  e  Memorie  della  Reale  Aeeademia  delle  Seieue^ 

Lettere  ed  Arti  in  Padova.   N.  S. 
ARA«Fisiocr.      Atti  delia  Beale  Aeeademia  dei  Fisiocritioi.  Sieoa.  Serie  IV. 
ABAcLIne.  Bend.  =  Atti  della  Beale  Aeeademia  dei  Liocei.  Bendiconti.  Clas««  di 

Scieiize  Fiaidie,  Matematiche  e  Naturali.    Serie  Y.  Roma. 
ABAcScTorino  =  Atti  della  Reale  Aeeademia  delle  S  eienzo  di  Torino. 
ABAeSeFieHat.  -=  Atti  della  Reale  Aeeademia  delle  Scienze  Jj'isiche  e  Matematiche., 

Napoli. 

ARlVenScLA  =  Atti  del  Reale  letituto  Veneto  di  Scienze,  Lettere  ed  Arti. 
ASToscScNat.  Prc.-Vb.  =  Atti  della  Societä  Toscaoa  di  Scienze  Natiuali.  Fro- 
eeaai  Verbali.  Pisa. 

ASVen.-Tr.ScNat.  =  Atti  della  Societä  Veneto-Trentina  di  Seienae Natmali  PSdoTS. 
AnnAcR  =  Annales  de  l'Acad^mie  Roumaine.  Bucarest. 
AnnHydr.  Mar.  Met.  =  Annalen  der  Hjdrographie  und  Maritimen  Meteorologie. 
AanlMit  =  Annales  de  rinetitat  H6MorologiqQe  de  Bonmaaie.  IlPa  Partie. 

Memoire«.  Bucarest. 
AnnMin.      Annales  des  Mines.   M^moiree.  Paria. 
AmPOh.  *-  Aanalee  dee  Ponte  et  OliaiiiaAeB.   Mteoires.  Paris. 
AnnClAlpFr.  =  Aonnaire  du  Club  Alpin  Fran(-ais  Paris. 

AnuQiolMinBttss.  -=  Annuaire  G^ologique  et  Mineralogique  de  la  Russie.  Warschau.! 
AanSTet.  Danpk.  =  Annuaire  de  la  Soci^te  des  Touristes  da  Dauphin^.  Grenoble. 
ArehMiMT  ^  ArefaiTes  du  Haade  Teyler. 

ArehNldBeExNat.  =  Archives  Nderlandaises  des  Seienees  Bzactea  et  Natardlea. 

Sociötö  HoUandaise  des  Sciences.  Harlem. 
ArehScPhKai.      Bibliothique  Unireraene.    Arehiree  dee  Seieneee  Physiques  et 

Naturelles.  Qenöve. 

AaeFrATSc.  Association  Franc^aise  pour  rAvancement  des  Sciences.  Compte  Rendu. 
BAelmpSo.  St.P^t.  «=  Bulletin  de  l'Acad^mie  imperiale  des  Sciences.  St.P^tersbourg. 
BAcNacC  =  fioletio  de  la  Acad.  Nadoaal  de  Oieaeiaa  ea  Girdoba  (Bep.  Axgentina). 
BCiAlpIt.  =  Bollettino  del  Club  Alpino  Italiano.  Torfalo. 
BComraissQ^olFinl.  Bulletin  de  la  Commission  Geologiqae  de  la  Finlande.  Hel- 
•ingfore. 

BComG^ol.       Bulletin  du  ComitÄ  Göologique.    St.  Petersbourg. 
BDepaTt.GeolUnCal.  =  Bulletin  of  tho  Department  ot  Geology.  UniTeraity  of  Cali- 
fornia. Berkeley. 

BQeoUUnUps.  =  Bulletin  of  the  Geological  Inatitntion  of  tiie  (TntTersity  of  Upsala. 
BMensObaMetCentr.      Boletin  Meneaal  del  Obeervatorio  Meteorelögieo  Central 

de  Mexico, 

2Mrai8Mettt  «  BoUettino  Manauale.  8oei«t4  Meteorologiea  Italiana.  Torino. 


r 


Abkürsangen. 


869 


BHftBfiBmObtlmp.  Balletin  HitiorologiqiM  efc  SÜmiqaa  de  l'Obi«rTttoir«  Im- 
periale ile  Constantinoplo. 

SMoflCompZool.  =  Bulletin  of  tbe  Museum  of  Comparative  ZoÖlogy  at  Harvard 
College  in  Cambridge.  Geologieel  Seriee.  dembridge,  Heee.,  UStA. 

BPhilSWash.  =  Bulletin  of  tho  Philoaophical  Society.  Washington. 

BßComOeollt.      fioUettino  del  Beale  Comiteto  Qeologico  d'Italia.  Koma. 

BSBelgOiolFH  >—  Bnlletin  de  le  SoeUt«  Beige  de  Ökologie ,  de  PaUontologie  et 
d'Hydrologie.    M6moiree  und  Procös-Verbaux,  Bruxelles. 

BSImpNat.  ~  BuUetiu  de  la  Society  Imperiale  des  Naturalistes  de  Moeeoeu 

£6Neuch.G  =  Bulletin  de  la  Soci^te  Neucbäteloise  de  üeograpbio. 

B88elfttlle«eli.  ^  BvIletfD  de  It  BotliM  dee  Seieneee  NetareUee  de  NenehlteL 

BSSismIt.  «SS  BeitettiDo  della  Societa  Sismologica  Italiana. 

fiSSpöleol.  »  Bnlletin  de  le  Soci6ti  de  Speläologie.  Farie. 

B8Yen.-Trt.ScNat.  =»  BoUettfno  della  Sodetl  ViMto-TreDtiDa  di  Seleiise  Nttvnll. 
Padova. 

BSVaudScNat.  =  Bulletin  de  la  Soci^te  Vaudoise  des  Sciences  Naturelles. 
BSerYCQ6olFr.  —  Bulletin  des  Services  de  la  Carte  Q6ologique  de  la  france  et 
^    dee  Topographiae  Sonterraioee.  Paria. 

BgMnsArsb.  =  Bergens  Musenms  Arsberetning. 

BhSTVetAkü  =  Bibang  tili  Kongl.  STenaka  Vetenskapa  -  Akademiens  Handlingar. 
Stockbolm. 

CanRecSc.  =  Canadian  Records  of  Scienee. 
CblBv.  =  Centralblatt  der  Bauverwaltunp. 

CommuQDirTrGeol.  =  Comniunica^öes  da  Direccäo  doa  Trabalbos  Geol.  de  Portugal. 
CettOeolMez.      Oomieeifo  Oeoldgiea  Mexieana. 

HilOeelUBcekr.  =  Finlands  Geologiika  UodenSkniag.  Beskfi&iag  tili  XartbUdet 
....  Helsingfors. 

7X  »  Fdldtani  Kdtlöny  (Geol.  Mitteilungen).   Zeitschrift  der  DagttiMlMB  GeeL 

Gesellscbaft.  Budapest. 
FhVidS  =  Forhandlinger  i  Videnskabs-Selskabct  i  Christiania. 
ForscbBLYKde.  =  Forschaegen  sur  Deatscben  Landes-  und  Volkskunde. 
GAbb.  B.  Oeographiaebe  AbbandlengeD.   Beraveg.  tod  A.  Penek. 
OAbhBld.£.-L.  =  Geographische  Abhandlungen  ana  dem  BeicbsUnde  £laafa- 

Lothringen.    Herausg.  von  G.  Gerland. 
OeelFörFSrb.  =  Geologiska  Föreningeos  i  Stockholm  FOrbandlingar. 
Glob.  JG  ~  Globe.  Jonnial  G^ographiqne»  Gen^ye. 

BlTedNatk.  enGsk.Congr.  =  Handelingen  w  bet  Nederlaadecb  Nattturkundig  en 

Geneeskundig  Cougres. 
lOArg.  a  loetiteto  Oeografieo  Ai^tino.  Bneaoe  Aim. 

In  Alto  =  In  Alto.   Qronaca  Bimestrale  della  Societä  Alpina  Friulana. 
JCollSclmpDnJapan  «  Journal  of  tbe  College  of  Science  of  the  Imperial  UniTer- 

eity  of  Japan.  Tokyo. 
JbHambWAnst.  —  Jahrbuch  der  üaraburgieehen  Wissenschaftlichen  Anstalten. 
JbHydrCentrB  =  Jahrbuch  des  K.  K.  Hydrographischen  Centrai-Bureaus.  Wien. 
JbMwMedOind.  =:  Jaarboek  van  bet  Mijnwezen  in  Nederlandscb>Oo8t-lndie. 
JbYVatNatk.  =  Jabrecbefte  dee  Vereins  für  vaterlXndieebe  Naturkunde  in  Wilrt- 

temberg. 

KblNatfVEiga  =  Korrespondenzblatt  des  Naturforschenden  Vereins  zu  Biga. 
HNatG«.  MB  Hitteilungen  der  Naturforschenden  Gesellschaft  in  Bern. 
MatOeolRufsl.  =  Materialien  zur  Geologie  Rufslands.    St.  Petersburg. 
MedDanskGoolFör.  =  Meddelanden  fra  Dansk  Geologisk  Förening.  Kopenhagen. 
MedücolNed.  =  Mededeelingen  omtrent  de  Geologie  van  Nederland,  yerzameld 

deor  de  Commisaie  Teor  bet  geol.  Ondeisoek. 
HimAcbnpSc.  St.  Pet.  =  Hteunree  de  l'AeadAfliie  Impdriale  dee  Sciences  de 

St.  Pätersbourg. 

MteiAeSeABL     MSmoires  de  l'Aeadimie  des  Sciences,  Arte  et  Belles-Lettres  deDijen. 

McmComGöol.  ==  MÄmoires  du  Coinite  Göologique.    S.  Pitersbourg. 
MemComissMapGeol.      Memorias  de  la  Comission  del  Mapa  Geol.  de  Espafia.  Madrid. 
MeaiPrManch.  LPhilS  =  Memoirs  and  Proceedings  of  the  Manchester  Literary  and 
PbiloBopbioal  Society. 


uiLjUi^ca  üy  Google 


370         Dr.  E.  Rudolph,  Die  Fortschritte  der  Geophysik  der  Erdrinde. 


Hern,  y  BevSCAA  ^  MemoriM  7  R«Ti»to  de  It  Sodedtd  OiMitlflca  „Antonio 

Alzate".  Mexico, 
M^raSEmDoubs  =  Itlömoires  de  la  Sociöt^  d'Emulation  du  Doubs. 
MimSSePhNat.  —  M^moiras  de  1»  SoeUti  de«  8«ieoees  Physiques  et  NatureUes 

da  Bordeaux. 

MemSSpettr.  »  Memorie  della  Societ&  degU  Spettroaeopisti  Italiui. 
MitSe.  —  Natural  Science.  London. 

•  NatkTNedlnd.  =  Natuurkundig  Tijdschrift  voor  Noderlandteh-IndiS. 
NblVE  =  Notizblatt  dea  Vereins  für  Erdkunde.  Darmstadt. 
NjtMagNat.  =  Nyt  Magazin  for  Naturvidenakaberne.  Chriatiania. 
ObiHot.  —  ObaerTfttorio  Meteorol6gico  de  If  aaila. 

öfvVetAkFörh.  ^  öfvcrsigt  af  Kongl.  Yetenakabs-Akadomiens  Förhandlingar. 
PlGr.-D.  Lux.  ScNatMath.  =  Publications  de  i'Institut  Grand -Ducal  de  Luzeia- 

bovrg  (Seotion  des  Sciences  NatureUes  et  Mathönaatiquee). 
PSpVat.  =^  Pubblicazioni  della  SpecoJa  Vaticana.  Roma. 

PrAcNatScPhilad.      Procecdings  of  the  Acadomy  of  Natural  Sciences.  Philadelphia. 
PrAmAssAdTSc.  —  Proceedings  of  the  American  Asaociation  for  tbe  Adrancement 
of  Seienoe. 

PrAmPhilS  ^  Proceedings  of  the  American  Philosophical  Society.  Philadelphia. 
PiCanibrPhilS  «=«  Proceedings  of  the  Cambridge  Philosophical  Society. 
PrRPhilSEdinb.  =  Proceedings  of  the  Royal  Philosophical  Society.  Edinburgh. 
PriTstNation.Mus.  — ^  Proceedings  of  the  U.  St.  National  Mwenn.  WaabingtoB. 
PrTrNovScot  IXatSc  =  Proceedings  and  Transactiooa  of  the  NoTtScotian  Lutttotd 

of  Natural  Science.    Halifax,  N.  Scotia. 
FiTrBSOta.  ==  Proeeedinga  and  Tranaaettooa  of  tha  Royal  Society  of  Oinada. 
BILonbScL  =  Ro-ile  Istitato  Lombardo  di  Scianaa  e  Lottere.  Rewlioonti.  daiia 

di  Scienze  Matern,  e  Naturali.  Milano. 
BendAeSeFiaMat.  =  Rendiconti  deir  Accademia  delle  Scienze  Fisiche  e  Matema- 

tiche  (Sezione  della  Societä  Reale  dl  NapoU). 
BepAastrABsÄdvSc.      Report  of  the  Anetralaaian  AaaociatioB  for  Ihe  Adraace» 

ment  of  Science. 
BivMeneOlAIt.  »  BiTiata  Menaile  del  Clnb  Alpino  Italiano. 
SScArg.  =  Sociedad  Scientifica  Argentina.    Buenos  Aires. 
ScPrRDubLS  =  Scientific  Proceedings  of  the  BoyaL  Dublin  Sooio^. 
SmJ  ™  Seiemological  Journal  of  Japan. 

STQeolU  =  Sveriges  Qeologiska  UnderaSkning.    Afhandlingar  oah  Uppaataer. 

Ser.  C.    40  und  S».  Stockholm. 
SvTstfArskr.  =  Svenaka  Tnriatföreningena  Araskrift.  Stockholm. 
TrCambrPhilS  »  Traaeaotiona  of  the  Cambridge  Philosophical  Soeielj. 

TrCanl  =  Transactions  of  the  Canadian  Institute.  Toronto. 
TrNYorkAcSc  =  Transactions  of  the  New  York  Äcadeiuy  of  Sciences. 
TrWiaeAeSeAL  »=  Transactions  of  the  Wisconsin  Acaderay  of  Sciences,  Arts  and 
Letters.  Madison. 

TraTLGeolFScGrenoble  =  Travanx  dn  Laboratoin  de  Giologie  de  la  Paeolte  dea 

Sciences  de  ürenoble. 
TrPrNZeal.I  ^  Tranaaetiona  a.  Proeeedinga  of  the  Nev  Zealand  Inatitate.  Weltingtoo. 

VetMedGPBrPld.  =  Vetenskapliga  Meddelanden  af  Geograf.  Pöroningen  i  Finland. 
VhAkW  —  Verhandelingen  d.  K.  Akademie  van  Wetenschappen.  Amsterdam.  Il.Sectia. 
ThNatV  ™  Yerhandlungen  des  Naturwissenschaftliclien  Vereins  in  Karlsruhe. 
TjachrNatGs.  =  Vierteljahrsschrift  der  Naturforsch.  Gesellschaft,  in  Zürich. 
WilrttJbStatLkde  =  Württembergische  Jahrbücher  für  StatUtik  und  Landeakande. 
ZDPatV  ■»  Zeitschrift  des  Deutschen  Palästina-Vereins. 
ZInstrk.      Zeitaehrifb  fitr  Inatramentenkunde. 
ZNat.  =^  Zeitschrift  für  Naturwissenschaften.  Leipzig. 
ZPrGeol.  =  Zeitschrift  för  Praktische  Geologie.  BerUn. 


uiLjiii^cü  by  Google 


GreograpMsche  Eiforsolmiigea  in  Asien 

(ohne  Russisch -Asien). 

Von  Dr.  £.  Tiesren  in  Berlin. 
AUgemriMS. 

Von  der  Bibliotheca  Geographica  (ÖJb.  XVIII,  277)  er- 
schien Bd.  II  mit  der  Litteratar  von  1893,  worin  Asien  54  Seiten 
einnimmt.  —  Die  kürzeren  geographischen  Forschungsberichte  von 
„LeTour  du  Monde"  erscheinen  seit  1895  u.  d.  T.:  „A  Travers  le 
Monde"  wöchentlich  mit  Illustrationen  und  mit  besonderem  jähr» 
liehen  Index.  —  Kurze  Übersichten  über  die  neuesten  ForBOhiiDgen 
in  Asien  gaben  der  Vorsitzende  der  GGs.  in  London Maunoir 
im  BSOFaris^)  ;  zu  ▼ervdaen  ist  auch  auf  die  jährliehen  Berichte 

der  BttHUBohen  6Gb*^* 

In  Stanfords  ,,Compendium  of  Geogr.  a.  Travel"  erschien  die 
Abteflung  „  Asia"  von  A.  H.  K  e  a  n  e  in  vollständiger  Umarbeitung  *). 

Von  den  zwei  Bänden  enthält  der  erstere  anfser  einer  kleinen  und  ziemlich 
«ründlißhen  allgemeinen  Einleitung  Russisch- Asien,  China,  Korea,  Japan,  d« 
dM  «brigi  Aston  oline  IndoiieBiMi.  Di«  neuMtai  Forschungsergebnisse  bis  Ende 
1895  sind  mit  Aufmerksamkeit  und  Sorgfalt  benutzt  (in  Hinterindien  fehlt  noch 
die  Grenze  vom  Jan.  1896).  üie  lUuatwtkmen  sind  fast  sämtlich  erneuert,  aber 
ohne  besonderen  Wert;  die  zahlreichen  Kftvten  genügen  mit  «isigeii  Ansnaiunea 
(IndisD)  nur  rar  oberflichttehen  Orientieniiig.  Litt«»tairangab«a  sind  gegeben, 
aber  fn  nicht  grorser  Zahl. 

Von  Bedeutung  für  die  Handelsgeographie  Asiens  ist  das  grofse 
handelsgeographlsche  Dictionnaire  von  Ganeval  und  Groffier  ). 

Ea  enthält  statistische  Angaben  über  Plätae  von  Bedeutung  }^\^^^ 
bsM  und  rieht  beaondere  die  lekalai  Bedingangen,  die  den  Handel  beeinfluma 
(Tarife,  Fabriken,  Verkehnmittel,  Hirkte)  in  Bttwwht;  beigegeben  sind  aobt  g«o- 
graphiscbe  Karten. 

Ein  Aufsatz  ,,Äem"  von  Sobralß)  behandelt  vornehmlich  die 
politische  Entwicklung  der  asiatischen  Länder  und  Völker^ im  laufen- 
den Jahrhundert  und  in  der  neuesten  Zeit  unter  dem  Su>griff  dSf 
europäischen  Staaten.  Die  geographische  Einleitung  eines  Werkes 
m  Cahun  über  die  Geschichte  Asiens*?)  hat  einige  Origini^tat  nur 
durch  die  Besprechung  der  Etymologie  der  geographischen  Namen. 

1)  GJ  VI,  1895,  8  ff.;  VIII,  1896,  6-9.  -  ^»^i»  ^a^^li 
in  QJ  V.  1895,  488-90.  -  *)  London  1896,  2  Bde.    PM  LB  33.  Scott. 

fillag.1898,  m;  1897,  54.   Atkenium  1897,  118       ^)  D^^^tio^n^i'«  «eogr. 
cornmerc.  aur  les  marchds  et  pays  commergants  du  Globe.  Parw  IBao.  "T 
Madrid  1896,  57-74.  151-59.  -  7)  Introduction  ä  rfl«t      V Ajt«.  Tun»  nt 
Monsole«  des  Origmes  k  140».  189«.  Göttg.  gnL  AniMgea  CLYUI,  710, 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


872    Dr.  £.  Tiesfen,  Geogr.  ErforscbungcQ  in  Asien  (ohne  Kussisch-Auaa)* 

Zur  GoBobiohte  der  Geogfraphie  sind  heryonaheben :  der  Artikel 
,,A8ia"  in  der  neuen  Bearbeitung  von  Panlys  Real-EncykbpSdie 
der  klaBsisohen  Altertumswisaenschaft^)  wegen  der  gesohickten  Zu.» 

sammenfassung  der  Kenntnis  von  der  Geographie  Asiens  im  Alter- 
tum unter  reichlicher  Litteraturangabe;  ferner  ein  Bericht  des  bud- 
dhistischen Pilgers  I'tsing  über  Reisen  in  Indien  und  Indoneeieo 
im  VII.  Jahrhundert 9) ;  Mitteilungen  von  Fr.  Hirth  über  die 
Geographie  des  Ohao-Iu-Kua^^),  die  eine  sehr  wichtige  Quelle 
der  mittelalterlidien  Runde  vom  westlichen  Asien  bietet;  ein  Beriokt 
von  Mahn  an,  einem  mubamedaniacben  Cbinesen  im  XV.  Jahr* 
hundert,  ttber  Bengalen,  Cochini  Oalicut  und  Aden^^). 

Das  neueste  Material  stellt  Futterer  zu  einer  geologischen 
und  pbysiograpbiscben  Übersieht  von  Zentralasien  und  China  ^  lu- 
sammen. 

Nach  der  Beschreibung  der  einzelnen  Gebirgsteüe  sind  die  gaolofiscbe  EaU 
wicklurgsgeschichte  und  dann  die  au  den  neueren  Forschungen  sieh  ergebeodiD 

geologischen  Probleme  bebandelt;  aufser  einer  orograpbiscben  Übersichtelanf» 
(1  :  12^  Mill.)  sind  Skizzen  des  tibet.  Hochlandes  und  des  Nanackan,  BOVi«  tV* 
ecbiedene  durcbgrcifcude  geologische  Profile  beigegeben. 

Erzherzog  Franz  Ferd.  von  Österreich-Este  gab  ein 
Tagebuch  seiner  Reise  um  die  Erde  (1892  —  93)  heraus  ^3);  von 
Asien  wurden  Indien,  Indonesien  und  Japan  bereist;  die  Darstellung 
ist  lebendig  und  saugt  von  ernster  AoüfossuDg,  die  Ausstattung  tritt 
ganz  aurttck.  Über  die  Reisen  der  Frau  Po  tan  in  ersebien  ein 
Sammelwerk  in  rnsaisoher  Sprache  ^^),  das  besonders  die  ethnologiBchen 
und  sozialen  Verhältnisse  berfioksichtigt.  Auch  Younghusband 
gab  eine  Übersicht  über  seine  gesamten  Reisen  1884 — 94  mit  klaren 
Karten,  in  denen  sämtliche  Routen  verzeichnet  sind  ^5). 

Von  weiteren  Beschreibungen  gröfserer  Reisen  sind  noch  zu 
nennen:  das  durch  gründliche  Beobachtung  ausgezeichnete  und  als 
Übersicht  über  das  ööüiche  Asien  ungemein  wertvolle  Werk  von 
H.  Norman  16);  ferner  M.  Schanz  ^7);  Korffi»);  Joest% 
Stanley  (Reise  1869/70  als  Zeitungsberiohterstatter  in  Palästina 
und  Persien);  Lapicque^^)  (Andamanen,  Mergi,  Malakka,  Indo- 
nesien); Radde»)  (Celebes,  Singapur,  Ceylon);  £.  Weeks^),  der 

8)  Bd.  11,  2,  1633—62.  —  ^  A.  Beeord  of  the  Buddhist  Beligion,  Orferf 
189S;  AtheDSnm  1897«  142»4S.  —  rouag^pto  V,  Sappl.  1894.  Scott.  GMag. 
1895,  323;  JRAsiatS  1896,  57—82.  —  «)  JBAsiatS  1895;  1896,  341-51  (her. 
von  PbiliipB).  —  i^)  PM  Ergb.  119,  1896.  60  S.  —  Wien  1896—96.  PM 
1895,  LB  606;  1896,  LB  67.  K8ta.  Ztg  1896,  Nr.  109«.  —  Moskm  1895, 
206  S.  PM  1895,  LB  483;  AnnG  V,  Bibl.  155  f.  —  The  Heart  of  a  Con- 
tinent,  London  1896,  409  S.  GJ  VllI,  1896,  376  f.  —  Peoples  a.  Politics 
of  the  Far  East,  Lond  1896,  608  S.  Scott.GMag.  1895,  317  tf.  -  ^'')  Ein  Zog 
nach  dem  Osten,  Htmbarf  1897,  i  Bde.  VhGsB  1897,  373.  —  i»)  Weltreis» 
1893/91,  3.  Bd  (Indien),  Brl.  1896.  —  19)  Weltfahrten,  Brl.  1895,  S  Bde  (7  Auf- 
sätze über  Asien);  TgL  PM  1896,  LB  603;  VJiQsE  1895,  613 f.  —  ^)  Early 
Trwrele  in  Aneriea  a.  Ati«  (9.  Bd.  Asien),  Lond.  1896.  PM  1896,  LB  68;  Scott. 
GMap.  1895,  491  f.  —  21)  X  \^  Recherche  des  N^gritos.  TourMd  1895/96;  Gl- 
LXIX,  1896,  167—71;  auch  AnnG  V,  407-24.  —  ^2)  JB  Y£  Dresden  1896, 
105—916.  —  83)  Froni  the  Black  Sea  through  Persia  a.  Indi»,  NIofk  1896^ 
487  8.  PJl  1896,  LB  101. 


Allgemeines.  Vorderasien. 


873 


eine  Bebe  duroh  Penien  und  IndSeo  sn  Tielen  tobiltsbaxen  Beob- 
aohtnngen  yerwertote. 

Von  1897  an  soll  eine  Vierteyabnuchrift  „East  Asia"^)  er^ 
scheinen.  Von  Reisebeeohreibungen  Aber  Ostasien  sind  wegen  ihrer 
lebendigen  Darstellung  wertvoll  die  von  Rud.  Lindau^)  (Tage- 
buch von  1860)  und  von  0.  Ehlers -6)  (China,  Korea). 

Die  Bedeutung  des  japanisch-chinesischen  Krieges  in  seinen  geo- 
graphischen Beziehungen  besprach  F.  v..  Rieh th of e n  in  einem 
meisterhaft  geschriebenen  Aufsatze  ^'^). 

A«leerd«ni  heben  wir  von  der  itUreiehm,  dnreh  diese  Erefgnfsee  herrorg«» 

rufenen  Litteratur  noch  hervor:  die  Schilderung  durch  einen  Japaner,  N.  Marumo^; 
die  Rhxuaii  Ton  JBd.  Ohavanae»^),  W.  Krebs so),  Q,  N.  Oarson^^),  Elia. 
Eecltts  W). 

£ine  sehr  äeifsige  Arbeit  über  die  vergangenen  und  gegenwärtigen 
Verhältnisse  der  europäischen  Kolonisation  im  Gesamtgebiete  von 
Asien  gibt  F.  Barr^^);  eine  Beechreibung  der  portugiesieohea 
Kolonien  im  XVI.  Jahrhundert  nach  Jofto  Gallego  TeröflPent* 

lichte  de  B r i t o ^).  Aus  einem  Budie  von  Zimmermann  Uber 
ffKolonialpolitik  Portugals  und  Spaniens  von  den  Anfängen  bis  zur 
Gegenwart"  35)  sind  die  Abschnitte  über  Indien  (116  S.)  und  die 
Philippinen  (11  S."^  zu  erwähnen.  Über  die  britischen  Kolonien 
erschien  ein  als  Nacbschlagebuch  auch  dem  Geographen  nützliches, 
umfangreiches  Werk  von  Gg.  Gill  -^^'j. 

Zwischen  den  japanischen  und  spanischen  Besitzungen  wurde 
AugQBt  1895  die  Baahi-Stra&e  als  Grense  festgeeetzt'?). 

Palästina,  Si/rien,  Mesopotamien. 

Von  Vital  Cuinet  hat  eine  beschreibende  Geographie  von 
Syrien  und  Palästina  zu  erschoinen  begonnenes),  die  Ref.  noch  nicht 
gesehen  hat.  Das  grofae  Handbuch  desselben  Verfassers  über  die 
asiatische  Türkei  (GJb.  XVIII,  279)  ist  in  vier  starken  Bänden 
beendet^. 

£a  iit  vor  vnbedingtem  Yerlraaen  ia  die  (hiafig  nnr  aaf  Sehitsaagen  be- 
nhenden)  Zablnii  beeoaders  der  ArMltngaben,  sa  wanea. 

Unter  aoigfältiger  Benutzung  alles  einschlägigen  Materials  wurde 
von  dem  Tortrefflichen  Palästina  und  Syrien"  in  Meyers  Reise- 
büchern eine  neue  Auflage  heraasgegeben        Dasselbe  Lob  ist 

•*)  Lond.,  herauag.  von  H.  Faulds.  —  26)  Aus  Ciiina  u.  Japan,  1896,  405  S. 
m  1896,  LB  S8.  —  1^  Im  Osten  Asiens,  Brl.  1896  (nachgel.  Werk).  —  '^'^)  GZ 

1895,  19—39.  —  28)  RovG  1895,  G2— 68.  132  —  36.  —  29)  ÄnnG  V,  216—33.  — 
*)  Der  Koreakrieg  in  seinen  natürl.  ßeziehgn.  Sammlg.  gemoinverst.  wies.  Vorträge 

1896,  mit  Utt.,  Karten  a.  Plinen.  —  8i)  Problems  of  the  Fsr  Esst,  9.  Aufl.  1896, 
Karten  n.  Illuatr.  Scott.  GMag.  1896,  326  f. ;  über  die  1.  Aufl.:  PM  1896,  LB  35  f.  — 
^  Contemp.  ßcTiew  LXVII,  1895,  617—24.  —  33)  La  Penetration  europöenne 
«»  Asie.  RevG  1896,  1897.  —  3*)  ßSGLisboa  1894,  969—1042.  —  36)  ßrl.  1896, 
815  S.  VhGsE  1897,  160.  —  M)  London,  471  S.,  zablr.  Kartenskizzen.  Scott. 
GMag.  1896,  550.  —  37)  DRfQ  XVII,  1895,  574.  —  38)  Syrie,  Liban  et  Palestine. 
Qöogr.  administr.,  statist.,  descr.  et  raisonnee.  Paria,  Leronz,  1896  ff.  —  ^)  GJ 
Vn,  1896,  981—82 ;  AnnG  V,  Bibl.  148.  —  ^)  Leip«.  1895.  VhQsB  1895,  $87. 


uiLjUi^ca  üy  Google 


374     Dr.  E.  Tiesfen,  Oeogr.  Erforschungea  io  Asien  (ohne  Kussiscb-Asien). 

einer  neuen  Ausgabe  des  RehehandbuohB  „Syn»  et  Palestine''^) 
yon  Gbauvet  und  Isambert  zu  erteilen. 

Über  eine  Beise  von  Oberbummer  und  Zimmerer  dnrdi 
Kleinasien  und  Syrien  liegen  noch  zu  geringe  Nachrichten  yor^. 
Über  eine  1886/87  ausgeführte  Eeise  in  Syrien  und  Mesopotamien 
berichtete  Garovaglio  ^^). 

Die  in  firiefform  gegebene  anschauliche  Schilderung  enthält  für  den  Geographen 
aiohto  'Stnm,  do«li  tiBd  die  TontttgUdien  OrigiBsliltiMtratioiitB  iMtronuliebw. 

Von  dem  schönen  Werke  Ton  M  filier  •Simonis:  „Du  Cauosse 
an  Oolfe  persienne*'  eraobien  eine  dentsobe  Übersetiung^).  Wie 

hier,  so  tritt  bei  einer  kurzen  Beschreibung  einer  Reise  in  dem- 

selben  Gebiete  von  Th.  Kent*^)  (]ag  Ethnologische  und  Archäo- 
logische in  den  Vordergrund.  De  Perthuis  holt  den  Bericht  über 
eine  bereits  1866  unternommene  Reise  in  Syrien  und  Mesopotamien 
nach  *^). 

£8  wird  am  Schlafs  ein  Vergleich  des  Zustandes  des  bereisten  Gebietes  186fr 
mit  dem  1896  gesogen,  der  für  einen  Isogeiaien,  aber  miTerkeiuibezeii  Pertoehritt 
epricht. 

Palästina.  Eine  Litteraturübereicht  für  1894  gab  Benzinger  in 
der  „Zeitschrift  des  Deutschen  Palästina- Vereins"  *'^) ;  der  Verein 
gibt  seit  1895  „Mitteilungen  und  Nachrichten**  für  kürzere  Berichte 
über  Reisen  etc.  heraus.  Der  „Falestine  Exploration  Fund*'  gab 
eine  Übersicht  über  seine  Thätigkeit  in  30  Jahren  (1865 — 95)*^}» 
Über  ,,das  Palästina  der  Alten''  schrieb  Zanecchia  ein  sehr  reich- 
haltiges Werk^,  worin  dem  Jordan  nnd  dem  Toten  Meere  besondere 
Kapitel  gewidmet  werden.  In  wertToUer  NenbearbeituDg  eradiien 
Gg.  Ad.  Smiths  „Histor.  Geogr.  of  the  Holy  L&nd"^).  Eine  in 
der  deutschen  Palästina-Litteratur  empfindliche  Lücke  hat  Fr.  Buhl 
mit  seiner  „Geographie  des  alten  Palästina"  in  vortre£Elioher  Weise 
ausgefüllt  51). 

im  ersten  Teil  ist  dne  knne  Geschichte  der  Falästinaforschung  gegeben.  Der 
geegniphiaefaen  Beeelinibung  ist  der  iweite  Teil  des  BnehM  gewidnet;  er  «it- 
hSIt  Angaben  über  Oherflächenform,  Klima,  Pflanzen-  und  Tierwelt  etc.;  der  dritte 
und  gröfste  Teil  enthält  die  historische  Geographie.  Die  £arte  (1 : 700000)  ent- 
kllt  aaeh  phyiieek-geographiscbe  'Details,  die  freilich  atallenvelee  edur  nadeatUtli 
sind.   Idtteratnnagaben  skhlrdeh. 

B  ain  übersetzte  eine  kurze  „armenische  Beschreibung  der  heiligen 
Plätze  aus  dem  VII.  Jahrbundert**  in  das  Englische ^^j.  Zwei 
Karten  des  Heiligen  Landes  aus  dem  XII.  bsw.  XUI.  Jahrhundert 

tt)  . . .  comprenant  le  Sinaf,  1' Arabie  P^tr^e  et  la  CUieie.  Paris,  Haehette.  894  8., 

4  Karten  u.  62  Pläne.  —  PM  1896,  264.  291.  —  *«>  Vilggio  nella  Siria 
centr.  o  nella  Mesopot.  Mailand  1896  (Eeploratore  commerc  ).  190  S.  PM  1897, 
LB  36.  —  **)  Mainz  1897,  4»,  350  8.  (Original  in  Washington  1892);  DGBl  XIX, 
237.  —  45) TrsTele  enoag  the  ArmeDiane.  Ooatemp.  Eer.  LXX,  1896,  695—709.  — 
Le  Dösert  de  Syrie,  l'Euphrate  et  la  Mesopot.  Paris  (Haehette)  1896,  262  S. 
PM  1896,  LB  166.  —  ZDPalästV  1895,  189—237.  —  «)  30  l'ears  Work 
in  the  Holy  Land.  Load.  1895,  806  8.  Seett.ÖMag.  1895,  428.  —  <•)  U  Paleet 
d'Oggi.  2  Bde.  Rom  1896.  —  60)  Lond.  (Hodder  &  Stoughton)  1897,  7.  Aufl., 
714  S.  PM  1895,  LB  7i9  (über  6.  Aufl.).  —  ")  Grundrifs  der  theoig.  Wiss.  (2> 
IV.  Fnibg  n,  Lpz.  1896,  300  S.  PM  1897,  LB  36.  —  ^  Palest.  Expler. 
qmcL  Btat  1886,  846—48  (ana  d.  Baeeieehea). 


FtUbtiBft. 


875 


und  ttDen  Plan  Ton  JeraBalem  aus  dem  XY.  Jahrhundert  ▼eröffrat- 
lichte  in  Fortsetzung  früherer  Publikationen  Röhricht ^3);  Le- 
gend re  und  Thuillier  eine  sehr  klare  „Carte  de  la  Paleet. 
ancienne  et  moderne"  1:400000^^),   auch  Libanon  und  Hauran 

einbegroifend ;  H.  Fischer  und  Guthe  eine  „Wandkarte  von 
Palästina  zur  biblischen  Geschichte"  1:200000  in  6  Bl.öö);  Arm- 
strong eine  Höheiikarte  in  etwa  1:171171^6).  Eine  länderkund- 
liche Charakteristik  des  beutigen  Palästina,  in  der  die  physische 
Geographie  besonders  berückBiohtigt  ist,  verfaiste  Th.  Fisoher  ^^). 
BuToh  blendende  Sobildemng  und  scharfe  Hator-  und  Menschen* 
bsobachtung  seichnen  sieh  drei  ins  Deutsche  fibersetste  Schilderungen 
aus  Palastina  von  Pierre  Loti^^)  aus.  Auch  die  deutsche  Über* 
setsang  Ton  C.  Oeikies  wertvoll  illustrierten  und  auch  dem  Geo- 
graphen nennenswerten  „Bildergrüfsen  aus  dem  Heiligeu  Lande" 
ist  anzuerkennen.  Sepp  beschreibt  die  Erwerbung  Kapharnaums 
für  das  katholische  Deutschland  ^"0^  und  gibt  dabei  unter  umfang- 
reicher Berücksichtigung  der  orientalischen  Litteratur  wichtige  For- 
schungen über  die  Lage  biblischer  Ortscbafteo. 

Blanokenhorn  veröffentlichte  als  eine  Frucht  seiner  geologi- 
schen Forschungen  (GJb.  XVIII,  280) :  „Entstehung  und  Geschichte 
des  Toten  Heeres"  8^). 

Nach  einer  Übersicht  der  geologischen  Schichtenfolge  werden  die  Erdbewegungen 
und  die  Klimaschwankungen  vom  Tertiär  bis  zur  Gegenwart  besprochen;  gründ- 
lich« Litteraturangaben.  Geologische  Karte  des  Toten  Meeres,  Übersicht  der 
Strukturlinien  von  Talägtina  und  dem  Wadi  el  Araba  1  : 2  400  000  (Streichen  der 
Gebirgszüge  und  Wasserscheiden,  Störungen,  Einfallen  der  Schichten),  verschiedene 
(überhöhte)  Profile.  —  Derselbe  Verfasser  gab  aufserdero  noch  einige  Notizen  über 
Nine  geologischen  Reisen**). 

Über  kleine  Beisen  berichteten  ferner  BrQnnow^)  (bis  Hauran), 
F.Frank64)  (Eis  -  Salt  — Dsoherascb),  Q.  S  oh  um  ach  er  (Trian- 
gulation im  Ost-Jordanland  bis  Hauran).  Besondere  Beschreibungen 

gab  der  Letztgenannte  von  Es -Salt,  Madaba  und  Dscherasch  6*), 
Bowling  eine  solche  von  Kerak^*^).  Ausführlicher  sind  die  Beise- 
berichte  von  Bliss^^)  und  Heber-Percy^^)  über  Moab  und 
Gilead,  von  L.  Gautier'^Oj  über  Dschernsch  und  Amman  und  von 
Ewing'^^)  Uber  den  Hauran.   Zu  erwähnen  sind  endlich  uoch:  eine 

68)  ZDPalSstV  1895,  17S— 8«.  —  «)  Paris  1894.    PM  1896,  LB  56.  — 

w)  Lp».  189G.   MNachrDPalästV  1896,  65-71  (Guthe).  —  »)  Palest.  Esplor. 

Pnnd.  —  57)  Q2  igoß,  241  —  61.  319-31.  —  58)  Die  Wüste.  Jerusalem.  Galilae». 

8  Bde.  Brl.  1896  (ttbers.  v.  Tbiliparie).    DGB!.  XIX,  148.  —  Charlottenhg. 

1894-96,  920  S.,  400  Ulaetr.  GZ  1896,  708;  DRfG  XVllI,  1896,  143.  — 
Hochwichtige  Entdeckungen  auf  der  2.  PalSst.-Fahrl.  iMüncL.1896.  2  Rde.  — 
ZDPalästV  1896,  69  S.;  auch  ßer.  Wetterauische  Gs^'atkd.  1896;  PM  1897, 

LB  36;  DQBl.  XIX,  148—50;  Bl  LXX,  1896,  84—86;  ÖZ  1896,  698 f.; 

MGGsWipTi  189C,   687  fiF.   —  62)  MNachrDPalästV  1895,   1-6.  35—40.  46  f.; 

auch  Kersten  ebda  49—51.  —  C3)  Ebenda  1895,  65—73.  81—88;  1896,  1— ö. 

1*^24,  gute  lllustr.  —      übeoda  1896,  33—40.  —  ^)  Ebenda  1895,  33—35; 

1896,  81—84.  —  «)  ZDFSttitT  1896,  65—72.  113—25.  126-40.  —  67)  palest. 

Explor.Fd.  qnart.Stat.  1896,  327—32.  —  <»)  Ebenda  1895,  203—35.  —  69)  Lond. 

1896,  102  8.  ScottGMag.  1897,  49.  —  '<>)  Le  Globe  XXXIV,  109-70.  — 
Pal«rt.  Ezplor.  Fd.  1896|  60—67  EortMtsnngvD. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


376     Dr.  E.  Tiesfen,  Oeogr.  Erforschungen  in  Asien  (ohne  Eussisck-Asien). 


Not»  über  den  Namen  Jordan"  von  Seybold''^  nnd  ein  Bericht 
über  den  |»a]äBt  Handel  im  J.  1894 vom  Oeneralkonsnl  Ledonlz. 

Syrim,  Major  Heber-Percy  reiste  1894  als  Tourist  Yon 
Damaskus  nach  Lejah  und  Hauran;  sein  Bericht^''')  ist  wegen  der 

Schilderung  der  damaligen  Verhiltnisse  (Drnsenaufstand)  und  der 
guten  Illustrationen  von  Interesse.  Von  geringem  Werte  ist  die 
Beschreibung  jüweier  Reisen  nach  Palmyra  1872  und  1874,  sowie 
einer  solchen  nach  dem  Hauran  durch  W.  Wright'^^).  Einea 
historisch-topographischen  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Syrischen  Wüste 
lieferte  J.  ö  s  t  r  u  p  "^6). 

Von  R.  H.  West  wurden  einige  barometrische  Höhenmessungea 
im  Libanon  zusammengestellt^).  Von  den  syrisohen  Eisenbahnen 
(GJb.  XVIII,  289)  ist  die  Strecke  Beirnt^Damaskns  (30  km  Zahn- 
radbahn) fertiggestellt,  das  Gebirge  wird  in  1542  m  überschritten; 
eine  Bahn  (Haifa — )Akka — Damaskus  ist  im  Bau  begriffenes).  Eine 
umfangreiche  Beschreibung  von  Damaskus  aus  dem  XVI.  Jahrhundert 
übersetzte  H.  Sauvaire'^^)  aus  dem  Arabischen.  C.Peez  machte 
eine  Mitteilung  über  einen  Ausflug  nach  den  Ruinen  von  Byblos 
(heute  Djebail)80). 

Von  seiner  interessanten  Reise  Damaskus — Baghdad  durch  die 
Syrische  Wüste  (GJb.  XVIII,  281)  hat  M.  y.  Oppenheim  nun- 
mehr eine  Roatenkarte  in  1:1 200000  mit  Begleitworten  TerSffent- 
Ucht»). 

Aufser  der  Hanptkarte  (auf  der  auch  die  projektierten  Bahnen  berücksichtigt 
sind)  sind  6  Nebenkarten  in  1  :  600  000  beigegeben,  welche  die  Route  üauran— 
Dnmer,  die  Üragebang  des  Djebel  Ses,  Route  Zubede— Tudmur,  Sauar — Teil  Heseke, 
Teil  Rnmelaii— Mosnl,  den  Lauf  dM  Tigris  tou  Tekrit  bis  Btghdsd  dixsteUtn. 

Der  Wert  eines  Werkes  von  0.  H.  Parry82)  liegt  Tornehmlieh 
in  der  Beschreibung  eines  Besnohes  des  Djebel  Tnr  (Et -Tor)  von 
Mardin  ans  (Kartenskizze  1:800000). 

Jrmaum.  V.  W.  Yorke  erforschte  1894  das  seltener  b^ngene 

Euphratthal  von  Sanisat  aufwärts  xnm  Kara-su  und  längs  dieses  bis 
Sadagh83).  Nach  W.  Fr.  Ainsworth^*)  würde  die  eigentliche 
Quelle  des  Euphrat  der  äufserste  Zuflufs  des  Wan-Sees  sein,  da  die 
Quelle  des  Kara-su  mit  diesem  See  unterirdische  Verbindung  haben 
soll.  Die  Abhandlung  von  Tomaschek:  „Sasun  und  das  Quellen- 
gebiet  des  Tigris "^ö)  ist  im  ersten  Teile  wesentlich  historisch,  ein 


KVTtobrDPalästV  1896,  lOf.  96 f.  —  Rapp.  comiDereiaiiz  1895,  Nr.S84. 
AnnG  V,  Bibi.  150;  BSQ  commerc.  Paris  1895,  701—7.  —  74)  A  Visit  to  Basban 
a.  Argob.  Lond.  1895,  175  S.  PM  1896,  LB  166;  ScottGMag.  1896,  48.  — 
W)  Account  of  Palmyra  a.  Zenobia,  London  1895,  394  S.;  PM  1896,  LB  166; 
ScottOMag.  1896,  47—48.  —  ««)  IMm.  Aktd.  Dtunark,  bist.  CL  (6)  IV,  1895, 
59—92;  Karten  u.  Pläne.  —  77^  Palest.  Explor.  Fd.  quart.  Stat.  1 896,  165—68.— 
A.  Frei  in  MGGs  St.  Gallen  1895.  1—16.  —  7»)  JAsiat.  1894/95/96  in  10  Ab- 
achnittoD.  —  fiO)  MOesWien  1898,  844—48.  —  «)  PM  1896,  49—68.  78-88; 
GJ  VII,  1896,  548—50.  —  82)  ß  Montbs  in  a  Syrian  Monastery.  Lond.  1895, 
400  8.  PM  1896,  LB  105;  Scott. GMag.  1895,  431.  —  83)  Qj  VIII,  1896, 
817—35.  45a— 74.  —  ^)  Ebenda  VI,  1895,  173—77;  CR  Paria  1895,  208t  — 
^  Bittb.AkWim,  Hist.  KL  1895.  48  8. 


Uiyiii^Cü  Ly  (--Od 


äynen.  Armenien.  Arabien. 


877 


geographischer  Abschnitt  soll  folgen.  W.  RiokmerB  beiohrieb  eine 
Besteigung  des  Ararat  vom  September  1894 «•)  und  gibt  Litteratur 
ond  ein  Veneichnis  der  Mheren  Beateigangen. 
Über  die  Reise  Ed.  Holdes  siehe  Arabien. 


ÄraUen^  Sinai. 

Der  iniswischen  verstorbene  Th.  Bent  unternahm  nach  Be- 
endigung seiner  Reise  in  Hadramut  (GJb.  XVIII,  282)  eine  neue 
in  das  bisher  von  Europäern  noch  nicht  betretene  Hinterland  von 
Dhofar  (Landschaft  Kara). 

Nach  dem  Mifslingen  eines  Pltae,  die  Qrofse  Arabische  Wüste  Ton  Ifoekftt  »■ 
vestlich  ra  duwhqueren,  begab  sieh  B.  mek  der  Dhofar-Küste,  wo  er  Anfang  1895 
Ton  Mirbat  in  dis  Innere  drang  und  bis  an  die  Grenze  der  Wüste  gekommen  sein 
will;  ein  Übergang  westlich  in  die  Landschaft  Mahra  wurde  Terhindert.  Der  Be- 
richtW)  enthält  gute  Abbildungen,  eine  Karte  Ton  Dhofar  und  des  Gwra-Bmrglandes 
1B  1 : 506S80  aaeh  Aufnahmen  von  Imam  Sherif  Khan  Babadur  und  em  Kartchen 
Hintsflandes  von  Taka  1  :  63360.  Einen  interessanten  Aufsatz  ^e'oj«;"»^^ 
B.  aoeh  tber  den  Plata  Maskat,  seine  Geschichte  seit  dem  vorigen  Jahrhimdert 
ud  seine  event.  Bedentnns  in  der  Zukunft^. 

L.  Kirsch  hat  soeben  ein  wertvoUeB  Werk  aber  seine  Reiae 
In  Hadramut  vollendet^. 

Der  Bericht  ist  ia  streng  wfaseiisehaftlichem  Stil  gslnlten,  «um  Studium, 
nieht  SU  Unterhaltung  geschrieben;  die  geologischen,  geographischen  und  natur- 
wissenschaftlichen Forschungen  sind  eingehend  behandelt  (Yerzeicbnis  der  ge- 
sammelten  Pflanzen).  Hie  Koute  Tfurde  bereits  ©Jb.  XVUI,  88«  bespiMhsn.  Die 
Karte  ia  1 : 800Ü00  beruht  auf  einem  sorgfiltlgan  Itinerar.  . 

B.  Glaser  steUt  in  einem  Werke«)  die  Behauptung  auf,  dafe 
die  Abeesynier  aus  der  arabischen  Landschaft  Mahra  stammen.  Als 
nachgelassene  Arbeit  erschien  die  „Reise  nach  Inner- Arabien,  Kur- 
distan und  Armenien  1892"  von  Baron  Ed.  NoldeOi);  der  erste 
Teil  der  Reise  wurde  schon  im  Globus  Bd.  67  behandelt. 

Nolde  drang  von  Damaskus  über  El  Djuf  durch  die  iNefud  nach  Mail  und  bis 
Aneueh,  wo  die  Nefud  endigt  (etwas  östlich  von  der  Beute  Palgravea,  des  eiu- 
sigw  Reisenden,  den  Nolde  hier  nicht  abertroffen  hat).  Dann  Umkehr;  nach 
Nedjef  (Meschhed  Ali)  am  Buphrat-Bagdad-Mosul-Erzerum--irapezunt.  Die 
Karte  ist  nur  eine  Boutenekizze  in  l :  10  000000.  Leider  sind  die  geographiseHen 
Anbshmen  nicht  geordnet  mitgeteilt.  Bs  werden  einige  Berichtigungen  der  ^«pert- 
BChen  Karte  von  Mesopotamien  in  der  Gc-end  von  Dschesireh-ibn-Omar  angegeben. 
Aus  dem  fesselnd  geschriebenen  Inhalt  sind  noch  hervorzuheben:  das  Kapitel  uoer 
die  politischen  Zustände  in  Jnner-Arabien  (mit  einer  Gtobitinng  ^•^'*^'5f/';?J; 
600000  anf  540000  qkm),  Beitrlge  nur  KenntnU  des  Kanwis  und  des  arabisenen 
Herde». 


W)  ZDÖ8t.\lpV  1895.  315-26.  -        QJ  "^^^'l^h^^^'^^-S^im 
Scott. GMag.  1895,  479-81;  Annö  V,Bibl.l48;  VbGsE  1896  573;  DE»  XVII, 
1896,  361,  und  besonders  noeb  XIX  Century  XXXVIII,  18J5,  595-613  _  - 
«)  Contemp.  Rev.  LXVIII,  1895,  871-82.  -  ^-J^'^^^^V^"«^^^^ 
Land  u.  Hadramüt.   Leiden  1897,  232  S.    ?M  1897,  LB  37 ;  »  •  L?CXI,  1897 


M»— zu.  —  »*)  Braunschweig  isyo,  zr<  0.  ocow.  v.i.i»b-  'V  '«Vi»  -eif  «ot 
YhGBEl895,  634  ;  ÄnnG  V,  BibL149;  DÖBL  XIX,  150  f.;  MetZ.XU,  397. 

Qeogr.  Jahrbuch  XX. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


378     Dr.  £.  Tiesfeo,  Geogr.  Erforschungen  in  Asien  (ohne  RaMiBch-Asieo). 


Dieselbe  Routo  wie  Kolde  verfolgte  1883/84  J.  Buting  haiipt» 
eiohlioh  bu  arobSologitohen  Fonohangen  bii  Hail;  dann  Übergang 
nacb  Medina. 

Der  erschienene  erste  Teil  des  Tagebuchs ist  sehr  anziehend  geschrieben  j 
auch  Bodengestaltang  und  Klima  sind  berücksichtigt.  Von  Interesse  ist  eine  geschieht- 
]i«ha  Daratdlmp  Uber  daa  Wahbabitflii>R«ioh  (Sebatninar).  Beigegebca  tfad  «ina 
Obaraiehtakarte  mit  Eouten  und  sehr  ansprechende  Zeichnungen;  mit  dem  Sohlttb' 
bände  soll  noch  ein  Atlas  mit  5  Aquarellen  und  1  Panorama  erscheinen. 

Über  eine  Reise  des  schwediBchen  Grafen  C.  Landsberg  io 
Mahra  1895  ist  noch  nichts  Genaueres  bekannt  geworden  ^3);  die- 
selbe sollte  1896  in  grörserem  Mafsstabe  wieder  aufgenommen  werden. 
S.  B.  Miles  beschreibt  erst  jetzt  eine  1884  gemachte  Reise  in 
Oman^),  die  von  Mutrah  nach  dem  reich  bewohnten  Tyin-Thalo 
flährte.  0.  Courtellemont  hat  über  seinen  Besuch  von  Mekka 
(OJb.  XVIII,  283)  ein  durch  vorzüglidie  Originalillustrationen  auf- 
gezeichnetes Werk  herausgegeben^^). 

Für  das  Arabien  des  Altertums  ist  auf  den  sehr  gut  abgefafsten 
und  mit  Litteraturnachweisen  versehenen  Artikel  in  der  neuen  Aus- 
gabe von  Paulys  „Real  -  Encyklopädie  der  klassischen  Altertums- 
wissenschaften" zu  verweisen ^^).  P.  Schwarz  stellt  ,,die  ältere 
geographische  Litteratur  der  Araber '''  des  IX.  und  X.  Jahrhunderts 
auBammen 

Über  die  CWiNM-Jf«rMn-Inseln  gab  de  Magistris  swei  kleine 
üntersttobungen  (mit  Kärtchen)  W).   Bas  Areal  der  5  Insek  wird 

auf  76,2  qkm,  das  der  gröfsten,  Hellaniyehy  auf  56,S  qkm  angegeben. 

Für  die  Halbinsel  Stnai  ist  die  gänzlich  erneuerte  Ausgabe  des 
„Handbook  for  Egypi"  von  Brodrick  und  Sayce^)  zu  erwähnen. 

£.  y.  Liebenau  beschrieb  einen  „Ausflug  nach  dem  Sinai" ansprechend^ 
nebst  guten  Illustrationen.  Eine  Jagdstreife  in  dem  gebirgigen  Tdla  dar  Halb- 
insel erzählt  ein  anonymes  Schriftchen  ^°')  (Erzherzog  Otto  TOS  Oatarrnab).  Biia 
ähnUeha  laichte  Braäblaog  gab  £.  N.  Buxtoa^). 

Irm. 

Persien.  Zur  alten  Geographie  Persiens  sind  zwei  Beiträge  von 
A.  W.  Stiffe  Aber  „alte  Handelssentren  des  Persischen  Golfe'*  zu 
erwähnen  U»),  M.  Bittner  Übersetzte  die  lebhafte  Schilderung 
eines  Persers  vom  Anfange  dieses  Jahrhunderts  über  den  „Kurdeogau 

Uschnüje  und  die  Stadt  (und  den  See)  Urumia"*^^). 

Eine  Reise  in  Persisch-Kurdistan  1895  beschrieb  der  von  frfihe» 

ren  Reisen  in  Arabien  bekannte  W.  B.  Harris  ^^^). 

Er  ligte  den  Weg  zwischen  dem  Urmia  und  Serdeschd  nicht  auf  der  Kara- 

^2)  Tagebuch  einer  Reise  in  Inner- Arabien,  I.Teil.  Leiden  1896,  261  8. 
GZ  1897,  118.  —  ö3)  MGGsWien  1896,  348.  —  GJ  Yll,  1896,  622-37; 
Ol.  LXX,  1896,  651  —  W)  Paria  (Haehatte)  1896,  240  8.  FM  1897,  LB  37; 
ferner  BSNormdG  1895,  1—9;  Rev.  Fran9,  1895,  521—24.  —  ^)  Bd.  II,  1» 
344—62.  —  97)  GZ  1897,  1,H7-4G.  —  98)  BSGltal.  1896,  155-57;  PM  1897, 
LB  89,  —  99)  Lond.  1896;  viele  Mitarbeiter;  Karten  u.  Pläne.  —  lOO)  Wieabadaa 
1896;  DGBl.  XIX,  148.  —  loi)  3  Wochen  auf  Sinai.  Wien  1895,  65  S.  PM  1896, 
LB  38.  —  102)  stonv  Sinai.  XIX.  Century  XXXVII,  1896,  138—55.  —  '"3) 
VI,  1895,  166—73  (SiriOj  YU,  1896,  644—49  (KaU).  —  Sitab.  AkWien, 
Hut.  XL  189ff,  97  8.  »  US)  From  Batnm  to  Baghdad,  Lond.  1896,  386  S.;  ftmar 


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Fersien. 


379 


wtnenitrabe  sarück,  sondern  ging  quer  durch  das  Gebirge,  um  di«  JKnrden  in 

ihren  Sommorqiiartiercn   nufz\isuchcn ;  südlich  bis  KirnuuLSi^lAll ;  tnsgwtiehlieto 

Piiotographien  und  gute  Skizzen,  Karte, 

Den  Bericht  einer  Reise  im  „östlichen  Persischen  Irak"  vom 
General  Houtum-Schindler  hat  Ref.  noch  nicht  gesehen. 
Von  de  Morgans  „MUsion  scientifique  en  PerBe*'^^^)  (GJb.  XVIII, 
385)  waren  bis  1897  der  geographische,  der  geologisch  -  paläontolo- 
giBcbe  und  der  ardhaologiBche  Teil  erschienen. 

Der  zweibändige  geographische  Teil  enthält:  1)  Das  iranische  Plateau,  2)  Klima, 
Flora  und  Fauna,  3)  Bewohner  Persiens,  4)  Geschichtlicher  Äbrifs,  5)  Die  Südufer 
des  Caspi  zwischen  Atrek  und  Araxes,  6)  Der  Demavend  (Aufstieg),  7)  Azerbeidjan» 
8)  Kurdlstaii  tob  Monkri,  9)  Kurdistan  Ton  Sibnoh,  10)  KttrdiBtui  Ton  Rirmanohatan, 
11)  Provinz  Hamadan,  12)  Malayir  und  Burudjird ,  13)  Das  nördliche  Luristan, 
14)  Der  Puschti-Kuh,  lö)  Susiana,  16)  Der  Persische  Golf.  Jedem  Kapitel  sind 
irtrt?olle  LHtentnrangaben  beigefügt.  Anfirar  einer  Üt»erd«htekarte  mit  Itfnerar 
It  11 000000  zahlreiche  Spezialkärtchen.  Die  Illustrationta  itod,  zum  Teil  auch 
Tora  f^colo^'ischPH  Standpunkt«,  yortrefflieh.  Index  der  geographischen  Namen, 
alphabetischer  Index. 

Ein  Sammelwerk  über  seine  „Reisen  in  Nord-  und  Zentral- 
Peraien"  brachte  der  ehemalige  General  -  Postdirektor  in  Persiea 
A.  F.  Stahl  108). 

B«MNidm  wertvoll  tind  die  8  Karten  in  1 : 840000  (1  Ar  Kord*,  9  für  Zentnl- 
Pmin);  äle  Grundlage  dienten  für  die  prljfseren  Städte  die  russischen  General- 
stabstufDBhmeu  gleichen  Mafsstabes;  alles  Übrige  wurde  durch  eigene  Aufnahmen 
(orsprüDglich  1 : 210000)  festgestellt.  Es  sind  auiser  den  Eisenbahnen,  Telegraphen, 
TtnehiedeBen  Strtben  auch  Vorkommen  von  Bodenprodvkten  angegeben. 

H.  B.  Vaughan  gab  im  GJ^)  einen  sosammenhangenden  Be- 
richt seiner  Reisen  in  Persien  1890/91. 

Die  Route  vom  Persischen  Golf  bis  Jesd  beging  Vaughan  bereits  1887  (QJb.  XIV, 
1890/91,  324).  Von  Jesd  aus  wurde  der  Schir-Kuh  bestiegen,  seine  Höhe  su 
1S740'  bestimmt;  die  Schneegrenze  liegt  in  14000',  über  die  der  nahe  Kuh  Aa- 
denischk  (14500')  hinausragt.  Dann  ging  die  Route  n3rd]ioh  dnroh  die  Wflstt 
nach  Chur  und  Dschandak,  weiter  westlich  nach  Kaschan,  von  da  nach  Isfahan. 
Nun  verfolgte  die  Heise  den  Weg  nach  der  Grolisen  Wüste  über  Naiu— Auanüt— 
Chw>^Tebbes  (tut  dieselb«  Bonte  wie  MaoGregor)  — Tnmt  (am  Nordnnd  der 
Wüste)  — Scmnan  (neue  Eoute)  — Teheran  — Kaschan  —  Isfahan  (Erforschung  der 
Sakseen),  längs  des  Sajende-rud — Jesd  — Abadeh,  durch  das  Kuh -Gebirge  (Pafs 
9000')  —Ardekan— Buschehr.  Karte  1 :  3  000000.  Keine  geologisehcm  KonntBisse, 
aber  vortreffliche  Aufnahme  des  Itinerars  (Höhenangaben).  Vieles  über  Klima, 
Tier-  und  paanzcnwolt.  Ein  Teil  der  Boise  Teheran — Kaschan  wurde  schon  Ton 
Biddulph  beschrieben  (GJb.  XVI,  371). 

H.  L.  Wells  beschreibt  eine  kleine  Reise  in  das  Gebirge  nörd- 
von  Teheran  110^,  G.  Minkewitsch  eine  Tour  von  der  ruflSl« 
sehen  Gienzfestung  Ascbabad  ttber  das  Orenzgebirge  nach  Mesohed 
1896,  mit  Besuch  des  1893/94  vom  Erdbeben  serstorten  Kotsohan. 
Die  Heisebeschreibangen  von  B.  T.  Colüns^^)  und  Mad.  Diea> 
lafoy  118)  haben  fttr  den  Oeographen  keine  Bedeutung. 

GJ  VI,  189Ö,  463—57.  —  106)  Lond.  (Murray)  1896,  132  S.,  Karte.  —  IW)  Paris 
(Lttonx)  1894—96,  4  Bde.  GJ  Vi,  1896.  177—80  (Goldsmid);  AnnÖ  V,  BibiL 
151-52.  —  «»)PM  Ergh.  118,  1895,  39  S.  —  VII,  1896,  24—41.  163—76.  — 
"2  VIII,  1896,  501—13.  —  1")  Gl.  LXX,  1896,  315—21.  334—38.  — ' 
^  In  the  Kingdom  of  the  Shah.  Lond.  1896,  312  S.  Scott.  GMag.  1896,  491.  — 
^  BSNemde  1896,  1—28. 

26« 


380     Dr.  £.  Tiesfen,  Geogr.  Erforschungen  in  Alien  (ohne  Bussisch-Asien). 

Von  aUgemeineii  DantaUungen  ist  besonden  das  Handbädi  von 
Ch.  Wilson*'*)  za  nennen,  in  dem  der  Teil  über  Persien  unter 
Mitwirkung  von  Curzon  und  Goldsmid  verfafst  ist;  biDsiohfclich  einiger 
Irrtümer  sei  auf  die  Besprechung  in  Scott.  GMag.  verwiesen.  Bleib- 
treu **^)  machte  den  nur  teilweise  gelungenen  Versuch  einer  voll- 
ständigen Übersicht  der  Landesnatur,  Geschichte  und  Geographie 
von  Persien ;  der  geographische  Teil,  der  auch  eigene  Beobachtungea 
bringt,  ist  der  beste.  Auch  das  umfangreiche  Buch  von  S.  G.  Wil- 
son „Persian  Life***'^  bringt  wenig  Neaes,  ist  aber  wegen  der 
gründHohen  Bekanntschaft  des  Verf.  mit  Land  und  Volk  bemerkeuBp 
wert  Veranlalst  durch  die  Ermordung  des  Schahs  durch  einen  Ba- 
histen  gibt  J.  D.  Rees  eine  Darstellung  der  Geschichte  und  des  i 
Wesens  dieser  Sekte  ^*'). 

Das  Verhältnis  Fersiens  zu  den  Xacbbarstaaten  und  besonders  zu  Rufsland 
und  Eoglaad  behandelten  General  üordooi^S),  Griffin i^^),  F.  J.  Goldemid^); 
die  persischen  HaadelsbeiidiniigeD  de  Balloyi^). 

Die  Engl&nder  scheinen  von  den  Bahrein-Inseln  aus  neue  Besiti« 
ergreifungen  im  Persischen  Golf  (Halbinsel  Katar)  Torzubereiten 

Afghaanttetn,  G.  N.  Gurson  besobrieb  in  EOrae  eine  Beise  in 
Afghanistan^),  J.  A.  Gray  einen  Besuch  „am  Hofe  des  Emir''^^); 

F.  G.  AyuBo  gab  eine  allgemeine  Beschreibung  von  Land  und 
Volk^^ö).    Ref.  hat  diese  Abhandlungen  noch  nicht  gesehen. 

BehcdscMstan.    Über  das  „alte  und  mittelalterliche  Mekran"  gab 
T.  H.  Holdich  eine  Abhandlung  126). 

Die  beigegebene  Kartenskizze  (1:2  000000)  hebt  die  alten  und  mittelalt. 
KtuMO  besonders  hervor,  ferner  die  Beute  Alexandere  d.  Gr.,  die  mittelalt 

Strafsen;  endlich  die  rezente  Landbildung  an  der  Küste  des  Arabischen  Golfs. 
Über  die  Etymologie  des  Namens  Mekran  folgten  Auseioanderaetiungen  seitens 

G.  N.  Cnnon  und  Haig  im  QJ  VII,  557.  668->74. 

0.  P.  T  a te  gab  eine  Schilderung  von  Kelat  und  seinen  Fdrsteo  ^^^j, 
0.  V.  Yates  eine  solche  der  Bewohner  von  Nord-Belndschistan^). 

VeritHitim. 

1.  Über  das  „Vediselie  Indien'*  hat  Zenaide  A.  Bagosin 
ein  umüfingTeiches  Buch  ▼eröffentlicbt,  welches  Sitten,  Kultur  Ao. 
der  erobernden  arischen  Rasse  behandelt         Die  Beziehungen  von 

Kaschmir  zu  den  alten  Persern  bespricht  Jiv.  Jamsh.  Modi^^O). 
Auf  Grund  der  schon  oben  (8.  372)  erwähnten  Oeographie  des 

IIA)  Handbook  for  Travellers  in  Äsia  Minor,  Transeave.  s.  Ferste.  IiOiid.1895» 

516  S.  Scott.  GMag.  1896,  53—54;  AnnG  V,  Bibl.  151.  —  ^^5)  Persien.  Frei- 
burg i.  B.  1894,  212  S.  TM  1896,  LB  38;  VhGsE  1896,  152;  GZ  1896,  236 
(Wegener).  —  "G)  Loud.  1896,  353  S.  Scott.  GMag.  1896,  375.  —  XIX.  Cen- 
tury XL,  1896,  56—66.  —  »»)  Persia  revieited  (1895).  Lond.  1896,  208  S.  — 
"9)  Kussia,  Persia  a.  England.  XIX.  Century  XL.  1896,  1—18.  —  ^^O)  persia 
a.  her  Neighbours.  JÖ  8.Newcastle  1896,  220—27.  —  Kapp,  commerciaux 
Hr.  276,  1895;  LxnQ  V,  Bibl.  169.  —  i»)  GZ  1896,  467.  —  ^  PrBI  XIV, 
1896,  568—79.  —  124)  Lond.  189.'"),  524  S.  —  12.5)  El  Afghanistan  1896  - 
^)  QJ  Vil,  1896,  387  —  405.  557.  668—74;  VIII,  1896,  408-10.  —  127)  C^- 
entta  1896.  —  M8)  jSArts  1895,  702—12.  —  ^)  Vedic  India,  Lond.  1895,  457  8. 
Scott  eUas.  1995,  545.  —  ÜO)  jAstetS  Bombay  1896,  887—48. 


Vorderindien. 


381 


Chao-Ju-Rua  (XIII.  Jahrb.)  veröffentlichte  Fr.  Hirth  zwei  Auf- 
satze, einen  Uber  Vdlkwkaode  Ton  Indien  und  Ceylon  und  «nige 
dortige  Handelsartikel  ^1),  den  andern  Uber  das  Beicb  Malabar^. 
Eine  Geschichte  des  Dekkan  Ton  1300  bis  auf  die  Gegenwart 
schrieb  Gribble^^S)  (nait  Karten  der  Macbtverteilung  zu  verschie- 
denen Zeiten),  eine  Gesobiobte  der  „Portugiesen  in  Indien"  F.  Gb. 
Dan  vers  ^^^) ,  dazu  sind  ein  Aufsatz  von  da  Cunha  Uber  ,,die 
Portugiesen  iu  Süd-Kanara"  ^35^  und  das  Werk  von  Zimmermann 
(s.  0.  S.  373)  zu  vergleichen.  Im  einzelnen  von  ungleichem  Wert, 
zum  Teil  aber  von  grofser  Bedeutung  ist  die  Veröffentlichung  der 
Korrespondenz  der  Beamten  der  Ostindischen  Compagnie,  von  der 
Bd.  I  (1602—18)  ersobienen  ietiM).  E.  T.  Tbaokeray  wirft 
•wen  Rltekbliok  auf  die  Niederwerfung  des  grofsen  MilitftranfiitandeB 
1857/58  J87). 

Mit  den  Vasallenstaaten  besohiiftigen  sich  zwei  lehrreiche  Werke 
von  Lee-Warner^  und  von  Jad.  Chandra  Cbakra- 

bartii39).  ' 

Zu  dem  grofsen  „Dictionary  of  the  Economic  Products  of  India" 
von  G.  Watt  (Jb.  XVIII,  287)  erschien  noch  ein  Index-Band  l«>). 
Über  die  industrielle  Eutwickelung  von  Indien  handelt  H.  Bre- 
tt i  er  ^M),  über  die  Tabak* Industrie  im  beeonderen  C.  Tripp^), 
über  die  Handelsbesiebungen  mit  dem  Persisohen  Golf  die  |,ädoutta 
Review*'  >*«). 

Eine  4  Blatt-Karto  (1:1950000)  sämtlicher  Verkehrswege  (Eieenbahnen, 
Kanäle,  fiewäsaerangsanlageD,  Flüsse  >fec  )  wurde  von  „The  Indish  Engineer"  her- 
ftiugegeben  1^^) ;  es  aei  auf  die  BosprechuDg  verwiesen.  Über  eine  bis  31./1II. 
1895  fortgeftthrt«  Eisenbahnkarte  Tgl.  PM  1896,  LB  42.  Ober  die  Entwickelung 
des  Eisenbahnnetzes  orientieren  besonders  die  Verwaltungsberichte  für  1893 — 94 
von  Bisaeti^fi),  für  1894 — 95  von  Qracey^^^);  die  Eisenbahnprojekte  bespricht 
J.  W.  Parryi^S).  Die  Anftaahme  dei  tctioii  von  Falgrave  «nkwickelteii  Flui, 
Ägypten  und  Indien  durch  Nordarabien — Basra — Persische  Küste— Karachi  durch 
eine  Eisenbahn  zu  verbinden,  wird  von  C.  E.  D.  BlackWJ')  und  Ton  Fraser^öO) 
Twfochten.  Die  Entwickelung  der  Bewässerungsanlagen  im  Punjab  behandelt  J. 
B.  Lya  111^1);  tos  grofser  Bedentong  fttr  das  afidlichste  Indien  ist  die  Bewässe- 
rungsanlage im  Thala  des  Vaigai  (Waikaijari)  dnreh  Benntaang  des  Feriyar- 
FlussesWa). 

Der  „statistische  Atlas  von  Indien"  erschien  1895  in  2.  Auflage 
(1.  Auflage  1886)  mit  begleitendem  Text  verschiedener  Verfasser 

»»)  JRAsiatS  1896»  477~»07.  —  M»)  rouiff-pM  189»,  149—64.  —  >»)  Hi- 

«tory  of  the  Deccan,  2  Bde.  Lond.  1896.  —  l«)  Lond.  1894,  2  Bde.  572  u. 
579  S.  —  136)  JAsiatS  Bomb.  1896,  249-62.  —  1»)  Lond.  (Low)  1896;  bespr. 
in  Satnrday  Rev.  LXXXII,  1897,  682.  —  "7)  Lond.  1896,  ISO  8.,  Pline  tt. 
lllustr.  (R.  Engineers  I).  —  138)  The  protected  Princes,  Lond.  1894,  389  S.  Scott 
ÖMag.  1895,  101.  ~  139)  xhe  nativc  States  of  India,  Lond.  1896,  264  S.  — 
Calc.  1896,  166  S.  —  "i)  Annuaire  Ec.  Sc.  polit.  1894,  455—81.  614—37; 

1895,  77—94;  AmiG  V,  Eibl.  176.  —  ^)  JSArts  XLIV.  1896,  367—87.  — 
J«)  Band  C,  1895,  335-59.  —  i")CaIc.,  Lond.  1895.  —  "5)  AnnG  V,  Bibl.  179.  — 
^)  Blue  Book  7433;  bespr.  GJ  VI,  1895,  80.  —  "7)  Simla  1896;  Annö  Y, 
BiM.  176;  öet.  Mon.  Orient  XXI,  59,  und  besonders  Scott. QMog.  189«,  «59—61 
(Chaix).  —  H8)  JSArts  XLIII,  1895,  569—87.  —         Contemp.  Rev.  LXVII, 

1896.  569—77.  —   i»)  JSArts  1896,  793—96.  —    ^^^)  Ebenda  285—304.  — 
Scott. QMag.  1896,  38  f.;  VlxGsE  1895,  634  f.;  Gl.  LXVIH,  1895,  Si$t 


S82     Dr.  £.  Tie«reD|  Geogr.  Erfondrasgen  in  Asien  (olme  Bossisch-AiiMi). 

und  stellt  sieb  alfl  ein  unentbebrliohes  Sammelwerk  des  vielseitigen 
statktiBcben  Ifateriah  dar;  Beferate  Ton  SupaniBS)  unclF.  W.  R. 
Zimmermann iBi).  Wiederom  (QJb.  XTIII,  288)  ersobienoD  von 
Tbaillier  Berichte  über  die  Fortschritte  der  LaodesaiifDabme^ 

und  Referate  darüber  von  Black^^^);  in  dem  zweiten  derselben 
sind  die  Arbeiten  der  Pamir- Komrawsion  (vgl.  u.  S.  405)  und  dei 
Tscbitrai-Kommandos  besonders  wichtig.  Über  die  Fortschritte  des 
grofsen  „Indian  Atlas"  vgl.  ÖJ  1^').  Der  Nekrolog  für  J.  T.  Wal- 
ker von  Cl.  Markham^^^)  ist  für  die  Entwickelung  der  Aufnahme- 
arbeiten von  Interesse.  Der  Langenabstand  zwischen  Madras,  dem 
Ausgangspankte  des  indiflchen  Gradnetzes,  und  Greenwieb  wird  nea 
bestimmt  werden^.  Die  Aufnabmeo  in  den  Küstengewiasem  be- 
wegten sieh  in  der  Palk-Strabe  nnd  im  Gebiet  des  Indus-Delta  i% 

H.Blanford  fand,  dals  gewöhnlich  auf  besonders  starke  Sohnee- 
f&lle  im  Himalaya  im  folgenden  Jahre  der  Monsnni^en  sohwadl 
oder  verzögert  eintritt,  und  hoflft  diese  Beobachtung  zur  Abwendung 
von  Hungersnöten  durch  rechtzeitige  Voraussage  verwerten  zu  kön- 
nen 1^'^).  Seit  1895  erscheioen  „Records  of  the  botaoical  Survey  of 
India". 

2,  Von  Arbeiten  über  einzelne  Teile  Indiens  ist  zunächst  ein 
Aufsatz  von  H.  M.  Wilson  zu  erwähnen,  der  auf  Grund  lang- 
jäbriger  Erfabrangen  die  „Topographie  des  nördlichen  Indien'*  km 
und  flbersicbtliob  bebandelt  i^^).  A.  Bogers  besdirieb  die  Proviss 
Gudscbarat^).  BesQglicb  eines  interessanten  historisoh-geogTa^ 
pbisoben  Werkes  von  M.  R.  Haig  über  das  Indus- Delta  verweisen 
wir  auf  die  auafÜhrlioben  Referate  l^).  Offizielle  „Gazetteers"  er- 
schienen in  neuen  Ausgaben  für  die  Distrikte  Labore  i^^),  Sialkot  *^'^) 
und  Rawalpindi  ^^^)  mit  der  üblichen  Anordnung  des  Inhalts.  Das 
tägliche  Leben  und  die  Aufgaben  der  Verwaltungsbeamten  im 
Pundschab  schilderte  Miss.  A.  C.  Wilson  l^^).  La  Touche  unter- 
sucbte  die  geologischen  Verhältnisse  und  die  Zukunft  des  Bhagan- 
wala-Koblenfeldes  am  Ostende  der  Salt  Range  mit  Karte  und 
Profilen.  Cb.  Clarke^^i)  gab  in  einem  Vortrage  Uber  dieSnndar- 
bans  (im  Ganges -Delta)  viele  geograpbisobe ,  soologische  und  bota- 
nische Gesichtspunkte  von  großem  Interesse ;  auch  die  Herkunft  des 

1^  TM  1896,  LB  171.  —  M*)  Gl.  LXX,  1896,  373—78,  KSttchen.  — 
166)  General  Bep.Sorv.  of  Indts  1893/94,  Oilestta  1895 ;  desgl.  1894/95.  Calc  1896  — 

QJ  VI,  1895,  27—31;  1896,  57—61.  —  167)  vi,  1895,  202  f.  399;  VII, 
1896,  226 f.;  Ylil,  1896,  198 f.  —  l«)  QJ  VII,  1896,  320—23.  —  ^)  Ebend» 
VI,  1895,  471.  —  M>)  Ebenda  VI,  1895,  82-25.  79  f.  Sootteifof.  1895,  529  t; 
1896,  589.  —  162)  Vgl.  Nature  LV,  85-89;  auch  Köln.  Ztg  1896,  Nr.  1119.  - 
IM)  JamerGS  1895,  360—72.  —  i6*)  JEast  India  Assoc.  1896,  17—24;  Imp.a«iat. 
qut.  B«y.  (3)  I,  1896,  380—87.  —  165)  xhe  Indus  Delta  Country,  a  Memdr 
chiefly  on  ita  ancient  G.  and  Eist.  QJ  TI,  1896,  860—64  (Goldsinid);  PM  1895, 
LB  511  (Philippson);  Scott.  QMag.  1895,  202  f.  —  Für  1893/94.  Lahor« 
1894,  336  S.    Scott.  GMag.  1895,  269.  —  i«)  Für  1894/95.  Lab.  1895.  Scott 

GMag.  1896,  549  ^  W9x  1893/94.  Lth.  1895.   Scott.  GMag.  1896,  884.  — 

160)  After  5  Yearg  in  India.  London  1895,  312  S.  Scott.  QMag.  1895,  214.  — 
"0)  Eecorda  geol.  Surv.  1894,  16 — 33,  PM  1896,  LB  615.  —  ^'*)  Pr.  Linnaean  S. 
1896.   GJ  YIII,  1896,  396. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


Himaltja. 


888 


Namens  ist  behandelt.  Über  daa  Volk  der  Santal  in  Bengalen  ban- 
delte E.  Heumann  ^'^^). 

Der  grofse  Führer  für  Bombay,  Ton  Maclean  bearbeitet,  erschien  in  21.  Auf- 
lage^"}. 0.  BaumaDQ  gibt  eine  Schildcrang  von  Goa^'*).  G.  M.  Woodrow 
nachte  eine  botanische  Bzkimion  von  Foona  nach  Nagotna^^),  BonaTantar« 
reiste  in  «Ipn  Wiildcrn  von  Ganjam  ^'i^*').  W.  Saise  widmet  dem  Singareni-Kohlen- 
feld  io  Ueiderabad  eine  Notüs^?^).  B.  Elliot  achrieb  ein  umfangreiches,  sehr 
lehrrnehes  Bneh  Uber  »«ine  praktlaehen  BrfahniBgen  ale  Antiedler  in  MTsore^^. 

Himalaja.  Wir  verfolgen  das  Gebiet  von  Ost  nach  West.  Über 
eine  Strafexpedition  in  das  bisher  unbekannte  Land  der  Apatanang 
nördlich  Lakbimpur  ist  bisher  nur  eine  kurae  Notis  bekannt  ge- 
worden l^^.  Eine  ausfQhrliobe  Besobreibung  der  reichen  Landschaft 
Ehasia  in  Aseam  gab  C.  B.  Clarke^^),  Gammie  einen  Berioht 
über  einen  botanischen  Streifxug  in  der  Gegend  von  Lakbimpur  l^^). 
Für  die  Aufklärung  des  Grenzgebietes  mit  Burma  ist  eine  Expedition 
von  Jam.  Johns  ton  p  nnoh  Manipur  und  dem  Naga-Berglande  wich- 
tig 182j    "Über  den  Fortgang  der  Theekultur  in  Assara  vgl.  GJ  ^^^). 

Sehr  wertvolle  Photographien  aus  Sikkim  und  Kumaon  brachte 
£.  Boeck  heim  1^).  Der  Reisebericht  von  Couway  (GJb.  XVIII, 
5}90)  wurde  verkürzt  in  das  Französische  übertragend^),  der  Be- 
gleiter McOormick  gab  seine  Originalaufnahmen  mit  begleitendem 
Text  noch  besonders  heraus^,  ebenso  Bckenstein  eine  beson- 
dere Beschreibung^'').  Risley  bearbeitete  ein  „Gazetteer  of  Sik- 
him"^^);  kürzere  Beschreibungen  dieser  Landschaft  gaben  nach 
eigenen  Beobachtungen  Ch.  Jamben  189)  und  A.  W.  P a u  1  ^^O).  Der 
Versuch  einer  anglo-chinesischcn  Grenzregulierung  in  Sikkim  scheiterte 
an  den  Störungen  durch  die  Tibeter  ^^1).  Eine  Reiseschildernng  von 
Bailantine  über  das  sonst  unzugängliche  Nepal  ist  mit  Vorsicht 
aafeunehmen  Wichtige  Arbeiten  hat  K.  Diener  auf  Grund 

semer  Reise  im  Zentrsl-Himalaja  (GJb.  XVI,  374)  Teröffentlicbt. 

£ioe  allgemdiia  Beiiebeacbreibang  in  «Breeaider  Fassung,  mit  einer  Karten- 
skizze der  Route  in  1  ;  1  000000  und  schönen  Abbildun[,'en,  firschicn  in  ZDÖstAlpenV 
1895,  264 — 314.  ferner  zwei  geologische  Arbeiten,  in  deren  ersterer^^^)  er  be- 
tondera  die  Verwandtschaft  swischen  alpiner  und  hinalayiacher  Mnaehelkalk-Panna 
aadiweiat  (Karte  l  :  63360  \om  siidöstliciien  Teile  des  erforaehten  Qebietes);  die 
aweite  beschäftigt  sich  mit  dem  Bau  der  Sedimentärzone  zwischen  Milara-  und 
RitioPafs^^).   Schliefslich  drei  geographische  Aufsätze  ^°^),  die  sich  mit  dem  gogen- 


''ä)  Ymer  1892,  153—86.  —  173)  ^  Guide  to  Bombay.  Lond.  1896,  831  S. 
Scott.  GMag.  1897,  55.  —  "4)  öst.  Moii.  Orient  1896,  56-58.  —  "6)  Recd.  botan. 
Surr.  1896.  —  n»)  MisBions  cathol.  1896,  285—87.  296—98.  —  i^?)  Recd.  geol. 
Sarr.  1894,  68  f.;  PM  1895,  LB  616.  —  »8)  Gold,  Sport  a.  Coffee  Planting  in 
Mysore,  Wc<^tra.  1894,  480  8.  PM  189.-).  LB  513.  —  179)  Gl.  LXXI,  1897,  248.  — 
JJJ)  Jlmplnst.  Lond.  1895;  Seott.GMag.  1896,  366;  DHfG  XVII,  1895,  379.  — 
»")  Recd.  boten.  Siirv.  India  1895.  —  *»)  Lond.,  Low,  1898.  —  ^  VI,  1895, 
474.  —  181)  Himalaya-Album,  Baden-Baden.  PM  1896,  LB  734.  —  ^85)  Tour  Md 
1896,  481—528.  -  186)  An  Artist  in  the  Hiraalayas.  Lond.  1895,  306  8.,  100 
nioitr.  —  187)  The  Karakorums  a.  K-ashmir.  Lond.  (Fisher  Ünwin)  1896,  254  8.  — 

Calc.  1894,  392  8.,  Karten,  Tafeln.  —  ^  BSG  eomnero.  Bordeaux  1896, 
486-97.  -  190)  Rep.  anatr.  asiat.  Assoc.  Sydney  1896,  552-67.  —  i")  GJ  VI, 
18  9  6,  2  7  9.  —  102)  Ob  Indian  Frontier  or  NepaL  NYork,  192  S.  PM  1895, 
LB  518.  —  MB)  Denkachr.  AkWien,  Math.  KL  1896,  538—608.  PM  1896,  LB  175j 
MGQaWieal896,99f.;  AnnG  T,  BibL  175 ;  Bare  XXXIX,  S06t  —  IM)  VbGaolBA. 


uiLjiu^cü  üy  Google 


884    Dr.  E.  TlMfen,  Geogr.  Brfonchungen  in  Asien  (ohne  BvsiiMh-Asien). 

irärti^en  und  dem  früheren  Stande  der  Vergletscherung  im  Zentral-Himalaya  he- 
■chäftigen.  Hauptschlttsse  sind:  sttdlicbere  Lage  der  Wasserscheide  zur  söge» 
nannten  Eindt  mn  Nftl  nm  4,  in  Hnndte  um  18— 15  km;  drond:  rückläufig» 
Erosion  der  dortigen  Qnellflüsse;  dio  uotere  Grenze  der  Vergletecberung  lag  zur 
Eiszeit  in  Sikkim  und  Mittel-Himalaya  bei  2500 — 2600  ra,  am  oberen  Indus  bei 
2100  m;  bedeutend  vereist  war  der  Pir  Pandjal,  dag^en  wahrsckeiulich  die  Dbaa- 
lidar-Kette  nieht  «ehr  etnrk,  4ae  KMehnir-Tbäl  gtniebt 

BelBen  in  das  sobwierige  Gebiet  tod  Eula  (Quellgebiet  des  ISu) 
machten  Gore^^  und  Oppert^*^.  Enterer  gibt  eine  amftthr- 
Ucbe  BeecbreibuDg  des  Landes  nebat  gnter  Karte  und  stellt  die 

dortigen  YerbältniBse  denen  im  Kuram-Tbale  gegenüber. 

Bezüglich  des  grofsen  und  wertvollen  fiandhucbs  Uber  Kaschmir 
von  W.  R.  Lawrence^^)  verweisen  wir  auf  die  zum  Teil  aus- 
führlichen Besprechungen  ^99);  derselbe  Verfasser  gab  noch  einen 
kleineren  Aufsatz  über  Kaschmir 2<>0j^  einen  solchen  auch  L.  Grif- 
fin^^).  Eine  umfangreiche  und  interesRante  Schilderung  seiner 
Beise  im  Himalaja  dieses  Gebietes  brachte  S.  J.  Stone^),  Alpen- 
tonren in  der  Nanga^Parbat-Kette  beschrieb  J.  N.  Collie^). 

Für  die  Gescbichte  der  indiacben  QtnnzB  und  ihrer  EotwickelaDg 
bringt  die  Biographie  Sir  Rob.  San demana  von  Thornton^) 
wertvolles  Material  (mit  Karte  der  NW-Grenze  1:3810000). 

Über  den  Grenzvertrag  mit  Afghanistan  (QJb.  XVIII,  286)  und  die  daran  sich 
scbliefsende  Eotwickelung  au  der  NW-ürenze  sprach  Immanuel  in  Gl.  LXX, 
848 f.;  evteh  des  letcte  Stfiek  der  Orenie  gegen  AfgbuieUn  twisoken  Ckiibar>Palii 
und  Kunar  sollte  1887  festgelegt  Verden.  (Vgl.  nneh  Ol.  LXIX,  844,  nnd  OJ 
Yll,  546.) 

Die  Litteratur  über  Tschitral,  wo  eine  endgQlt^  Entacheidiiog 
noch  immer  aussteht,  ist  sehr  umfangreich. 

Von  den  zahlreichen  Karten  des  Kriegsschauplattes  von  1895  ist  die  gröfste 
nnd  klarate  die  von  StenfordMl)  in  1 :  68S600  mit  allen  lieber  beitimmten  H8hen- 
angaben  und  genügender  Bergschattierung.  Eine  nützliche  Übersicht  der  poli- 
tischen Ereignisse  gab  R  egelsp erger 206^.  Das  Buch  von  H.  C.  Thomson^"'') 
gibt  mehr  einzelne  Scenerien  aus  Land  und  Volk  ,  die  zum  Teil  recht  Wertfollse 
und  auch  Neues  bringen,  von  leider  ungenügenden  Karten  begleitet  F.  E.  Young- 
hußband,  der  die  Hauptkolonne  der  britischen  Expedition  von  Naushara  durch 
das  Thal  des  Swat  und  Thana  über  Dir  nach  Tschitral  begleitete,  schrieb  zu- 
isninen  mit  eeinem  Bmder,  der  mit  einer  enderen  4lolefnne  von  Qilgit  ntek  Ma- 
»tudsch  ging:,  „The  Relief  of  Chitral'*208),  ^orin  geographiieb  die  Photographien 
der  Landschaft  das  Interessanteste  sind;  der  wichtigere  Anfsatz  desselben  Verfassers: 
„Chitral,  Hnnaa  und  Hindnkttech"  ist  vor  der  Expedition  1896  rerfaist  wer* 
den*»)  und  eathllt  Notinen  Aber  die  eeaekiehte  der  Erforaehnng,  wertrolte  Schil- 

1895,  370—76.  —  »»ß)  PM  1895,  268  f.  DRfG  XVI,  1894,  145—50.  MGGsWian 
1886,  1^6.  —  IM)  Lights  a.  Shadotre  of  Hill  Life  in  the  Afghan  a.  Binde 

Highlands.  London  (Murray)  1895,  269  S.  Karten,  viele  Illustr.  PM  1896, 
LB  113.  —  197)  Gl.  LXXI,  1897,  1-8.  23—29.  —  The  Valley  of  Kashmir. 
London  (Frowde)  1895,  518  S.,  3  Karten.  —  '»)  Besonders  PM  1896,  LB  4t 
(Diener);  Scott. GMag.  1895,  653  f.;  Gl.LXiX,  126-28  (boten.  Teil).  —  ^  JEa^t 
India  Assoc.  1896,  22—32;  Asiat,  qut.  Rev.  (3)  I.  127-  37.  —  201)  XIX.  Century 
XXXVllI,  1895,  931—46.  —  202)  In  a.  beyond  the  Himalayas.  Lond.  1896,  330  8. 
Illustr.  V.  Whymper.  —  ««)  Alpine  J.  1896,  17—88.  —  »*)  Colone!  Sir  Robert  8. 
Lond.  (Murray)  1895,  392  S.;  auch  Asiat,  qut.  Rev.  1895,  131—47.  —  2^6)  Lond., 
SUnford;  vgl.  auch  PM  1895,  LB  509.  —  206)  KevG  1895,  450—52.  —  ^)  1'^« 
Chitna  Campaign.  Lond.  1895,  312  8.  PM  J896,  LB  114.  —  Lond.(Mac- 
aülan)  1896,  184  8.  PM  1896,  LB  114.  —  «»)  QJ  V,  1886,  408-86;  AnnO  Y, 


uiyiii^Cü  by  GoO 


Himtlajft.  Hinterindian.  886 

derungen  von  Land  und  Volk  nnä  aafBerdeni  eine  verbesserte  Karte  in  l:l.'  Mill. 
Vgl.  auch  das  auf  S.  372  Anm.  15)  erwähnte  Werk.  Über  die  Zukunft  von 
Chitral  und  die  Folgen  der  Expedition  bandelt  L.  Griffin^^O)  xind  besonders 
Leitncr2ii).  —  d\q  ethnologischen  Ergebnisse  seiner  Forschungen  in  Kafiristan 
(GJb.  XVIU,  292)  hat  G.  S.  Robertson  in  einem  grofseren  Wcrke2i2)  nieder- 
gelegt —  Die  Schilderung  der  Zbob-£zpeditioD  1890  durch  C.  McFall^ia)  hat 
InmsBval  tvtfBbrlieh  besprooheo'^^*). 

Ctylon.    Kern^^^)  lenkt  die  Aufmerksamkeit  auf  zwei  Kriegs« 

zUge  yoD  lodonerien  gegen  Ceylon  im  XHI.  Jahrb.    Über  die 

gegenwärtigen  Verhältnisse  der  Insel  naoh  der  neuesten  Statistik 

geben  swei  kurze  Aufsätxe  Auskunft:  von  Mewius^^*)  und  im 

Ceylon  Observer  1896  (30  S.);  die  Folgon  des  britischen  Regiments 

bshandeln  Th.  Berwiok^^^)  und  L.  B.  Cläre n ce^^^),  letzterer 

TOm  Oesichtspunkte  der  Entwickelung  in  den  letzten  100  Jahren. 

Die  lleiscschildening  Ton  G.  Radde^iöj  ist  eine  Übersetzung  aus  dem  grofsen 
Keiscwerk  der  Grofsfürsten  Alexander  und  Sergei  Michailowitech  1892/93.  Über 
archäologiiebe  Foisehnngen  Tgl.  JRAeiatBOfylfliiBvwMA  1896  B.  1898;  ein  bsgL 
Werk  Ton  H.  "NV.  Cave^M)  interessiert  auch  den  Geographen  durch  nine  prtichr 
tigeo,  mit  Tielem  Verständnis  fttr  die  Landschaft  aafgenommenen  Illnttratioiiai. 

Hinterindien. 

Durch  den  englisch- französischen  Vertrag  Tom  15./I.  1896  ist 
die  Macbtverteilung  auf  der  Halbinsel  wesentlich  verändert  worden 
infolge  einer  sehr  bedeutenden  Gebietseinscbränkung  des  Königreichs 
Slam;  viele  Zeitschriften  gaben  darüber  ausführliche  Berichte,  zum 
Teil  mit  Karte  221). 

Im  eigentlichen  Besitze  von  Siara  verblieb  nur  das  Menam-Becken ;  die  Grense 
gegen  die  französischen  Besitzungen  ist  die  Wasserscheide  zwischen  Mraam  und 
Mekong,  ausgehend  westlich  von  Tschantabun  bis  Xieng-khong,  die  Grenze  gegen 
die  britischen  Besitzungen  die  Wasserscheide  zwischen  Menam  und  Saluen.  Den 
Mekong  berllbrt  Slam  nur  Boeh  iwieeheo  Xieng-khong  und  Xieng-aen;  von  Xieng* 
sen  bis  Xieng-kheng  ist  dieser  Flnfs  in  den  Schan-Staatcn  Grenze  z^visrhen  eng- 
lischer und  französischer  Interessensphäre.  Das  von  den  Briten  1895  besetste 
Uongsin  am  linken  Mekongufer  kommt  an  Frankreich;  den  bisher  siameaischeii 
Besit«  in  Htkkks  erbilt  Bogland. 

Nach  Beendigung  des  japanisch -ohinesisehen  Krieges  betreiben 
Eoglünder  und  Franzosen  das  Eindringen  nach  China  (Yünnan)  von 
ihren  hinderindisohen  Besitzungen  ans  mit  besonderem  Eifer. 

Bibl.  H8:  auch  JSArts  1895,  487— 97.  —  21O)  XIX.  Century  XXXVll,  981—90.— 
^}  Asiat,  qut.  Rev.  189ö,  288—311  etc.;  auch  in  Bachform:  Dardistan  in  1895, 
Lond.  1895.  PM  1896.  LB  108.  ^^^)  The  Xafin  of  tbe  Hindnkaab,  Lond. 
189C.  Acaderoy  Ld  Nr.  1286,  579  f.  Gl.  LXXl,  1897,  81  f  ;  Öst.  Monatsschr. 
Orient  1896,  129—32.  —  2i3)  With  the  Zhob  Field  Force  1890  Lond.  1895, 
«82  8.  —  2U)  189G,  LB  113.  —  ^)  BijdrTaalkd.  Ned.-Indie  1896,  240—45.  — 
21^)  GZ  1896,  47  f.  —  217)  Aiiat.  qnt  Rot.  1896,  103—8.  —  J  KColoniallnat. 
189G.  436—71.  —  219)  ßing  Woche  in  Ceylon.  DRfG  XVIII,  1896,  145  —  59  etc.  — 
The  ruined  Cities  of  Ceylon.  London  1897,  126  S.  —  PM  1896,  91  f. 
(Sttpan),  mit  Karte;  61  LXVllI,  1895,  180  und  LXIX,  189«,  85.  198  (Seidel); 
ÖJVIl,  1806,  297—99  (Kärtchen);  Scott.  GMag.  1896,  147—40  (Kärtchen); 
AnnG  V,  1896/96,  348;  RevG  1895,  218  f.;  1896,  129—31;  Rev.  fran<;.  1896, 
124^98  etc.;  T.AardrGen.  1896,  165—67;  Blackwood  Mag.  CLIX,  1896,  461—70; 
Asiat.  ^At  B«T.  1898,  285—60;  aneh  fraai.  Bnutobncb  Tom  81.  Jtn.  1896. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


886     Dr.  E.  TiMÜiB,  Oeogr.  Erforschungen  in  Asien  (ohne  Russisch- Asien). 


P.  MaceyäM)  behandelt  die  alten  Verbindungswege  zwischen  HinteriniUn 
und  China  und  die  neuen  Projekte  an  der  Hand  anschaulicher  Karten.  H. 
Brtsitr^)  bespricht  besonders  die  Chancen  des  Eindringens  von  Tonkin  oach 
Si'tiehimi. 

Wertvolle  Hittellongen  über  hinterindisohe  Völker  (Moi,  Bunong, 
Stieng  &o.)  gab  0.  W.  RosBet«*)  nach  vierjähriger  Ex])editioii. 
J.  Mc  Gregor^  ,  beschrieb  eine  Reise  durch  Siam.  Kambodscha 
und  Cochin  in  anziehender,  für  weitere  Kreiae  berechneter  Sprache 
mit  guten  Bildern  und  Karte. 

Barma.  Über  die  Karte  von  Indochina  des  India  Officß  (GJb. 
XVin,  293)  erschien  noch  ein  beachtenswertes  Referat  in  PM^). 
Die  von  indischen  Offizieren  gegebenen  Berichte  über  Expeditionen 
in  verschiedenen  Teilen  des  Landes  (sämtlich  mit  Karten,  in  Ran- 
guü  erschienen)  hat  Ref.  nicht  gesehen  227).  Carey  und  Tuck 
haben  eine  Monographie  der  Chiu- Hills  begonnen  228). 

Unter  allgvmeiiiereai  AblmdlongeD  betrifft  L.  Yoseioni  „BirmaBie'^^s»)  be- 
sonders die  Handelsverhaltnisse;  in  derselben  Beriehnng  ist  der  Konsularbericht 
von  Charmanne  wichtigSSO);  Yt.  Noetling  gibt  einen  allgemeinen  Überblick 
fiber  Land  und  Leute  mit  geschichtlicher  Einleitung  23i).  Eine  neue  Ausgabe  er- 
•ehiea  von  Sh.  Yoes  grofoem  Buche  „The  Bnrman BrwShnenswert  ist 
das  von  Jonker  ^'elieferte  birmanisch  -  holländische  Wörterbuch  233).  über  die 
Beiseu  von  Leon,  i  ea  (tiJb.  XIV,  349)  gab  B.  Cosimo  eine  längere  Abhand- 
InngSM),  der  gute  Übersichten  fiber  die  Geographie  und  die  Entdeokungsgescbieht» 
Barnias  vorangeben.  Miss  Gascoigae  hat  eine  Reise  durch  Btmia  gemacht  und 
eine  begeisterte,  für  den  Geo^^raphen  wenig  bietende  Schilderung  von  Land  und 
Volk  geschrieben  235).  —  ^jue  Abhandlung  von  I^oetling  über  die  tertiären  Ab- 
lagerungen von  Burma ^)  ist  von  einer  geologiaeben  Kartenekisse  des  Landes  ia 
etwa  1:6144000  begleitet.  Derselbe  behandelte  die  Geol  ogie  von  Wuntho  in 
Kat8chin237)  Karte.  Die  Möglichkeit  einer  Eisenbahnverbindung  zwischen 
Asaam  vni  Barma  (GJb.  XVILI,  294)  sollte  von  jeder  Seite  durch  eine  £zpeditieB 
untersucht  ^verden;  Ergebnisse  stehen  noch  ausäßß).  Eine  wertvolle  Abhandlung 
ttber  das  Schan-Üebiet  (Karte  1  :  2iMill )  nach  Geographie,  Hydrographie,  &limB| 
Bodea  ftc.  gab.  E.  G.  Woodthorpo  in  GJ  239). 

Sütm.  Pournereau  (GJb.  XVIII,  294)  veröffentlicht  in  einem 
Anftatze  „Le  Siam  ancien''^)  eine  Anzahl  alter  Karten  vom 
XVI.  Jahrb.  au  in  FacBtmile,  die  fdr  die  Aufhellung  der  OeBcbichie 
der  Geographie  von  Siam  und  von  Ostasien  Überhaupt  von  gjn^nm 
Werte  sind.   Ein  gutes  geographisches  Lehrbuch,  lür  siamesiBohe 

*22)  BSG  commerc.  Paris  1895,  1010—34;  BSG  Est  1896,  1—28.  —  S«)  USö 
comraerc.  Paris  1896,  808—18.  —  ««)  KGGbWien  1896,  113—89.  —  »)  Throagh 
the  ßuflfer  State.  London  1896,  290  S  PM  1897,  LB  43.  Scott.  GMag.  1896, 
332.  —  336)  1896,  LB  42.  —  227)  ßigby  (1894/95)  und  Miquoid  in  den  nördl. 
Behan-Staaten,  Tvraer  (1895/96)  in  den  Chin  Hills  und  in  Katschin;  Htrrey, 
Carey  und  Tuck  in  den  Chin  Hills  (1894/95).  —  2»)  Rangoon  1896.  1.  Teil  236  S., 
Hlustr.  —  229)  Paris  (Challamel)  1895,  30  S.  AnnG  V,  Bibl.  171.  —  230)  Recueil 
«onsuL  Belgique  1896;  Mouvem.  ö  1896,  580—82.  604—6  (Kartenekiaze).  — 
^1)  GGsMünohen,  Vortrag  1888;  YhGsB  1897,  98—95.  —  tSS)  Und.  (IfeMiUm} 
1896.  603  8.  Scott. GMag.  18  9  6  ,  3  7  7.  —  233)  vh.  Batav.  QKnnatWetensch.  1893, 
134  3.  —  384)  MeraSGltaL  1896,  241—85;  RivGItal.  1897,  176.  —  2»)  Lond. 
1896,  318  8.  Scott. GMag.  1897,  103.  —  236)  RecdGeolSurv.  1895,  69-87.  — 
^  Ebenda  1894,  115—24.  PM  1895,  LB  508.  —  238)  Qj  yn,  i896,  202.  — 
339)  VII,  1896,  577—602;  Aufsätze  desselben  Verf.  auch:  JSArts  189G,  197—210; 
J.  Mthrop.  Inst.  1896.  —  3«)  AnnMusee  Guimet  1896,  321  S.,  84  Taf.  üJ  VlU, 
1896,  174;  JüinQ  V,  Bibl.  7;  Bw&  1896,  77  f. 


Hinterindien.  ^^"^ 


«chulen  berechnet,  lieferte  Mm  Grindrod»*);  whr  braujbar  ist 
auch  die  für  denselben  «weck  bestimmte  Karte««)  ▼on  Heran t 
in  1  •  3MiU.  Vieles  geograpbiaoh  Wertvolle  brachte  die  Keise  Yon 
H  Warrington  Smyth  in  den  SW- Provinzen 2*8). 

'  Die  Reise  rinir  Ton  Bangkok  nach  Tavoi,  durch  Tenasfierira  nach  Mergui  (also 
vielfach  an  «^^chem  Gebiet)  zur  Ostküate  der  »alayiscbeu  Halbmsel.  Karten 
abd  gegeben  von  den  Hauptetrafsen  toü  8iim  «wh  Twoi  (1 : 1  Mill.)  und  von 
-ffimkd^-Mtlaisieii  mit  Hwdeltwegen  (1 :  6Mm.);  bewnden  berücksichtigt  sind 
«.d  die  Zinnprod.ktio.  an  der  WestklUU.  -  AndereJUij^: 
Ton  denen  ku«d  Beriehte  erschienen,  wurden  gemacht  von  J.  8.  IfitCK  }. 
rn^kok-TMhSubm^Batt»«  aufwärts  bis  Paklai-Menam  ab- 

Ä  Li  Ä"  te  iri:3Mill.;  V.  de  Bar t  b616  m y2«) :  denselben  Weg 
TurMe^^,  h?nauf  bis  Bassac  -  nach  Attopen  -  hiuab  nach  Sa>gau  In  popu- 
iLm  Tone  gehalten  eind  die  Schilderungen  von  Ibs.  ünsworth««).  H.  Sei- 
4el»')  0.  Ehler«»»);  die  letiten  beiden  4b«r  Bangkok. 

Die  BnglÄnder  betreiben  den  Bau  von  Eisenbahnen :  eine  Menam- 
Bahn  nnd  besonder,  eine  Bahn  von  Ajndhja  "ach  Korat,  das  freilich 
in  der  fransiSsisohen  Interessensphäre  liegt;  vgl.  H.  beiriei-  ). 
Ein  Bericht  über  den  Teakhandel  enthält  eine  Karte  der  Teakwalder 
in  Siam250). 

MaMJca.  Der  Schlufs  einer  Reise  von  J.  G.  Koenig  von 
Indien  nach  Siam  and  Malakka,  die  besonders  botanische  Zwecke 
hatte,  wird  nach  dem  von  1779  stammenden  ^^^^«^"P*,  ^3?.«^ 
licht  ^1)  Für  die  Geschichte  Malakkas  und  seiner  Unterwerfung 
unter  britische  Oberhoheit  sind  die  AuflÄtse  von  W.  A.  Pioke- 
,ing252)  beachtenswert.  Sherborn  gab  eine  .B»«!.««;^?^^^^^^ 
IWaya«  von  Juni  1892  bis  Juli  1893«»),  auch  den  nördliche  Siam, 
PhiUppinen,  einen  Teil  der  Sunda-Inseln  Andamanen  ""J  ^ikobaren 
«m&flsend.  Viel  Neues  brachte  eine  Reise  von  ü.  CUfford  in 
Kelantan  und  Tringanu^ö*).  „„„».nj«-* 

Besonders  eingehend  ist  das  bisher  ^^^^^^'-'^.'^l^l^^^^^^^^ 
«ach  physischen  Bedingungen,  Handel,  Landeeprodu^n,  Verwaltung  &c  b^ 
joaden  berackdchtlgt  iet  die  Hydrographie  dee  Gebiete.    Die  Karte  l .  louuu« 
•eathSLt  keine  Edhenangaben. 

Auch  die  „Malayischen  Skizzen"  von  F.  A  ^y^^^^^Z^ 
«nd  wegen  der  lebendigen  S'^^iWerung  yon  Land  und  Volk  ^ 
sonders  Perak)  wertvoll.    Einen  kurzen  tjberbhck  über  ^le  Binge- 
bornen  -  Stämme    Malakkas   gibt    nach  ^V^^«*.'' 
d'E8tiey256).    Ob  die  vom  König  von  Siam  konsessionierte  «uer- 

^)  Siam  a.  her  Neighbours.  Bangkok  1895.  -  »«)  Note,  ^t^  '^^^^^t^'' 
Opper  Mekong.  Lond.  (Murray)  1895  109  V.^^vill  'sOG  429-^5'  Scott! 
AnnQ  V,  Bild.  1T4;  PU  1895.  LB  733.  -  2«)  GJ  Vlli,  ib^t^,  *  ^ 
GM«K.  1897,  38-40.  -  «6)  CR  1895,  131.  ääöj.  -  M  An  «»I^^^^^q^ 
Sia«:  J.MancheeterQS  XI.  1895/96,  141— -  „/tyV^05  —  aß»)' Foreign 
«8-81.  -  «B)  Aüe  allen  Waltt.  18M/96.  -  ^'^l'  ?5   -  JAsia?S 

Office  Mise,  Nr.  357,  1895;  IndGids  XVII,  1895,  ^^^^^^^^  .^J  Sn^' 
,  Straits  Br.  1894,  57-133;  ebenda  auch  noch  kur.e  "p^J^g, 
'    Brechungen  in  Malakka  geo'gr.  -t/-on''%~329-?9  -  ^llsials  sS 

Scott.  GMag.  1897,  50.  —  ^)  BevG  1895,  110—15. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


388     Dr.  £.  Tiesfen,  Geogr.  ErforscliuDgen  in  Asien  (ohne  Hussiach-ABieo). 


bahn  Kedah — Singora  susiaDdekominen  wird,  ist  duioh  die  ge- 
änderte politisohe  Lage  in  Frage  geetelUS  Den  Handel  der  6iraita 
SettlementB  behandelt  ein  ,,Statietioal  Abstract'' ^^). 

Frmmtuekf  Brnkmngm.    Der  Artthere  Generalgouvemenr  m 

Französisch •  Indocbina  J.  L.  deLanessan  hat  ein  Werk  ttber 
die  dortige  Kolonisation  durch  Frankreich  verfafet**). 

Dasselbe  behandelt  besonders  die  Geschichte  der  Kolonien  seit  1891,  ferner 
die  HandelsbeziebuDgea  und  Bedeutung  der  Landesprodakte  (Schätsnog  der  An> 
banflleho  Tcnehiedenw  Nutspflansen).  Die  Strte  ist  VBgmIlgeiid.  —  Ein  fiaek 
,,SitlMtioD  de  rindochino  franqaise  au  Commoncement  de  1894  "259)  ist  nadi  dem 
ntlBbrUehen  Referat  in  AnnQ  durch  gute  statistische  Tabellen  and  ethnographisch» 
BteviDis  Biisgeseiclinet;  am  besten  ist  Tonkin  behandelt. 

Das  grofse  Werk  der  Mission  Pavie  hat  1895  zu  erBoheiDea 
begonnen  ^^),  hat  Ref.  jedoch  noch  nicht  yorgelegen. 

Der  erste  Band  enthalt  Archäologie  und  Geschichte,  der  zweite  Lingoialik 

und  Litteratur.  Besfiglicb  der  ethnologischen  Besaitete  siebe  anoh  L' Anthropo- 
logie 26i). 

Die  „Geologie  de  Undochine"  von  A.  Petiton262)  entbälfc 
nur  die  Geologie  von  Cochinchina  und  den  Provinzen  Pursat  (Kam* 
bodja)  und  Battamt>ang  (Siam)  anliMr  einem  Tageboeh  und  petra- 
graphischen  Studien. 

Der  Atlas  in  Fol.  enthält  eine  geologische  Karte  in  1:1  500000  (nur  die  ge- 
nannten Gebiete  sind  geologisch  koloriert) ,  ein  genaues  Itinerar  in  1 : 8500iH)f 
einen  Plan  der  zu  Cochin  gehörigen  Inselgruppe  Pulo  -  Condor  in  1 : 1  Mfll.  xaä 
einen  der  Insel  Phu-Qnoi  im  Golf  von  Sian  1 : 800000,  Profite  der  leteteren  uA 
Abbildungen  Ton  OeBteinadttanaebliffon. 

Grofse  Anstrengungen  sind  in  den  letzten  Jahren  gemacht  wor- 
den, um  die  Scbiffbarkeit  des  oberen  Mekong  zu  untersuchea  (GJb. 


Es  ist  1896  dem  Leutn.  G.  Simon  thatsächlich  gelungen,  mit  einem  Et- 
nonenboot  bis  Luang  -  Prabang  vorzudringen  und  sogar  darüber  hinaus  die  unbe- 
kannte Strecke  bis  Tangho  (iO-J"  N.  Br.)  zu  befahren 263); "Karte  in  CR  in  1:625000 
mit  Nebenkürtchen  der  Gegend  von  Khone.  Eine  praktische  Bedeutung  für  den 
Yerkehr  bat  dieser  Erfolg  inr  Zeit  niebt,  de  der  Plnfs  von  Khone  anfwärts  nnr 
zu  beschränkten  Zeiten  des  Jahres  und  auch  dann  nur  mit  Gefahr  schiffbar  iatj 
doch  wäre  ein  politischer  Nutsen  möglich.  Zahlreiche  Notizen  Uber  diesen  Gegen- 
etiad  in  den  Zeitschriften  s^). 

Durch  die  Ausdehnung  des  französischen  EinflusBes  fiber  das 
östliche  Siam  veranlaist,  haben  mehrere  Expeditionen  die  natür- 
lichen Verbindungsvege  von  Aesam  in  das  Hekongbecken  unter» 
sucht. 

E,  Mercie  ging  mit  einem  zerlegbaren  Bnnte  von  der  Küste  äus  nach  Tsehe- 
pone ,  fuhr  den  Bang  -  hieng  hinab ,  seheiterte  aber  kurz  vor  Kemmarat  in  dsa 

2ö7)  Nr.  32,  1895.  —  "^'^  La  Colonisation  fr.  en  Indo-Chine.  Paris  (Alcan) 
1895,  360  S.  PM  1896,  LB  505;  Scott.  GMag.  1896,  433;  AnnG  V,  Bibl.  172j 
RevO  XXXVI,  1895,  279-85.  —  »•)  Hanoi  1894,  298  8.  AnnG  IV,  888—86.  — 

^)  Mission  A.  Pavie.    L'Exploration  gent^rale  de  l'Indochine.    Paris  (Leroui) 
1895,  40.  —  261)  VII,  1896,  556—62.  —  '^*''^)  Paris  1895,  353  8.,  AtUs  FoL  mit 
8  Tat   AnnG  V,  Bibl.  173.  —  «M)  BSÜ  coinmerc.  Paris  1895,  70  ftc.;  1896,    ^  , 
425-43  (Karte);  CR  189G,  141  f.  202—24  (Karto);  GJ  IX.  1897,  88  f.;  Scott.  | 
GMag.  1896,  424  f.  —  264)  AnnG  1894'95,  1895/96  Chronique;  1896/97,  250f.;  ; 
A  travers  Mde  1895,  433—36:  GJ  VII,  1896,  200 f.;  Gl.  LXXl,  1897,  296; 
HottTem.G  1896,  586. 


XVIII,  298). 


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üinteriadien.  389 

fltroniduidlABM);  ein«n  eingebenden  Berieht  mit  Karte  des  Tsoliepmieliifii  in 

1:660000  gab  de  Malplai ve^*«).  D6bay  fand  einen  leicbten  Übergang  von 
Tevrane  über  die  annamitische  £ette  zum  S^-kong;  genaues  Itioerar,  Karte 
l:S0000Oi*7);  über  die  Expedition  Bonin  189S  (QJb.  XYIII,  297)  erMhien  dtr 
Biriebt^),  wdeher  sehr  eorgfUtige  KtrtentufliahBen  mm  dem  Gebiete  des  8e- 

koDg  entbält. 

Eia  im  ersten  Bande  erscbienenes  grofttartiges  Werk  von  Aymonier  über 
aeine  Befsm  1888^88  hat  Bef.  noch  nielit  geaeben^M).   Connillon,  Mitglied 

der  Mission  Pavie ,  schildert  die  Geologie  von  Luang  -  Prabang  mit  Skizze  in 
1  :  6ÜÜ00270),  Klima  von  Laos  eise  kurze  Notiz  in  Eev.  «oient.  1896, 

<4)  VI,  766;  ttber  das  Klima  toh  Annam  und  Tongking  sprach' Ha nn*^). 

Bezüglich  einer  zweitea  Missiou  Pavie,  deren  Endzweck  die 
FeitsteUung  des  „  PaffentiatoB"  zwisoben  eogltioheii  und  franiBuwlieii 
Bentzangen  im  Scban  ■  Gebiet  (Hauptort  Xieog-kheng)  war  und  die 
auf  dem  Hinwege  im  Menam-  und  Melcong-Gebiete  Üntersucbungen 
machte^),  warten  wir  auf  eingehenderen  Bericht. 

Cochinehina.  H.  Seidel  bespricht  den  Handel  von  Saigon,  Cbolon, 
und  Pnom-penh^^^.    Über  die  gesamte  Entwiokelang  der  Kolonie 

erschien  ein  umfangreicher  Bericht  an  den  Conseil  colonial 274)^  wah- 
rend einige  Aufsätze  von  d'Enjoy275)  besonders  die  Fortschritte 
in  der  Bodenverwertungf  behandeln.  Derselbe  bespricht  die  Aus- 
sichten einer  Eisenbahn  von  Saigon  den  Mekong  aufwärts  nach 
Bassak  oder  gar  bis  Lakhou  im  Laos 276).  E.  Denancy  gibt  in 
einem  Ref.  unzugänglichen  Werke 277)  aufser  einer  Übersicht  über 
die  Oeeebichte  des  Volkes  Kbmer  allgemeine  Betraohtangen  ttber 
Handel  und  Verkehr  der  Kolonie.  A.  Tiiaandier  Teröffentlicht^?^ 
seine  Forschungen  ttber  die  Kbmer -Ruinen  mit  einer  Karte  seiner 
Beise  in  Cambocya  und  mit  geradezu  begeisternden  Illustrationen. 

Arnum.  Fttr  die  Geschichte  der  Geographie  ist  die  Veröflfent- 
lichuog  eines  annamitischen  Portnlans  aus  dem  XV.  Jahrh.  durdi 
Du  montier  von  groisem  Werte^. 

Besonders  interessant  ist  die  Feststellung  eingetretener  K&st6BTertnderangea 

in  den  letzten  300  Jabren  durch  Flufssedimente. 

Der  Erfolg  der  KafPoe- Pflanzungen  in  Anuam  ist  nach  C.  Paris^^) 
vorläufig  noch  uagewiis. 


286)  BSG  commerc.  Paris  1895,  625.  954—58;  CR  1895,  296—302;  Bev.  fr. 

1895,  715-19;  Nouv.  Rev.  1896;  A  travers  Mde  1896,  209—1«;   Gl.  LXIX, 

1896,  51  f.  —  266)  BSG  commerc.  1896,  263-81.  —  267)  CR  1895,  207—9. 
297  f  ;  VhQsE  1895,  574;  Gl.  LXVllI,  163.  BSGComm.  1895,  152  &c.  — 
*®)  BSGParis  1896,  99—126;  AnnG  V,  251.  —  269)  Voyage  dans  le  Laos.  Ann. 
Mnaie  Quinet  1895,  841  8.  AnnG  V,  171.  Der  «rete  Baad  enthält  danaeh 
aufser  zahlreichen  Spezialkärtchcn  in  1  :  500000  Tcnig  Geographisches,  mehr  eine 
Beisebeschreibang  für  gröfseres  Publikum;  der  2.  Band  soll  das  itinerar  in  Siara 
«Pwlell  behandebi.  —  a?«)  CRAcadSciences  CXXIII,  1896, 1380—83.  —  »»)Met.Z 
1895,  462  f.  —  272)  BSGComm.  Paris  1895,  357.  737;  RevG  1895,  365—67. 
452-54;  Politique  colon.  1895.  —  273)  Qi.  LXIX,  1896,  355—58.  —  274)  Cochin- 
cbine  francj.  Saigon  1895,  372  S.   AnnG  V,  Bibl.  171.  —  275)  RevG  1896,  1897.— 

BSQParia  1896,  398—98;  Karte  1 : 18  Hill.  —  La  Girilisation  en  ExtrSnoa- 
Orient;  le  Carabodge.  Vgl.  BGhistor.  1896,  104.  —  278)  Cambodje— Java.  Ruines 
i^hmirea  et  javan.,  1893/94.  Paris  1896.  —  279)  BG  bist,  et  de8cr.l896,  141—204, 
84  Tat  —  880)  Le  Cafe  de  l'Auuam.  Tourane  1895,  95  8.   AnnÖ  V,  BibL  178. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


390     Dr.  £.  Tiesfen,  Geogr.  Erfonchaogeu  ia  Asien  (ohoe  Rassisch- Asien). 

Tong-hiHg*   In  einem  unwtandliehen  "BAnmi  hSA  J.  Bapais^^) 

die  Ereignisse  zusarameD,  die  e«  Z.  sur  Annexion  des  Gebietes  dnnli 

Frankreich  geführt  haben.   Tiele  praktische  Winke  für  den  Aufent- 
halt (besonders  für  den  militärischen  Dienst)  in  der  Kolonie  gibt- 
H.  Gallais'^^).    In  den  Vordergrund  tritt  jetst  dos  Interesse  der 

Beziehungen  Tong-kings  zu  China. 

Der  Rote  Flufs  dürfte  wegen  der  Stromschnellen  als  zuverlässiger  Verkehrs- 
weg kaum  in  Betracht  komnen,  obgl^eh  Bteaiide>B^  von  •einer  Schiffbarkelt 

eine  günstigere  Mcinving  äufscrt.  Von  um  so  grofserem  Interesse  ist  daher  der 
Bau  einer  Eisenbahn  nach  Langson,  die  event.  nach  China  hinein  bis  zum  Becken 
des  Si-kiang  yerlangert  werden  soll^}.  Die  beste  Route  nach  YUnnan  sn  finden, 
ist  der  Zweck  eiucr  Espodition  Madralle^),  von  der  Ergebnisse  noch  aas- 
stehen.  Über  die  Regulierung^  der  Grenzo  gegen  China  vgl.  AnnG.286),  femer  die- 
Publikation  von  V.  F  am  in  ^7),  die  sich  besonders  mit  der  eingeborenen  fievölke» 
xmif  Ton  Tonking  und  den  Verhittniseen  der  ehineeiiehen  OrensproTin«  Kwugai 
befafst. 

Über  die  Lage  der  Landwirtschaft  gibt  ein  (Ref.  unzugänglicher)  Bericht  Ton 
P.  T  h  o  m  d  an  den  Generalgonverneur  Ausknnft^.  Berichte  über  den  Volksstamm 
der  Moi  geben  P.  d'Bnjoy^e»)  und  Üelingette^M),  über  den  der  Tschatnpe- 

G.  K.  Nieman29i)  und  Zaborowski^M)^  übor  die  drei  Stämme  der  Ikafl,i 
Nongs  und  Mäns  A.  Billet^^)  (Vokabularium  der  Thai-Sprache). 

Indomsien. 

Niederländischer  Besitz.  Das  „  Nederlandsch  Koloniaal  Centraal' 
blad"  (GJb.  XVIII,  298)  ist  bereits  wieder  eingegangen.  Als  Fort- 
setzung der  bis  1B65  reichenden  Bibliographie  von  Hooykaaa  ver- 
öffentlicht A. Hartmann  ein  gro&es  „ Repertorium  op  de Litteratainr 
betr.  de  nedld.  Kolonieen"  (1866—93)294).  £«ine  kttnere  Übeisidit 
Aber  die  geographischen  Fortechritte  fttr  1894/95  gab  C.  H.  Eaal^r 
eine  Litteraturfibersicht  für  September  1894  bis  September  189& 

H.  Zond  ervan der  in  kurzen,  aber  sehr  sorgfältigen  Angabea 
auch  viele  hier  nicht  erwähnbare  Spezialarbeiten  citiert.  Eine  grofe» 
artig  angelegte  Encyclopädie  van  Nederl.-Indie*',  von  P.  A.  van  d. 
Lith  und  A.  .1.  Spaan'-^S^j  herausgegeben,  hat  1895  in  Lieferungen 
zu  erscbeinen  begonnen. 

^  Sie  eoU  mSglichet  alle«  über  das  Gebiet  Bekannte  sammeln;  die  etsadll» 
Artikel  werden ,  soweit  thunlich,  von  Spezialisten  bearbeitet  werden.  XJnUr  den 
Bebrenten  vgl.  besonders  Timmermann  in  T.  AardrQen. 


>n)  Paris,  ObaUamel,  tSM,   BevG  1896,  176—91.  —  ^  Vodemecum  de 

l'Officier  au  Tonkin.  Paris  (Challamel)  1895,  250  S.  ÄnnG  V,  Eibl.  172.  —  ^)  Rev. 
marit.  et  coL  1895,  61—81;  AnnQ  V,  Bibl.  171.  —  284)  ReyG  1895,  277-79;. 
andh  RevO  intern.  1895, 93—98.  —  «6)  CR  1896,  6.  76—79  &c.  —  ^)  V,  1895/96, 
i51f.  —  287)  Au  Tonkin  et  sur  la  Frontiere  du  Kwang-si.  Paris  1895,  373  S. 
AnnQ  V,  Bibl.  172.  PM  1896,  LB  42.  —  288)  Rapp.  sur  la  Situation  de  l'Agric 
au  TonkiQ.  Hanoi  1895.  —  ^)  BSGParis  189Ö,  267 — 76;  Rev.  scient.  (4)  IV, 
1895,  715—1«.  —  aw)  Pari»,  Kttgebnattn,  1895.  —  «)  Bijdr.Tealkd.  Ncd.-Iid. 
1895,  329 — 46.  Beziehungen  der  hinterind.  zu  den  indonesischen  Völkern.  — 
*»)  EeT.scient.  1895.  Scott.  GMag.  1895,  419  f.  293)  2  Ans  dans  le  flaut-Tonkin. 
B.  seien!  Pranee  et  Belg.  1896,  Karte;  L'Anthropologie  VII,  600—2.  —  »'))  Hsig 
(Nijhoff)  1895,  454  S.  Pitt  1896,  LB  21;  AnnQ  V,  Bibl.  180.  —  ^)  T.  Aardr. 
Gen.  1896,  129-46.  —  2fl6)  qi  lxix,  189C,  48—50.  —  297)  Leiden  (Brül)  1895.  — 
T.AirdrGen.l895,  449—54;  1896,  85  f.  480  f.  IndGids  1895,  331  ff.  QLLXV1I^ 
1895,  248;  LXIX,  48. 


Indonesien. 


391 


IiiDeii  vonligUch  mit  Karten,  Plinen  md  AbbildQngen  ausge- 
Btotteten  Reiseführer  gaben  im  Auftrage  der  Kgl.  Paket&hrtgeseU- 
Nhaft  ran  Bemmelen  und  G.  B.  Hooyer^  heraus. 

Er  enthält  hinsichtlich  der  besnchteren  Gegendm  ein«  Pfllle  Ton  Ifatsrial  und 
kimi  tDch  dem  Geographen  gute  Dienste  leisten. 

Zondervan  stellt  die  Forschungareisen  in  NI  für  1884 — 94 
zueamraen'^^^).  Über  die  grofse ,  besonders  zu  zoologischen  Studien 
gemachte  Reise  Kükentbals  (ÖJb.  XVIII,  300)  ist  das  zusarameD* 
faasende  Werk  erschienen  300). 

Duselbe  i«t  auch  für  den  Geographen  von  grorsem  Wert,  da  es  in  Torsttg- 
Kflher,  eindmeksToller  Darstellung  nicht  nur  Beobachtungen  über  Tier-  und  Pflan- 
lanwelt,  sondern  viele  Mitteilungen  über  Landschaft,  Boden,  goologischen  Charakter, 
Yelkitypen,  femer  kleine  Spezialaafoahmen  wenig  bekannter  Gebiete  enthält. 
Unter  den  Ktrten  eind  eine  Skisse  der  Meerestiefen  im  Mslay.  Arehipel  in  aielMn 
Stufen  von  100—5000  Faden  und  eine  Skizze  der  SO -Halbinsel  von  Halraahera 
zu  erwähnen,  ferner  die  Textkärtchen :  Galela-See  (Halmabcra),  Batjan  mit  um- 
liegenden Inseln,  Nord-Borneo  (Baram).  Die  Abbildungen,  landschaftlichen  und 
ethnologisehen  Chsnkters,  sind  TortreffUdi,  reieh  ansgeettttet  die  ethnologisehea 
Tsfeln. 

Eine  kurze  Erwähnung  verdient  auch  an  dieser  Stelle  das  endlich 
herausgegebene  Tagebuch  von  Jos.  Banks^*)  auf  Cooks  erster 
Weltreise,  die  auch  Indonesien  berührte.  Über  die  Identifikation 
des  Namens  Dondiin  -  Archipel  bei  Odorico  de  Pordenone  hat  eine 
Polemik  zwischen  du  Caillaud  und  A.  Gumma ^02)  keine  Eini- 
gung hinsichtlich  der  Ausdehnung  erzielt.  Die  Entwickelung  der 
Kartographie  in  NI  behandelte  Zonderyan'^  so  gründlich  bis 
auf  1896,  dafr  Ref.  besagllch  dieser  VeröflEisntliohungen  nur  auf  ihn 
▼wweisen  kann.  Ober  die  neuerdings  thätiger  betriebene  Unter- 
suchung der  Meere  und  Küsten  des  Archipels  und  ihre  Aufgaben 
sprach  ausführlich  C.  M.  £an^);  van  den  Stok  setzte  seine  Ge- 
zeitenstudien fort^Oö). 

Oer  Flächeninhalt  der  Kolonien  ist  planimetriscb  neu  ausge- 
mcBaen  ^^). 

Das  Areal  der  Hauptinseln  wurde  ermittelt:  Bomeo  (nnr  niederllndiseher  Teil) 
552341,2,  Sumatra  455627,5,  Celebes  189896,4,  Javs  181508,5  (simtlich  mit  lU- 
gehörigen  Inseln),  Molukken  95564,9  qkm. 

W  oeikof  besprach  den  Begenfall  im  Malay.  Archipel^"'!,  A. 
Wich  mann  die  Erdbewegungen^),  letztere  noch  ausführlicher 


Reisgids  voor  X.-I.  Batavia  1896,  200  S.;  auch  im  Englischen:  Lond. 
(Luzac)  1896.  T.ArdrGen.  1896,  299  f.i  PM  1897,  LB  43.  —  ^  DGBl.  1896, 
1^11.  —  «0)  Forsehnngsreise  in  den  Molnkken  &c.  Prankftirt  189«,  S81  8. 
PM  1897,  LB  45;  Gl.  LXX,  5G— 59;  GZ  1896,  476;  DGßl.  1896,  125—30; 
Äoiog.  Ctrbl.  XVI,  686—^)2.  674—78;  T.  AardrGon.  1896,  562  —  70;  IndÜida 
XVIII,  1262—66.  —  «Ol)  Heransg.  von  J.  D,  Uookir.  Lond.  (McMillan)  1896, 
466  S.  —  302)  CR  1896, 117  f.  172—76. 897.  —  «»)PM  1896,  187—92.  239-41.  — 
^)  T.ÄardrGen.  1895,  363—94;  ferner  1896,  87.  295—98.  403.  573.  AnnG  V, 
Bibl.  181.  —  305)  TinstIngen.;  vgL  T.ÄardrGen.  1896,  467;  PM  1894,  LB  192; 
aatwRnndseb.  1897,  13.  —  «•)  Tkbel  de  Resultaten  eener  Meting  fte.  Batavia 
1895,  87  S.  T.ÄardrGen.  1895,  778—95  (Timmermaun) ;  Gl.  LXIX,  245  f.  (Zon- 
dnran).  —  ao?)  Met.  Z  1895,  403—6;  Amer.  Met.  J  1896;  Scott.  GMag.  1896, 
800 f.  —  808)  Handl.  Y.  Naturw.  &  Qeneeskd  Congr.   Amat.  1895. 


392     Dr.  £.  Tiefen,  Qeogr.  Erforscbungen  ia  Asien  (ohne  Eassisch-Asien). 

Figee  und  Onneo^^).  K.  Martin  erkl&rt  die  Eotstebuog  des 
Arobipeis  durch  den  Nachweis  negativer  Strandvecschiebungen  infolge 
Ton  Dislokationen  im  Tertiär  und  Quartär  3^).  Derselbe  gibt  nem 
Mitteilungen  über  das  Tertiär  von  Java  und  das  Mesozoikum  in 

West-Borneo^il). 

Statistische  Arbeiten  gaben  Zondervan3i2)  und  Kempers  (Eisenbahnen 
1894)3^3).  J.A.  van  den  Chijs  hat  das Toluminöse  „NlPlakaatbock,  1602—1811** 
jttat  bis  inm  Jahre  1809  geÄrdert*^}. 

Ein  umfassendes  Werk  über  die  gesohichtliohe  EntwiokelaDg  der 
Kdld.-08tind.  Comp,  veröffentlichte  Elerk  de  Reus>^.  fl.  a 
Bogge  behandelte  die  erste  niederländische  UandelBunternehmuog 
in  Java  1596  unter  de  Houtman  ^^^).  Bezüglich  der  wirtscbaftlicben 
Lage  der  Kolonien  ist  ein  Konsularbericbt  von  de  GregorioS") 
als  objektives  Urteil  von  Wert;  er  weist  darauf  hin,  dafs  Java  jetzt 
ein  Defizit  gibt.  Von  dem  wertvollen  „Handbock  voor  Cultuur-  an 
Handelsondernemingen  in  N. -I. **  von  de  Bussy  erschien  der 
8.  Band.  üute  Übersiebten  über  die  ökonomische  Lage  gebea 
Kuyper3l8)  und         den  Berg  (für  1870— 95)«9). 

Sumatra.  Win  ekel  beschreibt  neuerdiugs  ausführlicb  die  Ex- 
pedition gegen  Samalaoga  gelegentlich  des  Atjeb- Aufstandes  1877^). 
Die  Ergebnisse  der  Durchquerung  Sumatras  von  Padang  nach  Siak 
erscheinen  nach  dem  greisen,  von  Ijzerman,  van  Bemmelen, 
Eoorders  und  Bakhuis  herausgegebenen  Reiseberichte^')  sehr 
bedeutend. 

Besonders  worlyoU  ist  die  Karte  von  einem  Teil  von  Mittel-Sumatra  in 
1 : 600000,  ferner  eine  Koutenkarte  Pudung — Siak ;  die  Quellen  des  Kartenmaterials 
und  graan  angaben.  Die  BesehreibiiBf  de«  efgeatiiehen  Zages  in  ersKhlender 
Form  gibt  van  Bemmelen;  Ijzorraan  beschreibt  die  unabhh'ngigon  Staaten  des 
Innern  and  ihre  Lage  vor  1890;  Koorders  gibt  aasgezeichnete  Abhandlungen  über 
die  Vagetatbii  (Yerglei«li  nit  dem  iquatorialea  Afirika). 

H.  Ris  teilt  eine  Monographie  von  Klein-Mandailing  mit^). 
Die  attdliehite  Uaterabteilnng  der  Reeidens  Tapaaali  an  der  WeetkBste. 
Karte  1 :  200000  mit  Höhenlinien  von  100  zu  100  m  und  Unterabteilungsgrenzen. 

E.  A.  Klerks  gibt  eine  Monographie  der  Landschaften  Korintji, 
Serampas  und  Soengai-tenang^).  Sehr  zahlreich  sind  die  Arbeiten 
über  das  Batak-Gebiet. 

Über  das  Werk  y.  Brenners  (QJb  XV III,  300)  gab  t.  UUgei  eine  aus- 
fttliTliebe  BeapreebnogSU).  Eine  Art  monographiaeher  DarsteUuig  dea  BataUaadn 
in  IMlieb  aehr  Iftekenbafler  Anafttbraog  aebrieb  Meerirsldt>>^.  Bons- 


«»)  NatkdTNed.-ind.  1893,  132—61;  PM  1895,  LB  519.  —  3i0)  Qz  1896, 
861—78.  —  »i)  Beitr.  Geol.  Ostaaiena  V.  NJbMin.  1896  II,  897.  —  "*)  DRfÖ 
1896,  289-300.  —  «>)  IndQids  1895,  1657—64.  —  Batavia.  15. Teil,  1896. 
1164  S.  —  315)  YhBataTGen.  1894,  323  S.  PM  1896,  LB  114  f.  —  316)  T.Aardr. 
Öen.  1895,  399— 440.  —  317)  BMinistAlfari  estr.  1895,  19  S.  AnnG  V,  BiM.61.-- 

T.AardrQen.  1895,  1—10.  —  The  flnano.  a.  econom.  Oondition  of  N.-L 
since  1870.  3.  AufL  Haag  1895,  61  S.  AnnG  V,  Bibl.  179.  —  ^'^^)  Indöids 
1896,  851—74.  1206—20.  —  321)  üwars  door  Sumatra,  ßatana  1895,  53«  S. 
DGBl.  1896,  117—25  (Zondervaa);  Anna  V,  Bibl.  188.  —  BiidfTaalkd.  >.  I 
1896,  441—534,  —  323)  TindTaalkd  1895,  1  —  117;  Karte  1:500000  mit  Land- 
aehaftsgrenzen,  ohne  Höhenlinien.  —  32t)  qJ  VII,  1896,  75—82.  176-83.  — 

TindTaalkd  1894,  513-51.   PM  1895,  LB  738;  GL  LXYU,  388. 


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Indonesi«.  S98 

-Vinkel,  Westenberg  und  Slotemaker  besnchtSB  Anfing  1896  die  Karo-« 

■die  Timor-Batak  und  die  Rajah,  auch  den  Toba-See;  es  sollen  genaue  Aufnahmen 
gemacht  sein^).  AaCser  der  Entdeckuagsgeschichte  des  Toba-Meeres  ron  C.  M. 
Fleyte^?)  «ei  die  niehlieli«  Utterttar  Ton  Hoeketra,  Tftn  Dijk,  Eaiton 
-ttber  dieses  Gebiet  nur  unten  kurz  aufgezählt''^}. 

Bezüglich  der  2.  Auflage  der  Dornseiffen scheu  „allgemeiDen 
Karte  von  Sumatra,  Bangka  und  dem  Riouw-Lingga- Archipel"  in 
12  Blatt  und  1  :  IMilL,  besorgt  von  C.  M.  Pleyte,  vgl.  die  aus- 
führlichen Referate  ^'^^).  Ferner  erschien  eine  Karte  von  Grofs- 
Atjeh  in  1:20000  für  1894  mit  Höhenlinien  von  10  zu  10  m  330). 
Eaiiierling33i)  und  v.  B o s b e ^^^)  behandeln  die  besonders  d urch 
4en  Niedergang  der  Kaffeeknltar  veranlabte  wirtwsbaläidi«  Kikii 
an  des  WestkOstengebietei. 

IKe  Mmdaweh^wh,  beiondm  ihre  Berdllmrung,  behandelt  naoh 
den  FoTsohuDgen  von  Hess  die  ReyG^).  Eineii  Beitrag  bot  Ge- 
«ohiohte  you  Banffia  liefert  de  Cleroq^)  doroh  Übenetinng  etnes 
malayischen  Manuskripts  ;  eine  sehr  aaefUhrliehe  Monographie  von 
Bangka  gab  Zondervan^). 

Inselgruppm  des  Indüchm  Ozeans.  R.  G.  Temple,  der  britieohe 
HauptkommiBsar,  gibt  einen  Bericht  aber  die  Jsidamanm  und  Mto- 

Besondere  AofmerkBamkeit  wurde  der  Vegetation  geschenkt,  deren  Äbnllohkeit 
Bit  der  burmesischen  Ton  neuem  erwiesen  wurde;  es  wurden  AufiiiliineB  der 
Hlfui  nnd  Stnben  (besonders  Homfrey  und  Ifiddle  Strait)  gemacht.  —  Einen 
kurzen  Bericht  eines  Besuches  auf  den  Andamanen  erstattet  Ch.  J  a  m  bo  n 837), 
f.  ß.  Mall  et  liefert  eine  Übersiebt  Aber  die  vulkanische  Thätigkeit  von  Nar- 
«nndsm  und  eise  Bibliographl«  von  dieser  latd  und  Barrra-Islead  fttr  1884  bie 

1894838). 

C.  W.  Rosset  berichtet  über  einen  Besuch  der  Malediven  und 
gibt  einen  Abrifs  der  früheren  Geschichte  derselben  339).  Über  das 
umgebende  Meer  und  die  natürliche  Beschaifenheit  (Entstehung)  der 
Laccadiven  handelte  C.  P.  Oldham^^). 

Java.  Geschichtliche  Beiträge  lieferten  Stellwagen  über  die 
Besitzergreifung  von  Ost- Java  und  Madura  durch  die  N.-I.  Com- 
pagnie34l)  und  Bijdr.  Taalkd.  N.-I.3*2)  über  die  Eroberung  durch  die 
Engländer  1811.    Ober  die  seit  1895  in  Lieferungen  erscheineude 


PM  1896,  95.   Über  die  Ksro  vgl.  tooh  RerO  XXXTI,  1895,  440—45 

(nach  Westenberg).  —  327)  x.  AardrGen.  1895,71—96.163—66.491—9:1  727—40; 
1896,  147—49;  PM  1895,  150,  aocb  29ö;  Gl.  LXVllI,  386  £.  (Zonderran).  — 
*■)  Hoekstrs  inT.  AardrQen.  1896,  73—80.  437  f. ;  van  Dijk  ebenda  1896,  464—90 
(Karte);  1896,  419—36  (Karte).  Darüber  P.\t  189G,  95;  Scott.GMag.  1896,  262 f.; 
Ol.  LXVlil,  306  f.  Ferner  W.  Easton  in  ZÜQeoIGs.  1896,  43ö— 67  (Geologie,  mit 
Karte).  —  aa»)  T. AardrQen.  1896,  483-86;  Gl.  LXiX,  1896,  306.  —  330)  ßatav. 
1895.  T.AardrGen.  1896,  190  f.  —  »1)  IndOids  1895,  1059—89.  AnnG  V, 
Bibl.  181.  —  S32)  Oorzaken  .  .  .  Achteruitgang  .  .  .  Koffiecultuur  &c.  Haag  1895, 
128  S.  PM  1896,  LB  115.  —  833)  XXXVI,  1896,  247-51.  —  3")  BijdrTaalkd. 

1895,  118—63.  881—83.  —  ^)  IndGids  1894,  1895  in  10  Abieha.  0Z  1896, 
855.  —  W)  Qj  XX,  1897,  320  f.  —  ^  BSQCorara.  Bordeaux  1895b  14—17.  — 
*)  RecordQeolSurvInd.  1895,  22—38;  AnnG  V,  Bibl.  177.  —  8*0  MQGsWien 

1896,  597—637.  —  WO)  JAsiatSBengal  1896,  1  —  14.  —  IndGids  1896, 
1816—87.  —  «■)  1886,  864—80. 

Q«<gr.  Jehrbneh  XX.  86 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


894     Dr.  £.  TieBfan,  Geogr.  Erfortcbungen  in  AiioD  (ohne  Knisiseh-Asien). 

Kea*AuBgabe  Yon  Veth:  ,,Java"  durch  Soelleman  und  Nier- 
meyer^  siehe  die  genaue  Inhaltsangabe  in  T.  AardrOen.  1895^ 

625—26. 

Eine  Reiseschilderuug  von  Kronecker^**)  bietet  geographisch  nichts  Be- 
roerkenswertes ;  Tan  Gennep^)  wünscht  die  AuBOutzung  des  Jang-Gcbirgsplateaus 
dnrdi  ein  Scnatorivm  und  eine  enropliiebe  Aekerbrakolonie  (Ktrto  1 : 40000). 

Ottdemans  hat  die  Publikation  über  „die  Triangulation  7on 

Java"  vollendet ;  die  genaue  Länge  des  Leucbtturmes  von  Batavia 
ist  106 "  48 '  42^"  0.  Gr.  Bine  Eisenbahnkarte  für  Java  in  1 : 1  MOL 
erschien  Samarang  1895.  —  Snelleman  und  Nierraeyor  be- 
sprachen die  Küstenformen  von  Java  im  ,,Fee8tbundel"  für  Veth. 

Yon  kleineren  natarwlBsenRcbaftlichen  Arbeiten  sind  zu  ervakinen:  £.  Fürst 
fib«r  „Javas  Flora** mt)^  W.  Krüger  Uber  WitteraBgavarbSltniMeMS),  Kran* 
ecker  über  die  Beziehung  der  geographischen  und  Ufaiatiseheii  YarUntsiMe  dar 
Inaal  zur  Verbreitung  der  Malaria^'). 

Über  den  Stamm  der  Badouj  im  westlichen  Java  in  den  südlichen 
Bergen  der  Prov.  Banten,  handelt  Meyners  d'Estray^öOj  (nach 
Jacobs  und  Meyer),  über  die  Maduresen  van  Gennep^^^)  mit  An- 
gabe von  Litteratur.  Derselbe  Verf.  gab  eine  kleine  Monographie  der 
sehr  wenig  bekannten  Kangean-Imeln^^^)  mit  Kärtchen  in  1 : 600000. 

Die  gröbts  der  ca  80  Inseln  ist  Kangean  mit  etwa  15000  Einwohnern,  haupt- 
sächlich Maduresen,  die  von  Jagd  und  Fischerei  ieben.  Produkte:  Kokos,  Faddy  fte.; 
bei  guter  Ernte  etwas  Ausfuhr. 

Celehes.  Die  Reisen  der  Gebr.  Sarasin  in  Celebes  erreichten 
Anfang  1896  ihren  Abschlufs. 

Dieselben  haben  nach  den  vorläufigen  Berichten*^)  eine  sehr  bedeutende  Ba- 
reiehemng  der  Kenntnisse  geliefert  Naeh  den  im  GJb  XV III,  302  erwähnten 
"Expeditionen  wurden  folgende  niiternommen:  1)  Von  Buol  (Buwul)  an  der  Celebes» 
See  durch  das  gleichnamige  Königreich  über  die  neubenannte  Matinang- Kette  zum 
Bntaiodaa-FInfs  nnd  bis  anr  Mündung  desselben  in  den  Golf  von  Tomini;  Kartes- 
akisse  1  :  650000.  Das  Gebiet  westlich  von  Gorontdlo  "War  bisher  sehr  wenig 
bekannt.  2)  Vom  Golf  von  Boni  durch  die  Ebcuo  des  grofsen  Kalaena-fliwes 
(auf  den  Karten  fehlend)  mit  Umgehung  des  Tampoke-Qebirges  über  die  wsM- 
bedeckte  Takalekadjo-Kette  (Pafs  1700  m)  zum  Posso-See;  dieser,  der  als  alte 
tektonische  Spalte  von  profser  Tiefe  charakterisiert  wird,  wurde  in  einer  über  zwei 
Tage  währenden  Bootfabrt  durchmessen,  nördlich  aum  Tomini-Golf.  Kartenentwurf 
lilHül.,  auf  dem  der  Pobso  gegen  die  Karte  von  Krujt  naeh  W  Terseboben 
■wird.  8)  Eine  Durchquerung  der  südlichen  Halbinsel  vom  Golf  von  Mandar  in 
der  Richtung  auf  Palopo  wurde  verhindert,  nachdem  die  Reisenden  sechs  Tage  in 
unbekanntem  Gebiet  vorgedrungen  waren  und  von  weitem  einen  grofsen  ßinneosje 
erschaut  hatten;  Kartenentwurf  1:750000.  Daran  sohlofs  sich  eine  Erforschung 
des  GebirgemassiTS  auf  dem  Sfldende  dieser  flalbinssl.   4)  Durchqusrong  der 


8*»)  Haarlem  1895.  —  »**)  Von  Javas  Feuerbergen.  Oldenburg  1897.  Gl.  LXXIf 
1897,  33  f.  —  345)  De  Hoogvlakte  van  het  Jang-Gebergte.  Amst.  1895;  auch 
IndGids  1896,  611—44.   —   846)  iv.  Das  primäre  Dreiecksnetz.    Haag  1895, 

S.,  2  Karten.  PM  1895,  LB  739.  Über  die  g.  Länge  von  Batavia  and 
einer  Anaahl  anderer  wichtiger  Pittse  in  Ostasien  nach  neuesten  Bestimmungen 
Ann.  hydrogr.  Paris  1895,  80—90.  —  347)  Natw Wochensch r.  1806,  497—504.— 
3*8)  Met.Z  1895,  62—67.  —  »*9)  GZ  1897,  79—88.  —  KevG  XXXVl,  1895, 
116—21.  —  861)  indQids  1895,  260—96.-  302)  BijdrTsalkd  N.-1. 1896,  89-108- 
Gl.  LXIX,  1896,  278  —  79;  Scott.GMag.  1896,  263  f.  —  853)  Besonders  in  ZGsb 
1895,  226-34.  311^52;  1896,  21—49.  Ferner  PM  1895,  150  f.  270;  1896, 
24.  124.  265.  über  3)  iu  VhGsE  1895,  627  f.,  über  4)  ebenda  18D6,  2661. 
889—58.   Südlich  Scott.  GUag.  1896,  887—47.  AnnG      Bibl.  188. 


lüdouesien. 


395 


SO-HalbiaMl  von  der  Bai  von  Ussu  nach  der  Ton  Tomori;  es  wurden  zwei  nur 
dem  Namen  nach  bekannte  Soen  entdeckt:  der  Matanna,  der  vielleicht  mit  dem 
Posso  zasammen  auf  einer  S-förraigen  Spalte  liegt,  und  der  Towuti,  der  gröfste 
8«t  TOD  CUebflt.  —  Ober  di«  wiMMtduitUchen  Aii4(tb«i  der  Rdteaden  Tgl.  noeh 
Yh&aE  1896,  S37— S9. 

Rad  de  Bahildert^M)  einen  Besaoh  von  Sad-Celebes  und 
ButoD,  Meyners  d'EstraySSB)  nach  Hoevell  die  vier  früher 
unabbäDgigen  Staaten  Todjo,  Posso,  Sausa,  Muton,  um  die  Tomini- 
Bai  gelegen.    Über  den  Posso-See  erschienen  mehrere  Arbeiten. 

J. G.  Riedel  stellte  fest^),  dafs  schon  von  1864  (van  der  Wijck)  eine  rohe 
Skizze  des  Sees  existiert,  die  mit  den  späteren  (bis  Eruijt)  verglichen  wird. 
A.  Wichmann  besprach  die  Routen  des  Misrionars  Kruijt  (OJb  XYIII,  302) 
und  die  Geologie  des  Rees  wie  seine  I^ntdeckungsgeschichte  in  PM  1896,  IGO — 65. 
Die  bisherigen  Kenntnisse  von  dem  See  sucbt  Uoekstra  zusammenzufassen  in 
T.  AndiOan.  1896, 439—48  mit  S  KSrtehttt  (1 : 500000)  nach  Xruijt  md  Sarada.  — 
Xoordera  ÖMehreibt  dnig«  poatt«rtiire(?)  Foniliia  ava  der  Miaaliuia«''). 

KUm»  8mia-J5uein,  Über  die  DaturwisseoBofaaftlicben  Reisen 
C.  Ribbe'B  in  diesem  Gebiet  (auch  Molukken)  von  1882 — 85  be- 
richtete jetzt  Schneider^^).  1894  erschien  in  Glogau  eine 
Spezialkarte  von  Lorabok,  Bali  und  W-Siimbawa  in  1:150  000.  — 
Im  Anachlufs  an  die  holländische  Zömi(7^-Expedition  1894  (GJb.XVIIIy 
302)  erschienen  noch  verschiedene  Arbeiten. 

Sehr  umfassend  ist  das  auch  ins  Englische  übersetzte  Werk  von  Cool  und 
EooyerSSO),  Efue  kürzere  DarstellvDg,  die  die  geschichtlichen  Beziehungen 
Hollands  zu  Lnmhok  beleuchtet,  gab  Bijvanck  im  Gidsl895.  Im  Haag  erRchien 
1894  eine  „Kaart  van  Lombok"  in  1 : 250000  nach  den  neuesten  Aufnahmen 
(8kine  dta  KriegMebanplataea  in  1 : 100000). 

Die  Be?9lkerung  von  BoU  sobilderte  V.  Levy^^). 

Riedel  Tergleicht  die  ^flanor-Yerträge  zwieohen  Holland  nnd 
Portugal  von  1859  nnd  1893 nach  Heijmann  (Dias.,  Leiden 
1895).  Grijzen  macht  den  Vorschlag  einer  Örenzregulierung 
durch  Einverleibung  der  portugiesischen  Enclaven  und  Abtretung 
eines  Terrains  in  Beloe  (Karte  mit  Rijkes-Grenzen) ^62).  Ten  Kate 
veröflfentlicht  noch  (GJb  XVIII,  303)  „Beiträge  zur  Ethnographie 
der  Timorgruppe"  im  IntnArchEthnogr.  1895  und  1896. 

Für  die  Geschichte  der  Geographie  der  Banda-See  wichtig  ist 
die  PublikatioD  der  Urkunden  über  die  Reise  Ton  Adriaan  Dortsman 
1645—46  dnroh  Heeres^).  Der  Bericht  einer  hauptsächlich 
ethnographischen  y,Rei8e  in  die  Inselwelt  des  Bandameeres"  durch 
Jacobs en-*^^)  ist  durch  ein  Vorwort  von  R.  Virchow  ausgezeichnet. 
Zu  dem  Werke  von  Pley  te  über  die  Kei-Imeln  (GJb  XVIII,  303) 
erschien  noch  ein  grolser  ethnographischer  Atlas ^^^}.   Eine  Karte 

^  «*)  öl.  LXIX,  1896,  151.  171.  187.  —  365)  ßevG  XXXVllI,  1896,  337—42.  — 
ladGids  18»6, 1784—84;  4  KtUBkissm.  —  W)  T.  AardrGen.  1895,  896—98.— 

DGBl.  1895,  372—86.  —  359)  De  Lombok- Expeditii".  Haag  1895  f.  Lond. 
(Luaac)  1896.  Auch  Cool:  Witli  the  Dutch  in  the  East,  ebenda  1897,  365  S. 
Hitare  LVI,  171;  Athenaeum  1897  1,  711.  —  ^)  BSBolgeG  1896,  86—99. 
AnnQ  V,  Bibl.  181.  —  ««)  ladOidaXVIE,  1895, 901—5.  —  362)  Ebenda  Gl  9— 25.  — 
*^  BijdrTaalkd.  Ned.-Ind.  1896,  246-79.  608—719.  —  3«*)  Berlin  1896,  271  S. 
Öl.  LXIX,  50  f.;  IndQids  XVIU,  227—38;  YhQsE  1896,  384—86  (Warburg).  — 

Leidflo  1893.  Fol.,  88  Taf.  PM  1895,  LB  520. 

28« 


896     Dr.  £.  Tiesfen,  Qeogr.  Erforschungeu  ia  Asien  (ohne  Euseisch- Aalen). 


dieser  Inselgruppe  in  1 : 160000  nach  Anfkiahmen  1889—90  6^ 
Bohieii  im  Auftrage  des  hoUaDdisohen  Uarine-lfioisteriiuiiB  durah 

Planten  und  Buij. 

MoluMen.  0.  Warburg  bezeichnet  als  ersten  Suropäer  auf 
diesen  Inseln  Ant.  d'Abreo^^ß),  was  nach  Wichmann  (PM  1896, 
LB  81)  keiner  Bestätigung  mehr  bedurfte.  ^Eino  naturwiaseaBchaft- 
liehe  Reise  von  R.  Semou367)  berührte  auch  die  Molukken.  Rad  de 
schilderte  einen  Besuch  in  Amboina^ö^).  v.  Hoevell  veröflfent- 
lichte  eine  wertvolle  Karte  von  Seran  (Ceram)  mit  Erläuterungea  ^^^) 
in  1 : 950000  aus  dem  Jahre  1894. 

Gebirge  in  Schammerung,  Afdoeling8*Qrenzen,  Bezeichnang  yon  BiehtvCfMl| 
Unterscheidung  der  alfurischen,  muhammedanischen  and  christlichen  N'iederla68atp:eTi, 
Tabelle  aller  Niederlassungen;  Versuch  einer  Verwertung  aller  Nachrichten,  iihii* 
wohDamU  der  Intel  eof  68487  angegeban. 

Bmm,  Von  der  Niederländischen  Bomeo-Expedition  1893—94 
(0Jb  XVin,  303)  ist  eine  Reihe  einzelner  Pablikationen  eisohieneoi 
die  zum  Teil  ganz  umgestaltend  fär  unsere  Kenntnisse  vom  Innern 

der  Insel  sind. 

Besonders  interessieren  uns  die  Arbeiten  von  Molengraaff^^  Uber  den 
Gebirgsbau,  für  den  folgende  Sätze  als  Quintessenz  der  gewonnenen  Erfahmngea 
gelten  können:  Der  Verlauf  der  Gebirge  wird  durch  faat  Oat^West  Btreicbende 
Dislokationslinii^n  bestimmt;  die  Hauptteile  des  Gcbirgssyatems  der  Insel  gehen 
keineswegs  tou  einem  zentralen  Punkte  aus;  aufser  dem  eigentlichen  Qebirgs- 
system  «faid  ein  irdtea  Platea«  vod  «ine  Htgelregion  von  kleinen  Omppen  hSbenr 
Gipfel  vorhanden ;  es  findet  keine  Analogie  mit  den  Gebirgen  von  Celebes  statt. 
Von  einzelnen  Ergebnissen  sei  noch  erwähnt :  die  Benennung  der  gewaltigen  Tuff" 
massen  an  der  Kapuas-Quello  als  „Müller-Gebirge",  des  Gebirges  nördlich  disaei 
Flusses  als  „Oborkapuas-Paltungsgebirge**  (Thonaehiefer,  typisches  Faltangsgebirge, 
Streichen  0 — W);  die  Sonderexpedition  Molengraaffs  gin;^  den  Bunut  (Nebenflub 
des  Kapuas)  aufwärts,  dann  Uber  das  Madih- Hochplateau  (Besteigung  des  fiakit 
Baja  [2270  m]  im  „Schvaner  Gebirge*',  Sandstein  und  Sohiefer,  snm  Teil  Orastt, 
einige  Eruptivkegel)  zur  Sfidkttste.  Karte  1  :  2  Mill.  von  W-  Bomeo  in  PM.  Einen 
weiteren  Bericht  gab  Hallier37i).  Daran  Bchliefsen  sich  zoologische  Arbeiten 
von  Büttikofer 372)^  auch  wertvolle  Mitteilungen  über  die  Dajaks  in  Inier- 
Bomeo  machte 373),  —  Nieu  wenhnis,  der  Ton  jener  Acpedition  bei  den  Sajan« 
Dajaks  zurlickgeblieben,  gelang  es,  vom  oberen  Kapuas  ostwärts  bis  Kutei  an  der 
Mündung  dea  Mahakkam  vorzudringen,  die  Inael  also  in  ihrer  breitesten  Aas* 
dehnnng  au  dnrehqueren,  zum  letsteren  Teile  anf  demeetben  Wege,  den  1825 
Gg.  Müller  in  umgekehrter  Richtung  bis  zu  seiner  Ermordung  verfolgte;  vgl.  die 
Briefe  von  Nieuwenhuis  in  T.  AardrOen.374).  —  Weniger  interessante  Berichte 
über  die  WesUbteilung  brachten  J.  W.  Young376),  Kühr^'«),  Meyneri 
d»Bstray«W). 

Ein  muBterhaftes  Werk  lieferte  Ling  Roth  über  „die  Büage* 
bomen  von  Sarawak  und  firii.-N-Bonieo"^. 

•M)  Wer  iat  der  Bntdeeker  der  eewürs-Inaeln^   VhGeB  1896,  102-43. 

QJ  VII,  1896.  3G5  f.  —  367)  auBtral.  Busch.  Lpz.  1896,  569  S.  —  ^)  Gl- 
LXLX,  318-22.  —  369)  T. AardrQen.  1896,  508—32.  —  370)  Handelg  ö.natunr. 
&  geneeekd.  Congr.  Amst.  1895,  498—507.  PM  1895,  201—8;  T.  AardrGiB. 
1895,  113-33;  AnnG  V,  Bibl.  182.  —  871)  NaturkdT  N.-l.  1895,  406—49.  - 
372)  CR  III.  intern.  Congr.  Zoolo-  Leiden  1895;  Gl.  LXX,  1896,  227  ;  Kev.  scient, 
(4)  VI,  1896,  663.  —  873)  üand.  V.  Natw.  Geneeekd.  Congr.  Amst.  1895.  — 
w*)  1896,  288  f.  899  f.  »38—42;  ferner  PM  1896.  265;  GZ  189T,  58.  171.  - 
W6)  TlndTaulkd.  1895,  499—550.  —  ^)  BijdrTaalkd.  N.-I.  1896,  1897.  - 
«W)  Ke?Q  1897,  117—23.  —  «8)  Lond.  1896.  2  Bde.  464  u.  302  S.,  aahlr.  lllustr. 
Natura  LV,  128—80. 


Indonesien.  Japan. 


307 


Alto  dvelleo  etod  aorgfUtig  vnd  kritieeh  Terwertet.   Die  Karte  (tob  gaas 

Bornen)  gibt  die  (annähernden)  Grenzen  der  verschiedenen  Stamme  an ;  das  Vor- 
bandenaAis  von  Negritoa  wird  aU  nicht  bewiesen  betrachtet.  Im  Anhang  a.  a. 
liBKviatiaehea  und  eine  reieh«  Bibliographie ;  Tortrefflioher  Index.  —  Die  Flor» 
von  Brit-Bonieo  belumdelto  0.  Stapfi^*),  dio  Meteorologie  Walkerei»). 

Pkä^fpwm.  Blumentritt  beepriohtSBi)  die  Litteratur  Ton 
1898— >95  SDin  Teil  sehr  auBfiibrlich.    W.  E.  Eetaoa  gibt  mü 

1895  ein  „Archivio  del  Bibliofflo  filipiao"  heraus,  in  dem  seltene 
Schriften  über  diese  Inseln  gedruckt  werden ^2).  J.  Montero  y 
Vi  dal  hat  eine  grofse  Geschichte  der  Philippinen  vollendet  383). 

Allgemeine  DarRtellungen  Uber  den  Archipel  gaben  Rev.  fran9.  1896,  659 — 62, 
and  Y.  Balaguer^).  Über  den  neuen  Aufstand  auf  den  Inseln  vgl.  Blumen- 
tritt886).  Co  menge  bolmoddt  die  aar  aosialen  Frage  werdende  Stellung 
der  Chinesen  in  der  philippinischen  Bevölkerung  386).  Die  Geschichte  und  Geo- 
graphie der  Insel  Mindanao  beschrieb  ausführlich  J.  N.  Aguilar^B?)^  Alas^) 
die  Geographie  des  gleiebnamigen  Oonremementa.  Der  Oonrenieur  von  Batangaa 
(S-Laaon)  M.  Saströn  gab  eine  umfangrefdM  Honographie  dieeer  ProvinaM). 
Von  ethnographischen  Arbeiten  sind  erwähnenswert:  ein  Album  von  Landachafts- 
und  Volkabildern  von  F.  Lauroano^dOj  (besonders  über  Panay);  Sat.  Urioa 
Aber  die  OnjaBgae*n);  tber  dio  Haadayaa*''):  Blnmentritt  über  die  Snba- 
iioii893)  _  sämtlich  Stämme  Ton  Mindanao.  Über  die  AgtA-Spraeho  Tgl.  Bln- 
«entritt  und  &ern^). 

Zn  den  ,,TFan8aotions  of  tbe  Auatio  Sometj  of  Japan''  enohien 
1895  ein  Gfeneralindex  für  Bd.  I — XXIII.  v.  Krassnows  Be- 
obachtuDgen  aus  .  .  .  der  NO-aeiati sehen  Inselwelt"^)  behandeln 
vornehmlich  die  Pflanzenwelt  von  Sachalin  und  Japan  nach  geo- 
graphischen Gesichtspunkten.  „Nippon"  von  Ph.  Fr.  v.  Siebold 
erscheint  in  völlig  neuer  Ausgabe 3^^);  dasselbe  enthält  die  geogr. 
Forschungen  1823 — 26,  geographische  Übersicht  und  Entdeckangs- 
geBobicbte,  völkerkundliche  Abhandlungen,  Karte  dee  Reiches  aus 
dem  Jahre  1848. 

Von  nllgenoinoreB  Daretellnngen  aeien  ervihnt:  Bin  koraer  Überbliek  ilber 
eeiehielite  nnd  Bntwiekelnng  von  Japan  von  8paniith-P8hlde>");  dieser  wie 


TrLinnaeanSBotany  1894.  Annö  V,  BibU  40.  —  "O)  Scott.  GMag.  1897, 
88.  —  m)  HGQaWien  1896,  228—48.  —  <»)  Madrid  1895,  404  8.;  1896,  611  8. 
Bai  erete  Heft  gibt  eine  Schrift  über  die  Brdbeben  von  164.*),  das  zweite  flbor 
Erdbeben  auf  Luzon ;  dazu  eine  Bibliogr.,  die  regelroSrsig  fortgesetzt  werden  eolL 

189«,  LB  44.  172  ;  BijdrTaalkd.  N.-l.  (6)  11,  142—46.  —  »■)  Hiatgeneral 
de  Filip  desde  el  Descnbrimiento  baata  nueetros  dias.  3  Bde.  Madrid  1887—95. 
606,  626  u.  663  8.  PM  1896,  LB  44.  Genaue  Inhaltsangabe  der  Kapitel,  aber 
leider  kein  Personen-  oder  Sachregister.  —  ^)  Isias  Füipinas.  Madrid  1895, 
80  8.  PM  1896,  LB  46.  —  Qi.  LXX,  1896,  218  f.  Aneh  BevO  XXXIX^ 
373—75;  GZ  1896,  545—47.  —  ^)  Manila  1894,  470  S.  PM  1896,  LB  45.  — 
^)  Mindanao.  Madrid  1894.  MQGsWien  XXXVIII,  240 f.  —  ^)  BSQ  Madrid 
1896,  89-57.  141—60.  GL  LXIX,  20.  —  ^)  Pilipinas.  BaUngas  y  sn  Pro- 
Tineia.  Malabong  1895,  373  S.  PM  1896,  LB  45  —  3W)  Recuerdos  de  Filip. 
Barcel.  1895,  120  8.  Fol.,  37  Photogr.  PM  1896,  LB  45.  —  s^i)  qi  LXX, 
1896,  276.  292.  —  393^  Ebenda  324.  —  Sin)  Nach  F.  Sanchez;  ZÖsE  1896, 
869— 72.  ~  BN)  Bdde  in  BijdTTaalk.  K.-1. 1896 ;  aneb  MOOeWien  1 896, 300—10.  — 

VhGsE  1896,  66—68  —  Nippon.  Archiv  zur  Beschr.  von  Japan  und 
dessen  Neben-  und  Schutzländera.   Wftrabnrg  n.  Leipaig  1897.  Bd.  1,  421  S.  — 

Allg.  Konaerr.  Monatsschr.  1895,  45-68.  181—89« 


398     Dr.  £.  Tiesfeo,  Geogr.  ErforscbuDgen  in  Asien  (ohne  Russisoh-Asien). 

die  iuifaiigr«iehereii  „Bstndiot  lolnr«  «1  Japon**  Ton  Dvpny  de  Lftme»)  habet 
Ittr  den  Geographen  nur  geringes  Interesse.  Mehr  ist  dies  schon  bei  H.  B.  Tri- 
•  tram^)  der  Fall,  besonders  ia  den  leUten  drei  Kapiteln  Uber  Sikoku  and 
Ein-sin,  auch  wegen  zoologischer  imd  botanlfCher^NotiBen.  Die  japanische  Land- 
schaft in  ihren  geographischen  Grundzügen  und  ihrena  indiTiduellea  Charakter 
behandelte  McCauley*^).  A.  Fischers  „Bilder  aus  Japan"  **^^)  zeigen  neben 
dem  Haaptzweck  (Beobachtung  des  Volkes  und  seiner  Kunstfertigkeiten)  auch  gntca 
Bliek  fBr  landaehaftliebe  Eigenart.  Eine  Art  gei^rephiicher  Menograpbie  tob 
Nippen  und  den  anliegenden  kleineren  Inseln  beabsichtigte  A  k.  Tanaka^*^),  die- 
selbe ist  jedoch  nach  einer  allgemeinen  geographischen  Übersicht  und  dem  Beginn 
einer  Entwickelung  der  Hydrographie  ins  Stocken  geraten. 

Wertvoll  sind  dio  mehrjährigen  Forschungen  von  W.  Weston 
in  den  Japaoischea  Alpen  (Provinz  Hida,  Nippon),  über  dio  zahlreiche 
eingehende  Berichte^)  ▼erliegen. 

Die  Karte  (0J)  1 : 400000  begrdft  das  Oebfet  sftdlieh  der  Toyama-Bai  (Fli- 

seno-umi)  zwischen  35|— 37"  N.  Br.  und  137— 1 38"  Ö.  L. ;  geschummerte  Gebirgs- 
Zeichnung,  Routen.  Das  Gebirge,  in  dorn  sich  das  Sioiscbe  und  das  Karafuto» 
(Sachalin)-Sy8tem  begegnen,  besteht  aus  granitischem  Kern  mit  aufgesetzten  jang- 
vulkanischen  Laven  und  Kuppen,  nur  am  ittdlichen  Ende  ausgedehnte  Schiefer; 
fär  den  Verkehr  von  Ost  nach  West  sehr  sperrend,  nur  drei  Pässe,  von  denen 
der  nördliche  zwischen  Omachi  und  Tojama  (2537  m)  sehr  unwegsam  ist.  Im 
Winter  und  PrOhjabr  wShrend  der  NW- Winde  ist  da»  Gebirge  in  hebern  HalN 
Wetterscheide.  Flora,  Fauna  und  Bevölkerung  hat  Verf.  besonders  eingehend 
studiert.  Beachtenswert  sind  auch  die  Anmerkungen  von  W.  Gowland  (QJ,  Dis- 
kussion),  der  diese  Gegend  1874  zuerst  besuchte,  Uber  den  Metallreichtim  der» 
selben.  Die  mitgebraehtoi  Photogiaphien  aind  priehtig. 

Auf  die  Brdbebenlitteratur  int  bereiti  Dr.  Badolph  in  diesem 
Jahrbnch  näher  eingegangen. 

Von  dem  landwirtscbaftlioben  Werke  von  M.  Fesca  folgte  dem 
„Allgemeinen  Teile«  (GJb  XVIII,  806)  ein  „Spezieller  TeW'^^i^j. 

Die  einzelnen  landwirtschaftlichen  Kulturen  werden  der  Reihe  nach  behandelt 
und  eine  Wertbestimmnng  derselben  versucht ;  auch  die  Viehzucht  ist  einbegriffen. 
Der  beigegebene  Atlae,  Ch'.-FoUo,  23  Karten,  iet  aaeh  fBr  den  eeographan  ton 
gröfstem  Werte.  —  Daneben  macht  die  Herausgabe  der  Agronoauaehea  Karte  ia 
1  : 100000  gute  Fortaohritte ;  1894  erschien  Blatt  5*^^. 

Dem  Aufschwung  des  japanischen  Handels  wurden  im  Anschlufs 
an  den  glücklichen  Krieg  gegen  China  zahllose  Artikel  gewidmet; 
wir  begnügen  uns  mit  dem  Hiuweis,  dafs  man  solche  in  den  Jahr- 
gängen 1895  und  1896  fast  aller  hier  in  Betracht  gezogenen  Zeit- 
schriften allgemeinen  Inhalts  imdet. 

Als  gröfserea  Werk  heben  wir  noch  hervor:  Bins.  Tayni,  Goanaere.  Guide 
a.  Trade  Directory  of  Japan*!'),  jgg  »ig  Nachschlajpebnch  und  durch  seine  Karten 
über  ManaCaktureo,  Produkte,  lünen,  EiseabahacD  and  SchiiEahrt  gute  Dienste 
leiatet. 


Madrid  1895,  411  S.  PM  1896,  L13  40.  —  Und.  1895,  304  S. 
SeottQMag.  1896,  48  f.  —  *00)  TrAsiatSJapan  1895,  91—116.  —  ««)  Berlin 
1897,  412  S.  lUustr.  Karte.  —  *<»)  Archipel  da  Niphott  (Jap.  oentnl).  BSBelgeö 
1894,  502—25;  1895,  24—34.  —  «3)  The  Japanese  Alps:  an  Account  of  Clim- 
bing  a.  Explor.  in  the  unfamiliar  Mountain  ßegion  of  centr.  Jap.  Lond.  1898. 
Ulnstr.  u.  Karte.  Hoantaineering  a.  Explor.  ia  the  jap.  Alpe.  London  1896. 
Academy  London  1896  I,  552.  Besonders  GJ  VII,  1896,  125—49.  GL  LXIX, 
67  f.  —  404/»)  Bri,  1893,  929  S  PM  1895,  LB  503;  VhGsE  189Ö,  324.  — 
PM  1896,  LB  169.  —  *")  Lond.  (Kegan)  1895,  452  S.  AnnÖ  Y,  BibLlTO. 


Japan.  China. 


899 


Die  wichtigen  Arbeiten  von  Eoganei^^S)  Uber  die  Ainos  wer* 
den  in  dem  YSlkerkundliohen  Berichte  ihren  Platz  finden. 

Fär  das  in  dem  Frieden  zu  Scbimonoseki  an  Japan  abelgegangene- 
Formosa  zeigt  sich  jetzt  eia  erhöhtes  Interesse,  weil  man  jetzt  auf 
eine  gründliche  Erachlielsung  des  Landes  hoffen  darf.  Das  um- 
fangreichste Werk  über  die  lusel  gab  G.  L.  McKay*^^),  bezüglich 
dessen  wir  auf  die  ausführliche  Besprechung  durch  Kirchhoff 
verweisen  (PM  1897,  LB  41). 

Von  grorsem  Werte  sind  die  Berichte ^^^)  von  J.  Dodd,  der  1864 — 90  auf 
Formosa  weilt«  (leider  ohne  Karte);  das  HaoptintereHe  ist  der  Bntwiekeliiiig  des 

Handels  und  dem  ITrsprung  der  UrvÖlker  zugewandt.  Ein  Aufsatz  von  W.  Camp- 
belH^}  ist  darch  Beigabe  einer  Karte  in  etwa  1  :4426  auf  den  neuesten  Grund- 
lagen ansgozeichoet.  Kleinere  Übersichten  Ober  den  gegenwärtigen  Stand  der 
Forschung'  auf  Forraosa  gaben  u.  a.  GJ  V,  1895,  Ö93  f.  (mit  der  wesentlichsten 
Litteratur),  öst- Monatsschr.  f.  Orient  1895,  115 — 19.  Eine  bedeutende  Förderung 
der  Kenntnisse  bringt  N.  Perkins  in  einem  „Foreign  Office  Beport  on  Formosa" 
1896  (botsBiseher  Appendix).  Die  Brforsehiinff  der  Insel  dureh  die  Japaner  hat 
bereits  begonnen.  Ein  Bericht  von  T.  Ishii  über  eine  Expedition  im  Norden 
der  Insel  ist  leider  nur  im  Japanischen  erschienen ^^^) ;  ein  anderer  von  K.  Tamai 
ftber  die  Erforschvng  des  Tscbinwan- (Chin-huan-)  Gebiets  deutsch  in  61.  LXX, 
99—98.  Auch  der  4206  m  hohe  Ht.  Morrison  wurde  erstiegen  ^^7) ;  er  scheint  aus 
netamorphisierten  Sedimenten,  an  der  Spitze  aus  Granit  zu  bestehen  und  nicht 
Tolkantscben  Ursprungs  zu  sein.  U.  Panckow  gibt  einen  dankenswerten  Über- 
bUok  ftber  „üt  BeTSlkemng  Formosts"^). 

Einen  Aufsatz  von  P.  Fouque^i^)  Uber  die  jetzt  ebenfaUe  in 
japaDischem  fiesits  befindlichen  jPuoadorea  (Archipel  Courbet)  hat 
Bit  nieht  gesehen. 

B.  H.  Ch am be riain  hat  die  Zutaehu-Lueh  gründlich  durch« 
forscht  und  eine  kleine  Monographie  derselben  gegeben^). 

Es  werden  behandelt:  die  politische  und  physische  Geographie  (auch  Geologie, 
Tier-  und  PÜanaenweit,  Klima),  die  Geschichte  und  die  itassencharaktere  der  Be- 
vSUtemnf,  Sitten  und  Oebrivebe.  Bin  Anhang  ist  der  Deatnng  des  Namens 
Lntschu  gewidmet.  Die  Karte  ist  in  1:4  Mill.  (für  Okinawa  1  :  1  Mill.)  nach 
japanischen  Admiralitätskarten  entworfen ;  die  Namen  sind  nach  der  japanischen 
Aussprache  geschrieben;  Maximalhöhen  der  einzelnen  Inseln  in  Fufs.  —  Derselbe 
Verf.  gab  eine  Ortmmatik  nnd  ein  WSrterbneh  der  Lutschu- Sprache  ^2^}.  — 
G.  Schlegel  weist  in  einer  historisch-geographischen  Abhandlung  ^22)  daraufhin, 
dafs  früher  auch  Formoaa  aa  den  Lutachu  gerechnet  wurde,  wodurch  sich  manche 
Irrnmer  üi  der  Litteratur  «rUiren;  der  Name  ^-waa  kommt  erst  gegen  £nda 
die  XYU.  Jihrhnnderts  ant 

China. 

Seit  1895  erscheint  in  Shanghai  eine  neue  Wochenschrift  unter 
dem  Titel  „Mesny's  Ch  ioese  Miscellaneous",  die  lief,  noch  nicht 
gesehen  hat.    Die  historischen  Spezialforschungen  G.  SohlegeU 


*>•)  Bef.  Ton  Qerland  in  PM  1895,  LB  602.  —  «»)  Prom  tu  Formoss.  The 

Isld,  its  Peoples  a.  Missions.  Edinb.,  2.  Aufl.  1896.  Illustr.  u.  Karten.  346  S.  — 
*^*)  Scott.  G. Mag.  1895,  553—70.  GJ  VI,  1895,  463;  AnnG  V,  Eibl.  167.  — 
Scott. GMag.  1896,  386—99.  —  "«)  JTokyoGS  1Ö96,  355—84.  —  *")  Qi. 
LXX,  1897,  948.  —  «IB)  Ans  allen  Weltt.  1896,  89—40.  95^76.  —  410)  Rer. 
franc;,  Japon  1895,  379—98.  —  GJ  V,  1895,  289—319.  446—62.  534—45. 
Annö  V,  Bibl.  167.  —  «i)  TrAaiatSJap.  1896,  Sappl.  272  8.  —  4«)  T'oung- 
Pa«  1895.  58  8. 


400     Dr.  £.  Tiesfen,  Qeogr.  Erforscbangen  in  Asien  (ohne  Kassisch-Asira). 

(OJb.  XVni,  307)  werden  fortgesetit^).  T.  de  Laooaperie 
Tertiitt  in  einem  nm&ngreichen  Werke  ^)  die  weetliefae  Herkonft 

der  altchiDesiscben  Kultur. 

Um  2282  T.  Chr.  drangen  gewisse  Bak-Stämme  von  babylonischer  und  elarai- 
tischer  Herkunft  in  China  ein,  die  dieaem  Lande  eine  hoehentwiekelte  Kultur 
(WiweaieliBft,  Kavst,  Schrift«  BellgioB  fte.)  brtehtMi;  dadnrck  soll  erkUrtwenha, 
dafs  bei  den  Chinesen  keine  Tradition  über  eine  allmähliche  Kulturentwickelunj; 
besteht,  diese  Tielmehr  als  ein  Qottesgeschenk  aafgefafst  wird.  —  Fr.  Hirth 
behandelt die  älteste  Epoche  des  Seeverkehrs  mit  China  unter  dem  EiDflnsse 
Syriens  (II.  Jahrh.  n.  Chr.),  ferner  eine  Beschreibung  der  Insel  Hainau  durch  den 
cbinesiechen  Geographen  Chao-Jukoa  (XIII.  Jahrh.) *26)  h.  Schurtz  gibt  einen 
Anfoats  über  den  Untergang  der  Ming- Dynastie^),  der  Vorgängerin  der  heutigen 
lltBdMilu-Dylitsti».  H.  Ovrdier  vtriMfimflidita  Fragmente  Uber  eUnetitebe 
Stadien  im  XVII.  Jahrh.  ferner  Dokumente  Uber  die  Gründung  der  franzosi- 
Bchen  Niederlassungen  in  Shang-hai  und  Ning-po^).  Den  Diuiganen-AabtlDd 
von  1895/96  behandelte  kurz  Gl.  LXVI1I*30). 

Von  der  grofsen  „Bibliotheca  sinica''  von  H.  Cordier  erschien 
das  3.  Supplement ^^);  ein  Autoren-Index  fehlt  nodu  Die  „Mao 
of  China  and  the  snrroanding  Regions"  von  E.  Bretsohneider^ 
nennt  Fr.  Hirth  in  leinem  anef&hrliohen  Ref.  (PM.  1896,  LB  169) 
„die  beite  und  ausführlich ste  Karte  des  Gbinenechen  Beichei  in 
einer  europäischen  Sprache,  die  es  bisher  gibt". 

Die  Karte,  welche  eigentlich  zu  dpm  Werke  des  Verf.  „Bist,  of  the  botanical 
DiBGOTeries  in  China"  gehört,  hat  vier  Blatt  in  1 :  4^  Hill.  Sehr  wertvoll  ist  die 
BiiiMiehiiing  sahlrdeber  &lt«rer  und  nenerw  Beieeroiit»,  bMoidan  der  ranfidin 
Kelsen.  Din  Städte  sind  nach  ihrer  Bedeutung  unterschiadw.  Dia  SohnUNOff 
der  Namen  ist  für  die  englische  Aussprache  eingerichtet. 

Die  grofsen  Reisen  von  Obrutscheff  (GJb.  XVIII,  308.  314) 
wurden  für  die  deutschen  Leser  in  einem  zweibändigen,  populär 
gehaltenen  Werke  zuBammengefafst^^S).  (Die  beigegebene  Karte  ver- 
mag aelbet  bescheidenen  Ansprüchen  kaum  zu  geniigen;  aie  ist  nur 
snr  Featatellung  der  Route  an  benutaen.) 

Bedeutende  Eigebniaae  hat  naeh  den  bisher  Torliegenden  Be* 
riohten^)  die  groiiM  Reise  von  Oh.  B.  Bonin  gehabt 

Von  Hanoi  ausgehend,  verfolgte  B.  den  Song-coi  aufwärts,  dessen  ürspruDf 
definitiv  gefanden  sein  soll  in  mehreren  Bächen,  deren  wichtigster  bei  dem  kleinen 
ehfneefaeben  Orte  Wa-fong-sang  in  2600 m  entspringt;  von  Shain-TiSa  aa  fliefft 
der  Strom  unverändert,  bis  zur  Mfindung  nach  SO.  Dann  wandte  sich  die  Hoate 
nach  dem  noch  von  keinem  Europäer  betretenen  Li*kiang.  Bei  der  Fortsetiung 
der  Reise  gegen  N  glaubt  Bonin  die  Entdeckung  gemacht  zu  haben,  dafs 
Tang-tse  von  Aihi  aa  ainan  groiseQ  Bogen  naeh  N  naeht  Orenard  (CR  1896, 
296,  n^it  Karte)  maiat  aogar,  daA  ar  daa  Japlaag  bat  daaaan  KrOauaaBf  «trdcht 


T'oung-pao  1895.  —  Western  Origin  of  the  early  chin.  Civili«*!« 
from  2300. b. Chr.— 200 A.D.  Laad.  1894.  SeottOlfa«.  1895,  876 f.  —  *^)^Z 
1896,  444—49.  -  <26)  Bastian-Festschrift,  Berlin  1896,  30  S.  —  *27)  Allg.  Ztg 
München  1896,  Beilage  ÖO  f.  —  Paris  1895,  76  8.  Tafeln.  —  Las  Origwe» 
daa  9  BtabUnamaata  &e.  Pari«  1896,  116  S.  Plan,  Tafehi.  —  *")  I89Ö,  S24. 
Auch  M.  BeQ  in  Aaiat  qnart.  Rev.  1896,  23—33.  —  Publications  Ecole 
Languea  orient.  Vivantes  (3)  XV,  1895.  Paris,  322  S.  AnnG  V,  Bibl.  164.  — 
*")  St.  Petersburg  (Ilin)  1896.  —  ^  Au»  China.  Reiseerlebnisse,  Natar-  «■« 
Völkerbilder.  Lp».  1896,  268  a.  886  8.  OL  LXXI,  1897,  88.  DGBi.  XIX,  237  f. 
Scott.  GMag.  1897,  102  f.  —  434)  CR  1896.  84.  234.  250;  1897,  55.  Rev.  frsnj. 
XXI,  704—11,  mit  Kartenekisae.  AnnQ  V,  536.  BSQOomm.  1896,  128.  Moovö 
1896,684;  1897,1891.  QLÜd[,163.  OZ  1896,534.  SeottOMag.  1896,478t 


China. 


401 


«ad  deMan  Uatmrltnf  darstellt;  was  bisher  aaf  den  Karten  dieses  Gebiets  als 
Jang-tBe  gezeichnet  war,  ist  der  bei  Li-kiang  entspringende  unbedeutende  P6cho6i. 
Siehe  die  Einwände  dagegen  in  PM  i896,  26Ö.  Weiter  auf  zam  Teil  gans  neaen 
Wcgan  Bach  Ta-MSii,  naoh  Lanttehou,  Ktiknkoto  (blaue  Stadt  dar  Mongolan  am 
Hoiog-ho),  durch  die  Gobi  (auf  einem  yiel  bequemeren  Pfade  ala  BonTalot)  aaeh 
Urga;  dann  zurück  durch  die  Gobi — Kaigan— Peking. 

Über  eine  Heise  von  Miss  (leabella  Bird)  Biahop  in  Sz'tschwan 
ist  erst  wenig  bekannt  geworden  ^^5) 

'  Die  Reisende  fuhr  den  Gelben  Flufa  aufwärts  bis  Wan-abien,  begab  sich  dann 

UjA  Fao-aing)  weiter  aaeta  Kvan-eb{8n,  den  Mia  anfvirta  oaeh  Ll-faBt  ftber  daa 

Gebirge  (Pafs  43D0  m)  in  das  Thal  des   Rong-kai,  zurück  nach  Kia-tiog  vad 
Ttebong-king.  —  In  derselben  Gegend  weilte  Mrs.  A.  Little,  von  der  dem  Bei 
'        Bir  efae  begeisterte  Schilderung  der  Landschaft  am  Omi-Berge^^)  bekannt  ist 

I  ]f.  Monnier  hat  nach  einer  Notiz  in  CR  1897,  S.  55  Aufnahmen 

m  Tiionan  im  Maftatab  1:50000  gemacht,  auch  ein  Profil  Tom 
,  T8iig't8e*Thal  naoh  dem  Boten  Finne  an^fenommen.  Eine  sehr 
^  lebendige  Sehilderung  einer  Reise  Shang-hai — Sui-tschou — YUnnan— 
I        Bhamo — Rangun  gab  Morrison  Mah^  de  la  Bourdon- 

j  nais*^)  bat  die  berühmte  Qesandtachaftsreise  von  Lord  Macart- 
^  ney  (1792)  ala  Grundlage  zu  einem  Vergleich  der  damaligen  mit 
den  gegenwärtigen  Verhältnissen  genommen.  Eine  Karte  vom 
,  Yang-tse  von  Tscbung-king  bis  zur  Mündung  in  1  :  185000  in  13  Blatt 
t  nebst  einer  Übersichtskarte  des  ganzen  Stromlaufes  und  zahlreichen 
»  Stadtplänen  Teröffentlichte  de  Yillard  (Shang-hai  1895);  ferner 
"  mit  H.  T.  Wade  eine  Karte  von  den  Jagdgriinden  swiiohen  Shang- 
,        bai  und  Wnha^. 

Sine  Beiee  „2500  km  auf  dem  Yang-tse"  schilderte  W.  Coucherou- 

*  Aauot^),  eine  solche  Ton  Tschunp  kinp  nach  I-tschaog  mit  besonderer  Be- 
f  Mbreibmig  des  ersteren  Ortes  Fr.  Hirth^^).  Über  die  Bedeutung  des  Namena 
,         Ysog-Ue  (Blauer  Flufs.  als  eine  Überordnnng  fiber  Gelber  Plafs)  vgl.  BSNeuchfita 

1895,  75 — 79,  auch  OstMonatsgchrOrieDt.  1896,  40,  Die  Schiffahrt  auf  dem 
f lasse  ist  naob  dem  letsten  Kriege  dem  fremden  Handel  bis  Tschung-king  TöUig 

'  freigegeben ;  nach  den  in  dem  Lanfa  awiaehea  I-taehaag  and  Kwet-taehon  gemaehtm 
Messungen  der  Stromgeschwindigkeitea  (fgl.  By aa 6 r i  o) ^  lat  jedoeh  eia  Danpfer- 

j,-  verkehr  hier  völlig  ausgeschlossen. 

*  F.  S.  Bourne  gab  eine  interessante  Beschreibung  des  heiligen 
J  Gebirges  Lu  fu  bei  Canton  mit  besonderer  Berücksichtigung  der 
^         Pflanzenwelt ^3);  Ad.  Loureiro  schilderte  Macao*^).    Die  geo- 

logiachen  Untersuchungen  von  K.  Jimbo  in  Liau-tuug  sind  leider 

*  nor  japanisch  beaehrieben'^). 

*  Auf  eine  Brwfthnung  aller  Arbeiten,  die  sich  mit  der  Lage 
^        Chinas  naoh  dem  Kriege  mit  Japan  beech&ftigen,  mflssen  wir  ver* 

g  ziehten. 

Der  masiaeh-ehineaiaehe  Vertrag  wurde  in  OZ  1897,  109  besprochen;  aulser 

»  *W)  Gl  trX,  1896,  179.   GZ  1896,  689.  —  *«)  XIX.  Century  XXXIX, 

^  1896,  58-64.  —  4S7)  An  Australien  in  China.    Lond.  1896,  299  S.    PM  1896, 
LB  170.  —  438)  Voy,  en  Chine  et  en  Tartario  de  l'Arabassade  de  Lord  Macartney. 

iü  La  Chine  il  y  a  lüO  ans  et  aujourd'hui.  Taris  1896,  248  u.  248  S.  —  ^  Schanghai 

if  1893.  PM  1896,  LB  40.  —  *«>  NorekG. 8.  Aarbok  VI,  95—124.  —  VbQeB 

^  1895,  672—75.   —    4*2)  AnnQ  V,   522—26;   Kartenskizze  I-tschang  —  Pa-tung 

«i  1:1  200000.    Scott GMag.  1896,  643.  —       Hongkong  189Ö,  68  S.   PM  1896, 

{  IB  171.  —  4M)  BSGLiaboa  1896,  8—44.  —       JTokyoGS  1896|  489—508. 


uiyiii^Cü  by  GoOgle 


402     Dr.  E.  Tiesfea,  Qeogr.  Erfonchuiigen  io  Aaieo  (ohne  Russisch- Asien). 


dar  VOTtinbarasg  der  (bei  Mandschurei  sn  bespreehenden)  nUldMhilfiMheii  Sim* 

bahn  wurden  Rufsland  noch  yerschiedene  militärische  VorzQge  im  Qelben  Meere 
zagestoDden.  —  Deatschland  erhielt  als  „Kronkonzession"  ein  Stück  Landes  in 
HankoB«»). 

Von  Fmkreieb,  das  in  Yttmiaii  wirtaehaftUche  Vorreohte 
hielt  ^7),  wird  diese  Provinz  besoadera  in  Betracht  gezogen. 

G.  Rouvier  yersucht  in  einer  noch  nicht  beoodeten  Reihe  von  Artikeln^ 
„La  Province  Yunnan  ot  las  Koulps,  qui  y  menent"  eine  umfassende  Darstellung 
von  YUnnan  nach  seinen  natürlichen  Verhältnissen,  Bevölkerung,  Produkten,  Yer- 
kehrswegen  fte.  an  geben;  eine  Bibliographie  iat  Toraitageachielct.  — >  Untor  dfa 
zahlreichen,  von  rerschiedcnon  Staaten  entsandten  kommerziellen  Expeditionen  ist 
die  noch  nicht  beendete  Mission  lyonnaise  die  interessanteste. 

Dieselbe  ging  Ende  189Ö  über  die  chinesische  Grenze  und  hat  seitdem  (bis 
Ende  1896}  Teraekiedene  Zflga  dnrek  Xftnnaa  nnd  Ba'taekwaa  •iiagenikrk*'*)« 

Eio  grolsea  Material  äber  den  Handel  Chinas  mit  dem  Aus- 
lände bringt  der  1895  ausgegebene  »yDeoennial  Beport  on  the 

Trade  &c."l50). 

Über  den  Postdienst  in  China  handelt  ein  Artikel  in  T'oung  pao  1894,  G  !f. 
An  verschiedenen  Orten  ^0  werden  die  Pläne  zu  chinesischen  EiseDbahabauten 
erBrtert;  n.  a.  aoU  die  Bahn  yon  Tientain  bia  Peking  geführt  werden. 

W.  Krebs  bat  einem  Aufisatz  „Klima  Ostasiens  in  weltinrt- 
Bohaftlicher  und  sanitärer  Beziehung"  wertroUe  Karten  über  die 
Verteilung  der  Niederschläge  in  China  1885  —  94  beigegeben. 
A.  Supan  veröffentlichte *53)  „Regentafeln  von  Cbina  und  Korea" 
nebst  einer  Stationeukarte.  Kingsrai  11  und  Skertchly  suchten 
eine  marine  Entstehung  des  Lösses  in  Nord-China  zu  beweisen ^^^). 
Von  Interesse  für  die  Entwiekolung  des  Theehandels  mit  Tibet  ist 
de  Rosthorns  „Tea-Cultivalion  in  W.  Ssuch'uan "  *ö5). 

P.  S.  Popow  gibt  in  law.  189Ö  den  Verauih  einer  Bevölke- 
rungsstatistik naeh  einzelnen  Provinzen. 

Nnr  fflr  14  ProTinara  liegen  wirkliehe  Zihinngen  Tor,  fUr  8  nur  Schätzung». 
Die  gesamte  Bevölkerung  wird  auf  428  908206  angegeben,  die  Volksdichte  im 
Mittel  auf  130,5  pro  qkm.  f  iir  die  mandschurischen  Provinzen  fehlen  Aogabea 
der  Areale  M). 

Von  Sohilderungen  des  chinesisohen  Volkes  können  nnr  einige 
genannt  werden. 

Der  chmetiaehe  General  Tscheng-Ki-Tong  gibt  eine  interessante,  aber 
sehr  rosig  gefärbte  Darstellung  der  sozialen  Verhältnisse  in  China  Von  grofier 
Sachkenntnis  und  Objektivität  sengt  das  Werk  „The  real  Chinatnan"  von  Ch. 
Holeenke  (Undon  1895,  850  8.;  SoottGMag.  1895,  878  f.).  Fttr  die  Kenntnis 
des  Volkslebeni  und  der  Oesetee  wertvoll  ist  Onndry:  „Ckine,  preaesta.  put 


GZ  1895,  639.  VhQsE  1895,  677.  —       Besprochen  in  AnnG  V,  1895/96, 
195 f.;  Tgl.  aneh  Selalgoae  in  Ber.  frsn«.  1896,  460—7«.  —  «*)  RevGPsrw 

1896,  1897.  —  AnnG  V,  318—20;  GJ  VIII,  189fi,  298;  RcvG  XXXVIII, 
858;  MottvÖ  1896,  535  f.;  GZ  1896,  293;  A  trav.  le  Mde  1896,  401;  1897| 
9—19.  —  «0)  China  irap.  Marit.  Customs.  Statist.  Series  Nr.  6.  Shanghai  1898, 
694  S.  GJ  VII,  1896,  HO;  Scott.  G Mag.  1895,  495;  AnnG  V,  Bibl.  163  f.  - 
«0  Gl.  LXXI,  1897,  65-67;  AnnG  V,  252:  SaturdayRev.  LXXXll,  666  f. — 
4M)  DRfQ  XVIII,  97—107.  —  4M)  PM  1896,  206-9.  Met  Z  XIU,  Lß  (67).  - 
QJGeolS  1895,  938—54.  Die  Hypotkeee  wird  in  der  Dtaknaeien  (ebeDda) 
allseitig  verworfen.  Gl.  LXIX,  68.  —  «5)  Lond.  (Luzac)  1895,  40  S.  GJ  VI, 
1896,  473;  AnnG  V,  Bibl.  166.  —  *ö6)  Scott  GMag.  1897,  91;  GZ  1897,  239.— 
«*>  China  n,  die  CUneien.  Dresden  1896  (2.  Aufl.),  215  S.  (naeh  IUT9Mendea). 


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China.  Korea. 


403 


^dradon  1896,  414  8.);  «fne  Ihnliehe  Bedentang  liab«ii  die  Arbeiten  tod  IL 

Brandt*"^).    VVegen  auegezeichoeter  Darstellung  ist  noch  zu  nennen  W.  A. 
Cornaby^},  und  W.  A.  P.  Martin  ^*^)  wegen  beeondera  achdner  XlluatratioiMii 

^som  Teil  nach  Zeichnungen  von  Eingebornen). 

Über  die  Mandschurei  hat  J.  Hoss  nach  langjährigem  Aufentlialt 
eioe  gute  geographische  Übersicht  gegeben  ^^^) ;  die  Karte  in 
1 : 6  Hill,  weut  Yerbeiserungen  auf,  «e  Ist  nach  poltttsehen  Grensen 
koloriert 

Einen  ganz  kurzen  Überblick  Uber  die  gegenwartige  Kenntnis  des  Landes  gab 
J.W.  IngliB*'^^)^  ferner  Gowan  in  Asiat,  quart.  Rnv.  1895.  D.  Christies 
„10  Years  in  Manchuria"^^  beziehen  sich  besonders  auf  einen  Aufenthalt  in 
HakdeD,  wo  matoorologiaehe  Beobaehtuogaii  gemacht  wurden. 

Infolge  des  russisdi'ohinesiBcben  Abkommens  sollen  Bisenbahnen 
■gebaut  werden,  deren  Verwaltung  (für  die  nächsten  30  Jabre)  aus^ 
f      sohliefslioh  den  Russen  überlassen  bleiben  wird. 

Die  roBsische  Bahn  nach  Wladiwostok  soll  über  Hunschun  nach  Kirin  weiter- 
geführt werden,  ferner  eine  Bahn  von  einem  Punkte  der  transsibirischen  Bahn  Uber 

:  Aigan — Tsitsikar— Bodune  nach  Kirin,  vielleicht  auch  Kirin  und  Mukden  mit  Bahn 
verbunden  werden.  China  will  snleardam  eine  Bahn  Schan-hai-kwang — Kia-teohwsn — 

^       Pert  Arthur  bauen 

>  Korea. 

j.  Bei   den   zahlreichen   Erörterungen   des   japanisch  -  chinesischen 

j  Krieges  (vgl.  unter  Allgemeines  S.  373)  sind  auch  die  derzeitigen 
^  koreanischen  Verhältnisse  mehr  oder  weniger  berücksichtigt.  — 
^  H.Cordier  verö£fentliobte^)  die  „Beschreibung  eines  sino-korea- 
aisohen  Atlas"  nach  einem  aus  dem  XVIIL  Jahrhundert  datierten 
^  Manuskript 

Der  Atlas  stammt  von  einem  koreanischen  Kartographen.  Die  wiedergegobenen 
Blätter  enthalten :  Genoralkarte  von  Korea,  8  Karten  verschiedener  Bezirkei  Karte 
f        ton  88ul,  der  Umgegend  von  Seul ;  Karte  von  Japan,  den  Ltn-Kia,  von  Ghitts; 

>  eil«  Weltkarte.  Die  leisten  beiden  haben  nnr  wegen  ihrer  eratonnliehen  Fehler 
^  bteresse. 

M.  Courant  gibt  eine  ^^Bibliographie  coreenne"*^^)^  deren  geo- 

*  graphischer  Teil  151  Nummern  enthält.    Für  die  Reiseerzählungea 
von  A.  E.  J.  Cavendish^e"?),  C h aill e - L o  n  g  ^68)^  C.  T.  Gard- 

]       ner*69),  v.  Hesee-Wartegg Louise  J or dan- Miln «l), 

j  

*  Besonders:  Sittenbilder  aus  China:  Mädchen  u.  Frauen.  Stuttgart  1895, 
<"         87  S. ;  PM  1896,  LB  41.  Atteh:  GGsHambuig  2.  V.  96  in  VhQsE  1895,  524—27.  — 

A  string  of  chin.  Peach-stones.  Lond.  1896,  479  S.  Scott. GMaj?.  1896,  433.  — 
i        ^  A  Cycle  of  Catbay.  Edinb.  1896,  464  S.  —  *6i)  Scott.  GMag.  1895,  217—31. 

0  Arne  V,  Bibl.  156.  —  M6)  Ebenda  680  f.  —  ^  Lond.  1896,  100  8.  AnnG  T, 

1  Bibl.  152;  Met.  Z  XIII,  157.  —  464)  ßZ  1897,  109.  —  Paris  (Leroux)  1896, 
I  .  «Bl.,  US.Teit.  PM  1896,  LB  1G9.  —  .  . .  contenant  la  Nomenci.  desOnvragea 
i         pnbl.  daaa  ce  Pays  jusqu'en  1890,  ainai  que  la  Descr.  et  P Analyse  detaiU4e  dea 

principaux  d'entre  eeeOavrages.  Public.  Ecole  Langues  orieot.  Tivantea  (8),  XVLLI, 
XIX,  499  u.  538  S.  AnnG  V,  Bibl.  166.  —  «?)  Korea  a.  the  sacred  White 
Mountain.  Lond.  1894,  220  S.  PM  1896,  LB  112.  —  *^  La  Cor6e.  Paris  1894 
j|  iAnnUiieieOniiBet),  73  S.  PM  1896,  LB  112;  BSOOomm.  Bord.  XIX,  260— 68. — 
ß  ^  Corea.  Rep.  VI.  Meeting  australasian  Assoc.  Brisbane  1895,  488'— 682.  — 
*J  Korea.  Dresden  1895,  220  S.  PM  1896,  LB  III;  GZ  1896,  — 
41)  Quaint  Korea.    London  1896,  306  S. 


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-  404     Dr.  £.  TieafeD,  Geogr.  Erforschungen  in  Asien  (ohne  Baaeitch-iaiea). 

«     

M.  A.  Pogio^^y  A.  H.  Sayage-Landor^''^)  geougen  die 
Beferate. 

H.  Loumyer  bespricht^?*)  das  Handel  der  Freihäfen  1882—91.  Von  ethno- 
logischem Interesse  sind  Arbeiten  TOA  W.  £.  Griffii*^)  (nicht  eigene  Anschtt- 

*  ung)  und  L.  Chastang^^e^. 

'  Jnner-Ajnen. 

,  jlUgemetnes.  Die  Zusammenfassung  der  Reisen  von  F.  E.  Yo ung* 

husband  in  einem  Werke  wurde  bereits  erwähnt  (S.  372).  Die 
Expedition  von  Sven  Hedin  bat  eine  Reibe  weiterer  bedeutender 
'  Ergebnisse  gebracht. 

Ober  den  bereits  besprocheneii  Teil  der  Eeise  (GJb.  XYIII,  313)  erschieoeD 
\.  noch  swei  weitere  Arbeiten:  1)  Yersnehe  zur  Besteigung  des  Mustagh-Ata^^)  mit 

'  OriginalzeichnuDgen  und  2)  Der  kleine  Kara-kul  und  Bassik-kul*79),  in"  der  die 

;•  Seen  als  Moraneostauseen  charakterisiert  werden;  die  Karte  (1  : 5000Ü)  zeigt  Ibo> 

hypsen,  Tiefenangaben  (Verbeaserongen  der  Karte  in  PM  1894),  Beeeiduraeg  feft 
*,  Wiesen-  und  Oletscberboden ,  ein  nord- südliches  Profil  durch  den  ersteren  See. 

Im  Februar  1895  ■wurde  eine  Erforschung  des  Yarkandflusses  Tort!:<'nommeD*^), 
woran  sich  eine  unter  furchtbaren  Entbehrungen  und  Lebensgefahr  durcbgefilbrte 
Dttrehqnera&g  der  Takto-Makw-Wttatt  (d«r  Mane  gilt  bei  dea  Bingeborenen  nnr 
für  das  Gebiet  zwischen  Yarkand-  und  Khotan-darya)  Ton  Merket  am  Yarkand 
I  nach  Buksem  am  Kbotan  scblofs^).  Der  Mazar-tagh  darchziebt  nicht,  wie  Frscbe- 

walaky  angab,  die  ganze  Bnite  der  Wfiete;  der  Sand  dereelben  wandert  wabrtdi^ 
^  lieh  fiMt  Qberall  in  W-  und  SW- Richtung.   Juli  1895  machte  Hedin  von  Kaschear 

,  BUS  eine  dritte  Expedition  in  das  Thal  zwischon  Muatagh-Ata  und  Sary-koH^i); 

Ton  üpal  kommend  überschritt  er  unter  gröfsten  Schwierigkeiten  den  Uiugart-taa, 
gtog  ettdiieh  neeh  Taaehkvrgan ,  etieg  in  dae  Thal  dee  Aken  hinab,  wandte  sich 
dann  zurück  nach  Taschkurgan,  dann  quer  über  das  Gebirge  wieder  nach  Kasch- 
gar.  Dezember  1895  brach  er  nach  dem  Lob-nor  auf;  auf  dem  Wege  entdeckte 
er  mehrere  BninenatBdte^.  Über  diesen  Teil  der  Reise  vgl.  einen  Brief  an  die 

*  Bnee.  GGe.^),  femer  den  Aufaats  „Versuch  zur  Darstellung  der  Wanderung  de» 

Lop-nor"  in  PM  1896,  201  —  5,  mit  Kartenskizzen  und  Route  (1:5000000). 
Der  chinesische  Lob-nor  (gegenwärtig  zu  einer  Anzahl  kleinerer  Seen  Termindert) 
und  der  •ttdlicbere  Lob-nor  Ton  Przehewaleky  eind  awel  Tereebiedene  Seebecksot 
die  z.  Z.  durch  den  Tarim  verbunden  sind  und  in  ihren  Wassermengen  periodi- 
adien  Wechseln  nnterliegen.  Die  Lob-nor -Frage  ist  also  nahezu  ganz  im  Sinne 
T.  Biebtbofene  gelSat. 

Prins  Henri  d'Orl^ans  hat  1895  eine  Reise  von  Tongking 
doreb  Yfinoan  nach  Assam  ToUftthrt,  welche  zur  endgültigen  LSeiug 
des  TBanpo-Irawaddy-Problemi  geführt  su  haben  acheint. 

Die  Reise  ging  von  Talifu  zum  Mekong  (bei  Feilung-kiao),  hinüber  zum  Saluen, 
»urück  zum  Mekong,  den  sie  in  neuer  Houte  bis  nördlich  vnn  Tseku  verfolgte, 
denn  gerade  westwärts,  den  Saluen  und  die  QuellÜüsae  des  Irawaddy  »ehneldeid, 
nach  Sadiya.  Dafs  der  tibetanische  Oiehn,  der  Lu-tse-kiang  und  Saluen  ein  nnd 
dereelbe  FluTe  iet,  wird  beetitigt;  dea  Irawaddj-Beeken  wird  darch  die  0-W  ver- 

KovM  (ane  Raeziseh  t.  Ureyn-Pneiyneki).  Wien  1895,  248  8.  PM  1896, 

LB  112;  MGGsWien  1896,  872—74.  —  *78)  Corea.  Lond.  1895,  300  S.  PM  1896» 
LB  112.  —  «4)  Recueil  consulaire  Belgiqne  LXXXVU,  1895,  443-64.  — 
«»)  Korea  a.  the  Koreans:  in  tbe  Mirror  of  their  Language  a.  History.  JAiür. 
GS  1895,  1-20.  -  «6)  Les  Gördens.   Key.  scieDtif.  (4)  VI,  1896,  494— 99  f.  - 

5  *")  OJ  VI,  1895,  350-67;   ÄnnG  V,  Bibl.  153.  —         PM  1895,  87-92. 

*W)  GJ  VI,  1895,  78 f.  —  *80)  Ausführlich  in  VhGsE  1895,  539-57  (Karte 
l :  8800000)  n.  beeondere  GJ  VIII,  189«,  264—78.  858—72  (Itiaerar  in  1 :  i  MiU , 
ohne  astronomische  Beobachtungen);  auch  GJ  VI,  1895,  281  ;  ÄnnG  V,  Bibl.  153; 
AnnG  V,  446  f.  _  töX)  GJ  VII,  1896,  195-98  (eigene  Mitteilung).  —  *®)  ö- 

,  LXX,  1896,  212 ;  MonvG  1896,  536.  —  *^)  Besprochen  in  Natura  Lond.Lr,  68t 


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Inner-Asien. 


405 


lanfindt  Ztjiil-Kette  yon  dem  Stromgebiet  dei  Brahmaputra  getrecnt.  Avfser  In 
den  zahlreichen  Berichten  von  d'Orl^ans^*)  behandelt  die  Irawaddy- Frage ,  ftvoh 

Tom  geBchichtlichen  Stand punkt,  noch  besonders  E.  lloux*^). 

Obrutscbeff  bat  dankenswerterweise  von  seiner  russisch  ge- 

flcbriebeoen  „Orographie  des  zentralen  Asien  und  seines  SO-Raades" 

in  OZ  1895,  S67 — 85  einea  deutschen  Auszug  gegeben  nebet  einer 

schematiadien  Karte  dei  Kan-Bchan  in  1:4{-  Hill.;  wir  verweisen 

iBr  die  wichtige  Arbeit  auf  die  s.  T.  ausflibrlicben  Beferate^. 

Ebenso  mOeien  wir  uns  bzgl.  der  bedeutenden  „Beiträge  zur  Strati- 

graphie  Zentral asiens"  von  £.  Suefs^'^)  mit  dem  Hinweis  auf  das 

eingehende  Ref.  von  Supan  in  PM  (1895,  LB  Nr.  498)  begnügen. 

E.  Naumann  versuchte  Analogien  im  Qebirgsbau  von  Klein-Äsien  und  Inner- 
Asien  oachzuweiaen,  die  sich  auch  in  den  kalturellen  Bewegungen  ausgeprägt  haben 
sollen^.  Pjewiow  gibt  ein  „Veneiehnie Ton Pnnktn Inner- Atiens,  dweD  HShea 

von  mehreren  Reisenden  barometrisch  gemessen  wurden"*^^);  Bogdanowitsch 
(mit  T.  Tille)  ein  Verzeichnis  seiner  HöhenmessunKen  1889/90*ö0);  v.  Staben- 
dorf f  BerechouDgen  der  Ortsbestimmungen  von  Qrombtschewski  in  Pamir,  Kasch- 
gar,  Tibet  1889/90**0-  A.  Woeikoff  bat  die  meteorologischen  Ergebnisse  der 
Reisen  von  I'rschewalsky  bearbeitet ^^'^j^  worüber  uns  eine  Reihe  von  Aufsätzen 
belehren.    Wenukoff  bespricht  die  Telegraphenlinion  von  Zentral- Asien 


3 
t 

>  Pamir.    Die  Grenzverhältnisse  zwischen  englischem,  russischem 

•       und  alghanischem  Gebiet  sind  nunmehr  nahezu  gänzlich  geregelt 
(GJb.  XVIII,  312). 

Eine  geaehichtliehe  Übertieht  Aber  den  Wettbewerb  der  drei  Hiebte  nr  Be- 
sitzergreifang  der  Pamirs  gibt  Immanuel*^)  mit  einer  leider  su  stark  vcr- 
U  kleinerten,  wenig  enthaltenden  Karte  in  \  :2\  Mill.  E.  Blanc  behandelt  den 
^  englisch  -  russischen  Vertrag  von  Simla  (April  1895)  mit  erläuternder  Karte *ö6). 
}  Die  infolge  dieaes  Vertrages  eingesettte  gemiMbte  GrenakoniDissioD  legte  die  Grenze 
östlich  des  Sor-kul  längs  der  Nikolaus  II.- Kette  (Wasserscheide  zwischen  Äksu 
and  Istyk)  nach  Kisil-Kabat  am  Aksu  und  ostwärts  bis  zur  chinesischen  Qrenze 
•nf  dem  Sarikol  fest;  die  b^derseitigen  Vermeseoogen  ergaben  einen  guten  An* 
schlufs.  Der  Streifen  zwischen  dieser  Grenze  und  dem  Hindukusch  und  Kara- 
korum  bleibt  neutral.  Westlich  des  Sor-kul  bildet  der  Pandsch  die  Grenze  zwischen 
BoTsland  und  Afghanistan,  so  dafs  Bochara  die  besetzten  Gebiete  von  Darwas  an 
Afghanistan,  dieses  den  besetaten  Teil  Ton  Bosehaa,  Sdiiignaii  iu>d  Garan  an 
Bochara  abtritt.  Rttfela&d  gewiant  M  ffOOOOqkm  CMtgau  uibnnchbareii  Landea"?)* 


S  *•)  CR  1896,  209  f. ;  1896,  6.  42—66.  107—11  (Itinerar  1 :  tAMill.  Talifa— 

Sadiga).  165—72.    BSQParia  1895,  389—404  (Dn  Tonkin  au  Yunnan,  Itinerar 
.  von  Mongtse  nach  Talifu  1  :  4  Mill.  mit  Ilouten  von  Fr.  Garnier  und  dor  Jlission 

u  Pavie).  QJ  Vm,  1896,  566—86  (Karte  1  :  UMilL);  auch  ebenda  Vii,  1896, 
J  199.  800-  9.  PM  1895,  294;  189«,  »4.  Rot.  frae^.  1896,  189—86.  193—201. 
AnnG  V,  234—41.  348  (E.  Koux) ;  ebenda  322—27.  429^36  (geogr.  Ortsbestim- 
maog  durch  Roux).  ßSComm.Paris  XVllI,  344.  —  «6)  AnnÖ  V,  1895/96,  483—95 
(Karte  IrlMill.);  RevG  1897,  XXXIX,  369—73;  PM  1897,  24;  VhGeE  1897, 
^  146.  —  48C)  VhGsE  189.5,  635—37;  Scott. QMag.  1896,  75-87;  AnnG  V,  Bibl. 
J  154.  —  487)  DenkschrAkWien,  Math.  Kl.  LXI,  1894,  431— GG.  —  QZ  1896, 
7 — 25,  2  Karten  (Tafel  2:  vergleich.  Übersicht  der  Grundlinien  von  Anatolien  u. 
Z«Btaral-AaioB).  —  «B»)  jar.  1896.  44-^8  (rai8.>:  PM  1896,  LB  110.  —  *^  Ist. 
1895;  PM  1896,  LB  9.5.  —  t?>i)  Isv.  1896;  PM  1896,  LB  95.  —  «2)  Wiss. 
Besultato  der  Reisen  von  Prsuhewalskij.  Met.  Teil.  Itinerare  u.  Met.  Beob.  St.  Pet. 
1896,  981  S.  40 ;  beigefügt  sind  Beobacht.  von  Pjewioir  vnd  eine  allgemeine  (fber- 
sicht  von  Woeikof.  —  Das  Klima  Zentral-Asiens.  Met.  Z  1896,  49—61.  90—100; 
8cott.QMag.  1896,  298—303;  AnnG  V,  Bibl.  157.  —  ^oi)  CR  AcadParis  CXXII, 
1896.  AnnG  V,  447.  —  GZ  1895,  375—87;  AnuG  V.  Bibl.  154.  — 
^  AbbQ  V,  488—41.  —  ^Nowoje  Wrenjft,  Sept.,  Okt.  1895  (in  61.  LXIX,  88; 


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406     Dr.  E.  Tiesfen,  Geogr.  ErforsehaDgeo  in  Asieo  (ohne  llussiscb-Asien). 


Yon  gröfsereD  Arbeiten  flbvr  die  Beziehungen  der  Mächte  in  diesem  Gebiete  sind 
die  trefflichen  Abhuidluiig«!!  Ton  Palat^),  Thorburn^<><>)  und  fi.  PemtMO) 

SU  erwähnen. 

Einen  Beitrag  von  unschätzbarem  Werte  für  die  Kenntnis  der 
Pamirs  lieferte  G.  N.  CurasonWl). 

£r  machte  1894  Belsen  m  diesem  Gebiete.  Seine  DarateUiiBg  itt  aber  eiifr 
auf  alle  vorliegende  Kenntnigse  gegründete  Charakteristik  von  Land  und  Volk  ge- 
worden. Entstehung  und  Bedeutung  des  Namens,  physische  Geographie,  Hydro- 
graphie, Orographie  (die  Pisse  werden  dtigeliend  bebandelt),  KUma,  Fauna,  Flora, 
Bewohner,  eine  Übersieht  aller  bedeutenden  Bofaen  seit  Beginn  der  christlichen 
Ära,  Litteratur  —  alles  ist  in  Betracht  gezogen.  Besonders  verficht  C.  den 
Pandsch  (speziell  den  vom  Wakh-jir-Pafs  kommenden  Ab-i-Wakhan)  als  Qaelle 
des  OzQs  gegenftber  den  Aken.  Die  grorse  Karte  in  1 : 1 000000  (ebne  pdilfaeh» 
Grenzen)  mit  Verwertung  aller  Arbeiten  von  1868—95  wird  dem  Geograpbea  tun 
Stadium  dieser  Gebiete  von  pröTstem  Werte  sein. 

Eine  dänische  Expedition  Ol  u  fsen  ^'^),  die  als  eine  vorbereitende 
Tour  für  eine  gröfsere  Unternehmung  gelten  soll,  ging  den  oberen 
Pandsch  entlang  z.  T.  auf  von  Europäern  noch  nicht  betreteneo 
Pfaden.  F.  de  Rocca  bat  in  Bev.  O  1895  and  1896  in  oner 
Beihe  yon  Aufsätzen  eine  Art  Monographie  über  die  Pamin  und 
das  Gebiet  des  Alai  gegeben,  an  denen  (G).  LXX,  339)  die  mangel- 
hafte Behandlung  der  Orographie  getadelt  wird.  Von  der  Reise  iwk 
de  Poncin  (GJb.  XVIII,  313)  wurde  das  sehr  sorgfältige  Itincfsr 
▼eröffentlicht^'^)  nebst  ausführlichem  Bericht. 

Die  Karte  in  1  :  1  400000  enthält  zahlreiche  neue  Uöhenbestimmangen  auf 
der  Beute  Gr.  Kara-kul—Aksu— Sor-kul  — Pandsch— Burtll-Pafs.  —  Naürew 
reiste  ira  nördlichen  Pamir  (Ak-baital,  Rang-kul);  die  Karte^)  (nach  Hedin)  zeigt 
rohe  Strukturlinien,  auch  den  Umfang  des  abflufslosen  Beckens  des  Gr.  Kara-kul 
und  des  Itang-kul,  der  Bericht  gibt  auch  einige  statistische  Angaben  über  Be- 
▼nkerung  (Ref.  tob  Immanuel  fn  PM  1896,  LB  167).  Die  Bperttevr  res  0.8. 
Cumberland  ist  geographiscb  ohno  Bedeutung^).  Die  meteorologischen  Bs» 
obachtungen  des  russischen  Pamir-Postens  am  Zusammenflufs  von  Ak-BaitalSBÄ 
Murghab  in  3700  m  sind  für  ltid3/94  veröffentlicht;  mittlere  Temperator  in  Juli 
+  16^%  im  Jsnvar  --uy;  Maximum  +S7>S%  JUnimmn  —W^, 

Tibet  Über  die  Expedition  Dutrenil  de  Rhins  (6Jb.XVIIIf 
314)  bat  der  Qberlebende  Teilnebmer  F.  Grenard  bisher  nur 
l<ürzere  Berichte  und  Aufsätze  ^07)  veröfiFentlicht,  aufser  einer  schön 
illustrierten  lleisebeschreibung  in  Tour  Md.  1896,  313 — 60. 

Als  Hauptresultate  werden  bezeichnet:  1)  Die  Beschreibung  der  nördlichsten 
der  drei  Handelsstrafseu  zwiacLen  Lhassa  und  Sz'tschwan,  die  von  Ißae  Tljl« 

YbOsE  1896,  144);  Times  26.  Dez  1895;  GJ  VI,  1896,  278  f.;  Vll,  1896,  91— W? 
Scott. GMag.  1895,  253;  PM  18üö,  294;  Gl.  LXIX,  196  f.;  LXX,  808;  DE» 
XVII,  ISdfy,  476  (Wortlaut  dee  Vertrages);  AnnG  V,  125;  Asiat,  quart. Kev.  1895, 
37  —  41  (Tarnowsky);  Rev.  scient.  Paris  (4)  VI,  1806,  13,3-  40  (E.  Blaue);  Bsp. 
Intern.  G.  Congr.  Lond.  1895,  287—98  (Holdich  über  die  Vereinigung  der  Venasr 
•ungen  beider  Staaten).  —  <M)  L'Inde  et  la  Questlon  aoglo-rusee.  Paris  I895r 
152  S.  PM  1896,  LB  101  (Immanuel  ausführlich).  —  ^^'^)  Asiatic  Neighbours. 
Lond.  1894,  315  8.  PM  1895,  LB  496  (Immanuel).  —  ^)  Les  Busses  etie» 
Anglais  en  Afghanistan.  Paris  1896,  33  S.  DQBl.  XIX,  237.  —  ^01)  ThePwn» 
a.  th.'  Source  of  Oxus.  GJ  VIII,  1896,  15  —54  fte.  —  ^  VhGsE  1897,  71j 
PM  1895,  294;  Gl.  LXX,  1896,  35G;  AnnG  V,  447;  GJ  VI,  IS?^  472.  -- 
"»)  BSGParis  1895,  516-60;  auch  CE  1895,  52  f.  —  *>*)  Semlewedenje  1896, 
11 1—40.  —  «»)  Sport  on  tbe  PamiTB,  Lond.  1895,  278  8.  PM  1896,  M  108.  — 
«»)  VhOsE  1805,  320;  CR  1895,  4;  Gl.  LXVII,  840;  GTidekr.  XIII,  178.  - 
CR  1895,  228—62  (Karte  l :  lOMilL) ;  GJ  V^  1896,  279  f.;  A  travers  le  Mde 


i  y  Go 


Inner- Asieo.  407 

bereits  begangen,  aber  nicht  aufgenoTnmen  warde;  sie  gebt  in  einem  grofsen  nach 
S  geöffneten  Bogen  über  KcRudo  nach  Tsiamdo  und  wird  viel  benutzt.  2)  Die 
Feststellung  der  weatUchston  Mekong  •Quelle,  des  Dzanak- tacbu,  der  nacli  seiner 
Vereinigung  mit  dam  Dzagar-taehu  den  Taa-teehv  bildet.  Diesce  Gebiet  wnrde 
genauer  erforscht,  eb«iao  das  der  grofsen  Seen  Nam-tscho  (Tengri-nor),  Hii):g-t8cho 
(Buka-nor)  und  Pul-tscho.  Eine  SchildtTunp  desselben  Verf.  von  Ost- Tibet  nach 
seiner  Verwaltung,  sozialen  und  physischen  Verhältnissen,  Industrie,  Handel  etc. 
mtuat  fiSGComm.  Paria  1895,  1030—50. 

G.  R.  Littled ale  bat  1896  eine  sehr  bedeutende  N—S-Durch- 

queruDg  Ton  Tibet  vollführt ,  etwa  2^  Breitengrade  westlioh  der 

Boute  von  Bonvalot  und  etwas  östlich  der  von  Pjewzow. 

Dem  Torläufig  erschienenen  Bericbt^^)  ist  ein  sehr  genaues  Itinerar  in  1 :  1  000000 
beigegeben,  auch  eine  kleine  Übersichtskarte  der  lioise.  Die  Expedition  rerbracbte 
twei  Monate  in  einer  H8he  von  Uber  5700  m.  Nördlich  vom  Akka-tagh  wurden 
sieben  isolierte  Berge  ^'csehen,  die  L.  für  Vulkane  hielt.  Über  Lhassa,  das  fast 
erreicht  wurde,  wurden  interessante  Kacbrichten  eingesogen.  Dann  ging  der  Marsch 
direkt  weetlich  nach  Leb.  Oenanere  Nacbrichten  sind  mit  Spannung  an  erwarten. 

Kpt.  Deasy  führte  189ß  eine  Roise  durch  W-Tibet  aus;  er  ging  von  Leb 
Eum  leschil-kul,  dann  südlich  bis  32"  .'Jö'  Br.,  82°  40'  L,  zurück  nach  Leh'^). 
fiesQglich  einer  Durcbquerung  von  Tibet  von  West  nach  Ost,  von  Leh  weiter  in 
55—85*  Br.  bia  ram  Knkn-nor  dnreh  Wellby  nnd  If  nleolm  müssen  anaftthr- 
Hebere  Berichte  abgewartet  werdMl'''^ 

V.  Wasiliew  übersetzte  eine  „Geographie  von  Tibet",  verfafst 
von  einem  Tibetaner  (f  1839),  in  das  Russische ^^i).  Gr.  Sandberg 
behandelt 5^2)  Lauf  des  Sang-po  von  der  Qiielle  bis  Assam  und 
"Wendet  sich  gegen  die  Annahnie  seiner  Verbindung  mit  dem  Ira- 
waddy  (vgl.  S.  404  unter  d'Orleans). 

Ober  eine  kleine  anapmeheloee  Sehfldemng  von  Tibet  von  A.  W.  MaretonB») 
und  der  West-Tibetaner  von  Isab.  Bishop^**)  vgl.  die  angORebonen  Referate.  — 
Die  Vereinbarung  eines  tibetanisch-indischen  Marktplatzes  in  Yatung  Rcheint  nach 
dem  Bericht  von  F.  E.  Tayloröi^)  verfehlt  gewesen  zu  sein.  Die  iiandelser- 
lehUelsnng  in  Tibet  bebandelt  auch  C.  E.  0.  Black  im  XiX.  Century  XXXVIII, 

1895,  247—60.  Über  den  Theebandel  Tibrts  v<;l.  GJ  VI,  189.5,  473.  Gr.  Sand- 
berg veröffentlichte  ein  sehr  gediegenes  Handbuch  der  tibetanischen  Sprache  B^')^ 
Bookkill  einen  längeren  Aufsatz  über  die  Ethnologie  von  TibetBl?). 

Tarmbeekm  und  Mongolei.  S.  H  e  d  i  n  s  Foraohungen  wurden  S.  404 
besprooben.  Von  den  „Arbeiten  der  Tibet -Expedition  1889^90'* 
ist  von  y.  Pjewsow  der  erste  Band  1895  erschienen  l^l^. 

Derselbe  enthält  eine  historische  nnd  geographische  Ski/.zr  von  Ost-Turkestan, 
dsnn  den  Bericht  über  die  Reise  von  Prjewalsh  nach  Yarkand  über  den  Bedel- 
Pafs,  Beschreibung  der  Hauptstädte  des  Gebietes,  geographische  Schilderungen  von 

1896,  1—4;  ]'M  189.^,  269  f. ;  Gl.  LXX,  297—302.  311  —  16;  AnnG  V,  Bibl. 
163;  BSGComm. Paris  XVil,  353—56;  lev.  1895,  540—67.  —  «»)  GJ  VII,  1896, 
458-83;  VIII,  7 f.;  Scott. OMag.  1«95, 817— 19;  PM  1897,LB40;  Gl.  LXIX,84; 
GZ  1896,  350;  AnnG  V,  447;  BSGCoram.  Paris  XVIII,  313-16.  —  «>9)  GJ  IX, 

1897,  217  f.  (auch  VUi,  1896,  296);  VhGsü  1897,  200;  Gl.  LXXl,  164.  — 
*^^0J  IX,  1897,  215—17;  PM  1897,  74  f.;  VhGsB  1897,  199;  Gl.  LXXI,  164.— 

St.  Pet.  189,-),  95  S.  AnnG  V,  Bibl.  156.  --  512;  Calcutta  Rev.  1896,  217—40. 
Gl.  LXXl,  334  —  39  (Beichelt);  GJ  IX,  1897,  321  f.  —  S'^)  The  grcat  closed  Land; 
Lond.  1895  (?),  112  S.  PM  1896,  LB  110.  —        Araong  thc  Tibetans.  Lond.  1894. 

1896,  LB  109.  —  Mi)  Tatnng  Trade  Rep.  for  1894  in  China  imp.  marit. 
Customs  1894.  G24— 32  (Karte);  AnnG  VI,  IS.T^SS  (Chavannos) ;  Ol.  LXVIII, 
1895,  181—83  (Krebs).  —  5i6)  Handbook  ot  CoUoquial  Tibetan.  Calc.  1894, 
378  8.  —  «7)  Rep.  U.  S.  Nati.  Mus.  1893,  666—747.  8eott.Glfag.  XI,  40«— 9; 
I'M  1896,  LB  168;  AnnG  V,  Bibl.  156.   —  »")  StPot  1895  ,  424  S.  in  4«. 

IX,  1897,  546—68.   AnnG  V,  Bibl.  155. 


^    ,^  -.d  by  Google 


408     Dr.  E.  Tieafen,  Gaogr.  Erforschnngeu  in  Asien  (ohne  Russisch- Asien). 


Teilen  des  Kwen-lun,  sehr  wertTolle  ethnographische  Abhandlungen  flbtr 
garten  &c.  Die  Karte  (Tarirabecken  und  seine  N-  und  S- Umrandung)  in  1:2620000 
mit  geschummerter  Gebirgszeichnung  und  sehr  aahlreichen  Höhenangaben  wird  ein 
nnmtbeb'rliehet  flilfemittel  lam  Stndiam  dfoaer  6«bi«te  für  den  Geographen  sein. 

Auch  der  dritte  Band  dieser  Arbeiten"  Ist  1896  erBobienen^id), 
die  ForadnuigsreiBen  von  Roborowsky  und  Kollow  (GJb.XVm, 
815)  behandelnd;  da  Ref.  deneelbeD  nooh  niebt  geseheo,  lo  kann 
vorläufig  nur  auf  die  (nicht  genügenden)  Referate  ▼erwiesen  werden. 

Dagegen  sind  die  fortgesetaten  Berichte  von  Kr  ahm  er  in  PM  1895,  109-11; 
1896,  33—41,  62—69  yon  Wert,  ebenso  diejenigen  in  QJ  Vll,  1896,  94;  VIII, 
1896, 161—78;  IX,  1897,  658—66  (mit  Karte  des  Nan-schan-Qebietes  in  YU1)6M). 
In  dem  loteten  Teile  der  nun  beendeten  Expedition  wurde  der  Nan-schin  mit 
einem  ganzen  Netze  von  Routen  überzogen,  schliefslich  (durch  Koziow)  noch 
Forschungen  im  östlichen  Tien*8chan  und  eine  Darchquerung  der  Kobbe-Wfiat« 
ausgeführt.  Bogdanowitseh  brachte  noeh  efaen  wertroUen  AnbiltBl}  tter 
das  Kwen-lun-Systeni ,  in  dem  er  die  Entwicklung  der  Kenntnii  dea  Gebiets  seit 
T.  Uichthofen  unter  besonderer  Berücksichtigung  der  Arbeiten  von  v.  Loczy  «ad 
"Wegener  babandelte  (Karte:  schemat.  Darstellung  der  Grenzgebirge  des  NW. Tibet). 

Über  die  Reisen  von  G.  N.  Potanin  1884—86  ist  1893  eio 
groieee  Werk  er8ehienen<>>B)^  das  Immanuel  in  PM  1895,  LB  497 
ansfuhrliob  bespricht.  Im  ersten  Bande  ^)  eines  auf  7  Bände  be> 
rechneten  Werkes  „Die  Mongolei  und  die  Mongolen.  Resultate  einer 
Reise  1892/93 gibt  A.  Posdneeff  das  Tagebacb  seiner  bekannten 
Reise  von  1892;  das  Ethnographische  steht  überall  im  Vordergrunde 
(vgl.  das  Ref.  in  Nat.  LV,  603 f.).  Von  dem  Reisewerk  der  Brüder 
Grum-Grjimailo  (GJb.  XIV,  333)  erschien  der  erste  Band: 
„Beschreibung  einer  Reise  nach  W-China  I.  Längs  des  östlichen 
Tian-8chan"524)^  Reiseberich  te  des  Palladius  (GJb.  XVIII, 

315)  wurden  nun  auch  in  das  Französische  übersetzt  ö26). 

Franke  fflbrte  eine  Beise  von  Peking  nach  Chailar  aus 5»);  wichtige  Er- 
gebnisse sind :  Besuch  dea  (SlOO — 3200  m  hohen)  bisher  unsicher  bekannten  Petchf 
Berges,  Besuch  des  seit  1689  von  keinem  Europäer  besuchten  Puir-nor,  Entdeckung 
einer  bisher  unbekannten  Karawanenstrafse  Chailar— Puir-nor — Dolon-nor.  über 
eine  Beise  von  Cbaffanjon,  die  von  Urga  ISngs  des  Kernten  neeh  Obailsr, 
weiter  nach  Tsitsikar  ging,  ist  bisher  nnr  wenig  bekannt  geworden  ö27).  Borro- 
dailo  berichtete  f^28)  übe^  eine  Reise  von  Urga  nach  Kobdo,  Über  die  Er- 
fonebnng  des  Changai-Qebirges  durch  D.  Klements  erfahren  wir  erst  wenig  in 
OJYIII,  1896,  635.   Das  Klima  Kasehgariene  wird  (naoh  Pjewsow)  in  Met  Z 

1895,  215—17  behandelt.    Von  G.  Huths  .,Oo8chichto  des  Buddhismus  in  der 
Mongolei"  erschien  der  zweite  Band529j        ^^urde  in  Gl.  LXX,  211  f.  besprochen. 
Uber  ein  rneslseliee  Buch  von  Popow  „über  die  Nomaden  der  Mongolei 
referierte  Immannel  (PM  1895,  LB  499).    A.  Markoff  beschrieb  in  einer 
Schüdernng  nordmongolischer  Städte      besonders  Urga,  Uüassntai  nnd  Kobdo. 

5")  St.Pet.  1896,  423  8,  in  40.  Natttre  Lond.  LVI,  27  f.  Scott. OMag.  1896, 
604.  —  Ö20)  Auch  in  PM  1895,  294.  —  Ml)  MQGsWien  1895,  497—526.  —  522)  Die 
tangtttiech-tibetaniechen  Grenzlande  Chinas  u.  die  zentrale  Mongolei.  2  Bde  (russisch). 
St.Pet.  1898,  667  u.487  B.  in  40.  —  «SB)  St.Pet.  1896,  696  S.  in  4»  (russisch).— 
»*)  St.Pet.  1896,  547  S.  in  4«  (russ.).  GJ  Yll,  1896,666-58;  Nature  LlV,  388 f.; 
fjj"-ÖMag.  1896, 492.  —  626)  BG  histor.  et  descript.  1894,  35—111  (Karte);  PM 

1896,  LB  110.  ~  «sa«)  VhGsE  1897,  217.  —  627)  Gl.  LXXL  84:  VGsE  1897,  72; 
MouvG  1896.  634.  -  «»)  QJ  189«  562-72.  «72—741—  «»)  StnUsburg  18«, 
466  S.  —  530)  st.Pet.  1896,  487  8.  —  »)  Scott.  &Uig.  1896,  67-68. 


.     ,.  .d  by  Googl 


GtograpMsolLe  EiforschungeE  in  £imiäcIi-Meii. 


Von  Prof.  Dr.  Anutschin  ia  Moskau. 


Vorbemerkung.    Aufser  den  auf  S.  1  des  Jahrbuchs  angeführten  Abkür- 
isuDgen  bekannter  Zeitschriften  sind  im  Folgenden  für  russische  Publikationea 
folgende  Abkürzungen  zur  Anwendung  gekommen.   (VgL  hiersn  dM  VersMcliii» 
Oeogiaphisoher  QeeeUsohaftssehrißea  im  QJb.  XVXII,  419  u.  420.) 
Isw.QQs.  =  lawestija  der  K.  Rusa.  Geogr.  Gesellschaft  zu  St.  Peteraborg. 
Isw.  Kauk.  =  Iswcstija  der  Kaukasischen  Abteilung  derselben  in  TifUs. 
Isw.  OSb.  =  Iswestija  der  Ostsibirischen  Abteilung  derselben  in"  Irkntek. 
Iiw.WSb.  «  lavestlja  der  Weeteibirischen  AbteUung  derselben  in  Omsk. 
M.Agr.  — Pttblikationen  des  Ministeriums  der  Agrikultur  tt.  der  Keiohsdomaaen. 
M.  Pin.  =  Publikationen  des  Ministeriums  der  Finanzen. 
Met.  W  =  Meteorologischkoi  Wjestnik  =  Der  mofeeorol.  Bote  (hemnegegebea 

Ton  der  K.  Russ.  Googr.  Gcsollschaft  in  St.  Petersburg). 
IIor.fiboni.  =  Morskoi  Sbornik  =  Sammlung  von  Beiträgen  zur  Kenntnis  des 

Meeres,  herausgegeben  von  der  Hydrographischen  Yerwaltnng. 
Sap.  KRGQs.  —  Sapiski  der  K.  Rnss.  Geogr.  eeBelliehaft.  V 
Sap.  Kauk.  —  Sapiski  der  Kaukasischen  Abteilung  derselben. 
Sap.  O.Sb.  =  Sapiski  der  Ostsibirischon  Abteilung  derselben  in^irkutsk. 
Sap.  WSb.  ^  Sapiski  der  Westsibirischen  Abtdlnng  derselben  in  Omsk. 
Sap.  Priam.      Sapiski  der  Priamurskischen  Abteilung  deraelben. 
8b. Kauk.  =  Sbornik  (Sammlung)  von  fTachrichten  Uber  die  kaukasischen  Lander 

und  Völker,  herausgeg.  Y.  d.  Kaukas.  Ünterrichtsverwaltung  zi 
Seml.      Semlewedenie,  herausgeg.  TOtt  der  Geogr.  AbteUnng  der  K.  Gesellschaft 
der  Katnrwiasensdiaften,  der  Anthropologie  und  Ethnographie  in 
Moakan« 

ri  Eine  allgemeine,  aber  ziemlich  detailUerte  tTbewiobt  fast  aller 
rosBischen  geographischen  Expeditioaen  uad  Forsohungen,  welche  be- 
aonden  in  Turkestan,  Sibiriea  and  den  angrenzenden  Ländern  Zentral- 
Aaiens  von  1846  bis  1896  angefahrt  worden  sind,  gibt  das  Werk 
von  P.  Semenow,  ÖeBchiohte  der  halbhundertjährigen  Thätigkeit 
der  K.  Rose.  Geogr.  Gesellschaft,  3  Teile  (1377  S.),  St.  Petersburg 
1896  (in  russ.  Sprache).  Dazu  ist  eine  besondere  Kurte  von  Russisch- 
Asien  im  xMafsst.  1:8400000  von  Kowerski  zusammengestellt. 

SemenoMT  beschreibt  ausführlich  in  chronologischer  Ordnung  (nach  Dozeuni^u) 
alle  Expeditionen,  an  denen  die  K.  Russ.  Geogr.  Ges.  nnmmelbar  «>df'J«"^,;™*^ 
long  ihrer  Hitglieder  tengenommen  hat  oder  von  denen  sie  durch  die  Mittel  un gen 
der  Forscher  in  Kenntnis  gesetzt  wurde,  d.  h.  fast  alle  «eographwchen  Unter- 
Bttchungen,  welche  in  dieser  Periode  ausgeführt  wurden, 
dphabetiaches  Register,  leider  nur  fttc  die  Personennamen,  angefügt.  D»« J^^J" 
m  Koweraki  bt  naoh  Teraohiedenen  amtKohen  awUen  TSrWst  nnd  aeigt  ant 

Oeogr.  Jahrbneh  XX. 


410       Dr.  Änutschin,  Qeograpbiscbe  Erforschungen  in  Russisch -Asien. 


4  BUtttwn  die  Harschrottten  der  Expeditionen,  sowie  auch  die  von  den  TeraeUe» 
denen  Verwaltungen:  von  der  Militär-topograpliischen  Abteilung  des  Generalstabs, 
Ton  dem  Bydrograpliiseheo  Amt,  vom  Ministerium  der  KommunikationeD  und  Wege, 
Tom  lOnisterivm  der  Beiehc-DomSnen  fte.  Teranlarsten  topographisdien  AiftuSi* 
neiii  die  Bezirke  der  geologischen  Untcrsucbucgen,  die  OoldwSselierei«i|  die  Ktoi- 
wllder,  die  EisenbaliDeii  und  Telegrapheiilinieii,  die  Hdiien  fte. 

B ibliograp hische  Anzeigen  eind  zu  finden  im  Jeshegodnik 
(Jahrbuch)  der  K.  Russ.  Geogr.  Ges.,  Bd.  I— VII  (1890—95),  in  der 
„Oeogr.  Litteratur"  (Iswestija  der  K.  Rubs.  Geogr.  Ges.  1894 — 97), 
in  der  ,.Russ.  Geolon-.  Litteratur"  (durch  das  Geologische  Komitee 
herausgegeben,  letzter  Band  XT ,  1895),  in  der  „Bibliotbeca  geo- 
graphica", von  der  Berliner  Ges.  für  Erdkunde  herausgegeben, 
Bd.  II  u.  III  (1893 — 94),  und  für  Sibirien  auch  in  JesbegodDik  des 
Tobolskischen  Museums,  Band  i— Vlll  (bis  1897). 

Bine  allgemeine  geographische  Übersicht  gaben  W.  Sievers, 
Asien  (Leipzig  1892),  und  Keane,  Asia  I— II  (London  1896—97). 

Als  ein  Beisebuch  kann  genannt  werden:  Dolgomkowi  Guide 
k  travers  la  Siberie  et  )«s  Territoires  Russes  en  Asie  C^trele. 
I.  Ann^e  1895;  II.  Ann^  1897.   Tomsk.  (Russisoh.) 


Von  der  „Orientreise  des  OrorsfÜrsten  Nikolaus,  jetzigen  Kaisen 
Nikolaus  II."  (1890/91),  welche  den  Fürsten  E.XJchtom8ki  zum 
Verfaeeer  hat^),  enthält  der  II.  u.  III.  Band  die  R.  ise  nach  Ostasieo 
und  zurück  durch  Sibirien.  —  Eine  allgemeine  Übersicht  gibt  die 
zweite  erweiterte  Auflage  des  Werkes:  Sil'irien  und  die  grofse 
Sibirische  Eisenbahn,  herausgegeben  unter  Redaktion  von  F.  Se- 
rn enow  vom  Finanzministerium  (St.  Petersburg  1896). 

Als  Karte  dasu  kann  dienen:  „Die  Karte  der  Gouverneinents  und  tiebiete 
Rnfslands,  welche  die  sibinBche  Eisenbahn  passiert",  ausgefÄhrt  1898—94  vom 
Zentralstalist.  Komitee  des  Ministerinms  des  Innern  im  Mafsst.  15  W.  —  1  f"|e'" 
1  :  630000.  Die  neueren  Aufnahmen,  wcicbe  von  verscliif lit^nen  Verwaltungen  im 
Zusammenhang  mit  dem  Üau  der  grofsen  Bahn  veranstaltet  werden,  bespricht 
Kowereki-S),  mseisehe  topograpbieehe  vnd  kartegraphieelie  Arbeiten  in  Sibirien 
im  J.  1895  Gpncrnlranjor  z.  D.  KrahmorS).  —  Ühor  die  pcnloijiscben  ForscbungPii 
belehren  dio  , (Geologischen  Untersuchungen  längs  der  Linie  der  Sibirischen  KiseE- 
bahn*'.  Lief.  1— VI,  1896—97,  sowie  auch  lierichto  im  Gorny  Jooroal  aad  ia 
den  iBwestija  des  Geolog.  Komiteea  (Bull,  dm  Comit6  giol.),  in  letzterer  Publikation 
russisch  und  französisch  erschienen.  Über  die  Arbeiten  1894  gibt  Supan  ) 
einen  ausführlichen  Aussug  nach  A.  Kraanopolsky,  N.  Wysozky,  H.ßog- 
danowitaeh  und  P.  Javorowsky.  Viele  iriehtige  Notiseo  enthält  F.  F. 
RoraanoAvs  SibiriBcher  Kalender,  Tomsk,  1.— 4.  Jahrg.  1891— 97^).  Zu  er- 
wähnen ist  die  nni.tlicho  Publikation  „Produktivo  Kräfte  Rufslnnds",  welche  unter 
Redaktion  von  Kowalewski  vom  Financministerium  1896  herausgegebes  waid;  «• 
entbllt  einen  Artikel  P.  Semenova:  „Sibirien  nnd  der  Handel  BaAlanda  nit 


1)  Über  Band  1  siehe  GJb.  XVlil,  278.  Von  Band  II  u.  III  ist  jetit 
erst  die  niaaiiebe  Ausgabe  erschienen.  —  »)  Jeshegodnik  d.  KBGOa.  VII,  ^ 
8)  PM  1897,  101—6.  —  *)  PM  1896,  LB  172  n.  178.  —  Ober  den  laktl*  ta" 
Jahrg.  3,  1896,  e.  PM  1896,  LB  710. 


^    ,^  .d  by  Google 


Waatsibirimi. 


411 


CliiDa  und  Japan"  (104  S.).  —  Über  die  „ RttMiaeh-aiiattsohe  Biimtahn'*  w- 
bviitit  tieh  1.%  —  Sibiriens  WasBerstrarsenayBtem  bebandelt  Arr.  Jftrgan- 
iobA^  »Lea  lieheaaaa  miniftrea  de  la  Sibirie**  FoniakoY^. 

WestiibirwL 

Eine  grofae  Kftrte  de«  AsiatiBohen  RofalaQd  gab  Bolsohewim 
MaHwtab  1:430000  heraus. 

Dieselbe  soll  in  192  BL  eiwbeinen,  von  denen  bis  jetzt  nur  8  publiziert 
sind ;  sie  stellt  eine  Fläche  von  unpofähr  9  OüOOOO  qkra  dar  und  ist  begrenzt  im 
W  durck  die  Linie  Kasan— Quriew—Kraasnowodsk,  im  N  Wiatka— Bogoaalowak-^ 
SttTfut— Jenlateiik,  im  0  Kainak— Kobdo— Gutoehen,  im  S  Birdaehan— P^hftYe^— 
Sriaagar— Bondok. 

Eine  allgemeine  Skisze  gibt  Markgraf,  „Die  grofse  Sibirische 
Kiedernog,  ihre  geographischen  Besonderheiten  und  ihre  Bedeutung 
für  die  Wirtschaft  und  die  Besiedelung "  9).  Wysozki  liefert  eine 
„Skizze  der  physikalisch -geographischen  Veränderungen,  welche 
Westsibirien  im  Laufe  der  tertiären  und  posttertiären  Epoche  er- 
litten hat"  10).  Über  die  Geologie  belehren  die  Forschungen  von 
Krassnopolski,  Ssako  witsch  H)  und  andern.  Einige  Bei- 
träge zur  Klimatologie  Westsibiriens  liefert  Bräutigam  ^2)^  über 
die  Pflanzenwelt  S Sias ow  1^),  über  die  Landwirtecbaft  (im  Tobolski- 
aehen  Gouv.)  SBaBonowl*).  —  Die  „orographisohe  Skizse  von 
Nordribirien'*  von  Hiekisch bietet  eine  ZuBammenstellung 
hypsometriBcher  Angaben  der  ganaen  nördUchen  Zone,  auch  von 
OitBibirien. 

In  dem  Gebiete  des  Ob  nördlich  von  GO'^  N.  Br.  gibt  es  wahrscheinlich  keinen 
Punkt,  der  höher  wäre  aU  200'  (60  in).  Im  Osten  tJ^s  Jenissei  und  eüdüö» 
der  unteren  Tungusska  let  die  mittlere  HShe  dea  Laadea  eehon  2000  (6oO »), 
am  linken  Lena-Ufer  und  auf  der  Wasseraeheide  zwischen  Lena  und  Wilai  er- 
niedrigt sie  sich  bis  auf  450'  (140  m).  Die  Taimyraclie  Halbinsel  ist  eine 
Hochebene  von  1000'  (300  m)  und  mehr;  östlich  von  Lena  «eben  eicli  oie 
Ketten  bie  an  6000—7000'  (1800— 2000  m)  Höhe,  die  Küstenzone  aber  ist 
oiedriger,  doch  jedenfalla  nicbt  nnter  400—600'  (120-150  m)  und  ateUen- 
ireise  bis  lOüO'  (300  m). 

Neue  Aufnahmen  und  Untersucliun-pii  im  Ei.^eer  (in  der  Kara- 
See,  bis  an  die  Mündungen  des  Ob  un.i  Jeiiissei)  sind  von  Schdanko  ) 
und  Wilkizkii*^)  ausgeführt;  über  den  iSeeweg  nach  Sibirien  spra- 
chen W.  SemenowlS),  Pa wlow-Ssilwanskil^),  Wiggins^ 
und  A.  Franz2i).   Hingewiesen  sei  zugleich  auf  die  Beobachtungen 


6)  Österr.  Monatsscbr.  f.  d.  Orient  1896,  Nr.  11  u.  12    -    7)  1895, 
234-42.  -  8)  Rev.  univ.  des  mines,  Paris,  T.  28.  29.  -       (Vorlauf.  Mitt  m 
Seml.  1895.)  -  lO)  sap.  Miner.  Gs.  XXXlV,  1.  —  ^)  ^^'•"»«P,^^;^,; //^f* 
Irtysch,  Kirgiceneteppe)  und  Seakowitch   in  Gorny  f V^?* 

M)8ap.W8b.  XVI,  189:}.  -  13)  Sap.WSb.  XVli,  1894  und  ^VUl,  1895.  - 
>*)  M.Agr.  -  Sap.  KIlGGs.  XXXI,  1897.  iNr.  1.  -  ''^^f^'®®?»,*?'? 
Mer«k.a  Sbemik  1894,  2;  1895,  3-6.  -  «)  lew.GGa.  1895.  -  Der  v  r- 
gesseneWeg  nach  Sibirien.  St.  Pet.  1894.  -  W)  Isw.  GGs.  l89o.  '  /")JJf 
Seeweg  nach  Sibirien.  St.  Pet.  1895  (russ.);  im  Auszug  in  GJ  London  ^^1,  lö»*, 
121.  —  21)  Frana,  Über  die  MögUchkeit  einer  ständigen  Seererbmdmg  awiaciien 
£Bropan.Weateibii3en,  DGBL  Bremen  XX,  1897,  129-78  u.  287—67. 

27* 


412       Dr.  Anutsehin,  Geographische  firforschtiDgeii  in  Btuaisch-AiIeiL 


von  Nansen  in  seinem  bekannten  Werke  und  die  vorläufige  Karte 
der  Küste  von  Westsibirieo  mit  den  gesehenen  Inseln,  den  Spurea 
der  fraheren  Vergletschening  &c.^. 

Ben  Nordm  de»  Tobcikhi^  Gomfemmmü,  besonders  in  Skono- 
misoher  Hinsiobt,  besohreibt  Dunin-Gorkawitsoli^;  interessante 
Skizzen  der  Natnr  und  der  BeTolkerung  des  Obdorsldsohen  Ereiiei 
hat  Bartenew  pabliziert^). 

Der  Altaz  wurde  in  den  letzten  Jahren  von  mehreren  Reisenden 
besucht.  Ssaposchnikow^'^)  hat  die  Gletscher  des  Bielucha  studiert 
und  über  die  Pflanzenwelt  Beobachtunfren  gesammelt,  Ssobolew^ö) 
hat  den  russischen  Altai,  die  Bergwerke,  die  Eingeboruen  gemein- 
verständlich  beschrieben;  Ignatow'^'^)  hat  eine  Exkursion  über 
den  Kanass'Pafs  bis  zu  dem  See  desselben  Namens  und  bis  zum 
ICarka-kul  aasgefährt;  Tronow^)  hat  die  Quellen  der  Bachtarma 
besucht.  Die  Geologie  wurde  von  Inostranzew^  studiert,  die 
Wfilder  von  Konowalow^,  die  Entomologie  von  Ssuworzew^^). 
Eine  allgemeine  Übersicht  des  Bergdistrikts  im  Altai  hat  Strukow^) 
▼erfafet 

Uber  die  Kirgüensteppe  sind  zu  nennen  die  Skizzen  von  Michai- 
low^)  (im  Akmolinskisohen  Gebiet)  und  Schmidt^^)  (im  S  der 
irtysch-altaisohen  Wasserscheide).  Die  Viehzucht  im  Turgaiacbeo 
Gebiete  hat  D  o  b  r  o  s  s  m  y  s  1  o  w  *'^)  beschrieben. 

Über  Kolonisation,  Auswanderung,  Gr u ndbesitz  in 
Westsibirien  sind  mehrere  Berichte  und  Untersuch uugen  erschienen. 
Unter  den  amtlichen  Berichten  des  Ministeriums  der  Agrikultur  sind 
wichtig  die  des  Staatssekretärs  Knlomsin,  des  Ministers  der  Agri- 
kultur^J),  der  Herren  Kaufmann^)  und  Tioheew*^).  Unter  den 
Artikeln  in  den  Zeitschriften  nennen  wir  die  von  Ostafiew**), 
Kagorowski^),  N.  M.  Jadrinzew^},  D. M.aolowatsohew^^)  &c. 


22)  Vgl.  auch  Wrani,'el  u.  Makarow,  ^rorskol•  Sbomik  1897,  5;  Isw,  OGs. 
1896,  ferner  Ann.  d.Hydr.  (deutsch)  1896,  24  ü.;  Gl.  LXXU,  1897,  Nr.  16,  und 
PM  1897,  118—23.  —  Jeshegodnik  des  Tobolsk.  Museums  VIII,  1897;  ftii«k 
als  besonderes  Werk.  —  ,,ira  äufsersten  Nordwesteu  Sibiriens  1896  (russ.)- — 
25)  Ssaposchnikow,  Im  Altai,  1897  (erschien  früher  in  law.  d  Tomsk.  Uni- 
versität; mit  vielen  Abbild,  und  Plan  des  Katunskischen  Gletschers.  —  Seml 
1896.  —  «)  Ebenda  1897.  —  «)  I,w.GGb.  1897.  —  »)  Mitt.  d.  Naturf.  Gel. 
St.  Pet.,  Geologie  Nr.  3— 4;  vollständiger,  zusammen  mit  Arbeiten  anderer  Geologen 
in  Trady  (Arbüiten)  der  Geolog.  Abteil,  d.  Kabinotts  S.  K.  Majestät  i  u.  II  (1896  n. 
1897).  —  80)  Lessuoi  Journal  1895,  Nr.  5.  —  3i)  Sap.  WSb.  XVII.  —  ^  K"" 
Skisze  des  Altaischen  Bezirks.  St.  Pet.  1896.  —  »)  S»p.  WSb.  XVI,  1893.  -  ^9)  Saj). 
WSb.  XVII,  1894.  —  *0)  Bericht,  mit  21  Abb.,  (^T.  A?r.).  —  ")  BeUage  «u 

dem  Bericht  des  Ministers  der  Agrikultur  über  seine  Reise  nach  Sibirien,  1896. 

Landvirtech.  Lage  der  Answaoderer  nach  Sibiriett,  weleh«  auf  den  Krenlinto« 
des  Tomsk.  Gouv.  angesiedelt  eind,  T.  I— III,  1895—96,  und  Bericht  über  die 
Eeise  nach  dem  Turgaij^ebiet.  —  *3)  über  die  Erforschung  der  Waldzono  in  Si- 
birien, 1897.  —  **)  Die  Kolonisation  der  Steppengebiete  im  Zusammenhang  na» 
der  Frage  über  die  NomadenwirtBehaft,  Sap.  WSb.  XVIII,  1895  (wichtig).  7 
*^)  Die  Auswanderung  nach  Rusgisch-Asien,  Sap.  WSb.  XVI,  1893;  S.  F.,  JJW 
Kolonisation  des  Akmoliniscben  Gebiets,  in  Russkoje  Bogatswo  1894,  2;  !>«• 
Kolonieationafrag«  in  Weataibirien,  in  Nablüdatel  (Beobachter)  1891.  —  *•)  •»  ** 
driniev,  Beobaeht.  ttber  die  Answandemiig  naeh  Waatolbiriea  1891, 


Westaibirien.  Ostsibirieo. 


Za  erw&bneii  ist  noch:  ,,8ibirieD|  Wegweiser  für  die  Auswanderang'', 
Amtliche  Publikation,  1897  (allgemeioe  Kenntnisse  über  Sibirien 

nnd  seine  einzelnen  Gebiete,  Hauptwege  der  Auswanderer,  Regelnj 
welche  dabei  su  berücksichtigen  sind,  praktische  Anweisungen  &c.). 

Aus  den  verschiedenen  Skizzen  über  Land  und  Leute  heben 
wir  nur  die  von  Nossilow*^)  und  Baron  de  Baye*'')  hervor. 
Einen  Beitrag  zur  Ornithologie  des  Obthala  hat  Kaatschenko^^) 
geliefert.    (Über  Ethnographie  siehe  unten.) 

OsUibirim. 

Über  das  Gouvernement  Jetimmk  gab  N.  Latkin^^)  eine  all- 
gemeine statistipclip  Übersicht  nach  russischen  Quellen.  A.  Jarilow 
schrieb  eine  cingeliende  Dissertation  ^-^  i :  Beitrag  zur  Landwirtpehaft 
in  Sibirien,  besonders  im  Minussinskischen  Bezirk  (Jenisseisk).  Den 
nördlichen  Bergdistrikt  von  Jenisseisk  schildert  J atsch e wski^3^. 

Zur  Kenntnis  der  Geologie  und  der  nützlichen  Mineralien  im 
MMbuehe»  Goumnmmt  schrieb  Bogdanowitsoh^).  Die  Er^ 
Steigung  des  höcheten  Berges  von  Sajan,  des  Munkn  Sardyk,  ist 
▼on  Peretoltsohin  voUföhrt^).  Obrutschew^^)  gibt  Nach- 
richten über  die  Eisbildung  auf  dem  Baikaüe$  und  der  Selenga, 
Lewinß7)  über  den  Fischfang  bei  Olchon,  Bogosslowski^'^)  über 
die  Schiffahrt  auf  der  Selenga  (mit  Karte)  und  über  das  Delta  des 
Plusses.  Interessant  sind  die  Bekognoszierungen  von  Ürischenko^) 
im  Baikalsee. 

Nach  den  LotuDgon  DriecheiikoH  ist  die  gröfetc  Tiefe  des  Sees  im  südlichen 
Teile  desselben  gefunden,  und  swar  791  Fathoms      1650  m.   Die  Wanne  des 

Sees  zeigt  drr-i  Verticfur.ger,  von  deren  die  südliche  (V4  der  ganzen  Länge) 
die  tiefste  und  durch  eine  Untiefe  (wahrscheinlich  durch  die  Anschwemmungen 
der  Selenga  erzeugt)  von  dem  mittleren  Teile  gescliieden  ist.  Dieser  letstere 
(auch  ^/^  der  ganzen  LSngf)  ist  noch  wenig  bekannt,  weist  aber  jedenfalls 
Tiefen  bis  670  l-'athoTiis  auf.  Dio  ^rolse  !n?el  Olchon  ist  nur  durch  eine  enge 
Stralse  von  höchstens  35  m  Tiefe  von  dem  westlichen  Ufer  abgetrennt.  Der  nörd- 
fa'ebe  Teil  ist  der  ISngste  (Va  der  ganzen  LSnge)  nnd  obgleich  anoli  tief,  doeh 
tifbt  über  500  Fathoms.  Die  Küsten  sind  oft  sehr  steil  abfallend.  Die  mittlere 
Temperatur  der  Oberfläche  des  Wassers  beträgt  im  Juni  3,4** — 3,7®  0.  und 
bleibt  dieselbe  bis  zum  Boden.  In  der  Nahe  der  Küsten,  in  den  Buchten,  bei 
den  Mttndnngen  der  Sdenga  nnd  Oberen  Angara  steigt  die  oberflächliche  Tempe- 
ratur bis  13,6®  0.,  gelcgi  ntlieh  bis  19  r,"  C  Im  August  steigt  die  mittlere  Tem- 
peratur der  Oberfläche  wahrscheinlich  übtrjil  etwas. 

Die  Flora  des  Bezirks  Irkutsk  behandelte  Preyn^^j^  Pür  das 
Irkutskiscbe  Gouvernement  ist  weiter  zu  erwähnen:  Die  illustrierte 


Moskau  1895  ;  8.  PM  1806,  LB  484.  —  *7)  G  o  1  o w atsc h e w,  über  die  russ. 
Kolonisation  Sibiriens,  ebenda;  PM  1896,  LB  483.  —  *8)  (Wogolon,  Irtysch, 
Altai  &c.)  in  Naturwissenschaft  u.  Geographie  1896,  8—10;  1897,  5.  —  *^  Von, 
Wolga  bis  Irtysch,  in  Bev.  de  Odogr.  Paris  1896.  —  ^)  Die  Adlemester  am  Ob, 
in  Naturwiss.  u.  Geographie  1896,  9—10.  —  51)  PM  1895,  243.  —  52)  Leipzig 
1896;  8.  PM  1897,  LB  125.  —  Gorny  Journal  1894,  i.  —  Ebenda  189ö. 
10—18.  —  «)  l8w.  OSb.  XXVin,  1817,  Nr.  4  (mit  Plan).  —  lew.OSb. 
1892.  —  57)  lew.OSb.  1897,  1.  —  ^)  Isw. 'KRÖGs.  1897  (mit  3  Karten  in 
l  :  1260000);  i.  auch  Gl.  LXXU,  Nr.  9,  1897.  —  ^)  Isw.  OSb.  1897. 


414 


Dr.  AnnUchiD,  Qeographisehe  ErfonehiiiigMi  in  BaariioIt>äü«a. 


Besebreibnog  des  Lebens  der  Landbevölkerung  des  Iikntskiaehen 

GouvernementB,  von  Molodych  und  K u  1  a k o w  unter  Redaktion 
▼OD  Semenow  fär  die  mauBcbe  Auaetellang  in  Niachni  1896  heraai^ 
gegeben. 

Besooders  interessant  wogen  der  zahlroichen  Abbildungen  nach  Photographien 
(Landschaften,  Dörfer,  Abbauen  der  Wiilder,  LLüusor,  die  Vieh-  uud  Pferderasseo, 
landwirtschaftliche  Werkieage,  Typen  der  Berdlkernng,  buriKtiMhe  KUteter,  Feita^ 
Spiele,  Einriehtong  der  Jnrteni  Pahnengo  fte.). 

D^an^mkaiün  schildert   nach  M.  Choroschkin  übersichtlich 

Krahmer^).    Zwei  Berichte  über  West-  und  Ost  -  Transbaikalien 

in  landwirtschaftlicher  Hinsicht  verfafste  Krükew^^). 

Den  Bergflistrikt  von  Nertschinsk  schildert  Gerassi mow  in  Veranlassung 
der  Ausstellung  in  Nischni^^}.  Obrutschew  beschrieb  eine  Exkursion  in  die 
goldhaltigen  Gegenden  dee  westlichen  TmnsbaTkalien>9).  „Du  Klima  Tnubtf- 
kaliens"  behandelt  Kirillow  in  eigener  Schrift  (Tscbita  1894) M),  Talko- 
Hryncowicz  schildert  le  climat  de  Troitzkossawsk  —  Kiachtaß^),  Woeikow 
die  Verbreitung  dos  Eisbodens  in  Transbaikalien Allgemeine,  besonders  etbno> 
graphieche  Skiasen  (Bnrüten,  Baddhismna,  Arehiotogle,  Kiachta  ftc.«  anck  etwas 
Belletristik)  bringt  Ptisine  Bneh  „Das  Selengieehe  Daurien"}  1896. 

Über  das  MuiM^  QAiä  sind  in  den  letsten  Jahren 
mehrere  Beschreibungen  von  Expeiitionen  erschienen,  nämlich  der 
von  Maydell^'), 

Lopatin68),  T8chekanow8ki69),  v.  Toin»). 
Besonders  wichtig  sind  die  Beobachtungen  des  letzteren  über  Stein- 
eislagor  auf  den  Neusibirischen  Inseln.  Über  die  klimatischen 
Verhak iiisse,  nämlich  .,  die  kältesten  Gej^enden  der  Erde",  spricht 
vergleichend  Woeikow*^!);  die  Möglichkeit  des  Ackerbaues  prörtera 
Jochelson^^)  und  8  s  o  k  o  1  o  w  s  k  i  ^3).  Eine  allgemeine  phyai- 
kaUsch-geographisebe  Skizze  des  Oebiets  ist  in  „Pamtatnaja  Knisohka'' 
(Jahrbuch)  des  Jakatsk.  Gebiets  fär  1896  erschienen. 

Über  den  äuftmUn  NordosUn  (Tschnktschenland,  Anadyr-Distrikt) 
haben  aus  eigenen  Erfahrungen  Olssufiew^^),  Stefano witsch^^)i 
Gondatti^ß)  geschrieben.  Einige  Naohriohten  fiber  die  Bering- 
Strafse  und  das  Berings-Meer  sind  von  Hegemann  zusaiumen- 
gestellt'''?);  der  Robbenfang  dort  (auf  den  Komandorskischen  Inselo) 
ist  durch  äslUnio'?^),  Gerassimow  79)  und  Stejneger^)  gö- 


CO)  PM  1895,  217—20,  nach  Woj.Minv  Sbornik  ISO.*}.  —  ß^)  M.  Agr.  1896.  — 
«■)  St.  Pet.  1896,  122  S.  mit  Karte;  einige  Mängel  dieser  Arbeit  hat  Hedr  oiz  herTor- 
gehoben  (Itw.OSb.  1897,  8).  —  «)  Isw.OSb.  XXVIII,  1897,  1.  —  •*)  PM  1896, 
LB  480.  —  65)  irk.  1897  (viele  Diagnuune,  Text  ruasisch).  —  ^  MeiZ.  1895, 
H.  6.  —  67)  Koisen  U.Forschungen  im  Jakutischen  Gebiet,  Beitr.  zur  Kwintnis  dM 
Ru8s.  Reichs,  herausgeg.  v.  d.  K.  Akad.  d  Wiss.  (4.  Folge)  11,  1896.  Ref.  t.  B.t.To11 
in  PM  1895,  LB  178.  —  Tagebncb  d.  Witim-Bzpedition  1865,  von  Polenov 
bearbeitet.  Sap.  KRGQs.  XXVllI,  I  —  69)  Tagebuch  der  Expedition  längs  der 
Flüsse  Untere  Tunguska,  Olenek  u.  Lena  in  1873—75,  mit  einer  Einleitung  von 
Sebnidt.  Sap.  KRGGs.  XX,  1896.  —  70)  Mitt.  über  eine  Belie  naeb  dee 
Neusib.  Inseln,  PM  1804,  136.  15.")  flF.  Wies.  Res.,  M6m.Acad.Spt.  XLIl,  Nr.  13, 
1895  (mit  Tafeln);  s.  PM  1896,  LB  479.  —  71)  Met.  W,  1897,  4.  8.  —  72)  Pa- 
miatnaja  Knischka  d.  Jak.  Geb.  für  1896.  —  73)  Sib.  Sbornik  1897,  Liet  S.  — 
7*)  AUg.  Skine  dee  Anadyrdiitrikts,  Sap.  Priam.  II,  1,  1896.  —  ")  Ven  Jakutsk 
nach  Äjan  (Expedition  1894),  Sap.  OSb.  1896,  II,  3.  —  76)  Priamur.  Wicdom 
1895,  Nr.  89-91.  S.  auch  SemL  1897.  —  77)  dQBL  1895,  109-26.  —  7») 


Ostsibirien. 


415 


«obildert    ITamitokaika  wurde  in  der  letsten  Zeit  yon  einer  be- 
sonderen Expedition  boBuoht,  welche  Gbldlage^  gefanden  hat^^). 
Bioe  interessante  Skisse  von  Sachalin  und  der  dortigen  Deport  . 
tstion  fto.  hat  der  bekannte  Belletrist  Tschechow  verfafat. 

Manche  Daten  Uber  die  Amurpromm  und  das  KiätengehiH 
(Prlmorskisches)  sind  im  Ki r i  1 1  o wachea  Geographischen  Wörter- 
buche des  Amur-  und  Primorak.  Gebiets  zu  (indon  (Blagoweatachensk 
1894).  Von  Urutii-Grsohiraailos  Büschreibun;;  der  Amurprjvinx  189  4 
(GJbXVni,  19)  gab  Immanuel»^)  ein  Referat.  Der  let/.tere  «3) 
hat  auiserdem  einen  zusatnmeat'asseudea  Aufsatz  über  die  Aiuur- 
provioz  gesohriebea. 

Landwirtsehtft  und  renohiedeae  Erwerbsquellen  der  Küstenprorii»  be- 
spricht Krlikow^*),  die  Skonomische  Lage  <I<  r  Inorodzen  (Eingebornen) 
Ssi  ün  i  n^),  die  Kolonisation  und  Auswanderung  nach  dem  Amurgebiet  Kiri  1  lo  W*), 
Gartschin-GarDizki^Oi  Komarovr®),  Busse  speziell  die  Auswanderung 
der  Bauern  auf  dem  Seeweg  naeh  dem  Sttd>Ussiurigebiet  1888 — 93  (1896  mit 
Karte).  Einige  N"achrichten  über  den  Bau  des  Gebir^'es  Sichota-AIin  und  über 
den  Flufs  Ssungari  sind  von  Iwanow^^)  und  Grulew-*'^)  gegeben.  Interes- 
sante Mitteilnagen  über  das  Süd- Ussurigebiet  gibt  Schneiderei)  in  seinem 
illustrierten  Werke  „Unser  SnCserster  Ostends  —  Über  die  XaphthaqueUen  auf 
Sachalin  berichtet  M as  s le n  n  i  k  o  w^*'^) ;  A.  \.  K  r  a  s  s o  w '^i'^)  behandelt  die 
Flora  von  Sachalin.  Admiral  S.  Makar o  vr '-'^«:)  erörtert  die  wichtige  Frage,  wie 
min  in  Wlndiwoatoek  die  BisbrMher  wirksamer  machen  kftnnte,  um  den  Hafen 
langer  ittgSagUeli  lu  maehen.  „^^^^ 

Hier  ist  es  passend,  einige  rassische  Arbeiten  Über  die  an- 
grenzenden Länder,  soweit  sie  in  russischer  Sprache  erschienen  sind, 
herrorsaheben,  besonders  die  grSfseren  Werke  yon  A.  Posdneeff, 
Mongolei  und  Mongolen  I,  1806  (G.  ö.),  und  D.  Posdneeff,  Be- 
schreibung der  Mandschurei,  2  Bde.,  1897  Fin).  Über  die  Mon- 
golei sind  auch  einige  andere  Artikel  von  A.  P  o  s  d  n  e  e  f  f  ^2), 
Sc hisc h  m  a  r  e  w  ^"^j  und  0  b  r  u  t  s  c  h  e  w ^'^l  zu  nennen,  und  über 
Mandschurien  und  seine  im  Bau  begriffene  Bahn  die  von  Ss  wiagin 


Hilfsquellen  von  Kamtschatka,  Saehalin  n.  der  Eomaadorekischen  Inseln,  1895 ;  mit 
Karte  (M.  Agr.).  —  70)  oSb.  1897,  2  —  80)  Tho  Kassian  Fur-Seal  Islands, 
Washington  1896.  Vgl.  auch  Gl.  LXXII,  Nr.  8  und  PM  1897,  LB  126.  — 
^)  Sailniaki,  Ober  die  Ochotsko-Kamtsehatkisehe  Expedition,  Priamnr.  Wied. 
1895,  Nr.  95- 103  ,  Oers.,  Reise  nach  Kamtschatka  n.  Anadyr,  Sap.  Priara.  1897, 
II,  3;  Ders.,  Die  heutige  Lage  auf  Kamtschatka,  Priamur.  Wied.  1896,  Nr.  127 
bis  132.  Bogdanowitsch,  Briefe  aus  der  Qchotsko-Kamtscbatkischen  Ezpedi- 
^oD,  Isw.ÖOe.  1897.  —  P.«  1895,  LB  491.  —  «)  I,  1895,  580—808.  — 
Das  Amurg.^biot  auf  der  Aasstellung  in  Nischni  1896.  —  ^5)  law  OSb.  1895.  — 
*)  Priamur.  Wied.  1895,  Nr.  5  ?— .'if).  —  87)  Trudy  der  Ökonom.  Ges.  St.  Pet.  1894, 
Nr.  1.  — .  88)  law.  GQs.  1896.  —  »'J)  Sap.  Priara.  1897,  I,  3.  —  «>)  Priamur.  Wied. 

1895,  Nr.  87—91.  95.  101—103.  —  »l)  8t.  Pet.  1898.  —  öi'')  Jahresber.  d.  Oes. 
2.  Erf.  des  Amurgebiets,  Wladiwostok  189t,  V  (russ.);  s.  PM  1895,  LB  493.  — 
"")  Seml.  1894,  Nr.  3.  PM  1895,  LB  495.  —  Jahresber.  d.  Ges.  a.  Erf. 
dM  Amnrgebiete  V;  siehe  PM  1897,  LB  858.  —  A.  Posdneeff,  Beisa 
nach  Moni,'oli8n  1892  u.  93,  Isw.GGs.  1894,  u.  obiges  Werk,  das  schon  oben 
S.  408  erwähnt  ist  (s.  PM  1897,  LB  .iöfi).  —  Handelsrerbindungen  mit  Mon- 
goUen  1861—86,  Priamur.  Wied.  1894.  Nr.  42-44.  —  •*)  (Geologie)  IsW.OQs. 
1894—95,  Bend.  1896,  GZ  1896.  —  W)  (tber  Ost-Bfandseharisn,  Sib.  Bborn. 

1896,  L.  8. 


416 


Dr.  AnutachiD,  Geographische  Erforschungen  in  Eussisch -Asien. 


und  6.  Kr  ahm  er  ^.   Über  die  Knrilisohen  Ineeln  ist  eine  Über- 
ricLt  YOD  Stow  eracÄiieDen, 

Die  Eingeboraen  Sibiriens  wurden  in  anthropologiecher  Hin- 

Bicbt  von  SchendrikowBkiö7)  und  Porotow98)  (Buriäten),  von 
H  eckerfS)  (Jakuten),  Rjeroschewskiö»»)  (Jakuten),  von  .TBchn- 
gunow^OO)  (Kirgisen)  studiert. 

AnthroponiotriBche  Beobachtungen  sind  auch  tod  T, u z  cn  k  oK")  (Telecgekn 
Yon  Altai)  undSsaposchnikowioi)  (Buriiiten)  gesammelt ;  zu  erwähnen  sind  noch 
die  PorschuDgen  von  Koftiieil<»)  Über  die  Aioot  toü  Jmo  tiDd  SacbaÜD.  In 
ethnographischer  Beziehung  sind  -wiclitif^:  dio  Monographie  von  Sserascbewski 
tiber  die  Jakuten  108),  die  Forschungen  von  Schrcnk  über  die  AmtirvölkerM*) 
und  die  tob  Sehirok  evitsch  tiber  das  Scharaanentum  bei  den  Goldenl<*), 
die  Monographie  TonPatkanow  tiber  die  Irtysch-Ostiaken J*"^  and  di«  illastrfeHo 
\^"erk  Ton  Martin  über  westsibirisohc  Inorodzen i^'7}.  l)azu  treten  einige 
andere  Mitteilungen  über  Buriäten,  Jakuten,  Tschuktschen&cice).  Die  prähistorische 
Archiologie  SibfricM  hat  neue  Beiträge  in  den  Artikeln  Ten  Kastach enko"»  , 
Florinskiiio),  Martin»»),  Heikeli»«),  Badlow,  Witaaeheirtki  und 
anderen  erhalten. 

TuriesUm  und  Transkaapüches  Gebiet. 

Die  Erforacbung  dieser  Gebiete  gebt  in  den  loteten  Jahren 
etwas  langsamer  vorwärta;  andere  Teile  des  russisehen  und  sentnlen 
Asiens  zielten  die  Forscher  mehr  an.    Vielleicht  ist  dies  eiDige^  i 
mafsen  durch  den  Umstand  bedingt,  dals  hier  kein  Wissenschaft-  i 

lieh  es  Zentrum  existiert.    Erst  in  der  letzten  Zeit  ist  in  Taschkent  , 
eine  Abteilung  der  K.  R.  Geogr.  Gesellschaft  gegründet  worden,  von  deren 
Thäligkeit  aher  biß  jetzt  nichts  bekannt  ist.    Hinsichtlich  des  Über-  1 
gangsgebicts  aus  Europa  nach  Asien,  der  Kirgisensteppe,  erwähnen 
wir,  dafs  ImmanueP^^j  über  Lewanewskis  Skizzen  aus  der 


96)  Die  IMandsrhur.  Eisrnbabn,  PM  1894,  188.  —  ^)  Materialien  z.  Anthropol. 
d.  Buriäten  (Selenginer),  St.  Pet.  1894  (Inaug.-Diss.).  —  Bur.-Älarer.  St.Pet. 
1896  (Inavg.-Diss.).  —  W)  Irk.  1896  (Sap.OSb.)  —  «•)  Die  Jakuten,  I.  St.  Pet. 
1896  (russ.);  s.  PM  1896,  LB  711.  —  «»)  law.  Tomak.  ünir.  VII,  1896.  - 
IW)  Die  Beobachtungen  Ton  Luzenko  n.  Ssaposchnik  ow  sind  nur  aus  Tor- 
laufigen  Mitteilungen  bekannt.  —  1<Ä)  2  Teile,  1893—94,  Tokio  (aus  d.  Mitt.  d. 
Mediz.  Fakultät  d.  K.  Japan.  Unir.).  —  J«)  Bd.  I;  mit  168  Hl.,  1  ?4»rtri(t «. 
1  Karte.  Gr.-S",  720  SS.  (G.G.)  -  104)  Belsen  im  Amurland.  III,  .3.  Lief.  Die 
Volker  des  Ämurlandes,  Elhnogr.  Teil.  2.  Hälfte,  1895.  4«;  mit  24  Taf.  (deutsch).  — 

Oiabsrowek  1896  (Sap.  Priam.  1,  2),  mit  23  Taf.  —  St.  Pet.  1897 
(deutech).  (Akad.d.Wiss.)  —  lOT)  Sibirica.  Ein  Beitrag  a.Keimtni»  d.VoiKMchichte 
U.Kultur  sibirischer  Völker;  mit  .38  Taf.  Folio  (deutecb).  Stookbolm  1S97.  (S.  Gl. 
LXXII,  Nr.  15,  1897.)  —  if«)  Über  Werchojanskische  Jakuten  Isw.OSb.  1895  u. 
Sib.  Sborn.  1 897,  Lief.  1  n.  2 ;  K  u  1  a k  ow ,  Die  Buriäten  d.  Irkutsk.  Gouv.,  Isw.OSb. 
1896;  Stofanowitsch,  Mit  den  Schamanen,  Seml.  1897;  Jastrembski,  Re«te 
der  alten  Keligionsvorstellungen  bei  d. Jakuten,  Isw.OSb.  1887,  4;  SelUnin,  Unter 
den  Technktschen,  Seml.  1896;  Stenin,  Das  Haus  der  Jakuten,  Gl.  1897,  Nr.  22; 
G  r  a  b  0  w  B  k  i ,  Ethnol.GegeiiBtlnde  y.  d. Giliaken  der  Inael  Saebalin,  Intsrnat.  AwUt 
1.  lithnologie  1897,  X,  .3;  Jochelson  .  Vorl.  Bericht  über  d.  ethnol.  Forschungen 
im  Jakut.  Geb.  1897.  —  109)  über  den  Fund  eines  Mammutskeletts  mit  d.  Spuren  des 
Menschen,  Biin.Aead.Inip.Si-P«t.  1896.  —  MO)  isw.  Tomsk. Unir.,  Bd.  IX— XI.- 

n  L  age  de  bronze  au  Unajede  Minonssinsk.  8toekh.l898.  Pol.  — 
Fxnno-OugTienne  Yl.  —  «•)  PM  1896,  LB  488. 


,^  .d  by  Google 


TurkestaB. 


417 


KirgnoDsteppe  (1894)  (Embagebiet,  OJb.  XTUI,  322)  referiert. 
Den  Tsobarchalseei  64  km  slidflQdöBtlioh  y<m  üralaki  bat  N.  A.  B  o  - 
rodin  näber  anterBucht,  besonders  auch  in  Being  anf  deii  Fisoh- 

reicbtum  ^'*). 

Für  das  Transkaspische  Gebiet  sind  boBonders  die  jährlichen 
Übersichten  zu  nennen,  welche  auf  Brfdil  dos  Chefs  des  Gebiets, 
Generals  K  u  r  o  p  a  t  k  i  n  (jetzt  Chef  des  Kriegsminißteriums),  heraus- 
gegeben werden  (Askhabad  1893  —  97).  Über  die  ersten  liände, 
in  denen  G.  Tarnowski  sorgfältige  Materialien  zusammengetragen 
hat,  berichtet  eingebend  Immanuel  ^^^).  Wichtig  ist  auch  die  mili- 
tünsebe  Obersiebt  des  Gebiets  Ton  Kiascbko  (Askbabad  1896). 

Bra  Balcgebalt  und  die  Benstigen  VerbSItniHe  des  AdtebNIHirja-  (Kar« 

Bngta«)  Busens  im  0  des  Easpisctien  Meeres  stellt  eingelier  d  nach  neueren  TJnter- 
suchtiDgen  N.  A  n  d  r u s  so  w^if»)  dar.  Kine  Heise  von  Äskhabod  noch  McBcbed 
(CborasBaD)  bcscLrcibt  M  iiikewitsch^i^^)j  einen  Bericlit  über  die  .,Kiari8en" 
(WaMcrleitiuigen  der  EingebomeB  tmr  IrrigfitioD  der  Pflunngen)  hat  Zimba- 
leDko"")  rerfafst;  die  Oriiitl>olrgio  des  Gebiets  wurde  Ton  Sarudny^^^) 
itsdkrt;  die  Beobachtungen  über  ErderscLiitterungen  uod  Sandgestöber  auf  der 
Trsnikaspiscbeu  Bahn  bat  Iwanowi^^)  gcsamiDelt,  die  Ruinen  Ton  Alt-Merw  sniil 
von  Scbukowskilit*)  besehritbcn.  Einige*  anthropologisebe  Studien  ftber  die 
Turkmenen  hst  Jaworski  aufgeführt  (s.  unten). 

Über  die  Frage  des  alten  Laufes  desOxus  wurde  zuletzt  im  GJb.  XYI,  1893, 
406  berichtet,  und  swsr  besonders  naeh  den  Forrchnngen  A.  M.  Ronschins. 
Seitdem  hat  1893  W.  L.  K 

omarow'21)  ^Je  Resultate  eines  barometrischen 
Kivcllf  TU  Pills  der  Senke  des  Ungus  im  Norden  von  Merw  veröflcntlieht,  welches 
gegen  Lcf&crs  Ansicht,  dafs  diese  das  Becken  eines  einstigen  Binnensees  sei, 
spricht  ~  Von  Obrntsehewsi^  literer  Arbeit:  Die  translcaspisehe  Kiedemng, 
1890,  gab  Brücknrr  rirfehrrdrs  Referat. 

Unter  den  Keiscnden  in  den  bergigen  Teilen  Turkestans  können  erwähnt 
werden:  Korschinskii^^  und  Komarow^^}  (mit  botanischen  Zwecken), 
Schmidt  125)  (mit  zoologischen),  M  a k  s  ch  e ewi26),  J.  L.  Jaworski  (1894)1»'), 
bipski,  Rorsehtsrbewski,  B.  Fed  tsch  en  koi28)  (mit  verpcliiederen),  Bart- 
boldi29)  (Archäologie),  SaJemann  (Sprachen).  F.  de  Rocca  hat  aufser  seinen 
»boi  S.  406  erwübnten  Anfsitsen  auch  ein  Bvch:  De  l'AItal  k  rAmon-Daija 
fiber  fcire  1803  ausgeführte  Heise  veröffentlicltiSö").  Erwähnen  wir  roch:  H. 
F.,  Aus  RussiFch-Zentralasicni^*').  Für  Kartographie  wichtig  ist:  ,.Katalog  der 
sstronemischen  und  trigonometrischin  Punkte  des  Turkestanischen  IdilitSrhreises'*! 
TonOedeonownndSalesski  msammengesteUfi).  Über  einige  Erdersehtitte- 


'M)  Isw.  KBOGs.  XXXIl,  1 8«e,  276.  Kef,  in  PM  1897,  LB  352.  —  »•)  PM  1896, 

LB  490;  1896,  LB  477.  —  "G)  TM  1897,  25-34;  mit  Karte.  —  Gl.  isnn, 
LXX,  Nr.  20  n.  21 .  —  "7^  St.Pet.  1894  (M.  Agr.).  —  "8)  In  :  Mat.  z.  Kenntnis  d. Flora 
a.  Fauna  d.Iluss.  Reichs.  —  "»)  Sap.  d.Kuss.Techn.Ges.  1896,  Nr.  12.  —  Mate- 
rialien a.  Archlologie  Bvfslands  1894,  Nr.  16  (heransg.  T.d.  K.  Arcb. Kommission).  — 
"')  Isw.KBGCs.  XXXI,  1895,  1— 2G  (nisR  ).    Vgl.  Ref  PM  189C,  LB  478.  — 

PM  1895,  LB  175.  —  123)  Skizze  der  Pflanzenwelt  Turkestans,  I.  Sap.  Akad. 
Wiss.  1896,  IV,  Nr.  4.  —  »«*)  Beiträge  z.  Flora  d.  Tnrkest.  Hochlandes.  Bassin 
V.  Serafseban  in  Trudy  der  Ges.  d.  Naturf.  in  St  Pet.,  Botanik  XXVI,  1896.  — 
^)  Beitr.  z.  Kenntnis  d.  Fauna  d.  Semirntsch.  Gebiets,  Ssp.WSb.  XX,  1896.  — 
^  Heise  nach  Turkestan  &c.,  St.  Pet.  1896.  —  Seml.  1895,  1;  s.  PM  1896, 
U)  476  nnd  Sap.  der  Natnrf.  Ges.  in  Odessa  LXVII,  1896.  —  ^)  Die  Beisen 
fon  Borschtschewski ,  Lipski  und  B.  Fcdtschcnko  (Gletscher  des  Talass-Alatnn) 
•iad  nur  aus  den  vorläuf.  Mitteil,  bekannt  (Isw.  GGs.).  —  129)  Reise  in  Mittelasien, 
1897  (M^m.  Acad.  Imp.  St  Pet).  —  >»*)  Paris  1896.   PM  1897,  LB  351.  — 

Österr.  Monatsschr.  f.  d.  Orient  1897,  Nr.4  n.5.  —  Sap.  d.  Ilil.-Topogr. 
Abt  des  Generalstobs  LIU,  1896.1 


4t8        Dr.  AnutscbiQ,  Geographische  Erforschungen  in  Rassiash-Aiun« 


rangen  hat  Unschketow^^^)   Nachriohten  gasammelt,  ttber  die  Stliiam  hit 

Leonowi33)  geschrieben,  über  die  Aufsuchungen  von  Naphtha  Michailow^^ 
über  die  Landwirtschaft  im  Kreise  von  Taschkent  Kai  ra  y  ico  wi35j,  * 
Unter  den  ethnographischen  Besohreibangen  mögen  genannt  werden:  Östron* 
mow,  „Die  Sarten"  (2.  Auflage,  Taschkent  1896),  und  Diwftiew,  Beitrige 
Sur  Ethno(,Taphie  dos  Syr- Darjinischen  Gebiets  (t^  Lieferung  1896).  Sehr  wich- 
tig für  die  Kenntnis  der  othniachon  Zusammensetzung  der  tärkiioben  Völker 
Mittel-  und  Nord-Asiens  und  die  Zahl  der  Individnen  in  denselben  ist  die  Arbeit 
Ton  Ari stow  136).  SchkapskiM^j  hat  über  die  Lage  der  Frauen  bei  den  No- 
maden Mittelasiens  geschriobea,  Katanow^:«}  über  die  Bsgräbnisbräache  bei  den 
Tflrken  von  Zentral-  und  Ost-Asien.  Einige  ethnographische  und  ökonomische 
Beitrüge  sind  auch  in  den  lokalen  stetistisehen  Fablikattonen  ml  finden,  nlnlieb  in 
„Sbornik"  für  die  Statistik  des  Syr- Darjinisetien  GÜbiets  and  in  den  „Jahi^ 
biichern"  des  Samarkandischen  Krei'if»«. 

Allgemoiae  Skizsen  des  Landes  gibt  A.  Hax  in  seinem  Werk: 

Russiach  -  Zentralasien  139j  ^[^q  amtliche  Zusammenstellung  der 
Produktion  („Mittelasien  und  der  Handel  Rufalands  mit  Persien") 
findet  sich  in  dem  Werke  „Produktive  Kräfte  Rufslands",  1896. 
Wichtig  für  die  Ethnographie  und  Archäologie  Turkostans  versprechen 
auch  .zu  sein  die  praiht vollen  Publikationen  von  Martin.  Die 
besten  neuen  Sohilderungea  Pamirs  sind  die  von  S  v  e  n  -  H  e  d  i  n 
und  Curzon^^l).  Von  russisoher  S^te  soUea  geuaaai  wardea 
die  Yon  G.  N.  Knsnezow^^)  und  Nasarov^^)  und  von  den 
Karten  die  des  oberen  Amu'Daija  und  die  sur  Beisebesohreibttng 
▼on  Grombtschewski  gehörende. 

Die  Karte  des  oberen  An\u-Darja  im  Mafsstab  von  30  W.  l"  (l :  1260000) 
auf  1  Blatt,  ca  1895,  mit  den  autxnMizendcn  Teilen  von  Turkestan,  Buchara,  Afgha- 
nistan, Indien  und  China  und  mit  Bezeichauag  d<jr  ueueu  russisch-afghanischen  und 
rusaisch-cbiucsisohen  Grenze.  —  Die  Karte  an  der  Reise  des  Obersten  Gromb- 
tscbevvski  in  Ürirwas,  auf  Pamir,  iu  Dschiwa-Schaar.  Kandschut,  Raskera  und  in 
dem  nordwestlichen  Tibet  in  1889  —  90  ist  von  Kodionow  im  ilafsstab 
1:840000  auf  4  Blitter  geseichnet  und  1895—96  herausgegeben  Verden. 
Beschreibung  der  Beise  wird  von  der  K.  B.  Geogr.  Ges.  publiaierk 

Hier  soll  auch  noch  an  einige  rusBisobe  Expeditionen  in  des 
benachhartea  Teüea  Chinas  erinnert  werden,  obgleich  dieselben  bereits 
oben  (S.  207)  erv^ähnt  sind,  nämlich  an  die  von  Pjewsow>^)f 
Grum-Gschrimailo^^öj,  und  über  die  Reisen  Koslows  und 
R  0  b  0  r  o  wskis  ist  bis  jetat  aus  Briefen  und  vorläufigen  Mitteilungen 


M>)  Isw.  Qeol.  Komm.  1895.  —  ^3)  Qorny  Journal  1896,  12.  —  134)  Ebenda 
1895, 8.  —  135)  Materialien  s.  Kenntnis  d. mes.  Bodenarten  1895,  L.  9.  --  «»)  Sehivi||ft 
Starina  1896,  III  u.  IV,  St.Pet.  18  9  6.  —  137)  Mittelasiat.  Bote  1896,  VI.  —  i^^)  Is». 
d  (ies.  f.  Arch.,  Bthnogr.  u.  Gesch.  b.  d.  Univ.  Kasan  1894.  —  i^ä)  Eamb.  1896.  — 

Syen-Hedins  Arbeiten  fiber  di«  Pamir  sind  schon  im  GJb.  XYIU,  BÜ 
qiMllenmäfsig  genannt.  Nur  die  Beschreibung  des  Kleinen  Kara-kul  und  Bassik- 
kul  ist  nachsutragen  (PM  189."),  87  —  92;  mit  Karte).  —  i")  Auf  G.  N.  CarWM 
The  Pamirs  and  the  Source  of  the  Oxus  (GJ  Vlll,  1896)  ist  auch  schon  oben 
S.  406  hingewiesen.  —  1«)  Sbornilc,  lierausgeijoben  Tom  Generalstab,  LVI, 
1894.  —  143)  senji  jggg  _  144^  j,^^^^  (Arbeiten)  der  Tibet- Expedition 
1889/90,  1,  St.  Pet.  1895;  mit  Karte  n.  vielen  Tafoln  (der  zweite  Teil,  ton 
Bogdanowitseh  verfaTst,  ist  früher  erschienea).  —  Keie©  im  weett.  Obin». 
I.  Längs  dos  5äÜ.  Tian-Schan,  St.  Pet.  1896  (a.  oben  8.  408);  mit  Karte,  tIAs 
i-hototypien  &c.;  beide  WerJce  v.  d.  Geogr.  Gos.  heranegegebea. 


Kaukatiu. 


419 


etwas  bekannt  geworden.   Eine  anthropologische  Sohildenmg  der 
Taraotschen  gibt  Paisel  (Dias.,  1896). 

C.  Hahn  gab  vielfSftoh  auf  rasBisehe  Quellen  sich  Bttttsend  neue 
Beitrage  zur  KenntniB  deB  kaakasiBohen  Landes  unter  dem  Titel 
„EftukasiBche  ReiBen  und  Studien"  herauBl*»»).  Sehr  wichtige  Untere 
SDchnngen  wurden  in  den  letzten  Jahren  über  den  Zentral-Kaukaaua 
publiziert,  sowie  auch  über  einige  andere  kaukasis.  he  Landschaften. 
Zu  allgemeiner  geologischer  Orientierung  kann  benutzt  werden: 
.,öuide  des  excursions  du  VII  Congr^s  geologique  international 
i  St.-Petersbourg  1897";  verschiedene  Teile  des  Kaukasus  sind 
dort  in  ihren  wesentlichen  Zügen  von  den  besten  Kennern  der- 
selben beschrieben. 

Wir  erwähnen  nur  folgeade  Kapitel:  XVII.  Eanx  minfc.  da  Oaii«B»e  par 
Bougevitch;  XVIU.  De  Wladikavka«  an  gleemcnts  dn  naphtha  de  Grosny,  par 
Kon  Chine;  XIX.  Excursions  aux  environs  de  Kisslovod^k ,  par  Karakache 
et  Rougevitch;  XXll  De  Wladikaykaz  ä  Tiflis.  Houte  raüitaire  de  Göorgie, 
par  L  0  e  w  i  n  s  0  ü  -  L  e  s  8 .  n  g  i  XX 1 1 1.  Q en»l-Doo-Gietscher,  von  Roadkow  (deutsch) : 
XXIV.  De  Tiflle  k  Bakou.  Giscments  de  naphtha,  par  Konchine;  -\a.v.  ue 
Senram  a  Kouiais,  par  Simonovitch;  XXVL  Borjom  Abas-Tournan  Äc^^par 
Konchine;  XX.VU1.  Zei-Gletscher,  von  Karakascli  und  Rossikow;  ii.UL.iia 
Her  Noire,  par  AndronasoT." 

Wichtige  geologische  Forschungen  sind  von  Inostranzeff  1**) 
und  Müsch  ketowl*"^)  gemacht. 

Ersterer  hat  (mit  einigen  Gehülfen)  geologische  Dntarenchnngen  längs  der 
projektierten  Bieanbahnlinie  Wiadikawkas-Tiflis  über  den  Archotpafs  '^"ßg«f"';^rt 
letiterer  hat  eine  geologische  Skizze  des  Glazialgebiets  der  feberda  jnd  der 
Tschchalta  publiziert,  als  Ergebnis  der  Untersuchungen  zum  ZwMke  der  JSrlM^^^^ 
rung  der  oro-geologischen  Vertlltnliae  deaTnnnele,  welcher  durch  die  «auptkette 
des  Kaukasus,  auf  der  Linie  Newinnomyssk—Suchnm.  projektiert  wurde,  üeide 
Werke  sind  mit  Ansichten,  Prolilen  und  anderen  Abbildungen  lUustriert  und  mit 
geologischen  Karten  der  betretfenden  Gebiete  venehen.  —  Hauptkette  des 
KaakLns,  swiaehen  Wladikawka.  nnd  Anannr,  darf  nach  Lo^mson/Lessin^c  als 
eine  enorme  antiklinala  Falte  angesehen  werden,  deren  Flügel  aus  eocanen 
Schichten  bestehen.  Auf  der  nördlichen  Abdachung  sind  ^n^^ fvJr»,»«! 
Kreide-,  Jura-  und  paläozoiechen  Serien  geaehiehtet;  anf  der  südlichen  Abdachung 
finden  sieh  Jnra  mit  Lias  und  paläozoische  Schiefer,  westlicher  von  Aragwa  auch 
die  Ablagerungen  der  Kreide-Epoche,  welche  hier  fehlen  (au8ge(iuetscht  sind  J. 
Im  Meridian  des  Archotpaeses  ist  die  Antiklinale  aehr  »"^^»•"f^'*^^,  ^'J"? 
weiet  kein  sentralee  kryttaniniaches  UaaaiT  auf,  welches  na«h  ^««^^/^^^""^ 
Granite  &c.  vertreten  ist.  Die  Schichten  sind  m.hr  zusaraniengoprefst  aut  der 
südlichen  Seite  der  Antiklinale,  als  auf  der  nördlichen.  .  Z^'»«!;«'?  f^""  ™ 
Tiflis  (etwas  nördlicher  des  letzteren  Ortes)  breitet  aich  eine  Sy"klina  e  aus  mit 
laioeSnen  Schichten  erfüllt  nnd  mit  eocänon  Flügeln  versehen;  der  südliche  Flügel 
dieser  Mulde  geht  wieder  in  die  Antiklinale  des  Kleinen  Kaukasus  «i^er  we^he 
aas  einigen  eekundären  Falten  gebaut  und  durch  die  Ergüsse  dar  Lavtn  ttoer- 
deekl  ist. 

1«*)  Leipzig  1895.  Ausföhrl.  Referat  von  Merzbacher  in  PM  1897  Lü  115.  — 
1«)  Au  travers  do  la  chaine  principale  du  Caucase.    CR.   Avec  2^        32  hg^, 
1  carte  et  1  profil  g6ol.    St.  Pet.  1896.    40.   (ß^^^^*  ^^jl^^^^ 
Rismni.)  -  1«)  Trudy  d.  GeoL  Komitaaa  XIV,  Nr.  4,  1896.  40.  (Hit  einem 

deotsdien  Ansang.) 


420        Dr.  AnutficbiD,  Geograpbische  Erforscburgeu  in  ilussiscb -Asien. 


Nach  den  üntersnebmigen  Muscbketows  bat  sieh  der  HMptg>Mfg»lMna, 

in  dem  Ton  ibm  unlorsuchten  Gebiete,  allmählich  im  Verlaufe  eines  langen  Zeit- 
raumes TOD  der  vorjurassiscben  Periode  an  gebildet.  Seine  Gestaltung  verdackt 
er  nicht  nvr  einer  einmaligen  Dislokation,  sondern  mehreren,  ra  Terschiedeneo 
Zeitpunkten  eingetretenen  Eruptionen,  die  seine  Zusammensetzung  in  betrSch^ 
lichem  ^Mafse  kompliziert  haben.  Wenn  sieh  nun  auch  der  Beginn  der  Dislokfition 
nicht  mit  üestinimtbeit  fixieren  läfst,  eo  mufs  sie  doc  h  ohne  Zweifel  erst  Deck  der 
Ablagemng  dar  palSosoiaeben  Sebiefar,  abar  vor  dar  der  Jnraaedinente  erfolgt  len. 
Gleichzeitig  und  schon  früher  sind  Massengeeteine  ausgeworfen  worden,  wie 
Granite,  Sverite,  Porphyre  und  ein  Teil  der  Dinbase.  Die  zweite  Dislokationg- 
periodc  trat  nach  der  Ablagerung  der  Jurascdimeiite  ein,  die  hierbei  auf  eine 
HBfaa  Ton  6000—  6000'  (l  500  1800  m)  emporgehoben  wurden.  Obgleich 
also  tjrjreTi'wiirtig  die  mittlere  Höhe  des  Gebirgsrückens  sich  auf  etwa  lOOOii' 
(3000  m)  und  die  der  Juraablagerungen  sich  auf  nur  1000'  (300  m)  belänft| 
hat  in  der  Torjuraasischen  Epoche  der  Eaukasni  dodi  nur  einen  sehr  nnbedea» 
tenden  Bergrücken  gebildet,  dessen  mittlere  Höhe  3000'  (Oro  m)  nicht  Übersti^. 
Gleichzeitig  mit  diestr  Diflokationspf  riode  sind  die  Diabasporphyrite,  Melapbyre, 
Augitporpbyrite  &c.  zum  Auswurf  gelangt.  Die  letzte  Phase  der  Dislokation  eod- 
Ueh  ist  irohl  erst  wahrend  der  Poattartiirepoche  eingetreten ,  wo  eich  neae  val- 
kanisiche  Gesteine  ergossen,  die  ÄugitandeBite,  und  wo  wahrscheinlich  der  Elbm 
entstand.  Während  all  dieser  Perioden,  aufser  der  jüngsten,  ist  die  Dislokation 
in  der  nämlichen  liichlung  unter  der  Einwirkung  eines  aus  Südwesten  kommen- 
den  Draekea  vor  eich  gegangen,  weshalb  aneh  die  gebnrgabildaiden  Prosesse  am 
südlichen  oder  inneren  Abi  üi  pn  des  Orbirpsrtickons  riel  intensiver  zum  Aufdruck 
gelangt  sind,  ata  am  äufseren ,  dem  Isordabbange.  Die  Gletscher  sind  einst  ton 
betrichtlicher  Ausdehnung  geweatn  und  haben  wahrBcheinlich  bia  auf  S500'  (780ia) 
herabgercicht.  Augenblicklich  reicht  keiner  von  ihnen  ttber  6000 '  (1800  m)  herab, 
und  sie  bt  find(  ii  sich  im  Stndiiim  des  Rüdij^onges ,  was  eine  allen  Gletscbem 
des  Kaukasus  gemeinsame  Erscheinung  zu  bilden  scheint,  wenigstens  fUr  die  letzten 
2  bis  8  Jahrzehnte. 

Kurze  Zusammen  st  elluDgen  über  den  geologischen  Bau  des  Kan* 
kasus,  besonderfl  in  seinem  zentralen  Teil,  geben  Fonrnier^i 
F  n  1 1  e  r  e  r  1^^)  (vergleichende  Charakteristik  des  Ural  und  des  Kau- 
kasus), B  i  n  g  e  1  s  t  ä  d  t  ISO) ;  erwähnen  sind  die  Briefe  des  be- 
rühmten Geologen  Abioh^öl).  fg^  einzelne  Teile  des  Kauhsus 
sind  wichtig  die  Forschungen  von  Eonsch in ^^^),  Barbot-de- 
Marnyiö3)  ^nd  anderen,  welche  grofstenteils  in  den  „Materialien 
zur  Geologie  dos  Kaukasus''  zu  finden  sind. 

Sehr  wichtig  sind  auch  tiir  d'e  Kenntnis  des  bergigen  Kaukasus, 
beeondcTK  seiner  Gletsc  herzone ,  die  Forgchungen  der  Alpinisten, 
deren  Ilauplergehnisse  in  dem  grolsen  Werke  von  FresbfieU 
und  Sella^ß*)  veröflfentlicht  sind,  mit  den  Beiträgen  TOn  Cookia, 
D^chy,  Holder,  Woolley,  Bonney,  zahlreichen  Toraflglidwa 
FhotograTüren  und  mit  einer  Karte  im  MaTsstab  1 : 210000,  tbe 


CR  Paris  CXXI,  Nr.  «8.  Le  Caucase  du  Nord,  Rev.  de  G«ogr.  1896. 
Juli.  —  H9)  VhGsp:  1896,  4  u.  5.  —  ^ßO)  Wissensch.  Rundfchau  (russ.)  1896| 
Kr.  24-31.  The  ign  rocka  of  tbe  Caucasus,  Scott.  GMag.  1896,  Nr.  9-  - 
Ana  kankaa.  Lindem.  Briefe  1842—74.  8  Bde.  1896.  Vgl.  Merzbacher  m 
TM  I  897,  18.  —  188)  Oro-geol.  Untersuch,  über  d.  Bau  d.  Sa«.  Ufers  d.  Schwarzen 
Meeres,  Mat.  z.  Geol.  d.  Kauk.  (2  S.)  X,  1897.  —  Der  nordwestl.  Daghestan, 
ebenda  1895,  IX.  —  154)  Tbe  Exploration  of  tbe  Caucasus  by  Douglas  W.Fi«b- 
field,  with  lUnatr.  by  Vittorio  Sella.  Vol.  I  a.  II.  London  IBM.  w  VUi, 
1896,  US, 


Kaukasus. 


421 


peaks,  passes  aad  glaoiers  of  the  Central  Caucasus  darBtellend  (aach 
der  riun.  5  Werst -Karte,  aber  mit  eioigea  Konektionen  nach  Angaben 
der  Alpinisten). 

Diehy  führt  DlngeUtSdtt  Kompilation   ,,Tho  caucasian  Highlandt** 

(Scott.  Geogr.  Ma/.  1895,  273)  auf  das  ricbtii^e  Mafs  zurücklSö).  Dieneri») 
ersäblt  di«  üeschichte  der  Erschliefsung  des  zentralen  KaulcasuB.  Es  Böllen  ferner 
erwihnt  werden  die  neuen  Ezkureionen  Ton  Yittorio  SellaU?)  xmA  die  ,,climbs** 
of  Mummery**),  und  von  russischer  Seite  die  Ersteigungen  des  Elbruz,  Ararat 
und  AJagöz  von  A.  \V.  1' a  s  t  u c  h  o w^^^).  Die  kaukasisclieü  Gletscher  wurden 
Gegenstand  der  Beobachtungen  von  fi. o s s  i k o  w und  Muschketow ^^^).  1'.  L. 
Ohelmiski  beeebrribt  die  Hanptkette  swischen  den  IKaaen  Ton  Nokhar  und  tob 
Marukh^^^).  Verschiedene  Bergoxkursionen,  zumTeil  mit  botanischen  und  zoologischen 
Zwecken,  haben  ausgeführt  R  ossi  k  o  w  (Zentral-Tschotschnia)i^),  Aki  nfiew  (El- 
bruz) Erikson  (Bergschlucht  von  Chram  und  Trialetische  Berge) lOö),  Albow 
(Berge  am  Sehwarzen  Meer)>M),  Busch  (N'ordwest-Kankasns)'^),  Bad  de  und 
KSniR  füer  Nordfuf^  des  üaj;lii'stan)i*^),  Diraitriew  (Rock-  und  Mamiaaon- 
passe)  ^^^).  —  Allgemeine  (Touristen-)  Skizzen  des  Kaukasus  (mit  praktischen  An- 
weisongen  fOr  Beisende)  gibt  Saidorow  (Kankasns,  1897).  S.  auch  B.  Stern, 
Vom  Kaukasus  zum  Hindukneeh  (illustriert,  1893).  —  Eine  detaillierte  Beschrei- 
bung des  Kubangebiets  ist  von  Ap o s tolow^TO)  verCafst;  wichtige  Beitrilge  rar 
Kenntnis  desselben  verdanken  wir  Dynnik^^^). 

Über  Tramhmkasien  und  BuutSi^Jrmemm  ist  eine  Monographie 

von  Lisa  o  wsk i  ^^'^)  erschienen. 

Der  I.Teil  enthält:  Das  Land  (Berge,  Hochländer,  Flüsse,  Schluchten,  Niede- 
rungen, Seen,  Meere,  Kliiua,  Pllanzen-  und  Tierwelt,  Skizze  der  Bildung  der  kau- 
kiaiaohen  Landenge,  Hineraleehfitae).  ü.  Rickmers   erzählt  eine  Som- 

■erfohrt  nach  Trimskaukasien ,  Arzruni^^^)  gini^  Reise  nach  dem  Südkaukasns. 
Podoeerski^^i^  gibt  eine  Schilderung  imeretiens  und  immanueU^^)  eine  (ganz 
kone)  Abehaiiens. 

Über  den  Ararat  ist  eiue  zusammenfassende  Arbeit  \^mit  Be- 
schreibung eigener  Besteigung)  von  A.  I  w  an  o  wski  1^*^)  gegeben; 
auch  Rickmers ^^^)  und  üliautrei'<^)  sohildera  den  Ararat;  den 
GokttOa-Set  beechrieben  Iwanoveki"^)  und  Maikow^^),  und 
letiterer  gab  auch  eine  eingehende  Geophysik  dieses  Sees  mit 
bathymetrischer  Karte  1^^).  —  Die  Mugan- Steppe  in  naturwissen- 


PM  1897,  LB  162.  —  1^6)  PM  1897,  171  —  74.  —  ^'^)  Caucaso 
Centrale,  ill.  Viaggio.  Torino  1Ö97  (Boll.  Club  Alp.  Ital.  1897,  XXX).  —  ^öS)  My 
Climbs  in  the  Alps  and  Oaneaans,  London  189S.  PM  1897,  LB  199.  —  Fubl. 
d.  Kaukas.  Abt.  d.  K.  Geogr.  Ges.  S.  auch  Nature  LVI,  18.1;  Gl.  LXX,  1896, 
Nr.  6;  Met.  W.  1894,  Nr.  11;  PM  1895,  LB  484.  —  ^)  Eossikow  in  isw.öGs. 
1806.  ~  Ml)  Muschketow  ebenda  1896,  XXXn.  —  >«)  lew.Kauk.  II,  189«,  Nr.  S; 
■.  PM  1897,  LB  116.  —  163)  Sap.  KRGGs.  XVIII,  1895.  —  i")  Naturwiss.  u. 
Qeographie  1897,  4.  —  lOS)  Ebenda  1897,  1.  9.  —  i<50)  Sap.  KRGGs.  1896, 
XVm.  —  187)  Isw.GGs.  1897,  XXXIU.  —  PM,  Ergheft  117,  1895;  mit 
Karten.  —  M9)  Sb.Kank.XX,  1894.  —  IW)  Bb.Kattk.  XXIIl,  1897.  —  i^i)  Osthten 
in  Sap.  Eank.  XVI,  1894;  Quellgebiet  von  üruschten  u.  Bjelaja  ebenda  XIX, 
1897.  —  172)  Transkaukasien  1  (mit  Karte,  40  W.  =  i"  oder  1  :  680000)  in 
Sap.  Kank.  G.  XX,  1896.  —  "3)  vhQsE  XXII,  1896,  60«.  —  Seml.  1897.  — 
*"*)  QZ  1896,  345.  —  IW)  SemL  1897,  1  n.  2;  mit  Karte  und  Abbild.  — 
]^)  Z.d.D.u.Ö.AIp.-V.  XXVI,  1895,  315  ff.  —  ^78)  Ann.  d.  Qdogr.  III,  1894.  — 
Seml.  1896,  mit  Karte  u.  Abb.;  s.  PM  1896,  Lß  472.  —  «>)  isw.KRQÖ». 
189S,  XXXI:  PM  1896.  LB  478.  —  ^)  Inang.-I>iMMtation.  Freibnif  L  B. 
PH  1897,  LB  340. 


422       Dr.  Anutacbiii,  Geegraphisdae  Erforschungen  in  fiassiscli-Asieiu 

Bchaftlicher  und  landwirtBcbaftlicber  Hinsioht  schildert  Melik* 
Ssarkisjan  ttber  Lenkoran  am  Kaspisohen  Metro  aehrieb 
Grevel»). 

Kartographie.  Von  den  neuen  Aufnahmen  im  Mafsstab  von 
1— V2  W.  =  1"  oder  1:42000  und  1:21000  sind  schon  viele 
Blätter  gedruckt  (Zentralkaukasus ,  Daghestan,  Elisabethpol-GouTer- 
nement  fto.).  Winnikow  hat  ein  dankenawertee  Yeneiobnifl  der 
geographischen  Positionen  (Länge,  Breite,  Höhe)  von  697  Ponktsn 
anisammengestellt  (Sap.  KR6G.  XIX,  1897). 

Klima.  Die  Niederschläge  des  Kaukasus  behaudelt  W  osaes- 
senski;  die  vertikale  Verteilung  der  Temperatur  der  Luft  Bioli* 
manow. 

Der  rfliinzenwelt  sind  eine  Rtihe  von  Arbeiten  gewidmet. 

Albow»  Die  Pflanzenwelt  Kolchidas,  Seml.  1896;  rhjto-geogr.  ForschuBgeo 
im  wettL  Traaskankarien ,  Sap.  Kank.  1896,  XVIII;  Lerier,  A  trav«n  1« 
Oancaae,  1895  (hauptsächlich  botanisch);  Akinfiew,  Die  Flora  dos  Zer.tral- 
Kautasus,  „Trndy"  d.  Nalurf.  n.s,  Charkow  XXVll,  1894;  Die  Alpen-Pllanzen 
des  Zentral -Kaukasus,  öap.  Kauk.  XiX,  1897;  Lipski,  Flora  Ciscauawict, 
Sap.  Ota.  Natarf.  Ki«w,  XIII,  1894;  Kraasaow,  „Tmdy**  Katurf  Ges.  Char- 
kow XXVin,  1895;  Brancke,  Exkursion  in  dio  kaukasischen  Wälder  am  Ufer 
daa  Schwarzen  Meeres,  Sap.  d.  Landw.  Instituts  in  Nowo-Alexandria  IX,  1895; 
Wasailiav,  Die  W&lder  dea  Diatrikta  des  Schwaraen  Ueerea,  Lieiaiioi  JouMt 
1894,  4  (mit  2  Karten);  Markowitach,  In  den  Wildem  Itaekkeriena,  8ip. 
£auk.  XIX,  1897. 

Über  die  Mineralschätze  ist  besonders  die  2.  Auflage  von  Möllers 
Werk  „Die  nützlichen  Mineralien  und  die  Minoralquellen  des  Kau- 
kasus" (1896)  zu  erwähnen.  Konschin  beschreibt  die  Mineral- 
quellen des  westlichen  Kaukasus  (Materialien  zur  Geologie  des  Kau- 
kasus 1894,  VI  II);  «aiosski  gibt  eine  hydrologisch -cbemische 
Untersuchung  von  Narsau  (der  berühmten  Quelle  von  Kisslowodsk) 
im  Gorny  Journal  1896,  8 — 11,  und  Bulganow  schildert  die 
Mineralsehatxe  von  Petrowsk  und  Orossny,  Trudy  der  Bakiosfik 
Abt.  der  E.  B.  Tecbn.  Ges.  1893/94. 

A  n  th  r  0  ])o  1  ogi  s  c  b  e  und  ethnographische  Forschungen 
wurden  vielfach  ausgeführt.  Von  G  i  1 1  s c b  e  n  k  0  über  die  ka- 
bauischeu  und  terskisehen  Kosaken,  von  Twarianowitscü  } 
über  die  Armenier,  von  Pantüchow  über  verschiedene  V6lk«if*. 
Schäften,  von  Chantre^^^)  über  Kurden,  Armenier,  Aderb«- 
dschanier,  Jaden.  —  Zu  erwähnen  ist  noch:  Minch^^),  Die 
Lepra  im  Terskisehen  Qebiete.  —  In  ethnographischer  Beziehung 
sind  wichtig:  die  ethnographischen  Karten  der  Gouvernements  und 
Gebiete  Transkaukasiens  Yon  Kontratenko,  8  BL  1895,  und 


182)  M.  Ai^r.  1897.  —  183)  Naturwiss.  u.  Geographie  1897,  4.  —  Arbeiten 
d.  Anthr.  Abt.  der  K.  Q.  der  Naturfreunde,  Moskau  1897.  —  ^)  Inaug.-Dia«. 
St.Pet.  1896.  ~  IM)  Rapport  «sr  wie  Miaaien  aeient  ea  Araiteie  nme.  rtsn 
1898.  —  W)  Naehr.  d.  Kiaweeh.  Univ.  1894. 


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Kaukasus. 


423 


die  Karte  der  Bevölkerung  von  TraoBkaukasien  naoh  Beligion,  ▼on 
demselben  ^88) ;  die  Denkschrift  über  die  Verlweitong  der  Armenier 
'n  TttrkiBch-Armenien  und  Kurdistan  von  SelenoX,  die  N.  v.  Seid- 
liti  ins  Deutsche  übertragen  hatl89).  Eine  wertvolle  Studie  zur 
Oeographie  und  Statistik  der  khartwelischen  (südkaukaßischen)  Spra- 
chen bot  H.  SchuchardtlflO).  Viele  ethnographische  Materialien 
sind  im  „Sbornik  der  Beiträge  zur  Kenntnis  der  kaukasischen  Län- 
der und  Völker"  gedruckt,  zu  dessen  I— XX  Bünden  ein  Register 
von  Kosubski  erschienen  ist.  Aulserdem  sind  zu  nennen:  die 
Studien  über  Kurden  von  Karzew^'^i;  Karte),  über  Kurden 
und  Armenier  von  C h  a n  tr  e  i^^^)^  Uber  die  Höhlen  und  HöWgft- 
wohnungen  im  Kaukasus  (auch  archäologisch)  von  PantUchow*»), 
über  Pschawen,  über  Swaneten  von  Fürst  Eristow^W)  und  einige 
Artikel  in  der  „Ethnograph.  Obosrenie'«,  Moskau  1894—97.  Wich- 
tige Beitrüge  lur  Archäologie  sind  in  den  Arbeilen  der  Gräfin 
Uwarowl»),  yon  Nikolski W«),  Belck  und  Röfslerl97)  &c. 
erschienen.  Wesselowski  hat  wichtige  Funde  in  den  Kurganen 
(TamuU)  der  nordkaukasischen  Steppe  gemacht. 

Statistische  Angaben  über  die  Bevölkerung  sind  in  den  Publi- 
kationen des  Kaukasischen  Statistischen  Comitds  und  den  Sapiski 
der  Kaukasischen  Abteilung  der  K.  Geogr.  Gesellschaft  7Ai  finden.  Die 
Frage  der  Kolonisation  des  Gouv.  des  Schwarzen  Meeres  wird  in 
den  Publikationen  des  Ministeriums  für  Agrikultur  1897  behandelt^ 
Über  die  Mennoniten  und  ihre  Kolonien  im  Kaukasus  sohrieb 
Saalo  w  1^^). 

Für  Landwirtschaft  (die  Irrigation),  verschiedene  Kulturen  oder 
anderweitige  Erwerbsquellen  finden  sich  detaillierte  Angaben  in  den 
betreffenden  Berichten,  welche  vom  Ministerium  der  Agrikultur 
herauFgegeben  werden. 

Stacbowski,  Über  die  liedeutuDg  des  Ara«8  für  di«  Irrigation,  1897.  — 
Ballas,  Die  WeinknUw  in  Bnfslaiid,  II,  West-Transkaukasien  189«.  r^^";™" 
lung  der  Nachrichten  über  den  Weinbau  im  Kaukasus',  Titlis  1— Vll.  ^ericnie 
der  Kaukas.  Phvlloxera-Kommission  für  1894  u.  1895,  Tiflis  1896  (mit  Karten).  — 
Über  die  Theekultur  teilen  v.  Seidlitz,  Timofeew  n.  a.  Wichtiges  mit.  üM»t 
Kvltnr  irird  jetit,  nackdm  frtther  Versuche  von  S 8 o  1  o  w 7  n  ^-  Po p o  w  u.  a  ge- 
macht ^Vörden  waren,  im  grofsen  auf  den  Kais.  Domänen  im  liatumacben  Kr^eo 
(Landgut  Tacbakva)  begonnen.    Um  sie  auf  sichere  Basis  au  »teU«,  wartt  erna 


^S8)  Sap.  Kauk.  XVIII  u.  XIX,  1895-97.  -  ^^^^^J^f' 
190)  PM  1897,  III,  IV  u.  VI;  mit  Karte  1:300000.  —  ^ap.  Kauk  XIA, 
1897.  —  IM)  Lea  Armeniens,  Esquisse  bist,  et  etbn.  Lyon  äutom, 
1897.  —  MO)  In:  Beilagen  an  den  Sap.  Kauk.  Media.  Ges.  1895,  Nr.  4. 
^W)  Über  Pschawen  Sap.  Kauk.  1895,  XVIII;  über  Swaneten  f^^f  ti-iui  .^^^ 
Über  die  armenischen  Frauen  s.  Gl.  LXX,  1896,  Nr.  14.  —  Mat«"«»«»  *" 
ATchfiologie  des  Kaukasus,  von  der  K.  Arch.  Ges.  in  Moakan  herausgegeben  (mW 
zahlreichen  Phototypien,    Plänen   &c.),    Bd.  V.   -  I^^?  •i^^'^'^r"^.  V 

Schriften  Transkaukasiens  (mit  Abbild,  aller  gefundenen  Inschjif ton),  eben aa 
1896.    Das  alte  Land  ürartu,  Soml.  1896;  s.  auch  *  if.nk 

Belek  n.  KSbler  in  Verh.  d.  BerLGea.  t  Anthrop.  1895/96.  -  ^  ßb.Kank, 


XUII,  1897. 


424 


Dr.  Aautschia,  Qeograpliisolie  Erforscbuagea  ia  Rassisch- Asien. 


bctondwo  Eommiwiont  an  d«r  Prof.  Kraitnowl^  taUgMioiiimen  hat,  nidi 

Indien,  Ceylon,  China  un  i  Japan  entsendet.  —  Taratynow,  Dif  Baamwoüe  ia 
Transkaakasien^.  —  über  Fisch-  und  Robbenfang  in  Ost-Transkauka^ieo,  Baku 
1897.  Siehe  auch  „Verhandlangen  der  kaepinhen  Yerwaltnng  des  Eisch-  und 
Robbenfangs  1866 — 77",  Astrachan  1893.  —  Materialien  sur  ReguUerong  dm 
kaukas.  Viehzucht,  III,  1897.  —  Endlich  mag  erwähnt  werden  die  SkiiM 
Netschajew  über  die  kaspisch-indische  Jäisdababn^^). 


Krassnow,  Die  Theegebieto  der  subtrop.  Zone  Asiens.  I.  Japan.  1897. 
Mit  Tielen  Abbild,  u.  -2  Karten.  —  ^)  Die  kaokaa.  LandwirtMhaft  lS98,Nr.3.— 
^)  Naturwiss.  n.  üeographie  1897,  1. 


by  Gü( 


Die  Toitscliritte  der  Kartenprojektionalehie,  der  Karten- 
Zeichnung  und  d^  Kartenmessung. 

Von  Prof.  Dr.  £.  Hammer  in  Stuttgart 

(Abf  «MhloHen  DaMmbar  inv.) 

Wegon  der  Einrichtung  dieses  dritten  Beriehts  über  Karten- 
Projektionen,  Kartenzeichnung  und  Kartenmessung  verweise  ich  auf 
das  Vorwort  zum  ersten  und  zweiten  (Bd.  XVII  und  XIX  des 
ÖJb.),  da  nur  uubedeutende  Änderungen  der  Einteilung  u.  s.  f.  vor- 
genommün  worden  sind.  Auch  diesmal  habe  ich  mich  möglichst 
knapp  zu  fassen  versucht,  immerhin  aber  kritische  Würdigung  der 
SU  besprechenden  Veröffeutlichuogen  und  Lesbarkeit  des  Berichts 
angestrebti  da  für  reine  Regutrirungen  anderweit  gesorgt  ist  (Biblio- 
theoa  geographioa  der  Ges.  f.  Brdk.  BerUn,  Bibliographie  de  l'Ann^ 
des  Annales  de  Gdogr.  Paris,  die  regelmi&igen  Titelangaben  in  dem 
BoU.  Soo.  Geogr.  Ital.,  die  allerdings  z.  T.  ebenfalls  kritische  Be- 
sprechung mit  enthaltenden,  sehr  umfassenden  Berichte  des  G-eogr. 
Journal  der  Londoner  Geogr.  Soc.  u.  s.  f.).  Da  und  dort  war  die 
Durchführung  dieses  Bestrebens  nur  auf  Kosten  der  Vollständigkeit 
meiner  Sammlung  möglich;  an  noch  mehr  Stellen  werden  mir  nicht 
bewufste  Lücken  gefunden  werden:  einigermafsen  Vollständigkeit  zu 
erlangen  ist  mit  dem,  was  hier  in  Stuttgart  zur  Verfugung  steht, 
nicht  mogUoh,  Bs  sei  deshalb  auch  gestattet,  abermals  die  dringende 
Bitte  auBzuspreohen  um  Einsendung  der  hierher  gehörigen  Arbeiten 
an  mich  oder  auch  an  die  Redaktion  der  „Geogr.  Mitt.",  Gotha, 
Perthes  (wo  ich  im  Litteraturbericht  die  wichtigeren  Brscheinuiigen 
fortlaufend  anzeige). 

Im  vorliegenden  Bericht  sind  die  Zeitschriften  bis  Ende  1896 
(einzelne  auch  bis  Ende  1897),  die  selbständig  erschienenen  Schriften 
bis  Ende  1897  berücksichtigt.  *  bedeutet,  wie  in  andern  Berichten, 
»nicht  von  mir  selbst  gesehen".  Die  Citate  aus  dem  Litteratur- 
bericht von  Petermanas  Geogr.  Mitteil,  beziehen  sich  ausschlielsUch 
aof  eingehendere  Referate  des  Verfassers  des  Torliegenden  Berichts. 

Einzelne  Arbeiten,  die  in  diesem  Bericht  erwähnt  sind,  berühren 
sich  mit  solchen  des  Referats  ttber  Geographische  Landmessnng 
(vgl.  QJb.  XVII,  41  und  XIX,  2),  das  nun  in  Band  XXI  sum 
erateomal  ersohdnen  soll. 

C(«ogr.  JahrbiMh  ZX.  M 


426 


£.  Hammer,  Die  Fortschritte  der  Kartenprojektionalehre  fte. 


I.  Allgemeine  Darstellungen  der  Kartenprojektionslebre 
oder  gröfserer  Teile  dieses  Gebiets, 

Bebet  AiükXngen  übor  HechnuDgen  am  Erdellipsoid  und  Uber  einige  aUgeoMiiM 

Aufgaben  der  matbematiachen  Geographie. 

Von  Handbüchern,  die  das  ganze  Gebiet  der  Lehre  von  der 

Eartennetzzeichnung  umfassen,  ist  (wenigstens  dem  Titel  des  Buchs 

gemäfs)  zu  nennen:  Cebrian  und  Los  Ar  cos,  Teon'a  general 

de  las  proyecciones  geograficas  (j  su  aplicacion  i  la  formaciön  de 

UD  Mapa  de  Espana) 

Jedoch  beschäftigen  sich  die  Verf.  nur  in  den  4  ersten  Kapiteln  and  in  dem 
letiten  (XI,  gesehiehtiieb)  illgemein  nit  den  AbbildmigeB  tob  BlKpsoid-  and 

Kugeloberfiäcbe  auf  die  Ebene,  während  die  übrigen  Kapitel  (V  bis  X)  und  der 
Anbang  der  Anwendung  dor  Tissot sehen  „ausgleichenden"  konischen  Abbildung 
auf  die  Karte  von  Spanien  gewidmet  sind  (vgl.  u.  S.  435).  In  jenen  allgemeinen 
KapttelA  wird,  weeentlieh  nach  Tiseot,  ein  Überblick  Aber  die  matbcmatiMh« 
Aufgabe  der  Abbildung  von  Teilen  der  Ellipsoidoberfiäche  auf  dip  Kartenebene 
gegeben,  ohne  dals  Tiel  auf  spezielle  Lösungen  der  Aufgabe  eingegangen  würde. 
Nnr  im  Kapitel  IZ  wird  ^emlieh  eingehend  die  Bonnescbe  (und  die  Flamsteedidie) 
Abbilduig  behandelt,  um  ihre  Inferiorität  im  Vergleich  mit  andern  Abbildanga^ 
arten  zu  zeigen;  und  dieses  Kapitel  sei  aueh  dentsehen  Leieni  abermals  bestau 
empfohlen.    Vgl.  PM  1897,  LB  26. 

Eine  andere,  eigentlich  ebenfalls  die  ganze  Kartenprojektions- 
aufgabe  umfassende,  im  übrigen  rein  theoretische,  wichtige  Arbeit 
ist  gleich  hier  anzureihen:  Grave,  Uber  die  Grundaufgaben  der 
mathematischen  Theorie  der  Eartenprojektion 

Yen  den  Tter  vononander  unabhängigen  Abiebnitten  behandelt  der  1.  eiae 

Einleitung  in  die  Kartenprojektionslebro  (allgemeine  Formeln  fOr  beliebige  Ab- 
bildung einer  Fläche  auf  eine  andre,  Hauptoigenschaften  des  Längenverhältniss«, 
Abhängigkeit  seines  Werts  von  der  Lage  des  betrachteten  Punktes  und  dw 
Aelmut  des  betraehteten  tob  ihm  avagehenden  Bogenelementa);  der  II.  ist  der 
Erweiterung  der  Aufgabe  gewidmet,  die  Lagrange  in  seinen  berühmten  zwei 
Memoires  „Sur  la  construction  des  Cartes  g^ographiques "  für  die  Winkel- 
treuen  Abbildungen  gelöst  hat  (winkoltreue  Kreisnetse):  die  konformee  Ab» 
bildungen  einer  Rotationsfläche  auf  eine  Ebene  an  finden,  in  denen  die  Meridiane 
und  die  Parallelkreise  durch  Kreise  dargestellt  werden,  und  zwar  behandelt 
nun  Grave  die  Aufgabe  für  fläch ent reue  Abbildung:  „Aufsuchung  aller  Ab- 
bildnngen  einer  BotatlonsflSehe  anf  eine  Ebene,  in  denen  Parallelkreise  nnd  Meri- 
diane durch  Kreise  (oder  gerade  Linien)  dargestellt  werden  können"  (Resultat: 
11  verschiedene  Möglichkeiten,  die  in  den  Abbildungen  der  Tafeln  skizziert  sind; 
diese  Abbildungen  zeigen,  dafs  davon  nur  etwa  3  praktisch  von  Bedeutung  ssftl 
können,  nämlich  I  [mit  rechten  Sohnittwinkeln]  nnd  dieselben  speziellen  Fälle  von 
VII  und  IX);  An^vendung  auf  den  speziellen  Fall  von  Korkin  (vgl.  GJb.  XlX, 
8.  16).  Der  III.  Abschnitt  kommt  für  die  Kartenprojektion  nicht  in  Betracht  aod 
ist  hier  bv  ttbergehen.  Der  lY.  beweist  den  1858  Ton  Tschebysehew  ohne 
Beweis  aufgestellten  Satz  über  den  Ausdruck  für  das  LängenverLältnis  eiter 
Winkeltrenen  Abbildung:  das  Längenverhältnis  keim  anagedrttekt  werden  durch 

Kl?'(u-f-tt)  Fl  (tt  — ti) 

  8  

XL  ,    — n 

  e  +  e 

1)  Madrid  1895.  —  2)  St.  Petersburg  1896  (in  rues.  Spr.;  Herr  G.  hstte 
die  grofse  Güte,  mir  eine  dentiche  Wiedergabe  der  wiehtigsten  Partien  im« 
Arbeit  dnreli  Hemi  atnd.  Thoaberg  in  Fnlkowa  •ii£nrtige&  n  lies«). 


Allgemeine  Da»telliiag«n  der  Kartenprojektionslehre.  427 


Ein  Btami  Uber  diesan  Beweis  hat  OraT«  aneh  in  Am.  Fran^  Ar.  Se.,  Oaen  1894, 
glgabta.  Anwendung:  Karte  dos  Europäischen  Rufslaud,  Bestimmung  der  Längen- 
yerhaltnisse  für  die  Breiten  (40^  bis  70^)  und  Längen  (40°  Längenunterscbied} 
TOD  5"  zu  5";  Resultat .  die  Abweichung  des  Längenverbältniases  in  der  winkel- 
traun  Abbildungsmethode  von  Qanfs  (die  man  hier  allerdings  auch  henta  nioht 
nebr  anwenden  würde,  BmL)  ist  S,Smal  gföfser  all  in  dar  Ton  Tacliabyaaiiaw. 

Eine  andere  Anwendung  dieser  Tschebyschew sehen  Abbil- 
dung, deren  Berechnung  mit  der  Auflösung  der  Diri chletsohen 
Aufgabe  übereinkommt,  auf  die  Karte  von  Afrika  hat  Grave  in 
einem  Aufsatz  „über  die  beste  Darstellung  eines  gegebenen  Gebiets" 
gemacht^);  das  Resultat  fallt  im  Vergleich  mit  der  Mercator- Abbil- 
dung ähnlich  aus,  wie  oben  für  Rufsland  angegeben  ist. 

Vielleicht  genügen  diese  Andeutungen,  um  die  theoretische  Be- 
deutung der  Gravesohen  Arbeiten  liervortreten  su  Uuuen;  ein 
Aussog  daraus  ist  von  ihrem  Urheber  auch  in  ^)  gegeben,  wo  zu* 
{^«ofa  gezeigt  ist,  dafii  die  Methoden  nioht  auf  die  Botationsflachen 
beschränkt  sind. 

Das  Kap.  XIX  in  Baillauds  vortreffHchem  Cours  d'Astro- 
nomie^),  „des  cartes  geographiques"|  ist  nur  sehr  Icurz,  aber  streng 
wissenschaftlich  gehalten. 

Abbildungegesetz  nach  Tissot;  Indicatrixellipse  und  ibre  Berechnung  in 
•inem  gegebenen  Punkt;  nur  zwei  spezielle  Abbildungen  erwähnt  nnd  tingebender 
behandelt:  für  Landkarten  die  der  „Carte  de  France"  (Bonne)  nnd  die  Uereator- 
abbildang  su  Seekarten. 

Etwas  ausfUhrlioher  ist  Giinther  in  der  Neuauflage  seiner 

Geophysik  6). 

1.  Geicbichto  der  Kartenprojcktion ;  2.  allgemeine  Kriterien;  3.  gebräuchlichste 
AbbilduDgsmethoden  (orthographisch,  steroographisch,  gnomoniscb;  Mercators  Pro- 
jektion; warum  kein  Wort  Aber  andre  ale  perspektiTische  Aiimntal-Abbildungen, 
die  doch  geographisch  sehr  wirhtif^  sind,  und  kein  Wort  über  konische  Ab- 
bildungen ^)  and  Darstellungen  der  ganzen  Erdoberfläche  (statt  der  Sternprojek- 
tionen bitten  hier  wohl  besser  wirklich  branchbar  sasammenhingende  Abbildungen 
der  ganzen  Erdoberfläche  ihre  Stelle  finden  sollen,  z.  B.  die  Ton  Moll  weide, 
die  80  oft  in  der  Geophysik  gehraucht  wird  [vejI  Berghaus'  Atlas],  oder  die 
ebenfalls  flächentreue  von  Hamm  er);  4.  Abbildungen  des  Ellipsoids.  Der  Ke- 
ferent  kann,  angesichts  de«  engen  Banme«,  anf  den  Gfinther  eich  beeehrinken 
mufste,  und  des  noch  ungleich  engeren  Raumes,  der  hier  zur  Verfügung  steht, 
nicht  weiter  einzelne  Wünsche  (bosomlers  in  Beziehung  auf  die  Systematik  und 
Nomenklatur)  vorbringen  und  auch  nicht  die  mancherlei  iehler  Terbesecm  (not 
einer  fei  herrorgehoben:  Sehols  aoll  an  geodStiaehen  Rechnungen  in  YennesraBgen 
in  der  Nähe  des  Äquators  eine  transversale,  nicht  die  normale  winkeltreue 
cylindrische  Projektion  verwendet  haben),  vielmehr  nur  im  allgemeinen  die  Aus- 
inhl  Gunther 8  ids  seinen  Zweeken  entqpiechend  nnd  ges^bickt  lueaaunen- 
gciteUt  anerkennen. 

Einen  guten  Überblick  Uber  das  Gebiet  praktisch  gebräuchlicher 
nnd  wiohtiger  Abbildnngsmethoden  hat  Beinhertz  gegeben*^). 

Dabei  sind  in  die  wichtigsten  durch  Skizzen  dargestellten  Entwürfe  an  der 
Hand  der  von  Tissot  berechneten  (vom  Ref.  revidierten)  Tafein  der  Verzerrongl- 
•■Men  in  den  Punkten  des  15**- Netzes  die  Verzerrungselemente  nnmeriseh  aaige- 

3)  CR  Ass.  FrauQ.  Av.  Sc  ,  25.  session,  Carthage  1896  ;  Bef.  Hammer  PM 
W97,  LB  209.  —  *)  J.dea  MathÄm.  (LiouviUe)  1896,  Dezbr.,  317.  —      2  BSnde, 
Paria  189»— 96  <9.  Band).  —  ^  Stattgart,  Bd.  1,  1897,  988  ff.,  Kap.  T.  — 
Luegars  Leodkoii  der  ges.  Teehnik,  Bd.  T,  Stuttgart  1896,  461—67. 


428         £.  Hammer,  Die  Fortschritte  der  Kartenprojektbnalehie  ftc. 

geben;  ron  hier  bie  mm  Ziehen  der  iquidefornaten  ist  nur  noch  ein  Schritt 
den  jeder  selbst  zurtteklegen  kann.    Auch  ein  kurzer  Abiehnitt  Aber  die  WiM 

der  Projoktionsart  in  oinom  bestimmten  Falle  fehlt  nicht.  Eeinhertz  hält  sich  ao 
weit  aU  moghch  an  die  Art  der  Betrachtung  der  „geometrisch  einfach  definierten« 
ü^w  3"  *  ****  ^  ^  ^  eingeführte  Nomenklatur  im  weeent- 

Nftohträglioh  kaon  hier  angereiht  werden  eine  Abhandlung  von 
Tludhof  „fiber  einige  kartographisohe  NetBe"8),  in  der  aber  nur 
bekannte  Dinge  wiederholt  werden. 

Einige  weitere  kurze  Darstellungen  in  neu  au%elegten 
büchern  der  Geodäsie  (Pranoceur)  ii.f.£  lasse  ioh  absiehtlich  weg. 

Eine  Reihe  populärer  Darstellungen  der  kartographischen  Ab- 
bildungsmetboden,  zum  Teil  für  Schulzwecke,  ist  auch  in  der  dlM- 
maligen  Berichtszeit  wieder  entstanden  j  es  seien  wenigstens  einsdne 
davon  genannt. 

Eine  Darstellung,  wie  sie  Mittelachulzwecken  ungefähr  entspricht,  findet  sich 
in  dem  Lehrbuch  von  Goordee  (2.  AufL  Ton  Eoeh  bearbeitet),  von  dem  eine 
nene  Ausgabe  (Titel-Aufl.  ?)  erschienen  ist»).  —  In  demselben  Sinne  sei  eenamit  die 
kurze  Übersicht  in  Günthers  Grundlehren  der  mathematisehen  Qeonaphie  und 
etementaren  Astronomie,  4.  Aufl.iO). 

In  Atlanten  und  in  geographischen  Lehr-  nnd  Handbttebeni  fladet  maa  1n- 
kannthch  ebenfalls  häuüg  einen  Abrifs ;  genannt  seien  der  neue  Schulatlas  vo> 
Lehmann  und  Petzoldt"),  der  der  Sache  ein  Blatt  widmet  (Mercator; 
Aegelprojektionen;  itereographische  Projektionen  [?,  es  gibt  nur  Eine];  Sanson- 
i  arasteeds  Projektion  [wohl  ohne  Zweifel  mit  Bfleksicht  auf  Afrika,  ».  uj; 
Ulobularprojektionen),  femer  die  Notiz  yon  Hettner  in  der  deutschen  Ausgabe 
dee  Sachet t eschen  Handatlas  (Spamers  Handatlas"*),  S.  4;  ohne  bei  dar 
Bestimmung'  und  dem  Umfiing  dieeer  Kotie  kritiseh  wttrdigen  an  irolleo,  m5eht» 
icü  doch  hier  abermals  auf  die  Unzulässigkeit  der  koordinierten  Zusammen- 
eteUung:  flachentreu,  winkeltreu,  mittabstandstreu  hinweisen,  die  sich  leider  ia 
üentsebluid  immer  mehr  festsetzen  zu  wollen  scheint.  —  Dafa  für  Äquatorial- 
gebiete  die  Sanson-Flamsteedeehe  Projektion  viele  Vorrtge  habe,  ist  nieht  riehtig, 
vgl.  unten  bei  der  Afrikakarte;  wenn  es  richtig  wäre,  so  wäre  ein  Teil  der  Be- 
mfUiungen  des  Eeferenten  höchst  verwerflicher  Natur.  —  Die  Aitowsche  Abbü- 
aung  ist  nieht  fliehentren). 

Sodann  sei  angeführt  die  H o i d  e r i c h sehe  „Erde "12),  deren  Abschnitt 
^tenprojektion  yon  Kirch  ho  ff  als  didaktisch  sehr  geschickt  bchandflt  gelobt 
wwd  (Kef.  ).  Einen  wohlgemeinten,  aber  in  wesentlichen  Stücken  raifslungenen 
>  ersuch  hat  ferner  Tilmant")  gemaeht:  er  hSIt  eur  Abweehslnng  wiedsr 
einmal  die  Mercatorabbildung  für  identisch  mit  der  Perspektive  vom  Erdmittel- 
punkt ans  auf  den  im  Äquator  berührenden  Oylindermantel,  und  hält  es  sogar 
rar  notwendig,  dieaes  Sehreeknis,  das  man  auch  aus  populären  DarsteUungee 
end  ich  bosi  itigt  hoffen  durfte,  durch  eine  Figur  abermals  n  verewigen.  VeB 
Systematik^  oder  auch  nur  einer  wirklich  Klarheit  bringenden  Gruppierung  nur 
spuren,  wie  man  es  ja  leider  in  den  populären  Abrissen  ziemlich  gewohnt  wor- 
aen  ist.  —  Auch  Keed  hat  eiah  Teraalafst  gesehen»  einen  Überbliek  n  gebeo, 
von  dem  ebenfalls  daa  Voratehende  gtlt").  BndUoh  sei  der  Vstanoh  m 
Hamm  er erwähnt. 


MW« !i     L  ^^^^  «i*^  -x^ieuDearbettnng  der  dreibändigen  uaioiscueu 

»Mtntte  durch  denselben  Verf.  wird  im  1.  Band  wieder  einiges  Hierhergehörige 


Beobmingeii  am  ErddlUpsoid. 

Von  Arbeiten  zur  Mathematik  des  BrdellipBoidi  seien  hier  nur 
folgende  genannt;  Die  4.  Auflage  des  8.  Bandes  von  Jordans 
VermeBsungskunde»«)  enthält  lahlreiohe  Tafeln  mit  den  Abmessungen 
oder Grundaahlen  aur  Beohnung  solcher  Abmessungen  am  Bessel- 
gefaen  ErdeUipsoid ,  ferner  aufser  der  Anleitung  zur  Lösung  der 
Aufeaben  der  höheren  Geodäsie  auch  manches,  was  mit  den  Aut- 
gaben des  Geographen  und  Kartographen  im  Zusammenhang  steht, 
über  einzelne  Kartenprojektionsaufgaben  e..  u.  ,  ,  ^  v,. 

Über  den  mittlem  Halbmesser  der  Erde  als  Kugel  hat  Äling- 
atsch")  eine  Abhandlung  veröffentlicht;  er  bestimmt  nadi  einer 
neuen,  übrigens  natürlich  willkürlichen  AuftteUung,  nach  An^ogie 
der  Meth.  der  kl.  Qu.  einen  mittlem  Halbmesser  der  Meridjan- 
ellipse  mit  dem  Resultat  (Besselsche  Dimensionen)  r  «  6366732  m. 

Übrigen«  fttbren  alle  Beehnnngen  «n  der  Meridianellipse  ^n.  wesent 
liehen  auf  dieses  Resultat,  denn  für  alle  diese  Ergebnisse,  man  kann  Mittelungs- 
tanahmen  machen,  welche  man  will,  beginnt  das  Ergebnis  mit 

r  =  a  (1  -  ie2  .  .  .  ); 

,,B.  V^ib  (=  Bad.  de«  Kreises  mit  gleichem  Inhalt  wie^die  jMeridian- 

rtlipse),  Mb»e«er  de.  Kreises  von  gleichem  Umfang  mit  der  Meridianellipse: 
«Ue  geben,  nur  um  wenige  Meter  von  ««»nder  verachieden  6366^^^ 

l)ie  Mittelwerte  bei  Betrachtung  de»  »"üJ^l^!.-?*  »-5? 
aUgfmeineii  stets  auf  dnen  Auedruck,  deeaen  erste  Glieder  sind. 

r  «  a  (1  — ie2  ), 

unterscheiden  sich  also  wenig  von  8870,3  km  (z.  B^^^ngel  von  gld^em  Voiu^ 
niit  dem  Ellipsoid  C370,28,   Kugel  von  ^«"«Iben^^"^?'^^^^** 
63  70,29  km),  und  man  wird  die  seither  gewohnte  Zahl  «»'l'^^^^'^^^'S!!? 
^IbmeeM^  der  Srde  feathalten.  Vgl  dawiii.  ..  nudi  da.  ob«i  erwähnte  Werk 
TW  J*rdH,  8.  Mt. 

And»  Uber  dia  geodätiBche  Hauptaufgabe:  von  einem  Punkt 
mit  gegebtnen  geographwehen  Koordinaten  geht  eine  geodätische 
Linie  von  gegebener  Länge  und  gegebenem  Anfangsa^.raut  auB;  wM 
sind  die  geographischen  Koordinaten  ihres  EndpuDkt.  imd  d« 
Azimut  der  Linie  daselbst?  und  über  die  Umkehiung  d.ei«  An^grt« 
(zweite  Hauptaufgabe):  gesucht  Länge  u«d  BndpniAtiMimnte  d« 
geodätischen  Linie  zwischen  twai  dardl  ihre  (t~8«P*"^f 
ordinaten  gegebenen  Punkten,  irt  d«  eben  gMiannte  Werk  n 

Terffleidien.  ,     ,   ,o.    n  »tin9\ 

Ferner  liegen  Lösungen  dieser  Aufgabe  vor  toh  ^ f  2 
(LSsnng  sehr  einfach  bei  ziemlich  weitgehender  Annäherung,  z^ß.  bei 
i,  imWel  5an  und  werden  ^, -'..t  ^Ä^^ 

St  rd\uÄ-eSrableit:[  (b^hte^ie  A.aW  spl^^^^^ 
TrigonomLie.  §  10).  während  im  zweiten  Teil  dann  erungsforaeln  auffeesWlt 
und  auf  das  Beispiel  Chittagong— Kumehee  angewandt  weraen. 

Zum  Schlufs  dieser  Ellipsoid-Aufgaben  mag  ^^^^  J^'^^fJ^'^ 
sein  die  Arbeit  von  Carda  über  eine  Quadratnr  des  BUipsoids, 

^6)  Stuttg.  1896.  -  i')  Monatshefte  Math  Phys^  (Wien),  mJ.^^^^^  335 J 
»)  SHib.  B5bm.  Ak.  Wiaa.,  Math.  Kl.  1897,  N'  J ^^^^ ;,  "  l^l'ii 
(Twin)  IX  (1896/97),  189  ff.      »)  Meaaenger  Math.  (2)  25,  81-124. 


430         E.  Hammer,  Die  Fortschritte  der  Kartenprojektioiwlehre  fte. 

bei  der  die  BIlipBoidhalbadueii  explioit  und  symmetrisch  auf- 
treten  si). 

Bei  den  Bestrebungen,  die  sonst  überall  durchgeführte  Dezimal- 
teiluiig  auch  noch  auf  die  Winkel  auszudehnen,  ist  die  mathematisoht 
Geographie  in  hohem  Mafse  interessiert.    Es  ist  deshalb  als  ver- 
wunderlich 2U^  bezeichnen,  wenn  Paulitschke  (der,  nebenbei  be- 
merkt, auch  die  oft  sogen,  ötundenzoneu  eine  Seeschlange  nennt)  das 
obengenannte  Thema  „sehr  überflüssig"  findet 22)  und  behauptet, 
Fabry  habe  auf  dem  Londoner  Kongrefs  nur  „als  Franzose"  die 
Vorteile  der  neuen  Einteflong  des  rechten  Winkels  in  glänzende 
Beleuchtung  rücken  woUen.   VieUeicht  ist  in  veitern  Krdiea  dw 
historischen  Geographen  nicht  bekannt,  welch'  greise  Forticbritte 
die  Anwendung  der  Dezimalteilung  der  Winkel  in  manchen  Ge- 
bieten der  Geodäsie  gemacht  hat.    Es  war  zweifellos  richtig,  dab 
der    Londoner   Kongrefs    den    Geographischen  Gesellschaften  das 
Studium  der  Frage  empfohlen  hat.    Freilich  hat  P.  für  seine  An- 
Sicht  einen  starken  Rückhalt  an  den  Astronomen,  die  geschlossen 
gegen  die  Neuerung  eifern,  während  sich  von  den  Mathematikern 
bereits  ein  greiser  Teil  für  die  Dezimalteilung  der  Winkel  aas- 
gesprochen  hat.    Einer  der  Pariser  Astronomen,  C.  Wolf,  hat 
erst  vor  kurzem  wieder  die  Projekte  über  ZeitteUnugsreform,  mit 
denen  wir  seit  einigen  Jahren  »^ttbersohwemmt*'  werden,  insgaBSiDt 
als  „illusorisch  und  überflüssig"  bezeichnet»),  weil  die  Schwierig- 
keiten, die  die  lieformatoren  beseitigen  wollen,  ganz  wo  anders 
liegen,  als  sie  sie  suchen.    Nicht  zu  bestreiten  ist  aber,  dals  für 
die  Winkel  eine  Dezimalteilung  den  Vorziitr  vor  der  jetzigen  Ein- 
nohtung  verdienen  würde;   der  Fortschritt  dieser  Teilung  in  der 
GeodSsie   (an   Mefsinstrumenten ,   Zahlentafeln  u.  s.  f.),   der  sich 
keineswegs  auf  die  Taohymetrie  beschränkt ,  wäre  doch  sonst  nicht 
erklärlich.    Znr  Ergänzung  der  Notiz  über  die  Anwendung  dezi- 
maler Winkelteüung  yon  De  Rey-Pailhade  (s.  u.j  sei  angeführt, 
da&  in  Deutschland  z.  B.  bei  der  ganzen  Trlangulieraog  und  Poly- 
gonisierung  in  Baden  die  „neue«  Teflnng  gebraucht  worden  iit, 
dafs  sie  gegenwärtig  in  Preufeen  wie  in  Württemberg  bei  Kata8te^ 
Vermessungen  wahlweise  benutzt  wird,  dafs  in  der  Tachymetrie  die 
Anwendung  der  „Centesimalteilung"  überall  rasch  an  Umfang  ge- 
wonnen hat,  dafs  die  neuen  Gstelligen  Tafeln  von  Jordan  dieser 
Teilung  ^sicher   neue   Gebiete   in   der  Geodäsie    erobern  werden, 
u.s.f.:  dieses  abermalige  Vordringen  der  Dezimalteilung  der  Winkel 
kann  doch  nicht  nur  auf  Rechnung  einiger  NeuerungssüchtJer 
kommen.    Nicht  weniger  sicher  ist  freiUch,  dafs  die  Schwierig- 
ketten,  die  sich  der  Dezimalisation  der  Zeit  entgegensetzen,  unfe^ 
gleichlich  viel  gröfser  sind.  Um  nur  eine,  nicht  „wissenschaftliche", 
aber  um  so  mächtigere  au  nennen:  die  Zeitdauer  der  Stunde  iat 

fiXA      ^?n'^'^'P'  P^ys-  V"  <"WX  ia»~3«.  —      MSGiWIen  1895, 

**•  —     Görnitz  Trav.  hiat.  acient.  Hinjft  lutr.publ.,  luwh  BSOBrt  18W,M** 


0«imtle  WiDkelMlmg  in. 


431 


mit  tausend  Dingen  des  täglichen  Lebens  so  Bt^r  gleichsam  als 
Zeiteinheit  verwachsen,  d&h  es  äufserst  schwer  sein  wird^  sie  zu 

verdrängen ,  während  es  dem  Volk  gleichgültig  sein  kann ,  ob  der 
Mathematiker  oder  Greodät  sich  der  alten  oder  der  „neuen''  Kreis« 
teilung  bedient. 

Lamu  wir  aber  hier  die  Z  o  i  t  im  wesentlichen  beiseite  (vgl.  dazu  den 
Vondiltg  von  de  Sarrauton**)  aad  den  yortdiUig  von  Ploquet  durttber>B); 

S.  will  die  jotsiga  Stunde  beibehalten  und  sich  mit  ihrer  Dezimalteilunp  ho- 
gnügeo,  was  aber  ebenfalls  so  schwere  Bedenken  gegen  sich  hat,  dafs  der  Vor- 
«ohltg  als  aussichtslos  bezeiehnet  werden  kann).  Es  sind  dann  folgende  Sohriften 
ansuzeigen,  die  sich  neben  der  Zeitteilung  auch  mit  der  Winkelteilung  beschäf- 
tigen: Bouquet  de  la  Orye  hat  auf  dem  französischen  Qeographentag  in 
Loheot  einen  Vortrag  gehalten ^B),  der  die  Notwendigkeit  „dhs  k  präsent  la 
neilleore  Solution**  m  svehen  sngibt  und  sehon  wegen  des  Namens  seines  Ur- 
hebers Beachtung  finden  wird ;  ferner  hat  der  schon  im  vorigen  Bericht  genannte 
unermüdliche  De  Rey-Pailhade  in  „L'extenston  du  systöme  decimal"  &c.^) 
aufs  neue  die  Vorteile  der  „reinen"  Deximalteilung  des  (Tags  und  des  vollen) 
Winkels  hervorgehoben  (der  „Bapport"  der  Konnission  dar  Tonlonser  Oeogr. 
Oes.  1897  beschäftigt  sich  fast  ganz  nur  mit  der  Zeit);  icb  führe  diese  Schrift 
besonders  auch  deshalb  an,  weil  sie  eine  (ttbrigens  wenig  vollständige,  s.  oben) 
Bibliographie  enthält  (S.  25—27). 

De  Rey-Pailhade  will,  wie  bekannt  und  soeben  angedeutet, 
den  ganzen  Umkreis  dezimal  teilen  (wie  früher  Yvon  Villaroeau^ 
jetzt  MendixAbal  y  Tamborrel  und  andere),  wfthrend  andere, 
SU  deren  Ansicht  der  Ver£  sich  bekennt,  glauben,  dals  wir  als 
Winkeleinbeit  den  rechten,  nicht  den  TolIen  Winkel  anzusehen 
haben:  die  mechanischen  Gründe,  die  für  den  vollen  Winkel  spre» 
eben  (einmalige  Tollatändige  Drehung  einer  Geraden  in  der  £bene 
um  einen  ihrer  Punkte),  sind  zwar  gewichtig  (und  ihnen  steht  die 
Analogie  der  Zeit  zur  Seite,  wo  jedenfalls  am  ganzen  Tag,  der 
täglichen  Drehung  der  Sphäre  =  1  Sterntag,  als  gegebener  Einheit 
festgehalten  werden  mufs),  aber  die  geometrischen  Gründe,  die  für 
den  rechten  Winkel  sprechen,  sind  nicht  weniger  mächtig^;. 
Zvuclien  beiden  möglichen  Teilungen  wird  au  wfthlen  sein;  bei 
uns  in  Deutschland  Tersteht  man  unter  „  neuer*'  Teilung  stets  die . 
Zerlegung  des  Quadranten  in  100  Teile  (ic  =  l/ioo*^.  was  Ref., 
um  eine  Unterscheidung  su  haben,  als  Nengrad  su  beseichnen 
pflegt)  mit  dezimaler  Unterteilung.  Versuche,  den  alten  Grad 
(1**  ==  l/go**)  beizubehalten  und  ihn  dezimal  zu  teilen  (die  auf 
Jahrhunderte  zurückgehen  und  neuerdings  da  und  dort  wieder  auf- 
genommen werden),  sind  aussichtslos;  für  die  Winkel  liegt  die 
Sache  anders,  einfacher  als  für  die  Stunde.  Der  französische  Ünter- 
richtsraiuister  hat  im  Oktober  1896  eine  grofse  Kommission  ein- 
gesetzt, die  11  Fragen  beantworten  soll  (u.  a.:  Was  sind  die  Grttnde, 
die  die  während  der  Revolution  verfügte  und  lum  Teil  durchgeführte 
Dezimalteilung  der  Zeit  und  der  Winkel  nicht  hat  voUst&ndig  durch- 
dringen lassen?   Für  wen  wäre  eine  Reform  in  dem  angedeuteten 

^)  L'Heare  dfeiniAl«  fto.  Pans  1897.  —  BSGEet  1895,  384.  —  ^)  Sep. 
Paris  1896.  ~  V)  Paria  1897.  —  ^  flemmet,  TrigoBometrie,  2.AiifL,  Statt- 
gart 1897. 


48S        E.  HamiiMr,  Die  Fortediritte  der  XtrtenprojektiaBilAlin  Ae. 

fiiiine  jetst  tob  Vorteil?   Scbwierigkeiten ?  EÜDheit  des  Winkels 
GaozeiDi  Halbem,  Viertel  des  UmkreiBeB?  u.  b.  f.).    Dem  Bericht 
wird  man  mit  Interesse  entgegensehen  dürfen.    Der  nächste  inter- 
nationale geogr.  Kongrefs  in   Berlin    1899  soll  sich  bekanntlidi 
ebenfalls  weiter  mit  der  Sache  btschäftigen. 

Da  wir  gerade  an  den  Mafseinheiten  sind,  so  ist  vielleicht  gleich 
hier  ein  Vorschlag  von  Staggemeier  (der  eigentlich  zur  Flächen- 
messung gehört,  B.  u.  in  IV)  anzufübren :  er  will  als  Flächeneinheit 
in  der  Geographie  den  millioDBten  Teil  'der  Erdoberflädie  verwüh 
deo**). 

Eb  ist  nicht  scbwer,  den  Grund  zu  sehen,  aus  dem  dieser  Vorschlag  nicht 
durchdringen  kann:  für  geo (graphische  Zwecke  ist  allerdings  die  Qröfse  der 
Erdoberfläche  und  damit  ihr  ^/'loooooo^^^  vollständig  genügend  bekannt  (wobei  aber 
auch  hier  nicht  «u  Tergessen  ist,  dafs  diese  KenntDls  entfernt  nicht  so  veit  geht, 
wie  ('S  manche  Angaben  erscheinen  lasFcn,  z.  B.  ist  die  meist  linutzte  Besselsche 
Zahl  9  261238  QMln  [zu  je  06,062908  qkm]  sieber  tu  klein,  um  mehr,  als  msDcbe 
Geographen  m  ahnen  scheinen,  vielldcht,  wenn  die  Besselaehe  Ahplattnoir  tob 
VsgQ  nienlich  richtig  ist,  um  Ygo^o  bis  V40oo>  ^^^^  Beaselscho  grnfse  Halb- 
achse um  etwa  ^/yooo  ^xir/.  ist,  so  dafs  die  4.  Zifler  der  anpegebeneL  Quadrat- 
meilcnzahl  bei  weitem  nicht  feststeht  und  man  ebensogut  9,264  Millionen  QMln 
nehmen  konnte),  in  metronoBBieehem  Sinne  ist  sie  es  aber  nicht  and  nird  es  nie 
nein  kennen.  Wir  wollen  die  gengraphischen  Mafse  nicht  trennen  ron  ucsem 
sonstigen  Mafsen,  wenn  auch  deren  Längeneinheit,  das  Meter,  bekanntlich  eis 
willkürliches  Mafs  ist,  weil  es  nichts  anderes  sein  kann;  d.  h.  wir  wollen  avA 
in  der  Geographie  nicht  zu  der  Utopie  des  ,,KatnrmafteB**  snrlckkshraa,  die 
sonst  ftberaU  glücklich  beseitigt  ist. 


n.  Arbeiten  über  bekannte  Entwürfe*  besonders  über  ihre 
praktische  Verwendung.  Neue  und  abgeänderte  alte  Grad- 
netzen twürfe.    Theoretisches  aar  Ketzentwnrfslehre,  auch 
über  geodätische  Anwendungen  bekannter  Entwürfe« 
Anhang:  Globen,  Weltkarte. 

J.  Afheüm  fSper  wrhandeM  Bidw&rft.   PraMüi^  Jnumdimffm, 

a)  Mit  den  Abbildungen  für  Erdkarten  hat  sich  Bludao 
beschäftigt Er  versteht  übrigens  unter  Erdkarten  nicht  nor 
die  zusammeDhäagende  Darstellung  der  ganzen  Erdoberfladie 
einem  Blatt,  sondern  auch  HalbkageldarstelloDgen  (vgl.  Bd.  ZVU» 
S.  11,  Nr.  87).  Als  die  zur  Zeit  fdr  den  geaannten  Zweck  ge- 
bräucblicbsten  AbbilduDgsmetboden  werden  9  gensnnt  (denen  auf 
der  Tafel  die  von  Hammer  beigefügt  wird),  davon  »ad  aber  5 
im  wesentlichen  Halbkugelkarten. 

Selbstverständlich  sind  für  viele  Zwecke  solche  Halbkugelkarten  den  Abbil- 
dungen der  ganzen  Erdoberfläche  Torsusieben.  Für  flächentreue  DarsteUuBg«» 
der  gansen  Erdoherfliche  halte  ich  die  Hamm  er  sehe  Abbildung  im  sügsiBSiisn 
für  besser  als  die  M  o  1 1  w  e  i  dosche ,  besonders  wenn  es  auf  Darstellung  um  des 
Kartenmittelpunkt  herum  ankommt.  Die  Mollw  eidesche  Abbildung, 
rtthmton  -Unstern  jetst  auch  aufserhalb  Deutecblands  für  geophysiksHsche  Ds^ 
atdlnngen  viel  hsnntst,  vgl  s.  B.        ist  bekanntlich  nur  in  «wei  Punkten  W 


«ö)  Brosch.  Kopenhagen  1896.  —  ^QZU,  1898,  498.  Ket  flamme' 
PM  1897,  LB  2ö.  —  «>.)  BSGParis  1895. 


.     ,.  .d  by  Googl 


Arbeiten  über  vorhindaDe  EDtvttrfr.   Fniktische  AnwosduDgen. 


433 


Hittelmeridians  von  ganz  bestimmter  Folhobe  zugleich  wiiikeltn  u  :  dagegen  b«- 
vabrt  (Hp  S  a  r:  f!  o  n  sehr  Abbildung  zwar  für  jeden  PuLkt  des  Äquators  und  des 
UittelnieridiaDs  zugleich  Wickil treue,  führt  aber  schon  bei  ganz  geringer  £nt- 
fenniig  Tom  Äquator  sn  «vlterordMitiielieB  DeformationeD ,  abgesehen  Ten  ihreni 
wecigtr  ptfällipen  Umrifs.  Mollweide  und  Sanson  pemeinschaftlieh  haben 
den  „Vorzug"  geradliniger  Parallelkreisbilder ,  so  dafs  Pcuckor  nicht  ohne 
Widerspruch  bleiben  wird,  wenn  er  von  der  Hamm  ersehen  Abbildung  sagt^^), 
sie  gebe  „die  Besiebung  rar  Kugelfläcbe  am  anschaulicbaten**  wieder.  Aber  diese 
ist  wenigste!  s  flncbcntrc-n,  und  darin  liegt  ibre  Berecht^nwg  gegeottber  der  rein 
koaTentioncJltn  Abbildung  von  Aitow. 

Bei  den  Weltkarten  kion  auch  der  (nur  didaktisch  in  Betracht  konmenden) 
Diskussion  über  die  S^nl-Yerwendong  der  Mereatorkarti  geflacht  werden,  die 
Bohr b ach  mehrfach  angovgt  hat,  vgl.  i.B.      auch  Peucker  in  ^  n.  a.f. 

b)  Azimutale  Entwürfe.  Hierzu  mnd  sunSdiBt  mehrere 
Arbeiten  nber  die  perBpektiviscben  Abbildungen  zu  nennen. 

8tr6n  bebandelt^)  sehr  eleineiitar  urd  selbstrerstandlich  ohne  Neuea  an- 

EUfitreben  die  sogenannte  stereograpbiBclie  Projektion.  —  Für  den  ortho- 
graphischen Entwurf,  der  Übrigens  geographisch  gar  keine  KoUe  spielen 
kann,  hat  (lange  Tor  der  Beriehtaseit)  Arilles  Yersemmgsrerhiiltnfsaa  u.  a.  f. 
untersuclt (mit  der  soeben  gcmacliten  Bemerkung  poH  firlhstverKtMiidlicli  nicht 
gesagt  sein,  dafs  diese  im  Sinne  der  darstellenden  Geometrie  wichtigste  Abbil- 
dongsart  nirgends  in  der  „mathematischen  Geographie"  eine  Bolle  an  spielen 
Labe,  ibre  Verwendung  bei  Berechnung  von  Finsternissen  und  Bedeckungen  iat 
bekaDtjt,  und  es  sei  bei  dieser  Gelegenheit  eine  hierbcrgeLörige  Arbeit  wenigstens 
genannt:  Grants  „Diagram"  zur  Yorausberechnung  der  Okkultati onen^^)  ist 
sie  fein  geseirhnetea  orthographisches  Meridiannets).  —  Znr  gnomoniaehen 
Abbildung,  die  neben  ihrer  astronomischen  Verwendung  wenigstens  für  die  Nautik 
auch  terrestrische  Bedeutung  bnt,  snnst  aber  geographif^eh  allerdings  ebenfalls  nicht 
in  Betracht  kommt,  ist  eine  AbLandlung  von  ItotfaS^)  anzuzeigen  (—  mit  Benut- 
zung der  ArbeilMi  Ton  Oeleich  nnd  von  W«ir,  dessen  Azimut -Diagramm 
für  die  gnonionischen  Karten  von  groTber  Wiclitigkcit  ist 38)  — )^  die  die  amerika- 
nisrhen  Übersichtskarten  in  gnomouiacher  üoru.ontalprojcktion  behandelt.  (Ob 
wohl  —  man  halte  mir  diese  Bemerkung  hier  zu  gute  —  irgend  ein  Seemann  ron 
so  langatmigen  Dingen  wie  der  „wissenschaftlichen"  Definition  der  Horizonte  von 
Saija  Notiz  zu  nehmen  geneigt  ist? 39.  40) )  —  ^a^h  ein  Aufsata  über  OreatCircle 
Sailing  ron  Mackenzie  sei  hier  gcnannt^^'). 

Wenn  jemand  mit  Stnggemeier  (s.  B.  wieder  auf  der  Earte  an  Had- 
scns  Tliermogeogr.  StndiM*!))  «nr  Abbildung  der  Nordpolarkalotte  von  60' 
6p'>!'''ischem  Uallimepficr  die  perspektivische  Abbilduri'f,'  mit  D  =  ]  H  mal  Erd- 
balbmesser  wählen  will,  so  kann  man  ihm  das  selbstverständlich  nicht  verwehren; 
aber  er  sollte  es  doch,  nach  Anaicht  des  Beferonten,  irgendwie  begründen.  BaTs 
die  Kleinkreishalbmesser-Üntcrschiede  für  30",  60",  90"  sphärischen  Abstand  vom 
Hauptpunkt  ungefSlir  gleich  ausfallen  (Halbmesser  auf  der  durch  den  Erdmittel- 
punkt gedachten  Bildebene  0,388,  0,C72  und  1,000,  also  Unterschiede  0,81«,  0,889 
und  0,818),  kann  doch  nicht  entscheiden,  denn  nickte  hindert  daran,  die  sogenannte 
PostelscLe  Abbildung  zu  verwenden,  d.  h.  die  Unt  rpcbiede  gen  an  gleich  nu 
macben,  ohne  dafs  irgend  ein  anderer  Vorteil  aufgegeben  würde. 

Anch  die  „Notits  om  gcografiske  Kaartprojektioner****)  Ton  General  Za- 
ekariae  beacbiftigen  aich  ror  allem  mit  perapekUriachen  Abbildungen  (wobei 


Atlas  für  Handelsschulen.  Wien,  Artaria,  1896.  —  32)  Ber.  ll.D.  G.-Tag 
Bremen.  —  83)  MGGsWien  1 895,  335.  —  ^)  Z-  matb.-nat.  ünterrieht  (Hoffmann) 
26,  561.-  86)  Sohra  a  reprenta^io  fte.  Lissabon  1893.  —  »)  GJ  1896,  I.  — 
^  M.Geb.  Seewesen  180G,  814  —  22.  —  ^)  Eep.  Anstralas.  Ass.,  5th  meeting 
I8ii3.  —  39)  guiia  dcfiniz.  scientif.  dell'  orizzonte,  liiv.  Geogr.  Jtal.  IV  (1897), 
Beft  4.  ->  40)  Ebenda,  Heft  7.  —  «•)  Nantieal  Mag.  (London)  63  (189«),  724 
bis  726.  —  «)  Kopenhagen  1897.  —  *^  K.  Daaake  Vidensk.  Selsk.  Porh.  189«; 
Bei.  Hammer  PM  1897,  LB  208.  * 


484 


E.  Hammer,  Die  Forteehritte  der  Ktttenprojektionslehre  &c. 


u.  a.  auch  die  obenpf>nannto  Staggemeiersche  wieder  auftritt)  Die  Abbimrirtttt 
der  Wahl  von  ü  vom  gegebenen  sphärischen  Halbmesser  des  KalottenKTorzkreises 
Meh  Tertchfedenen  ADnehmen  wird  uniersucht  (wobei  die  Perspektiven  tob 
Fischer  [eogenannte  Nellscho  AbbilduDgen]  und  tod  Hammer  fehlen),  und  es 
werden  dio  normalen  azimutalen  Projektionen  (auch  nichtperspektlTischer  Ar» 
Ton  Polarkalotlen  in  interessanter  Weise  mit  normalen  cylindrischen  Abbildungen 
^er  Hitteteeoe  kombiniert;  Tgl  Referat  von  Hammer  in  PM  1897,  LB  208 

Eine  didaktisch  hübsche  VoraLHchaulichung  der  perepektirfsebeB  Abbildungen, 
die  der  bei  Schülern  oder  Studierenden  oft  heryortrete.den  Schwierigkeit  dei 
Vorete  lung  einer  Übertragung  des  Kugelnetzes  auf  die  Kbene  steuern  kann,  be- 
eteht  in  emem  DrahtgesttU  in  Form  einee  Halbkugelgradnetzes,  das  von  einer 
Lichtquelle  aus  auf  einen  Papierschirm  projiziert  wird :  die  Sonne  liefert  erthe* 
graphische  Abbildung  irgendeine  Lichtquelle  in  der  Nähe  eine  rindere  bestimmte 
perapekUTtaehe  Abbildung.  Man  kann  so  die  verschiedenen  „Lagen"  (nornaL 
traoiTenal,  eehiefachaig)  klar  maehen,  ferner  aveh  die  NntBloaigkeit  oder  Uam- 
lassigkeit  einer  Augpnnktaan nähme  über  der  abzubildwiden  Kalotte.  Vgl.  s« 
dem  Vorstehenden  einen  Aufsatz  von  Herb  er t so n^;. 

Von  Arbeiten  über  nichtperspektivische  azimutale  Abbildungen 
weifs  ich  nur  die  Notiz  von  Aitow  zu  nennen,  in  der  dieser  die 
Ansprüche  des  f  Obersten  Coatpont  (Bd.  XIX,  S.  6,  Anm.  23) 
auf  die  Abbildung  „toute  frangaise"  mit  längentreuen  Hauptkreisen, 

Es  war  Ubrigene  vielleiekt  «berflflssig,  dab  Aitow  berichtet,  er  bibe  die 

Rechnung  für  eine  bestimmte  Karte  in  dieser  Abbild ungsweise  schon  1885 
fahre  «t^  188»  «negeetelU;  denn  die  .Abbildnog  ist  einige  haedert 

K  t  ^^J.  y°/ tan g  der  Zeichnung  eehlefaeheiger  asinntaler  BotwÖrfe  riad 

Oekanntlich  die  geographischen  Koordinaten  der  Punkte  (sphärische  PolarkoordinateB 
mit  dem  Pol  als  Nullpunkt)  in  sphärische  Polarkoordinaton  mit  dem  gegebenen 
Kartenmittelpnhkt  <po  ala  NnUpvnkt  zu  yerwandeln.  Zu  dieser  Verwandlung 
können  Zfihlentafeln  benutzt  werden  (Hammer),  zum  Teil  aneh  die  sogenannten 
Azimuttaleln  der  Nautiker  (Burdwoorl,  Goodwin,  Decante,  Ebsen  u. s.f), 
oder  man  kann  die  Verwandlung  konstruktiv  machen,  wozu  u.  a.  Saij» 
wieder  einmal  einen  Weg  angegeben  hat  (Beitrag  rar  graphischen  epWErieehaa 
ingonometrie"«^)),  oder  man  kann  sich  einer  graphieeh-neebanisehen  Vorriditiuv 
bedienen,  wie  z.  Jj.  des  Valleryschen  Netaee,  U.  a.  f.  n.  e.  t«*). 

e)  Cylindrische  EntwOrfe.  Für  den  Seemann  kommt  be- 
kanntlich eigentlich  nur  eine  Abbildungsweise  in  Betracht:  die 
winkeltreue  cylindrische  (in  normaler  Lage).    Die  Arbeiten  über 

Mercators  Projektion  oder  besser  über  Verwendung  dieser  Projektion 
zu  dem  und  jenem  nautischen  Zweck  gehören  darum  auch  in  nau- 
tiBohen  Zeitschriften  zum  eisernen  Bestand. 

Dm  lehrreiche  Segelschiffs-Isochronen-Bild  für  Ausreise  und  Heimreise  vom 

8  eh  Ott«)  Terlangt  aber  ».  B.  eben  wegen  semar 

AODIldnngsgrundlage  fQr  den  Nichtnautiker  bereits  betrachtliches  Kartenveratändnis, 
a?v'  V  fJ*^"^  werden.  Hier  ist  einer  der  Fälle,  wo  eigentlich  nur  der 
WobM  helfen  könnte.  Halbkugelabbilüung  mit  kap  Liaard  als  Hauptpunkt  wfirde 
nur  rar  die  eine  Erdhälfte  ausreichen  (hier  allerdinge  ein  für  den  „general 
reaaer  weit  verständlicheres  Bild  ^nlnn,  als  das,  zu  dem  Schott  sich  ge- 
jrnngen  sah).  (Nebenbei  sei  bemerkt,  dafs  die  Idee  der  isochronen  auf  Karl 
Ä Itter  anrttekgeht  nnd  wobt  anerat  1881  Ton  öalton  durchgefahrt  wmde.) 


echau'ilqR"  »  ^Vn  ^.''J'  -  **>  sePari.  1895, 188.  - 
«rzfiip  ?«o^  o,!"^-  ~  ^  Rapportcur  azimntal,  1  Bl.  40. 
«)  ZGsL  1895,  23.5  (besonders  242  u.  243), 


M*)  Harine-Biiii- 
Faria  18ST.  — 

243). 


Arbeiten  über  vorhandene  Entwürfe.    Praktische  Anwendungen.  496 

Vom  Eintragen  der  Samnerlinien  n.  8.  f.  in  die  Meroatorkarte 
(und  andern  astronomiBchen  Verwendungen  dieees  Entwurfs)  handelt 
abermals  Guyou  in  „Lea  probl&mes  de  la  Navigation  et  la  Carte 
marine**^  Über  andere  hierhergehörige  oder  damit  zusammen- 
htogende  Arbeiten  von  Guy  pu,  Collet,  Geloich,  Holte  usf. 
▼eiffldohe  den  Bericht  über  die  geographische  Landmessung.  Hier 
seien  nur  noch  genannt  die  Arbeiten  von  Taylor**)  über  das 
Eintragen  von  Grofskreisen  in  die  Meroatorkarte  (orthodromische 
Fahrt  mit  Hilfe  der  eigentlich  für  Loxodroinen  bestimmten  Karte), 
von  Saiia^ö)  (der  dieselbe  Aufgabe  und  verwandte  Aufgaben  mit 
Hilfe  des  „Station  Pointer''  graphisch  löst)  und  (TerBp&tet)  von 
Gustawicz  über  die  Theorie  der  Loxodrome  und  des  loxodromi- 

Bcben  Dreiecks*®).  ,        ,        ,     .  *•  u„ 

Bei  dieser  Gelegenbwt  möchte  ich  auch  nooh  eine  nautische 
oder  mathematisoh^ographisohe  Aufgabe  anfuhren,  die  freilich  mit 
der  Seekarte  u.  s.  f.  nichts  zu  thun  hat,  die  Aufgabe  von  Little- 
hales«»)*  Wa»  ist  die  Wahrscheinlichkeit,  eine  kleine  Bank  im 
offenen  Meer  wiederzufinden  durch  (einmalige)  Übersegelung  der 
Stelle,  an  der  sie  ihr  Entdecker  kartiert  hat?  Die  Wahrscheinlich- 
keit        überraschend  gering  aus. 

d)  Konische  Abbildungen.  Hierzu  ist  mir  von  Arbeiten, 
die  nioht  ganz  aUgemein  Bekanntes  wiederholen,  nur  eine  bekannt 
geworden,  die  in  dem  schon  in  1)  genannten  Werk  enAdtene. 
Es  wird  von  den  Verfassern  die  Tissotsche  konische  („ausgleichende  J 
Projektion  auf  die  Karte  von  Spanien  angewendet,  wie  llBSOt 
selbst  schon  gethan  hatte. 

Erste  und  ^weite  Projektion  von  TU.ot  im  Kap.  VI  sehr  a-fü^H-  ^  - 
ortert,  bei  der  dritten  Abbildnngaart  bleiben  die  Verfasser  «^«J^«" 
im  K  p  VlI  alle  Elemente  für  eine  Karte  in  1  :  20Ü0Ü0  ^^^^f'^'^l^Z 
terhältniaee;  sie  legen  dabei  die  Abmessungen  d-  im  ^l^f  jJ*!_®^*;^;8P98  f  m! 
ÜMtitat  ftr  alle  Arbeiten  benntarten  Struveschen  Elhpsoids  (a  -  e^^SJ^^»'^  ™; 
e2  =  0,00tn4ie)  zu  gründe.     Das  Flächenvorhaltnis  ^^J^^J^^JT^r^ 
ParallelkreiMa  36*»  und  44°  nur  zwischen  1,0025  und  0,M7«  oder  «a  irt. 
1  -  S       oder  S^^  -  1       V4%-    Vgl.  W). 

mal  raax  ^ 

Ich  möchte  aber  hier  die  Gelegenheit  wahrnehmen,  »»J 
Wetterkarten  aufmerksam  zu  machen.  Die  tägUch  von  den  meteoro- 
logischen Zentralstationen  ausgegebeneWetterkarte  von  Buropa,  vgL 
z.  B.51),  hat  bei  runder  Begrenzung  konisches  Nets,  wahrend  diese 
Kalotte  doch  asimntale  Abbildung  verlangen  wurde.  Man  w^'^* 
entgegnen,  dafii  bei  der  Ansdehnung  des  dargesteUten  »«biet^  und 
dem  ZweJke  der  Darstellung  die  Unterschiede  7«^«^.^^;^^^^"^^.  ^ 
ich  glaube  aber,  es  wäre  gut,  wenn  man  gerade  bei  solchen  Dingen^ 
die  jedermann  tägUch  vor  Augen  hat,  bei  einer  f ^^J^jf '^^^^ 
m  Tausenden  vSn  Exemplaren  verbreitet   wird,   prinzipiell  da» 

^  AnnHydr.Paris  1895,  113.  -       Kep.  (^«th  meeting  Br.  Abs  Liv^^^^^^^^^ 
1896,  716.  -  48)  Los  Problemas  de  la  Navegacioa  «[^odromi^a    Revista  go^^^^ 
de  Marina  1896  (ssueret  in  einer  *ital.  naut.  Z  ,  ^o.').  -     ;  B«f.kam- 
m.ö,ii«.K«dttulWl,  1892.  —  M)  Ani.JSc  1890,  I,  106.  —  Ä^it-^am 
»•»  PM  1897,  LB  ««.  —       AimHyd».  189*»  381. 


436         £.  Hammer,  Die  ForUchritte  der  KartenprojektioDslelire  &c 

Biohtige  wählen  würde.  Bei  gaos  Ueinen  Oelneteii,  oder  stark  tob 
W  nach  0  sieh  debnenden  Gebieten  sind  die  leiebt  sn  leushoeiidei 
konisoben  Netse  selbstverständlich  am  Platze;  sie  sind  selbst  bei 
beliebig  gestalteten  Gebieten  für  ganz  flüchtige  Skinen  wie  sn* 
lässig.  Die  normalen  konischen  Ketze  drangen  sich  nach  langer 
Ternachläasigung  überhaupt  etwas  stark  vor;  vgl.  z.  B.  ^^),  wo  für 
die  Ostsee  eine  normale  konische  Abbildung  gewählt  ist,  während 
die  gegebenen  Grundlagen  gerade  ihr  (schmale  Zone!)  zuwider- 
laufen und  eine  transversal-cylindrische  oder  ähnliche  Projektion  am 
Platze  wäre.    Vgl.  darüber  auch  unten  bei  f)  Pe ucker. 

e)  Alle  übrigen  Abbildungen.  Hier  sind  zwei  Abhand- 
lungen zu  der  sehr  wichtigen  .,Quincuncialprojektion "  von  Peirce 
zu  nennen  (die,  nebenbei  bemerkt,  eine  spezielle  Anwendung  eines 
allgemeinerni  von  Siebeck  in  Grelle,  Band  55  u.  57,  angegebenen 
Yerfahrens  ist); 

Pierpont  maeht  darauf  anfinerkianiH),  dafi  als  abMldtiide  Fonk&t 
riehtigenreiee  ^      ^  ^ 

f-«(«.  yf) 

ZU  bezeidmen  sei.  —  Der  Beferent  darf  hier  vielleicht  auch  eine  Berichtipnff  n 
dieser  Abbfldmi;  nittellen,  die  ihm  (gdegentlieh  ihrtr  Aaftiabine  in  Tiaiot* 
Hammer)  von  Prof.  Frischauf  in  Graz  schon  1892  gütigst  angezeigt  worden 
ist:  die  Flächenteile,  in  denen  a  >  2  ist,  umfassen  nicht  9,  sondern  nur  6,6%. 
(Femer  bemerkte  mir  Herr  F.,  dafs  sich  der  Anedmck  fBr  die  Beiiiffok«  dar 
vierten  Poteas  d«t  LiDgenverbUtaieees: 

Q  —  sin*  ^45»  -f-        -I-  C08®  ^46'  +  f )  —  ^  coe*  ^  eoi  42 

eebr  yereinfachen  läfst,  nämlich  zn 

u  «Ml       ip     \  coa^  q>  lin'  Sl, 

womit  dann  auch  sehr  einfach  die  obige  Berichtigung  sich  ergibt.) 

Ferner  hat  Holzmüller  eine  „kartographische  Mitteilung'^  über  diese 
Abbildung  yerSffentlichtBS),  in  der  er  neben  einer  BebSoen  Zeiebnung  dei  NetM 
auf  ihre  Wichtigkeit  in  theoretischer  Beziehung  (winkeltzene  Abbildung  der  &<■■> 
fliehe  anf  das  ciuadrat)  and  für  Aufgaben  der  Geophysik  hinweist. 

Sodann  sei  als  zur  „Bonneschen"  Projektion  gehörig  aufmerk- 
sam gemacht  auf  einen  Abschnitt  des  neuen  Werks  über  die  Dulour- 
Karte,  S.  76 — 82  in  ^^),  wenn  auch  die  Erörterung  zwischen  Du- 
four  und  Eschmann  nur  noch  historißcheß  Interesse  bat. 

f)  Abbildungen  in  Atlanten  und  zur  Afrikakarte. 
Praktisch  wichtiger  scheint  mir  die  wiederholte  BesprechuDg  der 
gewählten  Abbildungsmethoden  an  einigen  konkreten  Beispielen; 
ich  wähle  dazu  mit  Rücksicht  auf  den  Raum  einerseits  nur  zwtt 
Atlasse,  die  schon  oben  genannten,  s.  l**)  u.  ^i):  die  deutsche  Ai» 
gäbe  des  Haobetteschen  Atlas  (von  Schräder  o.  a.  f.)  in  dem 
Spameracben  Atlas  (Text  n.  a.  f.  von  Hettner)  als  ein  Werk 
fttr  die  weitesten  Kreise,  und  den  Artariaaohen  Atlas  für  Handels- 

«)  AnnHydr.  1896,  llö,  497  u.  s.  f  —  M)  GZ  I,  Taf.  6.  —  ^)  ^ii' 
Math.  XVm  (1896),  145.  —  ^)  Z.  lateinl.  Schulen  VII  (1896).  88«.  —  *)  Jj 
Schweiz.  Landesvermess.  1832—64,  Gesch.  der  Dufour- Karte,  Bern  1896;  B«. 
H amm  er  PM  1897,  LB  85  (liea  dort  aalbatrerat.  Eaehmaaa  sUtt  Salmann). 


,^  .d  by  Google 


Fraktisohe  Anwendnagan  Torhandeuer  fintwUrfe. 


437 


schulen  (von  Peucker  u.  a.),  anderseits  möchte  ich  die  Chronik 
der  kartographischen  LeidensgesoMohte  von  Afrika  noch  etwa« 

Ittdem'spamerMhen  Atlas  soUte  die  „modifizierte  Ke^^elprojektion'*  (Bonne) 
noch  weiter  zurückgedrängt  werden;  während  auf  den  Detailkarten  die  Wahl  der 
Proiektion  unter  denen,  die  überhaupt  in  Betracht  kommen  k»»*«»»  «iemlieli 
Sültig  ist  bei  richtig«  Wahl  ihies  Hauptpunkt,  «der  ^rer  Haupt-Lmxe 
Um  -Linien,  wirkt  Bonne  baidla  für  die  Karten  von  Europa  schlecht  etwas 
Zer  für  die  Karte  von  Ruf«1and,   S.  87-88.  (Der 

Polarproiektion-  auf  der  Karte  yon  Nordaaieii  8.  97—98  ist  unT«rrt8Bdttoh, 
tonrtanu  »au  «n»i«h.t  nur  die  fliahantreue  Azimuta  projekUon  ^  normaler 
Lage  verstehen  ;  er  soll  aber  den  Werner  sehen  Entwurf  bezeichnen  =  »Bo"^« 
mit  (Pn  =  90^)     Ziemlich  schlecht  ist  Bonne  auch  auf  S.  101--108,  IMMb 
^lechter  der  wesensgleiche  Sanson  (cpo  =«  O'')  auf  8.  111-122  (Afrika,  u.) 

^  ?:u'c\l*WcrX*trUt  beruhtet  bei  Wahl^aein.  P^^^^ 
Mühe  gegeben  und  in  der  That  in  dieser  Beaiehung  mehr««  ftr  Sohulattmtoll 
neue  ülnge  eingeführt,  die  «u  lob«,  aiud.  Er  durfte  aber  mcht  Sanson  ffir  die 
jirteNr  10,  Südost;sien,  wählen,  nicht  eine  konische  ^l^l'^^^^  .^fZ'lt 
bei  über  50°  Breitenunter'schied  (wie  doch  ^^^^ 
kreise  zeigen),  nicht  die  „reine  Kegelprojektion"  fttr  Nr.  26,  trot.  der  Vorliebe 
fir  kodMhe  Proiektionei  in  Rubland;  auf  Blatt  22  tntt  dagegen  B.  trete 
*  i^tenJntSei  die  Bedeutung  der  Abbildungswahl  bereiU  so  sehr  »uruok, 
dafs  auch  eine  konische  Abbildung  zugelaasen  werden  kann.  ^^^^.^ 

Nun  aber  abermals  zu  Afrika.   In  dem  obengenannten  8  p  am  er  sehen  Atlas 
ÜBä  XSSl^Lien  i  der  Sansonschen  Abbildung  (  Svnj^^^^^^^^^ 
jektion")  entworfen.    (Auf  den  Karten  von  Südamerika,  ebenfaU^^^ 
Sanaonsche  Abbildung  haben,  wird  sie  »l«  » ^^'»"•»^^V«"^""^^^^^ 
beseichnet;  konsequentenreiae  «mfete  man  die  konischen  Abbildungen  gerade  oder 

geradlinige  Abbildungen,  die  „stereographische«  ^^^'^.^^^ , 
von  Lagrange  zirkuläre  Projektionen  nennen.)    ^abei  hat  die  ^^^e  Ton  8M- 
afrika  den  völüg  exzentrischen  „Mittelmeridian"  15*  B.       fjt  nur  durah  d  e 
Bicksieht  auf  die  Zuaammeneetebarkeit  mit  den  beiden  Nordblattern  ^wozu  s^ 
aber  nicht  eingerichtet  ist)  allenfalls  zu  rechtfertigen  "  ^3^^ 

femer  in  ß')  20"  Kijv.  (statt  25")  als  Mittelmendian  für  S«*»*^^*^^^»!^^ 
(VieUeicht  dadurch,  dafs  die  Skiaae  al.  Ai««»hmtt  emer  Karte       f  ^^^g^ 
«ntatnden  ist»    Noeh  mehr  gilt  das  z.  B.  für  die  Karte  bei  Meyers  ÄWor- 
SSs"c?^hte  unfstaatenbildung  ioi  Westsudan«);  wie         «-J^^- ^^^^^ 
lait  thatsächhch  etwa  0"  ür.  als  Mutelmeridian  mit  *J»^^^^"^^7K"r 
WE.Gr.  datatellen?   Für  die  Karte  tou  J«««  Afrika  ^''^Jf  ^J^^^  "^^^^^^^ 
graphen  fast  alle  offenbar  die  Sansonscbe  •'^bbüdun,  als  nieht  abwen^^^^ 
Terhängnis.    Auch  die  neueste  gröfsere  Karte  von  ^^^^^^J^ ,:^'^^T2 
geschweige  kleinere  übersieh tsskuzen,  wie         ""A     j,  Ravenstein 
geknickten  „Sinusoiden"  als  Meridianen  mit  Bedwam  den  Namen  R/JJ^;;«*^ 
Ue«t.    E,  fätT  Gegenteil  auf.  wenn  jemand  sieh  "»«^^/^f  ^  .^"^^^'^^'d'^ 
dient,  wie  die  rühmlichen  Ausnahmen  Debes,  ^«J};*^"  ^'j  ^^^^^ 
aber  karten  auch  von  gan.  beliebigen  Teilen  tou  ff  etwl 

and  mit  Zugrundlegung   eines   Mittelm  orid  ans,  wie  er^t^^^ 

für  die  Kart'c   von  gan.   ^  ^ ^ ^ ^  ' ^^^i^' f^^^^^^^ 

überBatfemungen  eraeugen  (—die  FUohen  bleiben  ire  s 

▼ie  es  scheint,  gar  nicht  bemerkt;  man  sehe  z.  ß-  doch 

Servals  von  NW-Afrika  zur  Übersicht  der  S^^a"^^.^^"  ^^cL)^^ 

die  Entfernungen  eine  ebenso  grolse  Bolle  ^iel«  wie  die  '  ^^.^^^ 

In  «.),  64)  (hier  iat  nur  NW-Afrikn  dargsatellt,  dar  „Mittelmenoian 

&j\  u         f  •    •    -DM  iftQfi    Taf  7    —  1897,  Ergheft  121.  — 

Hassenstein  m  PM  1896,  lai.  <•  >  *        :„    i  .  inMill  Paris 

Von  dem  Kartographen  der  Pariser  8G.  Hanaen,  ißL  I. - 

1896.  -  «)  ej  1896,  II  (Nor.).  -      IW».  8.  Bourgaig.    XU  (1896),  au 


438         £.  Hammer,  Die  Fortschritte  der  K»rtenprojektio&alehre  &c 

M  aber  der  des  Oatrandee,  20»  Gr.)  daranfhiii  an.  Vielleicht  beruhen  diese 
Dinge  HUT  auf  Gedankenlosigkeit;  jedeufulls  roufs  man  froh  sein,  wenn  bei  An- 
wendttllg  der  Sans on sehen  Abbildung  der  „Mittelmeridian*'  auch  der  MitM- 
meridian  ist,  ygl.  z.  B.  ^)  66)  67);  damit  ist  schon  viel  gewonnen,  wenn  sich 
anch  die  Anwendung  tob  Saas  ob  seibat  BatfIrHeli  damit  Bfeht  reelitferiigen 
lafst.  Es  verdient  in  diesem  Sinne  schon  Anerkennung,  imk  man  wenigstens  z.B. 
Madagaskar,  dessen  Karte  in  der  Berichtszeit  ans  Veranlassung  des  französischen 
Peldzugs  in  ungesäUtea  Wiederholungen  erscheint,  nicht  mit  etwa  20°  E.  Gr.  als 
„MittelmaridiaB''  aeiehnet;  ab«r  was  ist  anch  bei  sentriacbem  Mittebacridiaii  nit 
Sanson  gegenüber  den  andern,  nicht  wenigw  eiufidi  an  seiobnttden  NelMi 
gewonnen?    Vgl.  z.  B.  «8)  «>)  70)  u.  s.  f. 

Aber  selbst  bei  dem  kartographisch  seheiBbar  rettungslosen  Afrika  zeigen 
sieh  Anzeichen  der  Besserung. 

Die  Kartell)  in  Brockhaus' Lexikon  krümmt  die  Parallelkreiee  (ohne  sich  bis  ro 
dem  richtigen  Parallelkreis  für  Bonne  zu  wagen ;  der  Kartengrundparallel  ist  10*, 
wihrend  bei  einem  Kartenbertieh  tob  7*  bia  37*  etwa  SO*  oder  SS*  sIs  MitM- 
parallel  das  Natürliche  wäre).  H.  Wagner  wählt  ftir  Mittel-  und  Südafrika 'S) 
die  llächentreue  Azimutalprojektion;  selbst  in  Frankreich  geschieht  das  Unerhörte, 
dals  man  dia  für  Afrika  geheiligte  Abbildung  zu  verlassen  wagt,  vgl.  die  K&rten- 
skiaaeB an  der  Baiae  tob  Oaaamajoa  BBd  Dnmaa^  tob  Nafti  Baoh Gkidanes. 

Die  Ho£FnuDg  ist  also  doch  noch  nicht  ganz  erloBohen.  Kan  wird 
Bich  doch  allmählich  vielleicht  daran  gewöhneUi  statt  zu  sagen:  bei 
der  und  der  Karte  ist  der  und  der  Entwurf  herkömmlich,  sich  Tiel- 
mehr  zu  fragen:  welcTie  Abbildungsart  pafst  am  besten 

1)  für  das  Stück  der  Erdoberfläche,  das  abzubilden 
ist,  und  2)  für  den  vorliegenden  Zweck  der  Abbildung 
dieses  Stücks?  Sobald  nur  diese  Haupt-  und  Kernfragen  nicht 
einfach  beiseite  geschoben  werden,  ist  die  Besserung  eine  not- 
wendige Folge. 

Genügt  deoB  Biebt  ib  der  That  für  jedermaBB  aiB  Bfa'ek  mt  eine  Karte  wie 

die  von  E.  Naumann  (zur  VergleichuBg  der  Grundlinien  von  Anatolien  mit  denen 
von  Zentralasien) 74),  xxra  die,  gelinde  geaagt»  Nutalosigkeit  der  BoBBesebea  Ab- 
bildflBg  iB  diesem  Fall  zu  erkeui  ' 


g)  Allgeraeines  (Namen).  Auch  andere  Forderungen,  die 
bisher  fast  stets  unerfüllt  blieben,  werden  allmählich  berücksichtigt, 
2.  B.  die  Bezeichnung  der  angewandten  Abbildungsart  auf  den 
Karten.  Dabei  möchte  freilich  der  Referent  abermals  den  Karto- 
graphen nnd  kartographischen  Schriftstellern  ans  Herz  legen,  sieh 
einer  Nomenklatur  zu  bedienen,  die  f&r  andere  Terständlich  iik 
üm  den  Zustand  öffentiicher  Unsicherheit  zu  bezeiobneD,  in  der 


vribsii,  1835  (Südafrika  mit  dem  „ Mittel "meridiaB  10*  Gr.).  —  ")  Karte  m 
Merchier:  Lea  Italiene  en  Afrique,  BSQLille  1896.  —  Carton  zur  Karte 
TOB  Lu  gar  da  Borgu-Exped.,  ÖJ  1895,  11.  —  ^)  Karte  des  KongoaUata,  T.Aardr. 
Gen  (II)  12,  1895,  Taf,  «.  —  «)  Karte  dea  Nordoatboraa  tob  Afrika  ht  Um. 
BUltal.  V.  —  67)  Karte  tob  GaiBea  iB  Meyore  Kony.-Lex.  8,  S.  78  (man  darf 
Bnsere  beiden  grofaen  Eneyklop.  ja  wohl  anführen,  da  sie  durchaue  Ton  Fach- 
uiBBerB  bearbeitet  eind).  —  «8)  Die  ^roise  *Karte  yon  Madagaskar  von  Hansen, 
11  Bl.  1  :  750000,  Paris  18  9  6.  —  69)  Die  TielbeBOtate  Karte  ans  Henry  Msgers 
22«« ^el-  2.  B.  BSGLiUe  1895,  II,  333.  —  70)  Eigands  Kartein 
BBflltoeiUe  1895,  200.  -  7i)  Bd.  U  (1895),  S.  180;  Tgl.  «).  -  New 

2P*"'Ji®  ii'  Mndttüi«,  Gotha  1896.  —  »«)  BSGllsmilto  1««» 

862.  —  7*)  ö2  1896,  Tat  2. 


.     ,.  .d  by  Googl 


Neue  ind  tbcdtaderte  alte  QradDetseoiwarfB. 


489 


wir  uns  in  dieser  Beziehung  noch  immer  befinden,  genügt  vielleicht 
folgende  kleine  Blumeulese. 

Iii  der  Dnrebticht  der  ganten  langen  Dieknaeira  Uber  die  Abbildnngametbode 

der  „Weltkarte**  in  1  :  1  Mill.  ist  mir  pewifa  20mal  die  VaraicherunR  auff^eRtofser, 
die  Abbildung  solle  polykonisch  genoacht  werden.  Unter  einer  polykonischen  Ab- 
bildung bat  man  aber  seither  stets  eine  Abbildung  in  Einer  Kartenobene  ver- 
stiadeDf  die  nur  nicht  wie  die  konischen  einen  Parallelkreisbildermittelpunkt, 
sondern  c<5-viele  Parallelkreifimittelininkte  benutzt.  Wenn  bei  der  Weltkarte  ein 
ÜDterBcbied  gegen  poljodrisch  aufgestellt  worden  soll,  so  könnte  man  polyzcoal 
aagen.  —  Wer  wird  femer  niebt  irregefUbrt  dnreb  die  Angabe  Uber  die  nene 
wttrttembergische  Höhenkurvenkarte,  sie  sei  in  polyedrischer  Projektion  ent- 
worfen ?  ^ö)  76)  Sie  ist  aber  doch  in  Soldnerscbor  Abbildung  (sachlich  trnnsversal- 
cjlindrisch  vermittelnd)  entworfen,  und  die  ganze  Kartenebene  ist  nur  zur  Blatt- 
itaiteUnng  (niebt  dnreb  Linien  parallel  an  den  Koordinatenaebaen,  aondem)  dnreb 
Meridianbilder  und  Parnllelkreisbilder  (genähert)  zerschnitten,  so  dafs  eine  „Grad- 
abtnluDgskarte'*  entsteht,  die  aber  deshalb  nicht  weniger  die  Soldnersche  Projektion 
hat.  Es  hat  dabei  nichts  zu  »agen,  dafs  die  Unterschiede  ganz  minimal  sind.  — 
Was  ist  sodann  die  „Sqnidiatante  Meridianprojektion"? '7)  Oft  wird  so  (aber 
ebenfalls  schlecht)  die  sogenannte  Po  stoische  Abbildung  in  transversaler  Lage  be- 
zeichoet,  denn  die  „mittabitandstreue*'  azimutale  Abbildung  heifst  ja  wohl  auch 
ib)aidiatant;  a.  a.  0.  aoll  aber  unter  dem  genannten  Ansdmek  die  Abbildung  einer- 
durch  einen  Meridian  begrenzten  Halbkugel  mit  gleicbabständigen  geraden  Parallel- 
kreisbildern  verstanden  werden  (warum  soll  das  „äquidistanf*  gerade  auf  die  Farallel- 
kreise  bezogen  werden?)  —  oder,  auf  welche  Abbildungsaufgaben  bezieht  sich 
wohl  die  Angabe,  eine  Karte  aei  „in  ihren  kleinaten  Teilen  niebt  Iquiralent"  ?^  Eine 
Karte  ist  doch  entweder  f'.äcbentreu  oder  sie  ist  es  nicht;  soll  also  etwas  ganz 
Neue«  aasgedrilckt  werden  und  was?  —  Bemerkt  sei  hier  auch,  dafs  die Bezeicbnuog 
der  logenannten  Bonn  eschen  Abbildung  als  der  „modifisiertenPlaroateedaehen** 
immer  noch  vielfach  anzutreffen  ist  (Spanien,  Niederlande,  Sebweis,  auch  in 
Deutschland,  z.  B.  in  Württemberg),  obgleich  schon  Germain  diea  niclLt  aehr 
höfllicli,  aber  sehr  mit  Recht  eine  „grosse  absurdite"  genannt  hat. 

Doch  genug  der  Einzelheiten:  nicht  anzufechten  wird  der  Wunsch 
sein,  der  oben  über  die  Namen  ausgesprochen  ist;  er  kommt  ja 
vielleicht  manchem  kleinlich  vor,  aber  die  vorstehenden  BeispielOi 
die  beliebig  vermehrt  werden  köDDten,  sind  nach  meioer  Ansieht 
genügend,  seine  Berechtigung  zu  zeigen.  Möchten  sieb  beeonden  die 
ÜoiTersitätslehrer  der  Geographie  auch  dieser  Sache  annehmen; 
nach  Durchsicht  der  YorlesungsTerzeichnisse  der  letzten  Semester 
ist  ireilioh  dazu  wenig  Gelegenheit  vorbanden. 

2.  Nme  tmd  abff^änderte  düe  Qra^MmMirfe, 

Dieser  Abschnitt  wird  sehr  kurz  ausfallen  können.  Die  einzige 
wirkliche  „Neuheit",  die  Abbildungen  von  Saija,  die  während  der 
Beriohtszeit  ziemlich  viel  von  sich  reden  gemacht  haben,  sind, 
wenigstens  für  die  Kartographie  der  Geographie,  wohl  gans  ohne 
Bedeatuiig;  dagegen  sind  die  Arbeiten  von  Klinga  lach  über 
äquivalente  Ellipsoidabbildung  und  von  Hartl  Aber  flaohentrene 
konische  Abbildungen  des  Ellipsoids  zu  begrüfsen. 

Vorangestellt  sei  die  Abhandlung  von  Klinga  tsch  „über 

7^)  V.  Zell  er  in  Württ.  Jb.  Stat.  u.  Landesk.  1895,  286.  —  '«J  Schlebach 
Ubdruck)  in  Z.  £  Yermess.  1896,  363.  --W)S.  EugeinPM  XW%  LB  »56.  — 
^  Brtokaor  in  PM  1896,  S8S. 


440         £.  Hammer,  Die  Fortscliritte  der  Kortenprojaktioatlehr«  ftc. 

einige  äquivalente  Abbildungen  des  Kotatioosellipsoids  auf  die 
Kugel 

Der  Verfasser  stellt  als  allgemeine  Bedingungen  Ar  die  flSehentreae  Ab- 

bildunfi:  des  Rotationsellipsoids  auf  die  Kag:el  ((g-,  l)  sind  die  BUipsoidkoordinatön 
eines  Punkts,  (9>x«  i-O  die  Kagelkoordinatea  des  ihm  entspreeheadea  Fonkto)  die 
bekannten  Besiehungen  auf: 

a2(i  _e2)co8(p    /  dX 


r«(l-e.siaa^)*7  e«sf(^,X)^ 

oder  wenn  die  Längen  funJition  willkürlich  gewählt  werden  soll: 
Xl  =  P(9»,X) 


^«(1— e»)  «0 


(I_e8»in3  7>)2|^ 

Praktisch  wichtig  werden  wohl  stets  nur  die  Abbildungen  sein,  bei  denen  (Pi  ala 
Funktion  von  (p  allein,  mnabbingig  Ton  1  gewShlt  wird,  so  dab  einem  FarsUelknis 

des  Eilipsoids  ein  Parallelkreis  der  Kugel  entspricht  (die  Bilder  der  EUipsoid- 
polc  sind  dann  im  allgemeinen  zwei  bestimmte  endliche  Parsllelkreise  der  Kugel). 

Im  Zusammenhang  mit  dieser  allgemeinen  Aufgabe,  die  die 
flächentreue  Abbildung  des  Eilipsoids  auf  die  Ebene  vorbereitet, 
steht  die  Studie  von  Hartl  Uber  fertige  „flächentreue  Kegeipro- 
jektionen"80). 

Hartl  führt  dabei  aUe  seine  Rechnungen  unter  der  Annahme  der  AbbiU 
dung  im  LSagenmafsstab  1: 1  (in  den  Punkten  der  Hauptlinie  oder  der  Hauptlinien), 
ein  für  viele  Zwecke  empfehlenswertes  Verfahren.  Zunächst  wird  allgemein  der 
Parallelkreishalbmesser-Ausdruck  für  flächentreue  konische  Abbildung  einer  £üip- 
soidzone  anfgestellt,  and  sodann  werden,  naoh  dem  Stadium  der  Tersemmges, 
spoziolle  Annahmen  über  die  Konstanten  gemacht.  Das  Hauptergebnis  ist  die 
Berechnung  (für  Ellipsoid  und  Kugel)  der  flächentreuen  konischen  Abbildung  einet 
Zone,  in  der  der  Heridianbogen  zwischen  nördlichstem  und  südlichstem  ParsUel» 
kreis  in  wahrer  GrSfse  sieh  abbildet. 

fiioiges  Au&ehea  erregt  haben,  wie  schon  angedeatet  ist»  die 
neuen  Projeküonen  wen  Prof.  Saija.   Seine  eigene  VeröfiPentUohaog 

über  die  Abbildungen  durch  Cmklappang**  findet  sich  in^*),  eben- 
daselbst auoh  die  weitere  Verfolgung  der  Sache  durch  M.  Fiorini^^). 

Der  Name  sagt,  um  was  es  sich  handelt;  er  genügt  aber  auch  vielleicht 
allein  schon,  um  zu  aeigen,  dafs  für  die  Kartographie  im  engeren  Sinn  (für  gao- 
graphisehe  Karten)  das  Verfahren  nicht  von  Bedeutung  werden  kann.  Der  Ysf 
fasser  unterscheidet  sentrale,  monotanK^entielle  und  polytangentielle  Umklappang. 
Es  sei  (als  Beispiel)  nur  angeführt,  diifs  dit;  „polare  monotanfjontiello"  Umklapptmif 
der  Halbraeridiane  (auf  die  Berührungsebene  im  Pol  als  Bildebene)  nichts  andre«  iet 
als  die  kartographisoh  hoffentUeh  berttchtigte  Abbildnngsweiss  von  Wiecbel 
und  Paniphetti;  es  wird  nichts  helfen,  dafs  Saija  gerade  dieser  Abbildun^s- 
art  eine  Zukunft  in  der  Kartographie  verspricht.  (Ob  mit  ihr  die  „neue  Polsr- 
projektion  für  Himmelskarten "  übereinstimmt,  Uber  die  Saija  in  83)  berichtet  bat? 
Für  solche  Zwecke,  wo  die  Karte  nur  den  Wert  eines  Registers  (PositioasTCtisidi- 
nisses)  haben  soll,  könnte  man  Ja  allenfalls  einigermafsen  an  diese  Abbildoag 
denken,  aber  vrozu  denn  Flächentreue  am  Himmel?)  Auch  die  polytangeutidl* 
Abbildnng  (Umklappang  jedes  Halbmeridiaos  aaf  eine  Bildebene,  die  im  Ssbnitt- 

Monatsh.  Math.  Phys.  VIII  (1896),  176.  —  «>)  M.  Mil.-Öeogr.  L  Wien 
XV  (1896);  Ref.  Hammer  PM  1897,  LB  24.  —  81)  Ri?.  Qeogr.  ItaL  8  (18«6), 
Heft  1—8.  —  82)  Ebenda  Heft  5—7;  vgl.  auch  BeL  Hammer  PM  1887, 
LB  23.  —  88)  «Mem.  Soe.  Spettrose.  Roma  1896  (86),  176. 


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TlwontiMlies  nur  NetieDtwarfil«lure. 


441 


pankt  dea  Meridians  mit  dem  Äquator  berührt,  und  Auseinanderlegen  dieser 
fierfthrangsebenen  in  die  Kartenebene)  hat  in  der  Kartographie,  der  Annahme  von 
8«ija  wtgegen,  keine  Zukunft  (das  Nets  besteht,  wie  bei  Gastaldi  u.  s.  f., 
aus  kongruenten  IluckulI^;skr^•isrneridianen  längs  dem  geradlinigen  Äquatorbild,  die 
Parallelkreise  sind  Uerade  parallel  zum  Äquatorbiid  mit  dem  Abstandsgesetz  sin  9). 
fleweit  «lao  die  AbbOdaogeii  Ton  Sftija  speiiell  enpfoblen  werden,  sind  li» 
aioht  neu. 

Fiorini  hat  in  dem  zweiten  genannten  Aufsatz  diese  Abbildungen  in  seiner 
bekannten  sorgfältigen  Art  uaber  uQteräucht  und  Anmerkungen  dazu  gemacht;  ich 
^tobey  dtfii  eeiB  Sehlufs  noch  riel  su  optimittiaeb  iet,  ja  ieh  holE»,  dafe  ich  die 
Ktttofni^ieii  TOT  der  „potente  ettrattiTe**  geinieht  mehr  n  warnen  btanehe. 

Eine  weitere  Arbeit  voq  Saija  über  die  „zentrobarisohen  Pro- 
jektionen'* ia(  ebenfalls  hier  anzureiben^),  da  sie  lioh  mit  wenigitens 
nea  benannten  Abbildungen  beschäftigt. 

Voraus  geht  eine  Notiz  über  Bestimmung  des  Schwerpunkts  eines  beliebigen 
Begens  und  über  die  Guidiusche  üegel.  Die  „zeutrobarische  Projektion"  ist 
wa  gleieheam  die  „graphieehe  Konetniktion**  der  Gvldineeli«!  Hegel.  Die 
polyzentrobarische  Projektion  irgend  einer  Rotationsoberfläche  ist  flächentreu ; 
in  der  Kartographie  ist  für  Kugel  und  EUipsoid  die  Abbildung  als  die  Flam> 
steedsebe  (Sansonsche)  bekannt.  Auch  die  näherongsweise  Bestimininig  der 
Oberfläche  einer  gegebenen  Rotationsoberfläche  (mit  Benutzung  der  Simpson  scheu 
Hegel)  ist  nach  der  Erkeontnie  der  Fliehentreae  der  angedeateten  Abbildongaart 
selbstTerständlich. 

Ob  in  einer  „Oomoide^genamitea  Knrre  wirUieh  etwaa  kartographiaelL  Bianeh* 
bares  geboten  wird,  wie  Sanehei  behanptet^,  weile  ieli  nieht. 

I^MnUa^  war  IMmlhmrfMre  und  gtodStMn  Jm^ndmigm 

hthamter  EnMrf§, 

Der  Verfasser  muls  zur  Reohtfertigong  der  gegen  früher  etwas 
abgeänderten  Einteilung  ToraosBchicken,  dals  er  mit  voller  Absicht 
die  im  zweiten  Teil  des  yorstehenden  Titels  genannten  „geodätischen 
Anwendungen  bekannter  Entwürfe*'  nicht  mit  1.  dieses  Kapitels  II, 
sondern  mit  dem  Theoretischen"  vereinigt  hat;  einmal  sind  diese 
feineren  geodätischen  Dinge,  die  mit  den  „Kartenprojektionen*'  zu- 
sammenhängen, für  den  Geographen  und  Kartographen  nicht  so 
wiohtig  wie  die  in  1.  behandelten,  im  engeren  Sinn  kartographi- 
sdien  Anwendungen,  während  sie  anderseits  fttr  die  geod&tisohe 
Pvaxis  die  Hauptsache  sind  und  auch  mit  mancherlei  theoretischen 
Dingen  s.  T.  eng  zosanlmenh&ngen. 

Fläcihentheoretische  und    abbildungstheoretische  Abhandlungen 

Ton  Kommerei  186)  (Neue  Formel  für  die  mittlere  Krümmung  und  das  Krüm- 
mungsmafs  einer  Fläche),  D'Ocagne^)  (Bestimmung  der  auf  die  KugelMche 
abwiokelbaren  ündrehnngsflSchen),  Oarda<^  (Blementare  Beetimmmg  der  Pankt- 
transforraationen  des  Raumes,  die  alle  Flächeninhalte  invariant  lassen  =  Ver- 
rückuugen  im  Räume),  Busse^ö)  (Über  die  punktweise  eindeutige  Beziehung 
iveier  Flächenstücke  auf  einander,  bei  der  jeder  geodätischen  Linie  des  einen 
«ae  Linie  Ininetanter  geoditieeher  Krttmmnng  dee  andern  enteprioht;  Qeeamt- 


8t)  Riy.  Topogr.  (Turin)  IX  (1896/97),  Sehlufs  in  X  (1897/98,  1.  Heft).  — 
»)  »La  Cornoide,  San  Salvador  1895  (ßef.  GJ  1896,  I,  567).  —  «5)  2.  Math.  Phys. 
(Schlömüeb)  1896,  198.  ^  BT)  b.  Aee.  Pnn9.  Av.  So.  23  (Oaen  1894),  11.  — 
®)  Sit^b.  AkWien  105  (Abt.  IIa)  1896,  787.  —  Sitz.  AkBerlin  1896,  I,  651; 
auch  als  Diss.  (mit  Angabe  der  Ltt.  der  Flächen  konstanten  KrUmmungsmafses), 
BwUn  1896. 


Qeogr.  Jahrbuch  XX. 


99 


442 


£.  Hammer,  Die  Fortsehritte  der  Kutenprojektionelehre  &9i 


resnltat:  Auf  die  Teile  einer  Fläche  konstanten  KrttmmuDgsnaftes  S  können  die 
Teile  einer  jeden  FlSehe  konstanten  Krümmungsmafses,  S,  und  nur  einer  solchen, 
derart  punktweise  bezogen  werden,  dafs  jeder  geodätischen  Linie  yon  S  eine  Linie 
konstanter  geodätischer  Krümmung  auf  £  entspricht;  die  Sätze  für  den  besoodera 
Fall,  dafs  8  die  Kogelflielie  oder  eine  Ebene  ist,  werden  nieht  besonders  sss* 
gesprochen),  Biglar^)  (Konforme  Abbildung  der  Innern  Fliehe  eines  Kreises  in 
die  innere  Fläche  eines  regulären  Vielecks;  die  Quincuncialprojektion,  \-^\.  S.  436, 
ist  ein  spezieller  Fall  dieser  Anfgabe),  G&lan^^)  (Sobre  la  importencia  de  ia 
esfera  indieatrte  en  foodesia;  Abbildung  eines  Elemente  der  absnbfUeadla 
Flache  auf  das  Element  der  Kugel,  deren  Halbmesser  das  Mittel  sämtlicher  Normal' 

scbnittkrümmuügshalbmesser  in  dem  betrachteten  Punkt,  also  ]'  r^^rg  ist,  mit 
Anwendung  auf  geodätische  Sechnungen),  Egorow^  (Über  die  aUgeroeine Theorie 
der  Korrespondeoi  der  Oberflieben:  anf  swei  Fliehen,  die  punktweise  surefasoder 
beaogen  sind,  gibt  es  im  allgemeinen  zwei  Scharen  von  Linien,  deren  einander  ent- 
sprechende Elemente  längs  einem  bestimmten  Individuum  der  Scharen  in  konstantem 
Verhältnis  stehen;  Aufsuchung  und  Studium  dieser  Linien)  mögen,  als  das  karto- 
graphische Interesse  sreifond,  genannt  werden.  Anch  sei  auf  die  VoUendang 
(Band  IV)  des  grofsen  fliichentheoretischen  Werkes  von  Darboux  hingewiesen^) 
(enthält  u.  a.  die  (äaufsache  sphärische  Abbildung  einer  Oberfläche  mit  An- 
wendnngen). 

Bei  den  „geodätischen  Anwendungen"  bekannter  Abbildungs* 
metboden  ( —  es  handelt  noh  hier  um  Abbildungen  von  yerbBltnii- 
mä&ig  kleinen  Teilen  der  Ellipsoid*  oder  KugeloberflSehe  auf  die 
Ebene,  wobei  der  Längenmalsstab  der  Abbildnng  im  Haaptponkt, 

der  Hauptlinie  oder  den  Haoptiinien  de»  Entwurfs  1:1  ist  and 
wobei  die  Art  der  Berechnung  der  sphäroidisohen  oder  sphärischen 
Entfernungen  und  Azimute  aus  den  ebenen  Koordinaten  dieses  Ent- 
wurfs aufzusuchen  ist  — )  ist  billig  obenanzustellen  das  Werk  des 
verdienten  früheren  Chefs  der  PreuDaiscben  Landesaufnahme,  Geoeral 
Schreiber^). 

Die  „Doppelprojektioo"  der  Preufsischen  Landesaufnahme,  nämlich  nachOanfs 
vom  SlUiMoid  winkeltren  anf  die  Kngel,  Ton  dieser  winkeltren  anf  die  Ebaa^ 
gibt  ein  witikel treues  Bild  der  Fläche  dos  ganzen  prciifci^chon  Staates;  aber  wegen 
der  yerhältnismäfsig  grofsen  Ausdehnung  dieses  Koordinatensystems  und  der  dabei 
gegen  die  aufsern  Teile  hin  entstehenden  Plicfaenvenserrnng  ist  es  nieht  ntgOek» 
es  den  landmesserisehoi  Annahmen  unmittelbar  zu  grund  zu  legen,  weshalb  die 
preufsische  Katastcrvcrmcssung  bekanntlich  40  kleinere  Systeme  Soldnerscher 
Koordinaten  (rechtwinklige  sphärische  Koordinaten,  in  der  Ebene  aufgetragen,  ver- 
mittelnde eylindrisehe  Abbildung  in  tranerersaler  Lage)  angenommen  bat  Dagegen 
sind  selbstverständlicli  verbältnismäfsig  sehr  einfach  an  jeder  Stelle  jenes  einheit- 
lichen Systems  „rechtwinklig  sphäroidischer  Koordinaten"  die  spbäroidischen  Bogen- 
ISngen  und  Azimute  aus  den  ebenen  Koordinaten  zu  berechnen;  oder  sa  sind  flir 
einen  Punkt,  dessen  Koordinaten  in  dem  System  gegeben  sind,  die  geogr^^hia^ 
JLoordinaten  zu  berechnen,  und  umgekehrt. 

Eine  Erweiterung  dieser  Arbeit,  der  Fortsetzung  der  Gaufsschen,  ist  d» 
Theorie  reehtwinkliger  geoditieeher  Koordmatea  anf  einer  beliebigen  Fllebe  ▼« 
Xrtger^. 

In  der  geodätisohen  Praxis  dee  Landmessers  sind  die  oben  ge- 
nannten Soldner  sehen  (rechtwinkligen  sphärischen)  Koordinaten 
nooh  weitaus  am  meisten  im  Oebrauob  (auXaer  in  f  reufsen  z.  B. 

«>)  Arch.  Math.  Phys.  (Hoppe)  14,  Heft  4.  —  ö^)  Progresso  roatematico  IV, 
1894,  820.  —  92)  Ree,  M^th.  Soc.  Moscou  1895  (IV).  86.  — 
vgl.  GJb.  XIX,  16«»).  _  M)  Die  konforme  Doppdproj.  der  Trig.  Abt.  i,rma> 
Xandesanfnahme,  Berlin  1897.  —  «)  ZVermes«.  1897,  441. 


,.  .d  by  Googl 


Geodätische  Anwendungen  bekannter  Entwürfe. 


aaohy  in  je  einem  „LandesyermesBangssystem in  Bayern,  Wfirttem- 
berg,  Baden  n.  b.  f.). 

Zwei  Anfsätze  dazu  sind  zu  nennen,  der  eine  ron  Elingatsch  (Zur  ebenen 
rechtwinlilipen  Abbildung  der  Soldner  sehen  Koordinaten  0*) ;  Neues  wird  nicht 
geliefert,  dafs  y  =  1^,  die  sogenannte  kongruente  Abbildung  [dieser  Name,  so 
Mhledit      irgmi  mSglieb,  iat  in  d«r  lotsten  Z«it  in  DentMhluid  liemUoh  blnfig 

für  die  Soldn ersehe  Abbildung  zu  lesen],  bis  auf  QI3  den  Anforderungen  der 
„Termittelnden"  Entwürfe  genügt,  ist  ohne  Entwickelung  sofort  klar  und  schon 
mehrfach  entwickelt  worden);  der  andere  Ton  A.  Schreiber  (Zur  Transformation 
Soldner  scher  Koordinaten^;  unnötige  Verwirrung  sehr  einfacher  Dinge  S.  326, 

„Squidistante"  Zonitalprojektinn  als  „Grenzfall'*  der  flächentreuen  L  a  m  b  e  r  t  sehen 

und  der  „stereographischen";   warum  jene  nicht  als  „vermittelnd"  zwischen 

8  8  S 

flächentrea  und  winkeltreu,  da  doeh  d  «  2y  atets  swisolMi  Ssüi—  und  2tg— 

bleibt?). 

Der  grofse  Kampf,  der  in  der  Zeitschrift  für  Vermessungswesen  mit 
dem  Peldgeschrei  „Hie  Soldner,  hie  Öaufa!"  getobt  hat,  ist  ver- 
klungen. Wie,  nach  Gau fs'  eigener  Versicherung,  wohl  nie  bezweifelt 
werden  konnte,  dafs  Gaufs  mit  voller  Absicht  die  Soldn  ersehen 
Koordinaten  yerlassen  hat  (sein  System  ist  das  der  winkeltreuen 
cylindriscben  Abbildung  in  tranavenaler  Lage),  so  ist  wohl  von 
allen  Seiten  zugegeben  worden,  dafii  lär  landmesaeriBohe  Zwecke, 
bei  denen  es  ja  in  erster  Linie  auf  die  Erhaltung  der  Winkel  an- 
kommt, eine  „konforme"  Abbildung  VonQge  besitzt.  Jordan  vor 
allen  hat  mit  Recht  diesen  Vorzug  neueidinge  betont;  er  war  es 
aber  aach,  der  vor  noch  nicht  10  Jahren  ganz  ausdrücklich  die 
Soldne rechen  Koordinaten  für  im  Vorteil  erklärt  hatte  gegenüber 
den  Gau  fsschen,  während  Andere  längst  auf  die  Vorteile  des  Gaufs- 
scben  Verfahrens  hingewiesen  hatten.  Es  sind  ferner  mit  der  Frage: 
„Kongruent"  (siehe  oben)  oder  konform?  Dinge  vermischt  worden,  die 
lunächst  nichts  damit  zu  thun  haben,  z.  B.  ob  für  ein  Land  mit 
kleiner  N — 8«,  aber  grolserer  0 — ^W-Erstreokong  das  seiner  Form  sich 
anpasBende  Koordinatensystem  besser  durch  eine  normale  konisdie 
Abbildung  oder  durch  eine  ^.queradisige''  <^lindrische  herzustellen  sei. 
{Da Jord  an  seine  Bezeichnung  der  von  mir  schiefachsig  genannten 
Entwürfe  als  „Abnormitäten"  aufrecht  erhält,  vgl.  ^8),  so  möchte  ich 
nochmals  auf  das  bereits  in  GJb.  XIX,  S.  12  klargelegte  Mifsver- 
Btändnis  hinweisen,  das  dieser  Autfassung  zugrund  liegt.)  Der 
Heferent  hält  die  einmal  ausgesprochene  Bemerkung  Jordans,  die 
normale  konische  Abbildung  in  diesem  Fall  sei  schon  dadurch  im 
Vorteil,  dafs  sie  an  einem  konkreten  Beispiel  genau  untersucht 
Ni  (Mecklenburg),  nicht  für  auBschlaggebend ;  er  muÜB  allerdings 
auoh  hinzufügen,  dab  Jordan  selbst  die  „  querachsige"  Abbildung 
genau  untersucht  und  gebrauchsbereit  gemacht  hat^). 

Es  ist  hier  weder  möglich,  noeh  notwendig,  (in  dem  bereits  angeführten  Sinne) 
»lle  Wenduns^en  jenes  Kampfes,  an  dem  fiich  aufser  Jordan  besonders  Koll, 
Vogeler,  t  ränke,  Schulze  beteiligt  haben,  zu  skizzieren,  und  ee  sei  deshalb 
nnr  im  allgemeinen  avf  die  hierher  gehSrigen  AvfsStse  des  Jahrgangs  189G  der 

")  2.f.Yenne88.  Iö97,  431.  —  Ebenda  1897,  321.  —  «8)  Handbuch,  Tgl.  l«).  — 
^)  Querachs,  nehtw.q^hir.  Koordinaten,  Z.  2.  Termess.  1895,  647,  als  Weiterführang 
^  Formeln  Ton  ebeadn  1894,  65  (die  nnr  bie  sn  Gig  gingen). 


444         £.  Hammer,  Die  Fortaohritte  der  KartenprojekUoiiilehre  &c. 


ZiftMhr.  Ar  Vonn.  Tvrwiesen,  tob  deneii  spniell  vm  die  folganden  gentont  wsrileB 

mögen:  Mittlerer  Versemmgefehler  f&r  Söldner  und  Gaafs  von  Jordan^^,  Ver- 
gleichung  der  „konformen  mecklenbnq^cheii  Kegelprojektion"  mit  der  Soldneiadiea 
Projektion  von  Vogeler^^^). 

über  Bereelmnng  der  LInge  Ton  geodStiaehen  Linien  und  ihrer  Ewlpitiikti- 

azimute  aus  rechtwinkligen  ebenen  Koordinaten  der  Endpunkte  vgl.  e.  B.  fBr  die 
winkeltreue  konische  Abbildung  einen  Aufsats  von  Y  ogeler^*^^j. 

Über  die  auch  für  Geographen  inditfge  Aufgabe  des  Znsammenhanges 
BWischen  rechtwinkligen  linearen  („geodätischiu ")  und  geographi- 
schen Koordinaten  vgl.  einen  Aufsatz  von  Jordan  über  das  Gradnetz 
in  topographischen  Karten  sowie  desselben  schon  mehrfach  genanntes  Hasd- 
bneh,  Band  111»»). 

Dieser  Zusammenhang  zwischen  den  rechtwinkligen  Koordinaten  des  Land- 
messers und  den  EUipsoidkoordinaten  des  Topographen  und  Oeographen  wird 
übrigens  selbstverständlich  (und  wie  schon  angedeutet  worden  ist)  je  nach  der 
Figur  dee  Landee  und  der  benutzten  Abbildungsmethoden  verschieden  hergestellt; 
für  Non^rcgen  z.  B.  siehe  die  „Regeln  für  die  Kartenkonstruktion  durch 
Auftragen  der  trigonometrischen  Punkte  und  des  Gradnetzes" f&r  die  Schweis 
die  Hefte  mit  den  Koordinaten  nnd  Höhen  der  Pizpnnkte  der  einsdnen  Kan- 
tone i^):  man  hält  in  der  Schweiz  im  ganzen  an  den  projizierten  KoordinateB** 
der  Bonneschen  Projektion  fest  (vgl.  oben  Nr.  56)  und  legt  die  trigononietri- 
eehen  Netze  für  jeden  Kanton  nach  einem  zweckmäfsigen  Verfahren  zwischen  jene 
ifprojiiierteo**  Koordinaten  der  Hauptpunkte  hinein  (rgl.  aueh  daa  BeCnrat  toi 
Hammer  in  PM  1897,  8.  680);  n.  s.  f. 

Dafs  man  sich  für  ganz  spesielle  geodätische  Aufgaben  gelegent- 
lich vorübergehend  auch  einer  ihnen  speziell  angepafsten  AbbilduDga« 
methode  bedienen  könne,  wird  selten  irgendwo  erwähnt. 

Ich  möchte  deshalb  zum  Schlufs  nur  noch  eine  Arbeit  von 
IIa  min  er  nennen,  die  sich  mit  der  Uatersuchungsmethode  der 
Geradimigkeit  des  bekannten  Stücks  des  obergermanisuhen  Limes 
(Grenze  des  Bömisohen  Reichs)  zwischen  den  heutigen  Punkten  Haag** 
hof  in  WOrttembeig  and  WaUdürn  in  Baden  beschäftigt  (Der 
Ornnd,  aus  dem  die  Römer  diese  Strecke  geradlinig  sieben  wollten 
und  uberrasohend  genau,  wie  Referent  demnächst  zeigen  wird,  geisd« 
linig  gezogen  haben,  ist  nicht  bekannt.)  für  solche  „Alignements- 
Aufgaben"  liegt  die  Anwendung  der  gnomonischen  Abbildung  nahe, 
auf  die  aus  der  Soldnerschen  einfach  übc^rzugehen  ist,  während 
die  Aufgaben  unter  unmittelbarer  Anwendung  der  Soldnerschen 
Koordinaten  u.  U.  nicht  ganz  einfach  zu  lösen  sind. 

4.  {Anhang).    Globen.    Daa  Wi^tkartmprojekt, 
Diese  ebenfalls  neue  Zusammenstellung  wird  sich  noch  leidlter 
rechtfertigen  lassen  als  die  bei  3.  Auf  dem  seohsten  intenatio- 
nalen  geograpbisohen  Kongrafs  in  London  sind  beide  Dinge  ein- 
gehend behandelt  worden. 

Über  Erdgloben  wurden  zwei  Yortriige  gehalten,  der  eine  von 
Pomba^os),  der  über  Globenherstelliing  spneh  nnd  besonden  den 

1«*)  Z.  fVermeea  1896,  S49.  —  »«)  Bb0Bdal896,  «91.  —  "«)  »»«nda  1896, 

240.  —  103)  Ebenda  1896,  109.  —  i«)  Vgl.  98),  '"5).  _  106)  Norges  geograßsk 
opmÜing,  Kristiania  1894.  —  iW)  Seit  1896  in  Bern  beim  £idg.  Topogr^nreM 
erseheinettd,  Ms  jetzt  4  Hefte;  vgl.  Ref.  Hr.  PM  1897,  LB  MO.  —  ™) 
Probeheft  ans  Abt.  A  des  Limeswerks,  8.  IX— XX,  1897.  —  ^  ÄV- 
Oeogr.  Xongr.,  London,  Fsria,  Berlin  1896. 


.     ,.  .d  by  Googl 


(jclobeo,  Weltkart«nprojekt. 


445 


fiUiohen  Reliefgloben  wieder  einmal  sa  Leibe  ging,  wozu  er  freilich 
duroh  Bein  bekanntes  Bobönee  Relief  Ton  Italien  (b.  n.)  besondre  Be- 
leebtigang  bat;  der  andere  von  E.  Beclns  Uber  das  Projekt  eines 
Bissen  -  Erdglobus  ^^^) ,  von  dem  es  Friederichsen  gerade- 
zu „sehr  za  beklagen"  findet,  dals  ein  Mann  wie  Bedas  den  Be- 
suchern eines  geographischen  Kongresses  nichts  andres  zu  bieten 
habe,  als  diesen  ,.seltBnraen  Vorschlag",  vgl.  ^^^). 

Der  Qlobus  soll  den  Läogenraarsstab  1  :  100000  (und  gleichen  Mafsstab  f&r 
die  Höhen),  also  nicht  weniger  als  127  m  Durchmesser,  400  m  Umfang  erhalten, 
80  dafs  der  Pariser  Globna  von  1889  mit  40  m  Umfang  ein  Zwerg  dagegen  ist. 
Dum  Projekt  geht  so  sehr  über  alles  Gewohnte  hinaus,  dafs  es  hier,  wo  im  all- 
gemeinen nur  methodische  Dinge  zu  besprechen  sind,  erwähnt  werden  mufs.  Die 
Kosten  werdeo  in  UO)  ^oa  einem  Anonymus  G.  0.  anf  4  Mill.  Doli,  angeschlagen ; 
ob  der  Ntttxen  entsprechend  sein  kann?  Reclus  Uborschät/,t  jedenfalls  die  Be- 
deutung des  Werks;  nach  seiner  Ansicht  wäre  ei(?t'ntlich  jede  Anwendung  ircond- 
einer  I^arte  ein  Unsinn,  und  man  hat  sich  mit  Recht  gewundert,  dals  er  den  Bänden 
idner  »,6iogr.  Univ.'*  so  viele  Kurten  einverldbt  hat.  Kleinere  Globen,  mit  Vio 
oder  Vao  Durchmessers  des  obigen,  die  in  entsprechend  gröfserer  Zahl  in  ver- 
sehiedenen  Städten  aufgestellt  werden  könnten,  würden  gewils  dasselbe  leisten. 

Einen  Engländer  hat  auch  das  Reclus  sehe  Projekt  bereits 
nicht  schlafen  lassen :  ein  Globus  von  1  :  500000  Längenmafsstab 
soll  nach  dem  Vorschlag  eines  Herrn  R.  Johns  ton  in  London  er- 
richtet werden  112). 

Auf  Schriften  über  Schul-  und  sonstige  Verwendung  von  Globen 
kann  nioht  eingegangen  werden;  doch  sei  dne  Ansnabme  gemaoht  mit 
Buohanans  Auftatz  Uber  den  Gebranoh  eines  Globus-Gradnetzss  in 
der  Kiystallt^aphie  ^^'). 

TJnd  beschlossen  sei  dieser  Abschnitt  über  Globen  mit  Erwähnung 
des  „Erdmodells"  von  Thomas  Jonesli*),  das  aydj  das  Belief  des 
Meeresbodens  gibt,  freilich  bei  seiner  40fachen  Überhöhung  im  Licht 
der  Pom  baschen  »Sätze  schlecht  bestehen  mufs. 

Die  Weltkarte  ist  trotz  der  Bemühungen  einiger  deutschen 
Professoren  immer  noch  nicht  tot.  Der  Referent  mufs  sich  hier 
selbstverständlich  auf  Anlilhrung  der  mathematisch -geographisch- 
methodischen Arbeiten  in  der  Sache  beschränken.  Viele  Sebriften 
drehen  sich  noch  um  die  „Projektion"  der  Karte  (doch  hat  man 
sich  inzwischen  anf  die  poly zonale  Anordnung ,  vgl.  oben  8.  489, 
geeinigt)  und  um  das  Format  der  einzelnen  Blätter  (Abstand  der 
begrenzenden  Parallelen  und  Meridiane),  während  über  den  Mafeatab 
1  :  1  Mill.  so  ziemlich  Einstimmigkeit  herrscht.  Nicht  zum  Fort- 
schritt der  Verwirklichung  der  unbestreitbar  schönen  Idee  hat  gedient, 
dafs  man  die  Deziraalteilung  des  Kreises  (vgl.  oben  S.  430—32)  in 
engste  Verbindung  mit  dem  Projekt  gebracht  hat,  wenn  es  auch 
erklärlich  ist. 

Zar  Projektion  iat  vor  aUem  noch  sa  nennen  der  Anfesti  von  Oernnin 
(der  lAtete  der  verdienten  Kartographen) u^,  der  in  eelir  klarw  Weise  das 

Vgl.  ebenda  [^<»)],  ferner  "O)  Projet  de  Conatr.  d'nn  Globe  terrestre  &o. 
Bruiellea  1895.  —  lü)  MQQaflamburg  1896,  21.  —  ^  GJ  1896,  II,  303.  — 
PhU.  Heg.  1895,  Angnet  —        •Andrein  ft  OF,  Chicago.  —  «»)  BSG 
twU  1896  (16),  177. 


446  Hammer,  Die  Fortechritte  der  Kartenprojektionsiehre  fte. 

„Klaffen**  der  BIStter  fte.  behandelt;  lodanii  nm  ganaen  Projekt  der  Beriebt 

von  Brückner  übor  die  Behandlnog  dar  Fr^e  auf  dem  Londoner  Kongreb 
18951^0).  Die  Verhandlungen  dieses  Kongreflses  über  die  Angelegenheit  vgl.  in 
^)  (hier  in  Betracht  kommende  genehmigte  Beschlilese:  K.arte  äuIserBt  wünscbent- 
wert;  Mafiwtab  1  : 1  Hill,  geeignet;  Format  der  BIStter  4*  Breite  nod,  Wi  60* 
Breite,  6**  Länge,  Ton  dort  an  IL'**  Länge;  Qreenwich  als  Nullmeridian  [einstimmig], 
Meter  als  Längeneinheit),  sowie  in  allen  Berichten  der  von  Staaten,  geographischen 
GeselUchaften  und  Inaiitaten  nach  London  geschickten  Vertreter.  Von  diesen 
aeien  (wegen  Anaifthrlielikeit  oder  Darlegung  besonderer  Ansichten)  nur  einige 
wenige  genannt:  Wauwermans^i^),  der  Bericht  in  der  Zeitschrift  der  Nieder- 
länd.  Geogr.  (Gesellschaft^,  der  von  Torres  Campos  an  die  spanische  fiegie- 
nmgUO),  der  aehon  einmal  erwKhnte  Ton  Panlitaehke  an  die  Wiener Qeegr.Oe- 
aeUschaft^i).  Vgl.  endlioh  auch  die  neue  Arbeit  von  Barbier  (vgl.GJb.  XIX^) 
nnd  *S.  6)122)  (Greenwich-Meridian;  früher  Blätter  von  ,3"  Breitendiflferenz  und 
4**  Lingendifferenz  am  Äquator  vorgeschlagen,  jetzt  BreitenditTerenz,  wegen 
4*80'  B  5«  B  die  Blitter  wttrden  damit  je  50em  hoch,  600km  eatipi»» 
chend;  die  Ausdehnung  in  Länge  soll  von  0**  bis  27*  Er.  6"  sein  [=6t,66,..] 
u.  8.  f.  in  5  Abstufungen.    Vgl.  damit  die  Beschlüsse  des  Kongresses). 

Vou  grofsem  Interesse  sind  zwei  Vorschläge,  die  man  als  Vor- 
bereitungen zur  Weltkarte  aufzufassen  hat.  v.  Tillo  wüQScht 
vor  allem  eine  ZeDtralstelle,  eine  internatioDale  kartographische 
Kommission,  die  das  Yorhandene  sammeln,  sodann  aber'siofa  über  ein* 
beitliehe  kartographisclie  Methoden  ▼eretSndigen  boU^:  eine 
solche  Kommisaion  könnte  in  der  That  nur  segensreich  wirkeoi 
kommt  nun  die  Weltkarte  bald  oder  spät  zu  stand;  und  Weno- 
kow  will  zunächst  aus  den  Generalstabskarten  der  Länder  Europas 
eine  einheitliche  Karte  von  Europa  in  1  :  100000  zusamraensetzen^^) 
und  so  gleichsam  mit  der  Kartcnvereinheitlichung,  die  das  Peneksdie 
Projekt  für  die  ganze  Erdoberfläche  durchführen  soll,  auf  kleinerer 
Fläche,  aber  auf  festem  Boden  und  in  gröfserem  Mafsstab  beginnen. 
Dafs  mit  diesen  zwei  Vorschlägen  Nutzen  geschaffen  werden  kann,  wei- 
den selbst  die  Gegner  des  ganzen  Weltkartenprojekts  nicht  leugnen. 

ünd  mag  aach  die  Weltkartenangelegenbeit  weitergehen  wie  sie 
will,  einen  groiben  Brfolg  fttr  die  mathematische  Geographie  hat  der 
Londoner  Kongrels  gebracht:  er  hat  gezeigt,  daib  der  französische 
Widerstand  gegen  den  Greenwidi-Meridian  keineswegs  absolut  ist; 
er  ist  schon  jetzt  fallen  gelassen  und  wird  gänzlich  verschwinden, 
wenn  die  Engländer  sich  endlich  herbeilassen,  wenigstens  für  wissen- 
schaftliche Dinge,  wie  z.  B.  auf  der  Weltkarte,  das  Metersystem  anzu- 
nahmen.  Dazu  kann  auch  das  klare  Plaidoyer  für  den  Greenwich- 
Meridian  vou  Lalle  mand  angeführt  werden ^25^,  der  seinen  I*nd»- 
leaten  über  ihre  Hartnäckigkeit  (zunächst  in  Beriehnng  aof  die 


XIV.  JB  GQsBern,  169—74;  dasselbe  Heft  enthilt  auch  8.  7— «8  ^ 
Berieht  von  Loohmann  an  die  Eommission,  gemärs  dem  Auftrag  des  Berner 
Kongresses  von  189!  (Projektion  S.  20  —  ^2).  —  i")  Rnport  See,  vgl.  ^°^)- 
118)  BSGAnvere  5äO  (1895/96),  449—91.  —  T.  Ned.  Aardrijksk.  üen.  12  (189»>i 
588.  —  110)  Memoria  aobre  at  VlOongreiso  intemae.  &e.,  Madrid  1896  (als  lieüage 
an  Bd.  38  des  Boletin  de  la  Sociedad  Geogr.  Madr.,  erschienen).  —  ^^^ä  V° 
1896,  Ö44.  —  122)  BSGEst  1895,  378.  —  123)  z.B.  in  GZ  1895,  231.  —  "*) 
la  r«dnetion  des  Cartes  topogr.  ä  ia  meme  6cheUe;  in  allen  den  genannten  8«* 
richten  —  M6)  L*anilleation  intemat  dea  htm  fte.  Bw.  Sdent.  1  {wV, 
419—26. 


,.  .d  by  Googl 


Zeichnung  da  H»tMotinirfll  vai  it  BitalttoB.  **T 

B«ioi»l»itoo)  etwu  den  Text  Uest  und  dem  VorschUg  im  franröBi- 
^  Plrtam«it:  „Die  gesetzliche  Zeit  in  Frankreich  und  Algerien 
S  deSlern  ParJ  Zeit  um  9»  21»  nach"  («i- -  -tt- 
C  Zeit  des  durch  Gieenwioh  gehenden  Mendian»)  baldigste  An- 
nthne  wOniobt. 

m    Z«tolmnilg  der  Karten,  besonders  Darstellung  der 
^SUMto«Jr^Auoh  EeUeto.  Pimoramen  und  Verwaudtes. 

i.  zur  Zeichnung  i«  mmtimrft  vtd  imr  aUmUm 

rnSMn  wieder  vorangehen.     Zur  Zeichnung  von  Kreisbögen  init 
STn  Xessern,  besonders  für  ^'f 

sehen  Entwürfen,  sind  aus  der  Bencht««t  '^.^"^^^^ 
erwähnen,  der  Cyklesograph  von  Monticolo  und  «m.  neo.  Kre- 

M.  «  (Ige.  worden,  vgl,  do„  Beriebt  darüber  von  S  co  tt  ,n  )^^^^ 
„,Aunl7Z  niakosley  (Njcbw...,  i«f»  ^«  ""^  iS^ier  aul  CUr  "on  auf- 
.t,.n,l.r.U.,ind);ind«..lb^^^^^ 

.bL  eine  feine  Keirafederlini.  hin..«.bt.  über  ^.^^ 
Monticoiosclieo  Inatrui.«»  ••^7?"^  I.  n»L  Bmbmnen  recht  beWedi- 

*^Mr  einen  gan^  beliebigen  Entwurf  hat  f 
bestfn  rechtwinklige  Koordinaten  einer  S<>-^SO-':^^^\^^ 
punkten  in  der  Kartenebeue  ^u  berechnen.  ^f^^'^^^ZhZ 
Lch  diesen  rechtwinkligen  Koordio^ta|Al«rt^ht 

„Kartierungsinstrument",  wie  ei  d»**™"?^|^"X..ln«n  Punkte 
Ltograph,  iuftrageapiMirat);  --^«^^  ^T^ct  (auch t: 
eines  ParallellnrdM«  oder  eme»  lien&M»  kW».  "^„!  -ind',  „it 
d«  gewShnUehen  Pdl,  da6  diese  Kurven  keine  f^^TCli.T^ 
grob^  Vortdl  der  Kreisbogeneohahloneo  bedienen,  die  die  Ingenieure 

beim  Traderen  Terwenden.  .  .„a«i»ni«in^ 

Auf  die  auch  in  der  diesmaligen  Berichtszeit  in«d«  "Jf  ^^^^ 

trageapparate  für  ebene  PolarkoordiD»teo  J^ube  ch  ^"^^  ^/^^^^^t^^  20  Stück 

Bei  de.  KrciBbogenschablonon,  von  denen  e  n  -  »»^^    ^^^^  ^  Btttok 
allen  oben  angedeuteten  Anforderungen  g^^'^g  !  i«*  .^J^  rlTZt^  eete  «rwailMlit 
der  an  den  Endpunkt  des  Bogens  sich  "^^^f^^Jl^^X 
Beiehe  Sehablonen  fertigt  n«^  Eartw^^^^^  ^^^^^^ 

Zur  Verffrö&erung  (oder  hÄufiger  verKieineruiig;  ^ 
nnd  Planen,  «.  B.        Eedaktion  von  topographischen  1^^^^ 
den  Uafotob  einer  danach  zu  zeichnenden  übereichtskarte,  bedient 
masi  eich  in  der  Begel  eines  f  antograpben. 

1      löur.^  _  127\  Ebenda  Nr.  1641  (11.  Juni 
Engineering  Nr  1570  (J^^' ^^J'  ^J^'/ _  W  Noch  nicht  publiziert;  Ke£. 
1897);  Kef.  Hammer  Z.  f.  ^«tf-»"?'  T  Vror  -  la»)  Z.f.Vermess.  1897,  484. 
Tea  Hann  er  demnäehst  in  der  Z.f.lnstr  1898.         ;  . 
Pfris  27  M.  —  1»)  OeBtr.-BL  der  Bauverwalt.  1896,  22.  Jfeor.,  o«. 


448 


E.  Etnmar,  Di«  Forttdiritte  d«r  KartmiprojaktioiMlahTC  fte. 


Über  die  besten  Werkzeuge  dieser  Art,  die  Ott  in  Kemptoa 
und  Coradi  in  Zürich  anfertigen,  berichtet  M.  Ott^^iy 

Neben  diesen  halbniecbanischen  Reduktiorisapparaten  tritt  aber 
die  rein  mechanische  Eartenreduktion  mit  Hilfe  der  Photographie 
(optisch-mechaiiiBdie  Yerkl^neniiig)  llr  manche  Zwecke  bekanntlich 
immer  mehr  in  den  Vordergrand. 

über  die  Art  und  Weise,  in  der  z.  B.  anf  dem  wftrttemb.  Statist.  Landesamt 

die  Flnrkarten  (t  :  2f)00)  auf  ^/^q  verkleinert  werden,  um  die  Vorla^'en  für  die 
Blätter  der  neuen  württembergischen  Höhenkurrenkarte  (in  1 :  2Ö000)  zu  gewioneiiy 
Tgl.  den  Nhon  in  ^)  gentnnten  Anftsts  tos  t.  Zell  er,  S.  W  mi  til, 
SelbstTerständlich  sind  aolehe  BMuktionen  aber,  wenn  ne  nieAit  von  speziell  für 
den  Zweck  der  Verkleineruntr  e:ezeichneton  Blüttern  gewonnen  werden  (/,.  B.  Öster- 
reich aus  1 :  25000  heliograpiiiscii  auf  1 :  7Ö000),  noch  speziell  zu  bearbeiten^ 
wenn  nicht  u.  U.  Unbrtvehbares  entatehen  soll,  b.  B. 

2,  DaräeUunff  des  Eartenbädet,  Uwndtn  dtr  JBodenfomm* 

Beginnen  möchte  ich  diesen  Abschnitt  mit  dem  Hinweis  dsran^ 

dafs  man  das  Zustandkommen  guter  ^edru(drter  Darstellungen  am 
besten  an  der  Hand  der  Angaben  von  kartographischen  Anstalten 
Terfolgt,  aus  denen  anerkannte  Leistungen  hervorgehen. 

Von  den  besten  deutschen  Anstalten  für  den  Kartenkupferstich,  Perthe» 
für  Landkarten,  Petters,  Qiesecke&Doyrientfür  topographische  Kartettf 
dringt  anfaer  den  Ton  ihnen  hergestellten  BlSttem,  die  fBr  sieh  eelbit  eprecikeD» 
•elten  etwas  in  die  öffentliehkeit ;  dagegen  hat  kürzlich  die  kartographische  Än- 
etalt,  die  zur  Zeit  wohl  das  Beste  in  Lithographie  und  lithographiscbem  üraok 
in  Deutschland  liefert,  Debee  in  Leipzig,  einiges  über  ihr  Zeichnungs-  und  Be- 
produktionsTorfahren  für  geograpbieehe  Karten  mitgeteilte^. 

.,Über  die  schweizerische  topographische  Anstnlt  in  Winterthur  und  ihre  Be- 
deutung für  die  Entwickelung  der  modernen  Kartographie"  hat  femer  überstleatoant 
Beeker  berichtet  1S4).  ^eog  1^,«]^  g^^e  Mitteilungen  fiber  Ziegler  mebr  pcnli- 
lieber  Natur  sind,  so  fällt  doch  besonders  am  Schlufs  auch  manches  Sachliche  ab. 
Die  beiden  beigegebenen  Probeblätter  erscheinen  dem  Rcforonten  zu  „farbenfreudig": 
bestechend  für  Solche,  die  sich  mit  einem  „Totaleindruck"  von  der  Landschaft  be> 
gnilgen  kSiinen,  kann  laabar  für  Solche,  die  Tor  aUem  die  HShcaknrm  braacbea. 

Die  in  allen  Reproduktionsarten  topographischer  Karten  glsieb 
erfahrene  kartographische  Anstalt  des  Wiener  Hilit&r-OeographiscbeQ 
Instituts  berichtet  bekanntlich  fortlaufend  über  alle  bei  ihr  ein- 
geführten  Neuerungen  in  den  ^^Mitteilungen''  des  Instituts. 

Im  Band  XVI 135)  möchte  ich  diesmal  besonders  auf  Seite  20—30  aufmerksam 
machen,  daneben  speziell  auch  auf  den  Aufsatz  zur  „Technik  der  Kartenerzeugnog" 
Ton  Oberctlentntnt  t.  Hfibl>^)  (Vcrgleichung  von  reinen  Strichen  fBr  die  Sehrain 
und  roulettierten  Schraffen;  „glatte"  und  „modulierte"  Waldplatte;  über  die 
Technik  der  Zeichnung  für  die  Beproduktion;  Yergleichvng  der  Reproduktions- 
arten). 

Einige  Andeutungen  über  die  Grundsätze  der  Kartenzeichnung 
giht  femer  Günther^W).    Auch  die  Anleitung  znm  Krokieren 

131)  Contr.-Z.  für  Optik  u.  Mech.  1896,  161.  —  Truck,  Erste  topogr. 
Aufnahrae  des  Königr.  Serbien,  M.  MiL-Geogr.  I.  Wien  XVI,  1896,  217—19.  — 

„Über  die  Heretettnng  Ton  Landkarten",  in  Teraeiebnis  n.  Brliutemngen  . . . 
Wagner  &  Debes,  Buchgewerbl.  KoUektiyausstell.  d.  Gewerbeausstell  Leipz.  1897.— 
M*)  Schwei«.  Z.  ArtiU.  u.  Genie  1897.  —  Wien  1897.  —  Ebenda,  131--42, 
mit  Taf.  8.  Bei  Hammer  PM  1897,  LB  481.  —  ^)  Geophysik  1,  Stntigirt 
1897,  80«;  DantaUnag  der  HSkenTCxbSltaiaaa  808—16. 


DarslelluDg  der  Bodeufurrueo. 


449 


für  geograpbisobe  und  teofaniBche  Zwecke  Ton  Kahle  ^)  sei  hier 
genannti  obgleich  sie  sieb  nioht  auf  fertige  Karten  oder  8tichyor> 

lagen,  Bondern  auf  Faustskizzen  bezieht  und  die  Darstellung  der 
HöbeoTerbältnisse  nur  wenig  berücksichtigt;  die  Anleitung  wird 
aber  von  manchem  mit  Nutzen  befolgt  werden  können. 

Mit  Anführung  von  Berteiiis  Disegno  topografieo  ^^^9)^  eines 
Büchleins,  das  als  „Zeichnungsschliissel"  der  italienischen  topographi- 
schen Karten  aufzufassen  ist,  nähere  ich  mich  aher  hereits  der  Flut 
der  unausgesetzt  sich  folgenden  offiziellen,  otfiziösen  und  privaten 
topographischen  Handbücher,  Zeichnungsschlüssel  zum  Kartenver- 
Btandnis,  Anleitungen  snm  Kartenlesen  für  militarisohe  Zwecke  u. 
die  nach  der  Art  ihrer  mathematischen ,  morphologischen  und  geo- 
gDostisohen  Belebrungen  auf  ünterof&sierschulen  und  dergl.  berechnet 
sind  und  schon  deshalb  nicht  aufgenommen  werden  können,  weil 
ihre  Titel  allein  auch  nur  aus  wenigen  Jahren  ganze  Seiten  füllen 
würden.  Einige  wenige  Schriften  über  Kartenlesen  und  Karten- 
benutzung möchte  ich  aber  doch  hier  einfügen. 

Die  Art,  in  der  Lapparent,  der  hervorrageode  fraosösisclie  Geolog,  topo- 
graphiseh«  und  geographische  Karten  studiert  wünscht  (vor  allen  in  HinbMck 
auf  das  geologische  Ventindnis  der  „ geographisch eo  Evolution*',  also  morpho> 
genetisch),  ist  bekannt;  zwei  weitere  Aufsätze  von  ihm  in  dieser  Richtung  siud 
„L'art  de  lire  les  curtes  gcographiques'*!***)  '*^).  Ürapoyron  kontrastiert  diese 
•,HMhode  g^ologiqae**  und  die  „M6tbode  topographiqne**  in  ^  Wenn  ich  noch 
auf  die  anermQdlicben  Bestrebungen  Ton  Prof,  Davis  (Harvard  School)  hinweise, 
die  topographische  Karte  für  den  geographischen  Unterricht  jeder  Stufe  nutzbar 
SU  machen  (vgl.  seine  Aufzählung  der  Blätter  der  europaischen  Generalstabs- 
karten, die  er  im  norphographieefaen  Unterricht  Ar  am  geeignetsten  hJUt^^),  die  Notis 
in  den  Bericht  des  amerikanischen  Komitees  zur  Beurteilung  von  „Govern- 
ment Maps  for  use  in  Schools"!*^}  s.  i*^),  die  Notisen  von  Davis  in  so 
geschieht  es  nur  mit  der  Absiebt,  znv  Nachfolge  anfrafordern  (in  wie  vielen 
Schulen  Deutschlands  haben  die  Schüler  eine  wirkliche  Heimatskarte  [nicht  eine 
Provinz-  oder  Landeskarte]  in  der  Hand,  mit  deren  Hilfe  doch  aller  Geographie- 
Unterricht  beginnen  und  zu  der  er  auf  jeder  Stufe  wieder  zurückkehren  sollte ? 
Wo  in  DentschUod  aind  Blitter  der  amtliehen  topographischen  Karten  Ar  dieaen 
Zweck  bearbeitet  worden?)«  ohne  hier  irgendwie  auf  die  methodischo  Srhulknrto- 
•  graphie  weiter  eingehen  zu  können.  Ich  hoffe,  dafs  man  hier  nicht  erwarten 
vird,  ich  solle  aus  dem  Eegen  der  militärischen  Topographien  unter  die 
Traufe  der  methodischen  nnd  didaktiaehen  Arbeiten  über  du  Sehnlkartenieiehnen 
treten. 

Kehren  wir  zur  Darstellung  des  Eartenbildes  znrtlek  und  speziell 

«ur  Darstellung  der  Oberflächenformen. 

Die  bunten  Schweizer  Karten,  von  den  einen  als  Muster  der 
Karten  schlechtweg  gepriesen,  von  andern  für  schöne  Touristen- 
karten erklärt,  die  für  wissenschaftliche  Zwecke  wenig  iu 
Betracht  kommen  und  sogar  (wenigstens  in  ihrer  übertriebenen  Bunt- 
heit) auch  für  Touristen  auf  das  Hochgebirge  beschrankt  bleiben  sollten, 
lind  eigentlidi  auf  Leuzinger  znrfiekzafohren,  dessen  Biograpbie 

Aufzeichnung  des  Geländes  &c.,  Berlin  1896.  —        Ale  Teil  der  Man. 
Hocpli  in  2.  Aufl.  Mailand  1894,  —         cR  Ass.  Franq.  Ar.  Sc.,  26.  Seaa.,  Paria 
1898.  —  Ml)  Rey.  Scientif.  1896,  385—94.  -        BSTop.  Franee  18W,  88.  — 
J.  of  Geol.  1896,  484—613.  —      GJ  1896,  11,  179.  —       B.  Amer.  Oeogr. 
8-  28  (1896),  161.  —  1«)  Bbenda  88  (1898),  886. 


450 


E.  Hammer,  Die  Fortschiltte  d«r  Kartenprojektioosiehre  &e. 


mit  BachltoheD  Ezkaraen  Held  geUefert  batl^^).  Einer  der  Haupt* 

Vertreter  der  bunten  Karten,  Obentleutnant  Professor  Beeker 
in  Zürich y  ist  eelbet  lUr  lolobe  Karten,  die  dem  Verständnis  mög- 
lichst weiter  Kreise  entgegenkommen  sollen,  zur  „eintönigen^'  Karte 
übergegangen  (vgl.  6Jb.  XIX»  8.  20,  ^^),  wenn  er  att<^  galegoit» 

lieb  noch  „farbig'^  ist. 

Bei  der  Konkarrens  über  „Bemalung*'  der  Schulwandkarta  der  Schweiz  hat 
er  den  8.  Preii  erhalten >aB)  (i.  Preie  Imfeld-Zürieh,  S.  Preii  Kttmnerly- 

Bero),  vgl.  aucb  oben  i^);  bei  der  Ausst  Olang  in  Genf  1896  bat  er  Miae  gUlM 
Enlwicklunfr  durch  die  üppigste  Farbonpraclit"  zur  „eintönigen**  Karte  dargelegt 
und  graphi^icli  zum  Ausdruck  gebracht:  „die  eintönige  Karte  als  Schlafsglied  bot 
denn  auch  die  rationellste  Lösung**,  und  ich  kann  naeh  den  mir  Torliegenden 
Proben  (Karten  der  üottlmrdbaLuentwicklung  in  allerdings  sehr  grofsem  Mafsstab) 
nicht  einsehen,  inwiefern  diese  Karte  für  „das  Volk*'  weniger  Terstäodiich  sein 
Bollte,  als  die  bnntetten  Halbgemilde. 

Die  Karte  vom  Oberengadin  z.  B.  vom  Eidgenöaa.  Topographiscbea 
Bureau  ^  ist  JEweifelloa  aehr  aobSo,  und  die  Farben  sind  gegenüber 
den  frahern  etwas  scbweren  und  krmdigen  Tönen  Beokers  ▼o^ 
trefflich  gewählt,  aber  sie  ist  mir  in  den  Sobattenpartien  doch  nioht 
lesbar  genug  für  Einzelheiten,  die  sie  ihrem  MaÄstab  gemäfs  ent- 
hält und  die  man  demnach  doch  auch  lesen  können  möohte  (vgl 
z.  B.  die  Höhenlinien  u.  s.  f.  an  der  Crappa  am  Silser  See,  im  SO 
des  Piz  Fora  u.  s.  f.).  Die  von  Simon  im  Auftra;^^  des  D.  u.  ö. 
Alpen- Vereins  bearbeitete  Karte  vom  Ortlergebiet  ^'^)  bat  in  ihren 
neuen  Blättern  gewonnen.  Übrigens  brauche  ich  keine  grofse  Aus- 
wahl aus  den  alpinen  „Reliefkarten"  anzuführen,  da  sie  leicht  au« 
gänglich  und  aucb  in  der  Bibliographie  von  Obermair^^)  wenig* 
stens  bis  1895  susanunengeetellt  und  besprochen  sind. 

Nnr  noeh  die  Kart«  der  Zagapita-e  in  1 : 10000^  mSeht»  ieh  erwibneo, 

da  sie  ,.die  detaillicrtnste  Gobirgskarto,  welche  existiert"  vorstellen  soll  (sie  ist 
sogar  breite  etwas  zu  reich  an  Einzelheiten,  selbst  angesichts  ihres  für  flocb- 
gebirgspartien  sehr  grofsen  Mafsstabs),  und  ferner  noch  anzeigen,  dafs  die  OJb.XlX, 
S.  19  erwähnte  Montblanc- Karte  von  Imfeld,  reproduziert  von  Leuzini;tr  in 
9  Farben,  erschienen  ist^^^).  Dgfs  sie  ein  Meisterwerk  ist,  wird  niemand  leugnen, 
der  sie  sieht;  nach  Heim  ist  sie  gar  „in  Besiehung  auf  Klarheit  und  indM* 
daelle  Charakteristik  der  Berge  und  ThSler,  besonders  der  Felsen,  des  Feli- 
Schuttes,  der  Firnfelder,  Gletscher  und  Steilgehänge  das  überhaupt  Vorzüglichste, 
was  jemals  in  kartographischer  Gebirgsdarstellung  erreicht  worden  ist".  Alpia« 
Detailkarten  in  Frey  tags  wonig  farbiger  Art  oder  selbst  die  6  farbigen  Toaristei* 
karten  des  Lecbnerschen  Verlags  IM)  (Qewiaser  blau,  Strafsen  und  Gebäude  rot, 
Wiesen  grün,  Wald  grau,  Folszeichnung  aehwarz  und  braun  überdruckt,  Schrift 
schwarz)  sehen  nüchtern  daneben  aus,  weil  sie  eben  keine  künstlerische 
Wirknng  borrorsabriiicen  anebeB.  Man  nnterlaaae,  nebenbei  bemerkt^  nicht  eiaea 

Jb.  Schweiz.  Alp.-Kl.  1895/96  (31),  302.  —  1*8)  Schweiz.  Bauz.  28  (l8M)i 
106.  —  1*9)  1  :  50000,  Bern  18?G.  —  1^0)  y^,]  GJh.  XTX,  20.  Den  lapiM 
calami  daselbst  Z.  7,  wo  kartographisch  statt  photogrammelrisch  zu  lesen  Mt| 
brauche  ich  wohl  kaam  naohtriglieh  aa  Terbessem.  —  ^)  Z.D.Ö.  Alp  -V  ij^^» 
327;  Fortsetzung  ähnlicher  Zusammenstellungen  a.  a.  0.  1884  u.  1892.  —  Vom 
Bayr,  Topogr.  Bareau,  wobei  bei  der  Aufnahme  zum  erstenmal  a ja t lieh  m 
Deataebland  im  Gebirge  umfassender  Gebrauch  von  der  Phototopographie  gemactit 
wurde.  —  153)  j  :  50000,  Paris  1896.  90 cm  lang,  halb  so  breit.  —  *'^) 
Mil.-Geogr.  Inst.  Wien  in  1 : 60000  aaf  Grund  der  OriginaUafoahmen  in  1 : 250uu 
ausgeführt. 


,.  .d  by  Googl 


Darstellang  der  Bodenformen. 


461 


Yv^deh  dM  Blattot  IX  dar  mletit  gentnnteB  Karten  (Otathalar  Alpen)  mit  dar 
obM  immUm  Xarta  daa  D.  n.  ö.  Alpan-Yaiaiiia  im  glaiehan  lltTaateb. 

Verlassen  wir  aber  das  speziell  auf  daa  Hochgebirge  siob  Besiehende. 

Die  ebenfalls  schon  im  6Jb.  XIX  (S.  21)  erwähnte  Paulinyscbe 
Darstellungsweise  der  HöhenyerhiUtaiBSe  hat  in  Ostenmoh  nach* 
haltige  Begeisterung  erweckt. 

Von  Seibert  wird  sie  in  stark  belobt,  und  Benesch^)  versichert  gart 
dalB  diese  hochbedeateame  Eründang"  geeignet  sein  werde,  ,,eine  Tollständige 
Umwilsuig  herbeitvfllhreD  und  den  nnfniahtbaraii  BzperimaiiteB  ain  Bnda  au 
machen".  Ja,  der  Verfasser  genehmigt  sich  die  Behauptung:  „die  echSnatan  bisher 
f eröffentlich tcn  Karten"  (die  schweizerischen  „Reliefkarten''  also  doch  mit  ein- 
geMhloseen)  „machen  daneben  einen  fast  ärmlichen  Eindruck"!  Das  ist  nun 
firaflidi  jiü  gaaagt,  und  es  ist  schade,  dafs  meines  Wissens  noch  immer  keine 
gedruckte  Karte  (hicRhodus!)  in  dieser  Darstellungswoise  vorlie^'t^^?)  Nicht 
alles,  was  in  der  Zeichnung  gut  und  ,,eifektvoll"  durchzufuhren  ist,  ist  auch 
leieht  in  dar  Baprodnktion  au  erhaltaa;  dazu,  glaube  ich,  gehören  die  wdban  (auf 
der  Lichtseite  dar  aabiefcn  Beleuchtang)  und  «schwarzen  (anf  der  Schattenarita) 
Horizontalkurven  von  PauHny  (deren  „Wirkung"  an  sich  der  Verfasser  gar 
nicht  bezweifeln  will),  seien  sie  nun  mit  oder  ohne  lavierten  Überdruck  gegeben 
(in  aratan  Fall  aoU  aaeh  Benaaah  die  „Wirkung**  ohaa  Übartraibung  „jado 
Erwartung  in  daa  Sahattan  ataUaa**). 

Wenn  doeh  einmal  „schief  beleuehtet"  werden  soll,  so  hat 
Pauliny  sicher  üne  Zukunft;  dies  hebt  auch  v.  Steeb  in  einem 
Aufintts  über  „Terraindarstellung  mit  schiefer  Beleuobtutig"  i^)  her- 
vor, der  fXbt  die  senitale  Beleuchtung  eintritt,  während  Bancalari 
in  seinen  kurz  zuvor  erschienenen  *„  Kartographischen  Studien"  1^^)  die 
schiefe  Beleuchtung  als  „Forderung  der  Zweckmäfsigkeit  und  des  Ge- 
schmacks" für  Karten  in  1:50000  und  kleiner  verlangt  hatte.  Die 
Photographie  eines  und  desselben  Reliefs  bei  verschiedenem  „  Licht- 
einfall", wobei  man  beim  Anblick  an  die  Identität  einzelner  Formen 
in  den  Tersohiedenen  Bildern  nur  mit  der  grölsten  Mtthe  glauben 
Innn,  ist  im  höchsten  Malse  lehrreich;  die  Bilder  machen  zweifel- 
los, daft  ohne  Höhenkurven  die  schiefe  Beleuchtung  Jeden  zu  gans 
falschen  Vorstellungen  führen  muls,  und  das  ist  doch  nicht  der 
Zweck  der  geometrischen  Darstellung  der  Karte.  Einige  Be- 
merkungen dasu  in  einem  Referat  von  Hammer^^)  haben  Habe- 
nicht  zu  einer  Entgegnung  veranlafst ^61) ,  auf  die  ohne  Zweifel 
im  nächsten  Bericht  im  Zusammenhang  zurückzukommen  ist. 

Zur  Theorie  der  schiefen  Beleuchtung  möchte  ich  für  jetzt  nur  noch  Mandta 
direkte  Konstruktion  der  Isophengen  (Linien  gleieker  aobainbarer  LiehtatiTka) 

auf  Oberflächen  nennen^;  wenn  er  sich  auch  zunächst  auf  die  einfachsten  Körper 
(Cylinder,  Kegel,  Kugel)  beschrankt,  so  ist  der  Aufsatz  doch  fOr  Jeden  lehrreieh, 
der  überhaupt  mit  „Beleuchtung"  von  Flächen  zu  thun  hat. 

Jede  Karte,  sie  mag  ausgeführt  sein  wie  sie  will,  erfordert,  um 

Alles  zu  bieten  I  was  sie  bieten  kanUi  eingehendes  Studium.  Dafs 

-« — 

*«)  Z.  f.  Bchulgeogr.  (Seibort)  XVH  (1896),  Heft  I.  —  «»)  MGGaWian  18M, 

161.  —  157)  Nach  gef.  Mitteilung  des  Herrn  P.  an  den  Ref.  sollte  Anfang  1897 
eine  Schneeberg- Karte  in  1:37500  in  5fachem  Farbendruck  erscheinen.  — 
M.  Mil.-Geogr.  Inst.  Wien  XVi  (1896),  51.  —  "»)  *Organ  Mil.-Wiss.  Veraiaa 
49,  Wien  1894.  —  MO)  PM  1897,  174.  —  PM  1897,  Haft  X.  —  »«)  Sitab. 
AkWian  105  (Abt.  U*),  1896,  807,  1  Tat 


iSS         E.  Hammer,  Die  Fortschritte  der  Kaxteuprojektionsldin  in. 


dieses  Studium  an  der  Hand  des  „leeren  Gerippes''  der  Horisontal» 
Urnen  schwieriger  «ei  als  in  irgendeiner  „Darstellang",  glaubt  der 
Bef.  aller  Verricherangen  ungeadbtet  nicht.  Er  glaubt  auch  nicht,  dab 
sieh  die  topographiBohe  Karte  greisen  Ma&stabs  fUr  wiasenBohaftliohe 

Zwecke  jemals  wieder  einer  andern  Darstellung  bedienen  werde 
als  der  der  Höhenkurven  (ohne  weiteres  zu  geben).  Was  verlangt 
denn  z.  B.  der  Geolog  heutzutag  als  Grundlage  seiner  Detailauf- 
nahmen? Eine  Karte  mit  Situation  und  Höhenkurven  und  nichts 
sonst;  damit  hat  er  alles,  was  er  bedarf  zu  Konstruktionen  u.  s.  f., 
vgl.  z.  B.  ^^),  irgendeine  „Beleuchtung"  hilft  ihm  nichts,  stört 
dagegen  seine  Einträge  Die  Konstruktionen  auf  „kotierten" 
Plänen  oder  aaf  Höhenkarrenplanen  werden  aach  in  aäen  neaem 
Lehr-  und  Handbüchern  an  den  sogenannten  topographischen  FISohen 
gelehrt  y  vgl.  z.  B.  iM-ie7)^  überhaupt  vieles  nr  Oeometrie  der 
„topographischen"  Fläche  mit  Nutzen  von  den  Kartographen  und 
Geographen  studiert  werden  kann  (aufser  den  Linien  gleicher  Höhe 
oder  Horizontalkurven  ihre  Orthogonaltrajektorien ,  die  Linien  des 
gröfsten  Gefälls,  die  die  Richtung  der  „SchrafFen"  angeben;  Linien 
beliebigen  gleichen  Gefälls,  „Grat"-  und  Thallinien  u.  s.  f.).  — 
Zahlreich  sind  schon  die  Versuche  gewesen,  den  Horizontalkurven 
selbst  etwas  „Körper"  zu  geben  (s. auch  oben  P a uliny^W-lJW))j  vgl. 
s.  B.  neuerdings  die  S chi ck- Benzingersche  Karte  der  nähern 
Umgebung  yon  Jerusalem  (von  Beb  es  Utbograpbiert)  in^^^^.  Wo 
die  Höhenkurven  dicht  genug  zusammentreten,  iriricen  sie  als 
i,Horizontal8chra£Pen";  dabei  können  sie  selbstverständlich  durch 
eine  leichte  Schummerung  unterstützt  werdeni  oder  die  Horizontal- 
kurven selbst  können  etwas  yerwiaoht  werden,  wie  auf  der  Karte  der 
weitern  Umgebung  von  Jerusalem  von  Sch  ick  •  Benzinger 
(Debe8)l69),  die  mit  sehr  einfachen  Mitteln  eine  sehr  ansprechende 
„Wirkung"  erzielt  (vgl.  besonders  die  Nordost-Ecke  der  Karte). 
Neuerdings  werden  solche  Horizontalschrafifen  vielfach  mit  Erfolg 
auch  dort  angewandt,  wo  vom  Ziehen  richtiger  Schiditlinien  noch 
gar  kerne  Bede  sein  kann  und  die  angewandten  Linien  nur  die  Be* 
deutung  von  ungefähren  „Formlinien  **  (wie  der  Bef.  sich  auszudrücken 
pflegt)  haben  können.  Alle  geographischen  Zeitschriften  sind  in 
ihren  neuern  Bänden  Yoll  von  Beispielen  dafUr;  ich  kann  nur  flinige 
wenige  anführen. 

Dio  Darstellung  der  Skizze  in  i^O)  nähert  sich  der  von  Totleben  W» 
Horizontalkurven ;  i'ormliiiien  im  oben  angedeutetea  Sinn  werden  sehr  Waf 
■nf  Übttnehtdnurtea  in  UeiiMii  HalMtibMi  von  wenig  bekannten  LSadeni 
«.  dgl.  gttbxwieht,  s.  i.  B.  H aasen  tat  dw  Ktrta  sa  einer  der  Bmai  tob 


163)  Blaas,  Über  die  Lage  der  Schnitt!,  von  Terrainflächen  u.  geol.  Ebenen^ 
JbGeolRA.  1896.  —  IM)  Röhn  u.  Papperitz,  hätte  ecbon  ira  vorigen  BenflM 
«eaaant  werden  kSnnen.  —  l»)  D'Oeasne,  Oonn  de  G^om.  descript.  et  de 
Q6om.  infinites.  Paris  1896.  —  '^^ß)  Martin  et  Per  not,  Cours  de  Q^om.  descr., 
Bd.  1,  Paris  1897.  —  W)  Mannheim,  Cours  de  Geora.  descr.  de  l'Ecole  Polyt. 
Ut  bereite  188«  in  Ptris  «nchieaen  (2.  Aufl.).  —  1  i  10000,  ZDPalaBt.-Y. 
XVlll(i895),  Taf.4.-  1»)  lineh-Ktrte,  1:6SS60,  ebenda XIX (18«6),T«L 6.- 
"0)  GJ  1896,  II,  275. 


,^  .d  by  Google 


Aeliefa»  Fanorameii  &o. 

MizoL  in  1^1),  und  riele  Karton  dtr  „Mitteil.  ».  d.  dmteolMn  Schutzgebieten*'; 
«rcrtftmo  lUfwtab  vgl.  z.  B.  dU  Skisze  der  Insel  Ambrym  (Neue  Hebriden  , 
ZTn  Offizieren  des  Vermesaun.sflchiffs  „Dart"  1893-94  aufgenommen "i), 
die  Karte  von  Sven  Hedin  über  die  Gletocher  des  Mue-tag-at»  m  ^^  l'J- 
Dafs  man  übrigen,  «r  «olche  ZwMke  nohr  flüchtiger  «id  Mideutender  Zeichnung 
auch  mit  einer  ansprucheloittl  Schummerung  recht  wohl  auwdcht,  wenigstena  für 
kleinere  Mafsstäbe,  zeigen  viele  andere  Karten  der  oben  genannten  »Mittelh  and, 
deutacben  Schutzgeb.-,  die  unter  R.  Gieperte WtMgateteheii(venKe^^^ 
Wm«  ÖreyelithegrapMert);  vgl.  auch  die  von  Keller  l^V^'>g'-^P^!«[*« 
Philippson  übor  Epirus  und  Westtheasalien  in  "4),  ebenso  Jj^^f*»^^ 
PM  und  den  Ergän^ungsheften  da.u,    die  unter  der  ^«^chen  Mak^E 
fiasseusteiu  von  den  ge«Ai«kt«ii  Hfaden  einet  0.  Sühmidt  und  emee 
C.  Barioh  antograpUeeli  anm  Steindniek  Torbewitet  werden. 

Eine  bewndere  Art  voo  Schraffen,  die  weder  Linien  gröfaten 
GeMs  noch  Homontden  folgen,  sondern  „geneigte  Schraffen 
«mannt  werden  können,  verwendet  mit  sehr  gutem  „Eftekt  (der 
nur  durch  die  nicht  ganz  glückliche  Photolithographie  etwas  gestört 
wird)  die  Karte  in  "5);  xnan  beachte  besonders  die  nördlichsten  und 
südlichsten  Teile  der  Insel  Tiburon ,  sowie  den  südlichen  leü  der- 
Sierra  Seri.  Eine  sokhe  Leistung  in  der  Gebirgszeichnung  auB 
Amerika  fällt  um  so  an^renehmer  auf,  wenn  hart  daneben  ««er  <ler 
früher  in  Amerika  fast  ausnahmslos  übHohen  Vertakal»Araffen;Ver- 
ßuche  steht  176);  freiUch  ist  jene  Leistung  eine  rein  ktinatteriBolie, 
mathematiscli  nidit  begründete. 

3.  Sdtef8,  Pamrmm  ^ 

'      Über  Relietdarstellungen  hat  auf  dem  Lendoner  Kongrefii  eben- 
falls  Pomba  (vgl.  S.  444/45)  Mitteüungen  gemacht  m  "'  j 
fiber  sein  bekanntes  Relief  Yon  H»Uen  auf  gekrttmmter  Flache  und 
ohne  Überhöhung  (Itna  8  mm  hoch)  berichtet  ,  , 

Aaeh  ebene  Naohbüdungen  nach  gut^n  „überhöhten  Relief 
modeUen  werden  immer  ihre  Anhänger  finden  Nur  wird  ^^^^ 
leicht  die  Naturwahrheit  verfehlt;  dies  zeigt  z.  B.  die  Lithograph^ 
nach  dem  von  Smock  (Geolog)  und  V  e r  m e ul e  (Topograph)  her- 
gestellten Modell  des  Staates  New  Jersey,  das  auf  der  Cbicagoer  Aua- 
Stellung  so  viele  Bewunderer  fand:  die  starke  Überhöhung  bringt 
ganz  unzutreffende  Vorstellungen  hervor  "ö). 

Zu  177)  und  178)  vgl,  auch  noch  »IT«).  ,     t  •  t«T..r«T, 

(Washmgtou  1896),  Taf  XlV.  -  ««>  1»«^»  T«^  XVI,  ^^^^^^  ^^^^l^^^^ 
^  „A^phydque  de  l'Italie,  Relief  ä  surface  conv^e  .  ' ^^.^^^J^^'l^ 
et  ä  haut,  proport.«,  London  1895.    Das  der  >u  früh 

geführt  von  Pomba.   Ale  Hilfsarbeiter  wird  "^'^^'^^^l^^^^^^    »Reliefs  4milea 
Tweterbtne  vertreffliehe  Kertograph.  genannt.  -  "«)  f/'^';;^^,^^      die  Karte 
«  1  inch  (1  :  253440) ;  die  Lithogr.  von  B  i  e  n  &  Cy  in  ^«'^^^J'"  die  hl  der 
1896  erschien,  ist  an  sich  sehr  S^H^k^^Ä^' ^'^^^ 
Union  lithographiert  wurde".  —  ^  •ProeMÄS  nwiTeattX  06  i«  w«"»^ 

MlM  fte^  BSQBet  16  (1894),  360—64. 


454         £.  Hammer,  Die  FortschhUe  der  Kartenprojektionslehre  &c. 

Malnttb  1:48000,  ohn»  „Oberhalten "  der  EJSkm)  durch  PnrteehelleriM),  und 

Ton  Oberlercher  (Glöckner- Relief,  ebenfalls  ohne  Überh(5hung;  Landesmuseam 
in  Qraz)  darch  Penck^)  neue  WUrdigaog  gofundeD;  Penck  nennt  Oberlercher 
neben  Simon  den  ersten  Oeopleaten  der  Alpen.  Ygl.  dazu  GJb.  XIX,  S.  22.  — 
Kunde  tob  einem  neuen  grolaoi  Saterreichischen  Werke  dieser  Art  kommt  dnmh 
Zehden  ans  Linz  (Landcsmii8eum)^82)_  Diese  Karte  yon  Oberösterreich  ist  4  qra 
groÜB  und  hat  den  Längenmafsstab  der  österreichischen  Spezialkarte  1  : 75000, 
bereits  lu  klein,  um  die  feinem  Formen  genügend  auidrtteken  su  kSuMOf  aidt 
wurden,  wohl  eben  mit  Rficksicht  auf  den  Längenmafsstab  die  Hohen  vergrofsert 
(Hohenmafsstab  1 :  32C00,  also  2,8fache  Überhcihung;).  Das  ^Verk,  1886—94  durch 
eine  Anzahl  von  Lohreru  hergestellt  (unter  der  Leitung  des  Bürgerschuldirektors 
a.  D.  Lanti),  aell  besonders  üntorriehtatweeken  dioien  und  wird  in  billigen  Ab- 
güssen verbreitet.  Zehden  spricht  die  Oberzeugung  aus,  dafs  im  kommenden 
Jahrhundert  der  geographische  Unterricht  der  niedern  und  mittlem  Schalen 
vielfach  auf  Reliefkarten  sich  gründen  werde. 

Weiter  auf  einzelne  lleliefs  kann  ich  hier,  wo  es  nur  auf  Me- 
thodisches ankommt,  nicht  eingehen.  Um  so  mehr  müssen  aber 
noch  die  neuen  schweizeiisohen  Arbeiten  Uber  Reliefs  beBproohen 
werden.  Ich  denke  dabei  nicht  an  das  groise  „  Kigi-Modell**  tob 
Gull  in  Zug  in  einem  RieBenmalntaby  das  auf  der  Landesausstelloiig 
in  Genf  eelbetverstindlidi  „Aiiftehen  erregte  "i^)  und  über  das 
alle  Zeitangen  genugsam  berichtet  haben,  ich  meine  vielmehr  die 
„Schweizerische  Relieffrage",  die  wie  Gulls  Riesenspielzeu^  die 
Tageshlätter,  die  technischen  und  wiBsenBohaftlichen  Zeitschriften  in 
Bewegun<^  f^esetzt  hat. 

Becker  hat  das  „topographische  Relief  in  seiner  Bedeutung  für  die  Landes- 
kunde gewürdigt  1**);  er  tritt  warm  für  die  Herstellung  elnee  Beliefc  d« 
Schweis,  aber  in  genügend  grobem  Mafestab,  ein:  schon  deshalb  müsse  wieder  das 
Relief  mehr  gcpüegt  und  den  Karten  zur  Seite  gestellt  werden,  weil  unsere  Kart<ffl 
tyimmer  geometrischer,  dem  gemeinen  Manne  unverständlicher"  geworden  seien, 
und  dieser  habe,  selbetreretSudlich  wieder  einmal  in  der  Einfalt  dM  kindlichen 
Gemüts,  mehr  Verstand  als  „Kartographen  und  Geomoter";  er  zeii^e  dies  dadurch, 
dafs  er  die  Gerippkurvenkarten,  die  ihm  nichts  sagen,  nicht  kaufe;  niemand  au» 
dem  Volke  betrachte  eine  Karte  (??},  aber  vor  dem  Relief  stehe  der  Bürger  «it 
leuchtenden  Augen. 

Ein  Genfer,  Namens  Perron,  wollte  ein  Landcsrclief  der  Schweiz  im  Mafs- 
stab  1:100000  herstellen,  hat  aber,  mit  Recht,  aufser  beim  Bundesrate,  wesig 
Gegenliebe  gefunden,  sehen  wen  er  als  „Gipsteehniker**,  nieht  mit  genfigendem 
morphologischem  Verständnis  des  Älpeuuif!  aus  u.  s.  f.  habe  arbeiten  wollen.  Von 
allen  Berufenen  ist  ferner  betont  worden,  diil's  es  unmöglich  sei,  im  Malsstab 
1 ;  100000  in  einem  Relief  irgendetwas  zn  bieten,  was  die  Dufourksrte  im  gWeh« 
HaJastab  und  die  ihr  au  Grunde  Hegenden  Aufhahmen  mit  Höhenkurven  in  l :  25000 
und  1:50000  nicht  ebenfalls  bieten  können;  wohl  aber  kSuuen  scharf  ausgeführte 
Belieb  typischer  Landschaften  im  Mafsstab  Ton  mindeatena  l:2ö0U0  didakUsch 


ia>)  M. D.O.  Alp.- V.  1896,  141.  —  Ebenda  1896,  105.  —  Oberöstew. 
Landesrelief.   MGGsWien  1896,  888.  —  ^  Schon  wegen  des  FermaU  Ton 

8^X  5im  =  47  qra  Fläche;  wem  soll  dies  nicht  imponieren?  Das  etwaige 
morphographiscbe  Verdienst  des  „grofsartigen  Kunstwerks"  zu  würdigen,  ist  mir 
nicht  möglich,  weil  ich  es  nicht  gesehen  habe.  Die  Zeitungen  rtthmsn  «e 
„Naturtreue";  aber  die  Viehherden  auf  den  Triften,  die  Fische  in  den  Seen(). 
die  Züge,  die  auf  den  Rigibahnen,  und  die  Üampfboote,  die  auf  den  Seen,  dur^ 
einen  Motor  getrieben,  fahren,  haben  trotz  des  Riesenmafsataba  einen  starken  Stt» 
ins  Spiehieugbafle,  und  die  „genaue  Darstellung  der  Hotels**  «F**"»* 
eine  beredte  Spraehe.  —  IM}  Sehweia.  HoD.-8«hiilt  für  OfBiisve  aUar  wi»Bt 
Jahrg.  1897. 


.     ,.  .d  by  Googl 


Karkometrie.  LängenmeMang. 


455 


6itM  nnd  YoiireiniehM  wirken,  wwnn  man  «ueh  dta  win«<i*ehftflUehen  Nntoen 
aieht  tlln  hMk  anaehlagm  darf.  Vgl.  iw.  wa.  187)  (aasfiUuriicha  Befarate  Ton 
RuBiaar). 

Über  Methodisches  zum  Panorama  wüfste  ich  nichts  zu  be- 
richten, was  nicht  mehr  zur  Photogrammetrie  als  hierher  gehört  und 
was  also  in  dem  Bericht  Uber  die  geographische  Landmessung  zu  be- 
sprechen sein  wird.  Aber  die  damit  znsammenli&ngende  Aufgabe 
der  „Aussiohteweite"  ist  abermals  in  mehreren  Arbeiten  behandelt 
worden. 

Über  die  „geos^raphische  Sichtbarkeit",  Bestimranng  der  scheinbaren  Höhe 
(Depression)  für  einen  fernen  Punkt  u.  a.  f.  hat  Fabry  ausführliche  Tafeln  be- 
rechnet^^), übrigens  eelbstTerständlich  mit  konstantem  Uefraktionskoeltii&ienteii, 
10  dafo  man  bei  Anwendnng  der  Tafeln  Toreichtig  aein  rnnfa^BS).  Btwaige  abnorme 
Refraktionsvf  rbältüisse  kann  man  eben  dem  Wetter  nicht  ohne  weiteres  ansehen  ; 
bekannt  wird  soin,  dafs  an  ,, normalen"  Sommertagcn  dor  Refraktionskoeffizient 
(die  „Kefraktionskonstanto  ")  im  Lauf  des  Tages  zwischen  etw^  0,20  oder  0,22  und 
0,08  (bei  Sonnenanf-  und  -nntcrgang  nnd  über  Mittag)  aehwankt,  was  bei  grofsen 
Entfernungen  bereits  stark  ins  Gewicht  fällt;  bei  abnormen"  Verhältnissen  kann 
der  Koeffizient  aber  auf  0,4  oder  0,5  steigen  oder  bis  auf  — 0,1  und  tiefer  sinken 
(bei  ITmkebmng  der  Temperaturabnatime).  Vgl.  daan  (fiber  die  Bntfemnngen) 
auch  Mac  Mahon,  Terrestrial  Refraction  and  Mirage*^^,  und  die  geodätischen 
Arbeiten  iihfr  Bestimmung  der  terrestrischen  Ilefraktionskooffizienten,  die  ich  aber 
hier  nicht  aufzählen  kann.  Einige  weitere  Aufsätze  von  Wimmenauer'^^)  über 
die  Anieiehtaweite  nnd  ton  Kirchhoff^  ttber  Bereebnung  der  AnaiielitalUtehe 
fBr  einen  gegebenen  HShenpnnkt  aeien  wenigatena  genannt. 


IV.  Kartometrie. 

Auch  hier  ist  nochmals  Günthers  GJ-eophyaik  I  zu  erwäh- 
nen ^93^,  die  in  brauchbarer  kompendiöser  Darstellung  das  ganze  Ge- 
biet der  Längten-,  Flächen-  und  Körpermessung  skizziert. 

Nur  verleitet  die  Vorliebe  Günthers  für  die  historische  Entwickelung  ihn  ge- 
legentlich an,  wie  ich  glaube,  nicht  an  reehtfertigeoder  Litteratnranhinfting;  a.  B. 

kommen  die  Monographien  von  Trunk  und  von  Flacher  für  die  Planimeter- 
toessuni,'  heute  doch  nicht  mehr  anders  als  liiatoriich  in  Betracht.  Die  Orometrie 

wird  Günther  im  11.  Band  behandeln. 

Im  Einzelnen  soll  hier  die  alte  Einteilung  beibehalten  werden, 
nur  möchte  ich  topographische  und  geographische  Kartenraessung'en 
nur  noch  so  weit  trennen,  als  unumgänglich  notwendig  ist. 

1.  Längenmessimgen. 

Zum  Abstechen  von  Entfernungen  aus  topographischen  Karten 
sind  Vorrichtungen  ähnlich  dem  im  öJb.  XIX  erwähnten  Heiler- 


^)  Litteratur  bei  Becker  a.  a.  0.,  S.  22,  die  6  letzten  Nummern;  nicht 
erwähnt  ist  daselbst  noch:  ^)  Früh,  Ein  llelief  der  Schweiz,  eine  anspreehende 
Arbeit  (Sehweia.  Pidag.  Z.  1897,  7.  Bd.).  —  »0  Vgl.  auch  Referate  von  H  am  m  er 
PM  1897,  LB  582  u.  583,  auf  die  verwiesen  sei.  —  ^^S)  BSGMarseille  19  (1895), 
263.  —  189)  Ref.  von  Hammer  ?M  1896,  LB  608.  —  »Pr.  Roy.  Artill.  (i) 
W,  1895,  269.  —  Ml)  Z.  f.  Schulgeogr.  (Seibert)  15,  1894,  224  (Naehtng).  — 
^  Bbenda  17,  1896»  8.  Heft.  —  i«)  Vgl.  818—19. 


466         E.  Hammer,  Die  ForUchritte  der  £«rteDprojektioiiil«JiM  ft«. 

Biefleraohon  Küometerzirkel  mehrfach  hergestellt  worden  ygl 
».  B.  Hau  Schi  1  dB  Armeesirkel  oder  Kilometersteller  i»*)  ' 

Stelhirkel  mit  Skalea  sind  besonden  deshalb  zu  erwähnen,  weü 
em  ahnliches  Instrument  bei  der  Itinerarkonstrnkdon  dienUch  werden 
konnte,  wie  schon  im  GJb.  XVH  (wo  aach  der  in  der  fierichtsnik 
mehrfach  besprochene  Zirkel  von  Hauptmann  8 pröfs er ^)  berdti 
angeführt  ist)  angegeben  wurde.  Genannt  sei  hier  nooh  der  ,,Zirk«l 
mit  Mafsbogen"  vom  Architekten  FrengerWß)  (zunächst  mit  den 
nur  architektonisch  in  Betracht  kommenden  Mafsstäben  1 : 50, 
1  :  100  u.  8.  f.,  aber  selbstverständlich  für  jeden  Mafsstab  einzu- 
richten). Ein  Addierzirkel  für  kleine  Bögen  (Sehnen  und  Tangenten), 
der  sogenannte  Mikrometerzirkel  von  Reitzner»  leistet  ao 
▼lel,  als  ein  Zirkel  eben  leisten  kann^s^). 

Pör  eigmitUehe  Kurvin  eter  sind  sn  nennen  daa  Instrument  von  D  irr  and 
bcheuermaycrW7)  (gj^t  die  durchfahrene Lange  nnmittelbor in  Zahlen  [nvl  M, 
18t  aber  em  Taugenten-Einrad-Instruraent  von  etwa  7  mm  Raddurchmesser,  du 
rar  „enge  Kurven  rasch  unbrauchbar  wird),  sodann  der  'Aufsatz  von  Cmna*^*): 
A  Ourvimeter.  endlich  dae  ♦inatrnment  von  Kohlmorgen»»)  (ein,  wie  es  scheint, 
icistun-srabiges  Instrument,  das  aber  wegen  aeiner  HanptverwenduiK  an  lUeluB- 
mt'SbUDgen  eigentlich  nach  2.  gehört). 

Dem  Ref  will  scheinen ,  als  ob  die  Geographen  sich  viel  n 
viel  von  den  „  Kartometern die  Ermittlung  von  Längen  zum 
Zweck  haben,  versprechen.  In  der  That  schwankt  die  Länge  fast 
jeder  „natürlichen''  Linie  sehr  mit  dem  Mafsstab  der  Karte,  in 
der  sie  dargestellt  wird:  während  man  die  „ Länge des  Thalwegs 
emes  gröfsern  Flusses,  oder  wenigstens  die  der  StrommitteUinie, 
wenn  man  die  Definitionen  nioht  su  scharf  nimmt,  auf  einer  topo- 
graphischen Karte  in  1 : 100000  oder  1 : 50000  mit  den  Kurvünetera 
leidlich  messen  kann,  ist  s.  B.  schon  der  Ausdruck  „Länge  einer 
Uterlinie  eines  Sees  oder  eines  Stücks  der  Meeresküste**  ganz  unbe- 
stimmt,  und  man  kann  diese  Länge  weder  auf  einer  topographischen 
Karte,  noch  gar  auf  einer  geographischen  Karte  kleinern  Mafs- 
stabe  messen  —  weil  man  sie  selbst  in  der  Natur  nicht  messen 
kann.  Mit  andern  mehr  mathematischen  Worten:  ich  glaube,  dafs 
•  L  üferlinie,  die  beim  Übergang  von   kleinem  zu 

uiVMT  gröisem  Malsstäben  der  Kartendarsteliung,  in  der  sie  gemessen 
wird,  immer  mehr  wächst,  keinem  endHohen  Grenawert  sich  nähert, 
wenn  man  allmählich  zum  MEaTsstab  1 ;  1,  der  Natur  übergeht  Ich 
konnte  also  nicht  mit  Supan"»)  (Inder  Besprechung  Ton  Penok« 
Morphologie)  „die  Ausmessung  der  Küsten«  „ein  dankenswertes 
Unternehmen"  nennen,  solange  nicht  gesagt  wird,  was  unter  Länge 
der  Küste  verstanden  werden  soll;  meiner  Ansicht  nach  ist  eine 
besondere  Definition  unerlä&Iich,  wenn  dieser  Ausdruck  ?e^ 

Mi  J^^  Gefertigt  rm  DSrffel  n.  Färber,  Wien.  —  iW)  Gefertigt  rom  Meehaattff 

sne^tT  Bübingen.  -  19«)  Deutsche  Banz.  1896,  Mära,  168.  -  Pro- 
v«rt  &  Sohn  in  Wien  zu  beziehen!^       Centr.-BI.  Bau- 

IZ'Jh  \  V„  •^"^^»  ^-  M.  2891.  Preis  8,60  M.  -  ^)  •Kanaai 
mö  LB  m         '  "  '"^         I«*™-  "96,  3S8.  -  «i)  PM 


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Kartometrie.  FläoheiniieBaniig. 


457 


atäiidlicb  werden  soll.  Diese  Auffassung,  über  die  der  ^  Ref.  sich 
an  anderem  Ort  weiter  auszusprechen  beabsichtigt,  kann  niobt  dliroh 
die  zahllosen  Angaben  unsrer  zahlreichen  limnologen  u.  8.  w.  Über 
üferlängeu  erschüttert  werden,  vgl.  als  ganz  snfSllig  heransgegrifFene 
Beispiele*!^  noch  aach  doroh  amtliche  Angaben  beirrt 

werden,  vgl.  z,  B. 

Denkt  man  «loh  die  „Lange  "  einer  üferlinie  in  der  Natur  mit  einem  20  m-Band, 
einer  5  ra-Latte,  einem  1  m-Mafsstab,  einer  1  cm-Länge  direkt  gemessen,  so  erhält 
man  ganz  ohne  Zweifel  stetig  steigende  Zahlen;  welche  ist  die  richtige?  Wenn  es  in 
aoo)  heifst,  die  Länge  der  BodeoieenferUnie  lei  164  km,  so  kann  man  mit  ganz 
nun  demselben  Recht  behanpt«,  sie  sei  120,  200,  SOOkm.  Ualbfafs  in  »») 
spricht  wenigstens  von  der  „kartierten"  Uferlänge  und  erinnert  an  die  Abiiaugig- 
keit  dieser  Länge  vom  MafssLab  der  Zeichnung. 

Als  Beispiel  einer  grofsen  Arbeit  über  AbmeMung  von  L&ngen 
in  geograpliiächen  Karten,  wobei  man  also  Schritt  för  Schritt 
Baokaicht  auf  die  Langenverserrnng  nehmen  mnlis,  sei  die  von 
Hegemann  ttber  die  Längen  der  Dampferwege  (künstliche  Linien, 
ÜBO  überhaupt  melsbar)  swischen  verschiedenen  Seeplätzen  ange- 
führt. Die  Zahlen  sind  äufserst  „genau"  angegeben,  z.  B.  flam- 
biiig— Hongkong  10155  SM.,  Hamburg— Yokohama  11705  SIL 
u.  B.  f.»8aj. 

2.  mohmmmmigin. 
Hier  brauohen  topographische  und  geegraphiflohe  Karten  ohnehin 
nicht  getrennt  su  werden,  die  Anwendung  deo  Phuiimeters  und 
aller  übrigen  Flachenmefsapparate  auf  der  einen  und  andern  ist 

ganz  dieselbe. 

Als  neu  und  mehrseitig  brauchbar  möchte  ich  voransteUen  das  *„Panmtegri- 
meter*'  Ton  JJ^ohlmorgen,  vgl.  das  als  Längen-  nnd  Pl««haimeeBer  ^«t. 
dmeen  Infame  aber  danMnnd  doeh  etwaa  an  voll  nimmt  Der  Ref.  hat  noch  kerne 
Genanigkeitsversudia  anateUoi  können,  nnd  ee  aind  ihm  anch  Ton  andern  keine 
bekannt  geworden. 

Zu  dem  im  letzten  Bericht  (GJb.  XIX)  bereits  erwiihnten  in- 
teressanten  Beil-,  Schneiden-  oder  Stangenplanimeter  hegen  eine 
grofse  Zahl  von  Arbeiten  vor.  j  *  *  i  •  v 

Vorausschicken  möchte  ich,  dafe  Kleritj  in  Belgrad  fest  gleioh- 
aeitig  mit  Prytz  und  unabhängig  von  ihm  denselben  Gedanken  in 
seinem  „Traktoriographen**  vortrefiPlioh  verwirklidht  hat. 

Zwei  Arbeiten  Ton  Kleritj  darüber  sind  205)  und  VgL  auch  den  dazu 
gehörenden  Aufsatz  von  Szily  über  die  Verfolgungskurve  des  ^«»g-. ^JJ' 
stantem  Abstand,  wo  die  bemerkenswert  grofse  Annäherung  dea  }  Juanq- 
«chen  Verfahrens  der  ;r- Konstruktion  u.  a.  1  nSher  nnteraneht  iat. 

«W)  Puhl.  Bodenseeforsch.,  9.  Abschn.,  Lindau  1896,      -r_^'>  VX\Me 
BSGltal.  32,  1895,  176.  -  ««)  über  den  ^»"«^f .  ^J*^*J?f-  ^goß  682 
a.  PM  1896  Heft  8.  VgL  da.n  aneh  Penckere  Ref.  in  MGGsWien  1896  682^ 
Ferner  Halbfafs'  Morphometrie  des  Genfer  Sees,  Neuhaidensieben  1897 
ßep.  U.  S.  Coast  and  Good  Surf,  for  1893  (Washington  1895),  I,  97.  10».  ^ 


^)  Beiheft  1,  AnnEydr.  1897.  -  ^)  Vgl.  «)  Z.  '•^"•?'»r;.J^^nt  'i«t  durch 
W)  Dingleri  Polyt.  J.  1897,  Bd.  305,  Heft  10  u.  11.  Das  ^""^^ 
0.  Leu  "er  in  Dresden  zu  beziehen  (22  M.)-  -  ^"^ere  Schr%von  K. 

Mlbst  ist  in  serbischer  Sprache  in  Belgrad  1896  erschienen.  —  »0  MÄin.-J!iaTOrw. 
B«.  Ungarn  18  (1896),  22—87. 

Oeogr.  Jahrbuch  XX..  ^ 


458 


£.  Hammer,  Die  i^ortadiriite  der  SartaapTojekttoMlehre  &c 


Unter  den  Arbeiten  zum  Prytzacheu  lostrument  und  Uber  Ver^ 
besBerungen  diefles  Instruments  seien  angeführt: 

Frese,  Dat  P.iclie  StaDgenpIaniaetar^oe) ;  ein  Aufsatz  Ton  Pryts  selbst^); 
eine  grofsexe  Arbeit  Ton  MaffiottiSlO)  (gibt  eine  geometrische  und  eine  laalr« 

tische  Theorie,  sodann  Probemessungen  mit  folgenden  Ergebnissen:  uüregel- 
märsige  Figur  von  83  qcm  Inhalt,  proaent.  Fehler  rechts  herum  0,97«,  links  herum 
0,5®/o;  gleichseitiges  Dreieek  tob  48qein,  r  1,20/0,  1.  o,7%;  Beehteek  «Sqcm, 
r.  0,4%,  1.  0,30/0;  Kreis  13  qcm,  r.  0,»%,  1.  0,60/o;  dabei  war  die  Länge  des 
Flanimeters  25  cm.  Gesamtergebnis  also:  mittl.  Fehler  bei  Flächen  von  40— 80qcm. 
etwa  Va — ^%);  die  Abhandlung  von  Hamann  (für  den  der  gleichnamige  Mecha- 
niker die  Schneide  durch  eine  Bolle  ersetst  hat^),  gibt  sine  knne  ansidunilidis 
Theorie^  sodann  folgende  Meeenngsergebnisse : 

Fläche      9     16     '23     38    56    88  qcm 
für  eine  Unfahrung  Fehler  in  O^^   0,7    0,6    0,6    0,8    0,8    0,2  qcm, 

0  2 

Fehierformel  des  Keferenten  etwa  77=%  für  F  in  ^dm;  also  noch  vMentlich 

y  F 

gttDBtiger  als  bei  den  Versuchen  e.  Z.  des  Ret  und  bei  Ifaffiotti;  weiterer  Vor- 
teil: bei  kleinen  Flächen  kann  man  die  ,,lleßtfigur"  schätzen  und  braucht  so  nur 
eine  Umfahr ung  statt  zweier  entgegengesetzten);  die  2iotiz  von  Serkhoat^ 
(bebt  nur  die  in  die  Angen  fkUenden  Vorteile  des  Instruments  herTor,  Billigkeit  sad 
bequeme  Handhabung) ;  die  Arbeit  von  Gent illi^*^  (gibt  eine  geometrische  Theorie 
mit  Ermittlung  des  Maximalfehlers,  ohne  praktische  Versuche);  Goodman  hat 
das  Prjtzsche  Instrument  ebenfalls  zu  verbessern  gesucht  (nämlich  das  Zusatz- 
glied  am  Instrnment  eelbst  siehtbar  naehen  wollen  nnd  ebenso  Seott'l')  (der 
einen  Mefsapparat  am  InntrümeTit  zum  Ablesen  der  Entfernung  von  Anfangs-  und 
Endschneidenstellung  anbringen  wollte) ;  beide  sind  von  Prytz  zurückgewiesen 
worden *!*)  (der  eine  „Verbesserung"  an  dem  Instrument  überhaupt  niobt  Ar 
nStig  hält,  da  es  seine  Berechtigung  eben  in  seiner  Einfachheit  und  Billigkeit 
sucht  und  dazu  noch  besonders  der  Ooodmansche  Vorschlag  in  der  That  ^ar 
keine  Vorbesserung,  sondern  gelegentlich  das  Gegenteil,  und  jedenfalls  ,,totallj 
illusive**  ist);  endlieh  sei  noeh  erwihnt  die  Darstellung  von  Jordan^i**),  der 
eine  sehr  ausführliche  und  z.  T.  anschauliche  Theorie  gibt  (auch  hat  J.  die  zwei 
Umfahrungen  dadurch  in  eine  vereinigt,  dafs  er  ein  Instrument  aus  zwei  Teilen 
verwendet,  die  geleukartig  im  gemeinschaftlichen  Fahrstift  verbunden  sind). 

Doch  genug;  vergessen  sollte  man  nicht,  dafs  das  Prytzsche 
Instrument  nur  ein  Näherungsinstrument  ist  (während  das  Polar* 
plaoimeter  z.  B.  ein  ngenaues''  Instrument  ist,  dessen  Arbeit  nur 
dardi  die  ünToUkommenheit  der  meobaniachen  Auaffibrungi  die 
Oleitfebler  und  die  üm£üirangsfebler,  bedntrScbtigt  wird*  An 
Oenauigkeit  will  sich  also  das  Stangenplanimeter  mit  den  sonstigen 
neuen  Planimetern  nicht  messen,  und  es  war  tiberflüssig,  fJafs  es  in 
Büchern  und  Zeitschriften  der  Feldmesser,  für  deren  Arbeiten  es 
im  allgemeinen  nicht  ausreicht,  so  ausführlich  behandelt  worden  ist. 
Zu  andern  Arbeiten  reicht  es  aber  an  Genauigkeit  aus,  und  hier 
kommt  dann  auch  vor  allem  sein  billiger  Preis  in  Betracht. 

«»)  Z:Ver.D.lng.  1895,  1471.  —  «■)  TIdsskr.  for  Opmaelinge-  og  Matrikul- 

vaesen  1895,  383.  —  2.0)  Riy.  Top.  e  Cat.  Turin  1895/96  (VIII),  97.  113.  129.  - 
"1)  Z.  f.  Vermess.  1896,  643.  —  212)  fjog  eens  de  Stang-  of  ßijlplaa.  T.  TOor 
Kad,  en  Landneetk.  XII,  178—80.  —  aiS)  Das  ßeilplanimeter,  Schwei«.  Bans.  », 
1896,  61—64.  —  2H)  Scientif,  American,  Soppl.-Bd.  42 ;  Engineering  (London  , 
Nr.  1699  (62),  Aug.  1896.  —  210)  An  improved  Stang  Planira.  Engineering  (LondoB), 
Wr.  1698  (62),  Aug.  1896.  —  316)  Engineering  Nr.  1602  (S.  347),  1896.  Btr 
richte  über  alle«  Vorstehende  von  Hammer  in  Z.  f.  Instrum.  1897.  — 
buch  d.  Vermessnngsknade,  i,  Bd.,  6.  Aufl.,  Stnttg.  1897,  120—60. 


£artometiie.  Fläohenmessong, 


459 


Zi  dM  flMg«  Elaaimettni  nag  et  la  IblgmidMi  Notim  gtnigMi: 
Dalfi  mao  auch  heute  nooh  da  und  dort  daa  Olaa-Quadiatmilli- 
meterDetz  (und  mit  gutem  Erfolg)  anwendet»  seigt  Teilin i'^^. — 
Über  Mönkemöllers  Planimeter  (vgl.  OJb.  XIX,  S.  24,  Nr.  133) 
hat  Hüser  Genauigkeitsverauohe  veröfifentlicht ,  die  für  daa  In- 
Btrument  sprechen,  vgl.  218).  —  Eine  kurze  klare  Theorie  dea  ge- 
wöhnlichen Polarplanimeters  hat  Rateaa  angegeben 219). 

Nene  Kontrolschienen  für  dieses  Instrument,  die  gelegentlich  für  absolute 
BMtimmangen  an  Stelle  der  bisher  üblichen  (statt  runder  Radien  der  Frobekreise 
nie  bisli«r  aind  rande  Kraisfllchen  genVUt)  wfllkommen  Min  werden,  f«rt^ 
■lik  Angabe  von  Hammer  Ootadi  in  Ztrieli  an^. 

Ein  neuer  Katalog  Ton  Ooradi  iat  1896  ereohienen^l)*  Die 
Bezeichnungen  Scheiben«  und  EngeLplanimeter  erwecken  bei  vielen 
die  Meinung,  es  handle  sich  hier  um  ganz  besondere  Apparate,  die 
mit  dem  gewöhnlichen  Folarplanimeter  nichts  zu  thun  haben.  Sie 
haben  aber  ihre  Namen  nur  daher,  dafs  im  ersten  Falle  die  In- 
tegrierrolle nicht  auf  der  Ebene  des  Papiers  sich  dreht,  auf  der  die 
Pahrspitze  bewegt  wird ,  sondern  auf  einer  besondern  Scheibe, 
im  zweiten  die  Bewegung  der  Rolle  durch  Andrücken  eines  Kugel- 
Begments  an  den  die  Rolle  tragenden  Cylinder  hergestellt  wird, 
wodurch  jede  gleitende  Bewegung  der  B-olle  vermieden  und  eben 
damit  die  gro&e  GenanigheitBeteigerung  der  „Kugelplanimeter''  er- 
möglicht wird  (achon  im  GJb.  XVII  erwähnt).  Die  beiden  ge- 
nannten Anordnnngen  haben  aber  den  groDsen  Vorteil,  dafis  die 
Bewegungen  der  Rolle  ganz  unabhängig  werden  von  dem  Papier, 
auf  dem  die  zu  bestimmende  Fläche  gezeichnet  ist  (z.  B,  von  der 
Glätte  oder  Rauheit  dieser  Papierfläche),  so  dafs  man  z.  B.  auch 
auf  alten  faltigen  oder  runzligen  Plänen,  auf  denen  das  gewöhnliche 
Planimeter  ganz  versagt,  messen  kann. 

Von  neuern  Konatruktionen  aind  noch  zu  erwähnen: 

Daa  *Lippinoott8che  Polarplanimeter,  daa  speziell  zur  unmittelbaren  Be- 
stimmung von  Mittelordinaten  in  vSchieberdiagrammcn  bestimmt  ist 222).  Man  könnte 
M  SU  ähnlichen  Zwecken  bei  KubieruDgen  einrichten ,  doch  soll  sich  das  Instru- 
■eat  niebt  bewihrt  haben  nnd  ea  ist  bereite  ein  von  gewöhnlichen  Polarploni- 
«eter  sich  kaum  unterseheidendea  Inetmment  hierfür  von  A mal  er  Tor  langer 
Ä«it  ausgeführt  worden. 

Ferner  ist  das  neue  Polarplanimeter  von  Hamann  an- 
zuführen, bei  dem  die  zwei  beim  gewöhnlichen  Polarplanimeter  zu 
unterscheidenden  Fälle  (Pol  aufserhalb  oder  innerhalb  der  zu  bestim- 
menden Figur,  F  =  Nau  oder  F  =C — Nau)  nicht  mehr  verschieden 
sind,  sondern  stets  die  umfahrene  Fläche  unmittelbar  der  Rollen- 
umdrehungszahl  proportional  (also  C  =  0)  ist. 


BSGltal.  1896.  198.  —       Z.  f.  Vermess.  1896,  443.  —        CR  25.  8eu. 
Am.  Pr.  Av.  Sc,  2.  Bd.,  Paria  1897,  130.  —  220)  z.  f.  Instrum.  1897,  115.  — 
»Spezialkatalog",  Zürich  (Coradi)  1896.  —  ^)  Vgl.  Wolcott,  Engg.  Newa 
(Aneriea)  86,  Nr.  26  (Desbr.  1896);  von  der  Bine  and  BoberteonOJ,  New  Teck, 
MM«eflhft 


460         E.  Hammer,  Die  f  ortaohritte  der  Kartenprojektioiifllthn  fto. 

Vgl.  dazu  den  Anfiats  toh  Hammer»*).   leh  habe  ttbrigens  nirgends  be- 

hauptet ,  (lafs  dies  das  erste  Instmmoit  mit  C  =  0  sei  (das  Inatrameat  vet 
Eeitz  a.  B.  war  mir  wohl  bekannt).  Die  Art,  C  =  0  zu  raachen,  die  Bohn 
TOTgeaeUagen  hat»*),  ist  aber  falsch,  Tgl.  226) ^  mir  Bohn  noch  kurz  lor 
seiDem  Tode  briefliek  mgegab«!!  hat.  Andere  Konetroktioiieii  mit  0  »  0  ifaid  Mbon 
früher  Ton  flohmann  vorgeschlagen  worden,  eine  ist  in  letzter  Zeit  Ton  Corsdi 
auegeführt  worden 220).  Groüen  Wert  lege  ich  allen  diesen  Instrumenten  mit 
OsOim  allgemeinen  niebt  bei,  für  manche  Arbeiten  und  Arbeiter  sind  sie 
Aber  riiBiku  willkommen. 


Über  ein  neues  *In8truraent:  „Cartesisches  Planiineter"  (di^  

also  wohl  füryydx),  das  Gastizo  der  Parieer  Akademie  vorgelegt  hat,  mthflt 
die  Notiz  in  ^)  nichts  Näheres. 


3,  Eorp«mmimg  u,  $,  f. 


Einige  wenige  Worte  zum  Schlufs  noch  über  Kubierungen  u.  dgl. 
Bab  auch  hier,  wie  bd  1.  Längenmessung  und  2.  Flächen- 
mesBungi  bei  den  messenden  Geographen  vielfach  noch  die Zahleo- 
wut  umgeht,  ist  weiter  nicht  verwunderlich. 

(Zu  1.,  wo  nach  meiner  oben,  8. 456/57,  anageführten  Ansicht  eigantlieh  aar 

an  künstlichen,  von  Menschenhand  gezogenen  geographischen  Linien,  Eisenbahnen, 
Strafsen,  künstlichen  Grenzlinien  u.  s.  f.,  Messung  möglich  wird,  konnten  in  dieser 
Beziehung  s.  B.  Stellen  ans  Gl.  Föratere  Arbeit  Aber  ä  Geographie  dv 
politischen  Grenze  zitiert  werden 228),  su  2.  s.  B.  die  Angabe:  Flufsgebiet  derOdir 
118  611  qkro  oder  gar  (Pirngebiete  u.  g.  f.  doch  entfernt  nicht  genügend  genau  zu 
bestimmen)  des  Rheins  160  02a  qkra^a»);  die  letzten  Ziffern  sind  doch  sicher 
falaeh,  warum  sio  also  angeben  i  Wer  die  Fliehe  Italiens  (selbst  auf  das  Hsnr 
reduziert,  vgl.  GJh.  XIX,  S.  29— HO)  auf  l  qkm  angibt,  sollte  (ganz  abgesehtt 
davon,  dafs  z.  B.  niemals  gleichzeitig  an  allen  Punkten  der  Küste  Mittelwasser  ist 
und  selbst  so  geringe  Sbbe  nnd  Flut  n.  s.  f.,  wie  sie  im  Mittelmeer  vorhssdni 
ist,  die  Fläche  bedeutend  Terlndt  rt)  nicht  nur  das  Jahr,  sondern  sogar  den  Monat 
seiner  Angabe  hinzufügen,  weil  z.  B.  1884—1896  diese  Fläche  durch  die  An- 
schwemmungen von  Po ,  Etsch,  Brenta,  Piave  und  andern  Flüssen  sich  um  63  qkm 
(eine  Fläche,  grSfser  ala  San  Marino)  TergvSisert  hat  (vielleieht  ist  an  siuitam 
andern  Funkten  abgebröckelt  n.  a.  f.). 

Bei  den  Enbierungen  werden  stets  erstaunlich  „genau"  ange- 
geben die  Mittelhohen  und  Mitteltiefen,  bei  grofsen  Gebieten  wf 
1  m,  bei  kleinen  auf  0,1  m  (wamm  nicht  1  cm?);  diese  Angabe 
wirkt  besonders  lehrreich ,  wenn  sie  sich  nicht  auf  natttiüelw  3^ 
biete,  sondern  auf  politisch  abgegrenzte  Bezirke  besieht.  In  wessaa 
„wissenschaftlichem"  oder  praktischem  Interesse  liegt  es,  zu  erfahren, 
dafs  das  württembergische  Oberarat  Ulm  eine  Mittelhöhe  von  540,0  ra, 
das  Oberamt  Künzelsau  von  351,3  m  hat 230)?  Würde  nicht  die  in 
einer  Viertelstunde  auszuführende  Schätzung  540  und  350  m  allen 
etwaigen  ^ Anforderungen  geuUgen?    Es  ist  immer  unbehaglich, 


ebenda 
ziehen 


)  2.  f.  Inatrum.  1896,  381.  —  »*)  Ebenda  1897,  54.  —  «)  Hammer 

^^^lif^^'  ~         Beschreibung  separat  gedruckt,  von  Ceradi  za  t»»- 
—  ^)  OB  Ac.  Paris  CXXI,  670  (Nr.  20,  11.  Nov.  1895).  —  Bi«8. 
—  ^  Notiz,  nach  amtlicher  QueUe,  in  ÖZ  1897,  UI,  41$.  - 
icJ  fjeffelniann  in  den  Normalnull-Höhen  in  Wttrttembent;  obciemtolwiM 
öffentlxcht,  a.  B.  Nr.  14  Ulm,  Statl«art,  Stet.  Land.,  1897. 


,^  .d  by  Google 


Kartometrie.  KörpenueMimg. 


461 


auf  ähnliche  Zahlenspiele  Arbeitskräfte  und  oft  auch  Gddmittel  Ter- 
wendet  zu  sehen,  die  für  nützliche  und  notwendigste  Dinge  andew 

wo  fehlen.  .  ,       ...     „  ,    .  , 

Die  Mitt»Uiöhen  berechnet  man  heute  bekanntiich  fast  stets 
duioh  Wanimetrierong  in  Schichten-  (Isohypsen-  und  Isohathen-) 
Karten;  kaum  eine  der  neuern  Mittelhöhenzahlen  ist  anders  ent- 
itanden.    Der  Ref.  hilt  den  wiederholten  Hinweis  darauf,  dafs  man 
ohne  PlanimetermesBung  mit  einer  genügenden  Zahl  gleichmafsig  über 
die  Fläche  verteilter  Ordinaten  dasselbe  schliefshch  noch  einfacher 
erreicht,  für  ganz  willkommen;  vgl.  die  Arbeit  von  Meinardus'«  ). 
Dafs  seine  (auch  sonst  schon  benutzte)  „  StichprobenmeÖlode  em- 
facher  ist  als  die  übrigen  Methoden,  wird  nicht  »u  leugnen  aein. 
Nichts  hindert  daran,  sie  in  gewissen  FSUen  nicht  nur,  wie  M.  ^ 
auf  die  Mitteltiefe  von  Meeresteüen,  sondern  auch  auf  das  feste 
Land  anzuwenden  (wenn  sie  auch  ans  naheliegenden  ^runden  vor 
sUem  wegen  der  übrigens  oft  gar  au  sehr  betonten  Einförmigkeit 
der  Gestalt  des  Meeresgrundes  dort  noch  besser  wirkt). 

oder  prrtti.«he  BedeaUBg  wura,  ob  ri.  MitW~M  680.  600  ^  MO  «  .«h  er 
■  •Iii  <M  ÄewlUt  «OSii  and  HeU.iiek  du  Ewultot  601  m  erhalt. 

Zn  Profflmethode  irt  eine  Arbeit  Ton  Dit;tenberger  zu  noDMO 
Ober  die  AnweDduBg  diewr  Methode  «rf  da»  H»"««^';?.«. 
Im  Yergleioh  init  L.ieher  (der  in  der  Orometne  des  Harzgebirges 
die«  Ibthode  bereiti  angewendet  hatte)  J^'.^t'T 
PBchenprofil  (Maesenprofil,  Maesennivellenient)  fort,  das  O^^«?»^»^ 
Biker  giLfig  kt    Möchten  sich  Überhaupt  auch  w.ssenscha^ 
Orometriker  etwas  umsehen  in  den  Arbeiten,  d.e  die  I»8«>"*»« 
praktischen  Massenberechnung  geleistet  haben  (es  Benage 
deutschen  Namen   Culmann,   Baue.rnfeind,  Biokemeyer, 
Launhardt  zu  nennen);  sie  würden': niMloheB  finden,  wa»  ne  «n» 
selbst  entwickeln  zu  müssen  glauben. 

Wenn  ich  zum  SeUolii  noehmab  die  Wto  to 
a  28,  Nr.  166)  genannte  Arbeit  yon  H. Wagner  "^»""'/».f  f^Xn 
M  ni^t,  weil  fa.  der  Beriohteett  AnnBge  »^/'«»«r.^'':!'" 

geegrq>hiieb«.  Zeit«a.riften  erschienen  sind  (denn  ^"'J^l^^aetd 
nv^Lgeten,  die  wir  bi.  jetzt  haben  und  wohl  für  .mn^ar  S^^^  ' 
kenunenja  i^  diesem  metbodieohen  Bericht  nicht  in  Betracht), 


«)  Neue  Methode  zur  Berechnung  mittlerer  Meer^«»S_\j;^  ^gS^'L«» 
*)  M.  S.  Q.ogI.  lt«l.  VI,   1896/97,   193.    -    ">  K-  ▼««»•  »«• 
1M5,  U— U. 


46S 


S.  Hammer,  Die  f  ortocluritte  der  Kartenpxojektionslehxe  &c 


■ondern  weil  der  Arbeit  dort  nicht  ihr  Becht  wurde.  Ss  hätte 
aiudracfclieh  angegeben  werden  Bellen,  dab  ich  den  Nadiweii  der 
ünzuUingliohkeit  der  Heide  rieh  sehen  Methode  durch  Wagner  iBr 
Tollständig  erbracht  halte.  Die  Bedenken  des  Bef.  richteten  und 
richten  sich  nur  gegen  den  Gebrauch  gewisser  feststehender  Begriffe^ 
z.  B.  konstanter  Fehler,  mittlerer  Fehler  (S.  744  im  Sinne  einer 
Fehlergrenze  benutzt)  u.  g.  1,  und  haben  mit  den  fiaaptreenUaten 
Wagnera  nichts  zu  thun. 


^  kj  ,^  .d  by  GüOgl 


Geographische  Hekrologie  für  die  Jatoe  1«96  und  1897'). 

Von  Dr.  W.  Wolkenhauer  in  Bremen. 

Abbadi«,  Antoine  Thomsoii  d»,  ein  um  die  Mitte  unseres  Jabr- 
honderto  viel  genannter  frana.  Fonohungsreisender,  ist  22.  Marz  löy  / 
SU  Paris  im  Alter  von  87  Jahren  gestorben.    Mit  seinem  jungeren 
Broder  Arnaud  Michel  hat  er  sich  um  die  Erforschung  Abessiniens 
und  dessen  Nachbarländer  hohe  Verdienste  erworben      Er  wurde 
1810  au  Dublin  als  Sohn  eines  franz.  Emigranten  gebojren,  ertoelt 
aber  seine  Erziehung  in  Frankreich.    Nachdem  er  \f  35 
wissenschaftliche  Reise  nach  Brasilien  ausgefubrt  hatte,  P%  « 
1836  nach  Ägypten  und  von  hier  mit  seinem  Bruder  naob  Äthio- 
pien, wo  sich  beide  Brüder  bis  1848  mit  ^»««"^^^^^.^^^"^^^^ 
suchungen  und  topographischen  Aufnahmen  des  Landes  beschäftigten. 
Nach  ihrer  Rttokkehr  nach  Frankreich  veröffentlichten  beide  nach 
«.d  nach  das  reiche  Material  ihrer  Reisen  in  n^eb^eren  Schnften^ 
Antcine,  der  bedeutendere  der  beiden  Brttder,  wurde  1867  sum 
Uitelied  der  Akademie  erwählt. 

.      Von  ihren  Schriften  seien  genannt:  .^^-^^''^^J'f'^'^^^ 

d'une  Partie  de  la  Haute-Ethiopie"  (Paria  \^^^lfl^\>^^^!^^'''''c^^^^^^ 

4  la  physiche  du  glob*  fjite.  «  Brttfl  et  en  E  hi^^^^^  ef  1    roi  Th  o^^^^^^^^ 

raiaonn^  de  «rtnnaeripta  Äthiopiens"  (1859),     ^^y""'"'^      d«  beiden  Brüder 

(1868).    Den  zusammenfassenden  Bericht  über  die  gan.e  ^«»jj?' 

lieferte  Arnaud  d'A.  in  dem  Werke  „Do«e  «BS  du»  la  H*^*^^^**»»^^^^^^ 

«  Bde.).  Im  Jahre  1890  Teröffentlichte  der       torbene  da„,^^ 

aber  keineswegs  wertlose  Werk  „G6ographie  de    i^j'^i^P»« '       Lm  248;  ©J 

faisant  suite  l  ce  que  j'ai  vu"  (Paris  1890).    [Globus  1897.  LXXI,  8«,  w 

1897,  IX,  569;  CR  SQP  1897,  165/66.] 

Ainsworth,  William  Francis,  engliaoher  Arat,  »e^bg^^^^ 
Reisender,  starb  27.  Nov.  1896  su  Hemmerw^th      J^'  j;«^^^^^ 
jähre;  er  ist  der  letato  Überlebende  von.  den  460  ^itgU^^^rn^^^^^ 
1830  in  der  ereton  Mi1«üederUate  der  E.  Geographioal  Society 

^t:rft"l8rt  B.eter,  wnrde  er  Ar.,  .ing  18|7  . 

Studien  nach  Paris  und  durchforschte  dann  die  ^^'^J.«'^«;«^^^^^^ 

geologlBcher  Beziehung.    Nach  seiner  ^^^^^i^l.j.j;.    In,  j.  i835  begleiteU 

die  Bdinbaiyb  Journal  of  HatuMd  and  Geographical  Scienco^  chesnev  und  Äreiete 

A.  aU  Airt  ind  Geolog  die  Buphratexpedition  unter  Oberst  Chesney  unü  Der«™» 

1  9.«  m  Bd.   «r  die  Jahre  1888,  1889  u. 
1)  Für  die  Jahre  1884-87  vgl.  den  XU-         «"         Bd    für  die  Jahre 
1890  den  XIV.  Bd,.  fBr  die  Jahre  1891  u.  1892  den  XVI.  Bd  m 
1898,  1894  a.  1895  den  XIX.  Bd.  Namearegtoter  1888-97  a.  unten  d. 


464       W.  Wolkenhftiier,  eeographiaehe  Nekrologie  für  1896  und  1897. 

bei  der  Rückkehr  Kurdistan,  den  Tanrut  und  Kleinasien.  Er  sehriob  hiirtber» 
„Researches  m  Assym,  JiabyloLia,  and  Chaldea''  (1838).    Im  J.  1838  wurde  ei 

T'         ^J^*"".  «^»««'b^ft  "Pd  der  Gesellschaft  sur  Befd  J  run 

cbnsthcher  Erkenntnis  mit  Bassam  abermaU  Dach  Kleinaden  gwadt/beBonder 
nm  den  Lauf  des  Halys  zu  erforschen  und  den  wesleyanischerChris'ten  in  C 
d  stan  einen  Besuch  abzustatten.    Über  diese  Reise  schrieb  er  ,  Travels  in 
Minor  MesopoUmU.  ^^^^^^^^  2  Bde.).    Aufser  Jen 

Zeitschriften  zerstreuten  Abhandlungen  schrieb  A.  auch:  TraTtla  fa  the  Tri  S 
liL  £  Greeks  (18-11);  The  Euphrates  Valley  Route  to  India;  On  an 

lado-^ropeaii  telegraph  by  the  vailey  of  the  Tigris;  AJl-round  the  world  (186n- 
The  lUuetrated  uniTeml  gaietCeer  (1868).  Da.n  kamen  noch  in  neaerer  ZeH 
„Personal  iSarrative  of  the  Euphrates  Expedition"  (1888)  und  „The  Bim 
i^arun"  (1890).    [GJ  1897,  IX,  98;   Scott.  GMag.  1897,  XIII,  28.]' 

Albeca,  Alexandre  d\  Kolonialverwalter,  früher  Leiter  der 
politischen  Angelegenheiten  in  Dahomey,  starb  im  Februar  1896. 
Er  verfa&te  „Etablissements  frongais  du  golfe  de  Benin"  (1889. 
tvttt''^'  iVance  au  Dahomey"  (1895).    [DRfG  1897^ 

Alcock,  Sir  Rutherford,  englischer  Diplomat,  Orientalist  und 
Geograph,  1809  zu  London  geboren,  starb  daselbst  2.  Nov.  Iö97 
im  88.  Lebenqabre. 

Nachdem  er  seine  Laufbahn  als  Militirant  angefangen,  war  er  Ton  1844  in 

aurch  ..5  Jahre  in  rliplomatischen  Diensten  in  Japan  und  China  thätig,  wodurch 
er  sich  eine  vorziigliche  Kenntnis  dieser  beiden  Länder  erwarb.  Als  Gesandter 
?  ^-  a^ch  von  Einflulb  auf  die  Verhandlungen,  welche  die 

Preufsische  Expedition  nach  Ostasien  wShrmä  Ihres  fliB«noBatIieheii  Aafflnthitti  la 
ledo  im  Wmter  1860/61  behufs  Abschlicfsung  eines  Handelsvertrags  mit  dsr 
japanischen  Regierung  pflog.  Für  die  Zeitschrift  der  Londoner  Geographischen 
öesellsehaft  lieferte  Sir  R.  wiederholt  wertvolle  Berichte,  und  von  1876  bis  1878 
war  er  I  rasident  dieser  Gesellschaft.  Aufser  einigen  kleinen  Sehriften  über  die 
japanische  Sprache  yeröffentüchte  er  „The  capital  of  the  Tycoon:  a  narralive  of 
wree  years  residenee  in  Japan  "  (1863,  2  vols.),  ein  Werk,  das  als  eins  der  ersten 
>v  erke  über  japanische  Znstlnde  seit  der  1867  begonnenen  nenen  Ira  eiacD  hn- 
vorragenden  Rang  in  der  geographischen  Litteratur  einnimmt.  Später  onoUea 
Pwträt]  industrie«  in  Japan"  (1878).    £GJ  1897,  X,  642—46,  ait 

Arminjon,  Vittori,  ital.  Contreadmiral,  Mitbegründer  der  Geo- 
grapbifloben  GesellBohaft  in  Born,  auch  als  Reisender  und  Schrifl- 
Bteller  verdient,  starb  4.  Febr.  1897  in  Genua.  Geboren  wurde  er 
ö. Okt.  1830  zu  Chambery.    [BSGItal.  1897,  X,  Pasc.  3;  mit  Portr.] 

Aspiazu,  Dr.  Don  Agustin,  Präsident  der  GeographiBoheo 
UeselladiAft  in  Bolivia,  starb  18.  Matz  1897,  70  Jabre  alt  D«^ 
selbe  war  ein  voTtreflPlicber  Kenner  der  BoUTianiscben  Anden  nod 
schrieb  auch  aber  die  Theorie  der  Erdbeben  (1868),  über  die 
Methode  der  geogr.  Längenmessung,  über  die  Grenzlinie  zwischen 

der  bolivianiechen  Provinz  CaupoUcan  and  Peru  n.  a.  [GJ  1897, 

645.] 

Astrup,  Eivind,  Leutnant  und  norwegischer  Polarfahrer  und 
leilnehmer  an  der  Grönland-Expedition  des  Leutnants  Peary  und 
«er  Erforscher  der  Melville-Bai ,  #urde  21.  Jan.  1896  bei  Lille 
Wedal  tot  aufgefunden.  Kurz  vor  Weihnachten  hatte  er  den 
Uemen  Ort  Dom  in  Norwegen  verlassen,  um  eine  Sohneesohuh- 


.     ,.  .d  by  Googl 


Albeca  —  ßejricb,  46» 

fahrt  im  Do  vre- Gebirge  zu  unternehmen,  und  seit  dieser  Zeit  wurde 
er  vermilst.  Er  sobrieb  „Blaodt  Nordpolene  Kaboer".  [DRfG  1896, 
XVni,  982;  NoTske  ö.  Selsk.  1896, 117—120,  mit  Porträt] 

Babnsou,  Kriatian,  dänischer  Ethnograph,  seit  1892  Inspektor 
des  Königl.  ethnogr.  Museoms  in  Kopenhagen,  starb  10.  Jan.  1897 
daselbst  (geb.  12.  Mai  1856).  Am  bekanntesten  sind  seine  Ab- 
handlung über  „Begr&bnisgebranche  und  Vorstellungen  über  das 
Leben  nach  dem  Tode  bei  den  amerikanischen  Völkern"  und  sein 
Bericht  über  einen  Besuch  der  meisten  europäiBchen  ethnographischen 
Museen  in  den  Mitt.  d.  Wiener  AnthropoL  Gesellschaft,  [JArchEthn. 
1S97,  X,  mit  Porträt.] 

Baumgarten,  Dr.  Johannes,  pens.  Professor  am  Gymnasium 
in  Koblenz,  starb  22.  April  1897  daselbst.  Geb.  29.  Sept.  1821 
zu  Aachen,  studierte  er  in  Bonn  und  war  dann  längere  Zeit  in 
Belgien  und  Frankreich.  Aufser  zahlreichen  sprachlichen  Arbeiten 
schrieb  er  auch  mehrere  Reisescbilderungen ,  wie  „Abenteuerleben 
in  Guyana  und  am  Amazonas''  (2.  Aufl.  1881),  „  Der  Orient«  (1882), 
..Amerika"  (1882);  auch  vielbenutzte  „Reiseführer**  fftr  Koblenz, 
die  Mosel  und  die  Labn  stammen  von  ihm. 

Bayley,  A.,  welcher  im  J.  1892  das  berühmte  reiche  Cool- 
gardie-Gol.ifeld  in  der  Kolonie  WestaustraHen  entdeckte,  starb  im 
Oktober  1896  in  Avenel  (Kolonie  Viktoria),  seinem  Geburtsorte,  im 
Alter  von  31  Jahren.    [DRfG  1897,  XEX,  236.] 

Beut,  J.  Theodore,  englischer  Arohäolog  und  Reieendcr,  starb 
zu  London,  erst  45  Jahre  alt,  5.  Mai  1897.  Seit  1877  unternahm 
derselbe  vielfiich  BeiBen  su  archäologischen  Zwecken,  die  aber  mehr 
and  mehr  auch  fttr  die  Geographie  nützlich  wurden ,  so  nach  San 
tfarino,  Griechenland,  Kleinasien,  den  Bahreininseln,  Südarabien  und 

Abessinien.  ^      .    t  iqqi  ».Ah 

Am  bekanntesten  ist  Berits  Reiso  in  Begleitung  seiner  Frau  im  J.  "»«^ 
den  Ton  Karl  Maach  entdeckten  Ruinen  von  Zimbabw«  im  MaMbonalande  »n 
Sttdafrika)  geworden.   Wiehtig  für  die  Geographie  war  hier  'l^' 
nahme  des  Weges  von  der  Station  Malcori  nach  dorn  Oberlauf  des  Sabi  und 
des  Rückwegs  nach  Fort  Charter.    Er  veröffentlichte  hierüber  .^^^^^^^^^^ 
its  People'-  (lüy3)  und  „The  Euined  Citie.  of  Maehonalaiid  in  1891    (1892,  mit 
Karte        lUuatrationen).    Von  seinen  übrigen  Sehn ften  seien  ""f 
„The  Cyelades;  er  Life  among  the  Insular  Greeka"  (1886)  und  „Early  Irayels 
inthe  Levant"  (1893).    [G.T  1897,  IX,  670.] 

Beyrich,  Dr.  Heinrich  Ernst,  Geh.  ^^'S^^J  :^^^/f'T^^Z 
Geologie  an  der  Universität  Berlin,  starb  9.  Juli  1896  daselbst  im 

81.  Lebensiahre.  ,  -d  « 

Er  war  31.  August  1816  .n  Berlin  gebor«,  rtudierto  ß''^^;,^.  ,7'^^/^7, 
imd  habilitierte  sich  1841  an  der  Berliner  Universität;  1846  erhielt  er^«^^^ 
aufserordentlicho  und  186.Ö  eine  ordentliche  Professur.  Mj^^i^^^f/J^j^'^^J^^^ 
der  Wisaenachaften  war  er  schon  1853  geworden.  Unter  J-f^'^f^^^f^^" 
nOeologiaebe  Karte  Ton  Prenften  und  den  Thüringischen  Staat  n  in  der  Aus 
illbwB?  begriffen,  wie  er  denn  auch  Mitdir.  ktor  der  P:;^'^f«;<^«^?f^,^*''^J^  v^^ 
«letalt  war  Seine  fachwissenschaftlichen  Arbeiten  sind  ''^^^ JS^^J^^^ 
dwiteam.  [Leopoldina  1896,  110-113,  von  K.  t.  Pritach;  DBfB  1897,  XI*. 
40,  mit  Portrit,  Toa  W.  Wolkenbaner.] 


466       W.  Wolkenkauer,  Geographische  Nekrologie  für  1896  uod  1897, 


Boiteux,  firanzöriBoher  SohiffiileatDaDt,  welcher  die  Stadt  Tim- 
buktu  am  35.  Bes.  1893  doroh  einen  kUhnen  Handstroidi  ebnahm, 
hat  23.  Sept.  1897  zn  Grenoble  durch  Selbetmord  geendet  Er 
stand  ent  im  Alter  von  33  Jahren.   [ORfGF  1898,  XX,  137.] 

Bourdon,  J.  G.,  franz.  Brigad^neral,  starb  37.  Okt.  1896 
in  Paris  im  Alter  von  66  Jahren. 

Man  verd  ,nkt  ilim  mehrere  geographische  Arbatten,  so  eine  über  den  Ehone- 
caüon  und  den  Genfer  See  (im  Bull.  Soc.  de  gdographie  de  Paris  1894,  II,  p.  70; 
1896,  I,  p.  7  5).  Seine  Bemerkungen  über  die  Provinz  Oran  (ebenda  1869,  I, 
p.  445)  enthalten  Erörterungen  Uber  ThalbUdang;  mit  tbecMngandir  Klirkait 
legte  er  die  Möf^'lichkeit  des  DurcbschneidesB  der  FUue  danh  di«  tieh  hibeideil 
Gebirgsketten  dar.    [GZ  1897,  III,  295.] 

Burton,  Isabel.  Lady,  die  Witwe  des  20.  Okt.  1890  ver- 
storbenen Forschungsreisenden  Sir  Richard  F.  ßurton,  dem  sie  eine 
treue  Gefährtin  und  Mitarbeiterin  gewesen  und  dessen  Lebens- 
besofareibung  sie  1893  veröffentlicht  hat,  starb  in  London  22.  März 
1896.  Sie  sobrieh  anoh  „Inner  Life  of  Syria"  (2  Bde.).  [DRfG 
1896,  XVIII,  379 ;  GJ  1896,  VII,  559.] 

Ceochi,  Antonio,  yerdienstvoller  italienisoher  AfriksreiieBder 
und  Generalkonsul  in  Aden,  wurde  36.  Noy.  1896  durch  Somali 
an  der  Benadirküste  in  Ifagadoxo  (Mukdischu}  mit  mehreren  Offi- 
zieren und  der  Mehrzahl  einer  kleinen  Expedition  getötet. 

Geboren  wurde  er  18.  Januar  1849  zu  Pesaro.  C.  beteiligte  eich  an  der 
Expedition  unter  Marquis  0.  Antioori  nach  Abessinien  1876  und  kehrte  erst 
1882  naeh  Übtrstahvog  Tielar  Gefahren  snrflek.  Im  Januar  1889  begleitete  G. 
die  erste  itulionische  Militirexpedition  nach  Massaoa  und  ging  im  März  desselben 
Jahres  nach  Sansibar  mit  dem  Auftrag,  einen  Schiffs-  und  Handols vertrag  mit 
dem  Sultan  abzuschliefsen  und  die  Hauptorte  der  Suaheliküste,  wie  die  Jub- 
mündung zu  besuchen.  SpXter  wurde  er  inm  Oeneralkoneul  in  Aden  emaimt. 
C.  schrieb  über  seine  erste  Reiso :  Da  Zeila  alle  frontiero  dal  Caffa"  (Rom, 
1886  u.  1887,  3  Bde.,  mit  vielen  Karten;  deutsch  unter  dem  Titel  „Fünf  Jabre 
in  Oatafrika",  Leipaig  1888);  ferner  „L'Abessinia  settentrionale "  (UaUisd  1887). 
[Globna  1897,  LXXI,  86.] 

Chandless,  WilUam,  der  in  den  Jahren  1854  bis  1870  mehrere 
Beisen  in  Kord-  und  Sadamerika  unternahm ,  stsrb  5.  Jani  1896 
im  Alter  von  67  Jahren  in  London  (geboren  7.  Nov.  1829  ebenda). 
Besonders  wichtig  wurden  seine  Reisen  im  Stromgebiete  des  Ama- 
zonas, wo  er  wertvolle  Aufnahmen  machte,  so  namenthch  1864  und 
1865  am  Purus,  den  er  bis  zur  Quelle  befuhr,  und  für  die  er  von 
der  Londoner  Geogr.  (iesellschaft  durch  die  goldene  Medaille  aus- 
gezeichnet wurde.  Seine  erste  Schrift  war  Visit  to  the  Salt  Lake, 
and  a  Residenoe  in  the  Mormon  Settlements  of  Utah"  (1857).  Seine 
übrigen  Berichte  erschienen  in  dem  Jonmal  BGS  London.  Der  Lon- 
doner Geogr.  Gesellschaflb  vermaohte  er  ein  Legat  von  500  1* 
[ÖJ  1896,  VUI,  77—79.] 

Cornelius,  Dr.  Karl  Sebastian,  Privatdozent  und  Titsltf' 
Professor  für  Physik  an  der  üniversität  Halle,  starb  daselbst  5.  Nov. 
1896.  Geboren  14.  Nov.  1819  zu  Ronshauaen  in  Nieder-Hessen, 
gehörte  er  seit  1851  dem  Lehrkörper  der  Universität  Halle  an. 

Unter  seinen  zahlreichen  Schriften  erwähnen  wir  aein  Buch  „Über  die  Ent- 


i^,.,^-,d  by  Goo^. 


Boiteax  —  Daubrie.  467 


stehaog  der  Welt«  «nd  MiDtn  ^Gniiidriii  der  phyiikriiMhen  Geogrtpbto**  (H«1U 
1851;  S.  Aufl.  1888).   [Leopoldiüft  1888,  188.] 

Gottean,  Edmond,  fransösiBoher  Reiaescbriftsteller  und  fleifsigei 
Mitarbeiter  am  Tour  du  Monde,  starb  5.  Dez.  1896  zu  Paris. 

Geboren  9.  Nov.  1838  zu  Chätel-Censoir  (Yonne),  trat  er  als  Beamter  in  di9 
Pr6fectaro  de  la  Seine,  unternahm  zuerst  Ueisen  in  Europa,  dann  1876  in  NorJ- 
nod  Südamerika  und  in  den  folgenden  Jahren  in  Arien.  Anrtrriien  und  den  BÄrt- 
Sehen  Kttetmlindern  Afrikas  und  veröffentlichte  über  dieselben  zahlreiche  und  rar 
Touristen  belehrende  und  interessante  ReieebeRohrcibungen.  Erwähnt  «««n.;»;^^« 
Paris  au  Japon  k  travers  la  Sibirie**;  „ün  touriete  dan.  l'B«*^«^"^* 
„En  OcÄtnie";  „Le  TnmsMohndien  et  I'AIm««;  „Six  eemtines  eur  le  Mü". 
£Le  Tonr  da  Monde  1897,  Mr.  6.] 

GurtiuB,  Emst,  berühmter  Archäolog  und  Philolog,  gestorben 
11  Juli  1896  au  Berlin  im  fast  vollendeten  82.  Lebensjahre,  ist 
auch  hier  zu  nennen,  weil  die  engen  BeziehuDgen,  in  die  er  die 
Geschichte  der  Hellenen  zu  ihrem  Lande  zu  setzen  wufste,  und  der 
Einflufs,  den  er  bei  der  Ausgrabung  von  Olympia  und  bei  der  Anf- 
nabme  der  Karte  von  Attika  ausübte,  ihm  auch  in  der  Oesobiobte 
der  Geographie  einen  Ehrenplatz  sichern.  ,  ^ 

C,  geb.  2.  Sept.  1814  zu  Lübeck,  rtndlerte  in  B««n,  Göttingen  und  Berhn 
FMlelogf;  nnd  ging  1887  mit  Brandis  nach  Athen  wo  er  vi.r  Jahre  blieb.  Hier 
war  en%o  C.  auch  Karl  Ritter,  bei  dem  er  als  Student  ^^«gei^ort  hatte,  naher 
trat  und  tiefe  Anregungen  von  ihm  erhielt.   Er  hatte  namUch  echon  im  waMI 
Jahre  .ein*  Aufenthllta^  in  Griechenlend  dae  Glück,  Karl  Ritter  au  einer  Reise 
dnieh  den  Peloponnes  begleiten  zu  können.    In  seiner  Gesellschaft  ./e^te  er 
wandern  und  übte  sich  nach  seinem  Beispiel  im  Verständnis  der  l^r^f^^^r^i: 
Curtius-  zweibändiges  Werk  „Peloponnesos,  «°«>««*«,^^*»-e*S'^*f'"'f '^^^^^^^ 
bung  der  Helbineri*'  (Gotha  18Ö1/Ö«;  der  zweite  "«rkere  Band  war  Ritter  und 
Bmdis  „zur  ErinneJung  an  gemeinsame  Wanderungen  in  ör^ciienland 
widmet)  'kann   wohl  als   die  reifste  Frucht  der  von  "^^^^^  A^^dS 
historisch -geographischen  Betrachtungswriee  beeeichnet  '«l^«' „^r^^;" 
dririleadeil  K^itol  «einer  „Griechischen  G^ff^i«^*« "/«i«^«^ 
echter  Jünger  Ritters.    [Vgl.  „Ernst  Curtius"  von        J^ichaehs.    Beilage  zw 
Allgem.  Zeitung  1896,  Nr.  182  ff.,  und  im  Deutschen  Nekrolog  von  A.  Bettel 
heim  1897.] 

Dahl,  Dr.  F.,  Privatdoaent  an  der  UmverBität  Kiel,  ist  als 
Mitglied  einer  wi«ien»ehaftUohen  Forschungskommission   aut  der 
ReiM  nachTiotoria,  der  Hauptstadt  des  braBiliscben  btaa^^^^ 
Santo,  1896  am  gelben  lieber  geetorben.  [DRfÖ  1896,  XVIII,  282.J 

Dallmann,  Eduard,  Schi&kapitan ,  »tarb  23  Dez.  1896  m 
Bkinenthal(ProY.  Hannover);  geboren  war  er  daselbst  18-.^^"/°^^^^^^ 

In  den  fünfziger  und  sechziger  Jahren  war  f J«"*»?;»*^^^^^ 
fischerei  beteiligt  Ld  besuchte  1873  und  1874  »^i« /»f«'!  Verden 
land"  Grahamland.    D.  kann  der  erete  deoteche  8*fP»^'^^'^,*»'^"'^„  «'^L  v Tnoon 
Im  J.  1878  und  den  folgenden  unternahm  D.  im  Auftrage  des  B^^"«  Y'^^;^ 
mit  Erfolg  die  schwierigen  Fahrten  von  der  Weser  ^«'«^-^^SitfeJn" 
der  Mündung  des  Jeniasei,  über  die  in  den  „Deutschen  ^»gr.  Blittem  wiew» 
holt  heriehtit  worden  iet.    1884  und  1885  führte  D.  den  Dampfer  f  ^^^tl 
auf  dem  DTotS^Knsch  seine  Entdeckungen  -d  Be.itzergre, fangen  a^^^ 
ton  Neuguinea  ausführte.    [Vgl.  DüBl.  1897,  XX,  92-96,   Leipziger  lU.  36*g. 
Nr.  2783,  1896,  mit  Porträt.]  .    ,  . 

Daubree,  Gabriel  Auguste,  betBllBtor 
•»»b  28.  ^^ai  1896  zu  P»rii  im  AI««       Z-J^T^l.  a..i.<l. 


468       W.  Wolkeohaaer,  Qeograpliisolie  Nekrologie  für  1896  und  1897. 

Qod  Mineralogie  in  Stnbbnrg,  kam  1861  naeh  Paris  aU  Profeuor  am  Muie 

d'histoire  nnturello  und  der  Ecole  des  raines  und  wurde  1872  Generalinspaktor 
der  französischen  Bergwerke;  seit  18«ll  war  er  Mitglied  der  Franz.  Akademie  der 
Wiaflenschafteo.  Viele  von  D.s  Arbeiten  bewegen  sich  auf  dem  Grenssgebiet  der 
Geologie  und  Geograjihie.  Herromheben  aind:  „La  Mer  et  les  eoatinents,  leut 
parent6"  (1867);  „Etudes  synth^tiques  de  peologie  exp6rimentale"  (Paris  1879, 
deutsch  von  A..  Qnrlt),  worin  der  umfassendste  Versuch  gemacht  ist,  Probleme 
dee  Gebirgabauea  und  der  Bodengestaltung  durch  das  Experiment  zu  lösen.  Sein 
letztes  grofsee  Werk:  „Les  eaux  souterraines"  (Paris  1887)  iit  fllr  die  ontar* 
irdische  Hydrologie  grundlegend.    [Globus  1896,  LXX;  GZ  1898,  472.] 

Decken,  Constant  de,  verdienstvoller  Missionar  und  Pater, 
starb  3.  März  1896  zu  Borna  am  Kongo,  erst  44  Jahre  alt. 

Geb.  7,  März  1852  zu  Wilrjk  bei  Antwerpen,  erhielt  er  zu  Hoo^straeten  seine 
Anebildung  nnd  ging  1880  nacb  Asien,  wo  er  an  der  Grenze  von  Turkestan  und 
Sibirien  eine  MissioDsstation  gründete.  Auf  Wunsch  schlofs  er  sich  1889  dir 
Expedition  von  Bonvalot  und  des  Prinzen  Henri  von  Orleans  nach  Tibet  an  und 
war  dieser  eine  Hauptstütze;  die  Kgl.  belgische  Geogr.  Geseilscbaft  verlieh  ihm 
ihre  goldene  Medaille.  Er  sehrieb  Aber  dieae  Reiae  „  A  traTers  l'Aeie"  (8»  367  8. 
mit  Karte,  Brü«;st'l  1804)  Auf  einer  Inspektionsreise  zu  Missionszwecken  in  dem 
Kongogebiet  erlag  er  dem  Klima.    [DUfÖ  1896,  XVlII,  570/71;  mit  Porträt.] 

Dewevre,  Dr.  Alfred,  ein  junger  belgischer  Naturforscher,  der 
über  die  Flora  des  Kongogebiets  mehrere  Arbeiten  verötfenthchte, 
Btarb  auf  einer  Forsch ungsreise  im  Kongogebiet  27.  Febr.  1897 
zn  Luebo  am  Kassai.  [Mouvement  Geographique  1897,  Nr.  13; 
DRflJ  1897,  XIX,  377  u.  380.] 

Dickson,  üßkar  Freiherr  von,  Grofskaufmann  in  Göteborg 
(Sehweden)  und  ein  freigebiger  Förderer  der  Polarforschung,  starb 
6.  Jooi  1897  auf  seinem  Gute  Almnäs  in  der  Nabe  von  Hjo  am 
Wettenee  im  74.  Lebeofirjabre. 

Er  wurde  als  Sohn  einer  nach  Sehweden  dngewanderten  schottischen  Familia 
2.  Dez.  1823  zu  Göteborg  geboren  und  übornabm  später  das  Geschäft  sein« 
Vaters,  James  Dickson  &  Comp,  zu  Göteborg.  Dafs  die  schwedische  PolarforschiDg 
in  den  drei  letzten  Jahraehnten  eine  so  reiche  Thatigkeit  entfalten  konatt,  m- 
dankt  sie  zu  <^inem  grofsen  Teil  der  grofsartigen  Freigebigkeit  des  Verstorbenen. 
Die  Nordenskiöldsche  Expedition  von  1868  nach  Spitzbergen  mit  der  „Sofia" 
irar  D.a  erate  That  anf  diesem  Gebiete,  und  fortan  bot  er  diesem  grofsen  PolST- 
forscher  seine  pekuniäre  Unterstützung  an  allen  seinen  Fahrten.  Aneh  die  Ex- 
peditionen von  Andree,  de  Qeer,  Sven  Hedin  (nach  Zentralasion),  S.  Berggren 
(nach  Neuseeland),  Gustav  Nordenskiöld  (nach  Spitzbergen),  Dr.  Otto  Xordeoskiold 
(nach  dem  Fenerland)  nnd  Nanaen  wurden  von  D.  allein  am^serBatet  oder  M 
mit  beträchtlichen  Summen  unterstützt.  Gelehrte  Geaellecbaften  in  Schweden  mi 
im  Auslande  wälilten  D.  zu  ihrem  Mitglied,  die  Universität  Upsala  ernannt»  iha 
1877  h.  0.  amn  Dr.  phil.,  und  1880  wurde  er  iu  den  Adeisstand,  1885  in  dea 
Freiherrenstand  erhoben.  In  der  Oeaehiehte  der  Polarforsehnng  wird  D.s  Nsms 
»it  dem  von  Nordenskiöld  fortleben,  wie  sein  Name  denn  auch  auf  den  Karten 
durch  die  nach  ihm  benannten  „  Dicksonhafen "  und  „Dicksoninsel*'  an  der  Nord- 
küste Asiens  verewigt  iat.  [Vgl.  DK£Q  1897,  XIX,  Ö20/21,  mit  Portriit;  !■« 
1897,  L-id— 6ä,  mit  Portrfit.] 

Drummond,  Henry,  Professor  der  Natur  wissenschaffen  am 
Free  Church  College  in  Glasgow,  starb  11.  liärs  1897  su  Tunbridge 
in  Schottland  im  46.  Lebensjahre. 

(Geboren  1851  au  Stirling  in  Schottland,  studierte  er  in  Edinburgh  nad  später 
auch  in  Tttbingen  Theologie,  dann  Naturwissenschaften,  wurde  zunächst  Prediger 
des  Free  Church  College  of  Scotland,  dann  1877  Leetnrer  und  1884  Professor  m 
ulasgow.  Von  1883  bia  188A  berdate  D.  im  Auffcnge  der  Afriean  Lakea  Compsaj 


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Decken  —  ÜÜäb.  *6® 


Zentralafrika,  um  die  geologi.eh«  und  etlinogr»phiMh«i  Vwhältnisjc  der  Länder 
n1«~-  1»d  T»ganj.kasee  .u  erforsche.,  und  «chrieb  herüber  „Trop^cal 
Africa"  (London  18SH,  «o,  288  S.;  deutsch,  2  Aufl.,  ^otha  1891).  Andere. 
feUweise  Aufsehen  erregende  und  viel  verbreitete  Schuften  D.8  sind:  „The  natiml 
LTrihe  ep'rita.l  wSfld"  (London  1888.  ins  Deutsche  und  in  andere  Sprachen 
«b^tft);  ^ne  grlatest  thing  in  the  world«  O^ndoB  18»0);  „Tiie  Ascent  of 
Mm«  (1894)  n.  a.    [Globus  1897,  LXXL] 

Bgli  Dr.  Johann  Jakob,  schweizerischer  Geograph,  der  sich 
als  B^ründer  und  Altmeister  der  geographischen  Namenkunde  her- 
vorragende Verdienste  erworben  hat,  starb  24.  August  1896  im 

72.  Lebensjahre  zu  Zürich. 

Qeboren  17  ilai  1825  in  ühwiesen-Lanfen  im  Kenten  Zttitth,  wnrde  er  re- 
nlchÄMoJeU^Ser,  dann  1861  Sokundarlehrer  in  Flaacb   darauf^.  ^^^^^^^ 
tbur  u.,1  1858  in  St.  Gallen ;  habilitierte  er  sich  m 

für  Erdkunde,  wurde  zugleich  Profesaor  ^^'^J^^^^^^^^J;^^ 
schule  und  1883  aulserord.  Profeaeor  an  der 
mid  Lebeniwerk  eind  die  „Nomina  geographica.  ^ ^^^"^^ V'^fJ 
g«phi«AeiiOnematologio"  (Leipzi,  1872)   die  1892 

"erbesserten  und  vermehrten  Auflage  erschienen.^  T?!r  Vmker"  sT  in 

läge  fortgelassenen  „ Abhandlnng dient  die  Meine  Schrift:  ^"^J  f 

iL  geographischen  Namen"  (Leipzig  1894).  In 
graphischen  Namenkunde"  (Leipzig  1886)  zeichnete 
L  die  Namenkunde  bei  aUen  Völkern,  vom  f^^^^^^ 
genommen,  nnd  in  dieiem  „Geographischen  J^^hrbuch  *       J^^^*«     .Jj^;^  ^^^7, 
(IX.  Bd.)  sechsmal  (zuletzt  im  XVllI.  Bd.    1895    mit  ,^^*f^]^'^riJ^*tJ;^^J 
die  Fortschritte  der  geographischen  Namenkunde".    Neben  dies«  Arbdten  tat 
E.  auch  noch  für  viele  geographische  Zeil»whnften  und  «"X^^^^^^^^^^;^^^^ 
BeitrSg«  geliefert  und  eine  Reihe  geographischer  Leitfaden  ^a^^ff"»^^^^*'  ""^^^ 
denen   seine  „Neue  Erdkunde-   (St.  Gallen  »860,   8.  Auü.  1891^  und 

Hande,.,eographie"  (St.  QaUen  ^B^^.  T  z\*^^^^ 

reiche  Spezialbibliothek  Yon  Nameneehnften  let  an  die^uncner 

gekommen.    Sind  heute  die  ««g'^aphi«'=»^«\^T^V°if^l  "^fn.  a  1^86^ 
:,nuda  nomina",  so  ist  dies  wesentlich  ein  Verdienst  Eglis.    ^D^fö  1886.  Viu 
mit  Porträt;  Zeitechr.  für  Schulgeogr.  1896,  XYUI,  26-27,  ÖZ  1896,  U, 
801—606.1  .  .... 

Eider.  Sir  Thomas,  Gro&kaufmann  ii^  Adelai^«  ^//-HWSM 
der  ErfbfBdiuDg  AustralieiiB,  starb  7.  Mär«  1897  in  Adelaide  (Sud- 

^oiZ^n  1818  in  Kirkcaldy,  wanderte  er  1854  nach  S^d7;;*»^«^  ^"«j^^^^ 

wurde  hier  Mitbegründer  der  Firma  Eider.  8»ith  a'id  Oo  -^^^^^^^^^ 

Import-  und  Exportgeschäfte  in  Australien.   Für       ^^'^^^^^^^^^^^  er 

«tog  de.  weetUeh.:  An.tr.lien  .eigte  Sir  B  «»^^^.^.««^"^^Xii  a^s  od^r  ulr^ 

nistete  deshalb  zu  diesem  Zwecke  mehrere  Expeditionen  allem  ^^J^^^^^^ 

stützte  dieselben  doch,  so  die  Warburtou-Expedition  1873, 

1873,  die  Ross-Expedition  1874,  ^^ei  GiUKi-tope^^^^^^^^^^^ 

grofse  sogenannte  Blder- Expedition  von  18^0  bis  1892  unter  3  g 

Liudsay  kostete  Sir  K.  aUeia  20000  Pfund  Sterling,    l^m  1897,  ilJL. 

OJ  1897,  IX,  453.1  , 

Elias,  Ney;  englischer  Reisender,  der  sich  ^^^l^^^^l"^ 
Chinas  und  Innerasiens  verdient  gemacht  hat,  starb  31.  Mai  1897 

"  ""Zt:;  10.  Febr.  1844  in  Kent.  kam  er  1866 

nach  China,  benutzte  seinen  dortigen  Aufenthalt  ^g^-^  v{.  Jwnw  IW» 

Zwecken.    Von  grofsem  Krfol,'  war  seine  B«se  vom  J^jl^^JT^Z  d!e  von 

Ton  Peking  durch  die  Wü«te  Gobi  und  die  Jl^i^«  «hMt  An^ 

dir  Lead^er  Ghiogr.  eeeelleehaft  ihre  „Pouad«'.  Qold  Medal  erhie». 


470       W.  Wolkenbauer,  Geographiache  Nekroiogie  fär  1896  und  1897. 


•piter  hftt  E.  im  Dienato  dar  Indiaehen  Segiening  vad  ala  OaBaralkoBa«)  ii 

Mesched  (Persien)  viele  Reisen  in  Vorder-  und  Uinteriiidien,  im  Famirhochland  &c. 
ausgeführt.  Die  „ Proceedings "  und  das  „Journal*'  enthalten  wertvolle  Reise- 
berichte von  ihm.  [Vgl.  6J  1897,  X,  101—106,  mit  Porträt;  DRfO  1898,  XI, 
88,  Bit  Portrit] 

Engel,  Dr.  Emst,  berttbrnter  Statistiker,  G^.  OberregieraogB- 

rat  und  Direktor  des  Rgl.  preulsischen  Statistischen  Bureara,  stüb 
8.  Dez.  1896  im  76.  Lebensjahre  in  Serkowitz  bei  Dresden,  wo  er 
flieh  nach  seinem  Rücktritt  im  Jahre  1882  in"ederg:elassen  hatte. 

.Geboren  26.  März  1821  zu  Dresden,  besuchte  er  1842  die  Bergakademie 
zu  Freiberg,  bereiste  dann  als  üergingenieur  die  HUttendistrikte  in  Deutschland, 
BalgiMii,  Bnglrad  und  Frankrefch,  wandte  tieh  sur  Pitblitittik,  woide  1850  nit 
der  Leitung  des  neugegründeten  sächsibchen  Statistischen  Bureaus  betraut,  desHl 
Vorstand  er  bis  1858  blieb;  1860  wurde  er  ala  Nachfolger  Dieteiicia  zun  Di- 
rektor dea  Kgl.  preuCs.  Statiat.  Bureaus  nach  Berlin  berufen.  £.s  Wnrkmkitt 
wurde  hier  für  Theorie  und  Pnxie  der  Statistik  geradeau  bahnbrechend.  Bii 
besonderes  Verdienst  von  ihm  war  die  Gründung  eines  statistischen  Seminars, 
das  vielen  anderen  vorbildlich  wurde.  £.  war  auch  ein  üauptführer  und  Mit- 
begrfinder  der  intemationalen  statietiaeheii  Koogreeae.  Durch  ihn  wurde  1871 
bei  der  Volkszählung  die  Zahlkartenmethode  eingeführt.  Anerkennungen  uid 
Ehren  wurden  dem  Vorstorbonen  in  reichem  Mafse  zu  teil.  Von  E.s  zahlreichn 
Schrifteu  und  ins  Leben  gerufenen  Organen  heben  wir  hier  nur  einige  hervor: 
,,Die  Methoden  der  VolkesShlimg**  (Berlin  1861);  „Lrad  nnd  Leute  des  preubi- 
Bchen  Staates"  (ebenda  1863);  „Sächsische  statistische  Zeitschrift"  (1856); 
„Zeitachrift  des  Kgl.  prenfa.  Statiatiscben  Bureaua'*  (seit  18ßu)  ;  „  Preobiaeiie 
Btatiatik*'  (1861);  „Statistiidie  Korreepondenn**  (1874).  [Vgl.  den  eingahnd« 
Nekrolog  von  £.  Blenck  im  Deutschen  Nekrolog  Titt  A.  BetleiheiDt  1897,  8S1— 30; 
DRfG  1897,  XIX,  280,  mit  Porträt.] 

Perreiro,  Martin,  Direktor  des  Hydrographischen  Amtes  in 
Madrid  und  Lmgjähriger  Sekretär  der  .Madrider  Geogr.  Gesellschaft, 
starb  Ende  1896.  Er  veröflfentlichte  einen  „Atlas  (jeographico  de 
Espaila"  (58  Karten,  1864),  eine  historische  Karte  von  Spaaien 
aus  dem  14.  Jahrhundert  und  viele  andere  geographische  Arbeiten* 
[GJ  1897,  IX,  99.] 

Foullon-Norbeck,  Heinrich  Freiherr  von,  Chefeeolog  d«r 
K.  K.  Geologischen  Reiohflanstalt  in  Wien,  der  rieh  der  wiasenflchaft- 
liehen  Weltreiee  des  Saterreichieoben  Kanonenbootes  „Albatros", 
welches  im  Oktober  1895  die  Heimat  Terlieb,  angescbloBsen  hatte, 
ist  im  Innern  der  Insel  Guadalcanar  der  Salomen -Gruppe  am 
10.  August  1896  mit  seiner  Begleitung  von  den  Eingebornen  e^ 
schlagen  worden.    [DRfG  1897,  XIX,  90  u.  94.] 

Fr  aas,  Dr.  Oskar  v.,  Direktor  des  Kgl.  Naturalienkabinetts  in 
Stuttgart,  starb  22.  Nov.  1897  dort  im  74.  Lebensjahre. 

Geboren  17.  Jan.  1824  zu  Lorch  am  Fufse  des  Hohenstaufen,  studierte  er 
n  Tübingen  Theol.  -i«  ,  hörte  aber  auch  unter  Quenstedt  Geologie  nnd  Paläonto- 
logie und  aetzte  diese  naturwissenschaftlichen  Studien  1847  noeh  ein  Jabr  m 
Paris  fort.  P.  wurde  IS.^Q  Pfarrer  in  Laufen  (Württemberg),  1866  aber  aum 
Konservator  des  Kgl.  Naturalienkabinett«  nach  Stuttgart  berufen.  In  den  Jahm 
1864/66  nnternaha  er  eine  Reiie  naeh  Ägypten  nnd  PalSatini,  1875  nach  dem 
Libanon.  Aufser  an  den  geologischen  Kongressen  nahm  F.  auch  lebhaften  AnteU 
an  den  anthropologiaohen  Kongressen  (seit  1872),  wie  er  denn  auch  durch  ««• 
Jehre  VottttttdemitgUed  der  Deutschen  Gesellschaft  für  Anthropologie  war.  Vfli 
seinen  Schriften  sind  hier  hervorzuheben:  „Die  nutzbaren  Mineralien  ^^F*^®"*" 
borga"  (Stuttgart  1860);  „Ans  dem  Orient*«  (1867);  „Dae  Tote  Meer"  (186^5 


d  by  Googl 


Engel  —  EumaDn.  ^ 

.Drei  Monate  im  Libanon"  (1876).  Auch  tu  der  Heretellmifr  der  ^logjjch^ 
Ktftai  m  WttttiwnbWf  kat  P.  lange  Jahre  hindurch  fleifsig  niit|«arbeitet. 
[DBia  1889,  XI,  48  ff.,  mit  Porträt;  Leopoldina  1898,  13—18.] 

Gauthier,  Adolphe,  Prc^sident  de  la  Socicte  de  geographie  de 
Geo^ve  1886/87,  starb  19.  Mai  1896  im  Alter  von  61  Jahren. 

Giles  William  Em  est  Powell,  einer  der  bedeuteridsten 
AustralienreiBenden ,  starb  Ende  Oktober  1897  im  Alter  von  50 
Jahren  in  Coolgardie  in  Westaustralien.  ^ 

Geboren  1847  in  Bristol  in  England ,  kam  er  früh  mit  .einen  BItwm  naeh 
Südaustralien.    Seine  wiehttgeten  W»*«»?».  •l^r.^P*-'^^*!  .„T*^^^ 


D.  seine  wionwgwwii  »««■•»•»b''"  " — .  ,  „«..«i« 
jMwn  w  Überlandtelegraphen  in  der  Kolome  Südaustralien  aus  m  das  zentrale 
Gebiet  dca  westlichen  Australien.,  Auf  seiner  vierten  und  «;i'>l|"';^.f 
(Mai  bU  November  1876)  erreichte  er  Ton  Port  Augusta  am  »P«^« 
qaer  dareh  AnetraMen  die  Hanptotadt  Perth  in  Westaustralien.  Die  J^^st  n  der 
Seilten  dieser  Reisen  trug  der  eb-  nfalb  1897  verstorbene  Sir  /l^«-««  ^i«/  !J 
Adelaide.  Giles  schnob:  „Diary  of  Explorations  m  ^«"^21  lÄ;«!  aJ ^^^^^^^^^ 
November  1872-  (Adelaide  1873);   «Geo&^'P««*^  in  Central  A«^^^^^^^^^ 

irem  187«  to  1874'*  (Melbourne  1875);  „The  Journal  of  Forgc,tten  l;^P«f'^^2 
(Adelaide  1880);  „Australia  twice  traversed.  the  Romance  o  \^P/°"f 

a  Narrative  compiled  from  the  Journals  of  ^'^if.^Plf""«  ^,%Pl*tfi76  ^f?  vdS 
through  Central  South  ÄuetraUa  and  Weetern  Au.tr.Jia  from  1872  to  1876  (2  vol., 
1889^   [Vgl.  DEIÖ  1886,  VU,  187 ff.,  mit  Portrat;  GJ  1898,  XI,  78-80.] 

Grün,  Dionys  Bitter  von, . der  frühere  Professor  d^r  Geographie 
an  der  deutsoben  TJniirerBitöt  in  Prag,  ist  Anfang  1896  im  Alter 
von  77  Jahren  geatorben.  Sein  Antritts-Vortrag  bei  der  luaugu- 
rierung  der  neukreierten  Lehrkanzel  für  Geographie  an  der  Ä.. 
UniTereität  zu  Prag  am  1.  Mai  1875  erschien  unter  dem  ^tel: 
„Die  Geographie  als  selbständige  W^issenschaft '  (Prag  Ib/ö,  iö  öj. 

G  und  lach,  Dr.  Johannes,  ein  deutscher  Naturforacher,  Starb 
15  März  1896  in  Havana  im  Alter  von  86  Jahren.    Geboren  lölü 
in  Marburg,  ging  er  1839  naob  Havana  nnd  machte  die  wissen- 
schaftliche Erforschung  der  Tier-  nnd  ^^^^^^^^^^^ 
Angabe;  er  hat  eine  reiche  Sammlung  hinterlaeaen.    lDB«i  Iböt), 

XVIII,  425.]  ^ 

Haie,  Horatio,  Advokat  in  Ontario  (Kanada),  ein  hochverdienter 
Veteran  der  etbnograpbiscb-lingnistiscben  Forsohung,  starb  29.  Dez, 
1896 

Geboren  wurde  er  3.  Mai  1817  zu  Nö^P«'^ (N«w-Hamp»hir^^ 
Mann  begleitete  er  1838  bis  1842  die  amerikanieehe  Bxped  öon  «"'e^  ^hj 
Wilke.  aSr  Brfomhang  dee  Stillen  und  Antarktischen  Ozeans  ^"/^^^^^.fj;^  j;,, 
küste  von  Amerika.    Die  linguistischen  und  ethnographischen  Ergeb^^^^^^^ 
Reise,  die  er  im  VIL  Bande  des  grofsen  Reisewerks  - ^" 
ezpedition  1838  to  1842,  Etbnography  and  Phflology«  (P»^!»f,«;P\>^„J^YJi^ 
öffentliehte,  waren  auf  dem  Gebiete  der  au.trahsch-polynesiscben  Linguistik^ 
Ethnographie  eine  epochemachende  Leistung.    Spater  besehafUg^  sich  H.  nam^nt 
üch  n.it  dem  Studium  der  nördlichen  Indianerstämme  und  ''^^^f''^  ^^^^ 
.ahlreiche  Abhandlungen.  Aber  die  P»f.  Garland       Gfjgf'  ^»^^"^ 
hat  [Globua  1897,  LXXI,  116;  ßweaea  1897,  V,  216/17  ] 

Hamann,  Dr.  Karl,  Geh.  Regierungsrat  und  Direktor  an  den 
Kgl  Museen  in  Berlin,  starb  12.  April  1896  zu  Smyrna. 

Geboren  4.  Jan.  1839  in  Steele  bei  E.sen 
Baurisademie  in  Berlin,  mufste  aber  1861  seiner  f^J'^''^!^^^ 
ein  attdliehes  Klima  aufraehea.    Er  ging  aunäahrt  nach  Samoa,  apiter  na 


472       W.  Wolkeubauer,  Geograpiiische  Nekrologie  für  1096  and  1897. 


Smyraa  und  Koosttntinopel.  Im  Anftraere  der  tttrkisehen  Regierung  bereiste  er 
18G4  Palästina,  um  dtis  Land  zu  nivellieren  und  eine  Karte  desaelben  zu  ent- 
werfen; ebenso  erforschte  er  ppiiter  den  östlichen  Balkan  und  nahm  eine  Karte 
desselben  auf,  1886  auch  Vorderasien.  Hauptsächlich  wurde  H.  bekannt  durch 
ftino  Ausgrabungen  in  Pergamon  (1878—86).  Mit  0.  Fuehstein  gab  er  henus: 
„Helsen  in  Kleinasien  und  Xordsyrien"  (mit  Atlas,  Berlin  1890).  H.  war  «eit 
1880  Ehrenmitglied  der  Berliner  Qes.  für  Erdkunde.  [Vgl.  liettelheim»  Biogr. 
Jabrb.  uod  Deataeher  Nekrolog  fttr  1896,  S.  369—77,  Ton  Conze.] 

Joest,  Dr.  Wilhelm,  Titular-Professor,  Ethnolog  und  Reisender, 
Btarb  25.  Kor.  1897  auf  den  Santa  Cruz -InselD  (Auttralien}. 

Geboren  15.  März  1852  als  Sohn  des  Geh.  KommenieDrats  Edaaid  Joert  fai 

Köln,  studierte  er  in  Bonn,  Heidelberg  und  Berlin  Philologie  und  unternahm 
dann  nach  allen  Erdteilen  grolae  Belsen,  auf  denen  er  sich  zu  einem  tüchtigen 
Ethnographen  ansbildete.  Bin  Teil  der  Sammlungen  J.a  ist  den  Hassen  in  Berlin, 
Dresden,  Karlsruhe,  Kopenhagen  und  Leiden  überwieaen.  J.s  erste  grofse  Reise 
(1874)  führte  ihn  nach  Ägypten  und  den  andern  afrikanischen  Mittelmeerländern, 
dann  1876  nach  Nord-  und  Südamerika.  Die  zweite  Beise  J.s  war  nach  Asien 
gerichtet;  er  besuchte  Indien,  Afghanistan,  Birma,  Siam,  die  asiatisehe  Inselfliir, 
China,  Japan  und  kehrte  durch  die  Mandschurei,  Mongolei,  Sibirien  und  Eufcland 
zurück.  Spätere  Beisen  führten  ihn  nach  Südafrika,  dann  wieder  nach  Amerika 
und  Anatralien  und  den  Sfidseeinseln,  wo  er  besonders  die  Geschichte  und  Ent- 
▼iekelung  der  Titowierungen  erforschte.  J,  hat  über  seine  Reisen  xahlreiche 
anziehende  und  leichtflüs.sige  Schilderungen,  daneben  aber  auch  eine  Reihe 
wissenschaftlicher  Abhandlungen  veröffentlicht;  erwähnt  seien:  „Ein  Besuch 
beim  K8nig  yon  Birma"  (1881),  „Aua  Japan  naeh  Oeutachland  durch  Sibtrien" 
(1883),  „Um  Afrika**  (188.'))  und  yor  allem  aeia  Prachtwerk:  „Tätowieren, 
Narbenzeichnen  und  KÖrpernialen,  ein  Beitrag  zur  vergleichenden  Ethnologie" 
(Berlin  1887).  [DKfG  1887,  iX,  mit  Porträt;  Globus  1898,  LXXUl,  46-48, 
mit  Portrity  ron  B.  Andrea.] 

Johnston,  Thomas  Brtimby,  Queens  Geographer  fot  Sootfamd, 
starb  9.  Sept.  1897  in  Edinburg  im  Alter  von  84  Jahren.  Uoter 

seinen  zahlreichen  geographischen  Arbeiten  nimmt  die  „Historical 
Geography  of  the  Claus  of  Scotland"  (in  Gemeinschaft  mit  J.  A. 
Robertson,  1872,  4^)  die  erste  Stelle  ein.  Auch  verschiedene  wert- 
volle Karten  über  Asien  und  Australien  sind  von  ihm  bearbeitet. 
[Unm  1898,  XX,  88;  Scott. GMag.  1898,  94.] 

Kapp,  Dr.  Ernst,  durch  seine  „Philosophische  Erdkunde"  als 
ein  Hauptvertreter  der  Karl  Ritterschen  Schule  bekannt,  starb 
30.  Jan.  1896  zu  Düsseldorf,  88  Jahre  alt. 

Geboren  16.  Okt.  1808  bu  Ludvigstadt  in  Oberfranken,  studierte  er  in  Bona 
und  war  von  1830  bis  1848  als  Oberiehrer  am  Gymnasium  zu  Ißnden  in  Westf. 
tbätig.  Im  Jahre  1840  wanderte  er  infolge  der  politischen  Be\repung:  mit  seiner 
Familie  naeh  Texas  aus,  wo  er  als  Farmer  ansässig  wurde.  1866  kehrte  er  nach 
Deutschland  zurück  und  lebte  seitdem  in  Dflaseldorf  in  etiller  Znraekgesogenbeit 
philosophischen  Studien.  K.s  Hauptwerk  ist  seine  1845  erscbienene  „Philo- 
sophische oder  vergleichende  allgemeine  Erdkunde,  als  wissenschaftliche  Daritel- 
Ini^  der  BSrdTerhIltnisse  und  des  Menschenlebens  nach  ihrem  inneren  Zusamnea- 
hange*'  (Braunschweig  1845,  2  Bände.  Zweite,  stark  wänderte  Aufl.  u.  d.  T.: 
^Vergleichende  allgemeine  Erdkunde",  1868,  XVI  u.  704  S.),  in  der  er  a!s  der 
Erste  und  der  Letzte  den  Aufbau  der  historischen  Erdkunde  im  üeiii» 
Bittirs  und  Hegels  unternommen  hat  Auber  einigen  geographischen  PwgW"«" 
arbeiten  (darunter  1836  eine  unter  dem  Titel:  „De  incrementis  quae  ratio  docendae 
in  achohs  historiae  et  goographiae  cepit")  schrieb  K.  auch  einen  „Leitfadej 
beim  enten  Sehulunterricht  in  der  Geographie  und  tieschichte",  der  1870  Wk 
aJ'  -^-^^'^S®  erlebte.  K.s  letatea  Werk  war:  „Grondlinien  einer  Philosophie 
der  Technik,  cur  Butstehungageaehiefate  der  Kultur  aus  neuen  Gesiehtspanktea' 


JoMt  —  Lehnert. 

(BrauMOÜweig  187  7).    [Vgl  „Ernst  Kapp«  T«  W.  WolkttüiMwr  in  DB»  1898,' 
XX,  40--4B,  mit  Poftrlt] 

KrauB,  Frau«,  K.  K.  Regiwrungsrat,  der  verdienstvolle  Höhlen- 
fonober  des  MteneiduBohen  Alpen  und  KamtgebietB,  starb  12.  Jao. 
1897  «tt  Wien,  wo  er  28.  Jan.  1834  geboren  war. 

Die  Vorliebe  des  Verstorbenen  für  die  Alpenwelt  bewog  ihn,  nch  fi^  ^"to- 
didakt  mit  naturgeschichtlichen  Studien,  besonders  mit  Mineralogie  und  Geologie, 
.Q  beschäftigen;  dies  führte  ihn  danii  seit  1876  m  H»hl«ifonchniig    auf  wel- 
ehe.  eeMete  w  fto  Österreich  Hervorragendes  l^i^^ete    Seine  ,,Hohlenku^^^^^^ 
nri«  1894  308  8    155  Textillustrationen,  3  Karten  und  3  Plane)  enthalt  eine 
^"atUct;  Darntellung  de»  Qesamtumfanges  der  Höhlenkunde    Aneh  .m  der 
Neuaufstellung  der  grofsMl  IßnemUensammliing  der  Gwlogischen  Reichsanstalt  in 
wTen  beteiligfe  er  sich,  wie  er  sich  auch  um  die  Anthropologische  Abteilung  d  s 
NaJnrMstorifc hen  Hofmueeums   verdient   machte     Für  den  »lobus  und  viele 
«Bdere  Zeitschriften  hat  K.  zahlreiche,  meist  klehiofe  Berieht«  «ber  und 
Höhlenforechung  geliefert   Die  BintHr.tbeorie  der  ^«•J»"*^^?^";;^^^;^^^^^^^^ 
ihm  einen  eifr^  Verfeehter,    Von  seinen  Arbeiten  sind  noch  ^«'vorauh^ 
„Die  Entwässerungsarbeiten  in  den  Kesselthälern  von  i^^rain   ;  "^le  W««em^ 
Bergung  von  Pola'  (1890);  „Sumpf-  imd  Seebi^Jimig«  in  0"««^^?"*^^ 
teiiderw  Berttekaiehtigiing  der  KMetewcheinwigen«  (1892).   l&Z  1893,  m,  iii. 
Glebni  1897,  LXXI.] 

Kubary,  Johann  Stanislaus,  verdienstvoller  Südseereisender 
und  ethnographischer  Sammler,  starb  im  Oktober  (9.?)  1896  auf  der 

Insel  Ponape  (Karolinen).  ««ini 

Geboren^^ui  Warschau  1846.  wurde  er  1863/64  «^^«^»^^^^ 
•eben  Umtriebe  verwiekelt,  mubU  deebalb  sein  ^^^^Z 
nnd  in  abenteuerlicher  Flucht  sein  Vaterland  verlassen    Vom  Hamburger  Ha^ 
hause  Qodeffroy  wurde  K.  1868  nach  der  Süd«ee  geschickt   um  m  dae  M^^^ 
Qodeffroy  zu  sammeln,  und  hier  hat  er  denn  80  Jehte  «eines  unroh^.«  und  ven 
riel  Uoglttek  heimgeenibtan  Lebens  unter  den  Völkern  der  Sudsoe  ^"^'"^c" 
durch  seSfreichen  Sammlungen  und  durch  seine  von  ^IL^^^^J^^^^^ 
tungsgabe  zeugenden  Berichte  über  die  Ethnographie  und  «8^,^^*'  f*'  D,. 

insuUner  der  Erforschung  der  8fid.ee- Inseln  wertvolle  DtenBte  ßele-M_  D« 
Journal  dos  Museums  Godeffroy  und  die  Originalnutteüungeü        ^^"^  ^^^^^^^ 
phischen  Abt.nlung  der  Kpl.  Museen  zu  Berlin  enthalten  den  ^^^'^^'^^^ 
früheren  Arbeiten.    Alle  dann  noch  restierenden  M»B«lmPte  erwl^m^^^^ 
tcege  der  Direktion  des  Museums  ftr  Völkerkunde  in  B^^^^V""^",.;;';^' j"^ 
v^Dr  l  D  E.  Scbmeltz  in  dem  grof.en  und  -i<^t^\g«\.Wj^^f  vJ^'^.^gr^^ui  n 
„Ethnographische  Beiträge  zur  ^«-^^^  ^^«L' ßt'Tubrry  Ein 
306  S.,  55  Tafeln.    Leiden  1895).    [Vgl.  Job.  ßt.  J^'alhL.lte  Sa  J  Arcb  Ethn. 
iuern^  dem  entseblafenen  Freunde  von  Dr.  J.  D.  B.  Schmelte  m  J.  Arch.  mdu. 

1897,  X,  mit  Portrit]  .   ,      ^  .      ,  ^ 

Largeau.  Jean-Victor,  ein  verdienter  französischer  Erforscher 
der  Wüste  Sahara,  starb  19.  März  1897  zu  Niort. 

Geboren  wurde  er  21.  Juni  1842  .u  Magn6  bei  »i'^rt.  In 
1876  und  1877  machte  er  drei  grofsere  Reisen  m  Südalgenen  und  be  c 
diese  in  drd  wertvollen  Bttchern  .  „Le  Sahara  AlBer.eB    ^^^"^  J^J^^^^'i  r^en?^ 
deRisha;  Quargla.  Vovage  ä  Rhadames-  (Paris  1879);  l^^J^^'^r^^P^^^^ 
d6«»rt  d;  l'Erg  "  (Paris  1881).    Auch  in  den  «P»*«»  J^^i^^^'i^i,^  tU^^^ 
1896)  wer  L.  noch  im  fean«6ei«jhen  Kolonialdienet  in  Weetafrikt  vieiucn 

[A  Tiarera  1»  Monde  1897,  888.)  .  ^  i 

Lehnert,  Josef  Ritter  yon,  öBterreichischer  Contreadtmral  u^^^^ 
Vizepräsident  der  K.  IL  Geographischen  Gesellscbait  in  Wien,  starb 

lr'wurde''''uni  1841  .u  Maüand  «^bor-  und  ^ 
die  Kriegsmarine  ein.    Von  Mii  1874  bU  Jnnl  1878  nahm  L.  tn  der  wei 

Öeogr.  Jahrbuch  XÜ, 


474       W.  Wolkeshauer,  Geographische  Nekrologie  für  1896  und  1897. 

mnsegelung  d«r  Korrett«  „Erthersog  Friedrieh**  teil  und  TerBflSsotliehte  hierlher 

das  umfaDgreiche  Werk  „Um  dio  Erde"  (Wien  1878).  An  dem  von  Alex.  Dorn 
herausgegebenen  Werke  ,,Die  Seehäftni  des  Weltverkehrs "  (2  Bde  ,  1891  u.  1892) 
war  L.  ein  Hauptmitarbeiter.  Auläerdeni  schrieb  er  iür  die  Deutsche  Kundscliu 
Ar  eeognphie  und  Statfatik  (Wien,  V.,  VlU.  n.  IX.  Jahrg.)  mehm«  Beitri^ 
[DBI&  1896,  XVllI,  4S2,  mit  PortrSt] 

Leuzinger,  Rudolf,  hervorragender  Lithograph  und  Earto* 
graph,  starb  11.  Jan.  1896  zu  Mollis  (Kanton  (llarus). 

Geboren  17.  Dez.  1826  zu  Netstal  (Glarus),  wurde  er  in  soinera  17.  Lebens- 
jahre ein  Zögling  der  im  Jahre  1842  von  Dr.  Joh.  Melcb.  Ziegler  gegrttDdeten 
und  um  die  Bntwiekelung  der  Kartographie  ao  hoch  rerdient  geverdeoea  litho- 
graphischen  und  topographischen  Anstalt  Yon  Wurster  &  Comp,  in  Wintertbar. 
Nach  einem  kürzeren  Aufenthalt  in  Paris  in  dem  Erhardschen  KartPninstitut 
kehrte  L.  später  nach  Wintorthur  in  die  Anstalt  von  Wurster  zurück,  im  Jahre 
1861  wurde  or  in  das  EidgenSasiaeha  topographiaehe  Bureau  au  Bern  berufen,  um 
an  der  Ausführung  des  bekannten  Schweizer  Siegfried- Atlas  mitzuwirken,  der 
mit  durch  seine  Leistung  zu  einem  Musterwerk  der  neueren  £artoip-aphic  geworden 
iat  Basondera  in  der  naturgetreuen  und  zugleich  kihietteriaeb  aufgcfafstan  Wieder- 
gabe des  Hochgebirges  auf  Stein  war  L.  ein  klaaaiseher  Meister.  Unter  Minen 
zahlreichen  eii^enen  Karten  rerdienen  Tor  allem  seine  verschiedenen  Karten  der 
Schweiz  in  Farbentönen,  sowie  seine  orohydrographische  Karte  der  Schweiis  im 
Ifafaatab  1  :  600000  und  diejenige  tou  gleichem  Malsatab  nit  Nimukarvea  rea 
100  m  Distanz  genannt  zu  werden.  L,  repräsentiert  die  Entwickelung  der  mo- 
dernen Kartographie  seit  der  Mitte  unsres  Jahrhunderts;  „seine  ersten  Arbeiten 
fallen  in  die  Zeit,  wo  die  topographischen  Karten  anfingen,  wirklich  genaee  Dir- 
Stellungen  der  Erdoberfliche  au  werden;  seine  letzten  krönen  ein  Werk,  das  toa 
den  berufensten  Kennern  des  Auslandes  als  das  vollkommenste  Kartenwerk  der 
Welt  bezeichnet  wird".  [Vgl.  DRfÜ  1896,  XVlll,  279—82,  mit  PorUät;  Jahrb. 
•Schweiaer.  Alpenkluba  1896,  296 — 808,  mit  FortrSt  tou  Held.] 

Liebenow,  Wilhelm,  Geh.  Regierungsrat  und  Professor,  ba» 
kannter  Kartograph,  starb  21.  Juli  1897  su  Schöneberg  bei  Berfin 
im  Alter  von  74  Jahren. 

Geboren  13.  Okt.  1822  zu  Scbönfliefs  (Prov.  Brandenburg),  knm  er  1841  nach 
Berlin,  uro  bei  Kitter,  Dovo  und  Mitscherlich  Vorlesungen  zu  hören  und  später, 
nach  kurzer  aktiver  Dienstzeit,  als  Ingenieur -Geograph  bei  der  prenfiaselMa 
Landesaufnahme  tbStig  au  sein.  Im  Jahr»  1864  trat  er  in  das  Ministeriuni  fär 
Handel,  Gewerbe  und  öffentliche  Arbeiten,  in  dem  er  Biiäter  viele  Jahre  Vorstand 
des  Kartographischen  üureaus  für  die  Eisenbahnabteilung  und  der  Plankammer 
für  die  Bauabteilung  war.  Unter  seinen  aabireiehen  Karten  beben  wir  berror: 
Bpezialkartc  von  HohenzoUem  (1854,  1:  100000);  Karte  von  Schlesien:  Karte 
der  Grafschaft  Glatz;  Spozialkarte  vom  Riesenpebirpe;  Karte  vom  preuffliachen 
Staate  (12  Blatt);  Verkehrskarte  von  Österreich  und  Ungarn  (6  Bl.,  1;  1250000); 
Karte  von  Rheinland  und  Westfalen  (85  Blatt,  1  :  80000);  am  bekanntesten  ist 
seine  Spczialkarte  von  Mitteleuropa  (in  104  Bl.,  1:300000,  Dannorer  1869-85). 
Bei  seinem  Übertritt  in  den  Ruhestand  im  Jahre  1894  wurde  L.,  nachdem  er 
firflber  aohon  den  Professortitel  erhalten  hatte ,  zum  Geh.  Regierungsrat  «nanot 
[Glohua  1897,  LXXIL] 

Liebscher,  Dr.  Qeorg,  Profeesor  fttr  Landwirteohait  an  der 
UDiversität  Gbttingen,  starb  7.  Mai  1896,  erst  43  Jahre  alt. 

Als  Hauptertrag  eines  längeren  Studienaufenthalts  in  Japan  schrieb  er  das 
wertvolle  Buch:  „Japans  landwirtsrhaftliche  und  allgemeine  wirtschaftliche  ver- 
hfiltniaae*'  (Jena  1882),  wodurch  er  eine  Reihe  verbreiteter  Irrtttmer  ^""^J" 
Auch  Uber  einzelne  japanische  Pflanaankulturen  TerSffentlidita  er  mehrere  Abbaaa« 
lungen.    [Leopoldina  1896,  103.] 

liüders,  C.  W.,  Vorsteber  des  Museums  für  Völkerkunde  in 
Hamburg,  starb  7.  Nov.  1896  daselbst.    Geboren  23.  Mai 


,^  .d  by  Google 


Leuungw  —  Monat. 


475 


war  L  zuerst  Kaufmann,  als  solcher  lange  in  CMe,  machte  dann 
grofse  Reisen  und  sammelte  ethnographische  Gegenstände,  [tatern. 
Archiv  f.  Anthrop.  1896,  IX,  272.] 

Majew,  Nikolai  Alexandrowitach,  russischer  Generalmajor,  be- 
kannt als  hervorragender  Kenner  der  geographischen  und  poU^chen 
Verhältnisse  des  Turkestangebieta,  starb  14.  Jan.  1896  in  St  Peters- 
burg. In  der  „Nowcsti«  veröffentUchte  er  eine  Reihe  von  inter- 
«BBMiten  Abhandlangen  über  Zentralasien  und  Turkestan  und  im 
Journal  des  Ministeriums  ftr  Volksaufklärung  eine  „Orographie  des 
eoropSiscben  EoAlands".   [Leopoldina  1896,  57.] 

Moericke,  Dr.  WüheUn,  Priratdosent  der  Mineralogie  an  der 
üniTersität  Freiburg  i,  Br.,  durch  seine  wissenschaftlichen  Reisen 
in  CaiUe  (1889/90)  bekannt,  einer  der  besten  Kenner  der  chileni- 
"hen  Anden /stirb  su  Freiburg  8.  Nov.  1897.  [DRfö  1898, 
XX,  186;  Leopoldina  1897,  163.] 

Moisisovios,  Dr.  F.  G.  H.  A.,  Professor  der  Zoologie  an  der 
Technischen  Hochschule  und  Privatdozent  an  der  Universität  in 
Graz,  starb  27.  August  1897  daselbst.  49  Jahre  alt. 

Seine  gröfseren  Arbeiten  befassen  sich  mit  der  ^i^'J^^f^^ ^^^Tl 
ünsarns-  so  schrieb  er  die  „Zoologische  Überrioht  der  Ö«terr»l«hiBch-Ui»gaTOeh0a 
S"Ä;?^Är:^cht.b;;de  d^r  >.Österreichisch-ün,ans^^^^^^^^^^ 
Wort  und  Bild-  (Wien  1887)  und  „Das  Tierleben  der  österreichisch-ungarischen 
Tiefebene"  (ebenda  189G).    [DlUü  1898.  XX,  89.] 

Moloney,  Dr.  Jos.  Aug.,  englischer  Afrikareisender,  starb 
5.  Okt.  1896,  erst  38  Jahre  alt,  zu  8urbiton.  wwt.f 

Nach  kurzer  ärztlicher  Thätigke.t  und  nach  emer  Bdse 
•r  die  Stairsche  Expedition  nach  Katonga  ^»^I«*«^«« ^^T^J^^^^^^ 
schrieb  darttber:  „With  Captain  Stairs  to  Katanga"  (1893)  ^J^"  "Jf^ 

führte  er  einen  Zug  nach  der  Gegend  ^""i«Vr.l, 

Gebiete  unter  die  britische  iiagge  stellte,  ohne  data  «in  Sehnla  abgrtanert  wnio«. 
[GJ  1898,  VIII,  524.3  ^  ^  , 

Mor^s,  Marquis  de,  wurde  auf  der  Route  ^on  Gabes  na^h 
Gbat  in  de^  N&he  von  Ghadames  am  ^0. /uni  1896  von  den  ihn 
begleitenden  Toareg  niedergemetzelt.   [PM  1890,  i/i  j 

Morgan,  Dayid,  welcher  un  Jahre  1836  mit  Colonel  L^gj^t 
Adelaide .  die  Hauptetadt  von  Südaustrahen ,  vermafs  ""d  «°legte 
und  im  Jahre  1844  mit  Capt.  Sturt  die  Barner  Ranges  und  d^ 
Cooper's  Creek  entdeckte,  starb  16.  Juü  1896  m  Adelaide.  [DRf(x 
1897,  AlX,  90.]  ^  looT/QQ 

M«r.ier.  Adolphe  de,  President  de  ''^Soci^'«'?*«?"?? 
«ml  IM^t  d«  „Globe".  ^O-  April  1896,  51  Jahre  alt 

Hoaat,  Frederiok  J.,  Surgeon-Major,  früher  ,  Inspector-General 

ot  PriZ"' in  Bengalen  starb  12.  J-J«»^^'^;::'"^«.^ 
England  (geb.  1816)  Derselbe  besuchte  18o/  d.e  Andamanw  ««d 
gab  daruW  einen  Bericht  im  Joornal  der  Londoner  R  Geogr.  8oc 

ms™  ä^l^U  er  .,Ad,.uture»  ..d  »•^«^'-»f  XJ^sZ'oi 
lulm  (Map  rad  mortraU«.).  Wk«  w»  tOM  «kIii«».  „b<«i»ii  «<>«• 

«1» 


476      W.  Wolkflnhaaer,  Geographische  Nekxologie  fllr  1896  und  1897. 


a  Trip  to  Bäanion,  the  Mauritius,  and  Ceylon'*  (Calcutta  1852).  [Qi  1897, 
EC,  S81.] 

Mueller,  Dr.  Ferdinand  Jak.  Heinr.  Froiherr  von,  ehemala 
Diiektor  dm  Botenisdieii  GasteDi  in  Uelboiiniei  starb  8.  Okt  1896 
im  79.  Lebefugahre.  Seit  beinahe  50  Jahren  war  Iis  Name  mit 
der  ErfoTBohiuigegesohichte  des  atistraliichen  KentinentB,  beaondvn 
Beiner  Pflanzenwät,  auf  das  engste  verknüpftw 

Er  wurde  30  Juni  1825  zu  Ro&tock  fjeboren,  lernte  als  Apotheker,  studiert« 
1846/47  in  Kiel  und  wanderte  aus  üesundhoitsrücksichten  1847  nach  Aastrtliee 
ans.  Sein  deutsches  Vaterland  hat  er  nie  wiedergesehen.  IL  wude  1859  BS' 
gierungsbotaniker  der  Kolonie  Victoria  und  1857  Direktor  des  BotaniaeheB  Outns 
in  Melbourne ;  letzteres  Amt  wurde  ihm  jedoch  später  wieder  genommen.  M.  war 
anbestritten  der  bedeutendste  Kenner  der  australischen  Pflanzen,  insbesondere  als 
deren  Systematikar  steht  er  nnerreicht  da.  Auch  auf  dem  Gebiete  der  En^ 
deckungsreisen  hat  sich  M.  während  seines  anfönglicben  Aufenthalts  in  AuBtralien 
hervorpethan.  So  beteilij;te  er  sich  1855/56  an  der  von  A.  C.  Gregory  geleiteten 
Expedition  zur  AufschliefsuQg  des  tropischen  Australien.  Mehrere  Berge  der 
aastralisehoi  Alpen  heatieg  er  als  Brster.  Aneh  ein  dfriger  FSrderer  aller  auf 
die  Erforschung  sUdpolarer  Regionen  gerichteten  Bestrebungen  war  er  bis  in  seine 
letzten  Lebenstage.  An  der  Akklimatisation  europäischer  Tiere  in  Aastralien 
nahiD  er  lebhaften  Anteil,  wie  er  denn  auch  den  Anstob  aur  ersten  Kandezpe- 
dition  (1860)  durch  das  Land  gab.  Daneben  entfaltete  M.  mit  seinen  zahlreichen 
gelehrten  Freunden  in  Europa  einen  ausgedehnten  Briefwechsel.  Auszeichnungen 
wurden  M.  in  reichem  Maiae  zu  teil,  sowohl  von  selten  der  europäischen  Fftrateii 
wie  TOB  den  gelehrten  Qesellsehafton ;  1871  wurde  er  Tom  SSnig  Ton  Württem- 
berg in  den  Freiherrenstand  erhoben.  [DRfQ  1880,  II,  189,  mit  Porträt; 
Leopoldina  1897,  16  ff.,  von  Dr.  M.  Hollrang  and  Prof.  Drude;  Qi  1898| 
Vm,  522.] 

Negri,  Baron  Cristoforo,  der  Nestor  der  italienischen  Geo- 
graphen, Senator  des  Königreichs  Italien  und  ehemaliger  Staali- 
minister,  starb  18.  Febr.  1896  zu  Florenz  im  Alter  von  87  JahwB. 

Br  bereiate  giax  £aropa,  war  dreimal  in  Afrika  nnd  gab  dem  KonsalarvsMa 
daa  erste  Gesetzbueb.  Bin  besonderes  Interesse  hatte  der  Verstorbene  für  die 
eich  rasch  hebende  geojjraphische  Wissenschaft,  und  1867  gründete  er  die  SocieU 
Qeografica  italiana  in  liom,  deren  Präsident  er  fünf  Jahre  war.  Die  Pehr«, 
aowie  die  Afrlkaforaehnng  anehte  er  nachhaltig  an  fSrdem.  Über  Zweck  und 
Aufgabe  der  Geographie  schrieb  er  «-ino  bemerktriF.wcrtc  Abhandlung:  ,,Geografaca 
acientiüca".  Der  Berliner  QesellscLaft  ffir  Erdkunde,  sowie  fast  allen  gröfserea 
Geographischen  Geaelliehaften  Europas  gehörte  er  als  Ehrenmit^ed  an.  [GJ  189si 
VU,  487;  DBfG  1879,  I,  201— 4,  mit  Fortrit.] 

No^,  Heinrich,  bekannter  ReiseBchriftsteller,  starb  26.  August 
1896  in  Bosen  (Tirol);  geboren  war  er  16.  Juli  1835  zu  MfinoheB. 
Auf  langjährigen  Wanderungen  in  den  sämtlichen  Alpengegenden 
Bayerns,  Österreichs  und  ItaUens,  in  Dalmatien,  EIsaTs-LotbringeQ 
sammelte  er  als  ein  begeisterter  Naturfreund  den  Stoff  für  seine 
zahlreichen  Schriften ,  welche  zum  gröfsten  Teil  als  echte  Wander- 
bücher  zu  beseichnen  sind;  in  der  Naturschilderung  war  N.  eio 
Meister.  ^ 

Die  bekanntesten  und  wichtigsten  seiner  Sehfiften  sind:  „In  den  Vorslpwi 
(1864);  „Bayrisches  Seebneh"  (1865);  „öaterrmcbiiehes  Seebuch*'  (isbo;. 
„Dalraatien  und  seine  Inselwelt"  (1870);  „ Elaala-Lotbringen "  (187'2);  „l>s»*- 
aehes  Alpenbuch"  (4  Bände.  1875—88);  „Reisehandbuch  für  die  "o"'''?;" 
Alpen«  (1877,  „Meyers  Eeisebttcher ") ;  „Tagebuch  SU  Abbaala«  (188*^ 
««G9n  und  aeiiie  Umgebung«  (1891).  [DBIG  1897,  ZIX,  189,  mit  Foftca(.j 


MneUer  —  Prestwieh. 

0  X  e  n  h  a  m ,  Edward  Lavington,  der  als  eBglwoher  Konsul  lii^e 
Zeit  in  China  wirkte,  sterb  26.  Sept.  1896  (geb.  30.  SeP»-  1843) 

üenelbe  war  ein  guter  Kenner  CMnae  und  hat  mehrere  .vertvolle  Arbeiten 

r^7oc*ergB  der  Londoner  Geogr.  Ges^  geliefert;  auch  einen  „HiBtoncal 
AtlM  ef  the  Chinese  Empire"  verfafsto  er.    [bJ  1B97,  IX,  JJ.J 

Palmieri,  Luigi,  berühmter  Vesuvforscher,  Professor  der  Physik 
in  Neapel  und  Direktor  des  Meteorologischen  ^bservatonums  auf 
dem  Vesuv,  Senator  des  Königreichs  Italien,  starb  9.  bept.  189t> 
Neapel  im  90.  Lebensjahre.  Er  hat  sich  durch  seine  Studi^  sw 
PhyBik,  Geologie  und  Meteorologie,  vor  allem  aber  duroli  die  JSr- 
forschung  des  Vesuvs  verdient  gemacht. 

p  wurde  22  AurU  1807  zu  Paiceho  (Benerent)  geboren,  w  aeit  1828 

2;  A^^Ilino  und  wurde   1847  Professor  an  der  ^'"jj^        ^  ^Äu^^^ 

an  der  Universität  daseibat    Eine  "sehe  Hauptque^^^^ 

schuf  er  in  den  1869  begonnenen  „Annntt         ^  u  at„Hien  über 

Teentieno«.   Neben  seiner  Vulkanforachung  betri.  b  P.  '^"^^  °^'*?^^^Xk^^^^^ 

\      T^-  -   u        1  vwAtrivifät  f Palmieri,  Die  atmosphanache  Mektriaiiai, 

ttmosnhansche  und  hrd  -  iiiektri/^iiaT,  ^  i  aimieri ,  u      ^.^.1,^^  hAunndaw  den 

deutach  von  Diacher,  Wien  und  Leipzig  1884)  und 

Ipp^atenBchet«  der  Meteorologen  dnroh  einen  «1«'^*'^^™»^ ^^l'^^^^^^^^^ 

Windmesser,  einen  Regenmesser  und  mnen  ^^^^^--^^^ 
«tmoephiriiehen  EUktriaitat.   tüEfö  1897,  ilX,  88,  mit  Portrat.J 

Pasquier,  I>r.  L^on  du,  Professor  der  Geologie  an  der  Aka- 
demie  «T Neuenbürg  in  der  Schweiz,  gehören  Apnl  1 864  ^^^^^ 
selbst,  starb  1.  April  1897,  erst  33  .lahre  alt  ^es  ^er^^^^ 
Studien  waren  besonders  dem  Bchweizeriechen  Glazialphana^e^^^^^ 
den  Gletschern  gewidmet,  und  seine  bisherigen(nicbt  8^^"'««^ 
Arbeiten  konnten  als  Vorboten  gröfserer 

den.  1891  veröffentlichte  er  eine  Mono^JP^«  über  die  Auw 
glazialen  Ablagerungen  der  Nordschweis  ;  1895  bescbneb  er  zusam- 
men  mit  Heim  die  Gletsoherlawine  an  der  Altais.  [Vgl.  GZ  1897, 
m,  343/44,  von  Albr.  Peock.] 

Petzold,   Dr.  Wilhelm,   i'^ofessor  an  d«r  Ol^n^alB^^^^^ 
Braunschweig,  starb  24.  Juli  1897  plötsüch  wÄhrend  eines  Ferien 
aufenthalts  zu  Pouch  bei  Bitterfeld  (Prov.  Sachsen). 

Sr  war  8.  Febr.  1848  in  Kentechen  bei  ^-J^-^^^^^j;^--  a^l^Gym! 
in  fldle  Naturwissenschaften  und  Geographie,  wirkte  kürzere  Ze^  ^^^^J^ 
na.iea  zu  Neubrandenbur,'  und  WeifBenburg  ^'^J."'^ Äufser 
Oberrealachule  .u  Braunschweig.  ^-  ^^'^^^'^r^^  ^'l,^,TT^l^^^^^  den 
«•b«««i  echulgeographiaehen  Aufi8t.en  «chneb  er  plagen 
Unterricht  in  der  astronomischen  Geographie  (1885,  ^-^»^^f;,^  Geogwphie 
und  Aufgaben  (n.it  L.sungen)  aus  K^ZTTJ^ 
(1892),  und  gab  kurz  vor  eeinem  Tode  fLeio^ig  i897)  heraus. 

„Atlai'  für  Mittel-  nnd  Oberklaeaen  höherer  ^e?  heran,  und  reti- 

Lae  Lehrbuch  der  Oeo-raphio  von  Baenitz-Kopka  gao  er  ^^^^^ 
dierte  auch  die  ßambergschen  Schulwandkaiten.    1»^  ^SW,  i".  . 
1897,  LXXU.  115  ;  Päd^gog.  Arehir  von  B.  Dahn  1897,  648/44.] 

Prestwich,  Sir  Joseph,  namhafter  Geolog,  storb  24.  Juni  1896 
hn  Alter  von  85  Jahren  zu  S^oreham  (Kent^  ^^^^  ^^^^^^  ^^^^ 

Geboren  12.  März  1812  zu  I*«^»»»"!  ^^^ßj^^TSen  Studien  augethan. 
KanjEninnaatande,  war  aber  daneben  sneh  eifrig  geoiogiscnen 


478       \V.  Wolkenhauer,  Geograyhische  Nekrologie  für  1896  nnd  1897. 


Seine  frühesten  ArMten  refohen  whon  in  die  dreifsiger  Jabn  hinein.  Errt  im 

Jahre  1872  zog  sich  P.  aus  dem  Geschäftsleben  ganz  zurück  und  übernahm  noch 
in  seinem  62.  Lebensjahre  (1874)  den  Lehrstuhl  für  Geologie  an  dtr  ünivfirnifüt 
Oxford,  den  er  noch  bis  1888  behielt.  Bereits  1849  hatte  er  von  der  üeologicai 
Society  die  WoUaston-Medaüle  erhalten,  1865  ward«  ihm  von  der  Boyal  Sodstr 
die  Royal  -  Medaille  zuerkannt.  Besonders  eingehend  hat  sich  P.  mit  Unter- 
suchungen über  die  Eiaseit  beschäftigt  und  trat  hier  besonders  in  Bezug  auf 
Alter  nnd  Dauer  in  Oegensata  au  Croll.  Wertvoll  sind  seine  „  Tables  of  Tempera- 
tnres  of  tbe  Sea  at  difTerent  Depths  beneath  the  Snrface,  redaced  and  eolhted 
frora  the  various  Observations  made  between  tbe  years  1749  and  1868,  discussed" 
(1875).  Sein  bedeutendstes  Werk  ist  „Geoiogy"  (2  Bde.,  477  u.  606  S.,  Oxford 
1886  u.  1888),  dem  aneh  eine  geologiache  Karte  der  Erde  nnd  eine  tob  Barops 
beigegeben  ist  (vgl.  die  eingehende  Anzeige  in  Snpans  LB  1890,  Nr.  1390).  Seio 
letztes  Werk  ist:  „Collected  Papers  on  some  Controversed  Qucstions  of  Geoiogy". 
[Qlolraa  1896,  LXX;  Seott.  GMag.  1897,  Xlil,  28;  Nat.  1896,  Nr.  1392.] 

Richards,  Sir  George  H.,  englischer  Admiral  und  ein  um 
die  Erdkunde  verdienter  Seeoffizier,  starb  14.  Nov.  1896  m  fiath 

in  seinem  76.  Lebensjahre. 

Geboren  am  13.  Jan.  1820  zu  Anthony  (Cornwall),  trat  er  183.S  in  die  en?- 
liaahe  Marine  ein  nnd  wurde  1842  Leutnant.  Sowohl  durch  seine  Teilnahme  ao 
dar  Admiral  Belehersscben  Nordpol- Expedition  186S  bis  1854,  als  dnreh  seioe 
späteren  Vermessungaarbeiten  in  China,  Neuseeland,  Australien  und  Britisch- 
Columbia  hat  er  der  Geographie  wertvolle  Dienste  geleistet  und  war  deshalb 
HitgUed  vieler  gelehrten  GeaeUeehaften  Bnglande  nnd  aneh  MitgUed  der  flaaiM- 
achen  Akademie.   [GJ  1897,  IX,  97;  Globna  1897,  LXXI,  19.] 

Biehl|  Dr.  Wilhelm  Heinrich  v.,  berühmter  Kulturhiatoriker, 
Professor  an  der  UniversitSt  und  Direktor  des  Bayrisohen  NatioDal* 
moseuniB  in  Manchen,  starb  16.  Kot.  1897  in  Manchen. 

Geboren  6.  Mai  1828  au  Biebrieh  in  Heaien-Haaaan,  atndierte  er  Theolegie^ 

Philosophie  und  Geschichte  in  Marburg,  Tübinpcn,  Gicfsen  und  Bonn,  war  dann 
von  1845  an  zunächst  als  fiedacteur  verschiedener  Zeitungen  thätig,  bis  er  1853 
▼om  K8nig  Maiimiiian  II.  ten  Bayern  zum  Professor  an  der  ünirersitit  Hlnebea 
berufen  wurde,  an  der  er  bis  zu  seinem  Tode  thätig  war.  Seit  18G2  gehörte  B. 
auch  der  Mttnehener  Akademie  als  Mitglied  an.  Von  R.s  zahlreichen  Schriften 
Terdieoen  hier  genannt  au  werden:  „Land  und  Leute"  (18ö3);  „Die  PfaUer" 
(1851)  ;  „Wanderbneh**  (1869).  Unter  R.e  Leitung  eraehien  aueh  yen  1859  bis 
1868  in  fünf  Bänden  die  „Bavaria",  eine  eingebende  geographisch-ethnognphiadM» 
Schilderung  des  bayrischen  Staates.    [DjRfG  1898,  XX,  mit  Porträt.] 

Kogozinski,  Stephan  ein  polnischer  Afrikareisender,  stsrb 
Anfang.  Dezember  1896  in  Paris  im  Alter  von  85  Jahren. 

^  Seit  1882  unternahm  er  längere  Reisen  in  Afrika,  insbesondere  im  Kamerun- 
gebirge,  worüber  er  in  Peterraanns  Mitt.  (1884,  1.32—39)  einen  Bericht  nebit 
einer  Karte  verdflfentlichto.  Im  Dezember  1884  bestieg  B.  in  Begleitung  tob 
Hugo  Zöllner  den  Uongo-nur-Lobs.  Spater  legte  er  auf  Fernando  Po  £affee- 
und  Kakaoplantogen  an  nnd  kehrte  1896  mit  reiehen  Sammlnngeo  nach  Waiscliw 
aurtick.    [Globus  1897,  LXXl,  öl.] 

Rohlfs,  Dr.  pha  h.  o.  (Gerhard,  Hofrat  und  Generalkonsul, 
herühmter  Afrikareisender,  starb  2.  Juni  1896  zu  Rüngsdorf  bei 
Godesberg  a.  Rhein  im  66.  Lebensjahre. 

^«boren  U.  Aprü  1831  (nicht  1832)  zu  Vegesack  bei  Bremen,  trat  er  im 
Alter  von  18  Jahren  anerst  ip  den  bremischen,  dann  in  den  Schleswig- hohttlM- 
schen  Militärdienst,  nahm  an  dem  Befreinngakriege  gegen  die  Dänen  teil  und 
wurde  zum  Offiaier  befordert.  Nack  Anäsräog  der  aeUeairig-kfilateiiiiaehen  Armee 


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Ridurda  —  Ruthuer. 


1861  nach  Tanger  und  kam  von  J*^^^'^,  ihn  mit  Empfeh- 

'^^^Zt^:!:^ts  eigentliche  ^^^tde^^^^^^^^^^ 

erforschte  erlls  «"^er  »iaropäer  d.a  ü^^  Ä  "icr  tbTüber 

erster  Europäer  über  den  Gwfsta  Atla«  »•jJ/^^J.'^Ji'  "r'  ,on  Tripolis  .um 
<a».to«.  de.  Bttckweg  antreten  J^™^  j^i^^  ^3^^         L  Kabb. 

Teadsee.  durch  Bornu  und  So^oto  .um  Benu^  una  «  Nordafrikaa  wurden  R. 
und  durch  Joruba  nach  Lagos  Ifur  diese  """^J";;"^^^^  .  p^^is  und  London 
grofse  Ehrungen  m  teil,       0^^^^"^ ^         86^^  ß-  ^ 

t«rH.h«l  ihm  ihre  goldenen  Medaillen.  ^^^^^^   er  Äyt^Baik.  und  die 

«glischen  Expedition  nach  Abcssinien,  »  ^'^"^"^f^V^J^  unter 
Oien  Audschila.  Dschalo  und  Smah  «jd  ^^^^'"^JZ^^rsTnuie^^^^^  E. 
dem  Meeresspiegel.   Im  Yereln        Littel.  Jordan  ""^  .^^  ^  ^  „ 

1873/74  die  erfolgreiche  Reise  durch  die  I;;^^«^^^^  J^^^'i  V^^^^^  er 
Stecker  die  Sahara  von  Tripolis  nach  ^'I^^^.^^'^Jl^^'^^        letzte  Afrikareise 
dem  Negus  Johannes  ein  Schreib«  dee  Deuleeh«  ^^^^^^^ 
1885  war  dne  diplomatieche  nach  Sans  bar.    Mit  R.  ist  Neben 
sehen  Äfrikaforschor  aus  der  alten  klassischen  SchuU^^ 

Heinrich  Barth,  dem  ^^'^^/^^^i^tw  8^  ^^^^^  i-™"  ^e- 

Nachtigal,  dem  Erforacher  dea  «etlleheii  Sudan,  '^'J  'i"'' der  Von  R.s 
»annt  widen  als  der  Erforscher  der  Sahara  «^^J^'  ^^^^^^^^^  duteb 
zahlreichen  Schriften  seien  hier  nur  einige  ^ermgehobe^  '^.VoTTripolis 
Marokko.  Übersteigung  des  Grofsen  Atta.  J,?.^Ti^p  ir 

'nach  Alexandrien«  (Bremen  1871);   „Quer  ^^^f'.^^^^^^^^^^^^ 
.Drei  Monate  in  der  Libyschen  Wüste "  (Kassel  187Ö).  ^^^^i^^^^^/.lreiche 
Auf.ser  diesen  nnd  anderen  selbständigen  Werken  hat  R.  über 
geographische  und  andere  Zettechriften  tmd  grS  sere  Zeitungen^  ^^^  g^ 

!frika^{«,he  Pmgen  geliefert;  •V.?'"?f'""A'896  XIX  165-82  N^^^ 
Aufsatz  über  ß.  Rohlfs  in  den  DGBl.  (Bremen)  1896'  ^89«  XVlll   518-22,  mit 
PM  1896.  Heft  6;  Globus  1896,  ^XX.  Nr.  2 ;  DR^  18M^^^^^^  > 

Porträt;  Leipz.  ninitr.  Zeitung  «««»^[J  6  von  Er  Ratzel.] 

Heft  «;  A.  Bettolhelma  Denteeher  »ekrolog  für  1896,  von  J!r.  iw» 

Ruthner,   Dr.  Jur.  Aatou  Edler  Y.,  ^^V^^I^^^^fZ 
forscher  und  geographischer  Schrifteteller,  atorb  16.  De«.  1897  «u 

Salzburg,  80  Jahre  alt.  „ 
Gebfr'en  21.  Sept.  1817  .n  Wien         erte  er  in  W^^^^  ^^73^  ntldCkaC 
184»  bf.  1871  Hof.  nnd  Gerichtsadvokat    ..elb.t,  ^^^^  "  un^^^  M«r  1878 

in  Steyr  in  OberSsterreich,  187.5  eine  ««^^^.^^Jg  1"^^  und  Be- 

zum  Notar  ernannt.  Seit  1852  hat  R.  ^^^^^jJ^'^goTHochgipfel  und  Hochpässe 
Steigung  der  österreicbiachen  Alpen  betrieben,  f  ^«J.  ^^^^^^^^^^^^^^  ^  zahlreiehen 
betreten  und  überschritten  und  die  ^^^g^'^,'^^^^«  ^/ri^S«  dw  öeterreichischen 
Schriften  niedergelegt.  Auch  war  ^jS;;^,^' y'^TTeine  Schriften  sind  her- 
Alpenvereins  und  dessen  langjähriger  (Wien  1843);  „ßerg- 

te5«ibeb«i:  „Die  AlpenlEnder  Österreichs  und  der  ^ehw 
und  Gletaeherteiaen  in  den  österreichischen  ^'^^^^iP'^ 

„Das  Kaisertum  Österreich"  (1871-79),  em  f/^f  gerufenen 
ierk.  Auch  an  dem  vom  Kronprinzen  Rudolf  von  Osterrach^m^  ^6^^, 

Prachtwerk  „Die  Österreichisch-Ungarische  ^»«"^^^"^i^  den  Jahrbüchern  des 
R.  Mitarbeiter.    Zahlreiche  Aufsätze  von  ihm  ^^^'J^^,^^^^^^  [YgL 
Osterr.  Alpenvereins  und  in  den  »j"-«?!  iftfl?  Nr  «4.  Ton  E.  Richter.] 
DB»  1888,  X,  18»,  mit  PeftrStj  MDOAV  18»7,  Hr.  »,  tqh 


480       W.  Wolkenhauer,  Qeographiaobe  Nekrologie  für  1896  und  1897. 

Schadeobergy  Dr.  Alezsndor,  ein  am  die  Brfonnbung  der 
Philippinen  hochverdienter  Mann,  starb  16.  Jan.  1896  im  Alter  tod 
44  Jahren  in  Gapiz  auf  der  Insel  Panay  im  Biflayerarohipel. 

Geboren  27.  Juni  1852  zu  Breslau,  trat  er  1879  als  Ohemiker  in  die  Dient» 
des  Weitbauses  Sartorius  in  Manila  auf  den  Philippinen,  dessen  Teilliaber  er 
spiter  wurde.  Senie  zahlreichen  Reisen  auf  den  Philippinen  lieferten  ihm  für 
Ethnographie,  Linguistik,  Botanik  und  Zoologie  groJae  Auabeiite.  Er  sehrieb' ■ 
„Uber  die  Negritos  der  Philippinen"  (ZEthn.  1880,  Heft  II  «.III);  „Über 
Leben ,  Sitten  und  Gewohnheiten  der  wilden  Stämme  des  Distrikts  Principe  auf 
Luson"  (AnikBd  1888,  Nr.  62).  Mit  Dr.  A.  B.  Meyer  in  Dresden  schrieb  er  ein 
ausführliches  Buch  über  Luzon,  das  im  VIII.  Bande  der  Schriften  des  KgLEtbno- 
graphischen  Museums  in  Dresden  erschienen  ist.  [Vgl.  JArchEthn.  1896,  IX, 
Heft  3;  Deutscher  Nekrolog  von  Bettellieim  1897,  428,  von  F.  ßlumentritt.] 

Schönlank,  William,  Generalkoneul  der  Republik  Haiti  in 
Berlin,  starb  28.  Dez.  1897  in  Berlin  im  84.  Lebensjahre. 

Geb.  6.  Äup.  1814  zu  Märkisch-Friedland  in  kleinen  Verhältnissen,  hatte  er 
es  Terstanden,  sich  durch  Uührigkeit,  kluge  Berechnung  und  unternehmenden  Geist 
zu  grofsem  Reichtum  und  zum  Ohef  des  um  den  deatsehen  Handel  Tsrdfe^ 
Indigo-Importhauses  Sal.  Schönlank  Söhne  emporzuarbeiten.  Seiner  kOhnen  laitflr 
tive  ist  es  zu  danken,  dafs  das  Indigo-  und  Farbwarengeschäft,  welches  bis  dahin 
Yon  England  abhängig  war,  dem  deutschen  Markt  erobert  wurde.  Durch  seine 
überseeischen  Handelsyerbindungen  zu  allem,  was  Natur-  und  Völkerkunde  pfi^ 
und  förderte,  in  Beziehung  getreten  (Gesellschaft  f-ir  Errlkunde,  Museum  für 
Völkerkunde,  Museum  für  Volkstrachten,  Zoologischer  Garten,  Handelsgeographi- 
scher  VereiB  v.  a.),  wurde  er  allen  dahin  gerichteten  Bestrebungen  seit  seinen 
Rücktritt  von  dm  kaufmännischen  Geschäften  ein  verständnisvoller  Mitsrbeiter- 
und^  freigebiger  Gönner.  1878  gehörte  S.  zu  den  sieben  Stiftern  des  Zenlral- 
Tereine  flr  Handelsgeographie.  Auch  Nordenskiölds  £ipeditionen  und  andere, 
Forschungsreiaende  fimden  eeine  üntersttttsung.  An  den  letsten  dentsehtn  Geo- 
graphentagen und  an  dem  Internationalen  Geographen- Kongrefs  in  London  ukn 
8.  lebhaften  Anteil.    [Export  1898,  Nr.  1 ;  VhGsE  1898,  8.  63.] 

Seelstrang,  Arthur  v.,  Professor  an  der  Universität  Cordoba 
in  Argentinien,  starb  28.  Nov.  1896  daselbst.  Ein  geborner  Ost- 
preufse,  wanderte  er  1863  als  verabschiedeter  Gardeoffizier  nach 
Argentinien  aus,  war  hier  längere  Zeit  Landmesser  und  wurde  im 
Jahre  1880  als  Dozent  für  Mathematik  an  der  Universität  Cordoba 
angestellt. 

Der  unter  seiuer Leitung  seit  1886  erschienene  grofse  „Atlas  de  la  Repnblies 

Argentina"  ist  leider  unyollendet  geblieben.  Von  1884  hie  1887  schrieb  der  Ver- 
storbene mehrere  Aufsätze  über  Argentinien  und  Patagonien  in  den  Deotschea 
Geographischen  Blättern  (Bremen).    [DGBl.  1897,  XX,  96.] 

Seikei,  Sekiya,  Professor  in  Tokio,  auf  dem  Gebiete  der  Vulkan- 
und  Erdbebenkunde  rühmlichst  bekannt,  1855  in  Tokio  geboren, 
starb  daselbst  9.  Jan.  1896.  Im  Jahre  1886  wurde  er  auf  den 
neugeschafienen  Lehrstuhl  für  Seismologie  an  die  Universität  in 
Tokio  ^berufen,  und  seiner  Anregung  ist  es  zu  danken,  dals  Japan 
mit  einem  Netse  yon  968  Stationen  für  seismologische  Beobtoh- 
tnngen  yersehen  wurde.    [DRfQ  1896,  XVIII,  379.] 

Simony,  Dr.  Friedrich,  pens.  Professor  der  physii^aliBchen 
Geographie  an  der  Wiener  Universität,  starb  20.  Juli  1896  zu 
St  Gallen  bei  Admont  in  Steiermark  im  83.  Lebensjahre.   Mit  ihm 


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Sciiadenberg  —  Stevens. 


481 


ist  eine  der  hervorragendsten  Gestalten  ans  der  älteren  Periode  der 
alpinen  Forsohnng  nnd  des  alpinen  Vereinslebena  in  Osterreieh  ge* 
whieden. 

Et  wurde  am  30.  Nov.  1813  in  Hrochowteinitz  (B«drk  Chrudirn ,  in  dor 
Nähe  Ton  Pardubitz)  im  östlichen  Böhmen  geboren;  von  seineii  Verwandten  zum 
Apotheker  bestimmt,  wandte  sich  S.  jedoch  bald  dem  Studium  der  Naturwissen- 
sebaften  tu,  d«m  «r  anf  der  Univeraität  zu  Wien  (18S6)  mit  grofsem  Eifer  oblag. 
1810  machte  er  sfino  erste  Alpenreise  ins  Salzkammergut,  die  ihn  für  immer 
dem  Studium  and  der  Erforschung  der  Alpen  gewann,  im  Jahre  1848  wurde  er 
alt  Knatoa  an  da«  L«BdwiDiit«iiv  in  Klagenftirti  1850  tla  Sektionsgeolog  an  die 
neugegrUndete  K.  K.  Geologiacbd  Reichsnnstalt  berufim  iBd  1851  zum  ordent- 
licheu  Professor  der  Geotjjraphie  an  der  UniversitSt  Wien  ernannt;  durch  27  Jahre 
blieb  er  der  einzige  l'rofessor  der  Erdkunde  in  Österreich.  S.  war  der  geborne 
„phyaikaliaohe  Geograph**;  durch  bildliehe  Daretelliing  und  wiaaeniehafUiehe 
Erklärung  den  Bau  der  Erdoberfläche  verständlich  zu  machen,  darin  fand  S.  seine 
wissenschaftliche  Lebensaufgabe.  Hosonderen  Wert  legte  S.  auf  die  darstellende 
Idethode  der  Erdkunde:  er  zeichnete  Karton,  Tubleaus  aller  Art,  Profile,  Pano- 
ramen,  Ansichten  und  unterwiea  aueh  aeine  SehQler  in  der  von  ihm  ausgebildeten 
Manier  dor  Landschaftszeichnung.  Das  Simonyzimmer des  Geographischen 
Instituts  der  Universität  Wien  ist  mit  den  Kunstwerken  des  Altmeisters  angefüllt, 
QBter  denen  Tor  allen  ina  Ange  ffillt  daa  aieben  Quadratmeter  grofse,  anf  swei 
Weltausstellungen  prämiierte  Wandtableau  der  „Gletscherphänomene"  (vom  Jahre 
1882),  das  seither  in  verkleinerter  Nachbildung  in  allon  Lehrbüchern  der  physi- 
schen Geographie  Aufnahme  gefunden  hat.  S.s  Hauptwerk  ist:  „Das  Dachstein- 
gebiet. Bin  geographisehea  Charakterbild  ana  den  Saterr.  Nordalpen**  (Wien 
1895),  ein  Lehrmittel  allerersten  Rangen,  daa  132  grofse  Atlastafeln 'und  90  Bilder 
in  dem  Text  enthält.  Eine  Liste  der  von  S.  in  sehr  vielen  Zeitschriften  zer- 
streuten Autsätze  —  mit  Ausnahme  des  Dach  stein  werk  es  schrieb  S.  keine  Bücher  — 
wurde  zur  Feier  aeinen  80.  Gebnrtetagee  im  JTahre  1893  rom  Oeogr.  Inatitnt  der 
Universität  Wien  herausgegeben.  Hervorragend  ist  auch  seine  Teilnahme  an  der 
üerauagabe  von  üölzels  allbekannten  „Geographischen  Charakterbildern'*.  An 
den  Ai^ten  der  Wiener  Qeographiachen  nnd  der  Hetoorologisehen  Geaelbehaft 
nnd  dei  Alpenvereins  nahm  8.  lange  Jahre  lebhaften  Anteil.  Über  S.s  Stellung 
tn  seinen  zahlreichen  Schülern  urteilt  einer  seiner  herrorragenden  Schüler  (Prof. 
Ed.  Richter):  „S.  war  von  seineu  Schülern  angesehen  wie  ein  Vater".  [Vgl. 
DRfO  1884,  VI,  831—88,  mit  PortrSt;  GZ  1896,  II,  657—62,  T«n  K.  Pencker; 
MDOAV  1896,  174/75,  von  E  Richter;  Zur  BrinnemBg  an  Pr.  Slmonj  ton  Dr. 
Karl  Diener  in  MGGaWien  1896,  761—69.] 

Stephan,  Dr.  Heinrich  v.,  Staatssekretär  des  Deutschen  Reichs- 
poBtamtes,  starb  8.  April  1897  zu  Berlin  im  67.  Lebensjahre.  Als 
Begründer  des  Weltpostvereins  und  Reformator  des  Verkehrswesens 
verdient  sein  Name  auch  in  der  geographischen  Nekrologie  einen 
Platz,  da  ja  zu  kaum  einer  anderen  Wissenschaft  der  „Verkehr" 
80  viele  Beziehungen  hat  wie  zur  Geographie.  Unter  des  Verstor- 
benen schriftstellerischen  Arbeiten  sind  hier  sein  interessanteB  Buch: 
r,Da8  heutige  Ägypten'*  (Leipzig  1872)  and  sein  lehrreiches  und 
humoryoUes  Schriftchen:  „Weltpost  nnd  Loftsohifftthrt"  (Berlin  1879) 
sn  nennen.   [DRfa  1897,  XIX,  423,  mit  Porträt] 

Stevens,  Hrolf  Vaughan,  welcher  im  Auftrage  des  Berliner 
Hoaeums  für  Völkerkunde  und  der  RudolfVirohow- Stiftung  seit  dem 
Jahie  1888  die  „wilden  Stämme"  der  hinterindisohen  Halbinsel  so 
ebgehend  wie  vor  ihm  keiner  erforscht  und  grofse  ethnographische 
Sammlungen  für  das  Berliner  Museum  zusammengebracht  hatte, 
starb  29.  April  1897  zu  Aneberg  bei  Kuhing  in  Sarawak  auf  Borneo 


482       W.  Wolkenhaueri  Qeographische  Nekrologie  Cor  1896  und  1897. 


im  Alter  von  62  Jahren.  Seine  mit  grofser  Sachkeoatnis  geschrie- 
benen Abhandlung«!!  enohienen,  von  Prof.  Ghrünwedd  heraus* 
gegeben,  in  den  Verhftndlungen  ao8  dem  Königl.  Mtnettm  fiir 
Völkerkunde  (Berlin,  Bd.  2  u.  3),  in  der  Zeitaehrift  fiir  Btimo* 
logie  (1898/94)  und  im  Globus  (Band  69).  [Globus  1897,  LXXn, 
179.] 

StoBcb,  Albrecht  v.,  Admiral,  General  der  Infanterie  und  preuüi, 
Staataminister  a.  D.,  starb  29.  Febr.  1896  auf  seinem  Landgate  in 
Ostrioh  im  Rheingau ;  er  wurde  20.  April  1818  su  Köhlens  geboren. 
Yom  1.  Jan.  1872  bis  zum  22.  Märs  1883  stand  derselbe  an  der 
Spitxe  der  Marineverwaltnng.  Durch  die  GrQndung  der  Deatschen 
Seewarte  in  Hamburg  hat  sich  der  Verstorbene  auch  für  die  För- 
derung geographisoher  Wissenschaft  ein  hohes  Verdienst  erworben. 
[Vgl.  die  Nekrologe  von  W.  Koppen  in  der  Met.Z.  1896,  Heft  5, 
und  ia  den  AnuHydr.  1896.] 

Thollon,  ein  junger  franzSeischer  Gbolog,  ist  Anfang  1897 
auf  einer  Forschungsreise  im  Französischen  Kongo  dem  Klima  zum 
Opfer  gefallen.  Er  hat  das  600  km  umfassende  Gebiet  /wischen 
Bra;?zaville  am  Stanley-Pol  und  3(4-''  8.  Br.  erforscht  [DRfG  1897, 
XIX,  380.] 

T romholt,  Sophus,  bekannter  Nordlichtforsoher,  starb  17.  April 
1896  im  Sanatorium  Blankenhain  in  Thüringen,  erst  45  Jahre  alt 

Er  wurde  2.  Juni  1861  m  Huanm  (Sebleiwig)  geboren,  studierte  In  Kopea- 
luigeB,  wurde  1876  Lehrer  der  Mathematik  und  Naturwissenschaft  in  Berken  (Kor- 
wegen), reiste  1882  mit  Unterstützung  des  norwegischen  Staates  nach  Finraarken, 
um  während  der  langen  Wintoruächte  Nordlichtforschungen  obzuliegen,  und  ging 
1888  nach  Island,  um  dort  gleiehftUa  Nordliehtbeobaehtnngen  zu  macbeo.  In 
Deutschland  ist  T.  vnrznc,'s\voiso  durch  seine  Tortrefflicben  populär-astronomischen 
Vorträge  bekannt  geworden.  Von  seinen  sahlroichen  Aufsätzen  und  Schriften 
seien  erwihnt:  „Under  the  rays  of  tbe  auror«  borealis*'  (London  1885}i 
„Breve  fra  Ultima  Thulo"  (Rändere  1885),  besonders  aber  sein  Werk  „Sur 
les  pcriodes  de  I'aurore  boröaU*'  (Kopenbagon  1882).  IDRSQ  1896,  IX,  471, 
mit  Porträt.] 

Versepuy,  Maurice,  französischer  'Forachungsreisender,  der 
soeben  Afrika  von  Mombas  bis  Cabinda  (6.  Juli  1895  bis  3.  Aug. 
1896)  durchquert  hatte,  erlag  zu  Greil  (Dep.  Oise)  4.  Sept.  1896 
der  Ruhr.   [DH£Q  1897,  XIX,  90.] 

Vivien  de  Saint-Martin,  Ijouis,  berühmter  französischer 
Geograph  und  der  Nestor  aller  Geographen,  starb  2.  Jan.  1897  za 
Paris. 

Er  wurde  22.  Mai  1802  zu  Saint-Martin-de-Fontenay  (Dep.  Calvadoi)  geboren 
und  war  der  letzte  Überlebend©  jener  kleinen  wissonschatilichen  Schar,  ii 
Malte-Brun,  Jomard,  Carier,  A.  t.  Humboldt  gehörte,  di«  im  Jahre  1822  ««e 
Pariser  Geographische  Gesellschaft,  die  erste  derartige,  gründete.  Im 
wnrde  er  sum  Generalsekretär  derselben  ernannt,  später  war  er  lange  Zeit  tt« 
Prisideiit  und  seit  Anfang  der  siebziger  Jahre  der  Ehrenpräsident  dies«  auf  geo- 
graphiadi«m  Gebiete  so  einflnftreiehMi  Gesellschaft.  Im  Jahre  1878  wurde  >■ 
di«  gnü»  goldene  MedaUU,  die  tonst  aar  den  Beieenden  ersten  Bange»  snerkanni 


StoMh  W«Ik«r. 


wird,  Ttrliehen.  Von  den  stblreieben  wisMOMlitftliehcn  Arbritan  det  Verstorbenen 
sollen  liier  nur  die  wichtigsten  horvorgeboben  werden.  In  eeiner  Stellung  als 
Generalsekretär  der  Pariser  Gcnpr.  Gfsellschaft  übernahm  V,  bald  nach  1840  die 
Kedaktion  der  „Auuales  de  voyagos*',  die  vor  ihm  seit  1Ö09  naoboinaoder  Malte- 
Bnin,  Klftproth  Ae.  benraefOKeben  bntten  nnd  die  er  14  Jabre  behielt.  Im  Jahre 
1863  schuf  er  dann  die  ..Antine  j,'doi;raphiquo",  welche  allen  ähnlichen  Pablika- 
tionen,  auch  dem  von  £.  Bebm  gegründeten  „Geographischen  Jahrbuch",  als 
Vorbild  gedient  hat;  er  redigierte  die  ersten  13  Bände.  Im  Jabre  1873  erschien 
seine  „Histoire  de  la  gäographie  et  des  decouTertes  g^ographiques",  die  an 

0.  Pescheis  „Geschichte  der  Erdkunde"  in  vielfacher  Beziehung  eine  sehr  er- 
wünschte Ergänzung  bildet.  In  hohem  Alter  unternahm  V.  dann  noch  die  Heraus- 
gabe des  „Nonrean  Dietionnaire  de  Geographie  nniverealle'*,  deeeen  FortfSbrnng 
er  allerdings  bereits  (1884)  Tom  dritten  Bande  an  L.  Bonsselet  hatte  überlassen 
müssen,  dessen  Vollendung  in  sieben  Quarthänden  er  aber  noch  1895  die  Freude 
hatte  zu  erleben.  Der  vor  2Ü  Jahren  ebenfalls  von  V.  begonnene  grofse  „Atlas 
nnitersel  de  g^ographie  nodemei  aneienne  et  dn  moyen  ige"  ist  noeh  nnvoUendet 
geblieben.  Von  den  übr^en  Arbeiten  des  grofsen  Geof^raphen  seien  nur  noch 
seine  beiden  yon  der  Pariser  Akademie  gekrönten  Preisschriften  erwähnt:  „Etüde 
sur  la  g^ographie  et  les  populations  primitives  du  nordouest  de  l'Inde,  d'apr&a 
lei  hymnee  Tidiquee "  (1860)  und  „Le  Nord  de  TAfrique  dans  Tantiquit^  gröcque 
et  romaine"  (1863).  [DHfG  1880,  II,  448  —  50,  mit  Porträt,  von  W.  Wolken- 
hauer; Globus  1897,  LXXI,  84;  ÜE  SQP  1897,  S.  7;  Le  Tour  du  Monde, 
Nr.  17,  1897,  mit  PortrSt.] 

Vogel,  Dr.  Karl,  hervorragender  Topograph,  starb  17.  Jali 
1897  zu  Ootha  im  Alter  yon  69  Jahren. 

Geboren  4.  Mai  1824  zu  Hersfeld  in  Hessen,  bildete  sich  V.  zum  Landmesser 
ans  und  war  schon  1846  bis  1851  bei  der  topographischen  Landesaufnahme  von 
Knrheeaea  nnter  Obent  Wigrebe  tbStig.  Am  1.  Febr.  1858  trat  er  ale  Mitarbeiter 
in  die  Qothaer  Geograpbieche  Anstalt  vt)n  Justus  Perthes,  der  er  dann  44  Jahre 
lang  bis  zu  seinem  Tode  angehört  bat.  Vor  allem  hervorzuheben  ist  hier  seine 
Mitwirkung  an  der  Neubearbeitung  des  weltbekannten  Stieieracben  Handatlas,  in 
welehem  die  Karten  der  mittel»  nnd  efldenropiiaehen  Staaten,  Ton  den  93  Blättern 
des  Atlas  35,  Vogels  eigenste  .\rbeit  sind.  Als  seine  Glanzarbeit  aber  ist  die 
„Karte  des  Deutschen  Reiches"  in  27  Blättern  im  MaTsstob  1:500000,  die 
unter  seiner  Leitung  in  zwölfjähriger  Arbeit  1893  yoUeodet  wnrde,  an  nennen. 
Auch  litterarieob  iet  V.  thlUg  geweeen,  indem  er  in  Petermanns  Mitteilungen  an 
seinen  eigenen  Karten  Kommentare  gab  oder  fremde  Kartenwcrkp  anzeigte 
und  kritisierte.  Die  Universität  Marburg  ehrte  V.  1891  durch  Ernennung  /um 
Dr.  pbil.  hon.  o.  [PM  1897,  Nr.  8,  von  Hermann  Wagner;  DBfe  1892,  XIV, 
mit  Portrit] 

Walker,  Jaraes  Thomas,  englischor  General,  ein  um  die  Ver- 
messung Indiens  hochverdieuter  Geodät,  starb  16.  Febr.  1896  in 
London  im  70.  Lebensjahre. 

Geboren  im  Jahre  1826,  trat  er  schon  1844  in  das  Ingenieurcorps  in  Bombay 
ein,  kam  1853  in  den  Dienet  des  Trigonometrieal  Survey  of  india  nnd  wurde 
1861  Superintendent  (als  Nachfolger  von  Sir  Andrew  Waugh)   desselben.  Am 

1.  Jan.  1878  trat  er  als  Surveyor-General  an  die  Spitze  der  Survey  of  India. 
In  dieser  Stellung  hat  er  hervorragend  gewirkt,  um  die  grofsen  Anfgaben  dieses 
Instituts  an  fBrdern  und  es  auf  der  Hohe  zu  erhalten,  die  es  schon  unter  seinen 
Vorgängern  erreicht  hatte.  In  den  ,.Account8  of  the  Great  Trigonometrieal 
ßnrvey  of  India"  (von  1870  bis  1883  neun  starke  Bände)  sind  die  Ergebnisse 
der  Positionsbestimmnngen,  Triangulationen  fte.  niedergelegt.  1883  kehrte  W. 
nach  England  zurück  und  war  bis  zu  seinem  Tode  ein  thäti^es  und  hochangesehenes 
MitgUed  der  Londoner  Geographischen  Gesellschaft.  Noch  1895  beteiligte  er  sich 
lebhaft  an  dem  Internationalen  Geographen-Kongrefe  in  IiMldon.  [GJ  1896,  VII, 
St0-S8;  SeottOlCag.  1897,  XUI,  2S— 84.] 


484       W.  Woikenbauer,  Geographische  Nekrologie  für  1896  and  1897. 


Wankel,  Dr.  Heinrioh,  6111  ▼wdieiistToller  Anthropolog,  mit 
Recht  der  Vater  und  Nestor  der  mäbiisohen  Anthropologie  genannt, 
starb  5.  April  1897  in  Olmtttz  im  76.  Lebensjahre.  Einen  guten 
Überblick  über  W.s  33jährige  Eorscherthätigkeit  gibt  sein  letet« 
gröfeeres  Werk:  „Bilder  aus  der  Mährischen  Schweiz  und  ihm 
Vergangenheit*'  (Wien  1882).   [Globus  1897,  ^yt,  316.] 

Wells,  Charles  Fr.,  Teilnehmer  an  der  Calver- Expedition, 
welche  yersachen  soUte,  die  grofee  Victoriawttste  im  mittleren  Teile 
▼on  Westaustralien  zu  durchqueren,  starb  mit  seinem  Begleiter  snf 
einer  Exkursion,  die  sie  11.  Okt.  1896  antraten,  den  Hangertod. 
[DBfG  1898,  XX,  186,  mit  Portrüt.] 

Wh  itnoy,  Josiah  Dwight,  namhafter  Geolog,  seit  1865  Pro- 
fessor an  der  Harvard  University  in  Cambridge,  starb  24.  Aug. 
1896  im  Alter  von  77  Jahren  in  New  London  (Hampshire). 

Oebonn  1819  in  Northampton  (Massachusetts),  studierte  auf  dem  Tale  College 
und  da&n  in  OieJaen  unter  Liebig  und  in  Berlin  unter  Rammelsbeii;.  Nadl  Mb<r 
Eückkehr  wurde  W.  Professor  der  Geologie  an  der  Universität  lowt,  sowie 
Hauptgeolog  der  Vereinigten  Staaten  und  Geolog  des  Staates  Californiw.  Seine 
Arbeiten  sind  in  dm  Sehviften  der  geologischen  Irfnidesftiitteltett  der  ebmliMO 
Steaten  niedergelegt.  Hervorzuheben  sind  noch  seine  Untersuchungen  über  „The 
Mineral  Recourses  in  the  United  States",  über  die  Einwirkung'  des  Klimas  auf 
geologische  Bildungen,  über  „Metallic  VV^ealth"  und  seine  Abhandlung  über  die 
Vereinigten  Staaten  in  pbraiktliuh-geogniphiacher  Hinsicdit  in  dar  „AnrarikaBl^ 
sehen  Encyklopädie'V  Der  Mount  "Whitney  in  der  Sierra  Nevada  ist  Um  IB 
Ehren  benannt.    [Leopoldina  1896,  145;  QJ  1896,  VIU,  523.] 

Wichmann,  Emst  Heinrich,  Hauptlehxer  in  Hambuig,  starb 
11.  März  1896  im  73.  Lebensjahre. 

Seine  1863  erschienene  ,, Hoimatskunde  von  Hamburg"  wurde  für  spätere 
topographische  Forschungen  und  den  heinmtkundlichen  Unterricht  in  den  Hsm- 
bnrger  Schulen  ton  Eioflafs.  1889  veröffentlichte  W.  einen  „Atlw  zur  QeeehieMe 
fiatuburgs"  und  1895  eine  tre£fliche  „Wandkarte  ▼om  Hanbnrgiscben  Gebiet 
nebst  Umgebung"  (l  :  30000).  Von  seinen  zahlreichen  Aufsätzen  sind  hervor- 
zuheben: „Die  Elbmarsch  und  die  FlUsse  der  norddeutschen  Tiefebene"  (Ob 
1881)  und  „Die  VerteUung  der  BeTSlkeraag  avf  den  Britwebea  loMfak"  (ZeitNhr. 
der  Oes.  f.  Brdk.  n  Berlin  XV).   [Zettsehr.  f.  Seholgeogr.  1896,  S19.] 

Win  so  r,  Justin,  Bibliothekar  des  Harvard  College  in  Cambridge 
(Mass.),  starb  22.  Okt.  1897. 

Oeboren  2.  Jan.  1831  zu  Boston,  studierte  er  auf  der  Harvard-Uiiiverrffit 
in  Cambridge,  dann  in  Paris  und  Hddelbery  «nd  wntde  1868  Bibliothekar  in 
Boston  und  1877  in  Cambridge.  Derselbe  war  ein  ausgezeichneter  Kenner  der 
Geschichte  der  Entdeckung  und  Kolonisation  Nordamerikas  und  auch  der  Karto- 
graphie Amerikaa.  Von  aeinen  Sobrifften  aeien  erwihnt:  „A  biblegitphy  « 
Ptolemy's  Geography"  (1884);  „Narrative  and  critical  history  of  Amen« 
(London  1886—89,  8  Bde);  „Ch.  Columbus  and  how  he  received  and  impoitiMl 
the  spirit  of  discovery"  (Boston  1892,  5.  Aufl.  1893,  mit  zahlreichen  Karten  vM 
Illustrationen);  „The  anticipatioo  of  Oartier'a  .  voiragea**  (Cambridge  1893); 
„Cartier  to  Frontenanc.  Geographica!  discovery  in  tho  iuterior  of  North  America 
nnd  its  historical  relations  1534—1700,  with  füll  cartographical  illostrations  fro« 
contemporary  aonreea«  (8®,  878  S.,  Boaton  1894);  „Cabot  and  the  traMmiw« 
of  Enghah  power  in  North  America"  (New  York  1896);  „Battista  AgnaM  m 
Amencan  cartography«  (Cambridge  1897),   [QJ  1898,  Xi,  77/78.] 


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Wulkel  —  Zwaifal. 


485 


Yoing,  Edward  D.,  englischer  Marineoffizier,  der  »««  d«»^ 
Livingstone-Bxpeditiooeu  her  bekannt  ist,  starb  4.  Nov.  1896  in 

^TZron  23.  Okt  1881,  kommtüdieft.  «r  186«/««  das  Schiff  »Pio'je«'' 
dm  S«mbesi  md  Sehirwtrom  unter  Livingstone  und  ward  ah  letzterer  1867 
vJ^ch^'  war,  von  der  britiBchen  Re.ieruBg  aa  ^^fJ^li^'T  ^^^^ 
nach  dem  Nyaasasee  geateUt,  um  Livingstone  aufro«tt<A«n  (Joara.  B.  ew»jn^.  So^^ 
TT^n^T.  qft  Rd  III  ff)  Im  Jahre  1876  geleitete  er  eine  achottisclio  !\h8sion 
chtr N  'im^cliffL  ganzen  See.  'gründete  an  dessen  Ufer  die  Station 
Livingstonia'und'  entdeckte  da«  L-ingstoniagebirje  Er  a^^^^^^^^ 
tentures  in  Centralafrica"  (London  1897).  [QJ  1896.  VUI,  614;  SeottOMag. 
1897,  XIU,  26.]  . 

Zeppelin,  Dr.  phil.  Max  Graf  von,  KgL  württembergiaoher 
Kammwherr,  duroh  seine  «oologiachen  Studien  und  die  zu  diesem 
Zwedk  unternommenen  gröfeeren  Reisen  bekannt,  Vizepräsident  des 
Eolonialverdna,  Abteüung  Stuttgart,  Verfasser  von  Reiseskizzen  aus 
Norwegen,  Schweden  und  Dänemark,  ferner  aus  Nordamerika,  geboren 
6.  Aiig.  1856,  starb  3.  Dez.  1897  in  Stuttgart  an  einem  Sohlag- 
an£sU,  erst  40  Jahre  alt. 

Zintgraff,  Dr.  jur.  Eugen,  verdienstvoller  Afrikareisender, 
starb  4.  Dez.  1897  auf  Teneriffa  am  Malariafieber. 

Geboren  16.  Jan.  1858  zu  Düsseldorf  studierte  «J^«  dai'^18^ 
Naturwissenschaften  zu  Berlin,  Bonn  und  Strafebiirg  ~*  Auftrat  d« 

Dr.  OhaTSBlie  »um  mitertn  Kongo.    Im  Mär^  1886  ^Jternahm  er  ^^J^^^^ 
Auswärtigen  Amtes  in  Berlin  sein,  erste  Heise  '^f ^«^^  ' 
La.f  desSvuri,  gründete  im  Norden  der  Kolonie  1888  die  B"«>»^"ff~J  ^ 
im  nack  dem  Benno  und  legte  die  Station  Ballburg  an.    Im  Jahre  1890  gin^ 

und  die  Goldfelder  von  Transvaal.  reiste  Z  zur  Anlage  von  ^«»«g  » 

nach  Kamerun,  niufste  aber  Ende  1897  ^«8«^^"^^^«^'^«^' J^^^tn 

am  4.  Dez.  dem  Fieber.    Aufser  seinem  Buch:  ^^^l^^:^"^''^^^ 

hat  Z  saUteiehe  AufeEtw  in  Terschiedenen  geographischen  und  J^7""^*^®°  J;;;!" 

J^inflefÄtl^ht    m  der  ersten  Geschichte  dor  deutschen  "  f 

nimmt  Z.  als  einer  ihrer  eifrigsten  Pioniere  e;;«V?IXSi;i 

DEfG  1892,  XIV,  185—88.  mit  PortrSt,  von  W.  Wolkenhaner.] 


Nachtrag  zu  1895. 

Mummery,  A.  F.,  einer  der  kühnst™  englischen  Bergsteige^^^ 
Ut  bei  d«rErfor.oh»4  da»  Nanga-Tarhat- Gebiete  jmHim^ 
im  Sommer  1895  verunglückt,  indem  er  ^™^Jfhe.rilch  T»n  <u>«c 
lawine  verschüttet  wurde.    [DRlG  189/,  XVIII,  282.] 

Zweifel,  Josua.  ein  Schweizer  Kaufmann,  ^^^f^' J^^f^ 
der  Faktoreien  der  Royal  Ni^er  Company  m  Skassa  der  »eh  drn^ 
die  Entdeckung  der  Nigerquellen  einen  Namen  machte,  Mt  10.  B^, 
1895  durch  einen  ünglückafall  auf  dem  Dampfer  „Oroft  »m« 

Leben  gekommen.  ^  .         .  «  »  vamninAk 

Q.bor.„  10.  Sept.  18M  «  «hn».       «  *  4«»H«  Fh-.    A.  T«-m* 


486 


W.  Wolkenhauer,  Geographische  Nekrologie. 


in  Uarseille  nach  Westafrika  und  unternahm  1879  in  Begleitang  ron  IC.  HoMtier 

von  Sierra  Leone  eine  Reise  ins  Innere,  auf  der  sie  am  3.  Okt.  1879  der  Haupte 
quelle  des  Tembi,  des  bedeutenderen  Qaellflusses  des  Niger,  bis  auf  wenige  EUo- 
metflfr  nahe  kamen.  Der  Keisebericht  mit  einer  Karte  erschien  unter  dem  Titd: 
„Expedition  C.  A.  Verrainck,  Voyage  aux  sources  in  Nlfev  ptr  M.  J.  Zw^et 
M.  Moustier"  (150  S.,  Marseille  1880).  [DRfG  1892,  UV,  1381t,  mitPertcit* 
Bull.  Soc.  de  Geogr.  de  Marseille  1897,  XXI,  101.]  * 


Nachtrag  zu  1897. 

Abercromby,  Ralph,  namhafter  Meteorolog,  starb  21.  Jum 
1897  zu  Sydney  (Australien)  im  Alter  von  54  Jahren. 

Von  seinen  Schriften  sind  hervorzuheben:  „Principles  of  Forecasting  hj  mtm 
ofWeather Charta**  (1886);  „Weather,  a  Populär  Exposition".    [Met.Z.  1897.1 

Hubbard,  Gardiner  Greene,  Präsident  der  National  Geographie 
Society  in  Washington  seit  ihrer  Gründung  im  Jahre  1888,  starb 
11.  Dm.  1897. 

Er  war  1822  in  Boston  geboren,  studierte  die  ReehtswiaeeDBchaft  and  wir 

25  Jahre  als  Advokat  thätig,  hatte  aber  stets  ein  rc^c-?  Interesse  für  die  Wissen- 
schaft. Auf  seine  Anregung  wurde  auch  „The  National  Geographie  Magasin«" 
(WaaUngtMi)  gegründet    [GJ  1898,  XI,  186;  Nature  1898,  Nr.  1472.] 

Sehols,  Chr.  M.,  Professor  der  Geodäsie  an  der  Polytechnischen 
Hoohschole  in  Delft,  starb  17.  März  1897.  Derselbe  hat  mebran 
Arbeiten  über  Kartenprojektion  veröffentliobt  [Vgl.  öJb.  X  a.  XII.] 

Valentin,  Dr.  Jean,  ein  junger  deutscher  Naturforscher  aus 
Frankfurt  a.  M.,  seit  April  1896  Sektionschef  für  Geologie  und 
Mineralogie  am  Nationalmoseam  in  Buenos  Aires,  yerunglackte  am 
10.  Dez.  1897  auf  einer  wissenschaftlichen  Expedition  nach  Ghnbut 
in  Patagonien,  V.  hatte  im  Alter  von  22  Jahren  im  Juli  1889 
in  Strafsburg  promoviert  und  1893  eine  Reise  nach  dem  Kaukasus 
unternommen. 


Namenregister  für  die  Nekrologie 

der  Jahre  1888—1897  im  Jahrbuch  XIV,  XVI,  XIX  und  XX 
(Di«  ent«  ZrU  bcdeatet  dM  Tod«^}a]uk  di*  sw«tta       BMdiabl,  dte  dritte  dto  Ml< 


Abbadie,  A.  Th.  d*.  *97. 

20.  463 

Abercrombie,K.'97. 20.486 
Abe«iBre,H,A.B.  '96.1». 

359 

AhlquistjA.E.  '89. 14.  199 

Ainaw<»rtb,W.Fr.  '96.  20. 
463 

Airy,  G.  B.    '92.  16.  469 
.Albeca,  A.  d'.  '96.  20.  464 
Alcook,  E.    »97.  20.  464 

AldTich,R.  D.  '91.  le.  470 
Amari,  M.    '89.  14.  199 


I  Anrep-Blmpt.  '88.14.199 

AoustjVirlct  d'.  '94. 19.359 
.  Arbter,  E.  Üitter  r.  '95. 19. 
j  859 

Armand,  P.    '94.  19.  360 
Arrainjon,  Y.   '97.  20.  464 
Artaria,  A.    '93.  19.  360 
lAepiaan,  A.   '97.  SO.  464 
I  Aatrnp,  2.   *96.  SO.  464 

Baber,E.  C.  *8 7.  14.  200 
'Bahnson,  K.  '97.  20.  465 
j  BaiUie,  J.   '89.  14.  800 


Baüy,  W.  H.  '88.  14.  200 
Baker,  S.W.  '93.19.360 
fiahinsa,  B.  '92.  16.  470 
Ball,  J.   '89.  14.  800 

Ball,  V.    '95.  19.  360 
Barbier  duBocag6,A.  '90. 

14.  200 
Barrai, ©.de.  '92.16.470 
Bartholomew,J.'93. 19.360 

BarttelotjE.  '88.  U-  200 
Bates,  H.W.  '99.16.470 
Baudi88in,QflfinId»T'  8». 
14.  801 


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Namenregister  für  die  Nekrologie  der  Jahre  1888 — 1897. 


487 


Bavenfflind,  K.  M.  r.  *94. 

19.  361 
Baumann,  E.  '95.  19.  361 
BaamgarteD,  J.  '97.  2U.  467 
Baumgartner,  H.  '94.  19. 

361 

Bayley,  A.    '96.  20.  465 
BaziD,  F.    '88.  14.  201 
BelleWjH.W.  '92.  16.  471 
Bennett,  G.    '93.  10.  361 
Beat,  J.  Th.  '97.  20.  465 
Bergbava,  H.  '90.  14.  901 
Beaaels,  £.   '88.  14.  200 
BeyrichjH.E.  '96.  20.465 
Bia,  L.    '92.  16.  471 
BideraaaBB,  H.  J.  '9S.  16. 
471 

Biermann.    '88.  14.  202 
Bigg-Wither,  Tb.  V.  '90. 

14.  202 
Birlinger,  A.   '91.  16.  471 
Biscarrat.    '92.  16.  472 
Blakiatov,Th.W.  '91.  16. 

472 

Blanford,n.F.  '93. 19.362 
Bodson.    '91.  16.  472 
BogdanoiP,  H.  N.  '88.  14. 

202 

Boiteux,  '07.  20.  466 
Bokemeyer,  U.  '95.  19.  362 
Borchert,0.  '95.  19.  362 
Bouinais,  A.  '95.  19.  362 
BourdoQ,J.Q.  '96.  20.  466 
Bono,  B.  '91.  16.  479 
Bracheiii ,  F.  H.  Bitter  t. 

'92.  16.  472 
Brady,H.B.  '91.  16.  473 
Braun,  J.   '98.  19.  869 
Brauns,  D.  A.  '93.  19.  363 
BraziB,  Ö.  dl.  '88.  14.  202 
Brennecke,  A.  '92.  16.  473 
Breusing,  A.  '92.  16.  473 
Bri8tow,W.H.  '89. 14.202 
Broch,  0.  J.  '89.  14.  202 
Brook,  G.   '98.  19.  868 
Brown,  R.    '95.  19.  363 

Brugach-Paaeha.  '94.  19. 

363 

Bnbani,  P.  '88.  14.  808 

Bnchta,  B.  *94.  19.  364 
Back,  M.  R.  '88.  14.  203 
Badenz,  J.  '92.  16.  473 
Biipslag,  J.  '91.  16.  473 
Bunbury,E.H.  '95.  19.  364 
Bunge,  A.  y.  '90.  14.  203 
Bitnne»ter,H.  '98. 16. 474 
Burton, Lady  J.  '96.  20.  466 
Burton,  R.  F.  '90,  14.  203 
Bttttner,K.G.  '93.  19.  364 
BntnrUn,  A.  '88.  14.  804 


{Bnya-Ballot^OluH.D.  '90. 
'     14.  804 

Cacciatoro,  G.  '89.14.204 
Gallier,  C.    '89.  14.  204 
Cameron,V.L.  '94.  19.364 
Campbell,  Q.  '99.  16.  474 
CandolIe,A.L.P.P.d».  '93. 

19  365 
üarpmael,  Gh.  '94.19.365 
Gastillo,  A.  del.  '89.14.906 
Cecchi,  A.    '96.  20.  466 
Ceradini,  G.    '94.  19.  365 
Chambers,  J.  '89.  14.  205 
Chandle88,\V.  '96.20.466 
Charten,  E.-Tb. '90. 14. 205 
Chimno,  W.    '91.  16.  474 
Chriataller,  J.O.  '96. 19. 366 
Coatpont.    '04.  10.  366 
Comber,P.  E.  '92.  16.  474 
Cook,  Th.    '92.  16.  475 
Cooke,  6.  H.  '89.  14.  205 
Coerdes,  6.    '90,  14.  205 
Coquilbat,  C.  '91.  16.  475 
Corraick,  Robert  Mc.  '90. 

14.  205 
Cornelius,  K.S.  '96.20.4G6 
Correnti,  C.    '88.  14.  206 
Corvo, J.  A.  de.  '90. 14. 806 
CossoD,  £.  A.  de.  '89.  14. 

206 

Cossen,  E.  S.  Ch.    '89.  14. 
206 

Cotteau,  E.  '96.  20.  467 
Couvreur,  A.  '94.  19.  366 
Cracroft,  S.  '92.  16.  475 
Crampel,  P.  '91.  16.  475 
CroU,  J.  '90.  14.  206 
Crowther,  S.  '9i.  16.  475 
Crosat.  '92.  16.  475 
Culluin,G.W.  '92.16.476 
Cunningbam,  A.  '93. 1 9. 366 
Curtius,  E.  '96  20.  467 
Czoemig  T.  Oaenhanseo,  K. 
'89.  14.  807 

Dahl,  F.    '96.  20.  467 
j  Dalgleisb,  A.  '88.  14.  207 
i  Üallmann,  E.  '96.  20.  467 
I  Daly,  D.  D.   '89.  14.  207 
'  Dämon,  R.    '89.  14.  207 
;  Dana,  J.  D.    '95.  19.  366 
Daubr6e,a.A.  '96.20.467 
Davis,  Sir  J.-F.  '90.14.207 
Day,  F.    '89.  14.  207 
Deane,  M.    '88.  14.  207 
Dechen,  H.   '89.  14.  207 
Decken,  C.  de.  '96.20.468 
Delaniarc.    '88.  14.  208 
Delcommune,  C.    '98.  16. 
476 


Delgenr,  L.  '89.  14.  808 

Delporte.    'Ol.  16.  476 
Den)eraay,L.M.A.  '91.16. 
476 

Deschmann,  K.  '89. 14. 208 

Desgrand,!.  '93.  19.  367 
Dew^vre,  A.  97.  20.  468 
Dickaon,  0.  Prhr. '97. 20. 

468 

Dickson,  W.    '94.  19.  367 
Dietrich,  A.    '91.  16.  476 
Dilmar,  K.  t.  *98.  16.  476 
Dobner,  K.    '89.  14.  208 
Donieyko.    '89.  14.  208 
DonkiD,W.F.  '88.  14.209 
Bora  d'Istria.  '88. 14. 209 
Douliot,E.L.  '92.  16.476 
Douls,  C.    '89.  14.  209. 
Drow,  F.    »91.  16.  476 
Druramond,U.  '97.20.468 
Düniithen,  J.   '94.  19.  367 
Duray,  V.    '92.  16.  477 
.  Durazzo,  P.  '89.  14.  809 
I  Onaaieux,  L.-B.   '94.  19. 
367 

Dutrieux-Bey.  '89. 14. 209 
Dnteyrier,H.  '98.16.477 

Egli,  J.  J.  '96.  20.  469 
Ehlera,  0.  B.  '96.  19.  867 
Ekraann,  F.  L.  '90.  14.209 
Eider,  Th.    '97.  20.  469 
Elias,  N.    '97.  20.  469 
Emin  Pasdit.  '98.  19.  895 
Sngel,  E.   '96.  80.  470 
Erslev,  E.   '92.  16.  477 
Ewald,  J.  W.  '91.  16.  477 

Fabri,  Fr.    '91.  16.  477 
Faidherbe,  L.L.C.  '89.  14. 
210 

Falkman,L.B.  '91.  16.478 
FcistmanteljO.  '91. 16.478 
Ferreiro,  M.  '96.  20.  470 
Ferrel,  W.  '91.  16.  478 
Festing,  A.M.  '88.14.210 
Finger,  F.  A.  '88.  14.  210 
Fiaeher,A.J.  '94.  19.368 
Fischer,  L.  Frhr.  t.  '98. 1 6. 
478 

Flasche,  Joseph  la.  '88.14. 
810 

Forchhammor,  S.  '90.  14. 

210 

Forchhammer,  P.W,  '94. 19. 

368 

Foallon-Norbeck,H.Frlur,T. 

'96.  20.  470 
Fox,  H.   '88.  14.  «11 
Fnas,  0.  t.  '97.  80.  470 


488 


W.  Wolkenhauer,  Q«ogr*phi»oh«  Nekiofogia. 


FrMdeii,W.T.  '94.19.888 
FnMlMll,£.A.  '92.16.478 
Fremont,J.Ch.  '90.  14.211 
i^iesack,  K.  '91.  16.  47Ö 
FritiBche,W.H.  '98. 19. 869 
Fytchft,  A.   '99.  18.  479 

Gabeleutz.G.  v.  '93. 19. 369 
Gagliardi,  A.  '91.  16.  479 
GattMger-Khm.  '90.  14. 
911 

Gtmtlüer,  A.  '96.  90.  471 
Oe«ra,F.H.J.  '88.  14.  211 
Germam,  A.  '95.  19.  369 
Ghiesbrecbt,  A.  B.  '93. 19. 
869 

GileSjW.E.P.  '97.  20.471 
Glaves,  E.  J.  '95.  19.  370 
Gosse,  Ph.  H.  '88.  14.  211 
Gradf  Ch.  '90.  14.  911 
Grant,  C.  M.  '91.  16.  479 
Grant,  J.  A.  '92.  16.  479 
Graty,  du.  '91.  16.  479 
Qravenreuth,K.Frh».T, '91. 

16.  479 
Gray,  A.    '88.  U.  212 
Greeff,  B.   '99.  16.  480 
Gregorovius,  F.  '91. 16.480 
Gregory,  F. 'f.  '88.  14.  212 
Gratsehel,  H.  '92.  1 6.  480 
Qrewingk,  C.  '88.  14.  212 
Grinevetzky.   '92.  16.  480 
Groddeck,Fraa.'95. 19.370 
Ombsr,  L.   '88.  14.  818 
Grün,  D.  Bitter  r.  '96.80. 

471 

Qnndlach,  J.  '96.  20.  471 
Qnnii,  A.   '88.  14.  818 

liacbette,  G.  '92.  16.  480 
Hager,  A.  H.  '88.  14.  813 
Hahn,  H.  "95.  19.  370 
Hakansson.  '91.  16.  481 
Haie,  H.  '96.  20.  471 
Halenbeek,  L.  '95.19.870 
Hane-Steenhuyse,  Oh.  F.  d*. 

'88.  14.  213 
Hanke,  A.   '91.  18.  481 
Hanrion.    '92.  16.  481 
HansHendrick.  '89. 14.213 
Hartraann,  R.  '93.,19.  370 
Härtung,  G.  '91.  18.  481 
Hasaan,  V.   '93.  19.  371 
Hehn,  V.    '90.  14.  213 
Hellwald,  F.  H.T.  '92.  16. 

481 

Hellwig,  Fr.  '89.  14.  213 
Hefs,  G.    '92.  16.  481 

Heyfelder^F.O.A.  '90.14. 
918 


Hilgard,J.E,  '91.16.489 

Hill,  S.  A.    '90.  14.  214 
Hirsch,  A.    '94.  19.  371 
Hirscbfeid,  G.  '95.  19.  371 
Hodiater,  A.  '99.  16.  489 
Hoffmann,  H.  '91.  16.  482 
Holzel,  H.    '95.  19.  372 
Bomeyer.    '89.  14.  214 
Horaford,E.N.  '93.19.372 
Hou/.eau  de  Lebaie^  J.  Ch. 

'88.  14.  214 
Habbard,  G.  '97.  90.  486 
HUbner,J.A.v.  '92. 16.482 
Huillard,  E  '91.  16.  483 
Hamann,  &.  '96.  20.  471 
Hunfalyy.  '88.  14.  214 
llunfalvy,  P.  '91.  16.  483 
Hunt,  Th.  S.  '92.  16.  483 
Huxley,Tii.H.  '95.19.372 

Ibanez,  C,    '91.  16.  483 
Ingleüeld,  E.    '94. 19.  372 
Irroinger,  G.  L.  0.  '88.  14. 
815 

Jackson,  J.  '95.  19.  373 
Jadrinsew,  N.  '94.  19.  373 

Jakobs,  J.    '95.  19.  373 
James,  F.  L.   '90.  14.  215 
Jameson,  J.  S.  '88. 14.215 
Jansen,  H.    '93   19.  373 
Jelissejew,  A.  W.   '96.  19. 
374 

Joost,  W.   '97.  20.  472 
Johnstos,  Th.B.  '97.  20. 

472 

Jobnston,  W.  '88.  14.  215 
Johoatrup,  J.  Fr.  '94.  19. 

374 

Joubert.    '93.  19.  374 
Juin,  L.   '92.  16.  488 
Junker,  W.   '92.  16.  483 
Jurien  de  la  Gravüre,  J.B.  £. 
'92.  16.  484 

Käi8erling,A.  '91.16.484 
Kaltbrunner,D.  '94. 19.374 
Kampen,  A.  van.  '91.16.484 
Kapp,  E.    '96.  20.  472 
Kaysor,  J.    '95.  19.  375 
Keleti,  £.    '92.  16.  484 
Keller^Lemiogper.  '90.  14. 
215 

Kennedy,  W.  '90.  14.  216 
Kerckhoven,van,G.-F.  '92. 

19.  395 
Kerr,  W.  M.   '88.  14.  216 
Kinlay,W.  Mac.  '89. 14. 216 
Kjemlf,  Th.  '88.  14.  916 
Blins,  E.   '92.  16.  485 


Klipitein,A.T.  '94.19.375 
Klutscbak,  H.  '90.14.216 
Konstantin  Nikolajewitsch, 

GrofsfUrst.  '92.  16.  485 
Korthal8,P.W.  '99.16.495 
Koseritz,  K.T.  '90. 14.216 
Ko8tenko,L.F.  '91.16.485 
Kramer,  Q.  '88.  14.  216 
Kraus,  F.  '97.  90.  478 
Kraufs,  F.  '90.  14.  217 
Kreitner,  G.  Bitter  t.  '93. 

19.  875 
Krejci.    '88.  14.  217 
Krenzier,  E,    '92.  16.  485 
Kret8chmer,Fr.'94.l9.376 
Kubary,  J.St  '96.90.478 
KUater,  B.  '98.  16.  485 

Labueki.  '92.  16.  486 

Lang,  K.    '93.  19.  375 
Lange,  H.    '93.  19.  376 
Lanziere.    91.  16.  486 
Largeau,J.-V.  '97.20.478 
Layard, H.A.  '94.19.376 
Lefrov,  J.  H.  '90. 14.  217 
Lehnen,  J.  Ritter  V.  '96.90. 
473 

Leith,  E.  F.  '88,  14.  217 
Lent,  K.  '94.  19.  377 
Leod,L.Me.  '98.  19.  877 
LessepSjF.de.  '94.19.377 
Leuzingcr,  R.  '96.  20.  474 
Levy,  H.  C.  '88.  14.  217 
Lewia,  H.C.  '88.  14.  217 
Liagre,  J.B.  '91.  16.  486 
Liebenow,  W.  '97.  20. 474 
Liebscher,  G.  *96.  »0.  474 
Linden,  K.  '88.  14.  217 
Littrow,  H.  Bitter  t.  '95. 

19  377 
LiringBtone,0.  '89. 14. 217 
Loebtmans.    '89.  14,  218 
Löher,  Fr.  v.  '92.  16.  4ö6 
Loliiug,  H.  '94.  19.  877 
Loomis,  E.    '89.  14.  218 
Lory,  Ch.   '90.  14.  218 
LovÄD,  S.  L.  '95.  19.  8W 
LoweDberg,  J.  '93.19.378 
Lüders,  C.W.  '96.20.  474 
Lyall,  D.   '95.  l»- 


Macgregor,  J.  92. 
Mackay,  A.  '90. 
Mackay,  liev.A.  '95 
Macleay,  W.  *91. 
Magill,  M.E.  '89. 
Mainow,  W.  '88. 
Majew,  N.  A.  '96. 
Major,  K.H.  '91. 
Malfatti,  B.  '92. 


16.486 
14.  218 
.19.878 
16. 487 
14.  218 
14.  219 
90.  475 
16.  487 
16.487 


,^  .d  by  Google 


N«nanr«gi«ter  fflr  die  Nekrologie  dar  Jahr«  1888 — 1897 


489 


Malte-Bmn,  V.  A.  '89.  14. 
219 

Marcel,  A.    '90.  14.  219 
Marmier,  X.  '92.  16.  487 
Uartbe,  Vr.  '93.  19.  878 
Martin,  J.    '02.  16  487 
Martins, Ch,  F.  '89.  14.219 
Masias,  H.    '93.  19.  379 
MaiM^t,  0.   '89.  14.  920 
Maury,  A.    '92.  16.  488 
Maximowioz,  K,  J.  '91. 16. 
488 

Mayne,R.Oh.  '92.18.488 
M^nard.  '92.  16.  488 
Menegbini^G.  '89.  14.  220 
Menkt,  Th.  '92.  16.  488 
MesMdagliipBay.  '98.  19. 
379 

Metschnikow,  L.   '88.  14. 
280 

Nttiger,  E.  '90.  14.  220 
HeydeU-Stenhasen,  Q.  '94. 

19.  379 
Meyer,  H.  A.  '89.  14.  280 
Middendorf,  A.  Tb.  '94. 

19.  379 
Mik!«cho-Maclay,N.T.  '88. 

14.  221 
M'Nair,  W.    '89.  14.  221 
Moericke,  W.  '97.  20.  475 
Hoja»OTiefl,F.e.  H.  A.  *97. 

20.  475 
Moloüey,J.A.  '96.  20.  47.') 
Moltke,Qraf  H.v.  '91.  16. 

488 

Mores,  de.  '96.  20.  475 
Morgan,  D.  '97.  20.  475 
HotBier.  '96.  20.  475 
Moaely,  H.  N.  '91.  16.  489 
Mouat,  F.  J.  '97.  20.  475 
Moachea,  A-E-B.  '92.  16. 
489 

MucHer,  P.  J.  H  Frl».  T, 

'96.  20.  476 
Mtthry,  A.    '88.  14.  221 
Müller,  K.    '89.  14.  228 
Müller,  \y.   '88.  14.  222 
Mttllhaupt,  U.  '94.  19.  380 
Mtwunery,  A.  P.  '96.  20. 

48.5 

Murray,  J.  '92.  16.  489 
Myer8,Th.B.  '86.  14.  222 

Nabert,  H.  '90.  16.  499 
Nebolain,P.  J.  '93.  19.  380 
»•grt  '89.  14.  222 
Negri,  Ch.  '96.  20.  476 
Nelson,  H.  H.  '92.  16.  490 
Neubronner  van  der  Tunk. 
'94.  19.  881 

Geogr.  Jahrbuch  XX. 


Neumann-Spallart,  F.  X.  t. 

'88.  14.  222 
Neuinayr,  M.  '90.  14.  222 
Noö,  H.    '96.  20.  476 
Nolde,  E.  T.  '95.  19.  881 
Norden8kiÖld,G.B.A.  '96, 

19.  881 

I  Oberdorf.    '88.  14.  223 
Oberländer,  R.  '91.  16.  490 
I  Olipbant,  L.   '88.  14.  223 
'Orot,  B.BittorT.  '92.  18. 

I  490 

:  Oswoll,  W.C.  '93.  19.  381 
Oxenbam.E.L.  '96.20.  477 

I 

Paj^o,  J.    '90.  14.  223 
Palgrave,W.Ö.  '88.14.  223 
j  Palraieri,  L.  '98.  20.  477 
1  Paneic,  J.    '88.  14.  223 
I  Parke,  Tb.  H.  '93. 19.  381 
Parkyos,  M.    '94.  19.  881 
Paminter,W.  '94.19.382 
Parry,Ch.C.   '90.  14.  223 
Paaquier,  L.  da.   '97.  20. 
477 

Pedro  II.  d'Aleantara,  Kai- 
ser.   '91.  16.  490 
Pcetz,  H.    '92.  16.  490 
Pelly,  L.   '92.  16.  491 
Penna,D.S.F.  '88.  14.  224 
Perrier,  Fr.    '88.  14.  224 
Peter»,  Ch.  H.  P.  '90.  14. 
224 

Pettersen,  K.  '90.  14.  224  ' 
Pctzold,  W.    '97.  20.  477 
Peyritscb,  J.  '89.  14.  224 
PigeonneaUjH.  '92.16.491 
Pike,  R.    '93.  19.  382 
Pilling,  J.C.    '95.  19.  382 
Pire9,A.L.T.  '90.  14.  224 
Piaais,  A.    '89.  14.  225 
Polak,  J.E.  '91.  16.  491 
Porto,  S.A.  da.  '90. 16.  499 
Post,  A.  H.    '95.  19.  382 
Potanina,  A.V.  '93.  19.382 
Potts,  T.  H.   '88.  14.  225 
Prange,  W.   '91.  18.  491 
Preatwich,  J.  '96.  20.  477 
Prver,  H.    '88.  14.  225  I 
Priiewalsskij.  '88.  14.  225 

Quatrefages  de  Breau.  '92. . 

16.  491  I 
Quedonfeldt,M.  '91.16.492 
QuenstedtjF.A.  '89.14.226  1 
Quiquerez,  P.  '91.  16.492  ; 

Rackwitz,  R.  '91.  ir.  492 
Rae,  J.    '93.  19.  382 
Bsimondi,  A.  '90.  14.  828 


Ralfs,  J.    '90.  14.  226 
Bimft7,A.O.  '91.18.498 

Rath,  G.  vom.  'R8.  14.  228 
Rathlef,  K.  '96.  19.  383 
Bavlinaon,' H.  C.  '95.  19. 

383 

Bebour  -  Paschwitz ,  E.  L. 

A.  T.    '95.  19.  383 
Begttl,E.A.T.  '92.16.492 

Regely,  B.    '88.  14.  226 
Reifsenberger,  L.  '95.  19. 
884 

Re7illiod,G.  '90.  14.  227 

Ri'vni],  ß.    '94.  19.  384 
Rhins,  J.  Dutreuil  de.  94. 

19.  884 
Richards,  G.H.  '96.20.478 
Riehl,  W.H.v.  '97.  20.  478 
Rimbaud,  A.  '91.16.493 
Rink,  H.  J.  '98.  19.  385 
Riva,  D.  '95.  19.  385 
Rochefort,  E.  de.  '88.  14. 

227 

Bochemonteiz.  '92.  16.498 

Rodler,  A.    '90.   14.  227 
Rogoainski,  St.  r.  '96.  20. 
478 

Rohlfs,  G.    '96.  20.  478 
Römer,  F.    '91.  16.  493 
Röper,  J.    '96.  19.  385 
Roaen,  0.   '91.  18.  498 
Bosoiberg)  H.  t.  '88.  14. 
227 

Roth,  S.    '89.  14.  897 
Roth,  W.    '92.  18.  493 
Rothstein,  W.  '88. 14.  227 
Rudolf,  Brzberaog.  89. 14. 
287 

Ruelens,  Ch.   '90.  14.  227 
Ruspoli,  Priiut  B.  '93.  19. 
385 

Roaaall,  A.    '98.  16.  494 

Bnthner,  A  V.  '97.20.479 
Rütimeyer,  K.  L.   '96.  19. 
385 

Sapot.    '89.  14.  228 
SaÜrabeni,  A.  '95.  19.  386 
Sapeto,  0.    '96.  19.  888 
Sasse,  A.    '9.S.  19.  386 
Schaaflf^aoaea,  H.  '93.  19. 
386 

Sehadeaberg,  A.   '98.  20. 

480 

Schäfer,  H.W.  '92.  16.494 
Scheda,  J.Bittory.  '88. 14. 

228 

Schleicher,  A.W.  '94.  19. 
387 

8chUemM»,H.  '90.14.828 
88 


490 


W.  Wolkenbauer,  GeograpUiehe  Nekrologie. 


Sehnitser,  fi.(Bmin  Paseha). 

'92.  19.  395 
Schols, CM.    '97.  20.  486 
Schorn bnrgk,  H.  M.  '91. 

16.  494 
Sehdn,  Aer.J.F.  '88.  14. 

229 

8«h8iiluik,W.  *97.  20.480 

Schott,  W.    '89.  14.  229 
Schrenk,  L.v.  '94.  19,  387 
Schrenk.    '90.  14.  229 
S«hfibel«r,  Ft.  Oh.  '92.  16. 
494 

Schubert,  W.  '95.  19.  387 
Sohvinacher,  H.A.  '90.  14. 

229 

Schutt,  0.    '88.  14.  229 
Schwarz,  L.    '94.  19.  387 
Sehwatka,  F.  '92.  16.  494 
Sehynae,  F.A.W.  »91.  16. 
494 

Seebohm,  H.  '95.  19.  388 
Sealatrang,  A.      '96.  20. 

480 

SeguoDzu,  6.  '89.  14.  2i9 
Seikei,  S.  '96.  20.  480 
Semler,  H.  '88.  14.  229 
Semper,  K.  '93.  19.  388 
Senit,  (Jb.  t  r.  h\  '93.  19. 
888 

Seydlitz  und  Kurzbach,  G. 

Frhr.  v.    "90.  19.  389 
Biamens,  W.t.  '92. 16.  495 
SÜTeatri,  0.    '90.  14.  230 
Simon,  0.    '92.  16,  4  0n 
Simony,  Fr.    '96.  20.  48Ü 
Skene,  W.F.  *92,  16.  496 
Sladtn,  E.B.  '90.  14.  230 
Smith,  W,    '93,  19.  389 
Sinyth,W.W.  '90.  14.  230 
Snow,  F.    '95.  19  389 
Spiehler,  A.    '91.  16.  495 
Spruce,  K.    '93.  19.  389 
Spinner,  K.T.  '92.16.495 
Squier,  E.  G.   '88.  14.  230 
Stairs,  W.G.   '92.  16.  496 
Stapff,  F.  M,  '95.  19.  389 
Stecker,  A.    '88.  14.  230 
Stefunis,  L.de.  '93.  19.  390 
Steinhäuser,  A.  K.  '90.  14. 

280 

Stdsner,  A.W.  '95.  19.  390 
Stephan,  H.v.  '97.  20.  481 
Steuh,  L.    '88.  14.  231 


Stendal,  ä.   '90.  14.  231 

Stevens,  H.V.  '97.  20.  481 
St.  John,  0.  B.  C.  '91.  16. 
496 

Stosch,  A.  ▼.  '96.  20.  482 
Stout,  Fr.  A.  '92.  16.  496 
Straul'a,  F.A.  '88.  14.  232 
Streeker-Redaehid  •  Paaeha. 

90.  14.  232 
Stricker,  W.  '91.  16.  49G 
Strickland,  £,  '89. 14.  232 
Stader,  Q.  '90.  14.  282 
Stur,  D.  '93.  19.  390 
SüTsmilchjM.T.  '92.16.496 
Swift,  J.  F.  '91.  16.  497 
Swiuburnc.  89.  14.  232 
Ssabo,  J.   '94.  19.  890 

Tacianowaki,  L.  '90.  14. 
282 

Tappenbeck,  H.  '88.14.232 
Templier,  E.  '91.  16.  497 
ThoUon.    97.  20.  482 

Thomson,  J.  '95  19.  390 
iTiele,  P.  A.  '89.  16.  499 
[Tietjen,  I  r.  '95.  19.  891 
;  Tolmer,  A.    '90.  14.  233 

Töppen,  M.  '93.  19.  391 
i  Trautvetter,  E.  ß.  v.  '89. 
I     14.  232 

'  Trautwein, Th.  '94.  19.  391 
Treiche-Laplene.   '90.  14. 
283 

Tromholt,  S.  '96.  20.  482 
Tscheraki,  J.  D.   '92.  16. 

497 

Taehtehataeheff,  F.  t.  '90. 

14.  232 
Tschichatschcff,  PI.  A.  Y. 

'92.  16.  497 
TachudijJ.J.v.  '89.14.233 
Turazza,  D.    '92.  16.  497 
Tyndall,  J.    '93.  19.  391 

Valentin,  J.    '97.  20.  486 
Varat,  Ch.  L.  '94.  19.  392 
Vatke,  W.    '89.  14.  233 
Varkovitsöb,St.J.  '94.  19. 

392 

Veraepuy,  M.  '97.  20.  482 
V0th,  F.  J.    '95.  19.  892 

Vissering,  S.   '88.  14.  234 
Vivien  de  Saint- Martin,  L. 
'97.  20.  482 


Togal,  K.  '97.  20.  488 
Vogt,  £.  '95.  19.  898 

Waldbarg  -  Zeil  -  Sürgen- 

stein.   '90.  14.  234 
Walker,  Ck. P.B.  '94.19. 

393 

Walker,  J.Tb.  '96. 20. 48S 

Walter,  A.  '88.  14.  234 
Wankel,  H.  '97.  20,  484 
Warburton.  '89.  14.  234 
Weber, W.B.  '91.16.497 
Weihrauch,  K.  '91. 16.498 
Weifseaborn,  B.  '89.  14. 
234 

Wells,  Ch.  Fr.  '96.  20. 484 
Werner,  J.R,  '91.  16.  498 
Whitney,  J.D.  '96.20.484 
WiflhmaoB,  B.  H.  '96.  SO. 
484 

Wild,  J.  '94,  19.  393 
Wüken,G.A.  '91.  16.  498 
Wflkinaon,Oh.S.  '91.  16. 
'  498 
Williams,  W.  '88.  14.  234 
WTlHani8on,A.  '90.14.285 
Willkümm,  H.  H.  '96.19. 
394 

Winsor,  J.  '97.  20.  484 
Wittkanp,  F.  H.  '92.  16. 

498 

Woldt,  A.  '90.  14.  235 
Wolf,  J.  R.  '93.  19.  394 
Wolf,  L.  '89.  14.  235 
Wolff,  Ph,  '94.  19.  395 
Wood»,  A.Th.  '92.  16.498 
Woods,  Bot.  J.B.  T.  '89. 
14.  285 

Xanthus,  J.  '94.  19.  895 

Young,E.D.  '96.  20.485 
Yule,  H.    '89.  14.  235 

Zepharovich,  V.  Bttt«  T. 

'90.  14.  236 
Zuppelin,M,T. '97.20.486 

Zennar,  K.  '90.  14.  236 
Zimmermann,  C.  89. 

14.  236 
Zimmermann,  K.  *89. 1*» 

236 

Zintgraff,  E.  '97.20.  485 
Zweifel,  J.   '90.  8«. 


Peisoiieimaiiiea-B.egister. 


Das  folßCDde  Register  enthält  die  Namen  der  angeführten  Autoren  oder 
anderer  Persönlichkeiten,  nicht  aber  die  gcographiachen  Namen.  Es  beziehen 
sich  die  Seitenzahlen  wie  folgt  auf  die  Hauptartikel  im  Jahrbli«b: 


Erdmagnetismus     ....     2 —  36 

Geognode  87— 126 

landerkunde  Afrikas,  Anetra- 

liens,  Amerikas.    .    .    ,  127 — 192 

Oseanographie  IM — 216  _s  j  v  i* 

Diese  ZiiTerft  sind  im  Kopfe  jeder  Seite  mt  Orientieruig  des  Lesevt  wiederliolt 
Die  Nekrologie  hat  im  Torstehendeii  ein  beeonderes  Register. 


Getchiehte  der  Brdknnde    .  817—248 

Geophysik   249—370 

Länderkunde  Asiens  .  .  .  371 — 424 
Kartenprojektion    ....  426— 46Ä 


Abbe,  Cl.,  186.  189.  320  Alosaandri,  Q.  de,  80.  124 
Abbott,  W.  J.  Lewis,  09     Alexander,  James,  168 


Alexander,  W.  D.,  246 
Alinianestianu  6.  92 
Alis,  H.,'  133 
Allerd,  E.,  328 


Abetti,  k,f  300 

Abich  420 
Abraham  142 
Abreo,  Ant.  d',  396 

Abreu  Lacerda,  A.  de,  173  I  Allegri,  M-,  223 
Adams,  F.  D.,  118.  230     Almera,  J.,  79 
Aeppü,  A.,  53  Altenburg,  W.,  43 

Agamennone,  Q.,  288.  292.  AUhane,  E.,  49.  356 
293.  301.304  Alvaro  Astolpho  d»  Suwira 

173 


Agassis,  A.,  122.  157.  188. 

342.  343 
Agassis,  L.,  248 

Agnese,  B..  243 
Agostini,  Q.  de,  80.  323. 
338.  836.  457 

Aguilar,  J.  N.,  397 


AlTes,  A.,  227 
Amalitzky,  W.,  88 
Amat,  F.,  223 
Ambronn  23 
Ambrosetti,  J.  B.,  173 
Ameghino,  Fl ,  124 


Aguilar  ySantillan,  H.,  Aramon,  L.  V.,  46 

Aguilera  y  Ea.  Ordonez,  J.  Anastasiu,  V.,  92 


121.  122.  309 

Ahlenius,  K.,  244 
Ainsworth,  J.,  137 
Ainsworth,  W.  Fr.,  376 
Airy  18 

Aitow  433.  434 
Akin&ew  421.  422 
Alis  397 

Albaigne,  A.  d',  243 
Albaigne,  F.  d',  243 
Albe,  E.,  315 
AlMea,  d',  149 
Alhertis,  E.  A.,  221 
Alboff,  N.,  172 
Albow  421.  422 
AUneeht  288.868.260.261 


Anderson,  F.  M.,  114 
Anderson,  W.  G.,  141 
AnderssoD,  G.,   66.  269. 

320.  366 
Andreae,  A.,  40 
Andrews,  C.  W.,  112 
Andrews,  U.,  68 
Andmesov,  N.,  91. 96. 280. 

417.  419 
Angelini,  S.,  207 
Angelis  d'Ossat,  G.  de,  62. 

AngstrSm  28 
Antonio  de  Ferraris  243 
Antoniiis  GalateDS  243 
AnntMdiin,  H.,  681.  883 


Apostolow  421 
Arago  18 

Arana,  Diego  Barros,  168 
Arboli,  8.,  230 
Arddiaeono,  S.,  289.  891. 

308.  309 
ArctowBki,  H.,  312 
Arendt,  Th.,  29 
Arent  Martensz  240 
Argyll,  Duke  of,  366 
Aristo w  418 
Armstrong  376 
Arreola,  J.  M.,  309 
Arrhenius,  Syante,  366 
Artaria  436 

Arihaber,  0.  t.,  68.  60 
Anridson  20 
Anrnni  421 

AsUey,  G.  H.,  116.  819 
Astor  Obanler  187 

Attanoux,  d',  188 
Äufsler  459 
Aust,  P.,  46 
Autenrieth  148 
Av6-Lallemant,  G-t  124 
At entin  244 
ATiUes  433 
Aymonier  389 
Ayuso,  P.  Ö.,  380 

Babinet  326 
Bach,  R.,  183 
Bache,  K.  it.,  205 
Baekbovse  Walker,  158 

Bakhuis  392 
Baden-Powell,  R.,  löO 

88* 


492     Begister;  Erdmagn. 2-36;  Öeognosie  37-127;  Lindark.  127-92  a.ä7l-4S4. 


Baden-Powell,  Sir  George 

f '^150 

3ädecker  133.  178 
Bailey,  J.  W.,  183.  186. 

18G 
Baillaud  427 
Bain,  H.  F.,  118.  374 
Baker,  M.,  177.  183.  184 
Baker,  8.,  248 
Balaguer,  Y.,  397 
Balbi  428 
Baldaeei,  L.,  86 
Baldaque  da  Silva  228 
Baldwin,  S.  Pr.,  268.  351 
Balfonr,  Alice,  140 
Balfour,  L.,  367 
Ball,  E.  S.,  361 
BallaDtioe  383 
Bellas  428 
Bailey,  L.  W.,  113 
Baliivian,  M.  V.,  166 
Ballot  149 
Bailoy,  de,  380 
Baltzer,  A.,  5;^.  82.  107. 

131.  317.  335.  367 
Banealari  451 
Bango,  0.,  185 
Banks,  Jos.,  391 
Baratieri  134 
Baratta,  M.,  288.  283.  M6. 

299.  300.  301.  304.  806. 

307.  308 
Barbier,  J.  V.,  218.  446 
Barbot,  J.,  315 
Barbot  de  Maxnj,  N.,  97. 

420 

Bardeen,  0.  W.,  186 

Barctti,  M.,  80 
Barich,  C,  453 
Barker,  W.  H.,  III 
Barlow  188 
Baron,  R.,  110 
Barradas,  M.,  227 
Banrande,  J.,  46 
Bamt  107.  146 
Barre,  P.,  373 
Barrere,  P.,  248 
Barret,  B.,  75 
Barrois,  Ch.,  73 
Barroa  Arana,  Diego,  168 
Barrow,  G.,  70 
Bartenew  412 
Barter,  C,  150 
Barthel6my,  P.  de,  387 
Barthold  417 
Bartoli,  A.,  308 
Barton,  Q.  H.,  154.  185. 

186.  818 
BartoD,  G.  M ,  368 
Baachin,  0.,  217 


Baail  Thomson  161 

BasBani,  C  ,  297 
Bassani,  C,  299 
Baasani,  86 
Bassett-Snith,  F.W.,  842 
Bäfsler,  A.,  158 
Bassot  253 
Batalha-Reis,  J.,  229 
Battelli,  A.,  16 
Baud  149 
Bauer,  K.,  61 
Banor,  L.  A.,  5.  7.  10 
Bauer,  M.,  104 
Bauern feind  461 
Baumberger,  E.,  51 
Baumann,  0.,  23.  138.  883 
Baur,  Dr.,  165 
Bay,  £.,  125 
Baye,  Baron  de,  418 
Bayley,W.8.,  118. 119.282 
Beatus  Rhenanna  244 
Beauvois  224 
Beasley,  C.  B.,  227 
Beck,  R.,  40.  317 
Becke,  L.,  162 
Becker,  G.  F.,  176.  177. 

448.  450.  464.  465 
Beckhout  458 
Begg,  A.,  179.  180 
Böhme,  Fr.,  47 
Bohr,  K.  H.,  192 
Bebrens,  H.,  306 
Beiuiema,  t.,  7 
Belar,  A.,  301 
Reick  423 
Belgrano  220 
Bell,  D.,  361.  366  . 
Bell,  R.,  113.  179.  182. 

272.  314 
Bell,  JJawßon  U  .,  182.  209 
Bellanger  245 
Bellemo,  V.,  223 
BelUo,  V.,  222 
BeUoc,  £.,  208.  317.  832. 

336.  352 
Beromelen,  van,  5.  6.  7. 

16.  391.  .892 
Benecke,  W.,  44.  67 
Beneach  451 
Bent,  Th  ,  134.  377 
Benzinger  374.  452 
Berchet,  G.,  221 
Berendt,  Q.,  40.  42.  356 
Berg  139 

Berg,  ran  den,  392 
Bergeat,  A.,  309 

Bergeron,  M.  J.,  75.  298 
Berghell,  H.,  93.  269.  270. 

272.  357 
Berlignieri,  B.,  9 


BernaTd,A.,  112.161.181 

225 
Bert,  A.,  201 
BerteUi,  T.,  8.  222.  288. 

289.  291.296.  298. 2M. 

300.  448 
fierthold,  Q.,  31 
Bertholon  132 
Bertolico,  S.,  88 
;  Berten,  J.,  146 
Bertrand  142 
Bertrand,  L.,  78.  979 
Bertrand,  M.,  73.  77.  8?« 
Bcrwerth,  Fr.,  HO 
Berwick,  Tb.,  385 
Bossel  429.  432 
Bettinghaoa,  A.,  46 
Bettoni,  C,  333 
Bettoni,  P  ,  299 
Beushausen  47 
Beyer,  0.,  49 
Beyer,  S,  W.,  118 
Bsyrieh  100 
Bcyschlag,  F.,  40.  48 
Bewick  III 
Bezold,  W.  V.,  4.  12 
Bicknell,  A.  C,  167 
Bieger,  H.,  158 
Bien  &  Cy  453 
Bienaymi  26 
Biese  21 

Bigelow,  Frank  U.,  10 
Bigiar  442 
Bijranek  395 
Billet,  A.,  390 
Birobe,  Gh.,  353 
Birkenmqer  14 
Bishop,  Iflss  J.  B.,  401. 

407 
Bisset  381 

Bittnar,  AI.,  84.  56.  87. 

60.  87.  102 
Bittner,  M.,  378 
Blaas,  J.,  69.  328.  452 
Black,  C.  B.  D.,  881.  881. 

407 

Black,  J.  S.,  387 
Black,  W.  0.,  814 
Blaen,  0.,  240 
Blaea,  W.,  240 
Blain,  H.  F.,  118 
Blair  Wataon,  A.,  Iw 
Blake,  J.  F.,  362.  366 
Blake,  J.  J.,  276 
Blakealey  447 
Blanc,  E.,  405 
ßlanckenhom,  M.  v., 
46.  102.  281.  366. 
BUnford,  fl.,  38.  «» 
Blayac  107 


d  by  Google 


Oseanogr.  193-216;  Gesoh.  217-48;  Geophysik  249-370;  Kartenproj.  425-62.  493 


»Mzlaiid  S47  f 

Bleibtrea  380  ' 
filessicb,  A.,  243.  247 
BU88  375 

Blombag,  A.,  867 

Bludau,  A  ,  328.  439 
Blümcke,  Ad.,  350 
Blumentritt  897  , 
Blundell  133  i 
Bluzet  151 
Boas,  F.,  176.  180 
Bod6nb«nder,W.,  124.  309  I 
Boeck,  K.,  383 
Bogdaoowitsch  405.  408. 

413.  415.  418 
Bosdaaowitaeh ,  H.,  410.  * 

413.  415 
Bogdanowitäcb,  K.,  98.  99 
Bogge,  H.  C,  392  j 
Bogoslowsk,  N.,  94  j 
Bogosslowski  413 
Böhm,  J  ,  53 

BShiD,  Q.,  63  I 

Böhmer  139  j 
Bohn  460  ' 
Boisselier,  A.,  74 
Boisaiw  180 

Boistel  78 
Boldt,  R.,  332 
BoUcT,  Dr.  W.,  29 
Bolschew  411 

Boltp  435 

BoDaparte,  K.,  349 
Bonarelli,  G.,  88 
Bonaventure  383 
Bonetti,  F.,  293 
BouiD,  Ch.  E.,  389.  400 
Bonne  488.  488.  489.  444 
BoDney,  T.  G.,  100.  861. 
420 

Bonola-Bey,  F.,  248 
Bonsdorff,  A.,  878 

Boquet  231 

fiorchardt  133  . 
Borehgrerink,  £.,  216 

Borgen,  C,  9,  200  ! 
Bornhardt  140 
Borodin  417 

Borrodaile  408  \ 
Borschtchewski  417 
Böse,       46.  86.  87.  278 
BocDfasU,  8.  de,  84  ! 
Bosse,  T.,  393 
Botero,  Ö.,  244 
Bottego  135.  136 
BoQgnereaii  842  1 
Boule,M  ,  74.  75.  110. 881.  i 

357.  360.  366 
Bouquet  de  la  Grye  431 
Beudariat,  A.  J.,  78  i 


Bowdon,  G.,  818 
Bougeat  78.  314 
Bourne,  E.  G.,  227 
Bourne,  F.  S.,  401 
Bouaiiieeq  199 
Boyd,  W.  Carr,,  166 
Boyer,  G.,  355 
Boyle  T.  Somerville  162 
Boye  447 

Bozward,  J.  LI.,  302 
Brackebuscb,  L.,  124 
Braneke  422 
Branco,  W.,  364 
Brandes,  J.  A.,  180  ' 
Brandt,  Ü.,  211 
Brandt,  M.  t.,  408 
Branner,  J.  0.,  119.  184. 

318 
Brard  137  . 
Brathuhn  13 
Brauchitscb,  v.,  147 
Brauer,  A.,  110.  153 
Braun  188 

Brader,  H.,  381.  386 

Brenner,  v.. 
Bretow,  L.,  73 
Breteehneider,  £.,  400 
Breusing  219 
Breutigam  411 
Briart,  A.,  72.  2ö5 
Bricchetti  -  Bobeeehi  182. 
135 

Brice,  A.  iMontetiore,  349 
Brigham,  A.  P.,  187.  868 
Brinoker  144 

Briecoe  IG 

Brito,  Goraes  de,  237.  373 
Broeard  816 
Brock,  R.  W.,  188 
Brockbank,  W.,  866 
Brodrick  378 
Broeek,  £  van  den,  72.  322 
Brßgger,  W.  C,  58.  67 
Bronsart  T.Schellendorf,  W 
169 

BroQsaoau,  G.,  178 

BrouTer,  S.  W.,  245 
Brower,J.V.,  117. 189. 191 
Brown,  H.  T.  L.,  166 
Brown,  J.,  22 
Brown,  N.,  109 
Brown,  R.  H.,  133 
Browne,  J.  B.,  188 
Browne,  R.,  '-'39 
Bruce,  W.  S.,  216 
Brvebhanaen,  ▼.,  134.  135 
Brückner,  E.,  39.  239.  325. 

362.  417.  439.  446 
Brüggemann  184 
Bmiiet  168 


Bronhnber  47 

Brünne w  375 
Bruno,  L ,  81 
Bryant  182 
Bryce,  P.  H.,  328 
Bryson,  J.,  .340.  3.51.  388 
Buchan,  AI.,  197.  198 
Buchanan,  J.  Y.,  194.  202. 

203.  806.  446 
Büchner  140 
Bücking,  M.,  44.  47 
Bnekmann,  8.  8.,  69 
Buell,  Ira  M.,  368 
Buhl,  Fr.,  374 
Buij  396 

Bnkowaki,  G.  ▼.,  64. 88. 90 

Bnlganow  422 

Bülow,  F.  J.  V.,  143 

Burckhardt,  C,  52 

Bardwood  484 

Bureau,  L  ,  73 

Burmeister,  C,  124.  170 

Borton,  R.  F.,  848 

Bnaeh  421 

Busse  415.  441 
;  Bussy,  de,  392 
I  Bnaz,  K.,  68 
'  BUttgenbacb,  F.,  48.  886 

Büttikofer  396 

Buxton,  E.  N.,  378 

Cabanes,  G.,  315 
|Cagnat  131 
;  Oahnn  871 

Caillaud,  du,  391 

Calderon,  S.,  79 

Gallaway,  C,  365 
1  Caleter,  ran,  146 
'Calvert,  A.  F.,  70.  III. 
154   155.  247 

CalTin,  S  ,  118 

Campbell,  M.  B.,  186.  888. 
319.  320 

Carapboll,  W.,  399 

Canaval,  B.,  61 

Cancani,  A.,  87.  887.  889. 
293.  297 

Canisares  y  Moyano  189 

Cano,  Guticrez  del,  818 

Canto,  E.  do,  229 

Cantoni,  A.,  303 

CantrOl,  T.  Croabao,  68 

Cantwell,  J.  C,  177 

Canu,  F.,  72 

Capelle,  H.  van,  71.  366 

Capperon  246 

Caputo,  L.,  303 

Carafa  247 

Oaralp  74 

Card»  489.  441 


494    Bflgisttr :  Erdmagu.  2-36 ;  Geognotie  37-1 26  i  Linderk.  127-98  iL  371-424. 


Carey  386 
Cms,  L.,  74 
Oarlheim-Oyllanakdld,  r., 

1».  20 
Ooflit  S17 
Otiiton,  £.,  232 
Ckniap,  T.,  150 
Oarnegie,  David  W.,  155 
CammsB,  A.  J.,  284 
Carr  Boyd,  W.,  156 
Carri6re,  G.,  315 
Casanova,  241 
Oase,  £.  C,  338.  847 
Caspari,  J.,  9 
Caaaetti,  M.,  85.  86 
Gassini  247 
Castellanos,  S.,  309 
Castillo,  A  del,  122 
Castizo  460 
Caterioo,  M ,  88 
Cauley,  Mc,  398 
Cavalcanti  173 
Care,  H.  W.,  385 
OftTendiah,  A.  £.  J.,  403 
Cazeniajnu  132.  438 
Cebrian  424 
Oeeehi  136 
Celoria,  G.,  364 
Celtis,  C,  244 
Centurini,  L.,  231 
Ceraldioi,  O.,  240 
Chabrillan  246 
ChaffanjoQ  408 
OhailI4-Long  403 
Chaix,  K.,  314 
Chalmers,  J.,  159 
ChalmerS)  J.  A.,  108 
Ohilnen,  J.  H.,  148 
Chalmers,  R.,  1  13. 175.176. 

183.  266.  267.  365 
Chamberlain,  B.  H.,  399 
Ch»iiiberlin,  T.  C,  1 U.  125. 

175.  349.  353.  358 
Chandra  Chakrabarti,  Jad., 

381 

Chanler,  Astor,  137 
Chantre  421.  422.  423 
Cbao-Jn-Kua  372 
Obapnan  127 
(nunmantte  386 
Ohartron  73 
Chaatang,  L.,  404 
Chatard,  Th.  M.,  184 
ChaUerton,  Q.,  328 
Ohanvet  374 
Ohavannes,  £d.,  878 
ChavoH,  A.  de,  244 
Chellus,  C,  40.  45.  342 
Ohalniaki,  P.  L.,  481 
Chatrat  815 


Chistoni,  G.,  9.  17.  18 
Ghittenden,  H.  If.,  191 
Choffat,  P.,  79.  80.  108 
Cholet  147 

ChovoaobkiD,  M.,  414 
Cbree,  Gh.,  15.  263.  292 
Chnatie,  D.,  136.  408 
Ctnelli,  U,  292 
Cirera,  R.,  28 
Claparode,  A.  de,  130 
Clar,  K.,  284.  323 
Clarence,  L.  B.,  385 
Clark,  L.  F.,  884 
Clark,  W.  B,  119 
Clarke,  C.  E.,  383 
Clarke,  Gh.,  388 
ClarkaoD  447 
Clavus,  Claudias,  243 
Clavel  325 

Claypole,  £.  W.,  865 

Clercq,  d«,  393 
Clerici,  V.,  309 
Clerq,  J.  Le,  153 
Clifford,  H..  387 
Clougti,  C.  T.,  70 
Clozel  147 

Cianies  Ross,  W.  J.,  III 

Coatpont  434 
Cobos,  N.,  171 
Cockin  420 
Codara,  A.,  888 
Codrington,  R.,  141 
Coheo,  356 
Cohn,  Dr.  F.,  149 
CoIe,e.A.J.,7].118. 157. 
319 

Colemao,  A.  F.,  181.  354 
Colin  152.  158 

CoUet  435 
Collie,  J.  N.,  384 
ColliD,  A.,  344 
Collingrid|;e,  0.,  225.  236 
Colüns,  E.  T.,  879 
Colviile  137 

Comaneati,  Demeter  Ghika, 
186 

Cnmcnge,  R.,  397 
Cones,  E.,  246 
Conradt,  L.,  160 
Conrath,  P  ,  97 
CoQsiglio  Ponte,  S.,  308 
Constant  846 
Conte,  J.  Le,  363 
Conway,  W.  M.,  100.  383 
Cooke,  J.  H.,  88 
Cool  895 
Coordes  428 
Coote,  C.  H.,  237 
Cope,  £.  D.,  118.  176 
Copaland,  H.,  157 


I  Copeland,  R.,  286 
;  Coradi  448.  459.  460 
;  Corcelle,  J.,  315 

Cordeiro,  L.,  228 

G^rdier,  H.,  225.  227.400. 
403 

'  Cormick,  Mc,  383 
Cornaby,  W.  A.,  403 
Ooraet,  J.,  108.  146 
Corney,  P.,  246 
Corradi,  A.,  8 
Corstorphine,  G.  S.,  71 
Cortese,  E.,  87 
Corti,  B.,  80 
Cosirao,  B,  386 
CosBaoge,  V.,  78 
Costa,  C.  Roqoe  da,  227 
Costermans  145 
Costi,  237 
Gotteau,  108 
CoacheroD-AametyW.,  491 
Coudreau  172  ' 


Coaoillon  389 
Courant,  M.,  403 
Courme,  L  ,  24 
CourteilemoDt,  G.,  378 
Cowper  132 
Cowper  Reed,  F.  R.,  70 
Gramer,  ü.,  51 
Grane  456 
Cravrford,  J.,  810 
Creak  24 
Gredner,  ii.,  117 
Credner,  R.,  41.  210.  8T0 
Grelle  436 
Crtiner,  L.,  42 
Crotico,  G.  M ,  221 
Criek,  0.  C,  107.  III 
Groll  361 

Crosby,  W.  0.,  119.  284. 
388 

Grosbee  Gantrill,  T.,  69 
Grosfield,  Miss  M.  C,  70 
Crosa,  W.  H.,  116. 
Crosd,  J.  d«,  151 
GrulB,  Dr.,  173 
Cuinet,  Vital,  373 
Gnlmaon  461 
Culter,  ö.  E..  318,  340 
Culvcrwel!,  K  P-,  361.  362 
Gumberlaud,  C.  Ö.,  408 
Ganba,  da,  881 
Guny,  K-,  1*7 
Garzon,  G.  N.,  373.  380. 

406.  418 
Gusbing,  U.  P.,  11». 

286.  351 
Gashing,  P.  N.,  188 
Gvijid,  J.,  816- 
Gaersky»  ^ 


OMWogr.  193-216;  Gesch.  217-48;  Geophysik  249-370;  JUrtenproj.  425-62,  495 


IHM,  Prof.,  160 

Dahl,  Knut,  156 

Dahl,  Fr.,  207.  212.  213 

Dablgren,  £.  W.,  226 

Dal  Verroe  134 

Dale,T.  N  ,  119.  185.  281. 

282.  283 
Dalgleish,  W.  Scott,  150 
Dali,  W.  H.,  121 
Dalla  Vedova  134 
Danas,  W.  L.,  291 
Dana,  J.  W.,  186 
Danvers,  Fr.  Gh.,  227.  881 
Darbnux  442 
Darton,  N.  H.,  120.  320 
Darwin,  G.  H.,  361.  368 
Darwin,  L.,  129 
Datbe,  £.,  49.  356 
Datta,  P.  D.,  103 
Danbr^e,  A.,  244 
David,  T.W.  E.,  110.  367 
Davidsoo,  0.,  177 
Daviee,  A.  11.,  80 
Davis  449 

Davis,  W^.  lt.,  313.  319. 

362 

Davison.Ch.,  876. 277. 886. 
292.  293.  894.896.301. 

302.  366 
DawiijW.M,  119. 185.186 
Dawis,  A.  P.,  188 
Dawson,  G.  M.,  112.  113. 

114.  176.  178. 180.  181. 

805. 8 13.  .988.  853.  358. 

367 

Dawson,  J.  W.,  113.  178 
DawsoD,  L.  S.,  155 
Dawson,  8.  888 
Dawson,  W.  B.,  183.  209 
Deasy  407 
Dibay  389 

Dobes,  £.,  437.  448.  452 

Decaufe  434 
Deeazes  146 
D«ehy  420.  481 

Deckert,  E.,  184 
Dkle,  Lionel,  127 
Deca'ur  149 

Deecke,  W.,  41.  183.  856 
Deeley,  R.  M.,  346.  348 
Defforge  252 
Ddafond,  F.,  78 
DeleommvDe,  A.,  146 
Delebecque,  A.,  3 16.  330. 

332.    333.    335.  336. 

337 

Delgado,  J.  P.  N.,  80.832. 

355 

DeUngette  890 
Delpaxt,  Tlu,  897 


Denancy,  £.,  389 
Denhardt,  Gastav,  136 
Denkmann,  A.,  47.  48 
Üenza,  Fr.,  289 
DepAret,  Gh.,  39.  60.  75. 

77.  78.  110.  313 
Derby,  Orv.  A.,  123.  318 
Dersehawin,  A.,  98 
Desimoni,  C,  220.  227 
Dessauer,  A  v.,  109 
Detienne,  Ed.  G.,  881 
DeTille  149 
Dhaois  145 

Diokson,  H.  N.,  197.  203. 

205.  210 
Diener,  K.,  38.  58.  99. 

100.    350.   358  861. 

383.  42  t 
Dierselborst  258 
Dietrich,  F.  H.,  275 
Diculufoy.  Madame,  379 
ÜilJenberger  461 
Dijk,  van,  393 
Diller,  J.S.,  114. 116. 191. 

319 

Diraitriew  4SI 
Dingelatidt  480.  481 

Dinklage,  L.  E  ,  206 
Dionne,  N.  E.,  234.  236 
Diricblet  427 
Dirr  456 
Dittmar  198 
Diwaiew  418 
Dobrossmjslow  418 
Dodd,  J.,  399 
Dodson  136 

üoduD  de  Keromar,  H.,  162 
Dolby-Tyler,  0.  H.,  303 

Dolgorukow  410 
DoUfufs,  G.  F.,  39 
Hölter,  C,  61.  86 
Dominguez,  A.  M.,  305 
Donaltl.  Ch.  W.,  216 
Donaldson  Sinith  135 
Doneker,  H.,  240 
Donckier  de  Donoed,  Gh., 
.■322 

Donnet,  Oaston,  151 
Döring,  V.,  150 
Dorlodot,  H.  de,  78.  886 
Dornseiffen  393 
Dofs,  Br.,  94.  389 
Douglas,  C.  E.,  351 
Douliot,  H.,  153 
DouviU6,  H.,  76.  101 
Douzami,  H.,  76.  77 
Dove,  K.,  140.  143 
Dowling,  D.  B.,  181.  376 
Draghic^nu,  M.,  91 
Dnper,  D.,  109 


Drapeyron,  L.,  848.  848. 

245.  247.  449 
Dreger,  J.,  64.  60 
Dreyer  162 
Drisehenko  413 

Droogman  145 
Druetti,  A.,  348 
Drygalski,  E.  v  ,  199.  216. 
345 

Dubois,  E.,  362 
Dubois,  F..  151 
Dndley  Oliver,  W.,  153 

Dufonr  436 
Dumas  132.  438 
Dumble,  E.  T.,  122.  190 
Dnmontier  388 
Duncker,  E.,  262 
Dunin-GorkhiwiUoh  412 
Donstan,  B.,  III 
Duparc,  L.,  51.  62 
Dupuis,  J.,  390 
Dupuy  de  Ldme  398 
Daro,  C.  F.,  229. 838. 883. 

237.  244 
Dusfin,  P.,  148.  169.  171 
Dutreuil  de  Ebins  406 
DvttoD  873 
Dynnik  481 

Easton  393 

Eaton,  D.  J.  V.,  182 
Ebenhof,  Weber  t.,  328 
Ebert,  F.,  40 
Eberl,  Th.,  60 
Bbsen  434 
Eck,  J.,  244 
Eckebrecht,  Th ,  240 
Eekonstein  383 
Eckert,  M.,  314 
Edelsteio,  J.,  96 
Edgeworth  DaTid,T.  W.,  168 
Eginitis,  D.,  301 
Egorow  442 

Ehlers,  0.,  159.  373.  387 
Bhlert,  S.,  863.  864.  886. 

290.  291.  292 
Ehren  berg,  Ch.  C.,  248 
Biek  138 
Eickemeyer  461 
Eigel,  F.,  61 
Eisen,  G.,  164 
Eldiidge,  e.  H.,  114. 117. 

191 

Elkingkon,  W.  M.,  180 
Elliot  136 

EUiot,  B.,  383 
Elliot,  Ö.  F.,  108 
Elliot,  Scott,  128.  137 
Sltis  89 

EUii,  MiM  e.  L.,  70 


496     Begiftter:  Erdmagn.  2-36;  Geognoaie 37-126 j  Länderk.  127-92  u.  37l-«4. 


Ellison,  Th.,  184 
Ella  183 
Elter,  A.,  243 
Bmenoii,  B.  K.,  185.  186 
EmmoBB,  8.  F.,  114.  121. 
191 

Bngelbrecht,  W.,  47 
Engelhardt,  H.,  198.  139 
Engter  138 

Enjoy,  P.  d',  389.  390 
BntrecBfteau,  d',  246 
E8tvns,  n.  V.,  958 
Erikson  421 
Eriatow  423 
Erman  8.  5 
Errera,  C,  229.  288 
Escaiide  390 
Esch,  E.,  166 
EBChenbagen,  M.,  6.  9.  10, 

12.  23.  27 
Bscher  t.  d.  Liuth  53 
Eschmann  486 
Espada,  M.  JimAiei  d«  la, 

986 

Esaer,  Dr.,  144.  148.  152 
Btberidge,  B.,  Iii.  167 

Ettingshausen,  C.  t.,  III 
Euiing,  J.,  378 
Swing  876 
Eyshöric  401 
Exelmann  26 
Esettrra,  F.,  170 
Ealaab  949 

Faber,  Ed.,  326 
Pabie^  Ä.,  815 

Fahre,  G.,  75.  357 
Eabricius,  D.,  242 
Fabricius,  J.,  31 
Fabry  455 

Fairbanks,  H.  W.,  114.  115 
iairchild,  fl.L.,  186.  187. 

966.  339.  860  j 
Fall,  C.  Mc,  385 
Fallot,  E.,  74 
Famio,  P.,  390 
Faraudo-  980 
Fargue  325 
Faris,  R.  L.,  99 
Farlana^  J.  K.  H.  Mac,  332 
Farr,  C.  Coleridge,  24 
Fastenralh,  J.,  230 
Favaro,  A.,  217 
ÄT»,  B.,  60 
Fayen,  J.,  243 
Fea,  Leon,  386 
Febry  480 
FedoroAV,  E.  S.,  94 
Fedtschenko,  B.,  417 
FeÜden,  H.  W.,  126.  367 


FelgentrSger  6 

Felix,  J.,  lU.  191.  122, 

310 
Felkia  198 

Fels  130 

Fennema,  E,.,  310 

Ferrand,  G.,  153 

Pemnd,  F.,  194 

Ferraz  141 
j  Ferrä,  S.,  230 
I  Ferrero  968 

Perron,  E.,  284 

Fesca,  M.,  398 

FeuiUe,  L,  248 

Feyrol,  J.,  999 

Ficheur,  E.,  106.  107 

Fiebelkorn,  M.,  42.  48 

Fief,  du,  144 

Figa«,  8.,  99.  805.  810. 
ans 

Finster  walder,  8.,  326.  349 
FioriDi,  M.,  2S9.  441 

Fircks,  Frhr.  v.,  188 
Firket,  Ad,,  324 
Fischer  434.  4ö5 
Fischer,  A.,  398 
FiHrh.r,  H.,  375 
Fischer,  0.  v.,  169.  170 
Flsober,Th.,  130.131.132. 
375 

Fisher,  0  ,  69.  969.  976. 

361.  362 
Fitsgerald,  E.  A.,  168.  167 

Fitzner,  Rudolf,  129.  181 
Flaraacbe,  A.,  322 
Flamsteed  439.  441 
Fletcber,  G.,  846 
Fleuriais  244 
Fliehe,  P.,  73 
Floquet  481 
Florentino  981 
Florinski  416 
Flotte  de  Roquevaire,  R.  de, 
130 

Fou,  Ed.,  140.  141 
Folgheraitor,  Q.,  96 
Follraann,  0.,  313 
Fonck,  F.,  140.  946 
Foniakov  411 
Forbee,  G.,  187 
Forbaa,  H.  0.,  159 
Forel,  F.  A  ,  337.  848.  862 
Forirs,  H.,  72 
Forroy,  Ed.,  816 
Förster,  B.,  44 
Förster,  Kl.,  460 
Foreyth- Major,  C.  J.,  90. 
499 

Fort,  Seyraour,  141 
Fouoart  162 


Fovehi,  E.,  961 

Pouch«,  M.,  261 
Foullon-Norbeck,  A.  Frbr. 
161 

Fonque,  P.,  399 

Fonreau  131 

Fournereau,  L.,  248.  686 
FoiiTDiar  8.  490 

Fournier,  A.,  74.  231 
j  Fournier,E.,  74. 75.97.27» 
Fowke,  G.,  188 
Foz,  H.,  68 
Fraas,  E.,  40 
Fraas,  0.,  40 
Franehetti  184 
Franchi,  S.,  26.  80.  81 
Francius,  L.,  210 
Fraijijois,  H.  t.,  143 
Frank,  F.,  875 
Franke  408.  443 
Franklin,  J.,  248 
Frans,  A.,  411 
Frans  PtrdiMnd,  En- 
"    herzog,  379 
Fräser  381 
Franseher  68 
Frech ,  Fr. ,  59.  62.  97. 

116.  280 
I  Frederiehs  146 
1  Freie  d'Andrade,  A.A.,  109 
Frenger  456 
Fresdorf,  G.,  247 
Frese  458 
Fresbfield  420 
Freytag,  G.,  350 
Fric,  A.,  54 
Friedericbsen  445 
Friedländer,  B.,  162 
Frischauf  436 
Fritsch,  K.  V ,  49.  66 
Pritsche,  H.,  4.  964 
Fritz,  G.,  46 
Fritzsche,  W.  H.,  453 
Froideranz,  H.,  846.  946. 

248 

Fromm  139.  140 
Fronteoae  246 
Frosterus,  B.,  96.  970. 

272.  357 
Früh,  J.,  313.  617.  SB«. 

455 

Fuchs,  Th.,  84.  145 
Eucini,  A.,  82.  84.  87.  88 
Fuefs  908 

Fugger,  E.,  324.  SSO 
Fumagalli,  G.,  223 
Fürst,  E.,  394 

Fufs,  V.,  25 

Futterer,  K.,  45. 82. 97. 106. 

280.  302.  312.  372.  420 


d  by  Googl 


Ozeaoogr.  193-216;  Gesch.  217-48;  Geophysik  249-370;  KarUDproj.  42Ö-62.  497 


Oabb,  W.  H.,  12S 

Gaetano  309 
Gaffarel,  F.,  830 
Gagel,  C,  42 
G&lan  442 
Galiani  247 
Galilei  31.  244 
Otllais,  H.,  890 
Galle  12 

Gallego,  Joäo,  237.  873 
GaUi,  lg.,  300 
Gambey  17 
Gambier,  C,  '229 
Gambier,  J.  W.,  224 
Saninie  888 
Ganeval  371 
Gannet,  G.,  185 
Ganuett,  ü.,  1U4.  187.  190 
Gt&ong,  W.  F.,  234 
Garcin,  E.,  ;^;{2 
Garde,  V.,  2ü 
Qardiner,  C.  J.,  71 
Gardner,  C.  T-,  408 
Garibaldi  17.  18.  80.  31. 
294 

OaroYeglio  874 

Qarrard,  J.  J.,  110 
Garstiü,  W.  E  ,  133 
Gartschiu-Garnizki  415 
Garvood,  E.  J.,  126 
Garzon,  E.,  170 
Gascoigne,  Miss,  386 
Oaseerus,  A.,  242 
Gastaidi  441 
Gaston  Donnet  151 
Gaufs  Ö.  11.  18.  427.  442. 
448 

Gauthier,  J  .  '12 
QautliitT,  L.,  ;iuo.  304. 876 
Gauthier,  V.,  102 
6tiiti«r,  £.  F.,  80.  158 
Gawrilow,  N.,  97 
Gebhardt,  A.,  303 
Gadeonow  417 
Qedroitz,  A.,  95 
Gee,  W.Mo,  120.140.271. 
273 

Gaer,  G.  de,  66.  67.  98. 

270,  357.  367 
Geiger,  Th.,  244 
Geikie,  Arch.,  68 
Geikie,  C,  376 
Geikio,  J.,  89.  70.  853. 

362.  865 
GeiDitz,  E.,  41.  356 
Geitlin  21 

Oelcich,  £.,  234.  438.  485 
Gelton  434 
Gennep,  ran,  894 
Gantil  147 


Gentilly  458 
Gerard,  P.,  317 
GerasBimow  413.  414 
Gerland,  G.,  292.  298. 302. 

305 

Germain  439.  445 
Gerstner  199 
Geyer,  G.,  54.  62.  82 
Qhika  Comanesti,  D.,  136 
Gianiberini,  A.,  230 
GibeoD,  A.  M.,  Ib8 
GibaoB,  A.  M.,  121 
Gibson,  J.,  198 
Giesecke  &  Devrient  448 
Gilbart,  G.  K.,  114.  116. 

187.  188.  189.  190.278. 

282.  317.  319 
Gilbert,  J.  J.,  22 
Gilbart,  8.  K.,  187 
Gill,  David,  143 
Gill,  Gg.,  373 
Gülain  145 
GiUiTray,  Mae,  III 
Gilman,  C.  S.,  191 
Giltschenko  422 
Gioda,  C,  244 
Gioli,  G.,  84 
Giordano  52 
Giorgi,  G.  de,  335 
GioTaniioMi,  G.,  289.  299 
Oirardot,  A.,  355 
Glartan  243 
Glaser,  E.,  135.  377 
Glangaand,  E.,  75 
Glaunin^  140 
Glinka,  K.,  94 
Gobants,  A.,  90 
Goiran,  Ä.,  209 
Golowatscbew,  D.  M.,  412 
Goldhammer,  D.,  20 
Goldnann,  S.,  lOt^ 
Goldsmid,  F.  J.,  380 
Goraos  de  Brito  237 
G 6 Miez  de  Teran,  L.,  303 
Gondatti  414 
Goodman  4.')8 
Goodwin  434 
Gordon,  C.  H.,  118.  860. 

380 
Gore  384 

GorjauoTic-Kramberger  64 
Goaaalet,  G.,  78 
Gosselet,  J.,  78 
Götzen,  A.  Graf  Ton,  108. 

128.  138.  811.  488 
Götzinger,  B.,  244 
Govi  8 
Gowan  403 
Gowen,  H.  fi.,  162 
Gowlaad,  W.,  898 


Grabau,  Am.  W.,  860 

Graber,  H.,  02 
Grablovitz,  G.,  287.  288. 

289.  290.  298 
Grablowits,  J.,  207 
Grabowski  416 
Grabowsky,  F.,  160 
Gracey  881 
Graf,  J.  H.,  241 
Graham  162 
Grandidier  152 
Grand  jean  141 
Grant,  ü.  S.,  114.  438 
Grave  424.  427 
Grawcrt,  v.,  139 
Gray  16.  23.  380 
Grebe,  H.,  43.  44 
Greco,  B.,  87 
Gradler,  V.,  68 
Green,  A.  H ,  69 
Greenieaf,  J.  L.,  188.  826 
Greenley,  £d.,  70 
GreeDman  165 
Green vood  Pim  852/53 
Grefrath,  H.,  154.  155. 

156.  162.  163 
Gregor,  J.  G.  Hc,  345.  386 
Gregorio,  A.  de,  88.  392 
Gregory, J.W.,  77.  80. 107. 

108.  122.  125. 187. 271. 

274.  281.  313.  359 
Qreim,  G.,  32.'j.  337.  355 
Greuard,  F.,  400.  406 
Grenfell,  W.  T.,  188 
Greppin,  Ed.,  280 
Greve  421 
Grere  453 
Gribble  381 
Griesbach,  0.  L-,  102 
Griesbach,  K.,  lOO 
OriosmaDn,  G.,  312 
Qriffin,  L.,  380.  384.  886 
Griffis,  W.  E.,  404 
Grijzen  395 
Grimsley,  G.  P.,  190 
Grindrod,  Mrs.,  387 
Griswold,  L.  S.,  188.  820 
Grixoni  186 
Groffier  371 
Gromhtschewski  418 
Gros  246 
Grosser,  F.,  162 
GrofRnninn,  K,,  345 
Grube-Einwald  48 
Gruber,  C,  46.  248 
Grnlew  415 

Qrum-Qrjimailo  (Orsohioia- 

üo)  408.  418 
Gmiier,  H,,  23.  40.  149. 

160 


498    Beguter;  JSrdmogn.  2-36 ;  Oeognon«  37-126 ;  Ländsrk.  127-92  a.371-424. 


Grtitener  456 

Gsell-Fels  130 
Qu^bhard,  A.,  279 
Qa^Din,  E.,  236 
Onillftvnie  259 

Guldin  441 

Gulliver,  F.  P.,  116.  185. 

186.  189.  319.  320 
efimbel,  C,  46.  76.  100 

Gummd,  A,,  391 
GuD,  W.,  70 
Gundry  402 

Günther,  S.,  8.  31.  218. 

225.  226.  23n.  '244.  245. 

812.  427.  428.  448.  4Ö5 
Gnppy,  B.,  329 
Guppy,  R.  J.  L.,  129 
Gurow,  A.,  95 
Gustawicz  435 
Outhe  875 

Gutiorez  del  Cano  218 
GtttzwiUer,  A.,  51 
Gttyoii  485 

Gu/./,anti,  Ö.,  289  309 
Gylliag,  K.,  357 

Haaek,  H.,  275 

Haardt,  Vincenz  816 
Habeoicbt  451 
HSbter,  K.,  230.  235 
Hachotte  428  436 
Hackman,  V.,  268 
HaddoD,  A.       112.  157 
Haga  Haig,  H.  d«,  110 
Hagenbacb-Bischoff  850 
Hagne,  A.,  114 
Hahn,  C,  419 
Hahn,  Fr.,  188.  180.  188. 

188.  145.  148. 149. 151. 

818 
HSbnel  181 

Haig,  M.  R.,  15$.  888 
Halaväts,  J.,  65 
Halbfafs,  W.,  332.  333  337. 

457 
Hall,  M.,  348 
Halley,  £.,  8 
Hallick,  A.,  180 
Hallimr  396 

Hamann  447.  458.  459 
Hamberg,  A.,  212,  216. 
870.  834.  846. 846. 849. 

351 

Hamilton,  A.,  163.  164 
HanmantrSm,  R.,  382 

Hammer  19.427.428.431. 
432.  4.S3.  434.  4:55.  4.40. 
440.  443.  444.  447.  448. 
451.  456.  456.468.  469. 
460.  468 


Hamy,  E.T.,  238. 243. 246  ' 

Hann,  J  ,  5.  14.  188.  889 

Hanolet  146 

Hanotaux  153 

Hansen,  A.  M.,  146.  168. 

362.  437.  438.  468 
Hansteen  5.  8 
Hantssch,  Y.,  218 
Hargreavea,  B.,  868 
Harker,  A.,  69.  71 
üariö,  E.,  74.  312 
Harraer,  P.  W.,  71 
Harper,  A.  P.,  163.  351 
flarrir  gton,  M.  W.,  334 
Harris  130 
Harris,  G.  D.,  118 
Harris,  J.,  178 
Harris,  T.  W.,  339 
Harris,  W.  B.,  378 
flarrison,  J.  B.,  271.  274 
Harrisse,   H.,   23ü.  831. 

832.  233.  241 
Hartl  489.  440 
Hartmann,  A,  144.  890 
Hartwig  447 
flarvey  28 

HassenstetB  186.  140.  468 

Hatch,  F.  H.,  108 
Hattowski,  A.,  95 
Hauer,  Fr.  v.,  54.  88 
Haug,  E.,  50.  76.  77.  78. 

107.  278.  279 
Uauscbild  456 
Hante-Penille,  de,  289 
Hauthal,  R.,  172  349 
Hautreui,  M.,  2()6.  328 
Haworth,  Ev.,  190 
Hay,  J.  D.,  848 
Hay,  R.,  188.  189.  387 
H»ye,  la^  246 
Hay  es,  C.  W.,  180.  121. 

184.  186.  319 
Hayn,  Dr  ,  160 
Hayna,  A.,  191 
Hasard,  J.,  40 
Heath,  Th  ,  292 
Heavood,  Ed.,  332 
Heber-Percey  875.  876 
Heeker  286.  416 
Uedin,  Sven,    336.  361. 

404.  407.  418 
Hedrois  414 
Heeres,  J.  E.,  237.  896 
Hegemann  414.  457 
Heiderieb,  Fr,  274.  428. 

461.  462 
Mcijmann  395 
Heikol  416 

Heim,  A.,  58.  63.  889. 
868.  866 


Heimbach,  H.,  46 
Heinrich,  0.,  810 
Heinrichs  21 
Held  450 
Heiland,  A ,  341 
Holler,  J.  K,  322 
Heller-Riefier  455 
Hellroano,  Q  ,  7.  8.  17.  31 
Helmert  253.  255 
Helmhacker,  R.,  56 
Henderson,  J.  M.  C,  49 
Hennig,  A.,  66 
Henry,  R.,  163 
Hepburn,  J.  D.,  142 
Hepttes,  St.  C,  304 
Herbertson  484 
HerROaell,  H  ,  333 
Herlin,  R  ,  269.  366 
Hermann  139 
Hemnaan,  0.,  89.  40.  41. 
1 39 

Hershey,  0.  H.,  189.  320. 
860 

Hertslet  m 
Hefs,  H.,  350 
Hefa,  Jean,  131 
flesee-Wartcgg,  408 
Hessel  Gerritsz  240 
Hettner,  A.,  428.  436 
Heomann,  E ,  888 
Heveei,  L.,  248 
Hibsch,  J.  E.,  40.  56 
Hice,  R.  R.,  189-  320 
Hicks,  H.,  68.  366 
llickson,  S.  G.,  843 
Hiokisch  411 
Hilber,  V.,  Gl,  90 
Hill,  E.,  26.5.  319 
Hill,  H.,  163,  311.  320. 
364 

Hill,  R.  T.,  118. 12t.  188. 

189.  271 
Hill,  W.,  69 
Hill  Gibbons,  Alfted  Bl», 

142 
Himmel  456 

Bind  188 
Hinde,  G.  J.,  68 
Hinde,  S.  L.,  145 
Hirsch,  L..  377 
Hirtb,  Fr.,  225.  826.  87». 

881.  400.  401 
Hise,  C  R.  van,  114.  H»- 

282.  283.  284 
Hitchcock,O.H.,  267.85S. 

358.  367 
Hite,  Ch.  E.,  182 
Hjort,  J.,  210 
Hpbb;,  W.  H.,  11»-  ^ 

809 


d  by  Google 


Osatnogr.  193-216;  QmcIl  817-48;  Goophyuk  249-370;  Kartenproj.  485-62.  499 


EoUey  187 

Hobson,  E.  W.,  362 
Hocken,  T.  M.,  168.  837 
Hocquard  1Ö3 
Hodgson,  B.  H.,  848 
Hoekstra  393.  395 
Boevell,  V.,  395.  396 
Höfer,  a.,  62.  63 
Hoffmum,  B.,  IS 
Hoffmann,  F.  A.,  42.  285 
HuUmanu,  W.  J.,  176.  192 
Hogben,  Q.,  S06 
Högbom,  A.  0.,  66.  869. 

270.  357.  363 
Hogg,  £.  6.,  367 
HohnumB  460 
Holcombe,  Ch.,  402 
Holden,  E.  L.,  191 
Holder,  E.,  247.  420 
HoMieb,  T.  H.,  880.  406 
Hollande  77 
Hollick,  A.,  285 
Holst,  N.  0.,  39.  367 
Holzapfel,  E.,  43.  44.  55 
Holzmüller  436 
HoDdiuB,  H.,  24Ü 
Hood,  W.  B.,  813 
Hooker,  J  ,  246 
Hooyer,  G.  B.,  391.  39ö 
Hopkins,  T.  C,  118.  324 
Horn  156 
Horn,  T..  200.  201 
Horn,  J.,  70 
Hon,  R.,  169 
Horoe^  J.,  357 
Hornerauuii  fr.  K.,  183. 

248 

HSieh,  Vi«tor,  144.  168 
Hoikins,  L.  M  ,  888 
Hotz,  Dr.,  242 
fioarst  151 

Houtitm*8ch{ndler  879 

Howarth,  D.  0.  H.,  309 
Howley,  M.  F.,  234 
Howley,  J.  P.,  183 
Howorth,  H.  H.,  819.  861 
Hron  133 
Hübbe,  S.  Ö.,  166 
HtU  448 
Hühner,  G.,  174 
fludlestoD,  W.  H.,  103 
Hügel,  V.,  392 
Hughes,  T.  ir&flimy,  868 
Hugues,  L.y  888.  881.  883. 

234 
Hnin  450 

HuU,  E,  67.  107.  365 
Humboldt,  A.  v.,  8 
Hunt,  A.  E.,  361 
Buiter,  W.  W.,  848  . 


Hitler  459 

Uussak  173 
Hath,  6.,  408 

Ictsbaleeta,  J.  6.,  886 

Iddings,  J.  P.,  116 
Ijcerroann  392 
Ignatov  412 
lUtire,  r.  StPftol-,  188 

Imaz,  J.  G.,  241 
Imfeld,  H.,  öl.  450 
imkeller,  H.,  46 
Immannel  884.  405.  406. 

408.  415.  417.  481 
Inglis,  J.  W.,  403 
Inoetranzeff ,  A  .  96.  99. 

412.  419 
Ippen,  J.  A  ,  61 
Ippolito,  E.,  9 
Irmer,  Dr.,  161 
Isamhert  .^74 
Isohitzky,  N.,  98 
Isbii,  Y.,  399 
Issel.  A.,  83.  817 
l-tsing  :^72 

Iwanow,  D.,  99.  415.  417 
Iwanowski  481 

Jack,  R.  L.,  157 
Jacob,  K.,  49 
Jadrintew,  N.  If.,  418 

Jaekel,  0.,  95 

Jakobs  394 

Jakobson  895 

Jahn,  J.  J.,  54.  55.  56 

Jambon,  Gh.,  3H3.  393 

James,  Alexander,  158 

Janssonias,  J.,  240 

Jarilow,  A.,  413 
I  Jafttrembski  416 
!  JatscLewski,  L.,  99.  413 

Javorowsky,  P.,  99.  410 
;  Jaworski,  J.  L.^  417 

Jenks  154 

Jentzscb,  A.,  40.  41.  854 
Jeppa  142 

Jerrmann,  172 
Jeunesse,  de  la,  246 
.  Jidinaky,  W.,  56 
j  Jimbo,  K.,  101.  401 
Jim^nez  d«  la  Espada,  M., 
235 

Joohelson  414.  416 

Jocst  372 
Johannes  139 
Johnston  188 

Johiiston,  H.,  141 
Johiistoii,  K.  A.,  184 
Johnston,  L.  C,  121 
jroJuuton,  B.,  446 


Johnston,  W.,  184 
Jobnston-Lavis,  H.  507 
Johnstone,  Jam.,  888 
Jonas,  Tb.,  445 
JonM,  J.  W.,  156 
Jonker  386 

Jordan  429. 430. 443.  444. 

458 

Jordan-Miln,  Loniae^  408 

Jöri^ensen,  Q.,  179 

Jouan  228 

Joukowsky,  W.,  99 

Joüon  den  Longrafs,  Ft., 884 

Jozzi,  0.,  231 

Juan  de  la  Cosa  243 

Jnanola  158 

Juke»  -  Browne,  A.  J.|  68« 

69.  271.  274 
Julien,  A.,  75.  367 
JttlieD,  St.,  846 
Jung,  E.,  154.  161 
Junker,  W.,  248 
Jürgens,  N.,  25 
Jttrgensobtt,  Att.,  411 

Kagorowski  418 
Kahla  449 

Kaleczmssky,  AI.  T.,  889. 

299 

Kalmar,  v  ,  253 
Kainykoir  418 
Kamerlint?  393 
Kainptz,  V.,  147 
£an,  C.  M.,  890.  891 
Karakasch,  N.,  96.  419 
Karlinski  14 
Kärnbacb,  L.,  160 
Karnosehowsky,  A.,  96 
Karpinsky,  A.,  280 
Karrer,  F.,  60 
Karsten,  H.,  86.  188 
Karstens  195 
Karzew  4  23 
Kastner,  K.,  324 
Kastsehenko  418.  416 
Katanow  418 
Katzor.  Fr.,  55 
Kaulnuinn  412 
Kay,  0.  L.  Mc,  148.  399 
Kayser,  E  ,  47.  48.  55 
Kayserling,  M.,  230 
Keane,  A.  H.,  188. 871. 410 
Keil-l'elikan  453 
Keilhack,  K.K.,  39.  40.41. 

42.49.125.341.354.356 
Keith,  A.,  180.186.881.819 
Koller  453 
Keller,  C,  153 
KeUer,  H.,  387.  888 
KeUer»  148 


500     Eegister:  Erdmagn.  2-36;  Qeognosie  37-i26;  Länderk.  127-92  a.371>424. 


K«ltie,  Sooft,  188 

Kelvin  29.  262.  263 
Komp,  J.  F.,  191 
Kompon  S98 
Kecdall,  P.  F.,  360.  868. 

35  7.  .SOG 
Kennedy,  W.,  116 
Kost,  Th ,  374 
Kepler  244 
Eergrohen,  de,  204 
Kern  385.  397 
Körner,  Fr.  t.,  64.  68 
Kerr,  D.,  331 
Kersting,  K.,  169.  311 
KoUitz,  W.,  14.  16 
Kithulle,  de  la,  146 
Keyes,  Ch.  R.,  114.  117. 

118.  120.  358 

Klaodiko  417 

Kiepert,  R  ,  139.  140.  463 
Kilian,  W.,   76.  77.  78. 

878.  279.  289.  351.  366 
Kingsley,  MIao,  147.  148. 

1.^2 

Kingsraill,  T.W.,  101.341. 
408 

Kinkelin,  J.,  48 
Kirby  140 

Kirchhoff  152.  158.  161. 

399.  488.  466 
Kirillow  414.  415 
Kirk,  J.,  127 
Kispatic,  M.,  304 
Kitto,  Ed.,  IG 
Klassert,  A.,  173 
Kleioents,  D.,  4U6 
Klomm,  B.,  40.  46.  366 
Kleritsch  457 
Klerk  de  Kcus  392 
Klerks,  E.  A ,  392 
Klingatsch  429.  439.  443 
Klinge,  J.,  339 
Klockmann,  F.,  79 
Kloso  114.  149 
Klossovsky  20 
Klotz,  0.  J.,  177.  348 
Kliiit,  M.  E.  B.  J.,  206 
Klunzinger,  P  887 
Kluth,  R.,  42 
Klvana,  J.,  56 
Knigbt,  B.,  153 
Knight-Bruce  142 
Knipowitsch,  N.,  93 
Knipping,  E.,  203.  206. 

813 

Knochonhaner  147 
KacwltoD,  F.  H.,  117 
Knox,  H.  V.,  868 

Knudscn,  M,,  198 

Knut  Dahl  156  | 


Knttttel,  8  ,  811 

Kobelt,  Dr.,  152 
Kobelt,  W.,  177 
Koch  428 

Koch,  0.  A.,  68.  64.  804. 

333 

Koch,  J.,  302 
Koch,  M.,  47 
Koeiiig,  J.  G.,  387 
Koeppen,W.,  201.  218.815 
Koganei  399.  416 
KShler  149 
Kohlmorgen  456,  467 
Koblrausch  10 
Koken,  E.,  339.  363 
Kolb,  G.,  187 
Koll  443 

Komarow  415.  417 
Komineroll  441 

Konchine,  s.  Konscbiu 
Kondratieff,  A.  D.,  96 
Könen,  A.  v.,  40.  311 
KSnig  481 
Konkoly,  V.,  14 
Konowalow  412 
Konschin,  A.  M.,  97.  417. 

419.  420.  422 
Kontra tenko  422 
Koorders  392.  395 
Kopemiovs  844 
Korff  378 
Korkin  424 
Korn,  J.,  41.  61.  356 
KorsehinsU  417  • 
Kortazzi,  S.,  290 
Kossmat,  Fr.,  38.  54.  63 
Koavboki  488 
Koworski  409.  410 
Kozlow  408.  418 
Krahraer,  Ö.,  331.  334. 

408.  410.  414.  416 
KrSmer,  A.,  344 
Kramp,  F.  Q.,  225 
KrMnopolsky,  A.,  96.  98. 

410.  411 
KraBsnow,  y.,  897.  415. 

422.  424 
Kraus,  Fr.,  316.  846 
Krause,  P.  G.,  71.  106.  847 
Krebs,  R.,  40 
Krebs,  W.,  334.  373.  402 
Kreil  15 

Kretschmer,  K,,  848 
Krieg  345 
Kfifka  867 

Kristafovitsch,  N.,  367 
Kronecker  394 
Krüger,  P.,.  169 
Krüger,  W.,  394 
Kranit  396 


KrSkow  414.  415 

Mmmel,  0.,  143.  194. 

196.  197.  199.  200.201. 

203.  206.  206.  207.210. 

811.  818.  818.  816 
Krnsch,  P.,  49 
Krylow,  P.  N.,  99 
Ktthr  396 
Kükenthal  891 
Kulakoiv  414.  416 
Kulomsin  412 
Kfimmfll,  H.  B.,  878.  858 
Knmmerly  i.' 
Kunze,  G.,  16ü 
Karopatkin  417 
Knrti,  F.,  184.  171.  177 

Kusnezow,  Q.  N.,  418 
Kuyper  392 

Kyngsku  Nishiwad«  101 

Lacouperie,  T.  ds,  400 
Laüan,  G.  B.,  69 
loflammo  841 
Lagrange,  Gh.,  9.  484. 487 
Lahontan  248 
Lais,  6.,  289 
Lake,  H.  W.,  104 
Lake,  Pb.,  70 
Lakowitz,  C,  44 
Lalande,  Ph.,  816 
Lalieux  146 

Lallemant,  Q.  Avi-,  1S4 
446 

Lambert,  J.,  110.  448 

I  Lamont  1 2 
Lamotte  145 

!  Lamplugh,  G.  W.,  69.  70. 

319 

Lancaster  298 
Landberg,  Graf  Carlo,  löS. 
878 

Lanessan,  J.  L.  de,  388 

Lang,  0.,  47 

Langdon,  D.  W.,  181.  188 

Lange  172 

Langenbeck,  R.,  302.  306 
Langhans,  F.,  143.  160 
Luita  464 
Lapicque  372 
Lapparent,  A.  de,  38.  89. 

161.  449 
Larminat,  de,  132.  880 
Larrazet,  A.,  79 
Löske  429 
Ust,  J.  T.,  158 
Latimer,  Miss,  189 
Latkin,  N.,  4l3 
Lattermann,  G.,  40 
Laube,  Q.  K.,  54.  66 
Landeesat  177 


d  by  Google 


OzeanogT.  193-216;  QeBoh.  217-48;  Geophysik  249-370;  Kartenproj.  425-62.  501 


Lauifen,  E.,  iö  I  Lincoln  Tangye,  112 

Laun,       2ia  Lindau,  R.,  äl3 

Launay,  A.,  115  Linden,  J.,  95 

Launay ,  L.  de ,  15.  9£L  ,  Lindenkohl,  A.,  2119 


109.  ä2a 
Launhardt  4£1 
Laureano,  F.,  MI 
Laurent  llSt 
Lauterbaob,  C,  IM. 
Lawrence,  W.  R.,  äM 
Lawson,  A.        114.  11^  \  Liseowski  421 
2M.  2fifi.        2aa.  älS  Lista,  R.,  Hü 


Lindgroen,  W.,  115 
';  Ling  Roth  äa£ 
'  Linth,  Escher  v.  d.,  53 
j  Lionel  Dfecle  121 
{  Lippincott  459 
Lipski  422 


Lugeon,  M.,  UL  21B 
Luksch,  J.,  21B 
Lungo,  0.  dei,  äüfi 
Lurosden  2S 
Lundell,  0., 
Lundgren,  B.,  125 
Luschan,  t.,  IfiÜ 
Lntugin,  L.,  £5.  äfi 
Luzenko  416 
Lyall,  J.  B.,  m 
Lyman,  B.  S.,  2a5 
Lyons  läB 


Lebedew,  N.,  25.  aß 
Lecleroq  lAQ 
Leconte  de  Roujou  2A 
Ledouli  37ß 
Lee -Warner  aai 
Leenhardt,  F.,  Ifi.  IS 
Leeson,  J.  R.,  &ä 
Legay,  L.,  m 
Legendre  äI5 
Lehmann  42fi 
Lehrl,  Fr.,  2äl 
Leicher  Aßl 
Leichbardt  15fi 
Leidy,  J.,  121 
Leighton,  T.,  fiü 
Leitner  ä&5 
Lemaire  145 
Lemke  IM 

Lemoine,  G.,  ä2£.  321 
Lempicki,  M,,  95 
L6mure,  J.,  IhÄ 


Lendenfeld,  R.v.,  154. 155.  \  Lopatin  414 


Litb,  P.  Ä.  ran  d.,  Eflü 
Little,  Mrs.  A.,  4ül 
Littledale,  G.  R  ,  4Ü1 
Littlehales   L   1^  2Ifi. 
435  . 

Liznar,  7.,  5.  6.  L  ä.  14. 

15.  la.  2fi.  21.  2a.  254 
Lloyd  114 
Lobley,  J.  L.,  250 
Lochmann  44fi 
Loczy,  L.  V.,  dl.  äSfi 
Loewinson-Lessing,  F.,  91. 

413 

Legan,  J.  B.,  3M. 
LSher,  Fr.  v.,  152 
Lohest,  M.,  2&4 
Lohmann,  345 
Lollis,  C.  de,  2ia.  212 
Lomas,  J.,  345.  35Ü»  3^5 
LoDgraive,  L.  de,  23& 
Lonsdale,  K.  IIS 


lf)S.  iiü  ä51 
Lenk,       L21.  122.  aiü 
Lent  läS 
Lenz  12 
Lenz,  0., 
Lenz,  M.,  244 
Leonhard,  R.,  4iL  3Ü2 
Leonow  4ift 
Leppla,  A.,  43.  342 
Lepsiae,  R.,  35 
Letelier  13 
Leuner,  0.,  452 
Leuzinger  45Q 
Levasseur,        15$L  1&4. 
2A& 


Lorenz- Liburnau,J.  v.,  325 
Lorcnzo,  G.  de,  ftfi.  SI.  8fi- 

22a.  2S£L  3ÜI.  355 
Lorenzoni  251 
Loretz,  H.,  40.  4fi 
Loria,  L.,  155 
Lorie,  J.,  12.  3fifi 
Lorin,  H.,  245 
Lory,  F.,  Ifi.  Z2.  Za.  21a 
Los  ArcoB  424 
Loti,  Pierre,  325 
Lotti,  B.,  aa.  84 
Loumyer,  H.,  4Ö4 
Loureiro,  Ad,,  4üi 
Lovisato,  D.,  88 


Leverett,  Fr.,  115.  IfiS.  Low,  A.  P.,  113.  182 

180.  266.  268.  353 
Levier  422 
Levy,  V.,  355 
Lewanewski  416 
Lewin  4  t 

Lewis  Abbott,  W.  J.,  65 
Lewitzky,  G.,  252 
Libbey,  W.,  205 
Liebenau,  £.  v.,  325 
Liebrecht  145 


Löwl,  F.,  55 
Lozano,  R.  8.,  15.  3Ü5 
Lubstorf,  W.,  41 
Lucas,  F.  A.,  121 
Lttddecke  142.  156.  151. 

I5fi 
Lüdeling  6 
Ludwig,  A.,  53 
Lueger  427 

Lugard,  F.  D.,  USu  m 


Maas,  G.,  41.  132.  25fi. 

am 

Macartney  iQl 
Macey,  P.,  ä&fi 
MacFarlane,  J.  R.  H.,  332 
MacGonigle,  J.  N.,  Ifiß 
Macgregor,  SirWilliam,  155 
Machado  141 
Mack  3Ü1 
Mac  Kay  148.  355 
Mackenzie  433 
MacMahon  fifi.  455 
Macnair,  P.,  315 
Macoun,  J  ,  125 
Madero,  E.,  235 
Madrolle  .ä2ü 
Madsen,  V.,  354.  433 
Maffiotti  458 
Mager,  438 
Magistris,  de,  3IB 
j  Magnaghi  2Ü2 
I  Mahc  de  laBourdonnais  401 
i  Mahuan  312 
'  Maikow  421 
Main,  W.  T.,  Ifi3 

Mainwaring  l3fi 

Maistre  142.  43^ 

Makarow  412.  415 

Makscheew  412 

Malcolm  407 

Maler.  Teobert,  IM 

Malglaive,  de,  355 

Mallet,  F.  R-,  104.  353 

Mandl  451 

Mandonnet,  P.  F.,  231) 
Mankiewitz  135 
Mann,  Ä.,  15Jß 
Mannheim  452 
Marbut,  C.  F.,  1Ä5.  155. 
340 

Marcel,  G.,  221 
Marchand  25.  150.  246 
March6,  L.  de,  353*  364 
Marchi,  L.  de,  341 
Marcone,  A.,  231.  232 
Marcou,  J., 
Mariani,  E.,  82 


502     Register:  Erdmagn.  2-36;  Geognosie  37-126;  Landerk.  127-92  u. 371-484. 


MarindiD,      L.,  IM 
Marinelli,  G.,  241 
Marinelli,  0.,  aiL  314.  332. 

132.  aiÄ.  3^  MI 
Marinitscb,  J.,  31& 
Markgraf  All 
Markham,  Cl.  R,,  2M.  235. 

2A&.  Ml 
Markolf,  A.,  4ü8 
Markowitsch  A2a 
Marr,  J.  E.,  liL  31^  330. 

Marsden  Manson  367 
Marsh,  O.C.,  22.  UiLl&h. 
IM 

Marston,  A.  W.,  AQl 
Martel,  E.  A.,  315.  3lfi. 

311.  324 
Martin  4ifi.  418.  452 
Martin,  F.,  21fi 
Martin,  G.  B.,  LIS 
Martin,  J.,  42.  352 
Martin,  K.,  IÖ5.  122.  IM* 

Martin,  W.  A.  P.,  4Ü3 
Martineau  152 
Martini^re,  de  la,  130 
Marumo,  N.,  323 
Mascart  2M 
Massaja  1S5 
Massleunikow  ää.  415 
Masters,  Fr.  J.,  224:.  22fl 
Matschie,  P  ,  13a 
Matteucci,  R.  v,,  M.  3üfi.^ 
3ÜI 

Matthew,  G.  F.,  112 
Mattirolo,  E.,  &2 
Mault,  A.,  m 
Maum£n6,  Gh.,  131 
Maunoir  321 
Maurer,        13.  23.  Sü 
Maury,  M.,  2M 
Mauwe,  L.,  Ü5 
Max,  A.,  41H 
Maydell  414 
Mayr,  E.,  155 
Mazauric,  F.,  315.  315 
Mazayer  32a 
M'Call  Theal,  G.,  233 
McCauley  äSa 
McGornell  IfiQ 
McCorniick  3^3 

Mo  Fall,  c,  aas 

McGee,W.J.,  271  973.393 
Mc  Gregor,  J.  G.,  M5.  3aß 
Mc  Henry,  A.,  Ii 
McKay,  G.  L.,  3Ö3 
McMabon,  G.  A.,  GB 
Mead,  J.  R.,  Ifia 
Medina,  J.  T.,  235 


Meerwaldt  3£2 
Meinardus,  W.,  225.  4fil 
Mein  ecke  125.  13a 
Moldau,  H.,  II 
Melik-Ssarkisjan  422 
Meilard- Reade,T.,  fil.  213. 
3fi5 

Melnikow,  M.,  113 
Mendenhall,  T.  C.,  213 
MendizBbalyTaiQborrel431 
Menendez,  Fr.,  24£ 
Mensing,  A.,  24i 
Menzel  Krigar  25a.  253 
Mercalli,  G.,  3ÜiL  äüS 
Mercator  243 
Mercer,  H.  C..  31fi 
Merchier  43a 
Merciö,  E.,  3aa  * 
Merensky  UP.  141 
Merkel,  C.,  222.  23iL  231 
Merker  13a 
Merriam,  C.  H.,  Ufi 
Merrifield  3 
Merrill,  F.  J.  H.,  Ifil 
Merrill,  G.  P.,   112.  121. 

3ia 

Merzbacher  419 
Mefa  333 

Messerscbmitt  2M 
Meunier,  S.,  33.  211.  363 
Mewius  385 
Meyer  334.  432.  43a 
Meyer,        152.  123 
Meyners  d'Estray  3^4.  afl.*» 

M'Gee,  W.  J.,  llAu  12Ü 
M'Grath  LH 
Michael,  P.,  4a 
Michailow  33.  412.  418 
Michalski,  A.,  2A.  35 
Middendorf  Ififi 
Middlemis,  C.  S.,  1Ü3 
Mieg,  M.,  44 
Mielberg,  Dr.  J.,  2Ü 
Mierisch,  B.,  122 
Milch,  L.,  &3.  124 
Miles,  S.  B.,  32a 
Mileto,  L.  de,  222 
Mill,  H.  R.,  215.  225.  332. 

a3A   ^'M.  340  342 
Miliares,  A  ,  iüt9 
Miller,  Ad.  M.,  3jGiD 
Miller,  K.,  221 
Millosevich  135 
Milne,  J.,  215.  2afi.  23Ü. 

9Q1  9Q9.  2Si3L,  234.  235. 

303.  3üfi 
Minch  122 

Minkewitsch,  G.,  323.  411 
Mitchell,  J.  H.,  131 


Mitre,  B.,  244 
Mittermaier,  K.,  äl 
Mitzopulos,  K.,  3£LL 
Mizon  149.  läü 
M'Kenny  Hughes,  T.,  m 
:  Moberg,  J.  C.,  fii  m 
Moberg,  K.  A.,  äSl 
Möbius  123 
Mocquery,  Gh.,  315 
Moderni,  F.,  85.  331 
Modi,  Ji7.  Jamsh.,  233 
Mohn,  21£ 
MojsisoTicB,  E.      23.  Mi 

aa.  IML  1Q2.  112 
Molengraaff,  G.  A.F.,  105. 

142.  336 
Möller,  M.,  231.  422 
Mollweide  421.  m 
Molodycb  411 
Moltke,  Graf  lfi2 
Monaco,  Fürst  Albert  t., 

2Ü3 

Mönkemöller  159 

Monnier,  M.,  431 

Montanus  243 

MontecassitOjG.  B.  da,  242 
i  Monte&ore  Brice,  A.,  34ä 
'  Monteil  15Ü 

Montero  y  Vidal,  J.,  331 

Montessus  de  Ballere,  M. 
F.  de,  3Ä-  23fi.  231 

Monticolo  447 

Morant  'd&I 

Moray  123 

Moreing  III 

Morös,  Marquis  de,  132 

Morgan,  J.  de,  132.  314 

Möricke,  W.,  123 

Moroff,  A.,  4fi 

Morrison  4üi 

Mösch,  C.,  52.  53 

Mosto,  Andrea  da,  223 

Mottl,  G.,  aü5 

Moulieras  IM 

Moureaui,  Th.,  IL  232 

Mourlon,  M.,  12 

Mrazec,  L.,  äl^  52.  31 

Mudge,  E.  Hu  189.  2^5. 
3fi0 

Mügge,  0.,  344 
Mugna,  G.,  2Ä3 
Muller,  J.  J.  A.,  14L  m 
Müller,  Ferd.  t.,  154.  IM. 

äia 

Müller,  G.,  4fi 
Müller,  T.,  25 
Müller-Simonis  32i 
Müllner,  J.,  333.  331 
Mummery  421 
Munier-Ghalroas  13 


d  by  Google 


Oieanogr.  193-216;  Oescb.  217-48;  Geophysik  249-370;  Karteoproj.  425-62.  503 


Hniuro,  R.,  3£B 
Münsterberg,  0.,  23fi 
Muntho,  2m  äfifi  ■ 

MuDziD^or  IM  I 
Murray  m  | 
Murray,  D.,  218 
Murray,  J.,  IM  j 
Murray,  John,  IM-  lÄL  i 

laa  ! 

Murray,  J.  R.  E.,  2ß2 
Muschketow,  J.,  Qfi.  304.  : 

418.  419.  421 
Müsset,  G.,  2M  | 

Naguös,  A.  F.,  12^  mÄ 
Nallino,  C,  22A 
Nansen  412 
Nasarow  406.  ilfi 
Nathorst,  A.  G.,  fifi. 

9iL  I2h 
Natterer,  K.,  2ÜL  2Ü8 
Naumann,  Ed.,  280.  405. 

AM 

Navas,  el  Conde  de  las, 

2Asi 
Navicres,  J  , 
Nazari  IM 
Neck,  J.  C.  van,  21Ü 
Neil  iM 

Nelson  Dale,  T.,  IM 
Neri,  A,  2JSiü 
Neri  Delgado,  J.  F.,  HÄS 
Nestler  411 

Netachajevr,  A.,  92-  91.  A21 
Neuber,  A.,  äAü 
Neumann,  A.  IM 
Neumann,  0.,  Lüü 
Neumayer,  G.,  3.  ü.  11. 

üL  5iX  21.  2fi.  23.  21ii 
Neumayr,  M., 
Newcomb  2M 
Newell,  F.        IM.  IM. 

IM.  aiiL  m 
Newton,  E.  T.,  63.  LL2 
Newton,  U.  ß  ,  lüü.  Uü 
Nicholson,  A.,  2iL  221 
Nickles,       7A  7fl 
Nielsen-Lund  153 
Nieraan,  G.  K.,  3l9ü 
Nierraeyer  AM 
Niefsl,  V.,  ih 
Nieuwenbuis  laß 
Nikitin,  S.,  ää.  91 
Nikolski  m 
Nilis  IM 
Niten,  Will.,  IM 
Nocentini,  L.,  221.  22S 
Noelling,  Fr.,   liiä.  IM. 

367  'AHP, 
Nolan,       za.  2flö 


Neide,  Ed.  aU 
Nölting,  J.,  312 
Nordenskjöld,  A.  E.,  214. 

211.  2llä 
Nordenskjöld,  N.  0.  C,  121 
Nordenskjöld,  0.,  62. 

Norman,  a22[ 
Norman,  J.  W.,  IM 
Noronba  III 
Norton,  W.  Ufi 
Nossilow  113 
Novarese,  V  ,  SIL  ai 
Nutt,  W.  Llü 
Nys,  Fernand  de,  IM 

Oberhumraer,  R.,  421 
Oberlercher  liil 
Oberroair  Ahil 
Obrutscbew,  W.,  HKL  älÄ. 

400.  105.  413—17 
Qcagne,  M.  d',  2110,  III. 

1Ü2 

Oddone,  E^  26.  2ML  233. 

O'Donogbue,  D.,  221 
Gebiert,  D.  P.,  23 
Oertel  2ii2 
Officer,  Gr.,  afi2 
Ogilvie,  Maria  aS2 
Glaus  Magnus  244 
Olccre,  J.,  211 
Oldbara,  C.  F.,  m 
Oldbura,  H.  Y.,  2^ 
Oldham,  R.  D.,  Iil3 
Olin,  A,  121 
Oliveira,  Rodrigues  d',  228 
Oliver,  W.  Dudley,  L53 
Olivero,  E., 
Olssufiew  414 
Olufsen  106 
Omboni,  G.,  21S 
Omori,  F.,  233.  231.  235. 

Gnelli,  CK,  IM 
Onnen,  Hj  3Ü5.  ällL  332 
Oppenheim,  M.  v.,  äZfi 
Oppenheim,  P.,  83.  83 
Oppert  äBl 
Oppolzer,  V.,  252 
Ordonez,  Ez.,  121 
Ordonez,  J.  G.  Aguilera  y 

Ez.,         122.  3Ü9 
Orff,  V.,  252 

Orleans,  Henri  d',  101. 1Ü5. 

407 
Ormerod  132 
Orten,  E.,  Ul.  IM 
Ortroy,  F.  van,  115.  213 
Ortt,  F.  L.,  :2flö 


Osann,  A.,  lü.  116 
Osnaghi,  F.,  11 
Ostafiew  112 
Ostroumow  'il S 
Östrup,  J.,  a2fi 
Ott,  M-,  448 
Otto,  Erzherzog,  328 
Oudemans  331 
Öyen,  P,  A.,  353 
Owen,  L.  A.,  3l£ 

Pabst  III 
Pacher,  G.,  2a2 
Pahdc,  A^  133.  115.  2ia 
Paisel  HB 

Palacios  Mendiburu  123 
Pakt  IM 

Palazzo,  L.,  9.  18.  27.  30. 

am 

Palenow,  13.,  93 
Palladius  215.  4M 
Palmer,  J.,  1Ü2 
Palmer,  T.  S.,  ia5 
Palmieri,  L.,  äü8 
Pamel,  A.,  1Ü6 
Panckow,  333 
Pando  IM 
Panighetti  110 
Pantanelli,  D.,  81 
Panlüchow  113 
Papperitz  152 
Paris,  C,  353 
Parker,  E.  W.,  IM 
Parkin,  G.  R.,  12fi 
Parkinson  1 36.  160 
Parona,  C.  F.,  82.  318 
Paronelli  131 
Parry,  0.  32fi 
Partsch,  J.,  liL  9Ü.  32a 
Pascher,  C,  3Ü1 
Pasqualigo,  P.,  221 
Pasquier,  L,  du,  3i»  51. 
7«   253.  321.  332.  331. 

aiü.  aiiL  352.  3M.  afifi 

Passargo,  S.,    lilL  112. 
118 

Pastor,  Cr.  P.,  233 
Pastuchow,  A.  W.,  121 
Patkanow  416 
Patti,  C.  Sc.,  mH 
Paul,  C.  M  ,  51.  ßü 
Paul,  A.  W.,  383 
Paul-Dubois,  L.,  181 
Pauliny  15lL  152 
Pauli  tschko  liÜL  Hß 
Paulsen  13.  25.  28 
Pavie  388.  3a3 
Pavlow,  A.  P.,  93.  91 
Pawlow-Ssilwanski  Hl 
Payne,  F.  F.,  llfi.  132 


504     Register:  Erdmagn.  2-36;  Qeognosie  37-126;  Länderk.  127-92  u. 371-424. 


Peach,  B.  N.,  Zfi 
Peale,  Ä.  C,  IIA.  a21 
Peel,  St.  D.,  2M 
Peez,  C.  de,  äS.  älfi 
Peima,  J.  J.  W.  v.,  1 
Poisse  1^ 
Pelet,  Paul,  LSD 
Pelikan,  A.,  lüS 
Pellat,  E.,  Ifi 
Penck,  A.,  äS.  3^  32fi. 

äiLL  aiXL        SfiO  afifi. 

446.  4fi4.  4M 
Penecke,  K.  A.,  &3 
Pennesi,  G.,  222.  244 
Penrose,  R.  A.  F.,  Ufi 
Pensa,  fl^  lüfi 
Pentland  247 

Peragallo,  P.,  223.  22a. 

2iüL  232.  2M 
Percher,  H^^  IM 
Pereira  da  Silva,  J.  M.,  2M 
Pereira ,  Duarte  Pacheco, 

244 

Peretoltschin  413 
Perkins,  N.,  MS 
Perner,  J.,  üfi 
Pemot  ih2 

Perrine,  Ch.  D.,  IM.  305 
Perron  4.54 
Perry,  St.  321 
Perthes,  J.,  44S 
Perthuis,  de,  -tVA 
Peter  Martyr  244 
Peters,  C,  245 
Petersen,  3. 
Petersen,  J.,  112 
Pethö,  J.,  63.  fiA 
Petitclerc,  P.,  2S 
Petiton,  A.,  102. 
Petters  ilS 

PettersBon,  0.,  19R.  gQfi- 

210.  211 
Petz,  G.,  äS 
Petzoldt  A28 

Poucker,  K.,  332.  3.R7  i3iL 

iM.  4^  4M 
Peuckert  12 
Pezet,  F.  A.,  215 
Pfeil,  J.,  m 
Philippi,  E.,  ai 
Philippi,  R.  A.,  171 
Philippson,  A.,  aa.  QJl  IAjL 

•283.  321.  4iü 
Philips  155 
Piaggia,  C,  248 
Piatnitzky,  P.,  äfi 
Piaz,  G.  dal,  355 
Picard  L45 
Picart,  L.,  262 
Pickering,  W.  A.,  aSl 


Pico,  Q.,  333 
Pierpont  433 
Pietsch,  M.,  213 
Pike,  W.,  m.  243 
Pillsbury  2Ü2 
Pimentel  113 
Pimpinelli,  V.,  234 
Piolet  153 

Pirsson,  L.  V.,  LLL  135. 
190 

Piscator,  N.  J.,  240 
Pittier  de  Fäbrega,  H.,  3M 
Pittman,  E.  F.,  Iii,  151 

Pizzetti  225.  42Ü 
Pjewzow   405.    407.  40R 
413 

Plagemann,  A.,  131 
Plantamour,  Ph.,  334 
Planten  333 
Platania,  G.,  Süü 
Plate,  L  ,  m.  215 
Playfair-Heatley,  J.  T.,  131 
Plehn  lia 

Pleyte,  C.  M.,  333.  335 
Plummer,  Fr.  G.,  333 
Pobeguin  I5ü 
Po6ta,  Ph.,  54 
Podoserski  421 
Pogio,  M.  A., 
Pohlig  äl 

Pöhlmann,  R.,  123.  131 
Polakowsky,       135.  IfiL 

133 
Polenow  414 
Pollack  112 
Pbllard  133 
Poltz,  W.,  102 
Pomba  444.  4Ü3 
Pompeckj,  J.  F.,  43.  &A. 
Poncin,  de,  406 
Ponel  L42 

Popow,  P.  8^  4Ü2.  411Ä. 

423 

Porena,  F.,  241 
Porotow  llfi 
Porro,  Ges.,  31 
Porro,  Fr.,  318 
Porter,  Dev.,  lÄü.  133 
Poschepny,  Fr.,  54.  93 
PosdneefF,  A.,  lüfi.  415 
Posdneeff,  D.,  415 
Posewitz,  Tb.,  63 
Postel  433.  43a 
Potanin,  G.  N.,  403 
Potanin,  Frau,  312 
Potoni,  A.,  61 
Potoniö,       40.  43.  43 
Poulett  Weatherley  IM 
Powell,  J.  W.f  113.  184. 
131 


Prayon  van  Zuylen  Uh 
Preece,  W.  H.,  fi 
Prest,  W.  231 
Preatage  227 
Preston,  E.  D.,  23.  24. 
234 

Pretto,  0.  de,  233 
Preuille,  P.,  328 
Preufs,  Dr.,  143 
Preyn  413 
Price  155 
Prince  14Ö 
Prior,  G.  T.,  3Ü3 
Progrehow,  3i 
Prohaska,  K.,  355 
PrÖschold,  BL^  Ai] 
Prosser,  C.       113.  120 
Prschewalsky  435 
Prytz  451.  453 
Ptizin  411 
Puga,  G.  B.  y,  306 
Puls,  C,  215 
Pumpilly,  R.,  113.  134 
Purdue,  A.  IM 
Purey-Cast,  H.  E.,  lAL 
311 

Purtweller  454 
Pustowitow,  P.,  95 
Putiata,  D.,  lül 

Queich,  J.  J.,  Iii 
Quetelet  18 

Rachmanow  422 
Radde,  G.,  312.  335.  325. 

396.  421 
Radlow  413 
Ragozin,  Zenaide  A.,  Mfi 
Raimondi,  A.,  IM 
Kainaud,  A.,  133 
Raisin,  Miss  C.  A.,  IM 
Rajna,  Mich.,  11.  31 
Raraon  Paz  173 
Ramsay,  A.  C,  67 
Ramaay,  W.  M.,  äl  151. 

224.  238 
Rance,  C.  E.  de,  222 
Ran9on  151 
Ranke  113 

Ransome,  F.  L.,  lÜ-  *^ 
Rateau  453 
Ratzel,  F.,  123.  184 
Rauff,  73 
Ravenstein  431 
Reade,  T.  Meilard,  fiL  213. 

213 

Rebeur- Paschwitz,  E.  t., 
233^  283.  5i3ü.2^^ 
233.  234 

Reclus,  E.,  ia4.  311  4Ö 


y  Google 


Ozeanogr.  193-216;  Gesch.  217-48;  Geophysik  249-370;  Kartenproj. 425-62.  505 


Redlich,  K.  A.,  60.  ai.  äl. 
109 

Redway,  J.  W.,  232 
Reed,  F.  R.  Cowper,  ZIL 

Rees,  J.  de,  äfiü 

Reeves,  A.  M.,  22& 

Regel,  F.,  IM 

Regelmann  Mü 

Regelmann,  A., 

Begelmann,  C,  4^^ 

Regelsperger  hM 

Rehmann,  X.,  ai2 

Reichard,  P.,  M8 

Reiche,  K.,  IfiB 

Reicbenbach,  E.  Frhr  Stro- 
mer y.,  122 

Reid,  H.  F.,  142.  177.  .Mi 
34«.  äÄl 

Beid,  J.,  üld 

Rein,  J.,  aiÄ.  a25 

Reinecke  HB 

Reinel  ^ 

Beinhertz  i21 

Reis,  0.  M.,  iB 

Reitz 

Beitzner  i££ 
Rekstad,  J.,  ä&I 
Reling,  H.,  48 
Benauld,  Ed.,  aii  31B 
Rennen,  J.,  21S 
Renonard  lAZ 
Repelin,  J.,  lüfi 
Betana,  W.  E  ,  äai 
Betzius,  A.,  2i8 
Rens,  Klerk  de,  aa2 
Reuflcb,  H.,  fii  22&.  SHä. 

ans 

BÄvi6  Iß 

B^vil,  J.,  üBfl 
Rey-Pailhade,  de,  iM 
Beynolds,  S.  H.,  ZfL  11 
Biaz,  de,  Zfi 
Riban  Ül 
Ribbe,  C,  aaä 
Bicco  2ü 

Biccö,  A.,  231.  aiUL  Süfi* 

äoa 

Bichard,  J.,  llß 
Bichardson,  B.,  'dßh 
Bicharz  2^8 
Biche,  A.,  18 
Biche-Preller,  CLS,  du,  SS. 

352.  3fiO,  afifi 
Bichter,  P.  E.,  fil.  211. 

a2iL  .'t49.  351 

Bichthofen,  t.,  117.  813 
Rickmers,  W.  R.,  äli  4^ 
Biedel,  J.  G.,  afl5 
Bies,  lai 

Geogr.  Jahrbuch  XX. 


Rigaud  iM 
Riggenbach  äD 
Ripoloschensky,  B.,  M. 

Bis,  H.,  aa2 

Risiey  afiü 
Ristori,  G-,  323 
Bitter,  E.,  51.  II 
Ritter,  K.,  SÄ.  4M 
Riva,  C,  82 
Robocchi  -  Bricchetti  132. 

Roberts,  Gh.,  IIS 
Robertson,  D., 
Robertson,  Q.  S.,  385 
Robertson,  J.,  1^ 
Robinson  I3h 
Robinson ,  C.  H.,  US 
Robinson,  J.,  158 
Roblet  152 
Roborowski  4Ü8.  4ia 
Rocca,  F.  de,  iüfi.  ill 
Rocholl,  A.,  l&Q 
Rockhill  Aül 
Bodionow  418 
Rodrigues  d'Oliveira  22fi 
Rogers,  A.,  a&2 
Rogers,  G.  0.,  Mfl 
Böget  145 
Rogue,  V.  G.,  lai 
Rohlfs  ta2 
Röhn  4^ 

Rohr,  Dr.  M.  v.,  2111 
Rohrbach  4M 
Röhricht  315 
Rolland,  G.,  lüL  131 
RoUier,  L.,  &1 
Roman  I£ 

Bomanet  du  Caillaud,  F., 

Bomanow,  F.  P.,  41ß 
Bomans,  de,  12B 
Borne,  Th.,  322 
Börner,  E.  v.,  312 
Roraswinkel  392/3 
Bonciire,  Ch.  de  la,  22£- 
223 

Boque  da  Costa,  C,  221 
Eoquevaire,  R.  de  Flotte  de, 
130 

Rördam,  K.,  211 
Rosberg,  J.  E.,  341 
Rosenthal,  L.,  43 
Rosiwal,  A.,  54.  5JL  aß- 

fig  a2ü 
ROSS,  J.,  4Ü3 
Rosset,  C.  W.,  aM.  393 
Bossi,  M.  S.  de,  22£L  aöü 
Rossi,  U.,  22Ö 
Rossikow  412.  421 
Böfsler  423 


Rosthorn,  de,  4Ü2 
Roth  433 
Roth,  Ling,  3M 
Roth  V.  Telegd  fi4 
Rothpietz,  A.,  52.  53.  51 
Rougeyitch  419 
Roussel,  J.,  JA 
RouTier,  G.,  4ü2 
Rouville,  P.  G.,  Zfi.  222 
Roux,  E.,  4Ü5 
Rom,  J.  A.  C,  Zfi 
Bovereto,  G.,  83 
Boy,  J.  E.,  248 
RUcker,  A.,  3.  1£.  8& 
Rudolph,  E.,   22^  22&. 

an 

Rudsky,  M.  P.,  2fi3 
Rüge,  S.,  22^  23£.  433 
Buge,  W.,  I3ö 
Bugewitsch  419 
Rühl,  F.,  Iß 

Ruidiaz  y  Caravia,  E.,  23& 
Rupin,  E.,  315 
Rusch  42D 
Ruspoli  135 
Rüssel,  Frank,  IBD 
Russell,  J.  C,  llfi.  m. 

189.  im  lai.  282.  34S 
Rutot,  A.,  12 
Buvarac,  V.,  äifi 
Rydberg  IM 
Ryder,  M.  C,  2fi.  21fi 
Rylke  222 
Rzebak  5ß 

Saalow  423 
Sabatini,  Y.,  lüZ.  3ül 
Sabine  5.  3D 

Sacco,  F.,   82.  83.  211. 

280.  348 
Saderra  y  Maso,  M.,  3ü3. 

3M.  311 
Saija  433.  434.  435.  433. 

44Ü.  441 
Saintignon,  F.  de,  2Q1 
Saint-Yves,  G.,  24fl 
Saise,  W.,  IM.  äfiS 
Sako witsch,  W.,  üfi 
Saladin  131 
Salaignac  402 
Salemann  417 
Salesski  4JJL  422 
Salisbury,  R.  D.,  Ifil.  1&2. 

273.  Ma.34Q.349.  353. 

35a,  353 
Salomen,  W.,  52.  &H 
Salvagnini,  A.,  22fi 
Sanchez  441 
Sandberg,  Gr.,  402 
Sandeman,  Sir  Bob.,  384 

33 


506     Register:  Erdmago.  2-36;  Geognosie  37-126;  Länderk.  127-92  u.  371-424. 


Sandler,  Gh.,  22h.  2A1 
Sanson  ASfi.  437.  43« 
Saonino,  S.,  m 
Saporta,  G.  de,  80 
Sapper,  K.,  IjLL  122.  IM. 

i6n.      am  aaÄ 

Sarasin  äM 
Sarasin,  Gh.,  aä2 
Sarasin,  Ed.,  M2 
Sarasin,  P.,  lüü 
Sardeson,  F.,  4ü 
Sarrautou,  de,  A21 
Sarudny  Ü2 
Saströn,  M.,  3il2 
Saubert,  Dr.  B.,  21 
Sauer,  A.,  IQ 
Saurin  liUL  m 
Sauvaire,  31iJ 
Savage- Länder,  A.  AQh 
Saville  Kent,  W.,  112 
Sawyer,  A.  U.,  iüa.  U3 
Sayce  m 
Sayn,  Q.,  Ijß.  II 
Sayzeff  as 
Schafarzik,  Fr.,  3M 
Schalch,  F.,  AiL 
Schanz,  M.,  'd22. 
Schaper  fi.  8.  LL  12.  12. 

2iL  2iL  212 
Schardt,  H.,  50.  51.  215 
SchauinslaDd  162 
Schaw  3112 
Scbdanko  411 
Scheel  2^ 
Scbefer,  Gh.,  228 
Scheibe  4fi 
Scheiner  3i 
Schellwien,  £.,  05 
Schenck,  A.,  IM.  mS.  llü. 

IHI.  140.  142.  14:i  lAfi 
Schcndrikowski  41  fi 
Schering,  E.,  U 
Schering,  K.,  ä.  Ifi,  22.27 
Scheuermayer  456 
Schiaparelli  12 
Schick  4ü2 
Schinz  L43 

SchiÖtz,  0.  E.,  2fifi.  älÄ 
Schirokewitsch  41  ft 
Schirowsky,  W.,  ä4 
Schiscbmarew  4 1  .*> 
Schkapski  418 
Schlegel,  G.,  22i  aaS 
Schleinitz,  Frhr.  t.,  Ifiß 
Schlichter  lAl 
Schlebach  139.  433 
Scbloesing  jun.  1 9g 
Schlosser,  M.,  55 
Schlottmann,  K.,  32fi 
Schluet  V.  Schluetenberg  15 


Schmalhausen,  J.,  08 
Scbmeifser  l^llL  lüfi.  1^ 
Schmidel,  ü.,  2AA 
Schmidt       4JL2,  All 
Schmidt,  A.  (Stuttgart)  4. 

222.  224.  3(15 
Schmidt,  Ad.  (Gotha)  3-  2. 

2.  lü.  IL  25 
Schmidt,  C,  42.  453 
Schmidt,  Fr.,  24 
Schmidt,  Th.,  251 
Schneider  ii2&.  415 
Schneider,  K.  K.,  85 
Schnell  130 
Schöller  IM.  132 
Schols  411 

Schönberger,  Fr.,  283 

Schott  4M 

Schott,  C.  A.,  21-  28 

Schott,  Gh.,  22 

Schott,  G.,  12fix  2ÜL  202. 

211.  213.  215 
Schräder  436 
Schreiber  140^  442^  443 
Schrenk  416 
Schröder,  11^  4Ö 
Schrodt,  F.,  12 
Schroeder  van  der  Kolk,  J. 

L.  C.,  lüü 
Schubert  20 
Schuchardt,  423 
Schück,  A.,  L  L3.  22fi 
Schukowski  417 
Schulz,  E.,  43.  442 
Schulze  445 

Schumacher,  £.,  44.  45 
Schumacher,  G.,  31^ 
Schurtz,  400 
Schuster,  A ,  3.  4.  fi 
Schütte,  A  ,  1Ä2 
SchUtz-Holzhausen,  y.,  113 
Schwab,  P.  Fr.,  13.  14 
Schwarz,  Dr.  Fr.  v.,  12 
Schwarz,    P.,    14.  224. 

Schweinfurth,  G.,  133.  IM. 

IM 
Schwerer  24 
Schwerin,  H.  H.  v.,  143 
Scidmore,  E.  R.,  III 
Sclater  132 
Scott  441.  45fi 
Scott  Dalgleish,  W.,  15D 
Scott  Elliot,  G,  F.,  128. 

131.  352 
Sederholm,  J.  J.,  23.  2£8. 

220.  222.  352 
Seeland,  F.,  14.  325.  351 
Seelstrang,  A.,  112 
Segercrantz,  W.,  220 


Seibert  451 
Seibt  203 

Seidel,       SfiL  282 
Seidlitz,  N.  v.,  423 
Sekiya,  S.,  203 
Selen  oi'  423 
Seier,  Ed.,  IM 
Sella,  A.,  252 
Sella,  V.,  421 
Seile,  A.,  IM 
Sello,  G.,  242 
Semenow,  P.,  402.  41ft 
Semenow,  W.,  411 
Semiatscbensky,  P ,  25 
Semon,  R.,  151.  2M 
Senft  lül 
Sepp  315 
Septans  122 
Servals  431 
Sestini,  F.,  323 
Seutter  242 
Sewenow,  P.,  28 
Seybold  3Ii 
Seymour  Fort  141 
Shaler,  N.  S.,  112,  UlL 

IM.  185.  186^  212 
Sharpe,  A.,  141 
Sherborn  282 
Shilling,  E.  C.,  IM 
Sibirzew,  N.,  ä2 
Sibree,  J.,  153 
Siebeck  433 
Siebenthal,  C.  E.,  Ui 
Siebold,  Ph.  Fr.  v.,  m 

322 

Siegbert,  T.,  4D 
Sieger,  fi^  331.  m  251 
Siemiradzki  352 
Sievers,  W.,  123. 154.  U*. 

303.  410 
Siewert,  Carlos,  112 
Silva,  Baldaque  da,  228 
Silva  White,  A.,  122 
Silvestri,  A.,  3üS 
Silvestri,  0.,  308 
Simon  450.  454 
Simon,  Q.,  388 
SimondÄ,  W.,  US.  321 
Simonelli,  V.,  82.  2Ü 
Simonowitscb,  S.,  äL 
Simony,  Fr.,  60.  2iLL 
Simony,  0.,  283 
Simpson,  Ohas.  T.,  113. 

211.  441 
Sinzow,  J.,  25 
SjeroBchewski  413 
Sjögren,  Hj.,  61 
Sjöstedt  148 

Silveira,  Alvaro  Astolpbo 
da,  123 


y  Google 


Ozeanogr.  193-216;  Gesch. 217-48;  Geophysik  249-370;  Kartenproj.  42f)-62.  507 


Skae,  IL  lü 
Skeat,  Miss  E.  G.,  ID 
Skertchly,  8.  B.  J.,  IM. 

Skuphos,  Th.,  m 
Slatin-Pascha  IM 
Slotemaker  'i^ 
Smidt,  de,  LAB 
Smith,  Dr.  Donaldson,  IM 
Smith,  E.  A.,  Ififi 
Smith,  F.  m3 
Smith,  F.  S.  P.,  m 
Smith,  Gg.  Ad.,  älA 
Smith,  G.  0.,  IfiS 
Smith,  K  W.,  IM 
Smith,  J.  P.,  lUL  aiiS 
Smock  4^ 
Smycka,  Fr.,  5fi 
Smyth,  C.  H.,  m 
Snelleman  aill 
Snellen,  Maurits,  l£ 
Söbänyi,  J.,  äl2 
Sobral  311 

Sokolow,  N.,  ai2 
Solaoder  13 
Söldner  AAh.  AAA 

SoUas,  W.  J.,   112.  lÄl. 

1£JL  ailL  34Z 
Söllner  145 
Somerset  1 RO 
Somerville,  Boyle  T.,  IfiÄ. 

Ml 

Soubeyrao,  A.,  lÄ 
Sousa  Yiterbo  22J 
Spaan,  A.  J., 
Spamer  4M.  1^ 
Spanuth-Pöhlde  aiU 
Sparrow  13fi 
Spear,  J.  R.,  III 
Spencer,  J.  W.,  12SL  175. 
IM.  lÄL  2M.  2JJL 

aai 

Spüler,  J.,  MA 
Spindler,  J  B.,  2Ü2 
Sporck  12& 
Spörer,  F.  W.  G.,  31 
Sprigade,  P., 

Spring,  w.,  2a.  laa.  aas 

Sprdfser  4M 
Spurr,  J.  E.,  IM.  152 
Ssakowitsch  41 1 
SaapoBchnikow  412.  4lJß 
Ssasonow  41 1 
Sseraschewski  ^IR 
Ssiasow  411 
Ssidorow  4^21 
Ssilnizki  üfi 
Sslttnin  4.1  fi.  4lfi 
Ssobolew  41  2 
Ssokolowski  414 


Ssolowzow  42B 
Ssuworzew  412 
suche,  G.,  äa 
Stochowski  4iia 
Staggemeier  4aa 
Staglieno  22D 

Stahl,  A.  F.,  ai.  aia 

Stainier,  X.,  22 
Stamperius,  J.,  2M. 
Stange,  P.,  Ifil.  IfiS 
Stanley  'MS.  312 
Stanton,  T.  W.,  115 
Stapf,  0.,  291 
Stapff,  F.  M  ,  321 
Starke,  Dr.,  Gü 
Staudinger,  1^2.  IM 
Steeb,  V.,  451 
Steen,  341 
Steenstrup,  K.  J.  V.,  all 
Stefanescu,  Greg.,  äl 
Stefanescu,  S.,  ai 
Stefani,  C.  di,  83.  84.  SU 

ä2a 

Stefano,  G.  di,  ai.  M 
Stefanowitsch  414.  416 
Stefansson,  J.,  3Qji 
Steifen,        l&Su  aü2.  ilQ 
Steffen,  J.,  UÜ 
Steffens  1^5 
Steger,  E.,  221 
Steinbach,  Dr.  B.,  lÄl 
Steiner,  Dr.,  11 
Steinmann,  G.,58.  121L  afiß 
Stejneger  414 
Stella,  A^  aö 
Stelling,  Ed.,  2Ü 
Stellwagen  393 
Stenin  4l£ 
Stern,  B.,  421 
Stemeck,  t.,  252. 2M.  25Z. 

Stetten,  v.,  UL  IIS 
Steuer,  A.,  44.  mi 
Stevenson,  J.  J.,  llfi.  HS. 
122 

Stevin,  S.,  245 
Stewart  125.  14Ö 

stiffe,  A,  w.,  aia 

Stockfletb,  F.,  42 

Stok,  J.  P.  van  der,  2ÜÜ. 

2ia.  aai 

Stoliczka  IQÜ 
StoUey,  E.,  41.  42 
Stolpe,  Hj.,  24B 
Stone,  G.  35fi 
Stone,  8.  J.,  aM 
Storm,  G.,  224.  223.  243. 

244 
Stow  41fi 

Stradal,  A.  G.,  3Ü2 


Straham,  A^  68.  2&h 
Streraoauchow,  D.,  36 
StrÖU  413 

Stromer  v.  Reichenbach,  Dr. 

E.  Frhr.,  lüü.  122 
Stroobant  146 
Struben,  F.  P.  T.,  lüfi. 

141 
Strukow  412 

Stuart-Menteath,  P.  W.,  Z4 
Stuart-Moncrieff  155 
Stubendorff,  v.,  4115 
Stucken berg,  A.,  24 
Stuhlraann  152 
Stümcke,  M.,  42 
Stupart,  R.  F.,  Ifil»  ia2. 

a34 
Suan  I&a 

Suefs,  F.  E.,  38-  54.  5fi. 

aa.  5iL         liKL  214. 

3Ü1.  aü2.  4Ü5 
Sullivan,  K.  0.,  ia2 
Suite,  B.,  248 
Supan,  A.,  92^  14Ö,  112, 

154.  Läl.  iQ3-gi3  3ai. 

aa2.  4Ü2.  4Ü5.  41Ü.  455 
Sutherland,  A.,  2A& 
Sutherland,  G.,  2A& 
Sutton,  W.  J.,  IfiÜ 
Syodmark,  £.,  ££.  aü5 
Sven  Hedin,  s.  Hedin 
Swank,  J.  M.,  ia5 
Swayne  155 

Swettenham,  F.  A.,  aai 
Swiagin  415 
Syraes,  R.  G.,  lü 
Symons,  G.  J  ,  8.  32a 
Szachno,  M.,  113 
Szajnocha,  W.,  54 
Szily  451 

Tabbert  142 

Tacchini,  P.,  11.  IS.  3Ü. 

3ÜD 

Talko-Hryncewicz  414 
Tamai,  K.,  322 
Tanaka,  Ak.,  39a 
Tangye,  iL  Lincoln,  142 
Tappenbeck  152 
Taramelli,  E.,  52 
Taramelli,  T.,  82.  2afi.  529 
Taratynow  424 
Tarducci,  F.,  255 
Tarnowski,  G.,  411 
Tamutzer,  Chr.,  355 
Tarr,  R.  S.,  lafi.  lÄl.  331. 

aaa.  345 

Täte,  G.  P.,  aaü 

Täte,  R.,  III 

Tausch,  L.  v.,  54.  5fi.  SO 


L- 


508     Kegister:  Erdraaf?n.  2-36;  Geognosie  37-126;  Länderk.  127-92  u.  371-424. 


Taylor  4Sü 

Taylor,  F.  B.,  lü  2M. 

267.  2iiS 
Taylor,  F.  E.,  AM. 
Tayui,  Rinz.,  äSfi 
Teisseyre,  L.,  9l2 
Tclegd,  Roth  V.,  61 
Teller,  Fr.,  äA.  £2 
Teilini,  Ach.,  SM- 
Tempier  223 
Temple,  R.  C,  aS^ 
Ten  Kate  aiL5 
Teran,  L.  Gömez  de,  ^ 
Torlandey,  E.,  3A5 
Termier,  P.,  2iL  ZI.  aifi 
Teuchof  42S 
Thacher,  J.  B.,  2^ 
Thackeray,  E.  T.,  aai 
Thalön,  R.,  19 
Thesleff,  A.,  äAl 
Thgvenet  2fia 
Thevenot,  J., 
Thiesen  2^ 
Thiriet,  A.,  13 
Thome,  P.,  ä^ß 
Thompson,  B.,  äl3 
Thomson,  A.  S.,  2il2 
Thomson,  B.,  Lfil 
Thomson,  JBL  C,  SM 
Thomson,  J.  P.,  ih& 
Thonberg  421 
Thorburn  4üfi 
Thomton  MA 
Thoroddsen,  Th.,  125.  233. 
Thorpe  liL  23 
Thoulet,  J.,  Läi  196". 

204.  äiüL  3uil 
Thuillier  315.  3^2 
Thürach,  T.,  4Q 
Thürach,        43.  dM 
Thwaites,  G.,  2iiü 
Thynnes  2A1 
Ticheew  412 
Tiesfen,  E.,  A2. 
Tietze,  E.,  5A 
Tigerstedt,  A.  F.,  03.  3fi2 
Tillo,  A.  T.,   5-  25. 

4ÜiL  4Aß 
TiUo,  E.,  42 
Tilmant  42B 
Timmermann  390 
Timofeew  423 
Tissandier,  A.,  3Ä9 
Tissot  424.  421.  435.  43fi 
Tittel,  E.,  42 
Tobler,  A.,  51.  53.  230 
Todd,  J.  E.,   Iii  Ufi. 

35S 

Toll,  E.  V.,  aa.  lifi,  afia. 

414 


Tomaschek  aifi 
Tommasi,  A.,  31.  32 
Tonty  24fi 
Torcapel,  A.,  13 
Törnebohm,  A.  E.,  35 
Tomquist,  A,,  44.  32 
Torres  Campos  Aifi 
Totleben  452 
Toucas,  A.,  Z£ 
Touche,  La,  äa2 
Toula,  F.,  ;iS.  55.  35.  83* 

äl.  92.  lül.  Iü2s  2üi* 

312.  352 
Toulotte  130 
Toutee  143 

Trabucco,  G.,  33.  34.  aM 
Traül,  E.  D.,  243 
Trautschold,  H.,  211 
Traverso,  St.,  52*  81.  83. 

38.  ins.  im 

Treille,  G.,  IM 
Tripp,  C,  381 
Tristram,  fl.  B.,  333 
Tronow  412 
Trotha,  v,  133 
Trotter,  J.  K.,  Ifiö 
Troye  142 
Track  448 
Trunk  455 

Tschebyschew  424.  421 
Tschechow  415 
Tschekanowski  414 
Tscheng- ki-Tong  4Ü2  ; 
Tschermak,  G.,  90  | 
Tschernyschew,  Th.,  33.1 
123 

Tschuganow  41 6 
Tuccimei,  G.,  35 
Tuck  333 
Tucker  133 
Tulloch,  A.  B.,  2Ü1 
Tully,  K.,  334 
Tupper,  Ch^  113 
Turnbull,  Th  ,  232 
Turner,  H.  W.,  LL5.  113 
Tursky,  M.  K.,  34 
Twarianowitsch  422 
Twynara,  E.,  151 
Tyler,  C.  BL  Dalby-,  3ü3  j 
Tyrrell,  J.  B.,  125.  116. ; 
113.  JÄL  212.  353  ; 

I 

Uchtomski,  E.,  41Ö  ■ 
Üchtritz,  V.,  144.  143  1 
üdden,  J.  A.,  131.  35i 
ügnonino,  G.,  233 
Uhle,  131 
Uhle,  W.,  323.  323 
üblich,  F.,  13 
Uhlig,  V.,  38 


I  Ule,  E.,  123 

1  Upham,  P.  W.,  114.  ÜL 

115.  133.  235.266.  267. 

233.  aia.  338.339.340. 

aiL  a54.25i.m mj. 

333.  331 
ünsworth,  Urs.,  äÄl 
Urios,  Sat.,  397 
Ursyn-Pruszynski  434 
Uwarow,  Gräfin,  423 
Uzielli,  G.,  222. 

Vacek,  U.,  54.  58.  fiL 

2SD 
Yadian  244 
Valentin,  J.,  124.  112 
Vallery  434 
Vallot,  J.,  52 
Valsecha,  G.  de,  241 
Vanderbeym  135 
Vanhöffen,  E.,  213 
Vankov,  L,,  83 
Vasconcellos  Pereira  Cabral, 

Fr.  A.  de,  255 
Vasseur,  G.,  14.  Zfi.  m 
Vaughan,  A.,  213 
Vaughan,  K.  B.,  313 
Vaughan,  T.  W.,  Ui 
Vedel,       23.  23 
Veeder  23 
Veloz,  B ,  223 
Velthuyzen,  H..  IM 
Venukoff  äS.  254.  335 
Verbeek,  R.  a  IL,  313 
Vermeule,  C.  A.,  13L  453 
Yersepuy,  M.,  128 
VerStraeten,  Th.,  322 
Verworn,  M.,  312 
Veth,  Dr.  P.  J.,  3.  334 
Vetter  241 

Vicentini,  G.,  28L  288. 

2M.  3M 
Vidal,  J.  Montero  y,  231 
Vignols,  M.  L.,  242 
Vülard,  de,  431 
ViUerceau,  Y.,  431 
Vinassa,  P.  E  de  Begny, 

233 
Vincent  123 
Vincigoerra,  D.,  331 

Vines  131 
Viola,  C,  85.  33 
Virchow,  R.,  ^ 
Vir6,  Arm.,  313 
Virgilio,  Fr.,  8L  222.  348 
Viscio,  G.  del,  äÜÖ 
Visscher,  N.  J.,  243 
Viterbo,  Sousa,  222.  24Ä 
Vivien,  J.,  33D 
Vogan,  Arthur  J.,  155 


y  Google 


Ozeanogr.  193-216;  Gesch.  217-48;  Geophysik  249-370);  Kartenproj  425-62.  509 


Vogel,  Chr.,       45.  3Äfi 
Vogel,  F.,  IM 
Vogel,  P.,  2a 
Vogeler  443.  iü 
Voisin  B2& 
Volkens  IM 
Voller,  A.,  a22 
Volterra,  V.,  2&1 
Völtzkow,  Dr.,  IM 
Volz,  W.,  la.  53.  3Ü2 
Vopell,  2A1 
VossioD,  L.,  3M 
Vuillot  L5i 

Waagen,  W,,  afiL  IM 
Wade,  iL  T.,  iül 
"Wagner,  Hans  m 
Wagner,  Hermann,  194. 
Uli  222.  22(L 

274.  4.i8.  4iLL  402 
Wahlroos,  Ach.,  213 
Wahnschaffe,  F.,  4Ü 
Walcott,  Ch.  D.,  LLä.  llfi. 

L2IL  IM.  2M 
WaldseemfiUer  21i 
Walker  M3 
Walker,  J.  B.,  231 
Walker,  J.  T.,  aa2 
Wallace,  R.,  lAi  äfil 
Wallace,  W.,  US 
Wallerius,  J.  D.,  fifi 
Walleser,  M.,  224 
Walter,  E.,  älA,  115 
Walther,  J.,  ISS 
Warburg,  0.,  m.  US. 

Ward,  L.  F.,  SD 
Warner,  Lee-,  381 
Warren,  IL  E ,  203 
Warrington  Smyth,  Sfil 
Warth,  1Ü3 
Washington,  fl-  S  ,  SiL 
1Ü2 

Wasiliew,  V.,  4Ü2 
Wassiliew  422 
Watson  Lfi 
Watson,  A.  Blair,  lAß 
Watson,  Th.  L.,  115 
Watt,  G.,  ä&l 
AVatteyne,  V.,  12L  Ififi 
Watts,  W.  W.,   ZfL  112. 
330 

Wauters,  A.  J.,  144.  145. 

I4fi.  211 
Wauwermans  240.  446 
Weatherley,  Poulett,  14fi 
Weber  ü 
Weber,  R.,  2fi2 
Weber  v.  Ebenhof  325 
Weed,W.H^  LLl.  iSfLiai 

Geogr.  Jahrbuch  XX. 


Wceks,  E.,  ai2 
Week«,  J.  D.,  120-  IfiS 
Weilemann,  A.,  'äQ 
Weis  4^ 
Weifs,  A.,  4fi 
Weifs,  E ,  44 
Woixler,  A.,  2S1 
Wellby  4Ü1 
Wells,  Ch.  F.,  ififi 

Wells,     L.,  aia 

Wells,  L.  A^  155 
Welsch,  J.,  13.  Z4.  1Ü6 
Wenckstern,  Fr.  t.,  211 
Wencslan  de  Lima  &ü 
Wenukoff  4Q5 
Wenzl,  F.,  14 
Werner  Ahl 
Werther  ISfi.  14Ü 
Werveke,  L.  van,  4Ü.  44 
Wesnukow  446 
Wesselowski  423 
West,  R.  aifi 
Westenberg  aüä 
Westenrieder,  L.  v,,  248 
Westgate,  L.  G.,  32D 
Weston,  W.,  äUS 
Westphal,  A.,  2Ü3 
Wettstein,  v.,  82 
Weule,    K.,    lÄÜ-  195. 

Weyer,  G.  D-,  I 

Weyhe  12a-  läS.  14Ö.  145. 

i.'")2.  ir)3.  IM.  1£2 
WhartoD,  W.  J.  L.,  344 
Wheeler,  W.  201 
Whipple,  G.,  15.  2Ü3 
Whiston  6.  8 
Whitaker,  W.,  322 


Wbito,  Ch.        115.  m 
White,  J.  C,  U4.  äfiÜ 
White,  S.,  24ß 
White,  T.  G.,  12Ü 
Whitman  Gross  IM 
Whitney  184 

Wichmann,  A,,  IMi  141. 


141  UP.  1A7  L^n.  152. 
an.<i  Mü.  'tfli  ■'^9fi-  äfifi 
Widdicombe,  J.,  143 
Widemann  138 
Wiechel  440 
Wien,  W.,  IM 
Wierzbicki,  Dr ,  14 
Wieser,  F.  v  ,  221 
Wiggins  4 1 1 
Wiik,  F.  G.,  93 
Wiknikow  421 
Wilcke,  J.  0.,  a 
Wilcox,  W.  D.,  1E£l  332 
Wild,        HL  2a  2^ 
Wilde  8 


Wilkinson,  W.  F.,  1Ü2 
Wilkizki  411 

Williams,  E.        l&i  358 
Williams,  G.  H.,  114 
Williams,  iL  ^  lia 
Willis,  B,,  Ifiü.  184.  lÄBL 
IM 

Wilmer,  iL  C,  143 
Wilmot,  A.,  141 
Wilson  IM 

Wilson,  Miss  A.  C,  282 
Wilson,  A.  G.,  MQ 
Wilson,  Ch^  IM.  SM 
Wilson,  C.  W.,  243 
Wilson,  E,  33 
Wilson,  iL  M.,  382 
Wilson,  S.  G.,  3aü 
Wiman,  C^  fifi 
Wimmenauer  455 
Winchell  183 
Winckel  332 
Wind,  C.  11} 
Winkelin,  F.,  35fi 
Winnikow  422 
Winslow,  A.,  118 
Winsor,  J.,  233.  234.  233 
Winterfeld,  F.,  43 
Winton,  F.  W.  de,  248 
I  Wissotzki,  N.,  34-  33.  410. 
411 

Witaschewski  416 

Witsen,  N.,  241 

Witt,  334 

Witte,  E.,  201 

Woeikow,  A.,  20.  362  331. 
41iü,  414 

Wohltmann  123.  141 

Wolf,  C,  43Ü 

Wolf,  R.,  5.  30.  ai 
j  Wolf,  Th.,  125-  135 

Wolfer,  A.,  30.  31 

Wolff,  J.  E.,  Lia.  112 
j  Wolkenhauer,  W.,  218 
I  Wolcott  453 
:  Wolynski,  A.,  245 

Wood  230 

Wood,  Miss  E.  M.  R.,  Z0 
Woodford,  0.  M.,  IM 
Woodrow,  G.  M.,  äiüi 
Woodthorpe,  R.  G.,  386 
Woodward  138.  154-  185 
j  Woodward,  IL  B.,  62.  fifi. 
äl4 

Woodward,  P.,  LH 
Woodworth,  J.  B.,  323- 

.<<A0.  3äS 
Woolley  410 
Worsfold  140 
Wosnessenski  422 
Wrangel  412 


34 


510    Register:  Erdmagn.  2-36;  Geogi^osie  37-126;  Länderk.  127-98 


Wrigbt,  e.Pr.B.,  183. 189. 

240.  314.  358.  367 
Wright,  W.,  376 
Wuario,  L.,  184 
Wysogorski,  48 
Wysotzki,      94.  98.  410. 

411 

Tarza,  D.  E.  A.  de,  79 
Yates,  0.  V.,  380 
Toe,  Sh.,  386 
Xokoyama*  M.,  101 
York«,  V.  W.,  876 
Tonng,  J.  W.,  396 
YouDghusband,  F.  £.,  372. 
884.  404 


Yves,  G.  Saint-,  840.  846. 
848 

Zaborowski  390 
ZaiMtgoa,  D.,  84 

Zachariao  433 
Zabalka,  C,  55 
Zabn,  J.  y.,  224 
Zaneeehia  374 
Zaragoza,  J.,  236 
Zareczny,  S.,  54 
Z«hd«ii  454 
ZeQler,  R.,  100.  109 
Zeifsig,  C,  9 

ZeUer,  H.  ü.,  50.  439.  448 
Zenger,  Cb.  V.,  897 


Zenkar,  6.,  U7 
Zqipe,  F.,  109 
Ziegenhorn  139 
Ziegler,  J.,  244.  448 
Zimbal«iiko  417 
Zimmerer,  H.,  948.  846. 
374 

Zimmermann,  F.  W.  R., 

129.  381.  382 
Zintgraff,  Dr.,  158 
Zirkel,  i\,  104 
Zondemn,  U.,  158.  S47> 

390.  391.  392.  393 
Zorbriggen  163.  167 
Zürcher,  Ph.,  78.  278.  27» 
ZnykD,  Pnyoii  van,  145 


Draek  der  Bagdliard-Beylienebeii  Hof bwelidnaekerei  in  Gotha. 


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